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Dresdner Nachrichten : 13.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960313
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-13
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.03.1896
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-HO. dmck bil UL >v,H>oni,«im»«« t: »r. »kmfr,ü „v »i» Viu d'a««n di» sMrjiL,,mittag! T«k >>»ql<>«k ÄruiUnkilr -iir S S'lbkiii >L Pü. tz,, ku««,m>ll»n ai» tvr Vrn'ai,„tt' Neiic V',.. Lovvtlujle, m»,r„i?>»ch Kn-ttanbö 40 P„ a>nmL,t>I» «i.r Monta« ot»r na» !wma«,c„ so«',,. >'ur gämliieiiiiachtt»!«, Irr. o Plg ,,M lviondrrein Zar«! «utwaiiiae Auma«? nur akarn «omnedkraliluna »nkmidiaunakn »kbnikii »iinimlliche uomnqttk 2lni!onckiu>uieaur an kt!«»l>!üttrr wcrtvu nur ra Dia. .. „ . deiritiiik' Für NuikvaN,- k»,a»Iaiik>Irr SckMn« >mikr trink Dirdindüit'fri!. tnrnl^rotttttrU- H,». N. 41. Jahrgang. l.l8bs'r ^slmtsset-Sondonr. --.in.. IN l)o-,«i unä u> ul >u LU '.1>. 25 n,»l ,«> k'i^. Iävbe'8 -lal8SXtlL0t80d!tM1-LUK6lN l^08iMLlUv) in ttlünr-rii LU 3', I'tg., brzc.iürtr'lln^t.minitb-1: io äsv Lpotkellvo. T'.'.'-V, Trcodcn. 1^>W. V>>»l«ammon^tor, ^-ll>««t- ttiiitirrsr:->nrutti>cdI>i.K.r IdürsvLUvSLvr. Ftv,«Ott»i.t»ü»dl,oel>. »' I'r">>»"'iv ^ruti- u lniu^ ». ?! Qm l »»»tuotu^, ' Iv-.viL'!. n N.vIo.LL'. L I»p« »«1ON>.. Kursilr^ieo^lr., 1.t^o ^ § d'oru^proednorr N, >'i. .1^"?.) b. IVeitliK, ^»i8«iili»»8!jtr. 84. ^ Oro.-'Ll'-j Qu^or vou S > Hvvdottsll vlvelwt esnltrlor V8wsi»dlt1e.:? ^ N«8«ImriW.ixe, vvr«r»alieli» lurMulo ^ un>i lllackoktuclion in ttorlin. I'ni tx uull N'jnn. ss kliiiill. klisbsi'bei' Z in riui^-s-'-iilusvovo !>> u>'I.c n. 1'„>vr-r, rrc-«td„Mv»en IVürloln in ilr>u tti^mi. ^si!ro>'I>n>4tan 1'iilou unä cumpiimirtou D.c- ^ 1üslt> n, in laigo «iire<'!or Qinlaiuw /.u rrmär-igwu 1'rei8n». , j: i'7"!ü:>L W. üßssBlllkk ü«Sei. KevtikM. K F>NN«r IVrv^ilON-.U., L.lltti> Intu^tr. 11». ' K »«iclidlliilse«!. keil- «>»l lolilllniell-liiiitllll. K Iteä1, luiou prnuizit. - lülllU. ^4 DM" I'orvffprsfflivr -d„,E III, Xp. .1717. 'MW »miiiiki' VvrllivkoIui>88-LiL8tL!t V«I! Silo Süllnor, Rr. 72. ^ntiillnllve Civilchc. PotttiichkS. TaS Biiiücriich!' Gesetzbuch in seinem Abschnitte über das kbcrecht hat den Ultranwittanen eine willlmninene Gclenenbcik geboten, eine Bewegung Kttien die vbliklalnnsche Livilctze ;» in s>cniren. ^on konservativer Leite sindet der nstilntorischcPcrsnch, dieie seit mein als ;w.i:izil> Jahren bestehende staatliche Einricht, »ng wieder ;n beseitigen, zum Thcil eine lebhafte Nntersüitzung, während nach einer offiziösen Mittheilung dicvrenhischeRegierima tür eine Aendernng oder Anshebung des EivüstandsgcictzeS zu haben ist. .>i?osnachrichlen. ^audlntisverhandlunacn. .vochwasser. Ltaat-ciscnbahncn, ichsltzeugricll'chast, Gerichtsverhandlnngein ildcl-E.nartetl. ^ mvdeinrn 6ch'lch,chafl ivitlcn i sie thut ancl, der Neligion und der Kirche keinen Abbruch, weil die frei gewollte kirchliche Trauung allein religiö'c» Verth besitzt und ja doch nicht ausgeschlossen wird durch die gebotene bürgcttiche. Unsere Gesellschaft wurzelt in der Familie, und der 2 laut wurzelt in nwerer Gesellschaft. Tahcr ha! Bogen ' Mnthnnchliche Witterung: Neigung zu Nicdcr'chl., kalt. unier Staat d>e Pslichl, Ehe und Familie zu schützen und ausrcch! zu erhalten. Tariun hat ce denn auch das Recht der Schliehnng und der Scheidung der Ehen wie die Srdnung aller auS der Ehe enlwr'ngenden Rechtsverhältnisse Freitag, 18. Mitr;. zu verstehen sei. das; nicht bereits die meisten Unterzeichner dien, Anträge ihre Unterschrift znrückgezogen haben. Im Gcgcniatz z„ Förster und Rcischaus seien alle wirklich Sachverständigen iRcdne, ist selbst Arzt) davon überzeugt, das; eine Impfung tharsächlich ain Jahre hinaus Schutz gegen Pocken biete. Es gebe sicher nicht zehn Acrztc, die ohne solche feste und gewissenhafte Ucbcrzeuguiig sin die Impfung eintretcn würden. — Abg. Langcrhans lfrcis. Boitsp. : Tic hteichsregicrung giebt sich alle erdenkliche Mühe, hinter die Vahr!,eit zu kommen, und ich mns; hier öffentlich dem Reichs samt . für r>cn auhcrordentlichen Flcis; und die schwere , um fv ausschlietzcudcr in die Arbeit, die eS in dieser Frage anfgewendct hat. meinen wännstcn "'ch:i.<>and genommen, je mehr rr sich seines eigensten Velens nnd'^nk 'ollen 'BeisalliMenKlagen, die in der Bevöllernng lau: Heiner Grundlage in der Fanirlie bcwuht geworden i't. Tic bnrger-! öwichsge'undhcittamt ^ iind^bis am Tie bürgerliche Eheichliesmng in Teutschland versinkt ihre, «che Ebeschliehnng ist eine vtothwendigteit, und wee den hohen L»ch imE PockEkL..^ «-nlrm T rentuehnng dem Kn.riii.amv,>-. .In angs der sind,iger ^ahre hatte : des staatlichen Gebens begreift und ehrt, der begreift auch!mir einen Ivisseinchaftlichen Verein, einen großen Arzt, die siih sich hauptsächlich in Preußen und in Bauern ein Rolhstand heraus- > die ">'>örde und Ehre diew- scicrachen Akte-' ! llegcn den Iimpizwang anSgeivrochcii haben Vir Acrzle habe» gebitdei, der dringende Abbitte erheischte. Tie latholttchc Kirche ^ r,.s'?". der Imv'nng gar nichts, sie ist ein schweres,Geschäft und dcnutUc d-.is rl'r in tathe.rschen r/i'lndeStlioilc'n allem zinrelieridc Recht, gittigc Ehe» zn schließen, dazu, die Gewis'en unter die i Marhlan'prüche des nlllamonianen Pavisnnis zn beugen, indem !..... sie von den katholische» Brautleuten vor der ehelichen Verbindung V v .r-'r.-o,r- m..u....wo «frvc-n ve... <'ru.u.....,r»-u.,o o.r--„„„ vielleicht die Impfvorschristen etwas abändecn," besonders Wahl osien zn lauci', ob sie die Ehe vor einem Geistlichen oder „ich, viele Kinder aus einmal von einem Arzte imvsen lassen r SV vor dem Standesbeamten schließen wolle. Tiefer Antrag, dessen jauch ans die sorgsriltigUe TeSiirsizirirng der Laneelten u. s. w. sollte völlige Anssichtslosiateit von vorvlferein feststcht. tt! nnc geeignet, N.nAien werden. - LtaeitSjclrctär v. Bötticher: Ich habe die ^ das Zustandekommen des Bürgerlichen Gesetzbuches zu gefährdenfwmn »At würden"de7vöttl^ i die schriftliche Ertlärnng der Anerkennung des Uittehlbarkelts dogmas. von Braut teilten gemischter K onfession die Verpflichtung katholischer Kindererzieliung sorderle. Viele, besimders die An hänger der altlathoiischen Richtung, wurden dadurch entweder zur Verleugnung ihrer religiösen Neberzengnng oder, nur nicht zu .Heuchlern zn werden, zimi Eölibat oder zur wilden Ehe gezwungen. Eine weitere Iknzuträglichkeit erwuchs damals daraus, daß die- reuigen Ehen, die vor Geistlichen eingegangen wurden, welche von j den Bischöfen gesetzwidrig angestellt waren, nach staatlichem Rechte als ungrltig angesehen werden mußten. Tic Eheschließung der und den li'tramontancn Agitationsbcdürsnisscn Vorschub zu leisten.' Geistlichen war nach einer Zeit .eine nnccichöpstiche die staatlichen Interest' und Sicherung de hietcrisch die Eins» sich der Reichstag hatte, nahm der Stimmen rin Eivi Eerwn seine Zustimmung gegeben. „Meine pcttönliche Stellung zu der Ewilche". bemerkte er im vreußischcn Abgeordnetenhaus«.', „ist die, das; ich mich allerdings nicht bereitwillig, müder» Ungern und nach großem Kampw cnkschlosten habe, den A.inrag auf Voll ziehung dic'er Vorlage lcs handelte sich um die Einfnhrnng der E'vilrbe zunächst für Preußen> zu stellen, .sch habe hier nicht Tegmatit zu ircihe», sonder» Politik zu treiben. Ans dem Ge sichtspunkte der Politik habe ich mich überzeugt, daß der Staat in der Lage, in welche das revolutionäre Verhalten der katholischen Bischöfe den Staat gebracht hat. durch das Gebot dor Rollnvehr gezwungen ist. das Gesetz zn «lasten, »m die Schäden von einem spei! der Unterthanen Sr. Maiestat nbznwcndon. welche die Auf lehnung der Pöchöse gegenüber dem Gcwtzc und dem Staate über diesen Thcil der Königlichen Unterthanen verhängt hat, um von seiner Seite, soviel an ihm liegt und soviel der Staat vermag, »eine Pflicht zn thun. Ich glaube, daß der Staat ein Bcdnrstiis; der Nothwehr mit diese», Gesetze erfüllt, und ich bin ciitschlvsscn. dMr cinzustchen wie für so Manches, was- meinen persönlichen ilcbcrzcugungen, namentlich wie ich sie in der Jugend gehabt habe, nicht immer entspricht. Ich bin ein den Gesammtbedürfnisscn und Forderungen des Staates im Interesse des Friedens und des Gedeihens meines Vaterlandes gegenüber sich unterordnender Staatsmann." Tas Gesetz über die bürgerliche Eheschließung hat aber nicht nur den Charakter eines reinen Kamps- und Ausnahmegesetzes: es entspricht nicht blos einem vorübergehenden, sonder» einem bleiben den Bedürfnis;. Tic Einführung der obligatorischen Eivilchc war kein bloßer Akt der Rcnhwehr gegenüber hierarchischen Anmaßungen und Ucbcrgristc». sondern die unabwcislrchc Kvnseancnz des Grund satzes völliger Rechtsgleichheit und Gcwrsscnslceihci!- Aiisdrüellich wurde icdoch bei dem Erlaß des Eivilstandsgesetzcs betont, daß die kirchlichen Pflichten in Bezug ans die Trauung in keiner Weise beeinträchtigt werden sollen: eS wurde dabei vielmehr mir Nach druck hcrvorgehodcn. daß womöglich Jeder, der in die rechtliche Gemein- schast der Ehe Antritt, auch die Gemeinschaft mit den, sittlichen Geiste und der ernsten Weihe erfülle, für welche die religiöse Hand lung und dir mit derselben verbundenen Segnungen Ausdruck und Quelle bilden sollen. Thatjächlich wird die obligatorische Eivilchc heute nirgends als eine antikirchlichc Maßregel empfunden. Tenn die christliche Lehre wird durch sic in keiner Beziehung angctastc!, und uachthciligc Folgen haben sich für das kirchliche Leben nicht ergeben. Turchschniltlich werden zwischen 9ö und tttt Prozent von den standesamtlich geschlossenen Ehen auch kirchlich cingesegnet. Ein Anlaß zu berechtigter Klage ist also nicht gegeben: die obliga torische Eivilehe hat sich bcwShrt und ist heute so festgewurzelt im Volksbewußtsein, daß ihre Abschaffung gegen den staatserhaltrn- den Bismarckstchen Grundsatz „sjuietL non iruwcre" verstoßen würde. Vaü ruhig liegt, soll man nicht stören, bemerkte vor 5 Jahren der große Kanzler: das Ist echt konservativ: eine Gesetzgebung nicht mitmachcn, die beunruhigt, wo das Bedürsniß einer Acnderung nicht vorlkegt. Tic staatlich gebotene Eivilehe, hat der ebenso kirchlich wie konservativ gesinnte Niehl gesagt, würde nothwendlg sein, auch wenn nieMals rin Streit zwischen Staat und Kirche bestanden hätte und wenn wir Alle Eines Glaubens wären. Sic ist notliwcndig um des WAenS des modernen Staates und der . zu eutiprechen. Die lebende Generation, auch darin hat Herr Er steht im Widerspruch zu der Erklärung, die der dcutsch-komer-; Langcrhans recht, kennt gar nicht das Elend, welches früher durch vative Abg. v Bnchla bei der ersten Lesung des Bürgerlichen ! Gesetzbuches abgegeben Hai. Er balle es er. an der Ellnkhe. d:c der Enlwnrs auS dem Per,oncirstandsgcsctz ober natürlich wird der Staat auch Alles thun. um das Wohl des)-? von 1875 übernommen hat. zu rütteln. „ES sind damals", sagte j Einzelnen zn wahren und Jmpstchädigungen zn verhüten. ,Es er. .von Seiten meiner r oütiscben Freunde schwere Bedenken wird AllcS geschehen, damit ühcrall unvcrsähchtc L ! Lanacrhans recht, kennt gar nicht das Elend, „ ^....„..„.„„./'Pockencrkrankungcn über das Land gebracht wurde. Wenn wirk- . „in,. ^ sich Jmpstchädigungen Vorkommen, nun. der Staat hat die Pflicht, -L ev mcht wohlgethan, nrente, s.^,„r das Voht des Einzelnen das der Geiammtheit zn stellen:,!^. „von Seite» meiner politischen Freunde schwere Bedenken knrd Alles rll unversirlichte Lvmphe zur An- Vorredner hat u. A. angeregt, daß die Lymphe, Z.8 tlich gegeben werde. In Hessen geschieht das. TL bereit, diese Anregung zu erwägen und Alles iistiedcnheit zu begegnen. Sv hat sich auch 7! gestellt, Kinder nur ans einem Anne, dem sie bester im Bett ruhen können. AbcrI-L ^ vcrgcssen Sic nicht, wie groß die Unzufriedenheit sein n wir die Impfung nicht hätten. Sehen Sic sich die er Denkschrift an! Wer wird c-S dann verantworten Schntzwehr wieder aiifzuhebcn und das srnhcrcElend staiidsgo'etz verderbttche Wirkungen gezeitigt Hab nmeler mtzigen, vr'i, wz.alen Prob.emcn nnd ^.chnnbt-Franknirt ttoz.) gegen den ^mvlzwang a> , lätzen redcr A>: gc'chwangerien :,e>t mit einem Male dieser alte, Verweisung der Anträge an eine Kommission nbgelehnt, sic kommen' Streit aitt's Nene ansgcrnhrt und hincingeworsen werden? Nein, das l!mn wir nicht. Wir sind damit zittricdcn. wen» die Verhält- nii'e io bleiben, wie sie jetzt und, und wir werden jedem Vernich, an der Eivilehe ini Bürgerlichen Gesetzbuch zu rütteln, unS out 'chicdcn ividettetzen." Im slaatseib.nltrndcn Interesse muß gewünscht werden, daß dieser gennide realpoütische Standpunkt, ans den sich auch die sreikonservative Reich-D) Partei gestellt bat, bei der cnd- giltigen Bcschlnßiastnng innerhalb der dcnlseh-lonicrvativen Frak tion maßgebend bleibt. ^ - von Vicuein herauszubeichwörcii? lDcisall ) — Nachdem noch Abg und trn o.ialcn Gegen- Schmidt-Frank,irrt ttoz.) gegen den Impfzwang yciprochcn. wurde Aenn'rtirkib- nnd ^cruiprech-Berichte vom 12. März. Berlin. N eichstag. Aus der Tagesordnung steht der Antrag Förster Mctzncr betreffend Aushebung des ImpfgesctzeS vom Jahre 187) in Verbindung mit dem fast gleichlautenden An träge Blos n. Genossen. — Abg. Förster Gluti!., führte zn Gunsten des Antrags ans. der Imvszivana komme einem Gewisienszwange vielen Eltern gegenüber gleich. Das Gutachten des Rcichsgestrnd- heitsaintes vom Jahre 1874 weise zwar zur Rechtfertigung des Impfzwanges aus vier Momente hin: Abnahme der Sterblichkeit an den Pocken — cS werde aber wohl das Port hoc und daS propter verwechselt —, ferner aus den zunehmende» Schuh, den die Jmpiung argen die Pockenerkrankung gewähre, und auf den steigende» günstigen Eiuiluß dcr Revaecination, dann ober nament lich daraus, das; keine verbürgte Tbaisache den nachthriligcn Ein fluß der Jmpstmg beweist. Tic letztere Behauptung lei aber seit dem durch unendlich viele Thatsachen widerlegt worden. Das Imvigcietz stelle sich darnach als ein Mißgriff bedenklichster Art dar. Auch in der Schwei; sei dir Aufhebung des Impfzwanges unter dem Truck der öffentllchcn Meinung bereits in lö Kantonen erfolgt. Mit der Statistik sei, wweit sic sich cntt Frankcrich be ziehe. rin bedenkliches Spiel getrieben worden. Ans die günstigsten Statistiken über die Erfolge des Impfzwanges sei überhaupt kein Gewicht zu legen, da sie nicht genau geführt würden. In dem Belieben oer Jmpsörzte liege cs außerdem, ob sie die Krankheiten, die nach der Jmpstmg eintreten, in Zusammenhang mit dieser bringen wollen oder nicht. Eine genaue Statistik würde darüber keinen Zweitel lassen, daß die Jmpstchädigungen weit zahlreicher seien, als die Anhänger des Impfzwanges es glauben. — Abg. Reißhaus lsoz.t. als Mitantragstellcr des Antrags BloS diesen befürwortend, glaubt, daß kaum jcinalS einem Gesetz so großer Widerspruch begmnct sei, wie gerade dem Impfgrietz. Gleich nach dem Jahre 1874 hätten die Petitionen gezeigt, wie man gegen das Gesetz gesonnen sei. Tic Petitionen haben seitdem nicht nach gelassen. Besonders schars zu vrruithcilcn seien die Strafen wegen unterlassener Impfung, dir Einsperrnngeii im Falle der liircin- bringbarkcit der Geldstrafen. Tcrartige Bestrafungen nähmen letzt überhand. Tieie Handhabung des Gesetzes iei überdies eine nn rechtmäßige, insofern wegen wiederholter Weigerung der Elten,. ihr Kind impfen zu lassen, immer neue Strafen verhängt würden Als das Getctz beschlossen wurde, habe vielmehr die Ansicht und Absicht bestanden, daß man sich mit relativ kleinen Geldstrafen von der Impfung loskaufen könne. tWährend dieser Rede erschien in der Kaiserlogc in Begleitung des Staatssekretärs v. Bötticher nnd des österreichischen Botschafters Szöghenist der österreichische Minister des Auswärtigen Gras Goluchowski aus kurze Zeit. Derselbe fand übrigens ein käst leeres Haus, da den bentigrn Ver handlungen nur etwa 40—50 Abgeordnete beiwohnten.) Redner geht weiterhin cbensalls. wie schon der erste Antragsteller, ans die vielen Jmpsschädiaungcn ein, welche thatsächlich veobnchtct und nickt ahziilcnaiien seien. — Abg. Tr. Kruse (nl ): Die neueste Denk schrift dcS RkschsgesnndheitsamteS zu Gunsten der Zwanosimpfung sei so überzeugend und dabei so unparteiisch gehalten, daß tanni daher demnächst im Plenum zur zweiten Beralhnng. — Morgen Kvionial-Etat. Berlin. Ter Kaiser weilte gestern 4 Stunden bei dem iralienischrn Botschafter. — Es heißt, das; der Kaiser nnd die Kaiserin mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Eitel Friedrich am 11. März nach Genna apreiien. Tic Osterwoche wurde das Kai,«paar gemeinsam mit dem Prinzen und der Prinzessin Hein rich in Rom verbringen. — Bestand bereits vor dem Eintreffen des Grasen Goluchowski Ucbcrcinstimiiiilng mit den leitenden deut scheu Staatsmännern, so ist dieselbe, wie die „Nat.-Ztg." von zuver lässiger Seite vernimmt,-iinnmchr sowohl in Bezug aus die wechsel seitigen Beziehungen Oesterreich-Ungarns und 'Deutschlands als auch hinsichtlich der allgemeinen Lage befestigt worden. — Ter deutsche Bvlichaftcr r» Wien Gras Eulcnbnog ist anläßlich der Vermählung des Fltigcladjutairlen de? Kaisers Grasen Moltkc liier «»getroffen. Es wird angenommen, daß der Botichafter auch bei den Bcrathimgen, die während der Anwesenheit des österreichischen Ministers drS Aenßercn hier stattsindcn, mitwirkt. — Ter Dnndcs- ralh l,at deni „Hamb. Korr." zufolge den beantragten Zoll au, Qucbrachoholz einstimmig abgelehnt. In der heutigen Sitzung des Bundcsratbs wurden die Vorlagen betreffend den Entwurf von Vorschriften üb« die Abgabe stark wirkender Arzneimittel, sowie über die Beschaffenheit und Bezeichnung der Arzncigiäjcr und Standgcfäßc in den Apotheken, und betreffend den Entwurf des Gesetzes über den Abgabentaris des Kais« Wilhclmlanals den zuständigen Ausschüssen überwiesen. — Die Wirthschastlichc V« ciniguiig des Reichstags wird in iln« Sitzung am 14. ds- Mts. den im Reichstag cinzubringcndcn Antrag bcratncn „Ter Reichs tag wolle beschließen, zu «klären, ob deck internationale Bimetallis »ins den Interessen Teut'chlands entspricht, und die verbündeten Regierungen auffordcrn. Alles, was in ihren Kräften steht, zn thun, um durch ein internationales Ucbcrcinkomiiien ei» festes Wcrthverhältnii; zwischen Silber und Gold herznsteücn und zu sichern". Gleichzeitig soll mit der Einbringung dieses Antrags im den sichen Reichstage auch in der sranzösstchen Tcputirtcntninmcc und dem englischen Unterhaus«: in dcimclbeii Sinne vorgegangcn werden. Berlin. Tic Budgctlommjision des Reichstages erledigte heute den Rest des MarincetatS und nahm dir Ausgabe» für den Betrieb der Flotte sowie zur Instandhaltung der Schiffe an. Alsdann wurde in die Berotliung des Etats der Zölle und Ver drauchsstcnern cingctrctcn. Abg. Tr. Lieber tEentr.) beantragl. dem Etatgesetze für das nächste Jahr folgende Bestimmung rin znfilgcn: Ucbcrstcigcn die den Bundesstaaten znstchendcn lieb« Weisungen ans den Erträgen dcc Zölle, Tabaks steil«. Branntwein verbrauchsabaabe nnd Zuschlag zn derselben, sowie an ReichSstcmpcl abgaben snr Werlhpavicre n. i. n-, die nn'znbringcndcn Matrikula, beitrage, so ist die Hälfte des Ueberichnsscs zur Verminderung der Rcichsschuld znrückzirliglten. Bei Ermittclnnsr des Unterschiedes zwischen den Uebciwciinngcn verfügbar« Betrage und den Matri knlarumlngcn werden von den letzteren abgesctzt B die von einzel nen Bundesstaaten zur Rcichskassc z» zahlenden Matrikular- beiträae, d) dicicnrgc Summe von 12,683,1:-) Mark, für welche die Bundesstaaten durch Mehrübenveisungen aus den Erträgen der Zolle und Tabaksstcun im Etatsjahr 1894/95 bereits Deckung empfangen haben. Tie Berniinderuna d« NeichSanleihc «folgt durch ciilsprcchendcii Absatz von, Anleihe-Soll. Soweit gecia»«« Anleihe-Kredite nicht mehr offen stehen, wird über die Art de; Schuldentilgung durch den RcichSliaushaltsetat Bestimmung ge troffen: außerdem wird die Summe, welche gemäß L 8 des Zoll tarffgesetzes der Rcichskassc von dem Ertrage der Zölle und der TabakSstcn« vcrl'lctbt für das Etatiahr 1895.96 bchutS Vcrmindcr ring der Rcichsschuld von IlX» anf 143 Millionen Mark erhöht. Auf Wunsch des Abg. Richter wurde die Weiterbnathnng über diesen weitgehende» Antrag vertagt. L Sr- W-
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