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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.07.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050719029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905071902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905071902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-19
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
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Ditfrt Blatt wird t>en Lrsmt vo» Drrtdm AR M H jugeftellt» während eR die Post-Ado»nenten und Umgrbuv- am Tage vorher bereit» al» ITV ^ TT2? V v am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. Verugsgebildr: «iertrIMrN» w'»«»»— bei I»oN« ,««>mali,er Zutraaun, durch unsere Bote» mb«»»« uub ««-»'»«, an Sonn uub Monlaaen nur einmal» »ivi! »k»Pi , durch aniwärtiacKon,- niiilionäre » Ml bei » Mk »o Pf. Bei emmaliaer Zultelluna durch di« PoiisM. lodneveliellaeldi. imSiu»- land mit enlivrechendkm Zulchlaae. N ach druck aller Artikel u. Oriatnal- Milteilunaen nur mit deutlicher Quellens»,ade<„Drebd Narbr") euläili, Nachtrit,iiche Lonorar. anivrüche bleiben unberücklichiiat: unverlausle Manuikrivle werde» nicht aulbewabrt. leleuramm-Adrelle: Vluchrlchteu r>r«»de«. Anreizen-taM. Lnnalmie von Ankündl,un,en bik nachmitlao« 3 Ukr Sonn- und Aeikrtaa« nur Marienllrabe LS von >» bis '/»tUlir. Die tivaitiaeVrund- »eiie -ca. 8 Tilden» » Bl« . An- kü»in,un,en auf der Prwalieile Seile so Pi, : die rivaitiie Zeile aul Lert- leite ba Pi,., als iLinaelandt Zeile so Pia In Nummer» »ach «»NU- und örtert»,«,, i walu,e itirundjeiie so Li, . aul Lrwatieite «u Pl,.. rivalliae Zeile aul Derlieite und al, Ein,elandt80Pl,. «u«wärti,eAu>. träae nur ,e,e» vorausbejatiluna. BeleablLtler werden mit ro Pl,. berechnet. aernlvrrchanlchluß: «M« I Sir. U und Rr. LOS«». Iiiedvarvn. KlMSlligk kl«8«skl lioeii LpLl'tkl' livulikilkl, in lisutselien li. Nllgi. 1 ylisIMkn. 8lmg soliük V/m. simmMtlicii dillink l'kkiss. . L. li. llesse lickk.. 1 ' Neueste Drahtbeuchtc. Hofnachrichlen, Staatsbahne», Jnnungsverband, Krcislnrnfest in Chemnitz, Fremdenverkehr, Gerichtsverhandlungen. Zukunft der Dresdner Museen. ! Mittwoch, li». Juli 1W5. Neueste Drahtmeldnngen rum 18. Juli. Der russisch-japanische Krieg. London. Dem „Standard" wird aus Schanghai telegra phiert: Die Japaner haben in Korsakowsk vollständiges Material für eine 125 Meilen lange Feldbahn und MD Kulis gelandet. Die Gesamtstärke der japanischen Strcitkräfte aus Sachalin beträgt 14 000 Mann aller Waffengattungen. Petersburg. iPriv.-Tcl.) Witte verläßt morgen Petersburg und reist über Cherbourg nach Portsmouth zu den Friedensverhandlungen. Petersburg. Zur Ableistung der Wehrpflicht werden in diesem Jahre 475 246 Mann einberusen. Zur Lage in Nusfland. Moskau. Das Bureau des Sein s! Wokongresses hat dem Generalgouverneur erklärt, der Kongreß verletzte nicht das Gesetz, sondern verfolge Zwecke, die dem kaiserlichen Erlaß entsprächen. Ter Gcneralgouvcrncnr antwortete, die Polizei habe ohne sein Wissen die Sitzung schließen wollen, er werbe jedoch in Petersburg sich dafür verwenden, daß der Kongreß gestattet werde. Petersburg. Der „Ncgicrungsbvte" veroncntlicht eine Bekanntmachung der Regierung, in der es heißt: ^Die russischen Arbeiter der E i f e n b a h n w e r k st ä t t e n in Ti sl is^ gegen 1000 Mann, waren seit Beginn der Unruhen in der Ltadt das Ziel der systematischen Verfolgungen der Agitatoren. Am 14. Juli wurve ei» feiges Attentat auf die Arbeiter untcruommcn, die sich widcrsetzlen und noch den Machen schaften der Revolutionäre Widersland enigegen'ielltc». Um 8 Uhr morgens erkrankten 20 Arbeiter, die zuerst von dem für sie bereiteten Tee genommen hatten, n"ter Zeichen von Bee tz i f t u n g. Zehn won ihnen starben sofort, während fünf andere noch ernstlich und die übrigen fünf weniger schwerkrank dar niederliegen. In dem Teekessel wurde Arsenik gefunden." Petersburg. Vom 14. bis 16. Juli fand in Finn land ein Kongreß von Vertretern der Bcrnssverbcinde statt, in dem beschlossen wurde, alle demokratischen Elemente zu mobilisieren zur Veranstaltung von Massenkundgebun gen gegen Bulygins Plan einer Rcichsdnma, wie überhaupt gegen >ede Volksvertretung, die nicht auf dem allgemeinen Stimm- recht ohne Unterschied der Nationalität und der Konfession beruht. Petersburg. sPriv.-Tel.s In Stawropol un Kaukasus überfiel gestern mittag eine karpathische Räuberbande aus acht Personen die Filiale der Kaiserlichen Bank. Die Räuber drangen, mit Revolvern und Dolchen bewaffnet, in die Kasse und wollten sie, unbekümmert des anwefenden zahlreichen Publikums, plündern. Ein Teil des Publikums und mehrere bewaffnete Wächter stürzten sich aus die Eindringlinge, und cs gelang ihnen, diese aus dem Gebäude zu vertreiben. Drei da von wurden verhaftet. — In Baku überfielen aus belebter Straße um 11 Uhr vormittags Räuber einen Kassenboten der Petersburger Internationalen Kommerzbank, schlugen ihn nieder und raubten ihn» einen Beutel mit 5100 Rubel. Von den Tätern fehlt icde Spur. London. iPriv.-Tel.s Aus Petersburg berichten die „Central-News", daß gestern in Kronstadt verzweifelte Aufstände stattgesunden haben. Es wurden von aufrühre rischen Marinemannschasten neun öffentliche Gebäude gestürmt und geplündert. Tie Anzahl der Getöteten und Verwundeten ist noch unbekannt. Meerane. sPriv.-Tel.) Heute sind sämtliche Arbeiter und Arbeiterinnen der zwei hiesigen größten Färberei betriebe, die Firmen Bornemaun und Batky, in den A u s- stand getreten, nachdem ein nochmaliger Versuch am Montag, di« Lohndisferenzen zu beseitigen, erfolglos war. Auch in Glauchau haben sich die Färbereiarbeiter mehrerer Firmen dem Russland angcschlossen. In Meerane beträgt die Zahl der Aus ständigen bis jetzt 700 Mann. Köln. lPrrv.-Tel.) Die neuesten, über Aklam hierher ge langten Meldungen über die Verhältnisse aus Samoa geben der ...Köln. Ztg." zusolge keinen Anlaß zur Besorgnis. Auch an amtlicher Stelle hat man keinerlei Grund, wegen der politischen Entwicklung der Dinge in Samoa Besorgnisse zu hegen. Der Gouverneur Sols wird vermutlich nach einige» Monaten, da er gekräftigt von Neu-Seetand zurückgckehrt ist, seinen schweren Dienst wahrnehmen. und man darf sicher annchmen, daß es ihm, der bisher so vorzüglich mit den Eingeborenen fertig wurde und seinerzeit in überraschend kurzer Zeit deren friedliche Entwaff nung herbeiführte, gelingen werde, die unruhige und gereizte Stimmung unter den Eingeborenen, falls es erforderlich er scheint, unter Entfernung einiger Unruhestifter, ohne besondere Schwierigkeiten wieder verschwinden zu machen. K ö l n. sPriv.-Tel.) Im Bcrgarbeitcrorgan des rheinisch- wcstsälischen Industriegebiets wird unter Hinweis aus die Miß stände in einzelnen Kohlengruben und angesichts des Unglücks- falls auf der „Borussia" dringend gefordert, daß sich di« Parlamente eingehend damit befassen. Aus der „Borussia" befand sich angeblich der Wetterfchacht, von dem aus zuerst den un glücklichen 39 Opfern Rettung gebracht werde» sollte, in einem derart schlechten Zustande, daß er nur mit Gefahr für das Leben der zur Rettung beorderten Bergleute zu passieren gewesen sei. Die Fahrten waren schlecht, nianchc Stücke derselben fehlten. Es ist »iinmchr die Anordnung getroffen, die weiteren Opfer als bald nach der Auffindung z» beerdige». Tic bisher zu Tage geförderten Leichen lagen alle mit dem Gesicht nach unten in einem Wassertümpel, sie schienen mehr verbrüht als verbrannt. Köln. iPriv.-Tel.s In Altenberg gerieten zwei vier- zehnjäbriae Burschen in Streit, wobei der eine den anderen mittelst Messerstiche tötete. Der Täter wurde ver haftet. Köln. sPriv.-Tel.) Aus der Eifel werde» erneute schwere Unwetter gemeldet. Hagelkörner in der Größe von Tanbcn- eiern zerschlugen strichweile die gesamte» Feldfrüchte und richteten besonders in den Dörfern Aniel, Duidenbcrg und Born recht große Verwüstungen an. E o r n e l i-M ii n st er. sPriv.-Tel.s Am Sonnabend weilte hier der Abt von Maria-Lach, um ein Gelände für eine Niederlassung des Beuroner-Benediktiner- Ordens zu erwerben. In Aussicht genommen ist ein großer Gutshos in unmittelbarer Nähe der Eisenbahn, der etwa 50 Morgen umfaßt. Paris. Wie nunmehr scststeht, wird das französische Nordgeschwader am 7. August inCowes eintrcfsen und am 14. August nach Frankreich zurückkcliren. Der französische Admiral wird mit 80 Offizieren und einer Anzahl Matrosen London, Porlsniouch und Windsor besuchen. Paris. Nach ein«r gestern abend von royalistischen Ver einen des Seine-Departements zu Ehren der zurückgekchrten Führer Buffet und Graf Lur-Saluecs veranstalteten Versamm lung wurde der Obmann der r o v a l i st i f che n Gruppe, der auf der Straße wiederholt: „Es lebe der König!" rief, verhaftet. Paris. Jules Guörin, der verurteilt worden war und jetzt begnadiat worden ist, wird nach Paris znrückkehren. London. Wie der „Standard" von amtlicher Stelle er fährt, ist der Zweck der vom Premierminister Balfonr ein- berufenen Versammlung die Besprechung der Geschäfts ordnung für den Rest der Session uno der Frage der Neu- cinteitung der Wahlkreise. Weder eine Auslösung des Unter hauses, noch eine .Herbstsitzung sei in Aussicht gcuommen. London. Dem „Standard" wird.aus Schanghai gemeldet: Auf Befehl des chinesitchen Kaisers begibt sich Prinz Tsai- Tsn mit sechs Vizepräsidenten verschiedener Behörden ins Ausland, um fremde politische Systeme zu studieren. London. sPriv -Tel l Aus Nelvyork wird gemledet. daß die Bubonen- P e ft an Bord eines im Hafen liegenden Schisses ausgebrochen ist Tic amerikanischen Behörden haben die strengsten Maßregeln ergriffen, um die Krankheit zu lokali sieren. K o u st a u t i n o y el. Ein in Rcsnja, 28 Kilometer nord westlich von Monaslir, stationierter Tabaksregie- beamIer namens Philipp Willis, ein Engländer, ist seit vier Tagen abgängig. Man befürchtet, daß er von einer Bande entführt worden ist. OertlicheS im- Sächsisches. Dresden, 18 Juli —* Ihre Majestät die Königin - Witwe ist gestern nach mittag kurz nach 4 Uhr wohlbehalten aus Sibylleiwrt in der Villa zu Strehlen wieder eingctrofse». —* In Begleitung des persönlichen Adjutanten, Hanptmanns Freiherr», v. Berlepsch, ist Se. König!. Hoheit Prinz Johann G evrg heute nach Gotha abgereist, um der Feier der Gwßjcihrig- keitserklärnng des Herzogs beizuwohne». Bon dort begibt sich der Prinz wieder zu seinen wurttembcrgischcn Verwandten nach Gmunden. —* Ter Ehef der 2. Kompagnie des 103. Jnsantcric-Rcgi- mcnts in Bautzen, Herr Hauptmann Hentsch, ein früherer Generalstabsofsizier, ist als Zuschauer jür die großen franzö sischen Herbstübungen kommandiert worden. —* Nachdem die Stadtverordneten den vorläufigen Be stimmungen für die Verwaltung der Städtischen Straßenbabn ihre Zustimmung erteilt haben, beschloß der Rat, den nach diesen Bestimmungen einzusetzenden Straßenbcihn- ansschuß aus je 6 RcstSmstcstiedern und Stadtverordneten zu- iammenzusetzen, die t. Ratsabteilung als für die Straßcnbayn- fachen zuständig zu bestimmen, in den.Ausschuß zu entsenden die Herren Stadtrat Dr. Kretzschmar als Vorsitzenden, Dr. Körner und Obcrbcinrat Kielte, sowie die Herren Stadträte Leutemonn. Käudler und Tietz, zu genehmigen, daß an Stell-- des Herrn Stadtrats Dr..Körner nunmehr .Herr Stadtrat Tr.Kretzschmar in den Verkehrsausschuß einlri», als Stellvertreter der städtischen Direktion der Straßenbahnen zu bestellen: Herrn Siadtrat Dr. Körner für Herrn Stadtrat Tr. Kretzschmar und Herrn Obcringcineur Hubrich für Herrn Direktor Stößner. —* Aus das Gesuch des Direktoriums der 3. Deutschen Kunst ge werbe-Ausstellung Dresden 1906 um Ge währung einer besonderen Unterstützung sür die während dieser Ausstellung geplante „Dresdner Ausstellung" bewilligte der Rat außer dein gezeichneten Zuschüsse von 50 OM Mark noch weirere 15 OM Mark zu Lasten des Haushaltplanes für 1906 unter der Voraussetzung, daß dem Rate ein Raum für Aus stellung des Sitzungszimmers der Sparkasse Dresden zur Ver fügung gestellt werde. Weiter bewilligte der Rat für Ankäufe von Werken in Sachsen lebender Künstler 5M0 Mark. —* Sächsische Staatseisenbahnen. Die vor läufig sestgestelltcn Vcrkehrseinnahmen im Monate Juni 1905 betragen 11 331 500 Mark, d. s. gegen den gleichen Monat des Vorjahres 621 990 Mark mehr; hiervon kommen 4 974 800 Blark s-)- 864 IM Marks aus den Personenverkehr und 6 356 7M Mark s— 242 2M Mark) auf den Güterverkehr. Tie Mindereinnahmen im Güterverkehr gegenüber dem Monat Juni des Vorjahres ist keineswegs aus einen Rückgang des Ver- kehrs, sondern lediglich darauf zurückzusühren, daß das Pfingst- sest im vorigen Jahre in den Mai, dieses Jahr aber in den Juni siel, so daß auf letztgenanntem Monat mehr Ruhetage für den Güterverkehr entfielen. Tie Gesamteinnahmen vom 1. Januar bis 30. Juni d. I. umfassen 61 853 234 Mark s-s- 955 501 Mark). Hierzu trugen der Personenverkehr 2t 479 370 Mark s-s- 373 024 Mark), der Güterverkehr 40 373 864 Mark ich- 582 477 Mark) bei. —* Wie erinnerlich, hatte die hiesige ..Bürgerzeitung" un längst ein« Notiz veröffentlicht, nach der das Stadtverord ne l e n k o l l eg i n m eine sehr große Lieferung bis 100000 Mark an einen Stadtverordneten vergeben haben soll ies sollte sich um Kohlenlieserungen handeln), und zwar sollte dies in dem betreffenden Ausschüsse ans Veranlassung der rcformerffchen Mitglieder desselben geschehen sein, obwohl sich die Vertreter der Stadtverwaltung energisch dagegen aus- gesprochen hätten, gerade dieses Lieserungsangebot anzunehmen. Das, Stadtoerordnctenkollcgium hatte daraufhin den Vorsteher beauftragt, die Angelegenheit weiter zu verfolgen, der sich seiner seits an den Rat um Auskunft wandte. Wie nunmehr in den Mitteilungen über die letzte Gescimtralssttzung berichtet wird, hol der Rat nach Erörterung des Falles keine Veranlassung gc- iundcn, irgendwelche Beschlüsse zu fassen. T«r Rat nahm von der Erklärung des Staotbaurats Hasse zu der Angelegenheit Kenntnis und beschloß, diese Erklärung den Stadtverordneten mitzutcilcii. -* Sächsischer Jiiiiiiiigsvcrband. Der dritte Antrag, den die im Meißner JnnungsanSichnsse vereinigten Verbandsinnungcn Kunst und Wissenschaft. -ß* Dritte Deutsche Kunst ge werbe-Ans- stellung Dresden 1906. Zu den bisher bestehenden Aus- tor Schulze. Ferner gehören ihm an: Professor Seystert, Lond- tagsabgeordneter Behrens, Richard Mehlhose, Professor Schumann: außerdem soll Herr Finanzrat Schreiner um Bei- tritt in den Ausschuß gebeten werden. Die Hauptaufgabe dieses Ausschusses wird sein, das große Publikum heranzuziehen und zu Hilden. Arbeiter» und allgemeine Führungen sollen ver anstaltet, die Reisebureaus sollen sür die Ausstellung inter essiert, die deutschen Gewerbe-, Handwerker- und Kunstgewerbe vereine sollen auf die Ausstellung aufmerksam gemacht werden. Herr Behrens stellt als Vorsitzender des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs die volle Unterstützung des Vereins in Aussicht. -s* Der Berliner Schriftsteller Kurt Grottewitz, be kannt durch seine naturwissenschaftlichen Arbeiten, 40 Jahre alt, ist am Sonntag im Langen See bei Grünau beim Baden e r - trunken. Der Verunglückte hieß eigentlich Dr. Kurt Pfütze und nannte sich nach seinem in der Aintshciuptmannschast Grimma gelegenen Geburtsorte Grottewitz. G., welcher im Müggelsheim ans Sommerwohnung geweilt hatte, hatte am Abend des ge nannten Tages in der^ sogenannten Großen Krampe, einem Ausläufer des Langen Sees, gemeinsam mit einem Freunde ein Bad genommen. Beim Untertauchen geriet er an die aus dem Seeboden wuchernden Schlingpflanzen heran und verwickelte sich derart in die gefährlich» Gewächse, daß «r sich nicht »ich. z» befreien vermochte Vergeblich wandte der Unglückliche alle seine Aaste an. um sich ans den Schlinggewächsen zu retten. Ehe sein Freund zu Hilfe kommen konnte, war Herr G. ertrunken. Die Ankunft -er Dresdner Museen betitelt sich ein von Cornelius Gurlitt verfaßter Ans- sah. der in dem bereits an dieser Stelle gewürdigten ..Drest»- ner Jahrbuch 1905" lVerlag von Wilhelm Baensch, Dres den) zuerst und jetzt auch als Sonderabdruct erschienen ist. Der Artikel enthält eine solche Fülle von Anregungen und beherzigens werten Vorschlägen, daß das wichtigste daraus hier inilgeteitt sei. Es heißt da u. a.: „Die Dresdner Museen haben ihr schon öfter dargelegte, ins 16. Jahrhundert zurückreichende Geschichte. Man wird gut tun. auch in Zukunft mit dieser Geschichte sich nicht zu stark in Widerspruch zu setzen. Man wird aber auch sich die Frage vorlegen müssen, ob die geschichtliche Entwicklung überall den rechten Weg geführt hat. Und wo das zu verneinen ist, da sollte die Regierung ohne Zögern eingreisen: Nicht zu raschen Aendernngen, wohl aber zu klarer, ins Ferne zielender Be ratung mit den maßgebenden Fachleuten über den nun cin- znschlagenden Weg. Denn das Bessere will sorgfältig vor bereitet sein. Ein Ueberblick über den Bestand wird die Sache klären. Die Gemäldegalerie wird niemand in ihrer Organi sation zu ändern wünfchen. Man wird vielleicht eine Galerie sür mooerne Kunst abzuzweigcn geneigt sein, in der die lieber- gangszcit von der Rokvkomalerci zur Moderne und die erste Zeit der Romantik besser vertreten sein könnten, als dies jetzt der Fall ist. Das ist in erster Linie eine Raumfrage. Das Kupferstichkabinettt wird man beispielsweise sich auch in einem anderen Hause denken können, »m im Galeriegebäude mehr Raum zu schaffen. An sich ist dies Kabinett aber völlig klar in seinen Zielen. Gegen seine Verlegung spricht nur der Um stand, daß das Erdgeschoß der Galerie überhaupt für das Auf- Hängen von Bildern nicht sehr geeignet ist und daß durch sie nicht eben viel Platz geschaffen würde. Es sei gleich hier er wähnt, daß dos Kabinett eine Ergänzung durch die Sammlung weiland König Friedrich Augusts erhielt. Diese ist in oceignetfter Weise im umgebauten alten Akadcmiegebäude auf der Brnhlschen Terrasse untergebrocht. Sucht man einen Platz sür die moderne Malerei, so würde man wohl unwillkürlich zunächst auf der Terrasse Umschau l>alie». Die Blicke lenken sich auf das neue Akademiegebäude. Anschließend an dieses ist die Plastik heimisch geworden. Anliken-Sammlung und Museum für Gipsabgüsse sind auf klarem ruhigen Wege der Entwicklung. Auch hier stört nur der Raummangel. Doch ist die Verlesung des Archivs aus dem Albertinum tvobl nur eine Frage der Zeit. Mit diesem Schritt wäre auf lange hinaus wieder sür die Fortentwicklung gesorgt, zumal dann der Hof des Albcrtinuiiis mehr in Anspruch genommen werden könnte, als dies heute der Fall ist. Hinsichtlich der übrigen Samm lungen drängt sich eine störende Beobachtung auf, nämlich die Zersplitterung, die getrennte Ausstellung sachlich zusammenhängen der Dinge, die zum Teil schon in der Vcrschiedenartigkeit der Besitzer der Sammlungen sich äußert. Die verwickelten Bcsitzvcrhältnisse haben zu dem Hauvtübel- stande unserer Muscal-Gcrhältnisse geführt, der unzweckmäßigen Verteilung der Sammluiigsgcbicte auf die einzelnen Museen und dem sich daraus zum Schaden der Sache und des Staates ergebenden Wettbewerb der einzelnen Anstalten unter sich. Es leidet ferner die Uebersichtlichkeit und mithin der Hauplzwcck. das Studium der Sammluiigsgcgenstäiide, das doch zumeist aus einer möglichst unmitlelbaren Vergleichung verwandter Gegen stände beruht. Fast in ollen Kullurstaalen ist man dahin ge- kommen, Gleichartiges in einer Sammlunfl zu vereinigen und es dort nach historischen, technischen, lokalen oder sonstigen Grund sätzen übersichtlich zu ordne». So finden sich beispielsweise Stücke der Keramik in der Antiken-Sammlung, in der Por zellan- und Gefäße-Sammlung, im Anthroholoatich-Ethiiographi- scheu Museum, im Kunsiaewerbe-Museum, im Altertums-Verein, im Verein für Volkskunde, im Stadt-Museum. Dresden besitzt eine schöne Auswahl an Gläsern, aber sie sind überallhin ver- streut. Das Heerwesen betreffende Gegenstände finden sich im Historischen Museum, in der Armee-Sammlung des Arsenals, in der Gewcblgalcrie, im Stadt - Museum und im Körner- Museum. Wenn beispielsweise bei einem Altertums-Händler eine hübsch ausgcstattete Pistole des endenden 18. Jahrhunderts sächsischen Ursprungs anstaucht, wird dieser sein Handelsobjekt allen den acnaiinten Sauimliinge» z»m Kauf anbieten. Ist das Stück begehrenswert, so werden sich die Sammluiigsleitcr beim Ankäufe a»S öffentlichen Mitteln übcrbicte». Die verwickelte Sachlage fordert dringend der Klärung, Es fragt sich, ob es nicht möglich sei. einen Ausgleich lierbcizuführen, die Museunis- gegenstände z»m mindcstcn staatlichen und fideikommissorischen Besitzes planmäßig zu verteilen und damit den einzelnen Museen einheitlichere Ziele zu geben. Es fehlt nicht an Museumsobjeklen, um Anstalten zu schaffen, die jenen anderer Länder an wissen-
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