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Dresdner Nachrichten. »04. Seite S. »» DienStag. 25. Juli L»05 s Frühstück verabschicket« sich der Monarch, ««rauf der .Polar steru' der „Hohenzollern" eine Strecke Weg» daS Gelrli gab. Heut« abend trifft Kaiser Nikolaus wieder in Peterhof rtn. In den leitenden russischen Kreisen wird die Zusammenkunft sehr freudig begrübt und macht «inen sehr günstigen Eindruck. Petersburg. Außer den bereits genannten Persönlich in der Begleitung dvs KaiserS^Mgrl» »r« Koinmändant deS Kreuzer- - Jeldknnzlei Jlüaeladjutant, Kavlta» ersten n »nd Leutnant Podgurski. In I ketten befanden . .. adjutant Tjchagin, der Ranges Gra^ Heyden^»nd Lcntnanb PodgurSki. In der Zu sammensetzung de- Gefolges will man eine besondere Aufmerk samkeit für Kaiser Wilhelm erblicken. Berlin. iPriv.-Tel.) Zur Kaiserentrrvur schreibt di« ,P o st" unter Hinweis aus die Schwierigkeiten im russischen Reiche: (Ls ist nur zu verständlich, wenn der Zar in dieser Frage die Ansichten eine- Herrschers dören niöchte. der nicht nur ihm persönlich als Freund nabe steht, sondern mit dessen HauS und Land daS Russische Reich auch die Baude traditioneller Freundschaft verbindet und der zugleich im Rate der Völker eine besonders hervorragende und angesehene Stellung einninnnt. ES ist für unseren Kaiser ein ehrendes Zeichen hoben Vertrauens, daß der Zar, als er hörte, daß der Kaiser eine Ostseefabrt unternahin, die Gelegenheit nicht vorubergehen lassen wollte, nm in einer Begeg nung deir Rat eines erfahrenen und eng befreundeten Monarchen, dem er rückhaltlos Vertrauen schenken konnte, in einer so ernsten irnd für sein Reich und Volk kritischen Zeit zu vernehmen. Die Begeg nung der beiden Herrscher wird die alten freundschaftlichen Beziehun gen zwischen den benachbarten Reichen auf's neue befestigen und stärken. DaS weiß auch die französische Presse nur zu wohl. Deshalb kann sie sich nur schwer von der sehr unangenehmen Ueberraschung erholen, die ihr die Kunde von dieser Begegnung gebracht bat. Sie sucht ihrer peinlichen Verlegenheit durch allerhand gehässige Bosheiten Herr zu werdeii. indem sie von reaktionäre» Ratschlägen phantasiert, die Kaiser Wilhelm vermutlich dem Zaren geben wird. Ernstlich auf solche wenig wohlwollende Phantasie ein zugehen, bat keinen Zweck. — Die „Na t i o n a l»Z e i t u n g" 'chreibt: Die Begegnung zwischen den beiden Monarchen ent spricht durchaus den freundschaftlichen persönlichen Beziehungen, di« zwischen dem Zaren und Kaiser Wilhelm bestehen und bereits bei der Zusammenkunft in Reval zum deutlichen Ausdruck ge langten. Höchst abgeschmackt erscheint es daher, wenn von eng lischer Seite gemeldet wird, der Deutsche Kaiser sei Gegner einer russischen Verfassung. Als ob dieser die leiseste Anwandlung verspüren könnte, sich in die innere Politik einznmischen? Wohl liegt die Annahme nahe, dag Kaiser Nikolaus II. in der von ihm als richtig erkannten Resormpolitik sesthasten werde. Was die Friedensverhandlungen betrifft, so erscheint es ebenfalls müssig, im Hinblick auf die Zusammenkunft der beiden Monarchen Kombinationen anzusteilen. Da in diesem Zusammenhang namentlich französische Stimmen sich vernehmen lassen, so muh als Tatsache gelten, daß der Deutsche Kaiser ebenso wie die beiden französischen Staatsmänner nur einen Frieden wünschen können, der, wie er der Würde und Stellung Rußlands entspricht, auch als Bürgschaft für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens in der Zukunft angesehen werden darf. — Die „V o s s. Z t a." führt aus: Die Monarchenbegegnung erregt, je unwahrscheinlicher sie dem unbefangenen Beobachter vorkam, nm so größeres Aufsehen. In England und Frankreich flicht sich in die Verwunderung viel fach Verstimmung, nicht allenthalben, aber doch in seuen Kreisen, die nichts sehnlicher wünschen, als Deutschland zu isolieren und mit Krieg zu überziehen. Man ist bereits eifrig an der Arbeit, allerlei Bündnisse gegen Deutschland zu schließen, wenn auch vorerst nur in der Phantasie. Rußland sollte mit Japan nicht nur Frieden machen, sondern sich fest verbinden, wobei selbstverständlich sein sollte, daß dieser Bund seine Spitze gegen das Deutsche Reich richte. Da Frankreich, lediglich mit England verbündet, daS Kriegsglück nicht auf die Probe stellen wolle, sollte durch Annäherung Frankreichs, Englands und Rußlands eine über legene Koalition kergestellt werden. Dann konnte inan an das Wagnis gehen. Nun kommt aber der Zar mit dem Deutschen Kaiser zusammen, da hat es am Ende mit dem Drei- oder Vicr- bundc noch gute Wege und da läßt sich die Enttäuschung oder auch Entrüstung schlecht verhehlen. Auch die „Voss. Ztg." erfährt, daß nicht Wilhelm II., sondern Nikolaus II. die Zusammen kunft gewünscht und angeregt hat, und sähet fort: Tie Unruhe, die vielfach in England und Frankreich über die Zusammenkunft der Herrscher empfunden wird, verrät nur ein böses Gewissen. Man scheint doch zu fürchten, daß der Zar die Nolle nicht übernehmen wolle, die ihm in dem Spiel gegen Deutschland von freundlichen Gönnern znerteilt werden sollte. Jedenfalls beweist die Begegnung, daß Nikolaus II. das Be dürfnis hat. seine guten Beziehungen zum Deutschen Reich und znm Deutschen Kaiser durch- den Augenschein darzutun. Das war nicht ohne Belang in einem Augenblick, wo man an der Seine den Aufenthalt des Herrn Witte und seine Unterredungen mit französischen Staatsmännern weidlich anszubeuten begann. Wien. <Priv -Tel.) Zur Zusa m menknnft des Deut schen Kaisers mit dein Zaren schreibt die „Nene Fr. Pr.": Der Kaiser ist der erste europäische Souverän, den der Zar nach der Umwälzung, die sich in Rußland zngctmgen hat. sieht. Darin zeigt sich ein Symptom, daß Teutschland und Rußland in einem Verhältnis besonderen Vertrauens zu einander stehe». Keiner näheren Erwähnung bedarf cs, daß Rußland den höchste» Wert auf diese sreundschastlichen Beziehungen legen muß. Die Zusam menkunft in der Ostsee hat für die gegenwärtige politische Lage eine große Bedeutung Paris. sPriv.-Tel.I Von offiziöser Seite wird die Version zu verbreiten gesucht, daß die Begegnung zu Björskö aus die Initiative des Kaisers Wilhelm erfolgte. Ter Kaiser habe ohne Vermittlung der Botschaft direkt den Zaren verständigt, daß er ihn zu sehen wünsche, um ihn persönlich von der Auf richtigkeit der deutschen Politik gegenüber Rußland zu über zeugen. Jan res meint dagegen, der Zar habe sich in seiner bedenklichen Lage an Kaiser Wilhelm gewandt, um ihn bezüglich der, äußeren und der inneren Politik um Rat zu fragen. Man wisse, daß der Zar dem stärkeren Willen des Kaisers sich beugen werde. Die gesamte Menschheit werde nunmehr die Entschließung Nikolaus II. den Eingebungen Kaiser Wilhelms zuschreiben, der eine schwere Verantwortung ans sich nehme. Clemenceau beurteilt den Schritt des Zaren als sehr auffällig. Gerade jetzt, wo Witte französischen Beistand verlange, bilde die Monarchen- begegming ein wenig glückliches Präludium für den Appell an die guten Dienste Frankreichs. Paris. sPriv.-Tel.) Die „Agence Havas" verbreitet folgende Petersburger Meldung: In den amtlichen Kreisen drückt man die Meinung ans, daß die Kaiser-Begegnung nicht als eine Verletzung des französisch-russischen Bündnisses angesehen werden darf, das sortfährt, die Grundlage der Politik Ruß lands »n sein. Man beruft sich a»f die versöhnliche Haltung Rouviers gegen Deutschland und erklärt, der Meinunasaus- tausch zwischen beiden Herrschern könne die russischen Bevoll mächtigten in ihren Arbeiten zu einem allgemeinen Einver nehmen in den o'tasiatijchcn Fragen nur unterstützen. London. sPriv.-Tel.) Eine Reutermcldung aus Peters burg versichert, daß die Initiative zur K a i j e r-En t r e v u e vom Karl er Wilhelm ausgegangen sei. Dieser habe dem Zaren von Schiveden aus mitgeteilt. daß er ihn z» sehen wünsche, um Gelegenheit zu haben, ihn persönlich von der Aufrichtigkeit der deutschen Politik zu überzeugen. Er teilte ferner mit, daß der Ort des Zusammentreffens nicht von Wichtigkeit sei. und daß er gern nach den russischen Gewässern kommen werde. Neueste Drahtmeldnnaen vom 24. Juli. Erdbeben. Böttingen. sPriv.-Tel.) DaS geo-physikalische In stitut in Göttingen registrierte gestern heftige Erdichwan- rungen. die auf ein großes Erdbeben in den Gebieten jen seits des Nvrdpols, wahrtcheinlich in Alaska oder Britisch.Nord- amerika Hinweisen. Tschita. Heute vormittag 10 Uhr 25 Minuten wurde hier ein zwei Minuten andauerndes Erdbeben verspürt. daS sich in der Richtung von Nordost nach Südwest sortpslanzte. Mariinsk sGouvernemcnt Tomsk). Gegen !> Uhr vor mittags machte sich hier eine starke Bodenschwankung bemerkbar. Hängende Gegenständ« blieben über 6 Minuten in Schwankung. Znm Bombenattcntat in Konstantinopel. Konstantinopel. sPriv.-Tel.) Nach türkischen Angaben ist man den Urhebern des Bombenanschlages vom vorigen Freitag auf der «pur. Gestern wurden all« Loten und all, unkenntlichen Leichen«!», begraben. Ein Schwerverletzter hat a.u»g«saat. daß. kurz L»r der ApA en Kor , « - , unbekannter Mann n» entfernte. Einige io«. Türkischer eil» »eis« oder Anzeichen dafür in bade«. ?asr« gewesen sei. der Zeit ^M«. zu me Angabe vorläufig nm Vorsichten»?' «inen Eorb aus den Minuten später laubt man. der ab der Tater ein achten. Jmmerhv tUnehme«. Dre . ... , und in der umaebuna fortgesetzt und mit größtem Eifer ne pflogen. Zahlreiche Verhaftungen wurden sorgen»mmen. ES wurde» Bulgaren, Armenier, sowie Angehörige anderer Ratio- nen, ebenso zahlreiche Mohammedaner m Haft genommen. Im Midi» tagt ununterbrochen, auch während der Nacht, die Unter- mchunaskommission. ES werden chemisch« Analvsen verschiedener ErpIosionSrest« vorgenommen. Die militärische, sowie dl« Polizei- liche Ueberwachung de» Kildi, ist bedeutend verstärkt worden. Ko » stanttnopel. Dt« Botschafter erhielte» Sonnabend, also einen Tag nach dem Attentat. Drohbrief« de-annent- schen RevolutloilskvmitreS. in welchen angesichts der verwickelten Lage und der Gleichgültigkeit in Europa imt Gewaltakten gedroht wird. ES ist nicht auSgefchlvssen, daß eS sich um eine Mystifika tion handelt, ui» de» Verdacht von den Armeniern abznleuken oder gerade aus sie »u lenken. AehnlicheS wurde hier schon öfter versucht. Ein Vorgang nach dem vorgestrigen Attentatsversuch verdient klargestellt zu werde», da hierüber vielfach unrichtige Darstellungen umlaufen. Kurz nach der Explosion wurden drei Gewehrschüsse gehört, di« ein albanesischer Soldat abgegeben hatte, aber nicht i» bö-licher Absicht, sondern als da- bei den Albanesen übliche Zeichen der Erregung und um zu zeige», daß er zur Berteidlaiing de- Sultans bereit sei. Diese Kundgebung wurde von anderen Soldaten mißverstanden und eS wäre ohne energische Intervention einiger Offizier« ein blutige- Handgemenge entstanden, welche- weiter« Mißverständnisse und Folgen hätte haben können. Konstantinopel. sPriv.-Tel.I Nach Angaben der tür kischen Geheimpolizei sollen zwei italienische Anarchisten, Djavi und Recelni, seit einiger Zeit sich in Konstantinopel ver- borgen halten. — Vermißt wird auch seit dem 21. ds. ein angeblich aus Nürnberg zugereister Deutscher namens Hans Heller, der in der Pension Müller logierte. Heller wohnte hinter dem Kavallerie-Kordon der Selamuk-Feier bei. Eine Er laubnis beim deutschen Konsulat, die das Recht gibt, im inneren Kordon dem Sclamlik beizuwohnen, hatte Heller nicht nachgesucht. Die Anzeichen weisen daraus hin, daß Heller von der türkischen Polizei verhaftet wurde. Köln. iPriv.-Tel.) Der „Köln. Ztg." wird aus Kvnstanti- nopel gemeldet: Bis jetzt verlautet nichts von dem Ergebnis der Untersuchung wegen deS Mordanschlags. Mehrere Armenier und Makedonier sind verhört und wieder entlassen wor den dem und Warnungen angevucy mareoomichen Ursprung seien. Die Zahl der Toten soll 24, die der Verwundeten 57 betragen, doch ist es möglich, daß die Zahl der Toten größer ist, da viele zerrissen wurde». Tie umlaufenden Gerüchte sind zahl reich, icdvch nicht nachznprüsen. So soll ein Melonenverkäuser bemerkt worden sein, der sich kurz vor der Sprengung ansfällig vorgedrängt habe und später verschwunden sei. Andere nehmen a». daß die Bombe von einem Wagen aus geworfen oder als Höllenmaschine nntergebracht gewesen sei. Die Ruhe in der Stadt dauert an. Der russisch-japanische Krieg. Petersburg. General Linewitsch meldet unterm 22. ds.: In der Gegend von Hailnngchöng ging am 20. Juli, morgens 10 Uhr. eine russische Abteilung in zwei Kolonnen gegen die feindlichen Stellungen, 4 Werst nördlich von Anlaiigtse, vor. Di« rechte Kolonne rückte gegen die Front des Feindes heran, die linke dagegen umging den rechten Flügel der Japaner. Das plötzliche Erscheinen der linken Kolonne in den Seitenstellungen des Feindes zwang diesen, diese Stellungen ohne Widerstand zu räumen. Die Rüssen besetzten hierauf die japanischen Laufgräben, während sich dre Japaner aus «ine befestigte Stellung im Westen von Aulanatse zurück zogen. Ein Tal deckle ihre Bewegungen. Für die Rn" ürssen bot . „ :g> es große Schwierigkeiten, die Terrainhindernisse zu überwinden. Dies veranlaßte ihren Rückzug in die Gegend nördlich von Laiuvunoff. Petersburg. sPriv.-Tel.) Der Gouverneur von Sacha- l i n telegraphiert unterm 23. ds.: Heute vormittag 8'/g Uhr wurden am südlichen Horizont der tartarifchen Meerenge bei dem Posten Alexandrow mehrere japanische Schiffe und Torpedoboote wahrgenommen. Zwei davon fuhren nordwärts, die anderen gruppierten sich in der Nähe des Postens Doue und gaben vier Schüsse ab, die jedoch keinen Schaden ver ursachten. Um 11 Uhr vormittags wurden im Süden mehrere große Schisse bemerkt. Eine zweite Depesche deS Gouverneurs von Sachalin, ausaegeben am 23. Juli, mittags, meldet: Zwei japanische Torpedoboote machten in der Mündung des Flusses Arkoff, 12 Werst nördlich vom Posten Alexandrow, Halt, ve- schosfen die Küste und entfernten sich dann in südwestlicher Rich tung. Ebenfalls nach Südwesten entfernten sich ein Kreuzer und vier Torpedoboote, die sich in der Nähe des Postens Tone auf- gchallen hatten. Petersburg. sPriv.-Tel.) Der Korrespondent der ^Nowoje Wremja". der sich beim 2. sibirischen Armeekorps be findet, meldet, daß japanische Torpedoboote unterm «schütze dichten Nebels und Regens versuchten, in die Wladiwostok be nachbarte Bucht einzudringen und für die Landung von Truppen Vorbereitungen zu treffen. Mehrfach sind bereits Truppen gelandet worden. Man glaubt, dan dies der Beginn von weiteren bedeutenden kriegerischen Operationen gegen Wladiwostok sei. London. sPriv.-Tel.) Der „Daily Telegraph" meldet aus Tokio: Die Japaner errangen auf Sachalin neue Er folge. Verschieden« russische Abteilungen wurden zurück- getrieben: größere Truppenabteilungcn sind in die Berge ge flüchtet. Petersburg. (Priv.-Tel.) Wie der Petersburger „Listvk" mittelst, ist in Jekaterinodar im Kaukasus eine Kompagnie Soldaten des Anapjki-RegimentS, die in diesen Tagen nach dem Kriegsschauplätze abgehen sollte, gestern niit ihrem Chef und ihren Offizieren nach der Türkei desertiert. Zur Lage in Rustland. Petersburg. sPriv.-Telck „Prawo" meldet: Der Ministcrrat habe das Projekt Bulygins einer gründlichen Abänderung unterworfen. Allen Eiaenmietern soll setzt das Wahlrecht erteilt werden. Ferner soll die Unterteilung der Volksvertretung in verschiedene Kollegien fallen gelassen und zugestanden werden, daß der Präsident der Volksvertretung ge wählt und nicht vom Zaren ernannt werde. Warschau. iPrw.-Tel.) Wegen Nichterfüllung der For derungen der Gießereiarbciter in der Fabrik Aktiengesellschaft Lilpot-Na» streiken heute 2000 Mann. Tie Werkmeister wurden mit Geivast auS den Fabrikräumen hinausgcjagt. Im Hose hielten die Anführer auflviegelndc Reden. Ans der Güter station der Wcichseloayn Pcltuow wurde eine Bombe geschleu dert, die nur geringen Materialschaden anrichtete. Odessa. sPriv.-Tel.) In Kartamyschewka fand ein Zu sammenstoß zwischen Militär und einer Banernversamm- lung statt. Hierbei wurden zahlreiche Personen getötet oder verletzt. 100 Verhaftungen wurden vorgenommen. Kattowitz. sPriv.-Tel.) Die Sosnowiecer Zollkammer erhielt vom FinaHzministerium strengen Befehl, sämtliche Ge päckstücke ausländischer Reisender peinlich zu untersuchen, weil in letzter Zeit zahlreiche Bomben aus dem Anslande ein geschmuggelt worden sind. Königsberg. Die „Hartungsche Ztg." meldet auS Hgsen- pot in Kurland, daß der Bauernkonnnissär Baron Prevern auf einer Amtsfahrt am 22. Juli meuchlings erschossen wurde. Das,e!be Blatt meldet ferner, daß in Libau gestern bei der Beerdigung von Revolutionären ein Gendarm er schossen und zwei andere verwundet wurden. Berlin. lPriv.-Tel.) Nach einem Telegramm aus Windhuk sind beim Neb erfall einer Karre durch Hvtteistotteii zwischen Karibaein und Gaibes am 17. Juli zwei Gefreit« und zwei Reiter gefallen. Berlin. sPriv.-Tel.) Sächsische Orden erhielten: und zwar daS OffizierSkreuz deS AlbrechtSordenS: Major Freiherr Seutter v. Lötzen, Flügeladjutant de» Großherzog» von Boden: und da» Ritterkreuz 1. «a)f, mit »er wrom oe-felte» Orden»: Major v. Donop, kommandiert beim kaisenichen Statthalter in Elsaß-Lothrinaen. — Da« Reichsschatzamt hat die Saccharinfaorik in Westerhüsen ermächtigt, auch die- enigen Süßstoffmengen aufzukauf,». deren Ankauf Für Rechnung de» Reich«/ akm-lehnt. werden Et«, oder tzie heschkUNahwr orden sind und damit in da» Eigentum de» detreffenden Bunde», bergeganaen sind. -. Berlin. sPriv.-Tel.) In der Nacht zum Sonntag wurde an der Oranienbrücke ein etwa 50 Jahre alter Man«, dessen Persönlichkeit noch nicht festgestellt werden konnte, von einem Autom ob il getötet. — Gestern nachmittag wurde in der Grunewalv-Sträße «ine 28 Jahre alte Verkäuferin. Anna Fiedler, von einem in voller Fahrt heransaufenden Auto, mobil umaefabren und zu Boden gerissen. Dem Mäd- chen wurden Leide Oberschenkel gebrochen. Zwickau. sPriv.-Tel.) Die hiesige Polizei nahm einen Mann fest, der an einem zehnjährigen Mädchen «in Sitt lichkeit-Verbrechen verübt hatte. Der Verbrecher soll mit dem Mörder der kleinen Simon aus Reichenbach iden tisch sein. Er heißt Müller und stammt au» Großenhain. Gera. sPriv.-Tel.) Mit zertrümmertem Schädel «vurde gestern abend ein vom Bezirksturnfest in Gößnitz beimkehren, der Turner totaufaefunden. Er war un Urbermut auf daS Dach eines Eisenbahnwagen» geklettert, wo ihm hei einer Untertunnelung da» Unglück widerfuhr. Kiel. Hier begannen heute die Verhandlungen be ll. Deutschen Ovdfellowtage». 500 Teilnehmer au» allen deutschen Gegenden, ferner die Großmeister de» Orden» aus Däueinark. Holland und Vertreter Schweden» sind er schienen. ^ Lübeck. Gestern abend traf der neue Turbinen- kr « uzer „Lübeck" in feiner Patenstadt «i » und wurde vom Senat, dem Ofsizierkorp» und einer zahlreichen Meng« begrüßt. Heute morgen stattete der Kommandant des Kreuzers einen Be- such beim regierenden Bürgermeister ab. Mittags traf dieser zur Besichtigung deS Schiffes ein. Bei seiner Abfahrt wurde ein Salut von 21 Schüssen abgefeuert. Nachmittags fand zu Ehren des Offizierskorps Festtafel im Rathause statt. Auch sür die Besatzung war eine Festtafel mit Ball in der Stadthalle ver anstaltet. Die Stadt und der Hafen haben festlich geflaggt. Auch wnrdeir dem Kreuzer wertvolle Geschenke vvn der Stabt gemacht. Bochum. sPriv.-Tel.) Bei der Knappschaft-- Aeltestenwahl im Stadtbezirk Hamm, wo der alte Berg, arbeiterverband mit den christlichen Gewerkvereinen rang, unter- lag der zweite Vorsitzende des letzteren, da- bekannte Mitglied der Siebenerkommijsion Kühme gegen den Altverbändler Aierch. Das Resultat ist charakteristisch für die herrschende Strömung. Bamberg. sPriv.-Tel.) Der Rentier Karl Dilye aus Hannover, der im Fälschungsprozeß Houdeaux als Zeuge geladen und während der drei Veryandlungstage nicht erschienen war. sondern auf telegraphische Anfrage der Staatsanwaltschaft bei der Polizei von Hannover als abgereist bezeichnet wurde, ist nun bei Bamberg als irrsinnig von der Gendarmerie auf- gesunden und in die hiesige Irrenanstalt eingeliesert worden. Triest. sPriv.-Tel.) Da in Batum wieder völlig« Ruhe herrscht, nimmt der Lloyd den S ch i f fa h rt So i e n st zwischen Triest und Batum wieder auf. Paris. iPriv.-Tel.) Der Schah von Persien hat die Absicht ausgesprochen, in diesem oder spätestens im nächsten Jahre Amerika ru besuchen. Paris. iPriv.-Tel.) General delaCr »Ix, der Militär- gouverneur von Lyon, hielt nach der Trnppenbesichtiaung «ine Ansprache, worin er sagte: „Soldaten! Gelegentlich meiner jüngsten Reise nach Berlin prüfte ich eingehend den deutschen Soldaten. Ich fand ihn woylgeschult, aut oiszitüiniert und ge fährlich für reden Feind. Hetmgekehrt, stellte ich Vergleich« an: sic sind ganz zu Euren Gunsien ausgefallen. Eure militärischen Eigenschajten stehen in nichts denen der deutschen Soldaten nach, diese würden in Euch würdige Gegner finden." London. Unterhaus. Präsident Balfour erklärte, daß die Regierung nicht die Absicht habe, -uruckzutreten. London. Das Haus war schon bei Beginn der heutigen Sitzuna in allen Teilen dicht besetzt. Premierminister Balfour gab eine Erklärung über die Absichten der Regierung bezüglich der Abstimmung vom 2l.d.M. ab: er besprach eingehend verschiedene Fälle, in denen frühere Kabinette g-schsiigen wurden und nicht zurückgetreten waren und betonte, die einzig gegen eine Regierung gerichtete Abstimmung, die notwendig zu deren Rücktritt führen müsse, sei dir Annahme eines Tadelsvotnms. Die gegenwärtige Regierung besitze das Vertrauen der Mehrheit des Hauses, und eS ei keine Ursache zur Auflösung des Parlaments oder zum Rück tritt der Negierung vorhanden. Es würde von großem Üebel sein, wenn das Verbleiben im Amte von solchen Abstimmungen, wie die vom 21. 2»li, abhängig gemacht würde. Er hoffe, daß eine Regierung, die in sich selbst geeinigt ist und daS Vertrauen des Hauses besitzt, niemals ihren Posten lediglich infolge einer solchen bstimmling wird verlassen dürfen. London. (Priv.-Tcl.) Wie aus Tanger gemeldet wird, erregt eine an der Westküste von Marokko eingetrofsene französische Forschimgsexpedition das Mißvergnügen der Eingeborenen. Marokkanische Truppen versammelten sich in der Nähe von Mogador mit der Absicht, die ForschiingSexpcdition anzugreifen. Die Marokkaner erklärte» ganz offen, sie wurden gegen alle Aus länder, welche in Marokko eindringen, ähnlich Vorgehen. Als gestern der Eigentümer einer französischen BergnügungSjcicht in der Nähe von Mogador mit sechs Begleitern habe landen wolle», hätten sie schleunigst wieder an Bord gehen müssen, um den Kugeln der Marokkaner zu entgehen. London. (Priv.-Tel.) Der Präsident der Republik Haiti, Nord, ein Neger, ist lebensgefährlich er krankt. Sein Zustand ist hoffnungslos, und sein Ableben wird stündlich erwartet. Sein Tod wird einen blutigen Bürgerkrieg herbeifnhrcn. Es sind bereits sieben Kandidaten für die oberste Stellung der Republik vorhanden, und sämtliche sieden Aspiranten sind cntsthlosjen, ihre Ansprüche durch Waffengewalt zu erkämpfen. Kopenhagen. Prinz Harald und die Admirale Scheller und Zachariä nahmen heut« an einem I r ü h st ü ck auf dem deutschen Jlottenadmiralsschiff teil. Am Nachimttage um 4 Uhr isi das d e u t j ch e G eich wader unter dem Salut der dänischen Schiffe und Forts in See gegangen. Athen. sPriv.-Tel.) Mehrtägige Versuche zwischen dem kretischen Parlament und den Aufständischen zur Erzielung eines Einverständnisses über die Antwort auf die letzte Proklamation der Schntzmächte. sowie über die Verfassungsrevision und Nationalversammlung sind definitiv gescheitert. Ein Haupt- >rund dafür ist die Forderung der Aufständischen, daß dle Be» eitigung des Prinzen Georg als offene Frag« be- jandelt werde. Die Kammer votierte gestern dem Prinzen völliges Vertrauen und den Mächten gegenüber die abermalige Erklärung, daß die Union die einzige Losung sei. Moska u. iPriv.-Tel.) Unweit dem Dorfe Alymndroivka, im Gouvernement Charkow, wurden in der Nacht 14 Bauern mädchen, die ans dem Felde schliefen, von Bauern überfalle», ihres Geldes beraubt, genotznchtigt und dann ermordet. Die Schuldigen wurden ermittelt »nd verhaftet. Newyork. sPriv.-Tel.) Der Kongreß tritt am 11. November zu einer außerordentlichen Tagung zusammen. Behandelt wird der Bau des Panamakanals, über Maßregeln gegen den chinesischen Boykott amerikanischer Waren und viel leicht auch die Tarisrevisionen. <»iack,tS einneheude Devefille» deNtiden Nch Sette 4.) tzreiks»»« ». M. (Schl»«.) «red» «7,-, Lier.ni, isc,.-. »r«»d>>«» l», . siaatlbahn e«md»rdm —«amoMt, ««.M. Un,ar. »,ld. P«rt»iI»Ie» —. - . rNrkenlal« —. Fest. V«rl». c» Uhr l»achm««a-.I Meme At-Nmer «X.«. Sp«ml» Ol «'/- R«u« PortuMen «7,96. 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