Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001118029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900111802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900111802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-11
- Tag 1900-11-18
-
Monat
1900-11
-
Jahr
1900
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend -Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Lerugsgedühr: VWtWriud r Mt. «o P,,.; dur» die Pol, s Mt. Die .Vre«>nerNa<t,rt<iten' ett»et«ei, ti^l« «»,«-«- die Berreber tn Dresden und der nächste» Umgebung, wo die Zntroaun» durch eigen« Boten eher KomuniiionLre ertolgt. erbauen da» Blatt an Wochentagen, die nicht aui Lonn. oder Feiertage folgen, dt jwei TbeUausgaven Lbeudo und Morgen« «igeliellt. ßjlr Attiäaabe eingelandter Schrill- Me leine LerdulLllchtelt. Serntorechan'chlns,: L«t I Sir. U und »lr. LOL«. Lelegranim-Adrelte: »lachricht«« Dresden. -snreigen-cLnI. Die Lnnakme vo« Latündigungen erlolat in der bmwtgeichUtWÄle und de» Nebenannabmelieilen in Dresden dt« Nachmittag« »Wr. Sam. und UteiertagL nur Marrelchrabe » v»n it diL>/,l Ul»r. Die l lvaltige Grund -eile ga. s Eitba» M Pta.. An tändiaungen aus derBrivatieite Leii- LS Big., die Livaltige äeils al .Emgeicmdt" oder aul LertteÜc so Wg. lXn Nummer» nach Samt- und Arier tagen l- des- Sivaltige ErnudaeUor ro, 40 des. so und so Big. «ut. besonderem Taitk. Auswärtige Luiträge nur > LorausbejabUwa. Lilegblattcr werden mit 10 Mg. darchuct. mit Lporiwlcai I'ntei 's storillslrtom »o<Ii/.iou>«Nr«»nrnsaN, Iioroilot uns Irischen l-'i-Ueiitv!! r> ,< d Vorschrift <Ios kornhs-resunäkoitsamtes, dubon sink auok uaoli <i«w )lk>»»rdeilrvrl»krvn stc-ts ul« rksolut unsekStUiekes nnä siodoros LlutrsiniMNirs-Ajttsl «r>>Ml> Vivkt. lriiriintutlsmus, kottloihixiceif, vlut»„ür»«r ot». kevLkrt. ktaseko I, 2 u !k Aurlc. L-llainvorksrü un<l Vor-ianckt »aed Lusvärts. MU"8z'iiiililii8-ülilNIie>ie. I»,« G. 1LVO. Nr. 318. Lpiem: Neuen«' Trabiberichke Hotnachrickten. Jnnungsverband. Berirksverci» Trcsdcn-Fricdrichstadt. „Lätiche Nasen" Gerichtsverhandlungen. .Tie Zauberfloie". Tie deutsche Kunst aus der Panter Weltausstellung. Lonntag, 18. November 190(1. Neueste Drahtmelduugen vom 17. November. Ter Krieg in (Llrina. Peking. Graf Woldersec hat den Prinzen Tiching und Li-Hung-Tschang im Kaiserpalnst ein p sauge». Frciheir v. d. Golk iungirt» bei dem Bciuche als Tolineticher. Ter Feld- marichaU wrderie, daß die chinesiichen Truppen ans der Nahe des Oklupativusgebietes zurückgezogen wurden, dann würden auch weitere Expeditionen unierbleibeu. Land» n. „Standard" meldet aus Shanghai vom I/. ds M.: Das kaiserliche Edikt, welches befiehlt, dag die Prinzen Tnan »nd Tichwang aus Lebenszell in's Geiäugniß gesetzt werden ivllen, bestünmt, daß sie in dos Gefängnis; des Kaiie,Haines >n Nluiben zu brüige» sind- TieKaiierui-Wtttmc gedenkt nach Taisuena», der Hauptstadt von Schansi, zlirückzukehrc», well sie besürchie!. daß die muhamedauische Bewegung in Kansue überhand nehmen werde. Groß - Strehlitz. Ter K aiier begad sich heute Bormittag o',« Uhr mit der IagdgeieUlchasr nach ^ucholona und dcr Fawirenc. Das Wetter ist ausklärend. Groß-Strehlitz. Cs wird bestätigt, daß der Kaiser von dem Vorfall in Breslau gar nichts bemerkte. Ter Erbprinz von Sachsen-Meiningen. der dem Standort der Schnapka zmio'chsl laß. iah, wie sie einen Gegenstand schwang und ihn na.h dem Wagen warf. Ter Kaiser legt dem Vorkommnis; keine Be deutung bei. Bresla u. Die amtlichen Ermittelungen über den Zwischcm- fall in Breslau, der de» Anlaß z» A t l e n ta i sg e ruch t e n geboten halte, haben die Annahme, daß es sich um die Thal einer Geisteskraiiten handle, nur bestätigt. Der Irrsinn der unverehe lichten tzlsährigen Schncipka ist durch die weile,en Vernehmungen, namentlich durch die wirren Reden der Verhasteien anher allen Zweifel gestellt. Bon aller Well sich verfolgt glaubend, iit sie durch diese Wahnvorstellungen mit den Behörden — es schwebt gegen sie ein Bcriilkreu wegen Beeidigung eines Schutzmanns und Widerstands gegen die Staatsgewalt — wie mit Puvalen in Konflikt gerochen. um sich an einem Breskaner Rechtsanwalt, der verschiedene Prozesse, darunter einen Exmission/ Prozeß, gegen sie führt, zu rächen, Halle sic sich aus das Getickt begeben, in der Absicht, ihn zu lobten. AIS sie ihn nicht angctrvssen, hat sie an» dem Heimwege viele Menschen gesehen und erzähle», das; der .Kaiser vorübcrlvnimen melde. Tann hat sie die Thal velübt. die, wie hier beilausig erwähnt sein mag, von. Kotier gar mchl bemerkt worden ist Die Schnapla. die am 2- Juni d. I. von Brockau. Landkreis Breslau, nach Breslau zugezogen ist und früher in Berlin und Stettin gewohnt haben wcll. wird heute dem Umler- 'uchunMichter vorgesührt und .dürste alsbald einer Irrenanuall übcrwlrjen werden. Berlin. (Prim-Tests Die dem Bundesrath zngegaugene Äcingeietznovclle elmächtigt den Pundcsrarb. noch andere Stoffe zu bezeichnen, aus welche sich das geltende Verbot von Wein Zusätzen erstrecken soll. Die Herstellung und der Pertrieb von Kunstivcin werden ganz verboten und erweiterte KoMwibesilgnisie gegenüber den Wcinpwduzenten und Weinhändlern, ähnlich wie beim Margarinegeietz, cingcführt. Als Hilssorga» der Polizei lallen Vertrauensmänner herangezogen werden. Endlich werden die Strafen für Zuwiderhandlungen erhöht. Das neue Gesetz soll am 1. Oktober l90l in Kraft treten. Berlin. In den letzten Tagen ist in der Presse des Aus landes wieder eine Reibe von Gerüchten über die «'erbliche Königsfamilie verbreitet worden. Gegen diese Gerüchte wendet sich die nachstehende Erklärung, die der Geschäftsträger der serbischen Gesandtschaft in Bcclin. Herr Tr. M. W. Raduiowitsch. verösient- bcht: „Alle Nachrichten über die Niederkunft oder eine Fehlgeburt .ihrer Majestät der Königin von Serbien, sowie über die Absicht des Königs Alexander. sich in eine Lebensversicherung aiisnehmen zu lassen und sich mit König Milan zu versöhnen, entbehren seder Grundlage und sind als tendenziöse Eriindungcii zu bezeichnen." Leipzig. Heute winde hier die s. sächsisch-thüringische Milltärbrieftaube»-Ausstellung eröffnet. Ter Diviiicms- kommandenk Generalleutnant Vitzthum v. Ellllädt war mit mehreren Stabsoffizieren anwesend Er hielt eine Ansprache, in der er den Briellaubensport als wichtige!! Faktor im Nachrichten dienst tür den Kriegsfall bezeichnet, daher iei die Zucht und Psicgc von Mlllläcbriestaübe» eine wichtige Aufgabe der Bcieitanbcn- züchter. Gegen 20V Tauben sind ausgestellt. Paris Der Einsübrer des Tiplomatuche» Korps sprach heute Nachmittag ii» Aufträge desMiiiistcrs des Ltenßeren Tetcassä ans der deutschen Botschaft vor. um die Fronde der Regierung über das Mißlingen des Breslauer Anschlags zum Aus druck zu bringen. Paris. Ter Kultusminister hat beschlossen, de» B>ickwi von Aniicev wegen ickeberichrcilung seiner Aiiitsbesiignii'se vor den Slaaisralh zu stellen da er den Geistlichen seiner Tiöceic ausgetragcn Halle, keinerlei Fahnen zu dulden, die nicht kirchlich geweiht 'seien. Paris. Wie ausMcmeittc berichte! wird, sprach der dortige Bürgermeister in einer Sitzung des Gemeinderatbs den Wunsch ans. daß die Bevölkerung sich bei der Antuuii des Präsidenten K rüger die Stellung der Regierung im allgemeinen Interesse vor Äugen halten werde. — Der ..Maiin" schreibt, daß mehrere Obecheamte der Orleansbahn tür den Eis e» ba h nu n r'a !l bei Tai verantwortlich seien, da sie. obgleich auf den durch 'siegen Me verursachten schlechten Zustand des Bahndammes aufmerksam gemacht, nicht Befehl gaben, au der betreffenden Stelle langsam zu fahren. London. „Standard" meidet aus Turban vom sto. ds. M.; Nach Meldungen aus Skanderton ist der dortige Bezirk noch immer beunruhigt. Tie dort auiciisigen Buren stoßen wieder zu den Kommandos. — „Tailv Telegraph" meldet aus Pieter- maritzbiiig vom 1',. ds. M.: Tic enaliiche^Gariiffcm von Brnbeid ist tbalsächlich e i u g c s ch I o is c u. Tie Stad! ist geräumt und es wurde eine Stellung ant den Hügel», die den Platz beherrschen, eingenommen. Tie Garnison hat ans Monate Pronimit- London. Tic Blätter melden ans Tanger unicr'm Ist d. M.: Die auswärtigen BeEreier ersuchten den deutschen Geinndtcm, beim Sultan die Erlaubnis; zu erwirken, daß in Punta de Matabata. nabe bei Tanger, eine dauernde Q na ra n ta inc station errichtet werde. P "tersb urg. TrS .Rowoie Wremia" meldet au? Smiscropol vom !st. d. M.: Tie Avreiie dcr Minister ans Jalta nach Petersburg ist aiisgeicboben worden. — Ter russische Botschafter Sinowscw ist von Jalta nach Konstantinopcl zurück- gekehrt. Petersburg. Tcmlelbea Blatte wird ans Wladiwostok voui 10. d. M gemeldet, daß aus der mandschurischen Bahn die Züge jetzt auf dcr Strecke Port Arthur—Mntdcm perkehren. Washington. Ter Gemadte von Nicaragua, der hierher znrückgetekrt ist. erklärt, die Mcinungsoerichiedeühcilen zwüchen N iearagna nnd Eostar > ca seien beigetegt. Beide Regier ungen ieicii gewillt, mit den Vereinigten Staaten bei jedem ver nünftigen Plane hinsichtlich des Baues des pwieklirren Kanals zusamincnzuwirken. Caracas. Tie Insel Curaeao wnrde heute von eineni heftigen Erdbeben heimgenrcht. Einzelheiten rchlen noch. Lourengo Margue s. Ter bisherige Generalkonsul der südafrikanischen Republiken wurde amtlich anaewieien. nickt mehr die Flaggen der Südafrikanischen Republik und des Oranje- Fieistaates airsiuziehen. da Portugal berde Länder nicht mehr als unabhängige Staaten anerkennt. Ocrtlicheö und Lüchsisches. Dresden. 17. November. — * Ihre Majestäten der K ö u i g und die K vnigin haben Sibpllenort heute Vormittag kt Uhr 2l Äcinnien verlassen und sind mit Benutzung eines Sonderzuges ab Görlitz Nachmittags .'.'vnrciiu. p. ä^ovca. oer rigei oer econigt. waltnng. Generaladsiitant. General der Inwnteric v. Minckmitz. der Obelhofmeistcr Wirkl^Geh. Rath v. Maloitie. HoimarichaL Freiherr von dem Busiche-Stresthorst. Leibarzt Geh. Rath Professor Tr. Fiedler. General ä la suite. Sr. Majestät. Generalmaioc v Broizem, Flügeladintant Mazor v. Watzdorf und Oberarzt Di. Hosimann. Mit demselben Zuge sind ferner Frau u.Malortie geb. Konitesie Einsiedel und dcr Kommandeur des Kimigs .Husaren- Regia,ents, Oberstlenknant Freiherr v. Müller mit Gemahlin, welche als Gäste des KöuigspaarcS in Sidylleiwn weilte», wieder hier cniaetroiicn. — Ter erste Tag der di.essährigrn Tdaliwitzer Hoi iagdeu hat am Ist d. stsi. ergeben in st Feldtreibcn mit 17 Schützen r; Fasane». 1 l Rehböckc, 17 stiche, 781 Haien, st Feld hühner und l Raubvogel. — Ihre Kaoerl. König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August besuchte heute Vormittag das Geschäft de. Königl Hoflieferanten Anbänier und bewirkte Einkäufe. Derselbe hohe Besuch wurde dem "Magazin von I. Llwi.'r, Königl. Hot lieserant. und Emil Rrchtec's Knnstialon. Pragmtraße. zu Tliei' —S ä cl, > i s ch e S ta a lS ei s enb a h n en. Tie vorläufig iestgestellten Einnahmen in; Monat Oktober 1M> betragen Nst7l!stst Ml. ,-l- 27/_'stl? Mts. wovon stst28N0 Mt. -st W-IM Mt.) an' den Personenverkehr. 7 2l871'» Ml. l— I l lllO Mk.) aut den Güterverkehr entfallen; ans sonstigen Quellen stammen 1 127 ÜN Mk. i-st 2st6 8t>7 Mk.) Tie Gelammt einnalnnen vom 1. Januar b'S stl. Oktober d. I. betragen s ist 2»ll lstst Ml. N- tz2d! lstst Ml.». Hierzu trugen der Personen verte!,r stlKNET Mt. t-1- 107219.) Mk.) der Gütcrverkch! «K8W2M Mk. ist N«.'>ä774l Mk.), sonstige Quellen 14U8A2M. l-st 2 stls stIi Mk.) bei. — Ter sächiiiche InnungsVcrband. der nach den letzten Feststellungen 292 7>nnungen in den verschiedensten Gauen TachieuS zu seinen Mitgliedern zählt. Kat kürzlich den Jahres bericht aut das Jahr I.89!>,'1!X)9 im Trink erscheinen lassen. Aus den interessanten, von der lebendigen Arbeit des Verbandes Kunde gebenden Millheilnngcn ist zn entnehmen, daß in der Beiichtszci! die Zab! der Verbcindsmnungeu durch die Handwerksorganffation eiire Vermehrung nicht ccsahreu bar. daß s? Austrittserklärungeu ebenso viel Beitritte gegenüber gestellt werden können, und daß die Umwaudlnug eines großen Tdciles dcr Verbandsinmmgcn sic Zwaiigsinnlingen die Zahl der am Verbände betbeiligten Personen von gegen 1200" auf über 19 Ml erhöhte. Der Vorstand der Verbandes Hai alt 'imulliich. König!. »Schsuche Ministerien in Verfolg oines 2'e>chltmes des Innmigslages im Jahre 1899 das Ersuchen gerichtet, daß bei der Vergebung öffentlicher Arbeiten nach Möglichkeit da- heimische Handwerk berücksichtigt werden möchte und zwar haupsiä.blich durch Ausichceibuug kleinerer Loose und Gewährung angeines-'"» lauge-, Lieie-.fnstcn. sowie durch Ein Wirkung aut die untergebene» Behörden der Ministerien. Ticie Petitionen sind nicht ohne Erfolg geblieben, denn das Königl. Fuianzministerium bat — was zunächst die Staatshochbau Verwaltung anlangi. den Geiuckistellcru eröffnet, daß die Landbau ämtc-c bisher schon angewiesen waren, im Linne des Petitums des InnungSverbandes zu vermhern. und daß auch dementsprechend gehandelt worden ist. Auch im Bereich der Staatseiienbahn Verwaltung iei den geäußerten Wünschen bei der Ausschreibung und Vergebung von Gewecksaiveiten in der Hauvtiache schon bisher entsprochen worden. "Nur dann, wenn der bei Arbeiten an Eisenbahnen zu Tage tretenden "Anforderung beschleunigter Au: fülming Rechnung getraaen werden mußte oder wenn Bauobzekte nb'eits bewohnter .wltschasten gelegen waren, habe man aus Zweckmässigkeitsgründen von einer Äusthcilung in kleine Loose ab stehen müssen. In solchen Ausnahmcsällcn habe man dann nur ganz besonders leistungsfähige Firmen berücksichtigen können. Das Königl. Kriegsniinisioriiini hak erwidert, daß cs fedcrzci bestrebt gewesen ist und auch in Zukunft bestrebt sinn wird, die beiinüche Industrie nach Kräften zn fördern, die Stellung des Handwerkers im Wettbewerb mit dem Gwßuutcruchmer zu stützen uns durch Erleichterungen >ed:r An auch den weniger kavitalkrästigen Gewerbetreibenden zu besäbigen. sich an staatlichen Lieferungen zu betheiligen, soweit es die Vorschriften zulasten. Ausnahmen von dieicni ".Modus seien jedoch gar nicht zu umgehen und würden sin auch bei dem eigeninümlichei!. durch die Verhältnisse gebotenen Geschäftsgang der Militärverwaltung wiederholen. Zu diesen Answorüchroibcn dcr höchsten Regierungsbehörden wird in den' Bericht der Tank und die Jicicke der Handwerker Sachsens -uw Ausdruck gebracht- Kunst und Wissenschaft. 7* Wochenipielplan der Königl. Hosthcater. Opernhaus. Sonutag: „Sonston undTalila" ; Montag: „Ter Bajazzo". „Ein Volksfest aus Guinea". „Sieilianiiche Bauernehic"; Dienstag: 3. Sinfonie-Concert Serie L: Mittwoch: Geichlosten; Donnerstag: „Samson und Dalila": Freitag: „Tos Nachtlager zu Granada": Sonnabend: „Rigoletto"; Sonntag: „Samson und Talllo".—Schaulprelhaus. Sonntag: „TerHüttenbeiitzerZMon tag: „Unter vierAugen". „In Fesseln": Dienstag: „Jobannisieucr": Mittwoch: Geschlossen; Donnerstag: Zum ersten Male: „Giganten": Freitag: „Der Fremde", „Münchhausen": Sonn abend: „Der Großkaufmcinn"; Sonntag: Für die Mittwoch- Abonnenten des 21- November: „Giganten". 7* In der gestrigen Ausführung der Königl. Hosoper „Die Zaubeislöte" lang Herr Rains hier zum ersten Mal den Sarastw. Wie Herr Rains seiner Darstellung durchgängig eine künstlerisch vornehme Physiognomie zu geben verstellt, sv ge staltete er auch seine» Sarastw zu einer entsprechenden, von Würde und Hoheit getragenen Figur, der nucb der unentbehrliche iMtslische Zug nickt fehlte. Ter gesprochene Text verrieth aller dings noch immer statt den Ausländerund die vorsichtig musikalische Durchführung wollte nicht immer zu dem die rrnsehlbare Macht und Größe reprälentirenden König der Weist» passe», im All aeineine» ober bat Herr Rains sich mit dcr Partie sehr zufrieden stellend abgesunden und sich wieder als Künstler von Distinctiou erwiesen. Als Papagena debutirte eine in der künstlerischen Aus bildung noch jchwache Anfängerin, Frl. Conrodi. die gestern zweifellos ihren ersten theatralischen Versuch machte. Auf der Probe soll sie. wie es heißt, gut bestanden haben, in dcr Vorstell ung machte dst Bekangenheit aber alle guten Vorsätze zu nickte. Unnütz ans das Tcbnt näher ein,„gehen, das unter den genebene» Umständen kein glückliches werden konnte. tt. 8t. Die deutsche Kunst auf der Pariser Weltausstellung. Unter dieser Neberschrist giebt Hans Rosenhagcn- Berlin in der „Franks. Ztg." eine Schlußvettacktung. die nicht verfehlen wird, Aufsehen zu erregen nicht nur wegen des Uttheils i über die deutschen Kunstwerke im Allgemeinen, sondern wegen des Uttheils über Lcnbach im Speziellen. Freilich werden zahlreiche Besucher der Ausstellung dieieiu hervorragenden Kunstlritiker die Zustimmung in vielen Punkten nicht versagen können. In dem! Artikel heißt es: ES ist wohl alle» deutschen Zeitungslesern ausgefallen, daß der freudige nnd stolze Ton. mit dem den Daheimgebliebenen von dem ausgezeichneten Eindruck dcr Leistungen Deutschlands aut der Pariser Weltausstellung, und seinen idealen und realen Erfolgen berichtet wurde, eine merkwürdig restrvirte Färbung anrrahin. wenn die Reierentc» aus die Vettlciung de; dent'chen Kunst in Paris zu sprechen kamen. Diele taktvolle Zurückhaltung länger zu geschlossen keine vaterländischen Interessen mehr verletzt weiden können, kernen Sinn. Es scheint vielmehr geboren, aus der traurigen Tbatsache weiter kein Hehl zn machen und ohne Nmsthweiie zu tagen, daß die deutsche Kunst Allen, die ihre Leistungsfähigkeit kennen, in Paris eine herbe Enttäuschung bereitet bat. und daß alle Fernerstchcndcn durch die Art. wie sie iin knbiio äes tb-avx-Irw vertrete!! war. eine ziemlich klägliche Vorstellung non ihr erlangt haben müssen. Jede Beschönigung hieße in dlestm Falle die deutsche Kims, schädigen: denn wen» sic ohne Widerspruch in Zukunft nach dem Eindruck beurtheilt werden sollte, den sie in Paris gemacht, würde ihr Ansehen in einer Weist darunter leiden, die den deutschen Künstlern bald recht fühlbar werde» tonnte. ES ist sicher, daß man in Paris geglaubt bat, in dcr deutschen Kunstausstellung große Offenbarungen zu erleben, und es ist ebenso sicher, daß sich; dort ein Gefühl großer Erleichterung bemerkbar machte, als man l >'ah, durch welche Leistungen Deutschland der Welt zu zeigen suchte,! daß es in der Reihe der knnstvwdttzirende» Staaten einen ersten Platz beanipiuche. Es muß an! das Allerlebhafteste beklagt werden,, baß die deutsche Regtcrrung in dieicni Falle eine io große Zurück- > Haltung beobachtet hat. Tie Uneinigkctt innerhalb der deutschen Knnstgenossenlchastc». deren Neid mttereiiiander konnten ihr nicht »»bekannt sein, und doch überließ sie ihnen die selbstständige Ge staltung einer Ausstellung, von der mehr abhängt. als man hinter den grünen Tischen zu ahnen scheint. Mag mau noch so sehr gegen eine Bevormundung der Kunst durch den Staat sein — in diesem Falle hafte er dit„Micht. mit dafür zu sorge», daß die Bedeutung Tent'chlairds als kunstpwduzirender Staat in richtige. Weist zur Geltung kam. Haben wir nicht tüchtige, kenntnisreiche nnd sernfühlige Galcriediiektoren genug, die sich der Sache mu Freuden und voller Hingabe angenommen hätten? Sind unsere össcinlicheu Sammlungen nicht mindestens ebenio reich an sin Lande entstandenen Meisterwerken großer Künstler wie die sran zösilchei! und englischen Mmeen ü Hier ist von deruicher Seite eiu. grober Febler begangen worden, dessen Folgen nur dadurch etwas cibgcschwächt werden können, daß man sich rückhaltlos über das Gesihehene äußert. In welcher Weise der Staat hätte eingrericu können, wenn er den Künstlern nicht zu nahe treten wollte, zeige» die Lsutenala im t'iranä Laims ckes L«rnr-Irts und das englische HauS. Das deutsche HauS. dessen verzweifelte Achnlichkert mii eineni die Gäste durch allerlei rohe Aeußettichreitcir verlockenden Biervalost ä !a Berliner Friedrich-Straße jedem einigermaßen geichmackvollen Besucher der Weltausstellung ewig in schaudernder Erinnerung bleiben wird, hätte an Stelle der Ausstellung des Buchgewerbes und der Wohlfahrrsernrichtungeii eine Auswahl der besten im Lame des letzten JahttiiruderlS entstandenen deutsche» Kunstwerke enthalten »mssen. Tic.Weit würde dort mit Staunen gcichen haben, wie reich Deutschland an starken und eigenartigen genialen künstlerischen Persönlichkeiten ist. und daß cs auch am deni Gebiete der bildenden Künste Erscheinungen hervorgebrachi hat. die seiner Goethe, Beethoven. Wagner, Nietzsche nicht un werth sind. Man braucht nur die "Kamen Menzel. Schwind/ Böcklrir. der unbedingt zur deutschen Kirnst gehört. Leibi, Tho»a. KnauS. Vautier. Trirbner und Liebermamr zu nennen, um ahnen zu lasse», welch' leuchtender Schatz von deutscher Kunst in Paris hätte gezeigt werden können, wenn eine Spur von Interesse für s die Sache bei der Regierung vorhanden gewesen wäre. Sie hat sich aber in dieicni Falle augenscheinlich nin nichts gekümmert: um so energischer muß dal;er von deutscher Seite dagegen protestirt werden, daß die deutsche Kunst nach dem beurtheilt wird, was dem interirchionaleii Publikum der Weltausstellung in vier Sälen des Großen Knnsrpalastcs als „deutsche Kunst" präsentirt worden ist. Wer von dcmscher Kunst nicht mehr weiß, als diese Säle de-! richten, muß in der Thal zu der Ansicht gelangen, daß wir im letzten Drittel des Jahrhunderts gar nicht besonders vorwärts ge-' kommen seien, und daß unsere besseren Meister sich die äußeren Mittel ihrer Kunst am liebsten aus der Vergangenheit holten. '
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite