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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050121021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-21
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
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»immer im 1. Stock durch «inen _ 'tandenrn Brand eine Partie Wü umgefalleuen Pe'.r:lcuuroien ische zerstört und Möbel uird Die Unterdrückung der Brände er- ,'iitjia Gebäudeteile befchädigt. forderte nur kurze Zeit. -* In Blasewth ist am Tirn-tag der Rentner. Hrn Bernhard Richter, gistorben. der sich um die dottige Gemeinde hochverdient gemacht hat. Tie Gemeinde ernannte Herrn Richter »or vielen Iahirn ,»m Gemeindr-Ehremntlgltede. —"Chemnitz. 20. Januar. Eine hier ftattgefundene öffentliche Beriammung der Barbier- und Frileur- gebtt fen nahm einstimmig eine Resolution an. in welcher dir zuständige Behörde ersucht wird, auf Grund des 8 4td R.-A -O. den vollständigen Schluß des irdesmal'geii zweiten Feiertag- zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten herbei- zusüdren. — Amtsgericht. Ter Schankwirt Anton Hnrrle und seine Ebeirau Sidonie Hnnle müssen sich wegen Duldung von Glücksspiel veianiwoilen. Am 6. Oktober w»,de» etwa 6 Persv- nru in ihrem Grschäsl-Iokat bei dem Hazaidlviel „Meine Tante — deine Tante" übrruischt. Ter als Banthalier iunaierendc Kaus- mann Robert Titzschker ist ebensalls mit unter Anklage gestellt. Hunte verteidigt sich damit, daß er. da er kein Kattenipleler >ei. nicht gewicht bade, ob das betiessende Spiel erlaubt sei. Diese Behauvlung siebt das Gericht als widerlegk an. Umer den Mii- spieikiiden befanden sich drei der Polizei bekannte grweibsmüßige Glückssvieler Hurrle w>>d zn 75 Mack Geldsl>a»e oder 25 Tnge» Halt veiuitellt. seine Ebeirau sreigesprochen. Gegen den Bank halter Titzschker wird aus 100 Ma»k Geldiirnse oder M Tage Halt erkannt.. — Der wiederholt bestrafte Markthelser Gustav Emil Philipp erhält wegen Ruheslöiung und Widerstands, verübt am 8, August v. I.. t Woche Hast und 1 Monat Gefängnis. — Ter Schankwirt Julius Hänsle und die Beikinsvoislände August Rücke,t und Oswald Tbaiheim erhielten elne polizeiliche Straf verfügung über je 30 Mail Geldstrafe, well sie ein am 22 Novem ber im Krystallpalast abgehaltencs Bergungen bei de, Polizei ms geschlossenes angenicldet halten, wahieno auch N>ckln»Igiiedern gegen Eintrittsgeld und Beitrag zu den Danzkosten die Teilnahme gestattet wurve. Daduich wiirdc das als geschlossen genoldete Ichaftcn der Beisetzung beiwohnen sollte«, vermutlich liegt die ^ache also so, datz der Bückevurgrr Hof eS nicht für nölrg er ziel hat. seine Vertreter bei dem Hofmarschallamt des Gras- egenten anzumelLen. und die obige Erüärung würde demnach o auszufaisen sem, datz man die erioa unangeineldet erscheinen- >en Bückeourger Gaste als „Lust" behändem würde. — Tie Schaumburger Partei hat scheinbar ein gewisses Faible sür Szenen an Särgen und offenen Grüften. X Amtliche Meldung. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Im Gefecht bei GochaS am 5. 1. Ob gefallen: Ge- reiter Gustav Grassow, geboren am 22. 6. 1668 »n Lovwcnberg r. Mark, früher im Feldartillerie-Regiment Nr. 89. — In den Gefechten bei Groß-Nabas vom 2. bis 4. 1. 05 leicht ver - wund et: Sanitäts-lÄesreiter Richard Möbius, geboren am 8. 1. 1883 zu Borna, früher im Dragoner-Regiment Nr. 16. und Reiter Robert Berger, geboren am 24. 10. 1882 zu Berlin, früher im Infanterie-Regiment Nr. 146. — Im Gcjecht bei Harnchas am 8. 1. Ob leicht verwundet: Gefreiter Wilhelm Pätzold, geboren am 6. 9. 1863 zu Waldau, früher im 3. öl. S. Infanterie-Regi ment Nr. 102, Flcischschuß Oberschenkel. — Am Typhus ge- torben: Reiter Franz Thiemicke, geboren am 17. 11. 1882 zu Cöthen-Anhalt, früher im Infanterie-Regiment Nr. 27, am 16. 1. 05 im Lazarett Windhuk. X Der neue Inspekteur der Küste,mrlillerie und des Minen- tveseiis Franz ist zum Oberbefehlshaber der ge samten Befestigungen an der unteren Elbe ernannt worden, die in den letzten Jahren fortgesetzt verstärkt worden sind. X In einer in Kunzendorf abgchaltenen Bergarbciter- Versammliing wurde mit 911 gegen eine Stimme die Fortsetzung chle Vergnügen zu einem öisenttichen. Ter Einspinch de, k»ci Peten ten wirb daher abgrwiesen. — Dem HoieUer Heiniich Emil Rudolph ging eine auf 20 Maik Geldstrafe lautende Strawer- fügung zu mit der Be>chnldig»ng. feinem Lchiling niMt die in dkl Bundes»atsveio>d»u»g vorgkschliebene sechsstündige Nudevause gewühlt und das Verzeichnis über die gewährte» Ruhepciuien nicht oidnuiigsaemätz gefühlt zu habe». Rudolvh beantcagte geiichl- ziehe Entscheidung Er habe seinem Lehrling die sechsstündige Ruhepause gewahrt: aber die WohlfabitSpotizei habe sie nicht ais genügend gelten lassen wollen, da der Lehrling während der Ruhepause die gewerbliche Jach- und Joribildungsichule habe besuchen müssen. Das Gericht entscheidet, daß dies zuläfsig tei; denn es betrachtet die Teilnahme am FortbüdungSschulunterricht als Ruhe tm Gewerbe. Rudolph wird daher insoweit srrrgc- iprorhe», wegen der iliilerlassenen Fühlung des Verzeichnisses wilst das Gericht 10 Mark Geldstrafe aus. Amtliche Bekanntmachungen. Zufolge Verordnung des König!. Ministeriums des Innern vom 12. Dezember 1904 haben die Bestimmungen über die S ck> u tz p o ck e n i i» p f u u g ausländischer Ar beiter auch auf deren Familien-Angchörige entsprechende An Wendung zu finden, linier Hinweis aus eine diesbezügl. Bekannt machung vom 20. Juli 1904 und die in derselben enthaltenen Strafbestimmungen werden die WohnnngSgeber ausgesordert insoweit die Familien-Aiigehörigen von zuziehenden ausländischen Arbeitern in keinem Arbeiiaverhältnis stehen, diese bei der Ge schästsstelle sür Jmpiscichen, Schcffelstraßc 9, 2. Obergeschoß binnen drei Tagen nach dem Zuzug anzumclde». Die Verwaltung der dem Andenken des Oberhof Predigers Dr. v. Ammon gewidmeten Stiftung hat die eingcgangenen zwei Arbeiten über die den ehemaligen Zöglingen des Königlichen Schullehrer-Seminars zu Tresden-Friedrrchstadt gestellte pädagogische Prcrsausgabc: „Die Schule und die Mäßig- kcitssache" geprüft, sich aber nicht in der Lage gesehen, einer dieser Arbeiten einen Preis zuznerkennen. Die Arbeiten können von den Verfassern bei der städtischen Hrnrptkcinzlei zurückgefordert werden. Die Ltiftungsverwaltung hol mit Rücksicht aus die all> gemeine Bedeutung und Wichtigkeit der richtigen und vollstem digen Beantwortung der in dieser Aufgabe liegenden Fragen be schlossen, den ehemaligen Zöglingen des Königlichen Lehrer Seminars zu Dresden-Friedrichsladt, die sich um den Preis be- werben wollen, auf das Jahr 1905 die bezeichnete Ausgabe noch mals zu stellen. Die Arbeiten sind bis zum 30. November bei der Hanptkanzlei einzurcichen. des Ausstandes im Ncuroder Kohlenrevier sli sicns beschlossen. X Oesterreich. In Wien wurde eine Abordnung des In- dustriellen-Ballkomitees vom Kaiser in Audienz empfangen Die Herren stellten die Bitte, der Kaiser möge den am 7. Februar siaitsindenden Ball der Industriellen mit seiner Anwesenheit beehren. Der Kaiser empfing die Delegierten des Komitee in sehr liebenswürdiger Weise, drückte aber sein Bedauern aus, daß es ihm auch dieses Jahr nicht möglich sei, den Ball zu bemchcn, da er an Festlichkeiten, die außerhalb der Burg statt- sinden, nicht teilnehmen könne. X Ungarn. In Gerlsdors im Georgenbcrger Wahlbezirk kam es zu Wahinnruhen. Die Oppositionellen grillen die An hänger der Regierungspartei an: in dem Streite wurde ein Sauer erschlagen und zwei verletzt. Tie Teilnehmer an den Ausschreitungen wurden verhaftet. Jranlreich. Präsident Loub «t besprach sich nacheinander mit Launen, Dubief. Etienne, Jaurös und Bienbenu Martin, den Führern der Mehrheitsgruppen der Kammer, über die Lage. X Die Nationalisten wollen die Ausknnstszettel- Agitatwn unter folgenden Bedingungen einstellen: Die Zettel- lieseranten werden ohne Aussehen aus ihren gegenwärtigen Wir kungskreisen entsernt: die durch irrige Informationen in ibrem Avancement geschädigten Offiziere werden, sei es durch Ver leihung der Ehrenlegion, sei cs anderweitig entschädigt: endlich sollen ,m künftigen Ministerium auch Republikaner, welche unter CombeS antimrnisteriell stimmten, vertreten sein. Es scheint, daß ein Arrangement wie dieses im Zuge ist. X Pon den Hafenarbeitern in Brest, die sich an den gesungen Ausschreitungen beteiligten, sind 15 verhaltet worden. Der Handelshafen wird von 400 Mann Militär bewacht. Patrouillen durchziehen die Stadt. X Norwegen. Das Institut de droit interna- tional wird auf Einladung des Börsen- und Handclskomitces seine 22. Konferenz in Chrisliania abl-alten, und zwar voraus sichtlich in der ersten Woche des September dieses Jahres. X Rußland. Tie Petersburger Fabrikanten hielten eine Beratung über den A r b e i t e ra u s st a n d ab. Es wurde beschlossen, die Forderungen aus Gewähruna des Achtstundentags, Teilnahme der Arbeiter an der Fabrikleitung und Auszahlung des Lohnes sür die Zeit des Ausstandes als Forderung allgemeinen Charakters abzulehnen. Bezüglich der privaten Fragen wurde der Standpunkt ausgestellt, daß jede Fabrik dieselben erst nach Wiederausnahme der Arbeit mit ihren Arbeitern behandeln könne. Es wurde ferner beschlossen, daß die Fabrikanten keine Verhandlungen mit den Arbeiterorganisa tionen eingchen, insbesondere nicht mit dem Russischen Arbeiter» bund. sie äußerst kräftig. denn am anderen Ende de- T«S. etwa 7Sllo» meter von der Ungiückssleile rnlsernt, wn>oe durch den Waste»« druck e»>e Liucke lrvwer beschädigt und unbrauchbar grmacht. Der ganze See ist mit Wrackstuckkii. totem vielt mw. bedeckt. Dagegen wurden erst wenig Leichen grinndca. Sie «che» wohl meisten- in den Im Wasser liegende» Häusern. ** Aus der Braunkohlengrubc 532 bei Roßbach wurden zwei Bergarbeiter durch Sleinmasscn verschüttet. Die Reltungsarbeitcn waren bis zum Abend vergeblich. * Aus der E i s e nba h n s a b r t zwischen Oker und Goslar neckten sich mehrere mitsabrende Schulkunden. Der zwölfjährige Sohn des Holzhändlers Wecke siel dabei gegen die Tür, und als er sich an der Klinke sesthalien wollte, ging diese aus, uiU> die ous- jchlagende Tür riß den Knaben heraus. Das Zug personal halte den Vorfall nicht gleich bemerkt: erst bei der An kunft in Oker gewahrte man. was geschehen lvar. Der Zugführer des gleich daraus nach Goslar abgehcndcn Zuges beobachtete dann aus der Fahrt das Gelände und entdeckte mitten aus der Strecke den an den Schienen ziisammenackauert sitzenden Knaben. Ter Zug hielt sosorl und brachte den Junge», der bei der Annäherung der Retter bewußtlos zurücksicl, im Packwagen i» Goslar zum Arzt, der schwere äußere und innere Verletzungen sestsrellte. Der arme Junge halte in seinem furchtbaren Zustande bei 10 Grad Kälte fast eine Stunde an der Nnjallslelle zugebracht. * Ein „Zeichen unserer humanen Zeit" nenm die „Neue Bayr. Landesztg." folgendes ihr aus Freising berich tete Vorkommnis: In die Wirtschaft von Lohkich kam ein 18jätz riger Bursche und forderte Tinte und Papier, um zu schreiben Als er dann die Tinte ans de» schneeweißen Aborntisch aus- schiistete und mir dein Finger ein Kreuz durch den Klex zog, stellte ihn der Wirt zur Rede, warum er ihm den Tüch verderbe. Ter Bursche wischte nun »>ii der Handfläche die Tinte aus der Platte auseinander, lieber solche Frechheit erzürnt, packte ihn der Wirt, um ibn zur Türe hinauszuführen. Da zog der Bursche einen Revolver und feuerte auf den Wirt einen Schuß ab. Dieser, rasch enlschlossen, packie den Angreifer beim Arm. der gleichwohl noch weitere vier Schüsse abseuerte, die aber, wie der erste, niclu trafen, weil sie in die Decke gingen. Der Wirl überwältigte den Attentäter und ließ die Gendarmerie bolen. Nach dem Grund seiner Tat befragt, erwiderte der Frechling: „Ins Zuchthaus will ich, dort ist's schöner, bei Euch soll man bloß arbeiten!" '** Der flüchtige Kassierer der Kommerzialbank in Fiume, Bartols, ist in Konstantinopel verhaftet worden. Von den unterschlagenen 300 000 Kronen wurden nur noch 90 000 vor- gesunden. * In Bndnpest erschoß kich der könlallche Forstinwektor Niignst .Havas; mit seinem Jagdgewehr, nachdem keine 35jährige Gattin Tags voiher im Noten Krenzivltal il.iem Leben durch Gift ein Ende gemacht batie. Dieser zweifache Selbstmord bat folgende Vorgeschichte: August Havosz. ein vo>züalicher Joistmann, war Mitglied eines vornekmen Klubs, in welchem er die melkte Zeit mit KorteiisiOel z»l»acbte. Binnen kurzem hgtte er die Sumnie von 60000 Kionen verloren, wns er schließlich keiner Fra», einer seit melreicn Jahren an Newosttät leidenden Dame, nicht per heimlichen konnie. Frau Havasz. die einer wohlhabenden Familie ongci'öit eibat sich von ibiem Gatten das Ehienwoit, daher der Sviellrideii'chast nickst mehr frönen werde. Havas; bedang sich zwei Woche» Bedenkzeit, um zu erproben, ob er im stände sein wede. dieser Leidenlchast z» entsagen, aber er vermochte es nicht. Lnianslii» penible F>a» Havas; Selbst,noid, iln Gatt« aber ertrug die O.ualcn seines Gewissens nicht länger und folgte ihr in den Tod. -Vakkrrktanv ver Gide mir» Moldau. Budweis Prag Pardubitz Me>nik LcitineOtz tzluikla Dresden ,8. Januar — 2 — 58 -i- 28 — 5a — ic, — ?.2 - l8S 20. Januar — 8 — 62 st- Sy — 62 — 92 — S6 — IR) Tagcsgcschichte. X Deutsches gleich. Der Bückeburger Hos dürste bei der Beisetzung des Fürsten Alexander voraus sichtlich nicht vertreten gewesen sein. Der Dclnwlder fürstliche Hofmarschall hatte die „Lippische Landeszcitung," erinäckstiat und ersucht, ausdrücklich zn erklären, „daß dein Höf- morkchallamt weder offiziell noch inoifiziell von einer Vertretung des Fürsten Georg von Schaumburg-Lippe oder von Ihrer Durch- laucht der Fürstin-Mutter von Schanmbnrg etwas bekannt ist. Da der schaumburgischc Hof bis zur Stunde seine Vertreter noch nicht angemeldet hat, ist anzunchmen, daß er an den Beisetzungs- seierlichkeiten nicht teilzunehmen gedenkt." — Diese Erklärung ist. um so aufsälliaer, als vorher die in Aückeburg erscheinende „Schanmb.-LiPP. Landesztg." ausdrücklich mehrere Kavaliere namhaft machte, die als Vertreter der fürstlichen Herr Napoleon nah« lierauf Wohnung im Ma re olin isch en PalarS auf der Friedrichstrake, dem jetzigen Friedrichstädter Kramkenhause, und leitete von hier aus die Krieasovcraliouen. Es kam zur ScAacht bei Bautzen, die für ihn ebenfalls siegreich verlief. Dennoch fühlte der Imperator das Bedurinis, Frieden zu schließen. Kaiser Franz erbot sich, „die ehrenvolle Rolle zu übernehmen, den so heiß ersehnten Zustand der Ruhe herbei zuführen". hotte aber zu derselben Zeit bereits im russischen Hauptauarller erklären lassen, „Oesterreich werde bis Ende Juni seine Rüstungen vollendet haben und dann, wenn Napoleon sich nicht fügen werde, ihm den Krieg erklären". Napoleon kannte diesen Plan, als die berühmte Besprechung zwischen ihm und Metternich im Palais Marcolini stattsand. Weder er noch Metternich wollten den Frieden ernsthaft, es lag vielmehr im Interesse Napoleons, sowie im Interesse Oesterreichs und der Verbündeten, die Beziehungen nichi kurz abzubrcchen, sondern die Verhandlungen hlnauszuziehen, um Zeit zu gewinnen, ihre Kriegsrnstungcn zu vollenden. Bei der Zusammenkunft ließ der noch immer mächtige Kaiser der Franzosen den gewiegten Diplomaten gar nicht zu Worte kommen. In der Hand die Ab schrift des osterreichisch-rulsischen Vertrages, fuhr er in seiner brüsken Weise den Gesandten Ocsterxeichs an: „Ist es wirklich mein Schwiegervater, der solche Projekte ausbriitet, der Sie hierher schickt? Ei, Metternich, wieviel hat England Ihnen sürdieses Werk gezahlt?" Von der ruhigen, kalten Diplomatenstirn Metternichs aber prallte diese furcht bare Beleidigung wirkungslos ab. Im Eifer des Gesprächs hatte Napoleon seinen Hut aus den Boden fallen lassen: daß Metter nich sich nicht beeilte, ihn dienstbeflissen auszunebcn, zeigte, wie sehr sich das Verhältnis geändert hatte: „Metternich bückte sich nicht mehr!" Dann kamen die Schlachitage um Dresden vom 26. und 27. August. Am 7. Oktober, kurz nach 6 Uhr früh, reiste Napoleon für immer von Sachsens Hauptstadt ob, nachdem er die ganz« Nacht in denselben Zimmern des Königlichen Schlosses gearbeitet hatte, m denen er im Sommer 1812 die ungeheuren Pläne zur Bekämpfung Rußlands entwarf. Bald darauf, am 22. Oktober, verlieb er auch den sächsischen Boden, und zwar bei Eckarts berge, wo er ihn vor «echs Monaten betreten hatte. Diese kurze Spanne Zeit umfaßte dos große Drama mit seinem letzten Akte, der Völkerschlacht bei Leipzig, die Dciitschtand endgültig von der Herrschaft des übermütigen Korsen und seiner epoidateska Lermlschtes. reich nur den Pelz und den yoyen H bringen Kollegen Müller zur Ruh'. : Lungencntzünduiia zog er sich zu." cimer Aanzieir.at Meyer spricht's, Bcamtcntod. „Ich bitte dich, Liebe, sei so gut Und reich mir den Petz und den hohen Hut. Wir l " " Eine Geheimer Kanzn , Die Gattin gehorcht betrübten Gesichts. Sie warnt: „So sei doch nur kein Narr, Denk doch an deinen Bronchialkatarrh! Wir haben zwölf Grad Celsius Frost, Und immer noch weht der schneidende Ost. Was geht der tote Müller dich an? Du konntest nie doch riechen den Mann " Und er: „Wohl kviint' ich ihn leiden nicht, Doch he»le ruft mich des Amtes Pflicht. Man soll im Trauergeleit mich sehn, Auch will in den Blättern ich morgen stebn." „Und was soll werden auS Weib »nd Kind, Wenn den Tod dir bringt der eisige Wind? „Ms Mustergatte bin ich bekannt, Der beste Vater werd' ich gcnannt: Doch ruft des Amtes strenge Pflicht, So kenne ich Weib und Kinder nicht! Mein im Reden verrinnt di« Zeit, Schon sammelt.sich das Trauergeleit." Er schreitet entschlossen aus dem Gemach, In Tränen blickt ihm die Gattin nach. Bier Stunden gehen in trägem Lauf, Da keucht er die Treppen wieder herauf. Die Gattin umarmt ihn in stillem Weh, Sie bringt ihn zu Bett und macht ihm Tee. Zum treuen Hausarzt eilt die Magd, Er kommt im Automobil gejagt. Dem Kranken verschreibt er allerlei. Ein ernstes Gesicht macht er dabei. Noch dreimal glühte das Morgenrot, Da lag auch Gcheimrat Meyer tot. W. Pol stör sf in, „Tag". "" Der fürchteiliche Felssturz, der am Sonntag abend am Lönwaudsee nievergina »nd 59 Mrnlchen de» Tod brachle, hat eines der schönste» Gebiete Noiwegeiis zum Schauplatz, in dem sich jeden Sommer ein zahlreicher Tonrlstenstrom elnfindet. In dev übiigen Zeit sind die vier liegende» Gehöfte dagegen vollstän dig von der Außenwelt avakschnilten. Weder Delegiaph noch Femspiecher fühlt in diese» Winkel Norwegens. Ter Lönwandiee. «»weit des JostedalSgletscheis tm nördlichen Amt Bergen belegen, ist elwa 12 Kilometer lang und ringsum von Gebirge» umgeben, darunter dem Raviicgebirge. das sich fast senkrecht bis zn 2000 Meier eihrbt. In etwa zweidrittel seiner einen Bviipning. und diese Felsmasse loste sich hatte das ölcbirge am Sonntaa abend plötzlich ab, stürzte neben der Landzunge, die am NäSdal liegt und einige Gekörte sing. inS Wasser und veranlaßte dadurch eine mächtige Fliilwelle, die im Nu das benachbarte Land über schwemmte »nd beim Zniückweichen fast sämtliche Gebäude sowohl beim NäSdal wie bei dem gegenüberliegenden Bödal mit sich ri So ungeheuer groß war ihre Kraft, daß an den Stellen, wo ' ihren Weg nahm, nnr der kahle Felsen übrig blieb Die Hnnier, iämtlich Holzgcbäude. wurden vom zuiückweickenden Wasser mir in den See geführt, wo einzelne der Häuier anlcheinend unbe schädigt auf dem Sregimide stehen. Als das Unglück, das sich innerhalb 5 Minuten abspielte. bereinbrach, schliefen die Ein wohner. sie w'irben daher meisten« in ihren Betten liegend fort- geivült. EI» kleiner öjähiiger Knabe wurde wie durch ein Wunder gerettet. Die heranbrauiende Woge schleuderte ihn erst landein wärts. aber beim Zmückgehrn der Wasserflut wurde er durch einen Zaun ansgesangen. an dem er halbtot liegen blieb. Tie Höhe der Woge, die niemand selbst gesehen hat. wird von manchen auf 20 Fuß. von anderen auf 20 Meter geschätzt. Jedenfalls war SchiMcliitalllljicn. Norddeutscher Lloyd. tMtgeteilt von Fr. Brcmermann, Mciieral-Aaenlur, Prager Ltrake «9 > „Aachen" >9. Jan. von Buenos- Aires abnea. „Neckar" ,9. Jan. von Genua adgeg. „Prinz Eitel Friedrich" lg. Jan. von Genua adgeg. „König Albert" 19. Jan. in Newyork angek. „Darmltadt" lg. Jan. EavcS-Hcnry »als. „Prinzeß Alice" 19. Jan. von Genua abgeg. „Main" tv. Jan. Lizarv oass. „Gncstenau" lS. Jan. von Fcemanile abgeg. „Wittenberg" >9 Jan. in Antwerpen angek. „Bremen" 19. Jan. von Neapel abgeg. „Großer Kursurst" 19. Jan. von Port Said abgeg. Sam bürg-Amerika-Ltnie. „Prinz SUel-Friedrtch" >8. Jan. von Santos nach Rio de Janeiro und Babia abgeg. „Partbia", noch Sudbrasilicn, 18. Ja», von Havre abgeg. „Sardinia". nach Lavana und Meciko, l8. Jan. von Coruna abgeg. „Hcrcvnia" t8. Jan. von St. Tho mas über Havre nach Hamburg abgeg. „Segovta". von Oltafien, l«. Jan. Gibraltar paff. „Snevia", nach Offaffen, IS. Jan. Gibraltar paff. „Prinz Joachim", von Havana und Mexiko, t8. Jan. Oueffant Ereach paff. „Nnbia". von Newvork nach Mafien, l8. Jan. von Suez abgeg. „Hel- veii.r", von Westindte». 18. Jan. aus der Elbe angek. „Prinzessin Victoria Lulle" 18. Ja», in Martinique angek. „Mecklenburg", von Wcftindien, l8. Jan. Lizard paff. „Arcabia" 18. Jan. in Aokobama angek. „Anda- luffa", nach Orlaffen, 18. Jan. in Honkong angek. „Pretoria", von Rew- nork, l8. Jan. Scilli, paff. „Naffovia". nach Osiasien, lS. Jan. von Rotterdam abg-g. Union, Castle-Linie. „Gaika" t8. Jan. aus Heimrelle an den Kanarischen Jnicl» angek. .Lilvonan Castle" am 18. Jan. auf Aus- relle von Madeira abgcg. „Norman" 18. Jan. auf Heimreise von Kap stadt abgeg. Vie§e ' /Utar * Krad. Geboren: M. A. Ulbrich, Kaufm. T-: F. M- Aßmann. Kellermstrs. T.: F. E. Beyer, Hoslakais T.: F. W. Richter. Lokomotivführeranw. T.: W. K. F. Schreitmüller, Zeichner« T-: F. F. L. Schubert, Kcimmeriniisirlis S-: F. W. Dörurg, Auf sehers T.: G. I. I. Vlllow, Bahn- und Torwärters S.; W. K. H. Alpermann, Vereinsbotens S: K. F. Dittmcum, Schneidergeh : F. W. A. Peperkoru, Kausin. S.: F. H. Haas«, Leichentr. T.: E. H. Pierichel, Laternenwärters T.: W. T. Walther, Kutschers T.: H. O. Homilius, Briefträgers T.: I. Wahner. Postillions T.; O. Knabe, Postbotens S.: F. E. Morgner, Aus sehers T.: A. Purst, Kutschers S.: M. B. Menzel. Tischlers S.: K. B. Dietrich, Markthelsers S.; Ä. G- Ritscher, Straßen- reiniaers S.. — sämtlich in Dresden. — Bauinspektcr Beters S-, Leipzig: Negierungsbauineister Knöfels S. Leipzig: Lehrer M. Grieselers T„ Glauchau: Mar Schumanns, T., Leipzig. Karl Schirms T., Leil'zig-Klcinzschocher- Archur Weisers T.. Leipzig: Schriftsteller Felix Burrhardts T., Leipzig: O. 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Biklualienliblis. S., 1 T.: B. G. Bunge. Geometers T-, 4 M.: E. H- veim. Hamann geb Mönch, Stadtgrnd. Witwe, 82 I.: K. P. Fiedler, Schneidcrs S„ 2 St.: H. F. B. Nitzschr, Anft,sttssekr. a. T., 68 I.; I. G. Schäker gen. Steglich. pens. Bahnw., 87 I.: C. A. I. veriv. Neidhardt geb. ffnauth. Ar- beiirrin. 74 I : E. O. Lindncr. MarkthelirrS T.. 26 T : Ä. T. verw. Schröder grd. Bügler, Lokomotivs. Witwe, 57 I.: A Walle,stein geb. Elb. Knuim. Eheir., 71 I.: I. H verw. Börner grb lliaabe. Privala, 79 I. — sämtlich in Dresden. — Friede rike Rolalie Iani geb Oberländer, BiNlidenburg a. H. - Marie Bock von Wüliingen geb. Freiin von Dachenhanscn. 76 I.. tznn nover: Privalns Oskar Berich. Richter. 8t I.. Blasewitz: Bäckcrmstr. Moritz Albin Lang. 53 I, Crottendorf: Marie Lina Zill geb Schlimpert, 35 I.. Roßwei»: Friedr. Henn. Grüß 66 I., Planen i. B : Wilhelnrine verw. Tnuniier geb. Jrühauft 79 I.. Plauen t. V : Marie Richter ged. Günther. 62 I.. Planen i. B.: Buchhalter Christ. Lndwig Schmidt, 37 I.. L-Anger: Karl Ludwig Vogel. 56 I.. Leipzig; Wilbelmine Müller geb Schreiber. L.-GMiS; Lldd» Frieda Pomp geb. Siegest. 31 K,. Cbcmnitz Dvesdnev Nnchvichten. Sonnabend. Lff. Jannar IVUä Str. rit
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