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ich Bernhard Psützner ouü Grobröhrsdorf stahlen ««- m i« Mai d. I. au» der Steingutfabrik in Nrusörne- eine Anzahl Etcingutteller. Der vorbestrafte Luther er S Monate Ar auSaefl ,ohl U,,s°s erklärtster Will eipzia al» technischer fianofortesabrlk vom amt USV Mk. trvfte Luther esangnt». — Um ilten, unterschlug Ochlschläael au» einer Ü-Zk» alt etnsibl. , Pjützner 3 Wochen tj Zrvvision schadlo» zu h sdarl Robert Georg ter der hiesigen Filialr erner LÜbauer .. -kürz 1908 bis September 1904 in»- 11SV Mk. Die 5. Strafkammer verurteilt ihn zu »teu Gefängnis und 2 Jahren Ehrverlust, t« Gelch«ft«i>er,iche de« Kultu-mintklerium» lind zu i: VKern ISO«: Die nenerrichlrte 1. Lehrerstelle an der achlstufigei, »Ikeschul« »u vernedach, Ltnsckri. Wobnungsgeld 1810 M. Anfangsaehalt, ß« dt« 2800 M. steigt. Bewerbungen bi« >1. Dezember an den vrztrks- nltnspeklor tn Vchivanender« : — »in« Vebrerllelle tn Tbalbetm i. Erzgev. 'geld 1880 M.. Hüchtibetraa »«» M. «e- emrlnderat: — «tn« neu zu gründende chul« zu vlaue bei Flüka. Einkommen außerdem 200 M, Wobnu»a«a«tb sür leien Lehrer. Bewerbungen bis 27 Dez. Flöh«,: — I. April 1008 dle stlr-hlchul- Autzer freier Wohnung t«X> M. Grundgehalt «. ovn» ««revriiviriin, 220 M. für »ebernnndrn, l lv M für Aoribito- »«schule und »o. l68 M. kür va"darbetl«»»teirichi an die Frau. Gesuch, bi» »t Dezember an BerirkSs-tnilinIvekwr Schulrat Dr Sann«, gtttau; — Ostern 1V<>» dt« neudearändele 2. Lebrertlelle zu Zetlhatn. Archer freier Wohnung und Ganengenub 1800 M. Geball und 8b 22. für ein« dauemd« Ueberltundr. Gesuche di« 2. Januar Ivos an den vrzirkvlchultnspeklor tn Grohenhatn. — Offene Stellen für Militär-Anwärter tJnbaber de« Uvil- v»rkorauna«s»et,i««f. Beim Kadettenkorps I. April Auswärtrr 80» M. Gehalt und sr»t« Dienstwohuung : — beim Stadtr.tt zu Großenhain > März Lchubniann N0» M, jährlich. Gebalt steigt bis lliO» M.: — beim vtaotrat zu Zittau sofort Hilss-Kontrolleurstelle beim städtischen Elektrizitätswerk lvvo M., ebendaselbst Geldräbler S6U M : — beim Militär-Bauaml Bautzen sofort Baudot« S M. Tagelobn: — bei der Straßen- und Wafferbau- impektion Grimma >. ev, t6. Januar Ervedien« 7S M. monatliche Ansangs. Vergütung; — betm Stadtrat zu Aue sofort Ervedteut >»»» M.. jäbrlrch lv» M. Zulage bi« ISO» M.. ebendaselbst Schutzmann Ilvv M. und 7b M. Vetleibungsgeld; — bei der Oberpoltdireklion Ebemnitz l. Mär« Post schaffner V»n M,: — beim Amtsaericht Glauchau ». Februar Schreiber t,k>o bis 4 M. täglich: — brim Siadlrat zu Hohenstetn-Ernstthal l. Januar Schutzmann 1000 M. und 80 M, Bekleidungsgeld: — beim Slabtrat zu Leisnig lokort Hausmann sür da« Armen. Kranken- und Versorgungshaus 800 M Jahresgehalt und srele Wobnung :c.: — beiin Stadlral zu Lim- bach baldigst Kiankenwärter und Hausmann 821 M. Gehalt, außerdem Wohnung. Belobigung rc.; — bei der Amtshauptniannschast Marienberg l. Januar Straßenwärter S00M. Gehalt undvOM. WohnungSaelbzuichuß: ' Januar Schutzmann ltO» M. Gehalt. — dein, Stadtrat zu Meerane l Januar l steigt bi« 1700 M.: - betm Siadlrat zu ... N0» M.. 100 M. BeUtidungSgeld. Gehn» steigt bis 1800 Ru» den amtlichen Bekanntmachungen. Dem Stadtrat sind von den Testamentsvollstreckern des Herrn Geh. Kommerzienrats Elchebach 450 Mark mit der Bestimmung übergeben worden, davon ^»r diesjährigen Christ- bescheruna je 100 Mark in den beiden Stadtkrankenhäusern und im StadiHrren- und Siechenhauie und je 50 Mark in den Oberlößnitzer Anstalten Fiedlerhaus. Ermelhaus und Augusten- hauS zu verwenden. Anläßlich des Christmarktes sind die drei städtischen Marktha lleu wie solgt für den Bcvkchr geöffnet: die Markt halle auf dem Antonsplatze und die Neustädter Markthalle: Sonntag, den 17. Dezember, von nachmittags 2 Mir bis aoendS 8 Uhr. Freitag und Sonnabend, den 22. und 23, Dezember, ununterbrocknut von früh bis abends 8 bez, 9 Uhr. Sonntag, de» 24. Dezember, von nachmittags 2 Uhr bis abends 9 Uhr. Tie Hauvtmarktballe: Sonntag, den 24. Dezember, von nachmittags L Uhr bis abends 8 Uhr. TalltSjleschichte. V Deutsches Reich. Ueber die Reise des Kaisers nach Braunschweig wird der „Magd. Ztg." von dort unter den, 14, d. M. gemeldet: Ganz unerwartet traf hier gestern abcnd die Nachricht ein, daß der Kaiser, der zum letzten Male im Jahre 1889 hier weilte, am Sonnabend zum Besuche des Regenten Prinzen Albrecht hier eintrefsen werde. Um die Bor- bereitungen zu einem würdigen Empfange de« Kaisers zu treffen, fand unter dem Vorsitze des Regenten eine Sitzung im herzog lichen O " " - . . . . marscha er No!i»eivräsident und V beiwohnten. Gleichzeitig fand eine Sitzung , in der die erforderlichen Schritte beraten wurden. Der Kaiser wird hier in seinem Salonzugc am Sonn- obend mittag 12 Uhr 40 Min. eintrefsen. Aus dem Bahnhofe wird eine Ehrcnkompagnie ausgestellt sein. Am Nordportale wird der Kaiser von Vertretern der städtischen Behörden de arüht werden. Die Auffahrt erfolgt dann über Friedrich Wilhelm-Straße, Münzstrahe und Langcrhof nach dem Herzog lichen Schlosse. Nachmittags findet dort Fcstdiner und abends eine Festvorstellung im Hofcheater statt. Für diese ist „Othello" ausersehen worden. Am L-onntag vormittag wird der Kaijcr mit dem Regenten dem Gottesdienste im Dome beiwohnen und daraus die Burg Daukwarderodc und daS herzogliche Museum besichtigen. Nachmittags findet wieder Festdiner im Schlosse statt. Nach dessen Beendigung soll entweder ein Besuch des Hoftheatcrs oder ein Konzert der Hofkapclle im Schlosse statt finden. Die Entscheidung hierüber soll dem Kaiser überlassen bleiben. Die Abfahrt des Kaisers ist auf Sonntag abcnd 11 Uhr 5^ Min. festgesetzt worden. in r tra Sitzung am 10. Januar. X Der Deutsche Gastwivtschaftsvcrband hatte an da» — -- um Aus. bat. Dara neuerdings in Berlin, wo die Wohnunasverhältnisse der be mittelteren Klassen weitaus besser sind, als in Paris oder gar in Wien, sehr viel zur Besserung dieser Verhältnisse auch iur die Arbeiterbeoölkerung. Auch die städtischen Behörden, die aus sozial politischem Gebiete die frühere Schwerfälligkeit oder vielleicht auch Gleichgültigkeit noch nicht erki auch Gleichgültigkeit noch nicht ganz überwunden haben, machen in der letzten Zeit anerkenncllSwcrie Anstrengungen nach jener Richtung. Aber cS bleibt noch unendlich viel zu tun, bis man da im allgemeinen auch nur von erträglichen Zuständen wird sprechen können. Selbst in die Vororte dringt die Mietskaserne mehr und mehr ein und mit ihr halten die Gefahren ihren Ein zug, die das enge Beisammenwohnen Hunderter verschieden artiger Elemente unvermeidlich mit sich bringt. Eine weitere Schattenseite, die mit der starken Bevölkerung»- zuntchm« Berlin» eng verknüpft ist. bildet das rapide Steigen der MietSpreise. Wer gezwungen ist, in Berlin selbst zu wohnen, muh bereit» weit mehr für eine Wohnung anlegen, die überdies an Geräumigkeit, Bequemlichkeit und Ausstattung erheblich hinter entsprechenden Wohnungen in den westlichen Vororten zurück- steht. Ganz besonders aber schwellen die Ladenmieten m den bevorzugten Berliner Geschästsstrahen an. Tort, wo bis vor kurzem das alte preußische Abgeordnetenhaus stand, in dem Bismarck zu Anfang der sechziger Jahre die Konfliktskämvse und zehn Jahre später den sogenannten Kulturkampf aussocht, erhebt sich jetzt ein «roher Neubau, der ausschließlich geschäftlichen Zwecken dienen soll. Die Gegend ist allerdings sehr gut. Es ist der Dönhofsvlah am östlichen Ende der Leipziger Straße und in unmittelbarer Nähe des HausvoigteiplatzcS, wo sich die gröhten Berliner Konfektionshäuser besinden. Im Erdgcichvh dieses Neubaues bat nun ein großes Spezial-Modewarengeschäst «inen allerdings 3000 Geviertmeter umfassenden Laden gemietet, für den eS jährlich die Kleinigkeit von — 150 000 Mk. bezahlt! Indessen ist der glückliche Vermieter damit noch nicht einmal zufrieden gewesen. Er hat sich vertragsmäßig auSbedungen, daß, wenn der jährliche Umsatz in diesem Lokal die Höhe von 21H Millionen Mark übersteigen sollte, ihm von dem Ueber- schuß noch 6 vom Hundert auszubezahlen sind. Wenn das Ge schäft einschlägt, kann sich also der ohnehin gewaltige Mietspreis mit der Zeit verdoppeln. Der Besitzer des Hauses hat ^ewiß ganz recht, wenn er solche ausschweifende Bedingungen 'teilt. Aber daß ein Mieter darauf eingeht, ist doch bezeichnend für die Berliner Verhältnisse, die sich ja allerdings ans allen Er- werbsgebicten gegenwärtig in einer so mächtig aufstcigenden Ent wicklung besinden. daß man auch da beinahe von „unbegrenzten Möglichkeiten" sprechen könnte. scheid vom Kriegsministerium ergangen: „Auf Ihr Gesuch um anderweitige Handhabung oder völlige Aufhebung deS Militär- Verbotes für Gastwirtschaften wird Ihnen ergebenst erwidert, daß an dem grundsätzlichen Standpunkte den muß, >»onach de» sür die istgehalten wer- mandos gebracht. Uebrigens wird noch bemerkt, daß die Militürvcrbote nicht zum Amecke der Boykottierung einzelner Gastwirtschaften, sondern lediglich im disziplinarischen und dienst lichen Interesse der Truvpen erfolgen. Denn durchda« Ver boi eine an sich nicht beabsichtigte wirtschastliche Schädigung des Betroffenen herbeigesührt wirVso ist das sür ihn bedauer lich. ES kann dies aber sür die Militärbehörden kein Grnnd sein, von einer im Interesse der Disziplin als notwendig er kannten Maßnahme abzujehen." X Der nationalliberale Reichktagsabgeordnete Paasche hielt im Sitzungssaale des Reichstages einen Vortrag vor einem geladenen Publikum. Paasche hatte nach dem ZMmmen- tressen mit seinem Sohne, einem Oberleutnant zur See. das Schutzgebiet D e u t sch - O st a s r i ka bereist und faßt seine Mei nuna darüber wie folgt zusammen: Es ist gewiß nicht das schlechteste Stückchen Erde, das uns gehört. In dem von Panganl dnrchströmten Gebiet liegt uns ein Hauptkulturfcld vor. Dort wird Hans produziert, der einen außerordentlich hohen Preis aus dem Weltmärkte erzielt. Agawen-Plantagen brächten pro Hektar 800 Mk. Reinertrag. Es wachs« dort auch Baum- wolle allererster Qualität. Besonders in W i l l> e l in s l a n d könnten Tausende deutscher Bauern sich eine vorteil hafte Existenz gründen. Der Vortragende erntete lebhaften Beifall. x Oesterreich. Erzherzog Otto, der seit einigen Jahre» leidend ist. mußte sich gestern einer schweren Operation unter ziehen, welche von Professor Ottokar Cbiari, dem Vorstande der Universitätsklinik sür Kehlkopf- und Nasenkrankheite». vorgenom- mcn wurde. Die Operation ist gelungen. Wie es heißt, bestand » itte. Der Erzherzog suhlte ein Befinden noch immer zu Be diele tn einem Luftröhre »sl sich hieraus erleichtert, doch gibt sorgnissen Anlaß. X Da». Abgeordnetenhaus erledigte das Gesetz betressend die Verlängerung der Gültigkeitsdauer deS Gesetzes über die Subventionierung der Handels- marine, wobei Abgeordneter Graf sternbera die Nachahmung de» Beispiels Deutschlands empfahl, dessen Kaiser für die Hebung der Handelsmarine eintrete. X England. Das Mitglied des Unterhauses Thomas Bucha na ist zum Finanzsekretär des Kriegsamtcs ernannt worden. vermischtes. Die Tpremberger Sisrubahn-Katastrophe vor Gericht. Die furchtbare Eisenbahn-Katastrophe, welche sich am 7. August d. I. nachmittags zwischen den Stationen Spremberg und Schleife ereignete und die öffentliche Meinung wie kanm ein anderes Eisenbahnunglück im Reiche zuvor in Erregung versetzt hat, wird nunmehr in konmiendcr Woche, und zwar am 2<>. und 21. d. M. vor dem Landgericht in CottduS ihre Sühne finden. Seit der Altenbekener Katastrophe vom 20. Dezember 1901 ist i» Deutsch land kein ähnliches Bahnunglück zu verzeichnen. Damals wäre» 12 Tote, meist Berliner, zu beklagen. Die in ihren Einzelheiten geradezu grauenerregenden Folgen des Swembcrger Znsammen- stvßes gehen über diesen traurigen Rekord noch hinaus. 13 Per sonen wurden sofort getötet, zwei weitere erlagen bald den cilitte- nen Betlekungen, außerdem wurden noch mehrere Personen erheb lieh verletzt. Die Anklage richtet sich gegen drei Personen. Der Hauvt- angeschnldigte ist der Stationsassistent Gustav Arthur Stullgys aus Spremberg, welcher sich seit dem 1l. August in Cottbus iu Nntersiichnngsbaft befindet. Demnächst sind angeklngt der Weichensteller Paul Oswald Wiedemann von der Station sochlrisc und der Weichensteller Karl Gustav Schmidt aus Sprembecg. Sämtliche Angeklagte werden be schuldigt, iu ihrer Eigenschaft als zur Aufsicht über die Bahn uni den Befördernngsdieiist cmgestellte Personen durch Vernachlässigung der ihnen obliegenden Pflichten den Transport auf einer Eisen bahn in Gefahr gesetzt zu haben und zwar, indem durch ihre Handlung der Tod von Menschen verursacht wurde. Außer diesen Zusammenstoß tragen. Der Preußische Eisenbahnmiiiister hat in der Beantwortung der von konservativcr und nationalliberaler Seite gestellten Interpellation am 6. Dezember im preußischen Abgeordnetenhause offen zugcstandcn. daß sich „der ganze ii» fall als Betriel> sduminelei" kennzeichnet. Ter Unglücks- sall betraf den Schnellzug 113 und den zur Bewältigung des Jerienverkchrs fahrplanmäßig eingelegten Schnellzug: „Nach zua 112". Der fahrplanmäßig um 3,20 Uhr nachnnttags vom Gorlitzer Bahnhöfe in Berlin abgelassene Schnellzug Nr. 113 war ziemlich stark besetzt und namentlich zahlreich waren die Fahrgäste der ersten und zweiten Wagenklasse. Um 5,39 Uhr traf der Zug 113 in Spremberg ein. wo er fahrplanmäßig dem mäßig be setzte» Nachzna zu dem Schnellzug 112, Richtung Berlin, liege« neu mußte. Nun hätte der Schnellzug 113 in Spremberg vas Eintreffen des Gegenzngcs erwarten müssen, weil die Strecke bis Görlitz nur einglersig ist. Unglücklicherweise hatten an jenem Tage der Schnellzug 112 und der fahrplanmäßig diesem 10Minuten später nachfolgende Nachzna N2 eine erhebliche Verspätung er litten. Infolgedessen war durch die reglementmäßig vorgeschriebene Verständigung zwischen den beteiligten Stationen die normale Kreuzung der Züge 119 und Hauplzug 112 vo» der nach Rich tung CortbuS zu gelegenen Station Bagenz nach Richtung Görlitz tung Cottbus zu gelegenen «Station Bagenz nach Nichluiig Görlitz zurück an die Station Spremberg verlest worden, wo, wiederum normalerweise, die Kreuzung von Zug 113 mit dem Nachzng 112 hätte erfolgen müssen. Der Hauptcingeschuldigte Stullgys hatte am Sonntag, den 6. Angust, auf Urlaub in Berlin geweilt und mußte nni Un- glückStage nachmittags in Spremberg wieder den Stationsdienst übernehme». Er begab sich, am Sonntag abend von Berlin zurückkehrend, noch nach Teiiplitz. wo er lange Jahre de» Stations dienst versehen hotte, und kneipte dort die ganze Nacht hindurch beim Kartenspiel in der Restauration des GasthofSbesitzers Kose. Es wurde dabei viel Bier, Kognak, Wein und Sekt getrunken. Stullgys, der anch am Montag vormittag »och ver schiedene Male alkoholische Getränke zu sich nahm, trat infolge dessen seinen Dienst am Montag nachmittag mit erheblicher Vcr spätung an. Er ist ailgenscheinlich übernächtig und stark ange trunken gewesen und hat infolgedessen in seinen sämtlichen Dispo sitionen den sür kurze Zeit eiimerichteten Nachzng l 12 völlig über sehen. Er ließ Zug 1l3 mit Hauptzug N2 tn Spremberg kreuzen und verlangte dann auf dem Wege des sogenannten Anoietuiigs- verfahrens die Ausfahrt für Zug 1l3. wie er glaubte, von Schleife. Stullgys hatte jedoch im kritischen Moment die Um- schaltung des Telegraphenapparates vergessen und sprach tatsäch- tlch mit der rückwärts nach Berlin zu liegenden Station Bagenz. Diese antwortete natürlich, daß die «trecke frei sei. Da Schleife schließlich wiederum bet Spremberg anfragte, ob für den Näch tig 112 die Strecke frei sei und dieser mit Zug 113 in Spremberg reuzen könne, so ergab sich schließlich eine heillose Konfusion, da Stullgys immer glaubte, er habe eS nur mit dem einen Zuge 1l2 zu tun. ver ja schon in Spremberg eingetroffe» war. Endlich tat Stullgys den verhängnisvollen Schritt und ließ den Zug U3 nach Schleife z» abfahren, und auch Wiedemann, der aus Station Schleife Dienst tat, gab dem Nachzng 112 in Schleife freie Durchfahrt, in der Annahme. Spremberg habe den Nach- ug 112 zur Krenzniig mit Zug N9 angenommen. Dessenungeachtet ätte daS sich der Zusammenstoß noch vermeiden lassen, ,wischen Spremberg und Schleife stationierte Str, wenn ecken iS zwischen Spremberg und Schiene st , ersonal nicht völlig kopflos gehandelt hätte. Denn von elden Stationen wurden die Züge nach den auf der Strecke liegenden Wärterbuden abgeläutct. Unglücklicherweise wurden die be, den Wärterbuden auMstelltcn Alarmglocken fast gleichzeitig von beiden Stationen in Tätigkeit gesetzt, und die Streckenwärter, welche sich diesen Vorgang teils nicht klar zu machen verstanden, teil- glaubten, daS Läutewerk sei in Unordnung, venäuniten ihrerseits, die entgeaenfahrenden Züge zum Stehen zu bringen. Da» Unheil war deshalb nunmehr unabwendbar geworben. Etwa wri gute Kilometer von Spremberg nach Schleife zu erfolgte der Ziisammenprall an einer Stelle, an welcher die et» üne starke Kurve beschreibt. tngleisige Strecke Unter den Opfern befanden sich Graf Heinrich Pela» von Zinnen, der Zweitälteste 17jährlge Sohn de» Priinen Heln- lch XXVI. von Rrnß's. L-, der Oberstleutnant a. T>. Crrtius . , -- rau und Sohn und die Witwe des eichsratSabgeordnete» Hille. Iran Gabriele Hille. Dir Maschinisten und Hetzer betder Züge be zahlten den Zusammenstoß ebenfalls niit thiem Leben. Lei a» gerichtete Material- und Ware «schaden betrug wert über ein Berlin. Justizrat Rockau aus Görlitz und Sohn, Oberamt mann Bröiiia au» Görlitz und Tochle^ der prakt. Arzt Dr. Nertzke auS Landeshnt mit ^ verstorbenen österreichische» Ile. Die Mas. ensaUS mit shrem Leben ) Darens chaden betrug eine Million Mark und mindestens ebensoviel dürste die Eisenbahnverwaltung sür Entschädigungen a» die Verunglückte» und Hinterbliebenen der Verstorbenen zu zahlen haben. Anch dir Leichenfledderer mochten sich de» Unglückösall zu Nutze, da ver schiedene Gepäckstücke und wertvolle Schninckgegenstäirve gestohlen wurden. Dle Verhandlung wird niinbestens zwei Tage in An spruch nehmen. ' - < ——„ " Die Genickstarre macht sich in Oberichteste» wieder stärker bemerkbar. I» Strobel c»» Fuße des Zobte» gebirgeö sind drei Kinder des Bierkutschers Hahn i» rascher Folge gestorben. Beim dritten Kinde ist als Todesursache Genickstarr-' sestgestellt worden; vermnllich sind anch die beiden anderen dara» gestorben. Weiter werden ans einigen oberschlesischen Orten neue Fälle von Gcillckstarre gemeldet. TaS Generalkommando des 6. Armeekorps Hot oberschlesische» Blättern zufolge das Verbvi erneuert, den aus den Kreisen Benthe», Gleiwitz und Kattowil stammende» Soldaten wegen der Gefahr einer Ansteckung a» Genickstarre Urlaub zu gewähren. *'* Dem „Lvkalanzeigcr" wird telegraphiert, daß in Jarrlcnnes die Dnmpsmühle der Firma Crombnge »!edergebra»nt ist. 24 Speicher mit 12000 Säcken Mehl sind vernichtet. Der Schade» beträgt 500 000 Mk. ** Die Gräfin Stefanie Lon nah erklärt daS Budo pester Telegramm von einer Entwendung ihres Schmuckes sür uu begründet. Nur die nahegelegene Bahnstation sei ansgeranb! worden. SchiffSbewcgnngen. Norddeutscher Llovd. (Milgeteilt von Fr. Vremermmr», Geiieral-Aaentur, Prager Strohe «v.) „Weimar" l«. Dez. Millingen »ah. »Friedrich der Große" IS. De» von Plyinoutb adgeg. „Schleswig" 1t. De von Marseille abgeg. „Barbarossa" I«. De,, von Port Laid abgcg »Prinzeß Irene" lt. Dez. von Gibraltar abgeg. „Main," 11. De,, von ÄalveNon abgeg. „Bonn" 13. Dez. von Santo« abgeg. .Kaiser Wilhelm der Große" >1. Dez. Ltzard »aff. „Preußen" II. De,, von Southampton abgeg. „Sachsen" II. Dez. von Port Saiv adge«. Lamburg-Amerika-Linie. „Dalmatia", nach Nordbraß tim, 13. Dez von Oporto abgeg. „Prinz Eitel Friedrich" 13. Dez. von Santos nach Rio de Janeiro abgeg. „Koon Khing" 1t. De». inCebuan get. „Peniitulvanta", von Newvork, II. Dez. von Dover nach Hamburg abgeg. „Prinz Joachim", nach Havana und Mexiko. 13. Dez. von Havre abgeg. „Arabia" 13. Dez. in Moria angek. .Macedonia" 18. Dez. von Buenos Aires nach San Niclas abgeg. .Bavaria", nach Wettindien. 13. Dez. in Antwerpen angek. „Pri», Oskar", von Newvork nach Genua. 13. Dez. in Neapel angek. „St. Thomas" 13. Dez. in St. ThomaS angek. »Stavonta", von Ollasien, 13. Dez. aus der Elbe angel. „Sardima", von Newvork, 13. Dez. Lizaro paff. „Scandta", nach Oltasien, 13. Dez. von Bremerhaven abgeg. „La Plaia" 12. Dez. in Eeara angek. „Georgia" von Galvesion, 13. Dez Scilly paff. Woermann-Linte. „Jeanette Woennann" Mittwoch in Sekondi eingetr. „Marie Woennann" aus der Ausreise Mittwoch in Accra «ingetr. „Linda Woermann" Mittwoch in Madeira eingetr. Wetterbericht des Kgl. Sachs. Meteorolog. Instituts iu Dresden vom 15. Dezember 8 Uhr morgens lTempcratur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 15. Dezember 8 Uhr früh: dkSwlndrS i WM« Lp L Ltornow. 7S» rv mäßig Regen z- s. Mal. Hea^ kg »V mäßig dedeiti 4 8 LcUI« 75 k.'UO mäßig bedeck! ! ! 8' Haparand! ro rv mäßig wolkenU— s! 0 LßrtMansd 5v ftv nrv grm Regen -SIS Stüdes»«! 5» W8VV strm. Regen 1- ?! 5 Si-ckholm j 51 1V8rV leichi -albbed 1 3, 0 «tagen 58 VV8rV steil Dung , 8 < Novenhag ! «2 »V«IV srilH dedeck! , 7> , Helder 71 cv schwach bedeck! ,60 Pari» 7« rer-co ieichi dedecki I 5 » Florenz 70 k-0 schwäch woikenl j- 5 v Rom K8 , ps leicht woikenl s 2 N Liakion«. > . ! Name 8 TErke Weiter - Lp. ZK de«Windes > ! Sylt i707 j iv „Mig bedttkt Hambg. 1 69 VVS'IV frisch bedeckt '' winem. j 65 t rv schwach Regen ! 66 XV stets Regen ! 7, Ü -iVV ieichi Nebel ' «8 »V „ich! Regen 70 rv 7t KO 75 KU- 7» KO 7« 8 S8 tO Memel Nachen 1 «er,in rresden 7 Me» « Frank«. M. narliruhe München 8 Nizza k t k 1 » o 5 l , l schwach bedeck« Z- 7 t Ieichi dedeckt «i 0 leichi Nebel ! s 5 0 leichi,bedccki ! 4 3 V schwach,Redet ^ >s V schwach lwoltenu z tv o Im Sitdosten bat der Luftdruck wieder zugeiiomme», sodaß sich zur Zeit hoher Barometerstand von über 770 Millimeter van Irland durch daS Festland bis nach Ungarn erltreckt, lieber Nord-Skandinavien hat sich die Depression bis aus 710 Millimeier vertieft. Unter »ein Einfiuß dieses Tics besinden sich Nord- und zum Teil Mitteldeutschland. Allgemein wird hier noch Regen gemeldet. Süddeulschland hat unter der Wirkung hohen Druckes kühles, nebliges Wetter. ÄtthlircS. trübes, meist nebliges, aber trockenes Wetter ist auch bei unö wahrscheinlich. Witterungsverlaus tn Sachsen am 14. Dezember. Station s««> d«h- ,» L«»ru>. Wind ! Station «e«- hvhe m remp. Wind LZ 8 ß ß vroaßen »lv 6.3 L.7 rcrv 2 08 FrUdira 8V8 3.7 -v 5 1 e.ü eripzia U7 6.3 2.5 >v 1 v.t Schnerbtt« 18k - -da»»«« iN>- 5.5 zvecrv 2.3 ckift-r 500 3 0 .0 7 VV 3 ZIch-dr-ß 2W St 1.8 rv 3 2.» «iirntir, 7VI 0.0 -2 8 d, » 5 k ^ntau 5.0 i.» rv c 2 7 Reitzknhain 772 OS -2 4 6 5 7 Eftenint" NN - — i — 1>,5 o.o -3V >V 8 1.5 Ter II. Dezember verlief im ganzen Lande unter leichten Nieder schlügen, die zumcist als Regen fielen. Am Morgen lag vielsad Nebel. Die Schneedecke beschränkt sich nur aus die höchsten Lagen Sachicns. Tic Temperatur war noch übernormal. Frost hatten nur Elster, Rcibenham, Altenberg und der Flchtelberg. DaS Barometer stand noch zu hoch. — Meldung vom Fichlelberg: Ununterbrochen starker Nebel, gute Schlittenbahn bis Oberwiejenihal, Schnceliefe 6n Zentimeter, starker Reif, tchwacher Raubsrost, rasch verschwindend, starke« Glatteis, Sturm auS West bi« Nord. Wetterprognose für den 1«. Dezember: Trocken, wenn auch mehr oder weniger stark b e w ö l k t; Tcm peratur: Norinal: Wtndursprung Südost: Luftdruck: Hoch. Masscrstand der Elbe und Moldau. Budwels Praa Pardubitz Me'nik Lettmeritz Aussig Dresden 11. Dezbr. Z- 21 -s- 88 32 4-89 4- 84 4- 100 — 32 18. Dezbr. 4- l6 4- 68 4- 18 4- 36 4- 37 4- 80 — 82 Offene 8te!Ien. Tüchtiger Vertreter für de» Bertried von Blatt- metallen » Blattalnminium (Bedarfsartikel sür Großbuchdiu- dereien, Preßvergoldeanstalten, Ziganenfabriken nsw.) gesucht. Off. mit. «.„»«O Erv.d.Bl. Atrslimizt» Suche zum l. Januar 1906 einen tüchtigen, verheirat. Ober schwester zu 30 bis 40 Stück Melkkühen. b. Penig i. S. Tteincrt» Pächter. IM« eSßSc-I 4 ljlisi simdiiül t I.M macht sehr vmkkilhafte Pivnvnt. an Jedermann, der eine Stelle sucht, wenn auch im Ausland od. der se»ie Lage zu verbessern wünscht. Bitte sof. zu schreiven. V» «KirstSir- LivIirlinK. 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