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— «0 - — dt« Lisa Lauterbrck, Ihre »ukünsttgr Richte." antwortete sie un. »«fangen, denn sie batte sich sest vorgenommen: Bangemachen gilt nicht! »La. Und wer hat Ihnen ertaubt. Ihre Spaziergänge big hierher anSzudehnen?" »Ich «>r selbst. Es ist «in bißchen keck, ich sehe «S «in, aber da Sie nun einmal so halsstarrig sind, mich nicht rmpsangen »u wollen, und Prosper doch »un einmal «ein Bräutigam ist — so blieb mir eben nichts andere- übrig!" «Wad wolle» Sie denn eigentlich von mir?" «Erstens Die fragen — was Die gegen mich haben, Onkel Joachim?" »Onkel . . .?" Senkenberg war starr über diese Bertraulichkeit. Sie merkte es und lächelte ihn holdselig an. »Sott — in sechs Wochen sind Sir es doch wirklich, ob Sie nun wollen oder nicht. Also, waS habe ich Ihnen getan, daß . . .?" »Gar nichts, mein Fräulein. Mein Benehmen gilt durchaus nicht Ihrer Person, sondern —" „Ach so! Also wirklich? Dem ganzen Geschlecht? Aber das ist abscheulich von Ihnen, Onkel Joachim! Wenn Sie ein paar eklige Frauen im Leben ge troffen haben, so können doch wir anderen nicht dafür! Wir — das heißt ich — will ja doch gar nichts anderes, als dab ich Sie lieb haben darf. Warum solle» wir denn wi« Hund und Katze leben? Da wir doch Nachbarn bleiben und verwandt sind? Seien Sie doch lieb und gut . . . bitte, bitte, haben Sie mich nur ein ganz klein wenig lieb ... um ProsperS willen!" Sie hatte trotzig begonnen und sehr innig geendet. (Fortsetzung folgt.) Das Schlafzimmer des Kindes i« Herbst. Das Schlafzimmer des Kindes bedarf im Herbst einer erhöhten Aufmerksam, keit. will man die Erkältungen aus dem Hause bannen. Im Gegensatz zu den früheren Ansichten hetzt man das Schlaf zimmer. sobald die Temperatur draußen des Morgens um 8 Uhr nicht mehr als V Grad beträgt, gründlich durch, dab es warm ist und die Luft den Atmungs- opganen des Kindes nicht unangenehm wird. Die gute und srischc Lust in dem Zimmer wirb durch Durchzug gründlich besorgt: natürlich muß man dasür sorgen, ehe das Kind in seinem Bette liegt. Eine gründliche Körperkultur — Waschungen und Freiübungen — kann «an mit dem Kinde nur dann vor nehmen. wenn es in einem gut durch wärmten Zimmer sich aufhält. Nicht im «armen, sondern im kalten Zimmer holen sich die Kinder alle Erkältungen und auüere Erkrankungen. Die Tempe ratur soll nt« unter 17 Grab Celsius betragen, möglichst diese Temperatur auch nicht überschreiten. Das Wasser, mit dem di« Kinder abgerieben werben, soll Zimmertemperatur haben. Allzu kaltes Wasser bringt Nervosität und Schüttel frost hervor. Nachdem das Kind daS Schlafzimmer verlassen hat. sollen die Aenfter wett geöffnet und die Betten zum Lüften gelegt werden. Den Tag «er. bi» nach der Mittagsstunde, soll dt« frische Lust hinein kommen. Dann «irb daS Zimmer geheizt und, ehe die Kinder zu Bett gehen, noch einmal etwa fünf Minuten lang Durchzug gemacht. Die Kinder werden sichwettwentger erkälten als in den frostigen, kalten Zimmern, in denen die Fenster noch dann aufstehen, wenn bereits die feuchten Herbstncbel in den Straßen liegen und ctndrtngen, so dab selbst die Beiten feucht werden. Gesetze für die Kleidsamkeit. I« exzentrischer die Mode ist, um so schwieriger ist es, ihren Geboten zu fol gen, ohne gegen die Gesetze der Kleidsam keit zu verstoßen. Man erkennt aber die Dame von Geschmack daran, dab sic sich der Mode untcrvrdnct. jedoch ihre eigene Richtschnur außerdem noch hat. Bei der Auswahl eines Kostümeü muß man Figur, Gesichtsschniti, Haarfarbe berück sichtigen und danach die Auswahl treffen. Wer nicht grob, wer nicht schlank ist, der wird auf alles verzichten müssen, was die Figur beeinträchtigt. Die moderne Teilung der Kostüme, die den Gürtel unterhalb der Taille verlangt, ist lediglich eine Sache der großen Frauen, und kleine Gestalten kön nen sich nicht unvorteilhafter machen, als wenn sie sich dieser Mode unterweisen. Groß machen alle Verkürzungen der Taille, das Anbringen des Gürtels über dem Tailleneinschnitt, groß machen alle schlanken, fließenden Linien. Wer hin gegen zu groß ist, der soll darauf achten, sich durch Schnitt und Stosfart nicht noch größer zu machen. Karierte Stoffe lasten die Gestalt kleiner wirken und sollten da her nur von großen Frauen getragen werden. Wer nicht allzuschlank ist, ver meide Raffungen, die die Hüftlinie noch unterstreichen, der vermeide aber auch zu enge Gewänder, weil diese dazu ange tan sind, die Linien des Körpers zu unter stützen. Man vermeide die lauten und grellen Farben, selbst wenn die Mode sic vorschreibt, namentlich für die Straße, denn sie sind nie eigentlich kleidsam. Auch haben sie den Nachteil, dab sie dem Auge bald unangenehm werden. MMlit hrschckick «Sllch Mo. L4L DienStag, den 21. Oktober. LVLS Melitta Brankows Brautzeit. Original-Roman von Erich Lbenstein. >22. Forttetzung.» Oben in ihrem Zimmer sab Melitta und schrieb an Silas Hempel. „Er ist es. Und ich glaube, ich tönnte einen Eid ablegen daraus, daß er derselbe ist. der als Richter bet uns daheim wohnte. Ich tat, wie Sie mir be fohlen, bei der Begegnung. Als ich seine Aehnlichkeit mit einem „Bekannten" erwähnte, lachte er sehr herzlich. „Das ist wirklich komisch," sagte er dann, »kürz lich kam in Wien ein wildfremder Mensch zu mir und behauptete, ich sei ein Doktor Richter — ich muß also entschieden wirklich einen Doppelgänger haben!" Mich täuschte er aber weder durch diese Worte noch durch die Unbefangenheit, mit der er mich ansah. als ich unerwartet ins Zimmer trat, lieber sein Leben in Senkcnbcrg kann ich nichts berichten, als daß der alte Herr ihn noch nicht cmp- sangen hat und er seine freie Zeit mit botanischen Studien zubringen soll — so erzählte Prosper gestern. Eine Bemerkung glaube ich vorhin gemacht zu haben: Obwohl er äußerlich sehr herzlich mit seinem Vetter verkehrt, las ich doch in seinen kühle» grauen Augen, als er sich unbeobachtet glaubte, das Gegenteil von Freundschaft. Wie ging es Ihnen neulich in Senkcnbcrg? Jemand erzählte, Sie hätten die halbe Nacht bet dem allen Herrn verbracht? Ist dies möglich? Warum schreibe» Sic mir nicht? Drei Tage sind seitdem vergangen und ich brenne doch vor Neugierde! Wenn ich etwas Neues zu melden habe, werde ich cs Ihnen an die angegebene Adresse Mitteilen. Für heute adieu — ich muß mich nun doch wieder unten zeigen. M." Sie kuvcrtiertc, siegelte zur Vorsicht und adressierte an Herrn Alphonse Rodin, Hotel zur Krone, Prachatttz. Nachdem sie den Brief eigenhändig in den Postbeutcs getan, begab sic sich in den Park. Melitta kam gerade zurecht zur Verabschiedung der beiden Senkenbrrger Vetter». „Wollen wir noch einen kleinen Abcndspaziergang machen. Lisa?" fragte sie dann ihren Schützling, nachdem sie wieder allein waren. Aber Lisa hatte keine Lust. Sic war verstimmt, daß Prosper heute seinem Vetter zuliebe so früh fort gemußt, und hatte überdies ihrer Mutter versprochen, ein paar Schlafröcke anzuprobicrcn. „Da wirst Tu wohl allein gehen müssen. Liebste! Aber wenn Du wieder- kommst, dann will ich Dir dafür ein großes Geheimnis anvcrtrauen!" schloß sie mit schelmischem Augenzwinkern. » « « Während Melitta langsam einen hübschen Feldweg entlang ging, der in weitem Bogen über Maguerrhs Gut zur Landstraße sülirte, dachte sic darüber nach, was für ein „Geheimnis" Lisa wohl haben könnte. Aber cs siel ihr absolut nichts ein. Daun dachte sic an Hempel und wunderte sich immer mehr über seine Un sichtbarkeit und sein Stillschweigen. Natürlich war sein Verdacht in bezug auf Herrn von Senkcnbcrg falsch gewesen. Aber warum hatte er ihr dies nicht mitgetcilt? Wenn er wieder abgcrcist war, hätte er ihr doch eine andere Adresse an- geben müssen. Sic beschloß, auf jeden Fall sich zu vergewissern, ob er sein Zimmer in der „Krone" beibchaltcn oder aufgegcbc» hatte. Ein Vorwand dazu ließ sich leicht finden. Die Baronin hatte sie schon ein mal ersucht, ihr gelegentlich Spitzen in Pracbatitz zu besorgen. Das sollte morgen geschehen. Bei dieser Gelegenheit brauchte sie dann nur durch einen Jungen 1» der „Krone" nach Herrn Rodin fragen zu lassen. Reisetaschen in jeder Preislage. Lsttvr d, Rohrvlatten und Hol» zu Fabrikpreisen. WM" Solide Ausführung. «öfter-». Daschensabrik Aieliorck lliinel, Idra»ttea-tb., » MlUattnan 8tr»»»a L. IfM«! ssfittien. Vorfälle, Senkung. Knickung, Ver lagerung, Ausfluß, sowie Kopf-, Kreuz-, Seitenschmerz, Magen drücken. Ctuhloerstopmng usw. behandelt Frau P't»«!»«,-, Frauenheilkundige, yerdinand- ftraHe L8. Sprechzeit g-11, 2—4» Sonntag« S—1l. MM Tel. 1811S Oro»»dsumrckuIen Vfvsclsn-I' olkswilr empfiehlt klMkl Ueder lOÜ i>» ln Kultur. Kotolage groll» unck kronlco. I, 6sss Kopfwell oft nur 6is kolZeerselleinunZ ülrersnstrenZtef Kopknsrven ist. Lin Omsclilsz mit "4^)1 Tsu rle Loloxne" ist susrerst wirlcsam, 6enn "4711" verleillt clen Nerven stets neue LpannIcrLft un6 lrenilligt sie ru- gleick. Lie vertreibt vor allem 6ar Kopfwell, clss clurclr clea ^ukentllslt in ülrerliitrten, sclllecllt gelüfteten lkäumey entstellt» I^ou beäiene »icch nur 6er'-H^A"(Lwiekr»» geae Lchutrmorlco — Llau-Lolck-Ltilcett«).^ I^oclr ur-eigeuKem Originol-Kerept w Köln ävKÜIiertou» unverssl»chteu,nur6eu IxKeu «uu> eäelckeu LruuäKoÜeo. — Im lutere»»« 6er Hygiene, »eine» V^oßlirekacleu» »ollte mau Aet» eiueu k^alcoo Oau^eLolo^ue^' frei oiel» lüdrea. Mi,«. L"! plMällLIl I «li«t-?i>n», ü. »ÜI»I, Marschallstr. 43, I.! * »ISN Ickj,a«», nnr Marienftraftc LS. ' !«vttüt-o, JobanneSstr. LS. <!»»»» On»m»I-k1»»et>» dl > 75. KiOcli«, » ) kt»»ci>ko dl 5.—. KiOcbvi » ö klaeb« dlLsv. Uevvige fette, kur? 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