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Dresdner Nachrichten : 09.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190501097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050109
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-09
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.01.1905
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Brltslasltn. . — M. Z 1. lSN P'g ) „Meine 2'stiäh,Iae Tochter leidet seit übe, 1 Jahr an hochg>ad>n ansgrbläbtein ttnirtteit». Scho» be>m ruhlgen Gehen ist >,»! ständig «in kksiigc-tz «oller» und ein Geiüuich. w>e es da» Schulte!» von Hlüffinkeite» heivonnlt. zu vemedmen. Trotz wlrde,Holter /Irrt!'cher Behandlung die sich aui Veidguung fördernde Arzneien. Absübiiiiittel. warme Unilchliige und Kl stiere erilrrcfte, ist bisher noch keine andauernde Besserung er,lest worden. Der Appetit de» Kinde» ist äukerit gering; es nimmt beinahe nicht» wir Milch zu sich, wählend ihm Speiien. w>e sie zu Mittag aus de» Tisch kommen, auch besonder» iür das selbe gekochte Suvpe» und dergleichen, fast rtnnezwungrn werden müssen. Infolge der geringen Emälnung ist da» Kind körperlich sehr hriunter. >st mi'nrisch und unzusrieven. Für Angabe von zweckenisvlkchenden Massnahmen zur Lmdeiung des Ariden» wäre Ihnen lehr verbunden." — Glaub» schon, aber solche rweckent- sprechende Matziialnne» sollen eben Sache JlneS Arges sei» und wenn er, dem Gelegenheit gegeben ist. da» Kind zu uniersnchen und leinen Zustand zu übe,wache». da» Richtige nicht findet, wie soll eS mir möglich «ein. duich einen Gr ff aut- Geratewohl ans me »ein Hausmittelschatz gerade das Vervol,»holen, wa» in diese», Hglle unbedingt Hilfe b,t»gt?I Sie sprechen von Veidannng söcheinden Arzneien, Abführmitteln und Klistieren. Gut! Bei »och nicht veralteten Beschwerden mögen sie am Platze sein, so bald ein Darm- und Magenleiden mit seinen Begleiterscheinungen: Berstopsui'g. Hartleibigkeit und Blätffncttt einmal chronisch gewor den ist. und da» scheint bei Ihrem Kind der Hall z» sein, dann sott mit den Verdauung fördernden Arznrien. die da» Nebel »nr verschlimmern, wenn sie unausgesetzt „földern". fort mit den Abinlumitlrin. selbst mit dem sogenannlen Blustpnlver. da» als so überaus darmlos gepriesen wird und doch — sortqesctzt genom men — den Darm derart reizt und schließlich so erschlafft, daß er seine freiwillige Tätigkeit überhaupt einstellt. Klistiere sind wohl dw minder yc'trhrlichen von allen künstlichen Rnchhilsen, aber auch sie vermögen eine einmal so hochgradig gestörte Verdauung nicht wieder in Ordnung zu bringen. Da» vrmiag n»r eine richtige Diät, die vorzilschreiben Sache de» Arztes sein muß. Daß Ihr Kind an aufgeblähtem Leid leidet, beweist »ur. daß es — sofern nicht ein natürliche» Hindernis im Darm in Gestalt eine» eingeklemm ten Bruchs oder dergleichen vorliegt — nicht richtig, d. b. seinem Zustand entlpiechend ernährt wird. Alle Speisen und Getränke, die der geschwächte Magen nicht zu verdaue» vermag und die des halb. wett sie sich zu lange im Verdaunngsavvaiate aufbalien. blähende Gose erzeugen, sind zu nreiden. Sic sch,eiben, daß Ihr Töchlercken in der Hauptsache von Milch lebt. Ja. wissen Sie denn, ob nicht gerade die Milch iür Ihr Kind Gift ist? Wohl dem Menschen, denen Mage» die Milch verträgt, denn sie enthält in der Hauptsache alles, was zur Ernährung gehört. Aber leider wird gerade die Milch von vielen nicht vertragen, weil sie im Magen durch die Berührung mit dc», Magensaft sofort zu schwer verdaulichem Quark wird Fragen Tie »nr Ihren Arzt, was er dazu meint. Z»m Schluß will ich aber wenigstens noch eines dem Ihrigen ganz ähnlichen Halles aus meiner Ersahrnng erwähnen Er betraf ein Kind im Alter von 1'/? Jahren, dessen Verdauung io geschwächt war. daß überhaupt nicht» mehr bei ihm blieb. Der Arzt wußte sich keine» Rat mehr und riet schließlich dc» Eltern, es doch einmal mit Warmbier zu versuchen. Das geschah und siehe da. das Warmbier blieb, das Kind wurde lauge Zeit ausschließlich mit Warmbier ernährt, es gedieh, vertrug darin auch ärmere Nahrung und heule ist der Junge, de» der Arzt schon auigegebc» hatte, ein gesander, kräftiger junger Mann. Ob das Warmbier in Ihrem Halle von gleich günstiger Wirkung lein könnte, wage ich nicht z» entscheiden, ober ein Versuch würde wohl kaum schaden bringen. *** NichteEm m a. Antwort: Der Glaube bez. Aber glaube. daß bas. was man in den „zwölf Nächten" tränmt oder gar mit wachen Augen siebt, unbedingt in de» entsprechenden 12 Monaten deS neuen Iahres in Erfüllung geht, ist uralt und namentlich auf dem Alande heute noch wert verbreitet. Was Dir widerfahren, war ohne Zweitel eine iog. .Halluzination, eine Sinnestäuschung, die bei lranlhaftcr Gehirnreizung oder im Hiebe, durchaus nichts Seltenes sind und auch bei an sich unbedeutenden Kranlhesteii, welche mrt einer gestörten Ernährung oder abnorme» Erregung des Gehirns verbunden sind, Vorkommen. Die Erschei nung beruht daraus, daß durch euren kranlhasten Vorgang in der Hicurinde Bilder und Vorstelluuneii aus dem Gedächtnis mit solcher Dcusiichkeit in das Bewußisein treten, daß sie für irische, wirkliche Siuneseiudrücke gehalten werden. Dasselbe gilt von gewissen Träumen, tue durch bcsvudeic Lebhaftigkeit und Ansflilir- lick'eil in allen Details frappieren, die Sinne nach dem Erwachen »och lauge gelange» halten und beschäftigen, sich aber schließlich doch als eitel Hirngespinste erweise». Warnsdorf i. Böhmen. „Eine Tischgesellschaft in der „Donau-Perle" in Warnsdorf stellt das höfliche An suchen, ihr mrtzutoilcn. ob General Stössel ein Deutscher ist, da der Name deutsch klingt. ES handelt sich um eine Wette, ker eine Teil der Gesellschaft behauptet, er sei ein Deutscher, die andere Partei meint, er sei ein Russe." — Der russische General Stössel ist deutscher Abkunft, und zwar stammt seine Familie aus Sachsen. *** Nesse Hermann. „Im letzten Briefkasten lese ich etwas über eine arme 82jährige Witwe in A. lErzgcbirges, und bitte Dich, mir.' wenn möglich, wissen zu lassen, ans weiche Art die Adresse der Betreffenden ausfindig zu machen ist. Wenn die Schilderung den Tatsachen entspricht, möchte ich gern für das arme Mütterchen etwas tun und wurde auch unter meinen Bekannten die Untcrstiitzunastrommel in Bewegung sehen!" Deine Hilfsbereitschaft macht Deinem Herzen alle Ehre, mein lieber Hermann, aber bevor ich Dir die Adresse des hilfsbedürf tigen Mütterchens inittcilen kann, muht Du Dich schon ent schließen, mir Deine eigene Adresse zu verraten. Anders gcht's halt nit. *** E. F-, Abonnent seit 1868. „Anfang Dezember v. I. bat ich Sie, nachdem ich zuvor erfolglos inseriert hatte um gütige Ausnahme einer Notiz im Briefkasten zum Zwecke der Erlangung einer Beschäftigung in Gestalt der Buch- und Korre- spondenzfirhrnng für Gewcrbtreibcndc usw. Zu meinem auf richtigen Bedauern ist meine Bitte unberücksichtigt geblieben, ob wohl gerade der gewählte Zeitpunkt besonders günstig gelegen war." — Ja, mein lieber, aller Abonnent, was meinen Sie wohl, was aus dem „Briefkasten" werden würde, wenn er auch noch für Stellenvermittlung in Anspruch genommen werden sollte. Dazu ist einzig und allein der Annoncenteil des Blattes da, es sei den», daß ganz besondere Umstände vorlägcn, die ein mal eine Ausnahme zu machen gestatteten. *** G. E., Oschah. .Mclche wäre wohl die beste Ge werbeschule für Sattler und Tapezierer, in welcher Sie iJch?> als leitender Fachmann in einem Betriebe ausgebildet werden können? Ich habe ausgelernt und bin Soldat gewesen und möchte gern eine derartige leitende Stelle lmben. Wie könnte man das event. ansongen und >ras würde das Studium kosten?" — Daß Sie gern «ine derartige leitende Stelle haben möchten, be areise ich, aber daß ich mich deshalb als leitender Fachmann siir Sattlereibetrieb soll ausbildcn lassen, können Sie doch wirk lich nicht verlangen. Uebrigens gibt es zurzeit in ganz Deutsch land eine derartige Schule noch nicht, cs ist aber vor zwei Jahren in Erfurt und voriges Jahr in Magdeburg a»s den Verbandstagcn angeregt worden, die Einrichtung von Meistcr- kurscn in den jetzt nur für Lehrlinge bestehenden Fachschulen cinzurichten, anzustreben. »—Ungläubiger Thomas. Antwort: Dein Gegner im Streit hat Recht. Unter viele» Landbewohnern he-rscht der Glaube, daß der Kreuzschnabel den Personen, welche mit Staupe »Epilepsie) behaftet sind. Meiundnug bilnat, wenn die kranke Person fortgesetzt das Wasser täglich trinkt, welches der Kreuz schnabel Vom vorheraeheuden Tage ül»ig gelassen hat, z» welchem Zwecke in solche» Haniillc»-Wohnungen, in welcher sich ein dec- attlger Kranker besindet, Kieuzschnäbcl gehalten werden. Ob das Trinken dieses gestandenen Waffrcs vom Kreuzschnabel aber wirk lich ein sicheres Mittel gegen die Krankheit ist. das möchte ich wenlgstens nicht entscheiden. Ter G anbe bat eben schon oft ge losten. wenn auch keinem unglänblgcn Thomas. *** Langjähriger Abonnen t. „Zur Stärkung der Nerven wurden mir vom Arzte kohlcnsanre Bäder verordnet. Habe ja auch schon etliche genommen. Da es mir aber mit der Zeit zu kostspielig wird und sich auch die jetzige Jahreszeit nicht gut zum Badcngchen eignet, so bitte ich, mir doch die Zuvcrcitmm derselbe» iiutzutcilen, da ich gehört habe, daß man fick diese Bäder auch zu Hause bereiten könnte." — Kohlensäure Bäder können Sie sich im Hause selbst bereiten mit den in den Apotheken »n holend«« Bestandteilen zu einem koblensan«« Bad», kerg,stellt von Sandor in Hamburg oder von Kapp u. Joseph. Berlin. Potsdamer Straße. — Alter Abonnent auf dem Land». .Lieber Schnürte. Du bat« mir tn drm langen Zeftianm, wo «ch die „Dresdner Nacknlch'en" batte, schon manche Hinge pronivt und lelchtverständlick beanlworlet . . . mancbe siei'ich auch nicht, was ich Dir jedoch nie übel genommen bade, weil ich mir sagte, daß andere auch dran kommen wolle» und-der Raum, der Dir für de» Bclekkaslen zur Verfügung steh», doch kein irnlirgreiiztee stt. Heute wirst D» Deinem alten Ouälge-st aber Iwstenillch wieder einmal eln bißchen Zelt. Raum und Druckerschwärze opfern Ich bade einen verheirateten Sohn in Rußland, der mir regelmäßig „im neuen Iabrc gratuliert, aber auch ielt Icrbre» regelmäßig hinzu- sägte, „wir müsse» hier noch 12 sieht 13 Tage- aus das neue Jahr warte»". Wir kommt es nr». daß die Russen, die doch auch Elnisten sind, so weit hinter »ns zurück sind und Weihnachten erst feiern, wenn bei uns bereits das Hohe Neuialir vorüber ist. Wenn das so westergeht. m»ß doch einmal eine Zert kommen, wo die Russen das Westwachtssesi mitten im Sommer feiern! Was ist der Grund van dieser beveulenden Abweichung des rnlsischen K.ileiMers von dem unsrigen und welcher von beiden ist den» eigentlich der richtige?" — Daß bei den Ruffen. wenn es lo weiter geht, das Weihnachtssest einmal in dm Sommer fallen muß. stimmt, aber Du brauchst Dir deshalb kein einziaes graues Haar mehr wachte» zu lassen, als Tn schon hast, denn ebe bei den Russen das Weihnachtssest ans Sommersanfang fällt, wird immerhin noch die Kleinigkeit von rund 2l 000 Iabre» vergehen, und wir wk-den bereits Anno schreibe», wenn die Disieren; erst einen Monat beträgt. Bis dahin wird aber wobt der Julia irische Kalender mit dem unsrigen, dem Gregorianischen längst in Uebnrinstinimnna gebracht sein, denn davon beißt die ManS keinen Faden ab. daß unser Kalender der richtigere ist. Da 3M'/r Tag um ll Minuten 11 Sekunden oder nngesäbr um ' > » Tag größer sind als das tropische Sommeriabr. ln kann schon ein Jahr von 365'/« Tag nickst mit der Sonne in Ilebeieinstim m»»g sei», sondern jedes astronomische Ereign'S. welches sich genau in Jahresfrist wiederhol», wie die Tag- und Nachtgteicbe. muß nach 129 Kalcndcriahren ans ein nm einen Tag trüberes Datum rucken. Da aber in vorchristlicher Zelt die durchschnittliche Dauer eines Kalenderjahres sogar 366'V Tag betrug, so war der römische Kalender in. Lause der Zeit derart in Verwirrung gebracht wor den. daß derselbe im Jahre 47 v. Cbr. nm 67 Tage mit dem tropischen Jahre differierte. Ta führte dann Julius Cäsar eine Reform des Kalenders durch, wonach die mittlere Tauer des Jahres zu 365V« Tagen angenommen und festgesetzt wurde, daß nur drei gemeine Jahre v m 365 Tagen ein L chalttahr von !i66 Tagen folge» solle. Dieter von Julius Cätar eingesührte Iriliairiiche Kalender ging auch aus die christliche Kirche über Da aber, wie schon bemerkt. 129 Jahre dieles Kalenders n.n nn gesähr einen Tag zu groß sind, so konnte er mit dem Lnrst der Lonne nicht in Ucbereiiistimninng bleiben, und zur Zeit der Kirchenversammlnng m Nikäa 325 n Ehr. fiel schon das Hriih- lingSägttiiwct'nin nicht mehr ans den 21.. sondern ans de» 21. März. Im 16 Ialirbuiidett. wo seit Julius Eäsais Zeit »nflesähr Mal 129 Jahre vergangen waren, batte sich das Hrühlingsäqninvctium um 13 Tage rückwärts geschoben und siel aut den 11. März. Um es min den Bestimmungen des Konzils zu Nikäa grmäß aus den 21. zn bringen, ließ man 1582 an? An ordnung Papst Gregors 10 Tage anssallen und zählte aus den 4. Oktober gleich de» 15. Damit im Laufe der Zeit sich der alte Hehler nicht wieder einstelle, wurde als Inlncslänge die Zeit von 365 Tagen 5 Stunden 49 Minuten 16 Cetnnden angenvinmen. Da aber 400 solcher Gregorianischen Jahre immer noch um un gefähr 3 Tage zu groß sind, so wurde bestimmt, daß zwar im allgemeinen, wie bisher, ,edes Jahr, dessen Zahl durch 4 teilbar ist. ein Schalljahr von 366 Tage» sein solle, daß aber von de» Schlnßinhre» der Jnhrhunderte mir die mit 400 teilbaren Schalt jahre. die anderen gemeine Jahre sein sollten. Es blieb also im Gregorianischen Kalender das Jahr 1600 ein Schaltjahr. 1700, 1800, 19M aber wurde» gemeine Jahre, was nach dem Juftani- schen Kalender nicht der Hall ist. So kommt es. daß der letztere mit den 1582 des der Knlende>refo>»r dnrch Papst Gregor über sprungenen 10 Tagen bis letzt nm weitere 3 Tage, atio im ganzen um l3 Tage gegen uns zurück ist. Dabet wird rS verbleiben bis Anno 2100, welches Jahr nach dem Jnlianilchen Kalender ei» Schalljahr ist. »ach dem Gregorianischen aber nicht, so daß der elftere dann »m 14 Tage nachhintt *** M- I. „Wie kommt es, daß ein Paket von auswärts in Dresden bis z» 5 Kilogramm 15 Pfennige und über 5 Kilo gramm 20 Pfennige Bestellgeld kostet, während ein solches in anderen Städten, wie z. Ä. Magdeburg, nur 10 bezw. 15 Pfennige Bestellgeld kostet, also 5 Pfennige billiger wie hier. Es ist doch Deutsche Rcrchspost." — Das Bestellgeld für Pakete bis 5 Kilo- arainm betrögt in den Städten Berlin und Charlottcnbura Mola, Bremen. Breslau, Cöln, Danzig, Dresden, Frank furt a. M., Hamburg, Hannover, Königsberg, Leipzig und Straß burg lElsaßj 15 Pfennige, über 5 Kilogramm 20 Pfennige. In den übrigen Orten des Rcichs-Postgebietes, und zwar: mit Post ämtern I chier ist Maldeburg mit inbcgrisfens bis 5 Kilogramm 10 Pfennige, über 5 Kilogramm 15 Pfennige, mit Postämtern II und III und Postagenturen bis 5 Kilogramm 5 Pfennige, über 5 Kilogramm 10 Pfennige. *4* Frau L. S. (20 Pfg.s „Ich bin lungenleidend und habe eben jetzt einige Wochen an einer Lungenblutung zugebracht Nun sagt der Arzt, wenn ich einige Monate fort konnte nach dem Süden, so wurde noch eine Heilung leichter eintrctcn. Daran ist crber nicht z» denken, denn ich bin Witwe, habe zwei Kinder und muß mit sehr bescheidenen Mitteln auskommen. Ich habe mir auch mein Leiden bloß durch Entbehrungen und andere Krankheiten, wo es an Schonung und Pflege fehlte, zugezogen. Nun wollte ich Sic bitten, mir einen Ort zu nennen, waldig und geschützt gelegen, wo sich's gut und billig leben läßt. Ich würde alles irgend Entbehrliche verknusen und davon die Umzugskosten bestreiten. Da» ist das einzige, was ich für mich tun konnte, dcim hier soll ich nicht wohnen bleiben des vielen - SV ----- Staubes wegen." Lehen :re . sich einmal um nach einer dauernden Wohnung in Bühlau, Weißer Hirsch, Klotzsche, Kips dorf oder Umgegend. Rehcfeld, Bärenburg. In eurem dieser Orte haben Sie die besten Chancen, wieder geiund zu werden. Es ist nicht immer notwendig, in die Ferne zn schweifen, ivenn das Gute so nahe liegt. *** M. in St. „Als langjähriger Abonnent erlaube ich mir das höfliche Ersuchen um Mitteilung einiger Berufe für Mädchen gebildeter Stände, die als Vorbildung Pensionats- erzichuna, gute Sprachkenntnissc, Vertrautheit mit der Haus- wirtjcl>aflslehre und Buchführung anfzuweijen haben. Irgend welcher materieller Nutzen kommt dabei gar nicht in Betracht; Hauptsache ist eine nützliche Betätigung. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir raten könnten." — Ohne genauere Kenntnis darüber, für welchen Wissenszweig bei dem in Frage kommenden jungen Mädchen die beste Befähigung und die stärkste Neigung vorhanden ist, läßt sich Ihre Frage nur ganz im allge meinen beantworten. Ich nenne daher nur aufs Geratewohl eine Anzahl weiblicher Berufe, die etwa geeignet sein könnten; vielleicht kommt dem siingen Mädchen aus die'er Auszählung die Erleuchtung, in welcher Weise es sich nützlich betätigen kann: Stütze der Hausfrau in einem größeren Haushalte mit cr- ziehungsbedürstigcn Kindern: Empfangsdame in einem Pensionat, bei einem Arzt, in einem photographiichen Atelier: Buchhalterin oder Kassiererin in einem größeren Geschäft; Telephonistin; Haushälterin in einem Waisenhause oder einer Erziehungsanstalt; bei weiterer Ausbildung auch Kindergärtnerin. Hauswirlschasts- cder Sprachlehrerin. Genügt das vorläufig? *** A. B, Dresden. (20 Psg.s „Ich habe einen Sohn, welcher 13 Jahre alt ist und jetzt die BczirkSschulc besuchst bin aber gesonnen, von Oslcrn 1905 ab ihn in eine höhere schule zu schicken, daß er daun später in einem Kontor tätig sein kann. Welche Schule würde die beste sein, und wo habe ich mich hinzu- ivcnden?" — Wenn Ihr Sohn die höhere kaufmännische Lauf bahn betreten soll, so müßte er nächste Ostern in den Vorkursus der öffentlichen HandclSlehranstalt lOstra-Allee 9> eintrctcn und vier Iabrc lang diele Anstatt besuchen. Selbftvcrstä ist dieser Weg aber nicht nur langwierig, sondern auch ivstfpielig. Nm in einem Kontor crfo'grcich tätig jeiu zu können, kann Ihr Sohn aber auch den Kursus der Bezirksschnie bis z» Ende, min bis mit Klaffe I> durchlaufen, sodann als Lehrling in ein kauf männisches Kontor einsteten und nebenher die Lchrlingsschule der Handelskehranstalt besuchen. Auch auf diese Weise in stgon mancher tüchtige Kontorbeamte hcrangebildet worden, wenn auch allerdings eine Derwendung als Korrespondent in fremden Sprachen in diesem Falle ausgeschlossen ist. Die Hauptsache ist, daß Ihr Sohn eine hübsch« Hond'ctzrM besitzt und im Dentsckien uiro cm Rechnen gute Leistungen aulznwe,sen hat *** Nesse Georg „Ich bin im Besitze eines guten Prima-Reffe-Zeugnisse» und Hab« Osten» 1105 meiner Dreusi- pilicht ai« Emjährig.Hrciwillcger qeniigt. Zuerst hatte ich die Absicht, hier in Teulichland hie Offizierskarriere riuzuschiagen l>u ich aber keine genügende stonnepion habe, frage ich. ob est niir möglich ist, im Auslände einzutreten; m welchem Landc bietet sich die beste Aussicht dazu? Kanu man event. in einer der Republiken Südamerikas onkommen?" — Tie Offiziers- lazffbahn in den Armeen der deutschen Kontingente steht jedem snnaen Manne von entsprechender Vorbildung offen. Irgend welche Konnexion ist hierzu durchaus nicht nötig. Bedinguu, ist allerdings, daß sie im Besitze der — übrigens nicht nne-- schwingbarcn — Mittel sind, nm wahrend der Fähnriche- und LeutnantSzeit zu dem in dieien Stellungen natürlicherweise g< währten minderen Diensteinkommen einen Zuschuz-, zu Italic.:, dessen Höhe sich nach der Waffengattung und der Elarnism, richtet. Es gibt Leutnants bei Provinzicil-Insanterie-ReE- mentern die Menge, welche noch nicht 50 Äk. Zulage haben und doch ganz gut cmskammen. Es gehört dazu nur die notige. Eharakterflärle. Ohne Ihrer deutschen Militärpsticht in der einen oder anderen Weise völlig genügt zu haben, finden Sie bei keiner sremdstaatiichen Armee als Offizier Unterkunft uro auch dann erst, wenn Tie sich in dem fremden Staate zuvor naturalisieren ließen. Zum Eintritt in der Türkei würde es nberdcm des Glanbenswcchseis bedürfen. Frankreich mmmt ielbs. in der Fremdenlegion keine Nichtsranzosen an, die aus Besvrde rnng dienen wollen. Um in der niedcrländffch-batavischcn Armee Offizier zu werden, wüßten S'e von der Pike auf dienen. Do-- Fortkommen als Offizier in den südamcrttanffchcn Repnblikcu ist sehr unsicher. *** A b. V. U. Antwort: Tie Frage, wozu Holzmehl Ver Wendung findet, ist zwar erst kürzlich beantwortet worden, best; ist inzwischen aus dem Leserkreise noch eine Antwort cingegangen, die also lautet: „Als früherer Papiermacher und Papiersabrika.n habe ich große Mengen Holzmehl lgemablene Sägcspänej zu, Packpapiersabrikation verwendet, nur kommt es daraus an, wie das Mehl gearbeitet ist, ob grob oder sein, und darnach richtet sich auch die Verwendung zur Qualität des Papiercs." »** St reit köpfe. „Seit wann ist in Sachsen die Guillotine cingesiihrt?" — Die Einführung des Hallichwertes als Erckiiiivmittel für die Todesstrafe ordnete das Königlich Sächsische Justizministerium am 23. Dezember 1852 an. Di Maschine wurde von dein kiesigen Mechaniker Kleber nach einen-, in Paris gefertigten Modelle heraestellt. Sie befielst aus Eiche». Holz, ihre Gesamthöhe von dem Gesimse bis zum Boten beträgt 8 Ellen und der vom Hallschwert zu dnrchsallende Raum 5 Ellen. Letzteres hat ein Gewicht von 32 Pfund und ist an einen: 28 Pfund schweren Eichenklotz bwestiat. Die niit einer Galerie versehene Estrade, ans,der die Maschine sichst mißt 7 Ellen iw Ouadrat. Der Unterschied zwischen dem Fallbeile kder eigenst lichen Guillotincs und dem Hallichwert besteht darin, daß bci jenem die Exekution mit einem bogenförmigen Effeninstrumentc vollstreckt wird, während das 'Hallschwert schräm unter einem be stimmten Winkel ans eine wcwerecbe ^wie anffst'löot. Bei dem sächsischen Hallschwert beträgt dieser Winkel 48 Grad. Die erst - Hlnrichtung mit diesem Hallschwerte fand am 26. I muar 1853 in Chemnitz statt und zwar an einem Handarbeiter Fischer aus Lcukersdon, der sein außerehelich geborenes, 1WH Iabre a tes Kind durch Einflüßen ätzender Salpelei säure uiiigebraAst haste. *** Neffe Paul. „Bin ein junger Militärsreier Mann und habe auch meine Beschäftigung, muß mir aber wein Brot sehr sauer und schwer Verdienen, da ich nun auch Gelegenheit habe mich durch vorsvrache meiner wc ten Bekanten zu ver bessern in ein Geschäft als Lagerist, wo nun auch gründliche Buchsürung beansprucht wird, da ich nun mit meinen, Vinantzieben Verhältnissen auch nicht gut Bort kann, Litte ich Dich doch um Rat wo ich wärend meiner sreienzeit was doch nur auch Abend nach 8 Uhr oder Sontags ist dazu bcnüzcn die nötigen sachcn zu erlernen." — Lieber Paul, alle Ächtung vor Deinem Bestreben, Dich zu verbessern und zu diesem Zwecke noch etwas zu lerne»! Dir aber den gewünschten Rat zu geben, dazu fehlt mir angesichts Deiner Rechtschreibuna aller Mut. Eye Du daran denken kannst, Dich mit einer gründlichen Buchführung vertrant zu machen, wirst Du wohl oder übel erst das nachholen muffen, was Du in der Schule zu lernen offenbar versäumt hast, und dazu wird die Zeit nach 8 Uhr abends, namentlich wenn Du dann von der Tagcsarbeit bereits ermüdet bist, schwerlich ans reichen. um Dich Dein Ziel so bald erreichen zu lassen, als Du es für möglich zu ballen scheinst. Lasse Dich aber desbcstb nicht ent- lnntiaen, denn durch Energie und Ausdauer hat schon mancher erreicht, was einem anderen unter viel günstigeren Vor bedingungen zu erreichen nicht glückte. Vielleicht hast Dn trotz Deiner mehr als mangelhaften Schulbildung doch das Zeug zu einem Selfmademan, der einst von sich sagen kann, daß er alles, was er geworden ist, nur sich allein verdankt. *** Bianca M. „Nichte Emma klagt im Brieffasten über läsiiacs Hautjucken. Ich erlaube mir. darauf aufmerksam zu machen, daß in Dresden fast alle Wäscherinnen Acknatron ent- haltende Soda oder Seife verwenden, welche das lästige Jucken Hervorrufen bei empfindlichen Menschen. Tie Hände werden wie kalkia, woran man cs am besten merkt, uns die übrigen Körperstellcn ganz cnt'etket. Selbst wenn die Dame daheim wäschst kann dies natürlich Vorkommen. Wir haben seit fünf Jahren ungefähr siebenmal die Wäscherinnen gewechselt. Nack» unserer Ansicht mußten derartige, den Nerven direkt gefährliche Wäschcreinigungsmittel verboten werden. Wenn das Jucken be ginnt. gleich die Stellen mit Schwamm und kaltem Wasser ab- waschen, und ivenn trocken lnicht abtrockncns dick mit Kortvnei- mehl einvndern. Am chlimmsten tritt das Jucken aus, falls aiio die Wäschemittel die Uriache sind, sobald man das Hemd wechselt. Vielleicht ist dies die Ursache bei Nickte Emma, und es kann ihr niemand helfen, solange sie nicht Wäsche trägt, die mit ätznatron- sreier Seife und Soda gewaschen ist." — schönen Dank! Ob Sie Recht haben, das dürste sich nicht allzu schwer ieststcllen lassen. Jedenfalls pflichte ich Ihnen darin bei, daß die Verwendung der in Frage kommenden Reinigungsmittel direkt verboten werden müßte, wenn sich ihre gesundheitsschädliche Wirkung aus die Haut zweifellos heraussteilst Uebrigens hat sich inzwischen auch eine Dame aus dem Leserkreise gemeldet, welche der Nichte Emma einen Arzt nambast machen will, der sie von gleichem Leiden voll ständig befreit hat. *** R. T r. „Ich möckte mir die Frage erlauben, welches die Zukunft des Alaunplatzes sein wird. Ich glaube, es interessieren sich auch andere Leser der „Dresdner Nachrichten" dafür, ob dieser Nicsenplatz erhalten bleibt, von dem man sich erzählt, daß die deutsche 'Armee aus ihm Ptgh 'ändc." — Besitzer des Alaun- Platzes ist der Reichs-Militälffskns, der allein darüber verfügen kann, es bis jetzt aber unterlassen hat, mich in seine Zukunft»- pläne cinznweihen. Sollte es noch geschehen, dann werde ich nicht verfehlen, aus diese Frage zurückzukommen. "** 'Abonnent Mo ritz bürg. (50 Psg-1 „Unter welchen Bedingungen wird der König!. Sachs. Hosliefcranten-- Titcl verliehen? Ist für diese Verleihung ein festgesetzter Be trag und für den Titel ein lährlicher Betrag an die Hoskaffe zu zahlen?" — Zur Erlangung des Titels „König!. Sächs. Hos- lieserant" oder „Prinz!. Hoflieferant", um welchen man meiner Ansicht nach nur auf Veranlassung nachsucht, muß der Bittende die Königl. Sächs. Staatsangehörigkeit besitzen, sich im volle» Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befinden und ebenso wie die Familienangehörigen einen guten Leumund genießen. Das Ge schäft muß gut fundiert, die Vcrmögensvcrhältnisse geregelte und das Geschäftsgebaren ein reelles und solides sein: weiter wird eine köniastrcue Gesinnung vorausgesetzt. Die Verleihung ist nicht zn honorieren, wohl aber ist für daS Dekret eine Gebühr in Höhe von 100 bis 500 Mark und mehr zn entrichten, welche nach Befinden auch erlassen wird. Ein jährlicher Beitrag zur Königl. Hoskaffe ist nicht zu zahlen. *** Saterland, ll Mk.j „In Nr. 336 Ihres geschätzten Blattes lese ich unter „Vermischtes": „Ein Heilmittel gegen die Rnckenmorksichwiiidsncht von den Aerzten Oberthur und Bousquet. Salpelcrianres Natron." Ich bitte Sie, mir gcft. Näheres über diese Heilmethode und wie man ihrer ans schnell stem Wege teilhaftig werden kann, mitzutcilc». Hobe» Sic außer der Verweisung zum Spezialarzt einen Rat bci einem ersten Aiffangsstavium der Krankheit?" — SalpctrigsaureL Natron ist ein altes Heilmittel gegen Asthma, Alpdrücken usw. Es wird gegeben zu 1 bis 2 Gramm auf 150 Grannn Wasser, drei- bis viermal am Tage einen Eßlöffel, ist ober mit Vorsicht zu gebrauchen, jedenfalls nicht ohne ärztliche Kontrolle. Gegen I»
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