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U«MtzMchtk Stifrntkg Uf« pan».' »Sich »tr» PH «eÄl^ sätzÄchrrs^r. «n,,lm ik,,,? «M 1 «Dl editto«, 1». Hageökalt für llnterhaltmlg uB Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobtsch. Mo »SS. Dienstaa, den 9. Anaust 1884. Unzetaen i. dies Blatt», da« jetzt in IO,«»»» Erempl. erscheint, finden eine ----- - da« jetzt in 10.0 ^ersol^rrich^Ve Dresden, dm 9. August. — Göttin Fortuna blickte bei der -estrigen Lotterieziehung recht wohlwollend nach Dresden. In die Collection des Herrn R Schinck fielen theilweis die 15.000 und 4000 Thlr., wäh rmd dem Herrn Ullmann auf der Prager Straße der Zwei tausendthalergewinn zu Theil wurde, wovon ein Achtel einem hiesigen Barbiergehülfen zukommt. — Der dießjährige große hölzerne Vogel bei dem Schießen war sehr hartnäckiger Natur. Gewöhnlich wird solchem schon am Sonnabend der Garaus gemacht, aber trotz vieler Büchsen schüsse war eS nicht möglich dm Rumpf herabzubringm, weS halb oieß erst am Sonntag geschah. Vogelkönig wurdr Herr Stadtrath Math, für dm Her« Bäckermeister und Stadtver ordnete« Gregor geschossen hatte. — Die zu Leipzig am 6. August angesetzte Volksversamm lung in Sachen des Submarine-Ingenieur- Bauer und seiner Erfindung, erfreute sich eine« zahlreichen Besuches. Die Bauer'sche Idee, welche der Prüfung von Sachverständigen unterlegen, wo in Betreff der Küstenbrander zum Schutze der deutschen Küsten, für praktisch und wirklich durchführbar er kannt- worden. Baue« sprach in dieser Versammlung über die Wichtigkeit der Submarine für die Kriegs- und Handelsflotte, über seine Erfolgs in England und Rußland, seine Mißerfolge bei den deutschen Regierungen und bei dem Nationalverrin . auf technische Erörterungen könne er hier nicht eingehen, in die sem Punkte möge man der Sachverständigenkommission vollkom menes Vertrauen schenken; dar Experiment werde 100,000 Thlr kosten, aber die Panzerschiffe wären auch nur ein Expe riment, das bald durch neue Erfindungen verdrängt werdm könne. Dar Geld werde nicht verloren gehen, sondern, wenn fein Küstmbrander dereinst von einem Staate auSgelöst werde, als Fond zur Unterstützung für spätere deutsche Erfindungen angelegt werden Herr Bauer, welcher lebhaften Beifall ern tete, befindet sich jetzt in Dresden und wurde als eine bekannte Persönlichkeit gestern vielfach von Technikern urd Freunden sei ner Erfindung begrüßt. — Auf dem Nicola'kirchhof zu Pirna wurde gestern Vor mittag da» Grabmonument eingeweiht, das man zur Erinnerung an die drei Unteroffiziere Lange, Hofman und Bernhard gesetzt hatte, die am 8. August v. I. bei einem Exercierritt bei Birk witz unweit Pirna in der Elbe ertranken. Die dabei von Hm. DiakonuS vr. Spieß gehaltene Red« wird nächstens mit einer Beschreibung des, von Herrn Bildhauer Nißmann zu Pirna go fertigten Denkmals im Druck erscheinen, deren Ertrag der In validencaffe »«fließen soll. — s Ein Jrrthum hatte gestern eine Zuhörermenge nach Nr. 11 der LandhauSstraße gelockt. Sie mußten aber Alle wieder nach Hause gehen, denn der Anschlag am schwarzen Brett war seltsamer Weise sehr verfrüht. Die Hauptverhand lung .Wider die Gebrüder Benno Christoph und Ernst Fehr- man» faud^nicht am 6. August, sondern findet erst am 8. «eptembrrlipektt. — Durch einen Zusammenstoß stürzte vorgestern Abend auf der Amalienstraße ein Omnibus um. Trotzdem, daß der. Wagen nur im Innern, nicht oben auf der Decke «och mit Passagieren besetzt war, sollen dennoch einige Verletzungen vor- gekommen sein. — Ein Privatmann, der an der Eliasstraße wohnt und Zeit und Muse genug hatte, die nach der Vogelwiese fahrende« Wagen zu zählen, hat diese TantaluS-Arbeit zu Wege gebracht. Da wir in die Glaubhaftigkeit des Resultats keinen Zweifel setzen, indem uns dieser Geduldsherr als ein gewissenhafter Mann bekannt ist, so kaffen wir hier diese Kuriosität folge«. Sonntag den 31. Just von Uhr bis 8z Uhr: 1169 Wagen; 347 Ommibus, 68Y Droschken, 133 Fiaere und Equipagen. Mittwoch den 3 August von 3 Uhr bis 7 Uhr: 800 Wagen, 308 Omnibus, 530 Droschken, 72 Fiaere und Equipagen.' Freitag de» h August hon 2 Uhr bis 8 Uhr: 1156 Wagen, 304 Omnibus, 728 Droschken, 134 Fiaere und Equipage« Sonntag den 7. August von 2 z Uhr bis 8 Uhr: 1080 Wage»; 313 Dmnibus, 620 Droschken, 148 Fiacre und Equipagen, zu sammen 4205 Wagen. — Während der Zeit des Vogelschießens wurden im Zoologischen Garten für 15,835 BilletS » 5 Ngr 2639 Thlr. 5 Ngr. 2,932 BilletS L 3 Ngr 195 Thlr. 14 Ngr. Zusam men 2,834 Thlr. 19 Ngr. vereinnahmt. — Am Freitag wurden dem Gasthofbesitzer „zum weiß« Hirsch" zwei große Weiße Billardbälle im Werth von 18 Tha- lern gestohlen. Der Verdacht der Entwendung hastet auf zw« jungen Leuten, anscheinlich aus Dresden, die daselbst Billard gespielt und nach deren Entfernung die Bälle vermißt wurden. — Dem Vernehmen nach sind selbst wieder am Sonnabend auf der Vogelwiese etlichen Frauen die seidenen Kleider und Mäntel zerschnitten worden. — -f- Eine tragkomische Seene, die an dm Thron Salo- monis erinnert und die von einer Loschwitzerin herbeigeführt wurde, sammelte am Freitag eine große Menschenmenge in einem Restaurationszelte auf der. Vogelwiese zusammen. Die Frau sah den von ihr geschiedenen Mann mit ihrem Kinde da-: sitzen. Sie stürzte mit ihrer Mutter darauf los, mit dem Kufe: „Das ist mein Kind, her mit meinem Kinde!" Der Mann mußt« gute Miene zum bösen Spiele machen und das Kino hergeben, obgleich es doch eigentlich dem Vater war Er wollte aber jeden Skandal vermeiden. Wäre der gerichtliche Weg zur Wiedererlangung des KindcS nicht der kürzere und weniger geräuschlose gewesen? - — Heute Dienstag 9, und morgm, Mittwoch 10. August, inden hier die Jahresfeste der „sächsischen Hauptbibelgesellschsfr* und de» »sächsischen HauptmisfionSvereinS," sowie am erste« Tage eine Dresdner Pastoraleonfrrenz statt. Diese beginnt früh Uhr in dem Stadtvrrordnetensaale und wird eröffnet durch ine „biblische Ansprache" von Herrn ?. Wapler in Polens woran sich ein Bortrag „über die modernm Darstellungen de» LebmS Jesu" von Herrn Prof. vr. L«th«rdt und „4