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12 »Dresdner Nachrichten" 12 Dienstag. V. Mai IVO.'» MM Nr. IL8 Welt aünstiaer ist als in den Vorjahren. der Erkrankungen an .. in Berlin, sondern auch i l>ur« erheblich aerinaer c... ... ^... . Ausdehnung der Seuche ist aber jetzt Temt n den Vorjahren. Tatsä>hlich ist d»e Zahl ritriaer Gehirnhautentzündung nicht nur ) in den Lrtlchasten der Provinz Branden- c als in den Vorjahren. Ein« weiter« - Seuche ist aber jetzt umsoweniger zu erwarten, als durch die wärmere Temperatur, vor allen Dingen durch die mehr gleichmähige Witterung des MonatS Mai, den Krankheitserregern der Nährboden entzogen ist. , — Im Verlage von Hermann Walther in Berlin erscheinen soeben die Memoiren deS ehemaligen Ehefredaneurü der ..Kreuzzeitung", Freiherr« von Hammrrsteiu. heraus- geaeden von Hans Leus,. ES ist manch Interessantes darin zu finde», so z. H ein Brief, den Herr von Rauchhaupt an von vammerstein schrieb zu einer Zeit, als Kaiser Wilhelm U. sich von den Ansichten der preußischen Kreuzzeitrurgs-Partei entschieden abzukehren begann In, Anhang der Memoiren werden neue Aufschlüsse über den Tod des unglückliche » Königs Ludwigs ll. von Bauern gegeben, die Hammerstein von den zur Befreiung des Königs Verschworenen, die damals zum Teil Studenten an der Universität München waren, erhalten hat. Nach diesen Mitteilungen nnisj als fest stehend a»ae»oi»men werden, was auch bisher von vielen Seite» behauptet worden ist. daß König Ludwig nicht freiwillig seinen Tod gesucht, sonder» auf einer woblvordereiteten Flucht linigekonimen iit. Haminerstein be zieht sich aus sorgfältige Umfrage», die rin Aristokrat unter nommen hat. der alsbald nach dem Tode des Königs nach Bauern gereist war. um das Dunkel über den Anlatz dieses Todes auf- zuhellen Im übrigen bezieht er sich auf Personen aus der nächsten Umgebung des Königs, die gleich ihm nicht daran zweiselten, dag König Ludwig ans die hier geschilderte Weise um- gekommen ist und nicht als Selbstmörder. Der Bericht des Ge währsmannes Haniniersteins lautet: ..Wenn König Ludwigs er schütterndes Ende auch keine Augenzeugen gehabt hat. so lebe» doch einige wenige Menschen, die das Vorhaben des Königs ge kannt habe». daS zu so tragischem Ausgange führte. Sie kannten es. weil es im Zuiammenbange stand mit einem Plane zur Be- 'reiung deS Königs, zu dessen Ausführung sie Maßregeln getroffen und von dem sie dem Könige trotz dessen Isolierung Kenntnis ge geben hatten. Nach den Mitteilungen eines dieser „Verschworenen" muß der König verunglückt fei», weil er den geplanten Flucht versuch etwa eine Viertelstunde zu früh unternommen hat. Er hat die Ankunft von zwei ihm signalisierten Boote», die ihn bei der bekannten Bank im Garten des Schlosses Berg aufnehmen sollten, nicht abgewartet. Vielleicht hat er angenommen, daß die Boote auf irgendeine Weise verhindert seien, und ist aus diejem Grunde selbst ms Wasser gegangen, vielleicht hat er gehofft, aus diese Weise Blutvergießen zu perhindern: denn die Mannschaft im Boote wollte nötigenfalls etwaige Begleiter. Wächter des Königs »ieder- fchlagen. Jedenfalls hat der König vernicht, ohne Hilfe der Boote zu dem ihm signalisierte» Llaaen zu gelange», der zu seiner Aus nahme bereit stand und für den Relais an den nötigen Stationen bestellt war. znnächft in KönigSdorf. Des Königs Fußspuren im schweren Lettengrunde deS Sees gingen zuerst geradeaus. Wo das Wasser tiefer wurde, wandten sich die Spuren nach lüiks. augenscheinlich, um die den Park abschließende, hier eine Strecke in de» See hineinrcichende Plankenwand zu um schwimmen. trotzdem Gudde», wie dessen Spuren beweisen, weiter links als der König diesem ins Wasser nachgeeilt war. Hätte der König nicht Flucht, sondern Selbstmord bcabfichtigt. so wäre er nicht dem Dr. Gndden entgegen, sondern in der ursprüng lichen Richtung weiter ins Wasser gegangen, weil er dann das tiefe Wasser schneller erreicht hätte. Offenbar hat Dr. Gudden dem Könige den Weg um die Planke abgeschnitten, und ist es in dein bis au die Brust reichende» Wasser zum Zugreifen und zur Ab wehr gekommen. Infolgedessen sind beide verunglückt — unter Wasser geraten: der König vielleicht etwas später als der Arzt, der im Gefühl seiner ungeheuren Verantwortlichkeit bei dem Ver suche. jenen von seinem Vorhaben abzuhalten, ein Opfer seines .Dienstes" geworden ist: der König mag wohl auch beim Ringen schon Wasser eingenommen haben, und dann hat ihm der zähe Letten die Füße gefesselt, ihn festgehalten: so ist der König, der aufs äußerste erschöpft gewesen sein muß, unter Wasser geraten. Auch erfolgte der ganze Vorgang bald nachdem König Ludwig eine reichliche Mahlzeit eingenommen batte, was dock schon beim Bade» zu einer Katastrophe führen kann. Einer der Männer, die nach dem lliiglncts'alle das Wasser untersuchten, hat kaum die Füße wieder frei bekommen könne». Nach alledem wird man sagen müssen: Das Ende war kein frei willig es. Ludwig r l. i st verunglückt. als er an der Stelle des Parks, die für den ihm signalisierten Befreiungsplan am günstigsten war, und um die ihm signalisierte Zeit einen Fluchtversuch unter nommen hatte." Für historisch unanfechtbar wird inan diese Darstellung freilich kaum gellen lasten ** Der Mord im Sendlinger Walde. Gegen Schluß des letzten Verhandlungstages wendete sich der Vorsitzende. Lund- gerichlsdirektor Trautner. mit folgenden Worten an die An» geklagte: Frau Barbara Huber, «ie haben der Verhandlung ganz beigewohnt und sie genau verfolgt. Sie sind selbst in der Lage, zu beurieilen. ob Iich die Verhandlung für Sie günstig gestaliet Hai. Äugest. Huber: Hoher Gerichtshof! Ich bin unschuldig und weiß von der ganzen Sache nichts. Prä sident: Angeklagter Johann Huber! Haben Sie noch etwas anzusühren? Angeklagter Huber: Nein, ich bitte den hohen Gerichtshof um meine Freisprechung. iBewegung.s 'Daraus er klärte der Vorsitzende die Beweisaufnahme für geschlos sen und unterbreitete den Geschworenen die auf Mord und Raub im bewußten und gewollten Zusammenwirken gestellten beiden Hauptfragen. Gegen Frau Huber wurde ferner eine Eventualfrage wegen Beihilfe zum Morde den Geschworenen unterbreitet. Die Verteidiger erstatten, daß sie vorläufig keine Unterrragen zu diesen Haupffragen zu stellen Hallen, sich jedoch weitere Anträge vorbehielten. Ter Vor sitzende oertagie hieraus die Verhandlung aus Montag früh 9 Uhr. wo mir den Plaidoyers begonnen wurde. ** In der Begründung des f'rcisprechenden Urteils, durch daS, wie gemeldet, das Sa a r b u r g e r Z u ch t ha u s u r t e i l ----- Al' ' " Ksrxtlleli« Habe meine Pnyri« wieder ausgenommen. /lugenarrt Dr. l81»Nßk«, Morihftr. II. Srke König Johann-Str. gecnsprechrr SlL4. jli Sprechzeit: Wochentag» LI—1 u. S-4 Uhr; Sonntag» 8-S Uhr. üierreimrrt Dr. Dalt»vr«nr ditn»»»« LS <10—12, 4—SS rsliil-kiÄi-l'i'sii. 34 vkrtsUaostr. 34. „st.7-- Ist richtiger Zahnersatz mit und ohne Platte. d fester S i Plastic Porzellan UHIIlLleIlIIIeZIlIl Plompxnlnichtstcdtb l. Zahnrirh. mBetäub. 2s!m-Lrr1 Lurror, 8 «1tpI»ri«I«rt 1u Id»at«olilan«l r»»«l ^merkst«», trüber tz'oräioaaä- Loannnlak? 4 1 » ä. liauptstatioa ttru*««, jvtrt: llllUI ^jllillT e>, I. äer 8tr.-»i«>en>>»t»n. DM" Of>er>ttioo«ll in Ustüubuug. — l) msruä diltbrrro Klombev. >Kou: plasijo porcelaill, niobk sichtbar.» — A»r srvttrliui.-ijf. Liknersatr aller he». 8)stow«. — >Vsitaehoväste 6»rantlS. UL>sigo ?rvii«. 8preehst. 9—1 u. I—5 lstrr. dkg. Durch kmncnNum einer jzröse. Xnrnbl v Sprvckrimmern ist laoaes Warten u. ölt. nonütre» Wieäerdeeteilen <i. Kestenten rermiecteo. häuslich« Trink-Tiuren jauch al» vor» und Nachkuren). Msrlenbsti. - KI»zr«r»» und «»viel. tzltvr««- und »lalZI«»«, «LrrssivIiQlel«»» St»»«o- und «»d Vruaneusal»« bei: Var»«»t»ivdt, 0>e»»«ul«la»», Nak»l«M«», «I»a«I»l1ta, Lndoarrt Uslar. Sawsobsr. Vollkommen schmerzl. Zahnziehen in Betäubung. Zahnfüllungen, Zahnersatz mit und ohne Gaume». Prager Strafte L8. II-, «401». Svrechzeit V-L k>8k NiWllliei'. rslinSi'rlill. vollkommen schmerzl. Zahnziehen in Betäubung, Zahnfüllungen — Zahnersatz aller Systeme. Z - Stro, 2, II. Svrechzeit v. 0—8 Udr. <^mr tÄr i»e»n,«o Frau »v^«r, König Johann-Str. 4,2. 2»Iwvr8Llr bet gewissenhafter Ausführung. Zäbne in Kautschuk schon von 2 M. a« unter Garantie guten Pasten». Kp«,l«»ltlat: «tanze Gebisse mit Euraillezabnsteisch. «olelltr«»««. Zähne ohne Gaumenplatte. Umarbeiten und Revaraturen nicht von mir gefertigter Gebisse. Sorgsamste Behandlung Unbemittelte finden Berücksichtigung, ebenso Teilzahlung gen, gestattet. o§ gegen nenn wegen militärischen Aufruhrs anaeklagte Ulanen vom Lberkriegsgerjchl des 15. Armeekorps als NevisiviiSinslanz 8eIi1vK«L, veitizt, WaNftratze I, am Postplatz. empfiehlt sich allen Zadaleideuden zum Unfertigen künstlicher Zäbne in Kautschuk. Gold, sowie Aluminium — auch ohne Gaumenplatte — naturgetreu und vor züglich. Plomvieren. SchmerzlosesZcidnziedenausWunich in Narkose. Bollstäudiae (Sebisse unter Garantie der Brauchbarkeit tür jeden Fall. Revaraturen und Um ändern auch von mir nicht gefertigter Gebisse bereit willigst »nd billigst. t»«-ti«r»e»«t»tb, »arzrtLItlzrot« rr»tr^»«r»Ar>ltot». Etabliert 1896 Unbemittelte finden Berücksichtigung, »uel» DellratrlnuT- ° ? ovrggraphi ausgesprochen werden kann. Es ist nicht erwiesen, daß die Angeklagten es mit vereinten Krästen unternommen haben, sich dem Vorgesetzten zu ividcrfetzcn oder Tätlichkeiten gegen diesen zu begehen. Es kommt dazu in Betracht, daß das Ergebnis der Beweisaufnahme keineswegs sestgeslellt bat. wer von den Angeklagten die Tätlichkeiten begangen lxtt. Die Aus lagen des Düring und Tiehl, die Konieczny schwer belasten, haben sich als nicht genügend erwiesen: auch liegt nichts vor, ivas den Tatbestand eines militärischen Vergehens oder Verbrechens er weisen könnte. Vielleicht kann die Strafe aus disziplinarischem Wege erledigt werden. Das gewaltsame Entreißen des Seiten- gewchres mußte bestreut »erden, wenn der Angreifer lvußte, daß der Angegriffene ein Vorgesetzter war. Nach den Aussagen des Unteroffiziers waren die Rekruten damals nicht darüber informiert worden, daß Infanterie-Patrouillen Ulanen zu be fehlen hätten und wie eine Jiffanterie-Pcttrouille ausgestaitet wird. Beier hatte gar keinen Begriff davon, daß er es mit einer Patrouille zu tun kuttte. Seine Verteidigung ist sehr glaubhaft. Noch weniger Beweismatcrial liegt gegen Zech und Riedrich vor. Keiner oou den Zeugen hat onssagen können, daß die beiden sich an der Sache beteiligt haben. Ihre erste Verurteiluna ist auch nur erfolgt, weil sie Genossen von Konieczny waren. Was die übrigen füiff Angeklagten betrifft, so ist nach den Aussagen von sechs neuen Zeugen, die sehr bestimmte und glaubhafte Be kundungen gemacht haben, erwiesen, daß nur drei oder vier Mann vor der Wirtschaft mit der Patrouille zu tun gehabt haben, die übrigen waren weggeganaen. Gegen Konieczny war Anklage erhoben worden wegen tätlichen Angriffs gegen einen Vor- geletzten, weil er dem Patrouillen-Geireiten Diebl einen Fuß- iritt gegeben haben soltz Diebl hatte bei der Patrouille aar nichts zu suchen und war kein Vorgesetzter. Die Berufung des Gerichtsherrn ist zu verwerfen." Nachdem der Derhandlungs- führer geendet hatte, ertönte ein vielstimmiges Hurra! Es ging von den als Zeugen erschienenen Ulanen aus. die ihrer Freude über die Freisprechung ihrer Kameraden Ausdruck gaben. 'Als die vier damals verurteilten Ulanen die Anklagebank ver ließen, standen ihnen Tränen in den Augen. Konieczny weinte bfftig. Er beging am Freitag seinen 3l. Geburtstag. Tie Urteilsbegründung wurde öffentlich verlebt. »rtsctzung siehe nächste Seite. L. SrrlrALlL«, kolirei-IiiMlttor a. v.. ^ vstskliv- Vvronii. Geschäftsstelle für vrivate Angelegenheiten «nd Aus künfte aller Art. Strengste Diskretion. Zwanzigjährige Fackkenntnisse des Inhabers bürgen sürsachgemäßeste Erledigung aller Aufträge.) Fcrnipr. 7737. Vrtz8«1eii, /nilWrKniM lür. 27,1. Zentrum. Nähe des Postplatzes. LrLutorsLtto ,u Frühjahrskur«», täglich frisch gevreftt, M rnr,Iinx«krL»t«r- konz. haltbar für Versand. 1 Flasche -- 10 Portionen 2 Mark König!. klolMltieke, Vreden, Keorxeiitlior. L äeniekks n. MZI 7rnbvs.rsn. ßiitiWte Mtiltii ii «in ?M««t«. Otto ZZekoeks, TM-nilm. Wallstrafte LS, Eckhaus Bicitestraßr. tz (selbst veraltet) werden in weni gen Togen schmerzlos beseitigt. Bet Anfr^en Rück porto erbeten. Dr. vüeltilie, Berlin v». SO. Erhältlich tn den Mineralwafserdaudl., Nvvtk., Leo- aerirn und durch dir Marienbader MtneratWasser. Ver sendung. — Gebrauchsanweisungen. 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