Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.07.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050709019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905070901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905070901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-09
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.07.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner? Nachrichten. I«ett« 1. M» «onnta«. ». Juli IV0» von »6.31 s67,8Sj MillronenMark veranschlagt. I« allen Bundesstaaten zusammen entfallen 46,0t l190» 44.Süi Prozent der gesamten ordentlichen Staatseinnahmen auf di« Eisenbahnen in Preußen allein sogar 54.34 Prozent, ferner in Baden 48,84, in Oldenburg 47,59, in Bayern 41L9, in Meckleirbiirg^Zchiverin 88,55, in Sachsen 88,57 und in Württemberg 35,81 Prozent Von den Einnahmen d«S Reiche» entfallen nur 4,88 Prozent au di« Eisenbahnen. Die Ausgaben für die Eisenbahnen be laufen sich in de» Bundesstaaten auf 1419,76 und im Reich« au 78,31 Millionen Mark. Die Ausgaben betragen hiernach in t der Einnah» 18,7 Prozent des Rohertrages, ertrag im kaufmännischen rs-in »nahmen, bleibt ein im Reiche . Es ist dies aber noch kein Rein- im kaufmännischen sinne. Um diesen zu erhalten, sind vor allem di« Kosten lZinsen, Tilgung usw.) für die aufgeivende- ten Kapitalien auszuscheiden. Man kann bei 3>,Lprozen Verzinsung für die Eisenbahnen im Reiche den Bedarf an Zchuldzinsen auf 6.1, für die Eisenbahnen der Bundesstaaten auf 250,1 Millionen Mark berechnen. Danach wurden als ReinerträgniS der Reichseinnahmen 11,9. als das der Siaats- eisenbahnen 360,4 Millionen Mark verbleiben. Der Deutsche FleischerverbandStaa, der zur Zeit in Freiburg i. Br. stattflndet, lehnte mit erheblicher Mehrheit einen Antrag ab. der dahin arng, daß er seinen Mit gliedern die Unterstützung der Bestrebungen der Mittel- jtandsvereinigung empfehlen und ihnen anheimgeben sollte, sich in den lokalen Organisationen dieser Vereinigung an- zuschließen. Stegen den Mißbrauch von Krankenka geldern ist ein gerichtliches Urteil ergangen. In ver! nen ikrankenkassen war der Brauch eingerissen, den Vor Mitgliedern bezw. Delegierten dieienigen Kosten zu er die ihnen durch die Beteiligung an Veranstaltungen zusammen. Lehrcrvereins Schul- a zu l aber mit einer Verkürzung di bemittelten Schichten verbunden sei. Dann hieß es: „Die Ent wickelung der Volksschule in dem Sinne, wie wir sie fordern, und mit unS die gesamte deutsche Lehrerschaft, ist nur dann möglich, wenn diejenigen Volksschichten, welche ein ureigenes Interesse an der Volksschule hoben, auf die Gesetzgebung einen maßgebenden Einfluß gewinnen. Daß von den letzt regierenden Kreisen eine durchgreifende Förderung unseres Volksschi nicht zu erwaittcn ist. daS lehrt die zehnte? Diese Erklärung rief !che Ges von den unseres ,, Erfahrung oße Erregung hulwesens vieler Jahr- hervor, und des Entwurfs eintrete: dies wurde oc- na die Erhöhung des Einfuhrzolles ver- hierauf, die Regierung muffe die Unter- 450 Lehrer veröffentlichten einen Protest gegen sie. 'Die beiden Schulräte traten aus dem Vereine aus, und kürzlich kam es zu einer scharfen Aussprache zwischen den Parteien. Ein Redner jagte, wenn man nach der Erklärung des Vorstandes von den regierenden Kreisen nichts, von den unbemittelten Schichte», denen man einen entscheidenden Einfluß geben wolle, alles erwarte, so stelle sich die Hamburger Lehrerschaft unter dce rote Kahn« Bebels. Der Vorstand legte darauf sein Amt nieder. Frankreich. Deputiertenkammer. In -er Vor- mittagsfitzung wurde die Beratung über die Zölle für rein seiden« Gewebe fortgesetzt. Augagneur tritt im Interesse der Industrie von Lyon für Erhöhung der Einfuhrzölle ein. Nach einer Erörterung der Handelsverträge, die Deutsch land und Italien mit der Schweiz abgeschlossen haben, betonte er zum Schluß, daß auch Frankreich mit der Schweiz in Unterhandlungen treten müßte. Handelsminister Dubiei wrack sich gegen die geforderte Erhebung eines Zolles von 50 Frcs. aus. welche m der Schweiz Mißstimmung hervor- rrffen müüe. Augagneur stellte den Antrag, daß die Kammer in die Sverialberatung des Entwurfs eintrete; dies würde bc deuten, daß die Regierung die Erhöh lange. Dnöief erwiderte j Handlungen vollkommen frei führen. Dron führte aus, die Industrie stehe in Amerika und Deutschland, wo man Schutzzölle habe, in voller Blüte. In der Rach mittagssitzung wurde die Beratung fortgesetzt. NoA, der Prä sident der Kommission, beantragte Vertagung, bis die Negierung mit der Schweiz verhandelt Hobe. Minister Dubies sprach sich nir diesen Antrag aus. Die Kammer beschloß, die Beratung auf »-bestimmte Zeit zu vertagen. Der nunmehr verabschiedete Gesetzentwurf über die Trennung der Kirche vom Staate besteht aus ;7 Artikeln. Der erste kurze Teil enthält die „Grundsätze" der Trennung. Die Republik sichert danach die Gewissensfreiheit und gewährleistet di« freie Ausübung der Kulte unter den weiter hin im Entwurf aufgesiihrten, Gründen der allgemeinen Staats- raison entsprechenden Beschränkungen. Die Republik, io heißt es ferner, anerkennt, besoldet und.unterstützt keinen Kult. Jn- wlgedessen werden vom 1- Januar an, der auf die Verkündigung vieles Gesetzes folgt, Staats-, Departements- und Gemcinde- budgets, die sich aus die Unterhaltung der Kulte beziehen, unter drückt. Der zweite Teil der Vorlage regelt in sieben Artikeln die Frage der Kirchengüter und Pensionen. In letzterer Be ziehung ist zu grinsten von Kultusdienern, die 25 Jahre im Amt waren, eine Ausnahme vom Prinzip des Gesetzes gemacht worden. Die ihnen verbleibende Pension darf jedoch nicht über 1200 Frcs. jährlich betragen. Ein dritter Teil behandelt in sechs Artikeln die ttrage der Kultusgcbäude, die für Staatseigentum erklärt und den KultuSvereincn mietsweise überlassen werden sollen. Der vierte Teil der Vorlage handelt von den Vereinen zur Ausübung des Kultus, die dem allgemeinen Vereinsgesetz von 1901 unterworfen werden, mit einigen besonderen Bestimmungen hinsichtlich ihrer kirchlichen Einrichtungen und der Vermögens- Verwaltung. Auf die sieben Artikel des vierten folgt ein wichtiger fünfter Teil mit 11 Artikeln, die die Kirchenpolizei betreffen. U. a. ist danach verboten, in den Lokalen, die für gewöhnlich der Ausübung des Kultus dienen, politische Versammlungen zu halten. Zeremonien, Prozessionen und andere äußerliche^ Kund gebungen eines Kultus dürfen nicht auf öffentlichen Straßen oder Plätzen stattfinden. Scharfe Strafen treffen Geistlich«, die in Ausübung ihres Kultusamtes sich politische Uebergrisse zu schulden kommen lassen. Der letzte sechste Teil enthält in vier Artikeln allgemeine Bestimmungen, darunter namentlich auch di« formelle Aufhebung des Konkordats. Die französische Kammer ist am Mittwoch in die Beratung der Vorlage betreffend dieVersicherungderArbeiter getreten. Ein« lange Vorgeschichte hat diese Vorlage. Unter Waldeck-Rousseau kam bereits rin bezüglicher Entwurf de» dama ligen Handelsministers Millerand vor die Kammer. Aber nur der erste grundlegende Artikel wurde erledigt, und sodann «ine Umfrage oer den Berussgenossenschasten der Arbeiter und Arbeit geber und den Handelskammern beschlossen. Die Antworten sielen zumeist ablehnend gegen daS Prinzip der staatlichen Ver sicherung aus. Eye man an eine Neubehandlung der Frage gehen konnte, fand l190Ls der Kabinettswechsel statt. Combes, der neue Ministerpräsident, verbrauchte keine Kraft im anti klerikalen Kamps und fand keine Zeit sür soziale Fragen großen Stil». Di« bei Beginn der Tagung der neuen Kammer im Jahre 1902 gewählte Aon,Mission sür sozial« Versicherung und Fürsorge fand sich für ihre Ausgabe hinsichtlich der Arbeiterversorgung 13 verschiedenen Vorlagen gegenüber. Die bedeutsamste von ihnen war die MillerandS und GuieysseS, die unter Beachtung der bei der erwähnten Untersuchung zut^e geförderten Ergib nisse die von der vorigen Kammer und Kommission unvollendet gelassene Vorlage in neuer Bearbeitung darbot. Diele nahm dann auch die neue Kommission, -u deren Vorsitzendem Millerand selbst gewählt war. zur Grundlage ihrer Arbeite» und baute sie zu dem Gesetzentwurf au«. der jetzt der Erörterung der Kammer u Grunde liegt. Ihre Grundbestimmunaen sind folgende: Mchtmäßigkeit der Versorgung für all« Arten Lohnarbeiter, einschließlich auch der landwirtschaftlichen Arbeiter: Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Zuschüsse des Staates zu der aus 8rund der Beiträge erworbenen, der nationalen BersorgungS- asse obliegenden Versorgung, derart, daß diese im Alter von 60 Jahren mindestens 360 Franc- für die >m Handel und in der Industrie beschäftigten Arbeiter und Angestellten und mindestens 240 Franc- sür die landwirtschaftlichen Arbeiter beträgt: Kapita lisierung der Beiträge durch eine nationale, staatlich geleitet« ArbeiterversorgungSkasse; JnvaliditätSversorgung vor dem ver- sorgungsberechliaten Atter und Zuwendungen an die Hinterblie benen ,m Todesfall. DaS versorgungsberechtigte Alter ist 60 Jahre. Ein Uebergangssystem mit staatlichen Zuwendungen ie bei Inkrafttreten regelt die Versorgung der alten Arbeiter, die deS Gesetzes verforgungsbedürstig find, ohne selbst die entsprechen den Beiträge geleistet zu habe». Aber die finanziellen Schwierig- »u en- iede- tands- lalten, . „ sozial politischer Art, so an Kongresse» zur Bekämpfung der Tuber kulose. des Alkoholismus, von Volksseuchen, zur Erörterung der Wohnungsfrage usw., erwachsen sind. Das preußische Ober verwaltungsgericht hat nunmehr kürzlich entschieden daß die räger der Krankenversicherung Kassenmittel für die Entsendung und den wenden dürfen." Die bereits früher mitgeteilte Wahlrechtsvorlage des Hamburger Senats hat zu einer scharscn Spaltung in der Hamburgischen Lehrerschaft geführt. Zwei politische Strömungen hatten, wie der „Tgl. Ndsch." aus Grauvenz ge- schrieben wird, schon seit längerer Zeit tiefe Gegensätze in den Lehrerkreijen hervorgerufen: Den Volksschullehrern wurde nach gesagt. daß sie fast durchweg sozialdemokratisch, gesinnt seien und ans ihrer Gesinnung kaum noch ein Hehl machten, wäkrend die Lehrer an den höheren Schulanstalten zum großen Teil konser- Dativen Anschauungen huldigten. Gelegentlich der Erörterungen über die Wahlrechtsvorlage stießen die beiden Richtungen hart Der Vorstand des über 2000 Mitglieder zählenden „Gesellschaft der Freunde des vaterländischen und Erziehunaswesens" hatte gegen die Senatsvorlage eine entschiedene Erklärung abgegeben. Die Senatsvvrlage will bekanntlich auch den Beamten das ihnen bisher vorent haltene Recht einräumen, sich in das hamburgische Parlament wählen zu lassen. Der Vorstand des genannten Lehrervereins lchnt« aber in einer öffentlichen Erklärung diese Vergünstigung ' weil sie mit einer Verkürzung der politischen Rechte der un- t zu I. . keilen nötigten dazu, die Altersgrenze sür sie auf 65 Jahre erhöhen und sluieniveise derart in Zeiträumen aus dce gest». mäßige Normalgrenzr erniedrigen, daß erst nach dreißig Jah ren die volle, normale Wirksamkeit des Gesetzes auf dieser Alters- renze hin in Kraft tritt. Diele Zuwendungen betragen 50 Francs im ersten Jahre der Wirksamkeit des Gesetzes und Staates, steigen von Jahr zu Jahr um 4 Francs bis zur Höhe von 120 Francs für die Arbeiter und Angestellten des Handels und der Industrie und von 100 Francs sür die landwirtschaft lichen Arbeiter. Sie benötigen sür den Staat eine Ausgabe von 70 Millionen im ersten, bis über 240 Millionen nach dreißig Jabren. Die Frage, woher der Staat diese Neuausgaben nehmen wird, hat der Entwurf offen gelassen. Schwede,,. Um die AuSbezahlung der Beträge bestreiten u können, welche vom vorigen Reichstage bewilligt worden sind, at das Schuldkontor Abmachungen mit der Aktiengesellschaft Stockholm Handelsbank über die Aufnahme einer interimistt- chen Anleihe im Betrage von 25 Millionen Kronen ge troffen. Die Anleihe wird gegen Schatzkammerwechscl ausgenom men, die ein Jahr laufen und teils tn Lstrl., teils in Frcs. aus gestellt sind. England. Im Oberhaus« richtete Lord MuSkerry an die Regierung die Anfrage, ob es Tatsache sei, daß die Hamburg-Amerika-Ltnieauf dem Nil Dampfer laufen lasse oder lausen zu lassen beabsichtige, welche dort mit Linien, die britischen Untertanen oder Untertanen der ägootischen Re- ierung gebären, in Wettbewerb treten sollten. Minister des leußern Marquis of LanSdowne erwiderte: Die Tatsache, wenn es eine Tatsache ist, ist von unseren Vertretern in Aegypten nicht gemeldet worden: ich werde Erkundigungen einziehen. Kirnst an» Wissenschaft. f Woche nspielvlan des RriidenzthraterS Sonn tag „Tie Fliege" «Anfang 3V» Uhr). „Soldaten" «Anfang 7>/, Ubr). Montag „Ein Seiteuipning". Dienstag „Der Fall Mattsten". M ttwvch „Soldaten". TonnerStag „Ter Fall Mntbieu". Freitag Lustige Ehemänner" Sonnabend „Der Fall Mallsten". Im C e n t ra l - T h e a t e r wird heute abend halb 8 Uhr das Lnblinersche Lustspiel „Ei» kritischer Tag" z»m 7. Maie wiederholt. Nachmittags halb 4 Uhr geht bet halben Preisen Familie Bolero" in Szene, t Sächsischer Kunst verein, internationale Aus stellung graptrischer K u n st. Neu » usge » ellt wurden : Kalbe Kvllivld-Uertln, 6 Radierungen und 7 Studien, August Leonbardi-Blalewi», 1 Aquarell. Ludwig Otto-Dresden, l Radierung, männliches Bildnis. U4 Radierungen. Zeichnungen und Aquarelle von folgende» Leipziger Künstlern: Fritz Brändel, Paul Franke, Emil Fröhlich, Otto Gerlach, Mar Heiland, Brunn Heroue, Arthur Llelnch. Felir Schulze, A. ».Schroter, B. Wcmdold und itzust. Wustmaun. Vergangene Woche wurde» ver- aust: Angcloy, Huhnerl,os und Rud. Thieuhaus, Müochenkopf. f Ein vogtländisches Städtebund. Tbeater will im kommenden Winter Walter Fischer-Achten, der bisherige Regisseur des Zwickauer Stadlll-eatcrs. der jetzige Leiter des Kürtheaters in Helgoland, ins Leben rufen. Er beabsichtigt, in den Städten Auerbach. Falkenstein. Lengenfeld, Treuen und wohl auch Schöneck und Oelsnitz wöchentlich je eine Vorstellung zu eben. Die Genehmigung der Behörden ist bereits erteilt. — ischer, ein Sohn des früheren Dresdner Bassisten Fischer, trat bei Gelegenheit des Gastspiels des Sächsischen Volkstbeaters auch in Dresden auf und tat sich als Dialektschauspieler hervor. — Dagegen ist das anacstrebte Städtebund-Theater Saalfeld-Pößneck-Neustadta. d. Orla. wie Bürger meister Stimmler von Neustadt in der jüngsten Gemeinderats- sitzung mitteilte, an den hohen Kosten gescheitert. s- Max Klingers Tafelauflah sür das neue Rat» ans in Leipzig, ein Geschenk Leipziger Bürger, iü jetzt im Modell fertig. Er stellt nach dem „L. T." eine weibliche Figur dar, die aus hocherhobeue» Armen eine Blumenschale (Koro aus Flechtwerk) trägt. Eine auf Delphinen re. rudenve Onhrplatte und ei» farbiger Mnrmorlockcl bilden den Unterbau des kostbare» Kunstwerks. Zur Deckung der Kosten sind aus dem Wcge der Subskription bisher einige 20 000 M. aufgebracht worden. f I» Bra» »schweig hat Bankier Meyersfeld die not wendigen 15 «XXI Marl zur Errichtung des Till Enlenspiegel- Brnonens vo» dem Dresdner Bildhauer Arnold Kranier genistet. Der Ausschuß war von dieier Spende ganz übeirascht und in die augeiichme Lage versetzt, seine werbende Tätigkeit nun mehr einznstellen. 1 Ans Baureutb erfährt man: Der Schwiegersohn Tosima Wagners. HottapeNmeister Beidler, übernedelt von Moskau auf sein Gut Eobz. rin Dorf bei Bayrcutb. und übemimmt die Leitung des Bayreuth« MnsikvereinS an Stelle KnieseS, ferner die Einstudierung von Partien mit neuangewvrbene» Künstlern sür die Festspiele. 7 Die Ausführung de« Drama« „Morgenröte" von Joses Ruder«, dir im schaistplelhause zu München stattsinden sollte, wurde auch von der Regierung in letzter Instanz verboten. f Ei» General als Opernkompontst. „Teia" be titelt sich eine Lp«, deren Text wie musikalische Interpretierung vo» Jakob Meckel herrührt. Der Dichter-Komponist ist d« be- kaiinte militärische Japan-Instruktor General Meckel, De, Text, d« sich im große» an Felix Dahns „Kamps um Rom" inhaltlich anlebnt, ist formgewandt gelchiiebc». Auch der Komposition, die sich streng im Wagnerstil hält, we-den tnbezug auf Erfindung und Jnftrumeutiening große Schönheiten nachgerühmt. f Der Ausschuß des Vereins des „Deutschen BolkS- theaters" zu Wie» beschloß, den bis 19l l lausende» Pachtvertrag mit Emerich v. Bukovics und Weiße aus letzteren allein zu über tragen. Direktor Weiße wird demnach daS Deutsche Volkstheat« vo» nun ab ohne Kompagnon selbständig leite». s Ein Pariser Theaterdirektor machte unlängst die amüsante Mitteilung, daß ihm in den letzten drei Wochen nicht weniger als — sechzig Stücke angeboten worden sind, die in Marokko spielen. Andere Autoren haben übrigens nicht erst solange gewartet^ bis Marokko aktuell wurde. So hat Paul de Kock ein Stück „Die Marokkaner" verfaßt, und neben anderen rieb auch Jacques Offenbach mit Paul Ferrier 1879 eine perette „Die Marokkanerin". f Anzengruber in Frankreich. Di« französisch« Literatur hat bekanntlich aeaenwärtig nicht mehr jenes exklusive Gepräge wie sonst. Insbesondere wird das moderne deutche Schrifttum in Frankreich sehr aufmerksam verfolgt. Das gilt- sowoh! für die erzählende als auch für die dramatische deutsche Literatur. So hat zum Beispiel die vornehmste französische Monatsschrift „Revue deS Deur MondeS" oor einiger Zeit Rosegger und Frenffen eingehende literarische Essays gewidmet. Die modernen deutschen Dramatiker haben eine noch viel stärkere Beachtung als die Erzähler gefunden. Grrhart Hauptmann, Sudermann, Fulda, Schnitzler sind in Pari- gespielt worden: BeyerleinS „Zapfenstreich" war sogar einer der größten Erfolge der diesjährigen Paris« Theatersaison. Rur Anzengruber ist bis jetzt den Franzosen ein Fremdling geblieben. In d« nächsten Gats»» werden daher di« Pariser zum erst»» Wvold haben, diesen großen BolkSdvamatiker kennen zu l« OSkar Metenier hat nämlich da« „Vierte Gebot'^ ins ' ÄO --'r--- zrla Gele«« «rne». über etzt und diele» spezifisch Wiener volktzstück wird itzt ^ Moli-re zur Aufführung gelangen. Di« Direktion dieser Bühne wird, wie man un» au« Pari« mitteilt, dafür Sorge trage», daß vor der Aufführung de« „Vierten Gebot' in ein« dem Pariser Publikum die literarische Bedeut»» und insbesondere seine Bedeutung al» Wiener dargelrat werde. Den Schalanter wird einer rasendsten Pariser Charakterdarsteller spiele«, de» ThsLtr« Moli-re wird Anfang der nächsten Auf - - moh Darstell Erdgeruch zu wahren. Wenn, wie man bestimmt erwarte da» Stück rn Paris Anklang findet, dann dürfte das Moli-re" auch ein Airzengrubersche» Bauernstück dem Publikum vorsübren. Als geeignetstes Muster dieser Latin« ind die „Kreuzelschreiber" in Aussicht genommen. Die franzd ische dramatische Literatur hat keine Bauernstücke. Di« bäner» tchen Komödien der George «Sand sind veraltet und ohne jeden echten realistischen Zug. Es wäre also in der Tat eine merk würdige Fügung, wenn Anzengruber dazu beitragen würde, Lei der jetzigen dramatischen Dürre in Frankreich ein Genre »» beleben und zu befruchten. daS auf der französischen Bühne noch keinen einzigen namhaften Vertreter hat. D«e einzig« Schwie rigkeit bei der Uebertragung Anzengrubers in« Französische ist der Dialekt. Aber nachdem die schlesische Mundart der „Weder" durch eine adäquate Verdolmetschung den gemacht wurde, so wird sich wohl auch Dialekt Anzengrubers die entsprechende Note finden. f Die S chauspi el ertru pp en in der Provinz werden von Pierre Vöber im „Newyork Herald" ganz amüsant geschildert: „Die Tournee-Truppe," schreibt er, „umfaßt »wei Schanspieler-Kategorien. Da ist zunächst der „Stern", Mann oder Frau. Gewöhnlich hat der „Stern da« Stück, daS er nun in die Provinz schleppt, auch kreiert. Sein Name pranat am Kopfe deS Theaterzettels über der Vignette. Manchmal gibt es zwei „Sterne". In solchem Falle ist die Tournee eine wahre wandernde Hölle, da die Truppe sich in zwei Lager teilt, die sich unaufhörlich befehden. Der „Stern" schleppt stet« seine Hälfte wie einen Schwanz mit sich herum, steigt mit -wei oder drei Freunden im besten Hotel ab und bringt em ganze« Koffer- lager mit. Neben dein „Stern" und seinem Anhang lebt be scheiden daS niedere Gesinde, die Schauspieler, die Pari» nicht kennt oder nicht mehr kennt »nd die einzig und allein von solchen Provinzsahrten leben. Sie Hausen in kleinen Kämmer chen, fahren in der dritten Klasse und tragen sich ihre Dienst mädchenkörbe selbst zum Bahnhofe. Sie spielen vom Morgen bis zum Abend Karten. Es kommt manchmal vor, daß man vor dem Essen eine Stunde frei hat. Der „Stern" und sein Anhang nehmen dann sofort einen Wagen und besichtigen di« Domkircke, das Museum, das Lager CäsarS und die Festunqs- wälle. Das niedere Gesinde spielt inzwischen Karten im Kaffee- banse und verschickt Ansichtskarten. Man kann di« ungeheure Zahl von Ansichtskarten, die eine auch nur 40 Tag« dauernde Tournee verschickt, gar nicht ausdenken. Wenn die Tournee in einem Sccoade spielt, nehmen der „Stern" und sein An hang täglich ihr Bad' nach der Vorstellung verlieren sie rasch noch 20 Francs beim Rößli-Spiel, anstatt schlafen zu gtchen. Da es der Traum eines jeden Schauspielers ist, für einen von seine» Renten lebenden Mann aus den vornehmen Kreisen ge- halten zu werden, geben die in den Seebädern spielenden Schau- soicler in Sirandkvstüme» aus. wie man sie nur in der Comävie Franqaise sieht: manchmal traaen sie auch Jachtmützen mit der Flagge irgend einer byootbetffchen Jacht. Eine Tournee dauert 40 bis 100 Tage: während dieser Zeit spielen die Künstler un- aufbörlich, springen von «nein Zug in den andern, packen die Koffer aus und wieder ein: die Anziehungskraft diese« aben- teuerlickien Lebens ist aber jo groß, baß von hundert Pariser Sckwm'pielern wenigstens sechzig ihre Ferien als Vaganten in den Provinzen Frankreichs verbringen." — Dorrt aommo ober norm! eine Während des Druckes «ingegangen« Neueste Trahtmel-uugen. Berlin. Ter Reichskanzler hatte heute mittag längere Besprechung mit dem französischen Botschafter. Berlin. Die Einigung zwischen Deutschland und Frankreich über die Marokko-Konferenz ist erfolgt. Der französische Ministerpräses und der deutsche Botschafter in Paris verständigten sich heute abend endgültig über die Fassung der zwischen beiden Regierungen auszutauschcnden Erklärungen. Petersburg. Dem „Westnik" wird aus Godajadan ge meldet : Das japanische Geschwader» das sich Sachalin näherte, bestand aus 2 Panzerschiffen, 7 Kreuzern, 3 Kanonenbooten, 36 Torpedobooten und 10 Transportschiffen mit Landungstruppen. >Bukarest. lPriv.-Tel.s Tie Mannschaften de« „Pot« m - k i n" sind als Deserteure laut rumänischem Gesetz vollkommen frei. Aokohama. sNenter-Meldung.s Der Minister Komnra ist heute nachmittag mit den anderen FriedenSunterhändlern an Bord des Dampfers „Minnesota" nach Amerika adge- reist. Bei der Verabschiedung waren di« älteren Staat», männer, die Minister, Generale und Admirale zugegen. Di« Abfahrt erfolgte unter Banzai-Rusen einer großen Volksmenge. Pari». <» lldr nachmMa-.r Nein« «»,17. JtaMnrr 1«,««. »»,«,. n»ue II°r>ugi««»n »7,« Türken kuntstc »Ninz«) s»,0d. «Irl-al-t« l»r,7». on«» a>an»ant —. StaaUdat» —. L»«t-ard«n —. U«r»»eI«äP,. IVellervrrr«» »es Kai. Sachs. Mrieorotog. Institut« in Etzenruttz vom 8 Juli 8 lldr morgen» tTemveratur »ach Eelsursi. Wetterlage tn Eurvvo am 8. Juli 8 Udr srüd: vtoraaw mal. Hrad IhriMansd Hai-aran» Lt»de«nä» »orrnhag. M«m«l Lwlnrin. ria,«n S,l, -m»g. > -Id«r IN 7« 0« IUI M-tuna ». GU>,» d—wrnde« V Ichwach^olNg 8 tchi». h-iler V st«U dedeckl N Irl»! »-deckt dti7 gart wolkrq rv leicht Idedrck, rv««- ftartchaldded IV ftarki,»»>»> IV letchibedeck, rv Narr Heller rr rv ichw. «-»ui» rvsrvmazig'dedeckr rv lelchlivolkenl o «acht ono Utcht waltnU KV Ich«a4>i»»M, NO «««a »alte», NO lrüK »»lkem N schwach,»alten! ONO tetchl wallenl NO letch» «alten, rv tch«a<» l»lchti»»lr«u l»l 0 Hoher Druck mit über 7SS Mm. Barometerstand reicht von Irland bis nach Ungarn. Tiefer Druck lagert im Norden. ES wehen allgemein leicht« und unbestimmte Winde. In Mittel- und Ostdeutschland hem" ' meist trockenes Wetter bet normalen Tempi und Wilriiiezlinahine wahrscheinlich. Prag Heiter und trocken. Temperatur: Normal. Barometer: Hoch. Wltteruug t» Sachsen a« 7. Juli. peraturi al. W » St »»Mg»«, ren. Bolle «ufhetterung « sür den «. Jult. Wetter r ittdursprun-: Nokdoftea. S«- r«mv. ist S««- r«.». ft »wlten «ln» «um.. h»h« m § Di vr «»»»>- I>» ,N «.» ».» >ir N7V „rv P 18 1U».7 Urrid«, VZneeb«, «» «« r;.; rn » I :r tzlchadraß «o I»." l«.„ > »> 4i»er iwo «L >»» w , IV.n n.o rv 4 »> Mlentere :»«lt»nbas>- >ckn«Il>«r» 7b» ,».o » , »7 Mtau 2bk< io« 12 4 i«o 777 l» » rerv e !! gseiiml- -l>> ,7» »IS rvvrv « ,» I„ ,»« ,7 w « >m 7. Juli herrschte nach dem varangrgangenen Gewitter stark« Bewölkung. Bereinzelt kam e», hauptsächlich rechts der Elb«, U leichte« Niederschlag. Di« Temperatur ist im Steigen begriffen. DaS Barometer tan» am Morgen bereits wieder l bis 2 Mm. Übernormal. Dt« Nieder- chlagSmengen vom «. Juli fino nicht unerheblich. Meldung vom Fichtel- -erg: Vormittag und nachmittag schwach« Nebel, glänzender Sonnenunter gang. Abendrot. DrrSden, 8. Juli. Barometer van Vvttker Sdnaed Vegand ^ S Udr: 7« Millimetv lvorm. OSkar vblolds. Wallstroh« ». Abend! S Uhr: 7« will . . t gestiegen. Tvrrmonieirogroph nach EelftuS. Temperatur: höchst« >1 Gr. wärm«, niedrigste 14 «r. rwärm«. Hell«. Nordwind.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)