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s? S4 St »umeloscht. Menschen, die einen *rm gedrachen hatten, rannten, meilenweit, ohne es zu bemerken, «me Frau, deren «ug, so! schwer oerlcht war. daß man es ihr herausnebmen mußte, ver- sichert, nicht das geringste Gefühl gehabt zu haben. Mit nackten Fütz-n, die durch die Trümmer breite Risswunden erhielten, meist nur mit dem Hemd bekleidet, hatten die geretteten Per soneu nur den einen Instinkt, der sich in einem unwiderstehlichen Bedllrsnis fortzurennrn. zu entfliehen. Luhert». Ohne llebertegung und Nachdenken liefen sie einfach davon, ohne zu wissen wohin. Es handelt sich hier vielleicht um jenen ursprüng lichen atavistischen Impuls, der ehedem die Menschen antrteb. vor Walddränden oder der Wut wilder Tiere zu fliehen. llnge l>euer waren die Aeutzerungen de» Wahnsinn». Die vor herrschenden Formen waren die der Tobsucht: sie erstickten das Bewußtsein de» Schmerzes und die Vorstellung des Unglücks Ein Fall plötzlichen kollektiven Stummseins ereignete sich vor einer Fabrik. Im Augenblick der Katastrophe wollten Ml Arbeiter sich an ihre Arbeit begeben und wurden, da sie noch »n Freien waren, gerettet: aber ihrer hatte sich eine solche Stmnpfheit bemächtigt, das, keiner von ihnen antwortete, als der Direktor ihre Namen ausries, um zu sehen, ob sie alle am Leben seien: sie konnten nicht mehr ihren Namen verstehen. Aus anderen bemerkenswerten Tatsachen erhellt, wie sehr der In stinkt der S e l d ste r h a l t u n g den Schwindel und den Schlaf zu überwinden vermag und widerstandsfähig gegen Kälte und junger macht. Bekannt ist auch, wie leicht die Vorstellung der .seit bei solchen Katastrophen verloren geht und in wie hohem Grade manchmal eine Art von schützender und bewahrender Ab spannung sich einstellt. Dieser Zustand würde daun, wenn er an dauert. sich in eine allgemeine Gefühllosigkeit verwandeln, die das Bewußtsein des Zustandes dämpst und das Individuum vor dem Entsetzen der Angst bewahrt. Dieses Phänomen ist entgegengesetzt dem der sinnlosen Flucht und der Erregung. s »Ich wollte, ich wäre aus der Schule!" Daß wohl fast jeder Schüler in seinem innersten Herzen diesen Wunsch hegt, darüber wird bei Eingeweihten wenig Zweifel bestehen. Seinen Gefühlen mit erfrischender Offenherzigkeit und in schla gendster Weise Ausdruck gegeben zu haben, das Verdienst müssen wir einem Hamburger Volksschüler (Zweiter in der ersten Klasse> zuerkennen. dem von seinem Lehrer das obige Thema zu einem freien Aussatz gegeben worden war. Der Aufsatz, der den Hamburger Zeitungen im Original Vorgelegen bat. wird auch unseren Lesern neben unzweifelhafter Aufklärung sicher' viel Spaß bereiten, vielleicht auch wie ein Glockenklang aus der eigenen Erinnerung wirken. Hier ist er ganz unver ändert! ..Wenn doch nur erst Ostern wäre, damit ich nicht mehr zur Schule müßte! Es ist gar nicht zu sagen, wie schrecklich es ui der Schule von Tag zu Tag wird. Jeden Abend muß ich wenigstens 2 Stunden bei meinen Schularbeiten sitzen. Um 7 tann ich aber immer erst anfangen. Dazwischen kommt das Abendbrot. Aus diese Weise muß ich jeden Abend bis '-NO fitzen. Ja, ich mutz sogar manchmal 3 Stunden zu meinen Ar beiten gebrauchen. Das war gestern der Fall. Dazu kam noch, oaß ich erst um !48 ansangen konnte. Als ich zu Bett kam, war es bereits '.-12. Das kann ich den Schularbeiten verdanken, daß ich höchstens 7 bis 0 Std. Schlaf habe. Jeden Morgen, wenn ich zur Schule mutz, habe ich den Wunsch, von der Schule rvegzu- vleiben. In der Schule selbst ist es noch viel schlimmer als da heim. Ich muß unbedingt den Befehlen meines Lehrers folgen. Dann verlangt der Lehrer das Gelernte Wvrt für Wort. (!) Die Arbeiten müssen Haar- und Druckstrich ausweisen. In den Stunden soll stets ausgepaßt werden. Dieses fällt mir in der Grammatik- und Englischstunde sehr schwer. Die andern Stun den mag ich mehr oder weniger gern haben. Die besten Stunden sind für mich Naturlehre, Geometrie, Geographie, Geschichte, Literatur und Zeichnen. Wird den Geboten des Lehrers zu- widergehandelt. so gibt es meistens eine schmerzhafte Strafe. Mein jetziger Lehrer ist viel strenger als mein voriger. Bei meinem vorigen Lehrer war es eine Freude, zur Schule zu gehen: jetzt ist es eine förmliche Strafe geworden. (!!) Wenn mein Lehrer schlechter Laune ist. so schimpft er. als wenn das Donner wetter vom Himmel regnet (!> Beim Schimpfen wird er dann ganz rot. während er sonst blaß aussieht. Diese fürchterlichen Tage belaufen sich noch auf 70. Ich hosfe. daß sie schnell herum laufen. Dann wird es eine ganz andere Zeit werde». Ich werde als Bote gehen. Gleich zuerst verdiene ich schon ganz gut. Von diesem Lohn kann ich meinen Eltern abgeben. Es wird nach her eine richtige Freude sein. Sväter werde ich Schreiber. In diesem Berufe gibt es noch viel mehr Geld. Deswegen kann ich dann auch Vergnügen mitmachen. Das übrige Geld bringe ich dann aus die Sparkasse. Es ist immer im Falle der Not zu gebrauchen. Wenn doch nur erst diese schöne Zeit wäre: denn rn dieser entsetzlichen Plage weiter zu lsl-en, habe ich keine Lust." — Der Einsender, der im wahren Sinne des Wortes „be troffene" Lehrer, hat den Aufsatz mit 1—2 zensiert: er ist also besser als sein Nus. * Wie in Deutschland geraucht wird. Nach dem Matzstobe der verfeinerten Lebensgenüsse beurteilen viele Statistiker die Kultursteigerung der einzelnen Nationen. Ein jedes Volk der Erde hat >ein sorgenbannendes Narkorikum. Wenn man vom Menschenfeind ..'Alkohol" absieht. jo bietet für den Deutschen, wenigstens was die großen Massen betrifft, das Rauchen mit den geeignetsten Maßstab für die gesteigerte Ledensiübrung. Die „Allg. Kerl. Korresp." bat durch ihren L. S.-Mitarbchter der den größten deutschen Firmen für Tabakiabrikate eine Um frage veranstaltet, wie in Deutschland das Geld der verschiedenen Gesellschaftsklassen in Rauch aufgeht. Die Erkundigungen er gaben kurz zusammengefaßt folgendes Resultat: Der Konsum an teuren Zigarren ist ein verhältnismäßig geringer. Am meisten wird in mittleren, namentlich Beamtenkreisen die 6 bis 8 Pfennigzigarre geraucht: viel weniger gehen die 10, 12 und 14 Pfennigzigarren, ganz selten aber kommt es vor, daß Zi garren zu 50 Pfg. oder gar zu 1 Mark verkauft werden. Beide Hauptsorten. die zu 8 und 8 Pfg., werden von Abnehmern be zogen, die täglich im Durchschnitt etwa 12 bis 15 Zigarren rau chen. Unter den Arbeitern ist die 5 Pfeiiniazigarrc die belieb teste: Zigarren zu 3 und 4 Pfg., die früher sehr viel von ihnen bezogen wurden, werden nur noch selten verkauft. Aber auch die 6 Pfennigzigarre wird von den besseren Arbeitern, Mechanikern. Elsktrikern usw gern gekauft, und des Sonntags leisten sich diese wshl auch häufig eine >0 Pfg.-Zigarre. Der tägliche Verbrauch der Arbetter gleicht an Zahl ungesähr dem der gesamten soge nannten besseren Kreise und beträgt im ganzen ungefähr durch schnittlich 1V bis 12 Stück. Allerdings gibt es u. z. sowohl unter den Abnehmern, die sich aus höhersituierten Kreisen rekrutieren, als auch unter denen aus der Arbeiterschaft. Männer, die nur 2 bis 3 Pfennigzigarren täglich rauchen. „Ja," erzählte der Ge schäftsführer eines allgemein bekannten Zigarrengeschäfts, „wir haben sogar einen Kunden, der wöckzentlich nur eine Zigarre raucht. Jeden Sonntag kommt er. ein Mann besserer Herkunft, jetzt Droschkenkutscher, in unsere Filiale und verlangt eine echte „Bock" zu 30 Psg Frauen als Abnehmer von Zigarren kommen selten, fast gar nicht vor. Bei den Zigaretten ist zunächst einmal zu bemerken, daß ihr Import aus fremden Ländern ei beblich abgenommen hat. da viel mehr inländische Fabrikate ver arbeitet werden als früher. Am meisten geht die 2 und n Psennigzigarette, doch werden auch solche zu 4 und 10 Pfg. gekauft Es kommen hierbei auf den einzelnen Kunden durch- ichnitllich 15 bis 20 Stück täglich, oft aber auch noch mehr. Ueberhaupt ist der Konsum an Zigaretten gegen früher be deutend gestiegen, und wird der Zigarette eine größere Zukunft, als der Zigarre vorausgesagt. Auch an Damen werden Ziga retten verkauft, doch rauchen diese nur 3 bis 4 Stück zum Durch schnittspreise von 3^ Pfg täglich. Kautabak wird lange nicht mehr so viel gekauft wie früher. Die Abnehmer desselben sind zumeist Schisser und Matrosen, doch auch die Tiroler Musikanten. Jodler usw., die alljährlich zur Karnevalszeit nach Deutsch land kommen, verlangen Kautabak. Schnupftabak wird fast nur noch von älteren Herren, seltener Frauen, gekauft: die Abnahme ist immer mehr im Schwinden begriffen. Auch der Rauchtabak für Pfeifen wird nicht mehr so viel verlangt wie früher. ^ D«S Nntitnbcrkulosc-Scrnm Marmoreks. lieber dic Wirkung des Marinorekichcu Aiitituberkulose-Serum« hielt, wie aus Paris gemeldet wird, Prof. CH. Monvd, S»rtfe»n«, siehe «ächfte Leite. »sied« 6«»» Vorrilg« »»erben»«, «iw« tdrs» Tribut » «I« 6«ut>od1«t»ckvoh» Dsobeobentur» «bl» »u »vN«. «kuub» ied wir »»1 <is» «ritz^iob» LU» ürsuorvlvn, ^.-0., vr»ad»as Lllodvlod d«1 8»»« 1a Vvatsok - VVNmsa «egsdeoil »nkm,ttm»m ,, w»eb«o. L, ist zedern dsutseb-Sslerreielüsebe» Stiwtsdllrgsr detwnvt, d»» di« lstrm» vr«Ii«r »lebt »nr «in« «t«Nt»eNv k^rmt» ist. sondern in »llen Ving«» kilr äs» v«»t»«I»t»»» in Oestorreieb «ingetret« ist und «br riet« und gross« vntorstättungon gegeben bst, spsrisll in Bübinen und tlLkren gross« 6üt«r»obiluk« wsokt», am »u rerbtndern, dss» divsolbsn in tscksckisek« Bände üborg«den. leb empksdl« dsbsr sllsn kstrioten äs« doedksiov, «rsttcisssig« sn» dem vrsndsns Liebelst» (Venlsok-Vükwvo) der verdienten Anknsdm» nvtor Lusiedsruvg stet» bester, lrn1»nt««ter Bedienung. Lvrnir»ni» AlüIIvr- lvdsder: klmtl Ktelgelmaua, Uokliskersnt 8r. Lsz. de» stSnig» von 8seds»n, » Vertreter der Anton vrskers Brauereien, A.-Q., Lrsndsll» LI. - Lekcvsebst, Steinkrued, Drisst und Liebelst», L. n. L. üok- n. Lsmmsr - I-isksrsnt. össLkrllvk« L SHIIlvi» UvIrtoNtvr. MilM Men-kilillSlik-Vemii. d» vis vliokstolisliZsll, vov uns sekov »sit ^allrsv ram Vsrkrmk xadl-uektsi, vrrsllxuiss« siilä allk Zor Vvat»ek«o> Ltoolikansl-^iannLolliinjx mit dollen LllsreicdnunLon, «». «,,^s bsärlellt vloräsv. UVir ompksklsa äissslbsn äkllor llisrmit visäsrkoit ruits bssts. HVürre, Sa»UI»a-lL»pn«Ia, gelcörnt« kllelneNdritlie, n»vciu«m- vckrttl. Lrt, »mannt. voLfeLnIrvlvr LaUkv«, Urke M7t—«ruatnmltlsl von Setanlot» Rti NI » I n N»H SSI»»«, llildvigsdiirg. frükstveßs- u. Kronenitäse <Ier Misrsi ^sinnellstLl. 2vkdrLlllls.usditzre, SivtLvr-L ran nvn. oswentlicb diLtetisebes vennndkeitsbrLn, »lbodvlsrw und sitratztrsicb. vorrllxlicbee, natürlich«« Liosrsl^ssser t» kstsut- versebluss-kiaseben. Stst« Sit «> A. I. IS«» >«sn Mni. Sie s»mi lliini MI Seid. ??? Bo« korben direkt au- den Räuchereien eingetroffnee« 'VVLMU ^xgggg ?sttxLL1iü§ö, Liste» mit 28 Stück 125 A. S Sistni » 123 A. 10 Listen t 120 A. 25 Listen d U5 A. 100 Kisten t 110 - I». LIslvr llpiollrurl, kk. rsrt M kett, für auswärts: Kleiner die Postkiste 6.00 ^l. Kleinmlttler. . 7LO Mittler . „ 9.00 >l. Großer „ „ 11.00 Starker , , 12,00 IL. §sr. LedellLseL, ff. saftig, ^ kkä. 15 kk. für auswärts die Listen mit etwa 30 Psd. Inhalt, 5.50> Direkt auS den Bratereien beute zu ermatten: 1 Waggon K1v8vll-Vrü1der1ll86 in feinster Ware und strammster Packung, für «tSwilttS: »/> Dos. d 215 A. ^/, Dos. » NS b '«/, Dos. d 220 A. '«/» Dos. 4 120 A »/. Dos. d 230 A. '/»Dos. »125^ I». »«ltNnIvas-OstnsV-irnistlisrIa«:« . Dose 88 A siir auswätts Posikvlli mit 8 Dosen 4 In, HeIII.at«-0^tn«c'-Nrnlk,6rtngr!, grätenfr , Dose 88 <? für auswärts Poslkolli mit 8 Dosen 4 Vep»ao«I prompt gogvn IVurtinnkim«. n