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Dresdner Nachrichten : 23.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192207234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-23
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1922
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Sette 1 »rotzeu Werk der Einführung öer S»w«wmkaualttatt»n zu verwerte» Gelegenheit fand. Labet blieb er immer de, bescheidene Mann, der nie auf äußere Ehren Anspruch erhob. Der Verdienste de- Verstorbenen wurde von dem Vorstände des Tkefbouamts, Stadtbaurat Fleck, am Garge in ehren den Worten unter Ntederlegung einer Kranzspende gedacht und der Dank der Stadt ausgesprochen. Der Rat statte gleich falls einen Lorbeerkrcrnz mit Schleife in den Stadtsarben am Large niedergelegi. - Der sriitiere »lvnig im Glajrer Gebirge. Aus Retnerz wird uuö geschriesten: „König Friedrich Attstiist macht zurzeit eine graste ^»stivandcrmig durch die bewaldeten Ranb- aebirge der Grgsschast »klgtz. Zn giinstig gelegenen Ver- kebrSzentren wohnt er einige Tage, um von dort Touren ln die Umgegend zu unternehmen. So kam er a»S dem zer klüfteten Veuscheucrgebtrge am Mittwoch den iS. Juli z» »Tust in Vad Reinerz an. Um das Leben und Treiben des Bades zu vermeideu, nalun er nicht im Kurorte Reinerz selbst, sondern in dem etwa IN Minuten vom Bade entfernt liegenden Geblrgsstö-tchen gleichen Numens, im Hotel „Schwarzer Bar" Wohnung. Die Reinerzer sind auf diese- Hotel nicht wenig stolz, denn in ihm wostnien, wie eine Tafel an der Vorderfront jedem eindringlich bekanntglstt. General seldmarfchall Gra, Moltke, verschiedene Hecrsührer F.ieö richs des lkroße», der König Casimir non Polen und andere Potentaten kviiig Friedrich August kam in Begleitung dcS Barons e> Bur» im Städtchen an. Rur wenige Staumigane des „Schwarzen Baren" wustten von der !'evorsle»e»i>en -In kunft des sriil>eren SachsenkönigS. Vom Bären - »S unter nahm der König trov deS niittler>veile eingeteeteuen Witterungsnmschlages — e-^ regnete Iiäuüg täglich aus gedehnte ssiusttvaudernngen in die Umgegend. Mittlerweile hatte auch der Bürgermeister deS OrteS, De. Goeörl, der Mgleich knrdtrektvr deS im städtischen Belitz befindlichen Bades ist, von der -lmvesevtieit des Köniz.- erfahren, irr schirrte einen Bliiwenstrgils! S>egriist!n,g. A» einem Abend nahm der König beim Bürgerme'-tee das r'lb ndesseii et», wozu auch der Sradtverordnetenvornester, sou>ie der Pfarrer der evangelischen und der saistoliscl,-n l-eu-einde emgeladen ivaren. Der .König sv-acst i >> «oästeeud seines Reinerzer Aufenthaltes öfters sestr beifästig über dje wunderbare Uinaegend des DiieS ans, 'velcster l>ei >-k> tziccer Talsohle der stochst gelegene Badeort Preußens ist und dessen erste Kuranstalten von Friedrich dem Großen errichtet w»r den. Vor allem machte» die große-, Waldgebtete. ivelche bei BaS Neinerz beginnen und eine ununterbrochen? Fläche von über 100 Mt> Viorgeu bedecken, an» ilui grasten Eiuösiul. :Nii der Ersteigung der „Hoben Menses welche tl>>! Meter stoch ist, schlost er am Mittwoch den '9. Znsj seine» Reiner-,er Aufenthalt und fuhr am selben Tage übe,- ---lau um Viele- lale weiter 'Bald nach der -ln'nult des Königs in Reiner; konnte dessen Anwesenheit in dem l'leinen Dlädcmeu natürlich nickt mehr tkestetmnis üleiben. Neberal! begegnete die Be nSlkerirng istm mit grober Achtung." — Ansländerbesnch ans der Zahressäiau. Der Handel^ bevollmächtigte der südafrikanischen Union ln-, den >nrvpa ischen Kontinent, Karl Z p i l b a >: S tTin 'itok'erdgnit, wild sie Fahresichau Deutscher Arbeit besuche!! C bat in 'Be gleitung des Direktors der 'Ba>ik iiir Südanika. Mister Gibson. im Hotel „Ein väi'cher Hos' i» eiecöen Wohnung genommen. — Fcrn.r sind ans Ecuador !>i-?r ein getroffen und vom hiesigen .Koni»! von Peru Panlei, empfangen worden: Gcneralsoniut Avile M i n n ch e aus .'daiichiirg und sein Sekretär .ckoie 4- e r g a c g und Here Alberto Z a u r i g u e. Die Herren werden den Behörden, der Fahrer Khan und der dentich-ivaniichen Ansirellnng einen Besuch abstatten öl>r -Besuch in besonders nnchtig, weil sie die ersten «'Kiste ans Eenadvr nnd, die sich seit der Wiederaufnahme der 'Berirlningen in Deutschland befinden. — Der Estristlichc Gesami-Eltcinrat der evanaeii'cheil Eltern Dresdens bat cs, wie ichvn im Borsalire, avgel.-tnit. sich ai, den Wahlen .in», Hanmeiternrat dcr Dresdner Volk-schulen zu betesligen >u:d die katholischen Elcerurats Mitglieder anfgefordert, sich mit istm zu rinein gemeinsamen christlichen Gesamtelteriirai ..nstimineii -,n schließen Ein neues alkostolsreies So ei selig ns >» Dresden. Wie schon kurz genieldet, uurd Nionlag. den .1. Zull. das neue alkoholtreie Dpei'eiiaue- „Bur weinen Swleite". .v e l d gaise 7. dem öffentlichen Verkehr üvergcben. Ec- loird das geboten, was in anderen guten Restaurants geboten wird, aber unter vrinziviellem Ausschluß von allvholischcu Getränken — st>en eingerichtete Fremdciizimmer werden einem esteitbedürsnis ck'echnnng tragen und durch ihre ruhige Lage viele Freunde sinden. Zeutral!>cizung. -ludere aiko bolsr.-ie Sveisehäiiier besinden sich Wettiner Srraste st. 1 tnabe PostvIaiZ. Wincieimani'sirgs'e 1 lZaal. Tel. !I VVZ, Johann i'n-vrgen Allee in und - Reitbahnnrastc -'s >.,S>dvn-eiihos"i Sielie auch nieratenteil. — Landschast-bilder ans Siidanierik». -lniastücg der dents cst - s v a n i s cli e n W o ch e sind in' "-uriie>liuigs»ala't eine Reibe schöner V a n d s cst afts b.l! d e r d e n i sch e r Kolonien ans dem Süden Chiles und der Anüengegend Argentiniens ausgesteUr, die dadurch erhöhtes Znt-.-rciie ge-- winnen, das; Freiherr v. d. Bnsiche Haddenhsnsen, vormals deutscher Gesandter in Argentinien, gerade in letkcr Beit in verschieb«»«» Zeitschrift«« über die heroo ragende» Ratur- schünhette« de» chilenischen und araenttntschen Kordilleren» gegend. sowie die vorzügliche Sntwtckiung der dortigen gut organisierten und reichen deutschen Siedlungen begeistert »erichtet hat. Die Aufnahmen sind von Herrn Han» Wvl- fram Hünltch, der am» einer d«kannten. anaefehenen sdch- fischen gndustrteüensamtlte stammt, freundlichst zur Berfü gung gestellt. Herr Hünltch hat sich anlästlich seine- lang iädrtgcn Aufenthaltes in Südamerika durch Einführung de» .Tlachstndnstrt« tn senen «legenden große wirtschaftliche Ver dienste erworben, wie gleichzeitig ausgestellte Textilprobukte aus beiden Länder» zeigen. , — Sine gewinnbringend« Eck« ist unzweifelhaft da» (vartengrundstiick d«S EentralhotelS am Ätener Platz, Ecke Prager Strahc. In einem Prozetz wegen Vewerbevrr- gehenS — es bandelte stch um ein« kleine Helbstras«. dt« der Inhaber einer Wiirstrlbnde. Kestel. erhalten hatte — erklärte Rechtsanwalt Dr. Ileischstauer. der Verteidiger de» Angeklagten, die Würstel- »nd anderen Buden brächten an dieser tkartenecte jährlich llO- bis 115 000 Mark Miete, mäh rend sonst der «karten gerade dort zugig sei und den Gästen der Aufenthalt durch fortgesetzten Benztngestank verleidet werde: im Winter bringe der Garten überhaupt nichts rin. — Die genannten Buden sind übrigens alles andere als eine Verschönerung deS Stadtbildes. Dcr Iremde empfängt beim Verlassen deS -Hanptbahnstvses keinen gute» Eindruck von Dresden, wenn er gleich am Anfanac der Hauptver kehrsader, der Prager Straße, diese Bretterbuden erblickt. - ,fahrlässige Körperverletzung betraf den Gegenstand einer größeren Verhandlung vor dem Dresdner Schössen gericht, in der sich der Banmcister Emii Richard Dre hl er zu verantworten statte. Am i. Juli v. I. statt« der An geklagte drei Berliner -Herren, einen kpcrntenor und zwei .filmregissenre, i» seinem Auto in dcr Stadt herumgefahren, um istnen die Sencuswürdigkeiten zn zeigen. Als Drehler, der seinen .Kraftwagen selbst steuert«, die Wiener Glrahe passierie. riß er de» LandgcrichtSdirektor Dr. Schuster um. der mit dem .fastrrad die Straße kreuze» wollte. Letzterer kam schwer zu n«ll: er zog sich dabei eine Armvcrletzung zu. die längere ärztliche Behandln»» erforderlich machte. Dcr Erösliinngsbcichluß legte dem Angeklagten zur Last, daß er >n schnell gefahren sei und zu spät acstnpt habe. Um den Sachverhalt zu klären, machte stch eine virlstündige Beweis aufnahme erforderlich. Den Vorsitz führte AmtSgerichtSrat Dr. Hofer. Die Anklage vertrat Referendar Bischofs. Die Verteidigung statt- Rcchisannmlt Kostlmann übernommen. Lanögerichtsdirekior Dr Schuster lmttc stch dem Verfahren als Rebcnkiäger angcichlosten. Er forderte insbesondere die .cknerlennung einer Buße: istm stand NechtSanwalt Dr. fleischstaner als Beistand zur Seit«. AlS Sachverständiger war Professor Wawrziniok von der Technischen Hochschule geladen. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme wurde DreiV r ,n Illktn M k. Geldstrafe und zur Zahlung einer Buße von liOllll M k, an den Nebenkläger ver urteilt Auch l>at er di« Kosten deS Verfahrens zu tragen und die dein Nebenkläger erwachsenen notwendigen AuS lagen zu erstatten. Zn der Begründung deS Urteils kam u. a. zum Ausdruck, ec sei als erwiesen angesehen worden, daß der Angeklagte an jcncui Vormittag durch die Wiener Straße zu schnell gefahren sei nnd auch zn spät gehupt stabe. Da die Straße irisch gesprengt ivar, mußte mit »m so größerer Vorsicht gefahren werden. — Ärb«i«e-!ubitt»m Der Lchlo'ierg>'«cge Karl Ketzer Ik« heute. ScncuabeikS. Zadre vei ücn -LäNoiserinrisieric Mar und «kevrg voudrvct. in stirma G. tzandrvcl Aacki«., Wilsdruffer Ltr. 18, iu Veickäsiigung. Bercinsnrranßslcnugei'. ksniiamännernerein der ?t II d r e a s k I r ri! e. Heute, Sonnabend, !« nör. im Bereinsdeiiii, Hciudiiitraße öö, Vortrag von Dr, mcd. Vermeil: „Spenglers Uiilergaug ücs ?!beiid>aiidcs", -- E l> r I st l i ch e r Verein st unge r M b » ii« r. Dcr Verein veranstaltet morgen, Sonn tag. mir asten seine» Ableitungen folgende Wanderungen: Haupt abteilung, Aminonslraße: Zschirnstein-slabrt für rüstige Wanderer, ckrcssc-'i z,«s Nstr mit Sonntagsfabrkarte bis Schandau Haiipibakn- hos «KuoveNiaNe»: zuag-tz. V, I. A!„ Ammonstraste: «Knippe Z. Dressen 7 Uhr Wilder Mann: «Krappe st! Dressen b.I7> Nstr Hanpt- balmtioi: «krnpve <ö Dresse» >- llbr Haiipsbalinbofi Zakobisteim, Stürtcngaste, Haupt- und Ingendabteilung: Morgenivaiideiniig nach ','ansa. Drcrien «> Ubr Albertplatz, 7 Uhr abends: Heim abend: Pciriheim, Leipziger Straße ia. Hauptabteilung: fahrt nach den Secrriiceiche», Drekien b.lä Uhr Haiiptbahnho«: fung- L, V. Z. M.: Wanderung nach dem Driebtschial, Tressen 8 Ugr am Heim. — Gesellschaft „Teodora". Morgen, Sonntag, « Uhr, Vakinhoishoiel Klopiche. — M u I d c n I a l g r u o p e im H e i in a I l> n n d z » Dresden. Sonnabend, W. Jnlt, tm Para» dieSgarten in B.jchertnitz: Loinmericst. - Naiuriheaier »Heidcparl" «Hgliestelte Salvppe«. Sonntag, -ck'-7 Uhr. „Die V a I i e t t - L > l l VokkSsttlct mit «Kesang tn drei Akren von Sabinener. — M i t i m o ch . Uhr, Kinder vorstellung: „Die G o l d c t e r I> c n n c". Märchen mit Tanz in drei Akten von Selbmann, — Platzninsik ans dem AUmarlt morgen, Soiniiag. kcktck Ulir «Leitung: Munkdirckior Nchi. tzhorvs. Ach bleib »lii deiner ck iadc. Diiverütre z. Dp. „Mtgiion" von Thomas. Patrouille «Dwagnole von Veshaues. Donbilder a. d. Dp. „Traviala" von Verdi, tsstndianliiia, Walzer von Waldteufel. La Benda, Fox Trott von Alden. , Vereinskalender für Sonntag: tziel'irgsvcrein. Wand. n. Kl. lt. Plan. richts vcrmittolu und sie in die deutschen knltnrverhältnissL rinsühren. st Eine Iälscherwerkstaii für Bilder wurde in Par iS awn der dortigen Polizei entdeckt und anSgclwbe». Die Fäl scher wußten berühmte Gemälde täuschend »gchznghmcn und mich zu guten Preisen abziisetze». Der Darsteller öes Grauens. Alfred Kn bin, der großartige .-Zeichner und «Gicwhiker, dessen visionäre .Kunst den Totentanz des Krieges und dos Ehaos der Wellenwendc voronSahntc. gc stört heute zu den wenigen Künstlern, deren Ruhm bereits onßerholb des Getriebes deS TogeS sicht. Zn das Wesen nnd Schoüen dieser einzigartigen Erscheinung führt die weben im Verlag von Hugo Schmidt zu München erschienene erste Moiivgrapstie Über den Meister, die von «S. W. Bredt verfaßt ist. uns ein. Der Knabe, der seine Mutter früh ver- kor. ist bereits Romantiker und Phantast, und sein einziger Freund ist ein alter Fischer nnd Totengräber, der bald be mooste Trümmer und riesige Fische, bald aufgeblähte ver weste Leichen von Helbstmördern ons dep« Tee fischt. So nistlr er sich srnstzeitig zu dem Grausigen und Gespenstischen vingezogcii. Das einsame .Kind haßt die Menschen, haßt auch den Vater, dcr ilm nicht verstellt, nnd die Geschichten, die lbm in der Schule vom furchtbaren Leiden Echrisit erzählt werden, erschüttern ihn fürs ganze Leben, „sobald nun dcr Bnnbe Blei und Farbstifte in die -Hand bekommt," berichtet Bredt, „mall er sich seine ganze, große, wirkliche Welt, die so ganz anders aussah, als wie sie die anderen iahen und heute und morgen sehen werden. Ganz unglaublich vtelküpsig, riirlhürnig waren seine Tiere. Tie Landschaften brannten aus tausend Feuern, alles wimmelt von Zauberern und Un erklärlichem. Und dock war alles snr ihn viel, viel glück, ltcher und schöner als die Wirklichkeit. Er war vvn Anfang an im Unheimlichen heimisch." Al» Lehrling kommt er zu einem Onkel, einem Photographen, nach klagensurt, aber die Lehrzeit endet »nt einer Ncrueiitrise. Ein gewissenloser Hvpnotiseur. dessen Versuche Knbin sofort aus» höchste fessel- teit, nutzt seine starke Veranlagung ausS schändlichste auS. Er wird dann Soldat und fühlt sich in Laibach in der mili tärischen Disziplin wohl,- aber auch hier bricht er zusammen: ein Delirium beschließt seine 18tägigc Militärzeit, und er kehrt wieder heim, wo er stch Schlachtcnbtlder der „Garten laube" abzetchnet. Nuu will der Baker mit ihm eine« letz ten Versuch machen, indem er seinen künstlerischen Netgun. gen nachgtbt, und als Einundzwanzigfähriger kommt er im Frühjahr 18V8 nach München. Doch auch hier können die Maler und Lehrer seiner Eigenart nicht den Weg weisen. Erst die zufällige Bekanntschaft mit dem Werk KltngcrS ent bindet die Fähigkeiten seiner Seele. Kubin sieht im Münchner Knvscrstichlabinett KlingerS „Folge vom Fund eine» -Handschuhs", und vor de» Blättern gelobt er sich, sein Leben dem Schassen solcher Tinac zu weihen. Der laiigausgcftautc Bildcrstrvm in seiner Phan tasie komm, zum Durchbruch: ein Rausch- und Tranmznnand ergreift ihn. den er selbst eindringlich geschildert hat. ^.Mit übervollem Herzen," erzählt er, „schweifte ich in der «tadt nmhcr und betrat abend» ei» Bariets. denn ich suchte eine gleichgültige und doch geräuschvolle Umgebung, um meinem inneren Druck, der immer heftiger wurde, auSzuglelchen. Es ereignete sich Lori etwas seelisch sehr Merkwürdiges und für mich Entscheidendes, däL ich heute noch nicht ganz ver siehe, obwohl ich sehr viel darüber nachgedacht habe. Wie nämlich da- kleine Orchester mit dem Spiel begann, erschien mir aus einmal meine sanzc Umgebung klarer und schärfer, wie in einem andern Licht. Zn den Gesichtern der Umhet- sitzendcn sah ich eigentümlich TiermenschlicheS: alle Geräusch« waren sonderbar fremd, von ihrer Ursache gelüst: eS llang mtr mir eine hohnvolle, ächsende, dröhnende Gesamtsprache, die ich nicht verstehen konnte, die aber doch deutlich einen ganz gespensterstaften inneren Sinn zu haben schien. Ich wurde traurig, obwohl mich ein sonderbares Wohlgesühl durchzuckte, und dachte wieder an die Kltnaer-Blätter, wobei ich überlegte, wie ich nun wohl arbeiten würde. Und da überkam mich auf einmal rin ganze: Sturz von Visionen schwarz-weißer Bilder — eS ist gar nicht zu schildern, waS für einen tausendfältigen Reich. t»m mir meine Einbildungskraft vorsptrgelte. Ach verließ rascd das Theater, denn die Musik und dt« vielen Lichter störten mich jetzt, und irrte ziellos in den dunklen Straßen, dabet fortwährend überwältigt, förmlich -enotzüchktgt von einer dunklen Kraft, die seltsame Tier«, Häuser, Land- schäften, grvteSke und furchtbar« Situationen vor meinem Geist hinzaubrrte. Ich fühlt« mich t« meiner verwunschenen Welt unbeschreiblich wohl und gehoben und als ich mich müde gelaufen hatte, betrat ich einen kleinen Tersalon. Auch vier war alles durchaus ungewöhnlich. Gleich beim Ein tritt schien e» mir. als wären die Kellnerinnen Wachtz- vuppen, vvn weiß Gott welchem Mechanismus angetrleden, und als hätte ich die wenigen Gäste — di« mir aber ge- raüezu unwirklich, «me Schatten vorkamcn, — bet satanischen Geschäften übcrrajcht. Der ganz« Hintergrund mit der Spielorgel und dem Büfett war verdächtig, erschien mir wie eine Attrappe, welch« nur da» eigentliche Geheimnis — ver» mutlich eine trüb erleuchtete, ftallartta« blutige Hühl« — vcr- berae» sollt«. VaS ich von diesen Vorftellunaek» di« »er- bluffend leicht wechse.»«», während ich selbst «ich ganz palnr verhielt, festhalte« konnte, zeichnete ich mit wentgen mar- kirrenden Strichen in ktn Nottzheft . . .* Dies« Vision »rar da- entscheidende Erlebnis, da» Kudin zutn Datsteller Grauens machte. dcS A«M ««Mch«» Bad«« t« der frei«« Elbe. Die AmtShauptmannschaft DreSden-Neuftadt all» Skb. stromamt bat folgende neue Vadeordnuna ausgestellt: I. Dat Baden in der freien Elb« tft zu einem Bedürfnis fite all« Volktkreis« geworden. E» soll dt» ans »eitere« versuch«. « «tl« t« Siaum« de» Elbftromamte« rredde», als» »v» Ptllni, di» zu» Mündung des Klelttschbach«», unter «»»endung der nötigen Vorslangmaöregiln erlaubt werden. Aen de* Aedend«, wir erwarte«, daß sie di« gesetzlich«» Pw »iwwnnaea allentdaltzen tzaachte». Wer das Recht ha«, 1« dar Eltze fre» ,» »atze», hat aach »ie PIlich«, »et ßch »ntz antzere» aas vrtz» »an» »» Halle«. . II. Aachftetzend« Patzt»«»»»«» ß»tz »»» atze» Pad»»tza» et», »»halte«: 1. Ter AusentOalt an den Slbuser». auf den Dawmrn »nd Böschungen, in den Wiesen und Weibendlischen ist aus de» nn- mlttelbar an, Waller liegenden Platz zu beschränken, soweit diel zum An- und Audkletden notwendig iß. Im übrige» ttz da» P«. trete» de» begrünten Userlanbe» und vor allem da» velchttötge» der User, der Userdeckwerke. Echleuienmttndungrn. Wiesen unt- Weldeiibüsch« verboten. 3. Da« Ausschlagen von Zekten und Planen ist untersagt. S. Bon allen Badenden wird erwartet, daß lle Ordnung. <ttt« und Anßaick tu ieder Weis« wahren. Verstöße hiergegen sind »er boten und werden bestraft. 1. All« Vadcnden haben Padekletdung zu tragen, und zwar M,inner Badehosen, Frauen Badeanzüge. Badekletdung, dt« gegen 2Ui> und Anßand verstöht, ist untersagt. Da» Baden aulirrbalb der Badeanstalten tft nur Personen acsiatlel. dle des Schwimmens vollständig kundig und mit den Verhältnissen de« Strome» vertraut sind. 8. Da« Schwimmen tn der Nähe non sahrenüe» Schifte« «dar Flößen, da» Anhängen an Schisse, Flöße oder Boote, da» Betreten stilliegendcr Schisse. Flöße oder Boote ist unterlagt. Jeder Frei- ichiviiiimer hat insbesondere Ruder- oder Segelbooten rechtzeitig iiis'viweiche». 7. Da« Entfernen oder Beschädigen der im Strom ausgestellten Malzeichen oder sonstigen Strom- und SchtssahrtSzetche» ttz verboten. III. An felgende» «teilen ist dao freie Bade« i» der El»« atz. gemein »erboten: Velde User: n> LandiingSstellen und Ladestellen der Schisse, Dampfschtsft, Flöße und Fähren: Landungsvrllcken und Landungsstege: Auv- schissungopläv«: Stellen, an Lenen gebaut wird: Aerstrn and HSsen. Linkes User: tzi Ptllntv: Elbtnsei tn der ganzen Länge, da» Betreta» dcr Znsel ist verboten. ei L a u b « g a st: längt der Werft. Blasewitz: vom schwimmenden Boot-Hand de- Dretz- dcncr Frauen-Rnderncrctns bis zur Brücke und darüber btuavjl einschließlich des AuSschislungSplatzes. r-i Dreöden-Stadt: von der Dampsschifsbaltestelle Drrtz- dcn-Ivhannstadt längs der anschließenden A»Sschtssu»g-plä»r, längs des Terrassenuserd zwischen allen Brücken und über die Marienbrllcke hinaus bid «tnschlietzltch dcr Pieschnrr Fähre. Rechtes User: si Pillnitz: längs de- Schlaffes. rr> L o s ch w i tz: von dcr Hölkeschen Badeanstalt bis zvr Danipfschilsbalicstclle nnd von da beiderleitt der Brücke etnschlietz. Uch de« Hafens und Hafendamme». I,i D r e o d c ii - 3t e u st a d t : an den AuSschtfsungsplätzcu, oberhalb dcr Albcribrllcke, von dcr Martenbrllcke bis zur Pleschüer Fähre: eine Streck« de« Hafen» unterhalb dcr Mari»»brück«, die dein Arbeitersporltartell und Len ihm angeschloffcnen Schwimm- vereinen al» Nediing-platz überlassen tft, bleibt für andere Frei» schwimmer verboten. IV. Den Anordnungen der Polizeiorganc lGendar»n«Be. Ltrompolizei, Neichswallersckiitz, städtische Wolilsahrtspolizei u. a.s, die zur Aulrechicrlialiung der Ordnung und Sicherheit im Einzel sall gctrofseu werden, ist unbedingt Folg« zu leiste». Von Organisationen der Schivimmvereinc sind läng« der ganzen Strecke R e t t u n g » d > e n st ft e l I « n «tngertchtet, deren Mannschaften sich durch Vor,zeigen einer mit Stummer versehenen Blcibniarte aiidweiscn. Alle Behörden sowie da» Publikum werde» ersucht, diesen freiwilligen Helfern iedc Unterstützung zu gewähren. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen weiden — soweit nickt andere Strasgcsetzc etnschlagen — mit Geld strafe bis zu ISöü Mk. oder mit Hast bis zu sechs Wochen bestraft. * Darlehen auf Wertpapiere usw. durch die Sparkasse dcr Stadt Dresden. Die Sparkasse dcr Stadt Dresden gewährt tn ihren Kaffen« stellen Altstadt I, Schulgaffc 1,1., Neustadt, Kvntgstrahe 11, Z v h a ii n st a d t, Nlninenstraßc 3, sowie der Stadtteile Blasewitz, Briesnitz, Lvschwitz, Weißer Hirsch, Laubegast, Coschütz! Leuden, Niedergvrbitz, Kleinzschachwitz und Leubnitz - Ncuosira Darlehen gegen Verpfändung von Staat», und anderen börsengängigen Wert papieren. sowie von Sparkassenbüchern deutscher össentlicher Spar kassen. Der ZlnSsuß beträgt zurzeit 7X- * Leistungen des städtischen Ehemtschc» Untersnchnugsamtes für Private. Dao Chemische Untersuchung»««^ dcr Stadt Dresden — Am LchicßhanS >S —, da- in erster Linie dazu bestimmt ist, das Wohl- sahrisiolizeiamt bei Ucberwachung des Verkehr« mit Nahrnvg»- uiid tvenußmittcln, sowie Gebrauchsgegenständep nach Maßgabe der reichs-, lande-- und oriSgeseylichen Vorschriften zu unterstützen, übernimmt auch Untersuchungen von solchen Gegen ständen für Privatpersonen gegen tarifmäßige Gebühren. . DaS GcbührrnverzcichniS kann tm Wyhlfahrtspollzciami, Neues iltaihauS, Ringstraße Ist, Erdgeschoß links, sowie tm Chrmt lchen »nterluchungSamt etngcscben werden. Hierbel wird ernept darauf htngewtesen. daß der Gebührentailf für diese« Amt solgenb« Bestimmung enthält: Für in DrctdenwohneuL« Pr t v a t- v « rs » nen und G c w c r b e t r e i b c n d c , die sich über die ge letzmäßig« Besätasfenliel« der von ihnen zum eigenen Verbrauch oder zum Deiterocickaus bezogenen Natiriings- und Gcnußmtttel oder non Gebrauch-gegenständen unterrichten wollen, werden zu ermäßigten Preisen sogenannte Vorprüsungen auSgestlhrt, die ein Urteil darüber gewähren, ob die Waren grob versälscht oder der Fälichnng ,-erbächüg sind. Di« Gebühr für eine Vorprüfung ist ans 16 Mk. festgesetzt worden.^ Neuer Pslegerobman». > Al- Obmann im 8ö Pslegerocrein ist Heir Kaufmann Ludwig Pietzsch, Dresden - Bühlau, Alberlstraße 1. gewählt und ver pflichtet worden. Berpeipcruugen im Dresdver Amtskorichttzbezirk. Am 11. 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Ret» mit Pilzen. widert -H»ea1sr-Oper <N«u»tI>It»r 8<i>»u»pl»U»a») ^ /, »die. 2»r u»ck Slmmsrnuuur. v«t hfaurvr unä Sechlo«»«. 2ar nnck Llmmvrwuno- ^Ivssuuckro LtnulaU». Atzultz 8onnta^ IKorxen häonta^.- Vlsnsta^ LS.^uII; dlittveo^i 26.1uli: VovnerrtLK 27.llull: »u »van V«e»n»r»ltungan ,» ck»e r»»»«k»»a« u»e> 1» UI« ü un« »tz » Utzr, »owi« Uunvue-UirwU««» p7 M«,, Iteinnvand" u. iia»lck»n»naufnau». — r»1»pn. »n«rntiu»8»n
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