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Sonn, und Geierta«» nur Marienitrad« » von »> dt» Va Mr. Die l IvalttaeArund- «eile tca. s Silben! i» LI»., An- kündiaun»en out der Lrtvallette Zeile ss LI».: die stv»lti,e Zeile aul Leu- leite so Li». als Einaelandt Zeile « Lia In iiummer» nach Saun, und »eterlagen UvaIIi,e Brundjctte so Li»., aus Vrivatieite ->o Li». Livalliae Zeile aui Tertiette und all Emaetandl so Li» AuSwartcht Lu,. träae nur aeaen LorauSbuLdlun». Bklc»dlittter werde« mit to Li«- berechnet. VernlvrechanlLlud: Amt I «r. 11 und Sir. L0SL l Hitler Aim-Mi'eiiiWMlke i- 8 rur Aukkrisoliunx ckos Llutos uncl I'oimgung clor Litkto. I'akot t! 8 1 M. Nur oelrt mit8oliut?.nmrlis „üllutlor ä nnn". diisäciiagon H L in äon msiston Apolüalco» tEccksous. Vors,ruck uuok »nscvürts. E Lölllsl. LvlspMekv, vresäen, Vevi^evlor. ^ iZMotnL'rÄÄVi' hl 'V--/ LlldedörlsNe ß lß kl«,«,. N. »mlunlt. LKLMLK ßZ ! ZU 8AV, vrM VMM 15 l owxüeklt in Auscrakl: ; Iliius-, Lütliou- unci I,»nckrvirt8t'I>aktZ-(c!er!iie. « lli'esllnöl' VoriüekvIullL s Lvstall von Vllo Lütt mgx krtllttMZlntWv K». 1-3 Akttsaol' Deiuschland, Rußland, Oesterreich. vAT» «dv»» V-lkllkt. wirte. Fürst Bismarck und das Die Lage der höheren Postbeamten. Vogelwiese, Gast-IMntmaßl.Witterung: Heiter, l 1 geheime Wahlrecht. Kaiserhegegunng. Tr. Pclerinann. i schwül, Gcwitterneilinna.! O ^ tlls, Lvvv» Deutschland, Rußland, Oesterreich. Die Bekundung der unverminderten Herzlichkeit des deutsch- russischen Verhältnisses durch die Begegnung der beiden mächtigen Staatsoberhäupter hat namentlich in London einen so tiescn und nachhaltigen Eindruck gemacht, das; man genau merkt, wie sehr den Herren an der Themse das Ereignis wider den Strich geht. Die englischen politischen Zirkel können eben durch nichts so heftig gestört werden, wie durch ein festes und freundschaftliches Zusammenhalten zwischen Berlin und Betersburg, hinter dem für die Engländer als besonderes „Schreckgespenst" immer das gleichzeitige Einvernehmen Oesterreichs lauert. Eine Wieder herstellung des alten Dreikaiserbiindnisles und damit die un bedingte Garantie des europäischen Ucbergcwichts der drei großen konservativen Mächte des Ostens: das ist die eigentliche Sorge, welche die britischen Siaatslcnker nicht zur Ruhe kommen läßt. Die „Allianz der Westmächte" vermag dagegen allein kein ausreichendes Gegengewicht zu bieten, und deshalb verfolgt man in London mit einer nur aus diesen Beweggründen ver ständlichen Beklemmung jedes Anzeichen, das für den engen Zusammenschluß der drei östlichen Mächte spricht, deshalb sucht man in Oesterreich die Slaven, Tschechen und Polen gegen den Dreibund mobil zu machen und die Saat feindseligen Mißtrauens zwischen Deutschland und Rußland zu säen. Den Hauptgcgeustand der „liebevollen" englischen Aufmelk, samkeit bildet dabei immer das Zarenreich, weil man in London nur zu genau weiß, daß eine ungetrübte deutsch-russische Freund schaft mit nahezu elementarer Geivalt auch Oesterreich in !hr>üi Bann ziehen muß. Es darf daher nicht wundcrnchmen, wenn sich die englische Presse noch immer nicht über die Kaiser- Zusammenkunft in Björkö beruhigen kann, sondern fortföhrt, die tendenziösesten Darstellungen darüber zu veröffentlichen. Namentlich wird der hämische Hinweis beliebt, daß Kaiser Wil helm sich einer „verhängnisvollen Einmischung in innerpolitische Verhältnisse Rußlands" schuldig gemacht habe. Demgegenüber ist cs von Wichtigkeit, daß eine russische Meldung selbst derartige Unterstellungen Entschieden zpriickweist. Wie nämlich die „Hamb. Nachr." aus der russischen Hauptstadt erfahren, hat der Kaiser vor kurzem, als an ihn die Anregung herangetreten war, seinen Einfluß beim Zaren im Zusammenhang mit den inneren Wirren geltend zu machen, geantwortet: „Gott soll mich davor bewahren, da hineinzurcden. Um über russische Verhältnisse mitznrcden oder irgend eine Maßregel zu empfehlen, muß man russisch denken, russisch fühlen, kurz, in Rußland geboren sein. Ein Fremder könnte durch solches Hineinreden nur Unheil anrichten." Diese von wahrhafter und echter Freundschaft getragenen Kaiserworte werden in Rußland voll gewürdigt werden, und den fremden Verhetzungsbestrebungen, deren Zweck ja gar zu durch sichtig ist, den Boden entziehen. Die jetzige Haltung Deutsch- lands gegenüber Rußland, das tatsächlich in unserem Kaiser seinen besten, völlig loyalen, aufrichtigen und ehrlichen Freund in der Not zu erblicken hat, entspricht genau dem Geiste, der Kaiser Wil helm I. beseelte, als er am 27. Februar 1871 nach der Unterzeich nung der Friedenspräliminarien an den Zaren Alexander II. das 'Danktelegramm sandte: „Niemals wird Preußen vergessen, daß es Dir die Begrenzung des Krieges zu danken hat. Gott segne Dich dafür! Dein dankbarer Freund Wilhelm": worauf die Antwort erfolgte: „Ich bin glücklich, im stände gewesen zu sein, als ergebener Freund Dir meine Sympathie zu beweisen. Möge die Freundschaft, die uns verbindet, das Glück und den Ruhm beider Länder sichern! Alexander." Solange die beider seitigen Träger der Kaiserkrone von solchen Empfindungen gegen einander beseelt sind, Wird auch das deutsch-russische Verhältnis von Nation zu Nation und von Staat zu Staat das denkbar beste bleiben müssen, und der Friede, die Ruhe und Ordnung in Europa werden die segensreichen Folgen eines solchen Einverneh mens spüren. Bezeichnend für die Lage ist cs, wenn das kölnische ultramontane Organ erzählt, in „beachtenswerten Berliner Kreisen" spreche man davon, daß im Hinblick ans die revolutionäre Gefahr „die Organisation eines gemeinsamen russisch-deutschen Fenerwchr- dienstes gegen die europäische Revolution erwogen werden könnte". In der russischen Presse ist früher bereits wiederholt eine A n - Näherung nicht bloß Deutschlands an Rußland, sondern der drei konservativen Regierungen in Berlin, Wie» und Petersburg empfohlen worden zu dem ausgesprochenen Zwecke, der weiteren Ausbreitung des „Geschwürs des Kampfsozialismns" in Europa entgegen zu wirken. Es leuchtet in jedem Falle ein, daß selbst ohne besondere Abmachungen nach dieser Richtung eine derartige Mächtegruppierung schon durch ihr natürliches, staats erhaltendes Schwergewicht ein überaus starkes Bollwerk der be stehenden Ordnung bilden würde. Die Lage der höheren Postbeamten wird in der Berliner Zeitschrift „Im Zeichen des Verkehrs" — Blätter für Post und Telegraphie — einer eingehenden kritische» Beleuchtung ans sachverständiger Feder unterzogen. Die letzte große Reform auf dem Gebiete des postalischen Beamtenwcseiis vom Jahre 1900 betraf die mittlere Beamtenschaft der ReichSpost- vcrwaltnpg, die sich jahrelang um Beseitigung derjenigen Schran ken bemüht hatte, welche die Stcphansche Organisation von 1871 für den Stand der aus den Zivilanwärteru hcrvorgegangenen Assistenten errichtet hatte. Da diesen Bestrebungen im Anfänge von der Regierung ein schroffes „Nein!" entgegengesetzt wurde, so organisierte sich der genannte Teil der Bcnmtcnschast zw dem Berbande Deutscher Post- und Telegraphen-Assislenten, der schließ lich unter dem Staatssekretär von Podbiclski nicht nur die Er füllung sämtlicher Wünsche, sondern sogar noch etwas Erhebliches mehr erzielte, indem man den Assistenten einen Teil derjenigen Stellen überließ, die nach der bisherigen Pcrsonalordnnng den Anwärtcrn der höheren Laufbahn Vorbehalten waren — Sekretäre bei den Verkehrsämtern, bei den Obcrvostdircktioncn »nd im Ncichspostamt, Kassierer und Buchhalter. Dagegen blieb ein Hauptzweck der ganzen Reform, eine klare Scheidung zwischen höherer und mittlerer Laufbahn hcrbciznführcn, für die gegen wärtig lebende Generation unerfüllt. Die Folge dieses Mißverhältnisses war eine in der Form zwar durchaus maßvolle, sachlich aber sehr nachdrückliche und zielbewusste Agitation unter der betroffenen höheren Beamtenschaft, die sich durch den Versuch disziplinarischer Maßregelungen nicht einschiich- tem ließ, sondern in mehreren Denkschriften klar und bestimmt zur Sache Stellung nahm. Die ausgestellten Forderungen gipfelten in folgenden zwei Punkten: 1. Vermehrung der Endstellen für höhere Beamte: 2. Reform des Dicnstalter-Stufcnsystcms zur Verbesserung der Besoldungen, und zwar in dem Sinne, daß eines dieser Mittel ohne das andere nicht genüge, um die Notlage zu beseitigen, daß vielmehr beide Mittel zugleich in Anwendung lommcn müßten. Tie Negierung verstand sich unter dem Eindrücke der von der Ocsscntlichkeit sympathisch aufgenom menen Bewegung unter der höheren Beamtenschaft zuerst zu dem Zugeständnis einer Vermehrung der Stellen, und der Etat für 1905 hat gezeigt, daß es ihr mit dem Ver sprechen Ernst war. Er brachte nämlich allein an höheren Etat stellen — für Direktoren, Räte und Beamte der Zentral- vcrwaltung — 86 neue. Auch die Dnrchgangsstcllen sind da hinter nicht zurückgeblieben. Es sind 102 neue Steilen für Inspektoren und 18 für Bezirks-Aussichlsbeamlc geschaffen wor den, so daß im ganzen eine Zahl von 205 höheren Dienststellen neu eingerichtet werden konnte. Nach der Ansicht des Verfassers der in Rede stehenden Abhandlung läßt sich die Stellcnver- mehrung noch eine Reihe von Jahren fortietzen. Die Vermehrung der Stetten allein ist aber nur ein teil- weiser Notbehelf, dessen Ergänzung zu einer gründlichen Ab hilfe durch die gleichzcilige Abänderung der 1895 durch die Dicnst- altersstnfen bewirkten Regelung der Gehaltsfrage erforder lich ist. Die jetzige Methode ist in sich so widerspruchsvoll und unzulänglich, daß beispielsweise dienslältcre, ja sogar rang höhere Beamte Hunderte von Mark weniger bekommen als dienst- und rangjüngere Kollegen. Die praktischen Folgen des herrschenden Systems erhellen aus dem zi'fernmäßigcn Nachweis, daß die Beamten, die in den Jahren 1592 bis 1902 das Staats- examcn bestanden, von der Einführung der Dienstaltersstufen l1895j bis zum Jahre 1903 insgesamt über Millionen Mark weniger erhalten haben als im gleichen Zeiträume an die Beamten der Examcns-Jahrgängc 1876 bis 1891 gezahlt worden ist. In dieser Hinsicht hat die Negierung bisher völlig versagt, trotz ihrer bereits vor 10 Jahren gegebenen Zusage, in eine Prüfung der Frage eintreten z» wollen, wie man durch Gehaltsauf besserungen besonders große Härten, die bei den einzelnen Beamtcnklcissen durch die Einführung des Dicnstaltcrsstusen- systems hervorgetreM seien, ausgleichen könnte. Ueber die Einzelheiten der Gehaltsresorm werden genaue Berechnungen ausgemacht, deren finanzielles Ergebnis sich wie folgt stellt: Die Durchführung der Maßnahme für alle höheren Postbeamten — für Oberpostpraktikanten jährlich mehr 350 000, für Inspek toren 428 000, für Direktoren 349 400, für Obcrpostinspektorcn 227 400, für Posträte 100 000 Mark — bedeutet eine Mehr belastung der gegenwärtig im Rcichspostetat vorhandenen Bc- soldungstitel in der Gesamthöhe von 180156 272 Mark um nur 0,8 Prozent. Will man sich aber zunächst ans die Beseitigung der allerdringendsten Mißstäude beschränken und lediglich die Oberpostpraklikanten und Inspektoren aufbesscrn, so beträgt der Zuwachs an Ausgaben für Besoldungen sogar nur 0,4 Prozent. Was die höheren Beamten der Post mit ihren Forderungen bezwecken, ist in den Sätzen enthalten: „Sie verlangen nicht Kuchen, iondern nur Brot, damit sie nicht noch weiter hinnnter- gleiten von der sozialen Stufe, ans die sie ihrer Bildung und ihren sozialen Fähigkeiten nach gestellt sind. Sie wollen nur nicht gezwungen sein, zur Jristung eines bescheidenen Lebens Schulden zu machen oder Privatkapitalien aufzuzchren, und nicht bei einem frühzeitigen Ableben ihre Familien der Not preisgcgeben wissen." Man muß es der Bewegung lassen, daß sic sich bisher strengstens in den hierdurch bezcichneten Grenzen gehalten hat, und dieser Umstand erklärt es auch, daß die erhobenen Forderungen sowohl in der Presse, wie im Reichstage als bescheiden und wohl- begründet anerkannt worden sind und von der öffentlichen Mei nung allseitia befürwortet werden. Neueste Druhtmeldnngen vom 27. Juli. Russisch-javanischer Krieg. Petersburg. General Li ne witsch meldet unterm 25. d. M.: Am 24. d. M. I Uhr nacymittags landeten die iapa- iiijcyeu Torpedobootzerstörer ein Bataillon in der Bucht von Castries, besetzten den Leuchttnrin und hißten die japanische Flagge. Petersburg. sPriv.-Tel.) Amtlich wird mitgeteilt, daß starlle japanische Abteilungen an der sibirischen Küste südlich von Nikolajew gelandet sind. Am 21. und 22. d. Mts. fand eine erneute Rekognoszierung bei Lenschantschenzy statt. Tie Japaner räumten freiwillig die Stellungen, die vorüber- gehend von Russen besetzt wurden. Im Zentrum entwickelte sich ein unbedeutendes Vorposlengcfecht. Prinz Friedrich Leopold wohnte dem Zuge nach Kodjaedjan bei. Bcrli n. lPriv.-Tel.j Wie der „Lokalanzeiger" von unter richteter javanischer Seile hört, wird bei den Friedens- Verhandlungen Wladiwostok in der Tat eine Rolle spielen, jedoch nicht in dem Sinne, daß die Schleifung der Festung ver langt wird, eine Forderung, die allerdings von einigen Heiß spornen ebenfalls erhoben worden ist. Es dürste sich vielmehr nur um die Bedingung handeln, Wladiwostok wieder zum Frei hafen zu macken, wie es die Stadt schon früher gewesen ist. Der gestern ans Newyork gekabelten Meldung, wonach Sato, einer der japanischen Unterhändler, gesagt haben solle, Japan ver lange in der Mandschurei nur die offene Tür, sieht man in diplomatischen Kreisen skeptisch gegenüber. So billige Be dingungen dürste Japan denn doch nicht stellen. Als zutreffend wird erachtet, daß die Japaner Sachalin fordern werden. Im übrigen glaubt man, daß der Frieden zu stände kommen werde, und stützt diese Meinung darauf, daß sich in Witte seinerzeit auch die Ucberzeuaung verkörpert habe, Rußland solle seine .Hände von der Mandschurei und Korea sortlassen. Die Garantien für einen dauernden Frieden, zu dem die Verhand lungen führen sollen, erblickt aber Javan in einem rückhaltlosen Bekennen Rußlands zu diesem Wittcschcn Programm, und in dem der Zar Witte selbst sandte, zeige er an, daß Rußland nun mehr bereit sei, sich aus den Boden dieses Programms zu stellen. Zur Lage in Rnsilaud. Petersburg. iPriv.-Tel.) Die Polizei hat in der Nacht auf den 22. Juli 220 Haussuchungen vorgenommen und viele Personen verhaftet. Es wurden mehr als 2000 Revolver, ferner Bomben und Proklamationen konfisziert. Ebenso sielen die Korrespondenzen vieler Revolutionäre mit den Komitees in Berlin, London, Paris, Genf und Brüssel in die Hände der Polizei. Es steht fest, daß die Revolutionäre ihre Geldmittel größtenteils aus dem Auslände erhalten. Es sollen auch in der Provinz Haussuchungen in größerem Stile vorgenoi'.unen werden. — In Batum sind in der Nacht drei schwere politische Verbrecher, die vor einigen Tagen vom Kriegsgericht zum Tode durch den Strang verurteilt waren, wenige Stunden vor ihrer Hinrichtung spurlos aus dem Ge fängnis verschwunden. Wie sich hcrausstcllte, hat einer der Wächter den Gefangenen zur Flucht verholsen; er ist verhaftet worden. — Als in Jaroslaw die nach Kronstadt bestimmten Ncseroisten-Matrosen sich auf dem Bahnhöfe einfanden, nahm der Kommandant der Station Jaroslaw, Oberst Popos, eine Besichtigung der Mannschaften vor und machte einem von ihnen Borwürfe. Der Matrose antwortete dem Obersten in frecher Weise und verweigerte den Gcborsam. Darauf versetzte ihm der Oberst mit der Faust einen Schlag ins Gesicht. 21 Matrosen stürzten sich aus den Kommandanten und schlugen ihn, bis er blutüberströmt zu Boden stürzte. Tie Meuterer wurden scstgenOmmcn und unter starker Militäreskorte nach Kronstadt gebracht und werden dort sämtlich vor das Kriegs gericht gestellt werden. Lodz. (Priv.-Tel.) In der Weberei G o ti e r brach gestern ein A n s stnnd ans. weil der Direktor einen beliebten Aufseher entlassen hatte. 2500 Ausständige drohen, die Maschinen zu zer stören. Die Fabrik mußte geschlossen werden. Kosaken halten die Ordnung aufrecht. Bisher sind 200 Ausständige verhaftet worden. Vrcsla ». lPriv.-Tel.l Nack einer Meldung der „Katto- witzcr Ztg." aus Warschau soll der G e n e r a I g o u v c r n e u r M a x i m owit! ch aus Warschau geflüchtet sei», da er mit dem Tode bedroht worden sei. Berlin. Der..Reichsanzeiger" meldet: In die Zcntral- direktion des Königl. Archäologischen Jiistitnts ist an Stelle des statntcninäßig ansscyeidendcn Professors Dr. Pnchstein in Freiburg Professor Dr. Studuiczka in Leipzig als Mitglied cingetretcn. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Revision der Frau Maria Kracht in Lemao, die am 8. April vom Schwurgericht in Detmold wegen Beleidigung durch anonyme Briese und wegen Meineides zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt worden war. Swinemünde. lPriv.-Tel.l Die Jacht „Iduna", mit dem Kronprinzen paare an Bord, traz heute gegen 3 Uhr nachmittags im Schlepptau eines Torpedoboots im Hafen «in. TaS Kronprinzcnpaar ging nach Uhr an Land und fuhr um 4 Uhr nach Berlin. Bei der Ankunft der Jacht und der Abfahrt des Zuaes gab die Festung Salutschüsse ab. Eine zahlreiche Menge brachte am Strande stürmische Huldigungen dar. Danzig. Die gesamte aktive Schlachtflott« unter Befehl des Großadmirals v. Köster ist heute mittag auf der Reede von Ncufahrwasscr eingctroffen. Memel. Dem „Mcmelcr Dampfboot" zufolge ertranken gestern beim Segeln ans dem Kuriscken Haff infolge Kenterns des Bootes zwei Personen, darunter der hier zu Bestich weilende Primaner Baldamns aus Posen. Der Bootsjunge konnte sich durch Schwimmen retten. Bremen. Das Schulschiff deS Deutschen Schul- s ch i f fvereinS, „Großüerzogin Elisabeth", kam am 26. Juli wohlbehalten in Eckernförde an und wird am 30. Juli nach Travemünde, weitersegeln. . Wernigerode. lPriv.-Tel.l Von den Sommergästen ,n Hohegerst erkrankten nach dem Genuß einer Speise im Hotel