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Dresdner Nachrichten : 20.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960820
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-20
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.08.1896
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KG III». »«»Isitt« lubabor: tael I 7uelliLvälM§, 3edsKsl8trL88ö §. Girü««te>, in ««I»t vn»tt»«v>»vn » «lout^vlioa I*»>e1o1-, ^NLii«- »ml i>. s«Kr.r«r8rrrirrrrKirr^r-^r^W^? t>IV86 8tnunell8- «vrtti virtcvncka In- «alcWU-Ve-rtilst'UUzr«- 8s>arirrljllr> ist in b'IiUiebon ükanrll ru bnlmn, nn Xlrl'Iiorlin- klalcnta nu^Mbünxt ainü. HT« ^ ksplvr-r3drtll-!,38er^ k3pior-Kro88od3llälll38 <8»VS ^ k,«I»Ir»Q-N»i»1« . I»»ili» 1. — I« ll«II« I»l — ««I,i — uiuj Nult« r- ^ I'« >»»« »»t. < i»»»Q um! I^^I»tir« t«I« >»p»»,»I, n« . H Oelo^enkvitsix^ton. — villk^lo I^tzi.Kn. — I*romptv.8to N kdoloerLpkis »»llLlw 8 Sir. 23V. K»««el: Politisches. Serbien und Bulgarien, die eine Zeit lang im Hintergrund der orientalischen Bühne verschwunden waren, treten jetzt wieder vor an die Rampe und scheinen vor Europa ein gemeinsames Bc- unruhigungsspiel ausführen zu wollen. In Serbien sind es die Radikalen, die mit ihren feindseligen Bestrebungen gegen die regierende Dynastie Obrenowitsch neuerdings Oberwasser bekommen haben und dem iungcn König Alexander das Leben sauer machen. Die Lage hat sich insbesondere zugespitzt, seitdem der König cS jüngst verweigerte, einer radikalen Deputation den erbetenen Em- pfang zu gewähren. Die abweisende Haltung des Königs ist das Signal zu einem allgemeinen radikalen Feldzug gegen dieDhiiastie geworden, der mit der ganzen Rücksichtslosigkeit der Halb- civilisation, wie sie den Serben, Bulgaren und sonstigen Völker schaften jener Gegenden eigen ist, geführt wird. In seiner Ver legenheit hat Alexander wiederum das gelhan. was er bisher noch immer zu thun pflegt, wenn ihm das Messer seiner getreuen Unter- thancn an der Kehle saß: er hat seinen welterfahrenen Papa zu Hilfe gerusen. Herr Milan wellte bis vor Kurzem in Karlsbad, wo er sich von den Strapazen seiner Liebes- und Geldasiaircn zu erholen und für die nächste »Campagne" frische Kräfte zu sammeln gedachte. Von dort reiste er zur »Rachkur" in die Schweiz und begab sich alsdann wieder nach Paris, um sich dort aus's Neue in den Strudel seiner Regentenpslichtcn a. D- zu stürzen. Indes; der Mensch denkt und die Politik lenkt. Kaum in Paris ange- konunen, fand Herr Milan auf seinem Kaffertsich ein Briefchen seines kleinen Alexander, der ihn himmelhoch bat. doch ja schleunigst nach Belgrad zu kommen, um den verfahrenen Staatskarren wieder in's rechte Gleis zu bringen. Natürlich konnte sich Herr Milan der Ausübung seiner so in Anspruch genommenen Natcrpstichten nicht entziehen. Er wird daher demnächst, sobald er von seinen Gläubigern die bindende Zusicherung erhalten hat, daß man ihn auf der Reise überall an den Anfenthaltsstatiouen ungepfändct passiren läßt,; den Oricntexpreszzug besteigen und gen Belgrad dampfen, wo inzwischen Frau Natalie bereits ihre Kosscc packt, um in demselben Augenblicke Reißaus nehmen zu können, wo ihr eheliches Gespans das Belgrader Pflaster betritt. Man glaubt, die Ankunft Papa Milan's werde eine „Wendung in der inneren Politik" zur Folge haben. Die „Wendung" wird ohne Zweifel zunächst darin bestehen, daß die serbischen Finanzen noch gründ licher verpfuscht werden als sie es bereits sind. Außerdem kann aber leicht auch noch ein anderer Erfolg eintrcten, den Herr Milan nicht beabsichtigt. Tic Dvnastie Obrenowitsch ist nämlich bereits bedenklich unbeliebt bei einem sehr großen Theil des serbischen Volkes und wenn Herr Milan nun auch noch das Seinigc thut, um die Unbeliebtheit seines Hauses zu steigern, so könnte das dazu führen, daß die Chancen der montenegrinischen Dvnastie, die bereits ein Auge auf Serbien geworfen hat, sich wesentlich höben und die Thronfolgesrage ans dem chronischen in einen akuten Krisenzuständ überfühlten. Eine ernstliche Umkehr aber in der inneren und äußeren Politik des Landes von einer so despektirlichcn Persönlichkeit, wie es Herr Milan ist, zu erhoffen, das zeugt denn doch von einer Geringschätzung der moralischen Imponderabilien, die selbst gegenüber den Verhältnissen der Balkanstaaten zu weit gewirben ist. Unter diesen Umständen erscheint es ganz begreiflich, daß der König Alexander von der Nachricht, Czar Nikolaus II. wolle den Fürsten von Montenegro in seiner Landeshauptstadt Cettinje besuchen, „sehr peinlich" berührt worden ist. Die Zurück setzung der Dynastie Obrenowitsch. die man an amtlicher Stelle in Belgrad darin zu erblicken geneigt ist. dürste wohl ihre guten Gründe haben. Für Deutschland muß bei der Bcurtheilung der serbischen Zustände vornehmlich der Gesichtspunkt in Betracht kommen, ob eine jeweilige Negierung des Landes im Stande ist, möglichst gleichmäßig gute Beziehungen zu Oesterreich und Ruß land zu unterhalten. In Bulgarien weilt Fürst Ferdinand augenblicklich in der Stille eines Klosters und fleht um höhere Erleuchtung, sei es auf russisch-orthodoxem oder auf römisch-katholischem Wege; um solche kleine Unterschiede ist es dem Fürsten nicht zu thun. der Alles nimmt, wie und wo er es bekommen kann. Die erhoffte Erleucht ung betrifft den eingetretcnen Kabinetswechscl, der den Fürsten in eine nicht ganz gcmüthliche Lage gebracht hat. Die Ursachen der Krisis liegen theils auf dem politischen, theils aus dem persönlichen Gebiet. Den Ausgangspunkt hat der Konflikt von einer Reibung des Fürsten mit dem Kriegsminister Pctrow genommen, der sich gegen die von Ferdinand gewünschte Maßregel der Rückberusung derjenigen Offiziere sträubte, die seiner Zeit bei dem Ueberfall auf den Fürsten Battenberg bcthciligt und seitdem ans Bulgarien verbannt waren. Fürst Ferdinand hoffte durch diesen freiwilligen Schritt des Entgegenkommens gegenüber Rußland in Petersburg «inen weiteren Stein in's Brett zu bekommen. Der Kriegsminister aber befürchtete von der Maßnahme eine Schädigung der Disziplin in der Armee und gab daher, als der Fürst auf seinem Willen be haute. seine Entlassung, der sich alsbald das gesummte Kabinet Stoilow anschloß, indem es die Bedenklichkeiten des Kriegsministers zu den seinigen machte. Fürst Ferdinand hätte nun wohl zwecks Neubildung der Regierung eine Persönlichkeit zur Verfügung, die ihm bei der Durchführung seiner von dem bisherigen Kabinet beanstandeten Absicht ohne Weiteres zu Willen sein würde, nämlich Herrn Zankow, der im Jahre 1886 die Oberleitung bei der Auf hebung deS Fürsten Alexander hatte. Zu einem solchen plötzlichen 8>,(>emluall>u! tt*ii»«1»-i- »all t-ii'Ui»!»»;»- ^utiirrlii»«-», ViLirlarrten - Illioioiriaphian I'.' Ktüeß 6 Karl , rinelr jaüeni Lilri in Irünktl. -Vu8ln>>ruo?. und Bulgarien. Hosnachrichle», Denlschcc Apolhekerverein, Amtliche Bekannt- l Muthnmßlichc Witterung: inachniigen. Probefahrt des Schranbendampsers „Prinz Friedrich Christian" ! Veränderlich, kühl. Ruck nach Rußland hi» scheint aber dem Fürsten der Augenblick hängnißvolle Rennen. Darnach doch wohl noch nicht gekommen zu sein und vielleicht erinnert er ksjws inc die großen Kutter „M sich auch des trüben Geschickes des tapferen Alexander, das sich' " andere für IVAkenIiruiWti'. I<». rlviit vliviimlit-öu Vivkoriri.-livl.vst Tmluerstlill, 2t). AuM. Darnn waren zwei Rennen angesetzt, eleoc", „Satanita". „Ailm" und 2 kleinere Fahrzeuge, darunler ^ ^ ^ „Isolde". „Meteor" niachle falschen Start und mußte von Neuem gerade henlc zum zchnlen Male ,ährt und das ihn in eben dem „.i^cn. „Ailm" sühne, dann folgten „Britannia", „Satauim" Moment ereilte, als er sich dem mächtigen Czarenrcich auf Gnade und „Meteor". „Alisa" machte einen Knrsschler und wurde dis und Ungnade überliefert hatte. Genug, es hat den Anschein, als möchte Fürst Ferdinand den bisherigen KabinctSchei Stoilow vor läufig »in jeden Preis in der Regierung erhalten. Herr Stoilow ivird dann wohl auch ein Einjchen haben und seine Einwilligung nicht von allzu schweren Bedingungen abhängig machen. Die persönliche Seile der bulgarischen Ministcrkrisis ist auch interessant und bedeutungsvoll genug, daß man ihr einige Auf merksamkeit zuzmvenden berechtigt ist. Fürst Ferdinand hängt nämlich mit unerbittlicher Zähigkeit au den Aenßcrlichkeitcn des höfischen Eeremoniells und hält Deirjenigen für seinen ciller- getreucslcn Diener, der am wirkungsvollsten als bedingungslose Hosichranzc zu posiren versteht. Herr Petrow aber war ein Mann nach eigenem Schnitt, der auch m Gegenwart des Fürsten den Kops gerade und den Nacken steif zu tragen Pflegte und deshalb Ferdinand ein steter Gegenstand des Mißbehagens war, von dem ec sich bei ehester Gelegenheit zu befreien bestrebt war. Der klein lich-höfische Gesichtspunkt spielt überhaupt bei allen Maßnahmen und Entschlüssen des Fürsten Ferdinand, bei seinen Sympathien und Antipathien eine mehr oder weniger wesentliche Rolle. Aus der Neigung zur höfischen Etikette erklärt sich auch die Sucht Ferdinands, ein „Roi" zu werden, um sich im Glanze einer Königs krone sonnen zu können. Er will dem Hause Koburg durchaus eine neue Krone hinzugewinnen: das ist die Triebfeder seines ganzen Thuns und Lasiens. Zur Erreichung dieses Zieles ist ihm irdcs Mittel recht. Er läßt den kleinen Boris umtaufen, ver streut Andeutungen, daß er selbst eventuell geneigt sein würde, russisch-orthodox zu werden, huldigt dem Sultan, als dessen ge treuesten Vasallen er sich ausspielt, macht dem Mohammedanismus Komplimente und duldet gleichzeitig die makedonischen Zettelungen aus bulgarischem Boden, mit einem Worte, Ferdinand ist ei» Mann süc Alles, der sich bemüht, auf rede Zukunftsmöglichkeit rechtzeitig eine Abschlagszahlung in der Gegenwart zu geben. Es fragt sich nur, ob er datier ichließlich aus die Kosten kommen wird, da es doch am Ende möglich wäre, daß er die ersehnte Königs- kronc zu theucr bezahlte, nämlich mit dem Bestände seiner Herr schaft überhaupt. Ta Fürst Ferdinand nicht sowohl bulgarische als dynaslilchc Politik treibt, so würde er gegebenen Falles sich über eine Undankbarkeit des bulgarischen Volkes nicht beklagen dürsen. Sein Sturz würde ganz und gar der tragische« Helden größe eines Battcnbcrger entbehren und aus keiner Seite eine wärmere Regung Hervorrufe». Hält sich aber sein Thron auf dem schwankenden Grunde, auf dem er zur Zeit noch steht, so kann Fürst Ferdinand nach wie vor in dem Bewußtsein schwelgen, ein vielseitiges Talent mit so ausgcbildetem Witterungssinn und von so hervorragender Akkommodationsfähigkeit zu sein, daß er sich sogar zu einem preußischen Kriegsminister nach deim Herzen des Chefs des Militärkabinels eignen würde. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom Ist. August. Josef erfahren hatte, daß 'cl "" der ten Berlin. Da Kaiser deutsche Kaiser lebhaftes Interesse Rakoczy, den der Czar der ungarischen Nation gescheit! proben hatte, beauftragte er seinen Hofmarschall in Ungarn, mit Fürst lkt yat, , . _ . . garn.mit dem Säbel nach Potsdam zu reisen und ihn dem Kaiser Wilhelm zur Besichtigung vorzulegen, was gestern geschehen ist. — Der frühere Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff hat gestern hier seinen Hausarzt konsultirt und begiebt sich morgen zur Kur nach Bad Neuenahr. — Die Nachricht von einer neuen Marinevorlage wird jetzt auf eine wissenschaftliche Arbeit des Kontrradmirals Tirpitz, die dieser im vergangenen Winter im Austrage des Kaisers vollendet hat, zurückgesührt. In dieser Arbeit wird dargeleat, wie unsere Flotte an Material beschaffen sein müßte, uni vom Stand punkte des Militärs in der Gegenwart den an sie herantrclenden Forderungen gewachsen zu sein. — Die Angabe, die Vorlage über die Reform des Militärstraivcrfahrens werde u. A. ein Recht des Kaisers zur Bestätigung oder NichtbcstZligung der Urlheilc Vorbe halten. und dergleichen, wird für ganz unrichtig erklärt. — Der frühere Handelsminister Frbr. v. Berlepsch hat an die philmophischc Fakultät der hiesigen Universität, die ihn zum Ehrendoktor er nannte, ein Dankschreiben gerichtet, m dem cs heißt: Die philosophische Fakultät hat min durch Verleihung des Doktorgrades I>onari8 «rusa eine große unerwartete Ehre erwiesen, die ich um so höher schätze, je tiefer ich von den Verdiensten der deutschen Wissen schaft durchdrungen bin, die sie sich um die Klärung der wichtigsten Frage der Zeit, der sozialen, erworben hat. Sie war es und ist es. die durch systematische Untersuchung der wirthschaftlichen Ver hältnisse. ihrer Ursachen, ihres Werdens und geschichlllchenZmammcn- hangcö die unerläßliche Vorarbeit für jedes verständige Gesetzcs- werk geliefert hat. Sie hat Belehrung und Klärung über soziale Fragen in weite Kreise der Bevölkerung getragen und die öffent liche Meinung seinerzeit bereit gestimmt, die gemäßigte Sozial reform als eine unerläßliche Aufgabe deS Staates anzusehcn; sie hat aber auch durch ihre gründlichen Forschungen und logische» Schlüsse nachgewiesen, daß mit dem Verlassen des gewachsenen Bodens nur unerfüllbare Forderungen und unhaltbare Versprech ungen entstehen, die wohl zum Zerstören, aber nicht zum Anfbaue» führe» können. Berlin. Der „Reichsanzeiger" widmet dem bei der gestri gen Regatta in Sonthsea verunglückten frühere» deutschen Ge sandten in Mexiko, Jrhrn. Curt v. Zedtwitz einen Nachruf, in dem es heißt: Frbr. v. Zedtwitz hat sich in allen von ihm bekleideten Stellungen durch Diensteifer und gute Leistungen bewährt. Dem in verhällnißmüßig jungen Jahren so jäh aus dem Leben Ge schicdcnen wird im Auswärtigen Amte ein ehrendes Andenken be wahrt bleiben. — Die „Times" bringt einen Bericht über das der anali^iztrt, segelte jedoch fort und sührrc in der ersten Runde bis '/« Meile vor dem Komiteebooie; hier wurde süc ihre Onalisizir- una signalisirt. Tic „Britannia" folgte mit einer Länge vor dem „Meteor", der „Satanita" überholt hatte. Gleichzeitig vollendeten die kleinen Aachten die erste Runde. „Ailsa". „Isolde" nnd „Saint" waren gegen die..Britannia" gedrängt, svdaß eine Kollision unver meidlich war. „Saint" und „Isolde streiften sich zunächst leicht, dann ging „Meteor" Bugspriet durch die Leeseite von „Jsolde's" vauptfegel. Der „Meteor" solgte, ging dann über „Isolde" hin weg und hob deren Kopf hoch in die Höhe, sodaß der Mast ans Bacon v. Zedtivitz's Kops niederkrachte. Baron v. Zedtwitz wird einbaisamirt und die Leiche nach Dresden überführt. Berlin Das Bürgerliche Gesetzbuch ist gestern vom Kaiser vollzogen worden. H a mbur g. Rach Erkundigungen bei den „Hamb. Nachr." wird gegenüber anderweitigen Meldungen sestgestclll, daß eö dcnr Fürsten Bismarck gerade in letzter Zeit sehr gut geht nnd der Ge sundheitszustand des Fürsten nichts zu wünschen übrig lasse. Kiel. Tie bei dem hiesigen Seebataillon ansgebrochenc Angenkrankheit ist auch aus andere Marinetheiie übergegangen. Gleiche Krankheitsiymptome sind sestgestclll bei den Matrosen der Weritdwision. Breslau. Der Verbandstag deutscher Bäckerinnnngen faßte heute eine längere Resolution, in welcher erklärt wird, daß die Zwangsorganisation des Handwerks eine bedeutende und iehr nütz liche Förderung zur Hebung desselben ist und die Hoffnung aus gesprochen wird, daß es der bevorstehenden Handwerkcrkonsereirz ge singen möge, die Mängel in dem Entwürfe zu beseitigen. Des Weiteren bezeichnet die Resolution den BefähiguiwSnachweis als überflüssig. Dagegen sei es nathwendig, daß das Recht. Lehrlinge zu halten, nur dcnienigcn Meistern zuerkannt werde, welche eine Gesellen- und Meisterprüfung abgelegt haben. Endlich wird die Errichtung eines deutschen RcichShandwecksamws gefordert. Ferner wurde in einer Resolution die Sonntagsruhe als das Bäckcr- gewerbe schwer schädigend bezeichnet und die Erwartung ausgespro chen, daß die Regierung den Bäckern den Verkauf ihrer selbster- zengicn Waarcn an Sonn- und Feiertagen wenigstens bis Nach mittag 5 Uhr gestatten werde. Endlich wurde noch eine längere Resolution bcrr. Beschränkung der Konsnnwereinc gefaßt und hierauf der Verdand-stag geschloffen. Stettin. Im Bade Kolberg wurde der Mjährige jungvcr- hciralhelc Kaufmann Salonochmann ans BrcSlau ans Neauisition der Breslauer Staatsanwaltschaft verhaftet. Nach Beendigung des Vorverhöres ans der Polizeislatio» zog derselbe plötzlich sein Taschenmesser hervor und durchschnilt sich die Kehle; seist Zustand ist hoffnungslos. Knisel. In den Geschäftsräumen der Firma Pralle und^ Reel>in Burtscheid ist vor cinigecZeit cinePvrtion salpclcrsanrcS Baryt als doppelkohleniaureL Natron vermögen und an Filialen der Firma abgegeben worden. Dieser Verwechselung sind bisher zwei Menschenleben zum Opfer gefalle». Ta die Firma bisher nicht den Nachweis erbringen konnte, daß sic alles doppclkohleu- iaure Natron dem Verkehr entzogen habe, was seinerzeit an die Filialen gegangen ist, hat der Regierungspräsident durch öffentliche Bekanntmachung vor Anlauf dieses Salzes aus den Filialen der Firma gewarnt Fulda. Außer dem Erzbischof von Freiburg, sowie den Bischöfen von Osnabrück und Hildesheim nehmen der Erzbischof von Posen und der Biichos von Mainz an der Bifchofs-Konierenz nicht Theil. Die Konferenz wurde nach dem Eröffnungsgottes dienst durch den Erzbischof von Köln als dem Vorsitzenden beute Vormittag eröffnet. Die Schlußsitzung findet voraussichtlich Frei tag Nachmittag statt. Barcelona. Als die Musik heute aus dem Paseo Degracia ielte und daselbst starker Verkehr herrschte, explvdirte unter einer ank eine Petarde. Obgleich kein Unglück vorgekvmmeu ist, ent stand große Aufregung. Mau legt dem Zwischenfall keine Bedeut ung bei. Hier wurden noch weitere Verhaftungen vvrgeiivmincn. Wie verlautet, werden die Verhafteten, die alle zu den republika nischen Föderalisten gehören, wieder auf freien Fuß-gesetzt werden, sobald die nach Euba bestimmten Truppen ciugefcbifft sind. Madrid. Nach einer Depesche aus Kev West bemächtigte sich ein Haufe bei einer anti-spanischen Kundgebung einer spani schen Fahne und schleifte sic unter dem Beifall der Menge aus der Erde mit sich fort Eettinjc. Nach der Pubsieirnng der Verlobung des italienischen Thronfolgers mit der Prinzessin Helene fand ei» Tedcum in der Kathedrale statt. Lein Brautpaare wurden von allen Seiten begeisterte Huldigungen und Glückwünsche cnlgegen- ^ebracht. Die Stadt ist mit ilalreniichcn und mvntcncgrinhchcn flaggen geschmückt. Am Abend fand große Jllnnunalion statt. Lec Prinz von Neapel erhielt den Kordon des Tanilo-Ordcns nnd den üausorden der Familie Petrowilich. Belgrad. Der türkische Konsul ln Vrania wurde anf einem Spaziergänge »ach Prcsevo aus türkischem Gebiete durch Arnaulen, welche ihn lür den Kaimakam von Presevo hielten, getodtct. Ko n st a n t i n op el. Hier ist das Gerücht verbreitet, die Pforte beabsichtige, den bisherige» armenischen Patriarchen Jsmirlian nach Tripolis zu verbauueii. In armenischen Kreisen herrscht große Erregung. Tic Berliner Börse eröffnet«: unter dem Einflüsse des Halbjahr-Abschlusses der österreichischen Kreditanstalt, der beifällige Aufnahme fand, in fester Haltung; dazu kam dte feste Haltung der italienischen Werlhe, Im weiteren Verlaufe vollzog sich jedoch eine Abschwächnn^aus Besorgnisse anläßlich der Wahlkampagne in den Vereinigten Staaten. Kohlcnwerthc lagen schwächer «nis die An gabe. daß sich eine englische Trustcmellschaft gebildet habe, um den Vertrieb englischer Kohle* im Auslände zu begünstigen, Eisen- werthe gut behauptet, An der Nachbörse trat eine abermalige Besserung nnicr dem Einfluß der fortgesetzt steigenden Jtaliener- kursc ein. Deutsche und österreichische Bahnen wenig verändert, schweizerische schwächer. Von Renten waren Mexikaner matt auf schwächeres Silber. Banken mehrfach schwankend; deutsche Fonds fest. Dividendenpapierc Im Kassaverkebr über wiegend fest, aber still. Privatdiskont 2' - Prozent. — Die G c- trcidebörsc war wieder fest im Hinblick auf das regnerische Wctterund im Anschluß au die amerikanischen und weslcuropäi «2 2 4L — s *-e -- »»»»'-,4 " 8, > ! Ur> > ' scheu Märkte, sowie durch den Umstand, dem ausgesprochene«
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