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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050714019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905071401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905071401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-14
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1905
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. ^ ei» klares Urteil und eine reiche Erfahrung in den Stand, dem Justizminister eine wertvolle Stutze, den >ünge- ren Miinrdcitern ein fördernder Beamter zu sein, wirkte er vor bildlich durch seinen selbst durch die tödliche Erkrankung nicht zu brechenden Pflichteifer und seine unermüdliche Arbeitskraft, so waren es in nicht geringem Grade seine vortrefflichen Eigenschaften als Mensch, die ihm die Herzen seiner Vorgesetzten. Mitarbeiter und Untergebenen gewinnen mutzte». Bon unbedingt zuverlässi gem. lauterem Charakter, von ruhiger und vornehmer Mätzigung rm Urteil und in der äutzeren Haltung, fest in der Entschlietzung. immer verbindlich in der Form, wohlwollend und menschenfreund lich, ein treuer, patriotisch gesinnter Anhänger des Königs und deS Vaterlandes, war er nicht nur ein hervorragender StaatSdienrr und Justizdeamter, sondern auch ein hervorragender Mensch. Am Schluss« der diesmaligen SchwuraerichtSvrriod« in Ham burg brachte der Gerichtsvorsihende. LandgertchtSdirektor Dr. Schultze. folgenden Vorfall zur spräche, der von neuem beweist, wie vorsichtig die IustizbeaINten in ihren Aeutzerun- gen über die Laienrichter sein müssen. Als am vergan genen Donnerstag die Ehefrau K. unter der Beschuldigung deS wissentliche» Meineides vor den Geschworenen stand, plädierte der Verteidiger Dr. Heckscher auf Verneinung der Schuldfraae. In seiner Entgegnung gebrauchte der Anklagevertreter, der Staats anwalt Dr. Schläger, die Aeutzerung: „Wenn Sie, meine Herren Geschworenen, den Ausführungen deS Verteidigers folgend, die Schuldfrage verneinen, so würde das falsch sei»: aber ich bin überzeugt, Sie werden nicht im Dusel urteilen". — Die Geschwo renen. die tatsächlich zu einem Freispruch gelangt sind, fühlten sich durch diese Aeußeriing beleidigt, und teilten dein Vorsitzenden mit. daß sie gegen den Staatsanwalt Dr. Schläger Beschwerde bei der Justizverwaltung einlegen wollten. Landgerichtsdirektor Dr. Schultze gab darauf die nachstehende, beschwichtigende Erklä rung ab: „Der betreffende Herr Staatsanwalt hat die Aeutzerung: „Sie werden nickt im Dusel urteilen!", die ihm in der Hitze des Plädoners entschlüpft war. sofort zurückgenominen und bedauert. Ob es erforderlich war. daß sie vom Herrn Verteidiger ausgenom men und wiederholt wurde, mag dahingestellt bleiven: erklärlich ist es, datz diese Aeußerung in der Erinnerung und durch die Wiederholung ein verschärftes Kolorit erhielt und schärfer klang, als sie gemciut war. Die negative Fori» dieser Aeußerung läßt darauf schließen, datz keine Kritik beabsichtigt war. Der Gerichts hof hat keine Beleidigung darin erblickt und auch keine beleidigende Absicht, sonst würde ich sie gerügt haben. Damit halte ich die Sache für erledigt: es würde mir leid tun, wenn dieser Vorfall einen Mißklang bineinbrächte in das harmonische Verhältnis zwischen Justiz und Geschworenen." Der flachere Poscner Provinzial st euerdirektor Löbning, der seinerzeit angeblich wegen seiner Verheiratung mit der Tochter eines Subalternen, eines früheren Feldwebels, aus dem Amte scheiden mußte, hat es für zweckmäßig gehalten, seinen „Fall" jetzt nach Jahren durch eine Broschüre nochmals vor die Ocsfentlichkeit zu bringen. Wozu die Aufrührung der ganzen unerquicklichen Angelegenheit jetzt, nach so langer Zeit, gut sein soll, vermögen wir nicht einzusehen. Rundsch." gemeldet: Die und Bebel eingeladen, Aus London wird der „Tägl. Jndependentenpartei hat Jaurös die Reden, die sie in Berlin bezw. Paris nicht halten Lurften, in London zu halten, woselbst ihnen kein Hindernis in den Weg gelegt werden würde. Ob die englische Regierung diesem Plane besonderes Entgegenkommen zeigen wird, erscheint uns zweisel- Haft, nachdem aus dem „Vorwärts" zu sehen ist, datz die deutsche Sozialdemokratie, vor allem der Abgeordnete Bebel, zu immer ärgeren Beschimpfungen der eigenen Regierung schreitet: so äußerte Bebel in Konstanz u. a.: „Bülow mag mit seinem Erlaß, der ihn als Kullurfeind schärfster Art brandmarkt, beabsichtigt haben, der Sozialdemokratie Lehren zu geben. Er untersängt sich, von der Rückständigkeit der deutschen Sozialdemokratie zu reden, wie sie Jaurös auf dem internatio nalen Kongreß in Amsterdam kennen gelernt habe. Was zum Teufel geht es den Grasen Bülow, Pardon, den Fürsten Bülow (Heiterkeit! an, was die deutsche und französische Sozialdemo kratie untereinander auszumachen haben! (Zustimmung.) Solchen dummdreisten Versuchen gegenüber, uns gegen- einander ouszuspielen, konstatiere ich, daß Jaurös die inter nationale» Beschlüsse des Amsterdamer Kongresses anerkannt hat, und ich stehe nicht an, ihm für die Selbstlosigkeit, die er bei der Durchführung des bei den Amsterdamer Beschlüssen ge faßten Einigungsversuches des französischen Proletariats he- kündet hat, das höchste Lob zu spenden. (Bravorufe.) Die Völker haben es satt, sich als Hammelheerden behandeln zu lassen! Sollen sie ihr Blut, ihre Knocken zu Markte tragen, so wollen sic dafür darüber bestimmen. Das aber ist den Staatsmännern vom Schlage Bülows ein Dorn im Auge. Wäre Bülows Divlo- matenkunst nicht eitel Stümperei, so wäre die Blamage in der StaatSakrion nicht vorgekommen. Fürst Bismarck war ein erbitterter Gegner, aber solcher Dummheit wäre er nie fähig gewesen. Er würde sich im Grabe umdrehen, wenn er von dieser Dummheit hörte, die das Ansehen der Sozial demokratie ganz ungeheuer zu fördern geeignet ist." — Zum Schluß regte sich Abgeordneter Bebel über einen deutich-franzö- fischen Krieg, der immer noch in seinem Gehirne spukt, von neuem künstlich auf und schloß mit dem offenherzigen Geständnis: „Aber die Regierungen müssen sich gesagt sein lassen, daß dann beiunssehrleichtauchsonstAehnlichespassie- renkann.wiejetztinRußlan d." (Minutenlange brau sende Zustimmung.! Aus dem von Polen und Russen leider stark überfluteten See bade Zovpvt berichtet die „Dan,. Allgem. Ztg.": „Eine pol nische D e m o n stra ti o n brachte am Sonnabend während des ' ' ' r in nicht Potpourri _ . dieses die russische Nationalhnmne. Schon lange waren einige polnische Ghmnasiasten durch ibr ungezogenes Auftreten ausgefallen; kaum erklangen die ersten Takte der Hymne, so sprangen sie von ihren Sitzen empor, schlugen mit Stocken gegen die Orchestcrtribüne und auf die Tische, um auf diese Weise dnS Spielen der ihnen verhaßten Hymne zu stören. Ja, ein heißblütiger Jüngling wollte sogar in den Musiker raum dringen, wurde jedoch durch einen handfesten Kellner daran verhindert. Bei etwaiger Wiederholung wurde mit Werfen von Steinen gedroht. Natürlich war das Publikum über das flegel hafte Betragen äußerst entrüstet; fast wäre es zum Handgemenge gekommen." Für derartiges Benehmen, so bemerkt das aenannte Blatt mit Recht dazu, hat man im allgemeinen einen nicht unbe kannten gelben Onkel in der Ecke stehen. Frankreich. In der Mittwoch-NachmittagSsihung der Deputiertenkammer verlangt Mrllevoye (Nationalist! den Ministerpräsidenten bezüglich der Beziehungen Frankreichs zu den anderen Mächten zu inter pellieren. Rouvier antwortet, er werde, sobald es die Umstände erlauben, die Mitteilungen darüber machen, die die Kammer interessieren können. Beim Wiederzusammentritt des Hauses im Onober werde er ein Gelbbuch verteilen lassen und die nötigen Erläuterungen geben. Millevoye erklärt hierauf, daß er gegen diesen Aufschub nichts einzuwenden habe. Die Kammer erörtert sodann die direkten Steuern. Denvs Cochin (kons.) er sucht zuvor um einige Aufklärungen über die auswärtige Politik und spricht die Ansicht aus. daß die gegenwärtige Lage zu einer Abänderung dieser Politik führen könne. Bezüglich der Marokkofrage stellt Redner mit Befriedigung fest, datz Deutschland die besondere Lage anerkannt habe, die für Frank reich in Marokko bestehe. Er fügt yinzu: Wenn Frankreich die Allianz mit Ruhlanb mit so großer Begeisterung ausgenommen Nit, so geschah es darum, weil sie uns eine Sicherheit gab. Niederlagen haben das russische Reich geschwächt, es war also ganz natürlich für Frankreich. daS Entgegenkommen Englands anzunehmen. Das Marokko-Uebereinkommen stellte in keiner Weise eine Herausforderung an Deutschland dar. Wir batten dos Recht, ihm davon keine Mitteilung zu machen. Redner billigt die Annahme der Konferenz unter der Bedingung, datz man auf dem Boden des französisch-englischen Uebereinkommens bleib« und spricht zum Schluß noch zu gunsten der Selbständig keit Kretas. (Beifall rechts.! Archdeacon (Nationalist! wünscht zu wissen, ob Rouvier die Politik Delcaffs- fortsetzr oder ob er eine neue Politik in die Weg« geleitet habe. Rouvier gibt hierauf keine Antwort. Hierauf ist di« Generaldebatte zu Ende und die Kammer will in die Einzelberatung deS Budgets der direkten Steuern eintretrn. Veber lSoz.) verlangt, datz man vorder den Gesetzentwurf über die Einkommeilsteuer berate. Ministerpräsident Rouvier bekämpft dielen Antrag und stellt di« V«rtrauen»,vag«. Der Antrag wird hieraus mit da« Vau» nach uer» mit 181 hstück, welche» Edward" Ztatnand. bracht« ch auf den Präsiden, derung de» englischen Volke» . I f die Gesundheit de» König» und der Königin von England, sowie der übrigen Mitglieder oer englische» KönigSfommr. Die Trinksprüche wurden mit dreisack am Mittwoch an Bord de» Mng Admiral May einen Trinkspru ten Loubet auS. der die Bewunderun besitze. Admiral Caillard trank auf dir einem nen bereiteten warmen Empfana. von dem sie die schönste Erinnerung mit sich nehmen würden. Der Admiral sprach sodann die Hoff- nung au», datz die Begegnung der beiden Flotten. daS heiße der beiden Nationen, da »gegenwärtig «herzliche Ein» vernehmen noch verstärken werdr. Er trinke auf «ine lange Daner diese» Einvernehmen» und den Ruhm und die Wohlfahrt Frankreichs. In seiner Antwort erklärte Admiral Caillard, daß die von Admiral May ausgesprochenen Ge- fühle von allen geteilt würden. Er freue sich, zu sehen, wie die Stäbe und die Mannschaften beider Flotten sich in denselben Gefühlen maritimer Solidarität begegneten. Admiral May brachte sodann ein Telegramm de» Privat- sekretärsdesKönigSEdwardzur Verlesung, welche» der Freude des Königs über die dem englischen Geschwader in Brest bereitete ausgezeichnete Aufnahme Ausdruck gibt. (Aus führlich wiederholt.) Kunst und Wissenschaft. der Schwank morgen »Der f Im Residenztheater wird heute „Lustige Ehemänner" gegeben, während Fall Dkathieu" wiederholt wird. f Im Central-Theater findet heute die letzte 4lbend- vorstellung von „Ein kritischer Tag", Lustspiel in drei Asten von Hugo Lubliner, statt. — Morgen geht als Urauffüh rung die Abgeordneten-Komödie „M. d. R." („Mitglied des Reichstages") von Heinz Gordon zum ersten Male in Szene. In den Hauptrollen sind beschäftigt die Damen: H. Margot, F. Kollendt, B. Konrad und die Herren: A. Losmann. H. Schroth, F. Odemar, M. Adalbert, O. Treptow und C. Sick. s Der lyrische Tenor unserer König!. Hofoper, Herr Bruno Hildebrand , hat sich für die UrlaubSmonate Juli und August seinem vormalige» Direktor Monvitz als Gast verpflichtet und wird in der Morwitz-Oper zu Berlin in diesen Tagen als Tamino in der „Zauberflöte" austreten. f Der KunstvereinfürdieRheinlande und West- falen hat zu Zwecken der Verlosung unter seine Mitglieder Heuer 115 Oelgemälde, Skulpturen, Lithographie» und Radierungen im Gesamtwerte von 50000 Mark au ge kau ft. Es befindet sich darunter auch des Dresdner Malers Jacques Schenker „Wintertag". In der überwiegende» Mehrzahl sind Werke Düsseldorfer Künstler berücksichtigt. Der Verein beabsichtigt die angekauften Werke alljährlich in verschiedenen Städten beider Pro vinzen zur Ausstellung zu bringen. Die erste dieser Wander ausstellungen wird bereits in dieser Woche zu München-Gladbach eröffnet. fl Internationale Ausstellung für graphische Kunst. lXIa.) „Das ganze Deutschland soll es sein". Mit diesem Schlußvers des bekannten Arndtschen Liedes als Leitmotiv wollen wir heute unseren kritischen Ruudgang fortseben, um zu sehen, wo» an graphischen Arbeiten neben den aus den sächsischen, preußischen und bayrischen Residenzen stammenden Werken Alloeutschland noch in den Ausstellungsräumen auf der Ärühlschen Terrasse auflu- iveisen hat. Da ist zunächst im Eingangsraume ein junger Merster aus der alten Reichs- und Krönungsstadt am Main zu nennen, Fritz Boehle, der bereits vor einem Jahrzehnt bei Ernst Arnold sei» Dresdner Debüt absolviert hat und auch diesmal wieder mit einer großen Reihe Radierungen erschienen ist. Muß man seinen älteren Arbeiten, den wuchtigen, dabei doch vom Zauber der Romantik umflossenen Rittergestalten eine fast malerisch zu nennende Tonigkeit zusprechen, so sind seine neueren Schöpfungen lichter und einfacher geworden; manches erinnert an die Art der altholländischen Genristen, wie etwa an Ostade; daneben könnte man auch Einflüsse Thomas herausfinden, wie z. B- in dem Fraucnbildnis und dem Seiisendengler Als zweiter Frank furter muß Wilhelm Steinhaufen angeführt werden, der auf einem farbigen Blatte im zweiten Saale die aus dem italienischen Cinqueceno sattsam bekannte Gruppe der Madonna mit dem Christus- und Johanneskiude mit Glück und Geschick auf deutschen Boden verpflanzt hat. Aus der benachbarten Taunusstadt Cron- berg hat Fritz Wucherer mehrere groß und stimmungsvoll anS- gefuhrte farbige Blätter landschaftlichen Charakters gesandt, die mau im Hauptsaale auf der rechten Seite des Mittelpultes findet. Als letzten deutschen Künstler müssen wir dann aus der Eingangs halle noch Meister Hans Tboma Nachträgen, von dem man hier die bekannten Farbensteindrucke des „Geigers" und „Amor auf dem Vogel" zu sehen bekommt, während die Handzeichnungen dieses „deutschesten der deutschen Künstler" im zweiten Saale auf zusuchen sind und neben einige ornamental verwendete Batyrtopte, die AqnarettsNue wenrg glücklichen „Rheintöchter" und die getönte Federzeichnun Saale »wisch« Prell» und Diethe» Aquarellen Pb neben einer idyllischen Landschaft mit Viehherde verwendete Satyrköpse, die Aqnarellskizze der „ „Rheintöchter" und die getönte Federzeichnung der „Here" bieten. An Thoma reihen sich im groben Saale auf dem rechten Mittelpulte noch an: Hans Schrödter und Jda Pfaffenbach, diese mit einem ansprechend ausgeführten Nach- mittagssonuenblld, jener mit chatko- und xylographrschen Arbeiten, von denen der in derber Charakteristik gehaltene „Äockschlitten" wohl am meisten auffällt. — Das Gros der Karlsruher Graphiker hat sich auf dem rechten Seitenpult zusammen gesunden. wo wir außer Hans v. Volkmann, von dem 1 Blatt — sage und schreibe: ein Blatt — kurze Zeit da war, den Stab des „Künstlerbundcs" fast vollzählig, wenn auch nicht immer mit durchweg charakteristischen Arbeiten aus den letzten Jahren vertreten finden. So bemerkt man von Gustav Kamp- mann, unstreitig neben Votkmann heute wohl der bedeutendste Graphiker Karlsruhes, nur die anspruchslose Skizze eine» Hauses aus Dietzendobel und die aquarellierte Dächeransicht „Hcrbst- nioigen" genannt. Fast lediglich au» Beistiftzclchnungen läßt sich auch nur die künstlerische Bedeutung Friedrich Kalimor studieren, de» diesjährigen Präsidenten der T Verl! gen rung tm Lrstspirlhäuse zu Berlin angenommen 5 Da» Programm für die Bahre uther Festspiele de»' nächsten Jahre» ist jetzt dabin endgültig festgesetzt, datz „Tann- Häuser". „Der Ring de- Nibelungen". iParflfal* und in völlig neuer Inszenierung „Tristan und Isolde zur Aufsüyrung kommen sollen, von Mitglieder» der Dresdner tzofoprr werden Mitwirken Frau Witttch, Herr Perron und der neue Tenor Herr Oeler. f Die Düse hat beschlossen, nunmehr auch Ibsen» MoSmerSbolm" ihrem Repertoire einzuverierbe«. Die Tragödin wird demnächst anläßlich einer Tournee mit ihrer Truppe die Rolle der Rebekka Wert zum ersten Male in Geus spielen, und sich im kommenden Winter auch in Deutschland in chr »eigen. ge 1- Da da» Lübecker Stadttheater wegen Jener», ffayr geschlossen ist und der Neubau erst demnächst begonnen wird, stimmte der Bürqerausschuß einem Provisorium zu. wonach Direktor Piorw (Hannover) in der Stadthall« spielen soll, mit einer Staatssubvention von 18 000 Mk. f Der letzte Zeuge der ersten Aufführung der »Wacht amRbein". der Ehrenvorsitzend« der Krefelder Liedertafel, Wilhelm van Kempen, feierte dieser Tage seinen 80. Geburts tag. Er ist der einzig Ueberlebende jenes Quartetts, da» vor nunmehr 51 Jahren die eben entstandene „Wacht am Rhein" dem Tondichter Karl Wilhelm in seinem Hause'»» Krefeld vorgesnnaen hatte. Er war einer der besten Freunde Wilhelms bis an dessen Lebensende. f Mit der Herausgabe der im Nachlaß de» verstorbe. nen Baseler Professors Franz Overbeck vorhandenen, bereit» mehrfach erwähnten Briefe Nietzsche» ist laut Overbeck» Testament der Schweizer Schriftsteller Karl Bernoulli, der gegenwärtig in Berlin lebt, betraut worden. f Der ,.Parsifal" in Permanenz. Der Wagner- Verein in Amsterdam hat beabsichtigt, den „Parsifal" fortan in jedem Jahre aufzuführen. Der Protest der Wcigner-Ge- mrind« gegen die Wiedergabe deS Werke» außerhalb Bayreuths hat also keine Wirkung gezeitigt, was um so erfreulicher ist. als die Wiedergabe des BühnenweihfestspielS nach dem einmütigen Urteile der Kritik «ine durchaus würdige gewesen ist. für feilsch . ^reß kür Grapho logie wird von der Pariser Graphologischen Gesellschaft für das Jahr 1906 vorbereitet, gelegentlich der Hundertjahrfeier des Ge burtstages von Abbs Michon, der im Jahre 18W als Erster die phologie in ein System brachte " " Präsidium des Komitees übernommen, f Ein spanisches Madrid berichtet wird, hat . der Borstellungen einer Revue im Zarzuela-Theater verboten, die voll von plumpen Anspielungen gegen politische Persönlichkeiten ist wer einer ausländischen Herrscherfamilie nick >!ge " ' ' ^ ' olizei räumte den Zuschauerraum. es Zivilgouverneurs. f Ein internationaler Kon, zie wird von der Pariser Graphologis l« aes von Abbtz Mtcho Graphologie in ein System brachte. Jules Claretie hat das .Zensurverbot. Wie ans der Zivilgonveruenr die Fortführung : vrevue im Z gelungen gem und selbst die Mitglieder einer ausländischen .Herrscherfamilie nicht verschont. Auch der verständige Teil des Publikums hatte lebbast dagegen protestiert. Die Polizei räumte den Zuschauerraum. Die Presse lobt das Vorgehen ?l»ehl in wohl nicht leicht zu nehmende Rivalität getreten. Zu diesen Blättern kommen noch einige figurale Skizzen und Studien, von denen der dem „ersten Schnee" mit erwartungsvoller Span nung zuschauende Knabe am Fenster sicher die meiste Beachtung verdient. In der eigentlichen Graphik ist Kallmorgen dagegen nur mit einem nächtlichen Straßenbilde aus Hamburg vertreten. Besser ist es in dieser Hinsicht mit den noch folgenden Karlsruhern bestellt, wenn auch die Art der Technik bei dem bekannten Streben unserer modernen Künstler, die Wirkungen der einen oft mit den Mitteln der anderen zu erreichen, bisweilen nicht ohne Mühe fest zustellen ist. So folgen sich denn in der Reihe Karl Biese mit der farbigen Steuizeichnung einer Stadtansicht in abendlicher Dämmerung, Franz Hein, dessen Bildnis am Arbeitstisch als Radierung von der Hand des Grafen Kalckreuth wir unter den Stuttgartern wieder begegnen werden, mit vier Blättern voll arter Märchenstimmung, mehrere Radierungen von Walter ! onz, Karl Hofer und Adolf Lunz, bei denen die technischen Erkennungszeichen ganz besonders stark ineinander übergehen. F. Langbein zeigt daS berühmte und viel abkonterfeite Lahn- schloß Runkel in farbigem Steindruck; der gleichen Technik be dienen sich Marie O ri t i e b und R. O. Mattyaei in ihren ansprechenden Landschastsblldern, unter denen namentlich die rosigen Abendwolken des letzteren ein Werk voll tiefer weihevoller Stimmung bedeuten. Schabe ist es. daß auch Otto Fikent scher, der treffliche Tierzetchner, nur mit einem einzigen, wenn auch recht anerkennenswerten Blatte, der „Pferdrtränke' vertreten ist. Als letzter unter den Karlsruhern ist noch Albert Haueisen mit einem großen schwarz-weißen Holzschnittbilde zu nennen. Unter den Künstlern der württembergtscheu Residenz, de» grün- umrauschten Stuttgart, können wir diesmal zu unserer Freude auch einen alten Dresdner Bekannten in Franz Hochmann begrüßen, den wir uuf unserer letzten „Großen Kunstausstellung" so schmerzlich vermißten. Seine treffliche Lithographie fettwanstiaer Borstentterr hat dementsprechend auch auf der Dresdner Seite Während deS Drucke» «ingegangene Neueste Drahtmelduugen. Freienwalde. Bei der Reichstags-Ersatzwahl in Ober-Barnim erhielten bisher Pauli (freikons.) 6067, Bruns (Soz.) 6214, Kollmann (sreiß! 3511 Stimmen, b Ortschaften stehen noch aus. Paris. Die Minister traten heute in einem Kabinetts- ra 1 zusammen und beschlossen, alle im AmnestievorschIag angeführten Personen zu begnadigen. Paris. Die Senats-und Kammersefsion wurde heute geschlossen. London. Oberhau-. Earl Jersey erbittet Auskunft über die Verhandlungen mit Deutschland wegen der Marschall- und Karolinen-Jnseln, worauf Lans- downe erwidert: Wir stehen mit Deutschland in Unterhandlungen wegen einiger Punkte, welche über den Rahmen deS Monopols der Jaluit-Gcsellschaft hinausgehen, und haben den Botschafter in Berlin angewiesen. Erkundigungen «inzuziehen, unter welchen Bedingungen das Land erworben werden kann, sowie festzu- stellen, ob die englischen Firmen, welche vom Handel auf den Marschall-Jnseln ausgeschlossen sind, nach dem 1. Oktober ihre Bemühungen wieder ausnehmen dürfen. Wir wissen gut, daß in den australischen Kolonien «in starkes Interesse hierfür besteht, und werden nicht verschlen, diese Tatsache der deutsch« Re gierung zur Kenntnis zu bringen. Konstantinopel. Die Pforte lehnte die Forderung der Großmächte betreffend die Finanzkontrolle in Make donien als über das Mürzsteger Programm hinausgchend und die Rechte und die Unabhängigkeit der Türkei verletzend ab. Außerdem sei die Maßregel bei dem erfolgreichen Verlauf der von der Pforte getroffenen Rcformmaßregeln unnötig. 18«tlerber1«» de« Kgl- Sächf. Meteorolog. Institut» tn Dresden vom 13. Juli 8 Uhr morgen» (Temperatur nach Lelsiu»). Wetterlage tn Europa am 18. Juli 8 Uhr früh: «t»N»n«. «am, Ptornow Mal. H»»d «hetslLnsd Hoparand. Sk»d««n<>, Stockholm Nooenha«. M«m»l Lwtnm». «tage» «,» Lamdg. I Held« MLtung «. «Uirk dehwtnde« »ett« d,dickt d«d«ck« «« orro i«n>, « mähto ««,«> nsv inedtdett« nv mddtgwolN, vvnv leichtidciter «V M'chh-Idded tV schwach wolkig NO schwach wolkig leicht bedeckt tVN V leicht Regen rVH V letcht wolkig T». I« » l7l l IS, v Station« > «am» Sc«, lachen 1 SerNn «arllruh» Franks. M. Me, « Part» 1» München 8 Dresden 7 Floren» Rom RIU- de««tn»e« «Mt« VSV leMRedel WSVmithi,!'«»»», «»V t»t<S!««ia, V Ichwachtdedäcki «SV lMded^t «V letcht»«« »V letlht VSV leicht O leicht lk INcht wolkent »olN« «olkenl Der DrvreMon unter 7kk Mm. im westlichen Rußland liegt boder Druck über 76S Mm. im norwegischen Meer und über 7SS Mm. in der Biskcwalee gegenüber. Unter weltlichen Winden herrscht meift trübe«, noch immer warme« Wetter; am So,tag sind wieder mehrfach Gewitter mit RegenfLllen aufgelretm. Trübes, kältere« Weiler mtt Niederschlägen wahr» lchemtuh. Prognose für den 1«. Juli. Wetter: Regnerisch. Tem peratur : Normal. Windursprung: Nordweft. Barometer: Mittel. Witterung tn Sachten am 13. Jult. «totlo» äsch-drah d«u«m> jslktau r«»mni, r«»». 2 rr.« >8,8 r«.o 17, rr, l«ll »4,0 >»,« „7 k». II,8 l».8 «u» nv nv l> so V »! l.I VNV » ».» »V , r.l vsv« »»»« Swtd«, Schn,««, »nd«, ltanhain diUdera io.o »8.« »80 Li »8 rnrv 8 «o , >m Abend de« 11. Juli fanden vielfach Gewitter statt, hie» ---- - — . iatd, walch« aus- >,br«ttete Regentage brachten, aüch'trät HnUrtnge Wänne-Abnahm, ,ta. 1». Juli tm Maximum nur noch», Gr.» da» .e Temperalur erreicht, am Barometer zeigte gering, Sch Tage« 1«,b Mm. Niederschlag unv nachmittag« schwacher R nicht sichtbar. Dr » «d « n, l». Jult. Barometer tm Maximum nur In Reibenbatn sielen tm Lau ung vom Ftchlelberg, vor »er Sonnenuntergang.
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