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6S. Jahrgang. V 341 Sannlag. 2L. Juli 1HSS «ratzlinfchessk »«ch^chle, D>»l0k» ck»»spr«ch«r-S»nm>Nnmmn»r 2S 2S1 «ur für «achlgefprSch«: 2VV11. Bezugs-Gebühr ^ - .. . ^> .. Me t sp-wae Z2mm dr^r»0«U M.8.-.<mb«rI>aü> Sachsen» S<mut>«i>. Äruemen-Bre!?e ». "äk^kl' nnler SleUea. und WntznunaemmÄ, I lpoUige An. und Der. <chiM»ttung und Saupl,e>LM«G«>»: »erieellr^,» SS,«<» »ruck u «erlaz uan VIe,,ch»4,^ch«»l ln Pestscheac-Nanto lOSS »rrete». «achdruck nur «« deuMcher a«ll»«a»,ade <.Dtt»du»r «achr.») zuIüNl» - L-werlauate SchrtsMü»« werden «Ich, austewahr,. ^rsutsusslattunxen S7 Lmrslmübsl: k<»M»N2sr »<»msnr«i- TtrsSs ?? D.I.pkion 22SS7 O«rrt»L/r«^ M»indDL»^k Mnr MM-/ /^vrs»n! rk«2k^ obo« »««»»SEMSsIr- V« i^»««r k «n 'Iln luk s!Ie km"«n uns äuientbsitn vnm Verln-lLen svr ^okmmq ditz /ur icebr litzfiel. — ?oljeen sof/xl bsi km» Prvuk, Vorsiekerung, ß4«s;crin»kv»1r. 1' l'elEpdnn: N1Z4 iinil 14511 Poincarss „Beweise" für Sie deutsche Schul-. Die schlechte deutsche Verwaltung -ie Ursache des Marksiurzes! Die zv niedrigen Eisrnbahntarise. Parts, 22. Juli. Die Morgenblätter verösfenttichcn weitere Nachrichten über de» Inhalt der Weisung«:», die der Ministerpräsident Poincars dem sranzusischeu Ver treter im Neparationsausschuß Dilbois angesichts deS deutschen Ersuchens um ein Moratorium gab. Hiernach bemüht siel, der französische Ministerpräsident, die Ärmidc darzulegeu, aus die die deutsche Negierung ihr Verlangen stützt. Am 12. Juli, als sie die Note überreichte, hat die deutsche Regierung hauptsächlich die Entwert n n g der Mars, also die Verpflichtung. unter sehr scheueren Bedingungen auskävbische Devisen auzirkausen, angeführt und auch die Notwendigkeit des tzlntaufs von Brotgetreide herangezogen., Die französische Regierung bemerkt vor allen Dingen, daß man bis jetzt keinerlei genau kon trollierbare Auskunft über den Ausgleich des Budgets und die Handelsbilanz während der letzten fünf Monate erhalten konnte. Was das Budget betreffe, so ergebe sich ja, daß ge rade in Len letzten fünf Monaten man bei einer Gesamt summe von >72 Milliarden Mark nur ein Defizit von 8 Milliarden seststclle. Hinsichtlich der Handelsbilanz sei es Frankreich unmöglich, trotz seines Wunsches und trotz verschiedener Studien, sich irgendeine klare Vorstellung von der Ausfuhr zu machen. lW. T. B.) Fa Wirklichkeit kämen die Hanptschmierigkciten, in die die deutsche Regierung gerate« sei, n»r alle» Dinge« vo» »er schlechte« Verwalt«« g. Außerordentliche «um gaben werde« gemacht: mau gi«g sogar so weit, das E«se«4 Lahuuetz durch Linien zu vervollkommnen, die nur stra tegische s!j Interessen hotten, und die Deutschland Vorstellungen der Botschastcrkouscrenz eingetragen hätten. Außerdem würde« de« dcutscheu Staatsbürgern bei Liqui- dierlurg ihrer Güter im tzlnalaudc viel höhere Lätze de, willigt, als dies bei de« alliierten Ltaatsbürgern unter da» gleiche» Verhältnissen der Kall war. Gewisse Ein nahme« würde« systematisch nicht in solcher Höhe erhöbe», wie die» geschehen müßte. Beispielsweise erhöhte die deutsche Regier««« die Eisenbahntarise noch einem wahr hafte« Dnorping. Ma« könne scststellen, daß ihre Eisen- dahntarifc nur de» 5. Teil von dem darstellten. was beispielsweise i« der T schc ch o - L l o w a kc i bezahlt werde. Was die GetrciLeaukäuse betreffe, so stellte man fest, -aß Deutschland sich wohl hüte, zu einer starken Ausmahlung zu schreite». Es scheine sich klar z« ergeben, daß der äuge«, blÜlliche Stand der Dinge einer Gruppe non Industrien Mgnte komme. Der französische Ministerpräsident spricht alsdann in seinem Memorandum von Hilfsmitteln und lehnte die Bor schlage des Garant »ckomitecs rnnd ad. Er erklärte, der Garanticauoschuß müsse voll kommen die Machtbefugnisse auoüben, die ihm die Artikel 241 und 248 des Fricdensvertrages vorbehieltcu. Er müsse nach Berlin-Sdersiedeln und an Ort und Stelle eine ununter brochene strenge Kontrolle ansüben. lW. T. BI Verpfändung -es deutschen Aktienbesitzes? Zürich, 22. Juli. Die „Neue Zür. Ztg." meldet aus Paris, daß der französische Miniftcrrat sich für die Aus lieferung vo« einem Fünftel des deutschen Aktien besitzes als Pfand für eine cnentuellc Zahlungs- stundnug entschiede« habe. An den Berliner amtlichen Stellen lag aber bis zur Mittagsstunde eine Bestätigung dieser Meldung, die, träfe sie zu, eine alles Dagewoscnc übersteigende Ungeheuerlichkeit wäre, noch nicht vor. sDa.j Der englische rNoraioriumsvorschlag. London, 22. Juli. Der englische Vertreter der Re- poratinnskommission Mr. Bradburq schlägt solgrnde Form des Moratoriums für Deutschland vor: Die Zahlun gen für 1824 werden zunächst überhaupt ausgcsetzt und ge stundet Die Zahlungen für 1822 und 1828 werden aus die Zeit bis zum Jahre 1924 verteilt, so vak sich Monats- leistuogcu in Höhe vo« etwa 2N bis 39 Millionen Goldmark ergeben. . . Danderlip über -ie pathologische französische Angst vor Deutschland. Berli«, 22. Jnli. Der bekannte amerikanische Finan zier Frank Banderlip, der zurzeit in Berlin weilt, erklärte einem Pressevertreter, auch i« den alliierten San dern, selbst in Frankreich, beginne man die Notwendigkeit einer Revision des Friedens- Vertrages z« erkennen. Dieses Einsshcn werde iedych -nrch die furchtbare Angst der Franzosen vor der oentsche» Revanche immer wieder zurnik-eorängt. A« klarste« io Europa sehe England die Lage, ond eS ver suche sei« möglichstes, sic auch den andereu klar zu machen. Aber alle Versuche scheiterten an dem folgen den Standpunkt der Franzosen: Lasse man Deutschland zu Ate« kommen, so werde cs sich sehr bald erholen. Habe cs sich erholt, so werde cs bald wieder die industrielle Macht sein. Mit der industriellen Macht aber gehe stets die politische Macht Hand in Hand. Deutschland werde dann mit seiner anerkannten Tüchtigkeit bald wieder bas Heft in der Hand haben. Werde Deutschland aber so stark gemacht, daß cs seine Reparationszahlungen leisten könne, dann werde cs bald so stark sein, daß cs sie nicht mehr leiste« werde. Das lei die Klippe, an der alle B e r st L n d i g u n g s v e r s » ch c sch e i t c r t c n. Dem gesamten Europa aber sei nicht zu Helsen, solange der Fric- dcusvertrag von Versailles in seiner jetzigen Form bestehe» bleibe. Wenn die Franzosen aber Deutschland in einer Lage erhielten, die es diesem Laude vnwöglich wache, seinen Ver pflichtungen nachzukommc«, so sei auch der Zusammenbruch Frankreichs uuanshaltbar. Was Frankreich jetzt noch bei einander halte, das sei die Hoffnung auf die deutschen Zahlungen. Stelle es sich ober heraus, daß Deutschland seinen Verpflichtungen nicht uachkowm.ru köunc, so breche Frankreich zusammen wie ein Kartenhaus. Das wüßten anch die einsichtigen Franzose». Trotzdem sträubten sie sich gegen eine Revision des Vertrages. Daran könne mau die Größe der Angst ermesse», mit der Frankreich ein neues Aufblühen Deutschlands betrachte» würde. » >>> Deutsch-polnische Wirlschaflsverhandlungen 4n Dresden. «Drahrmcldiins unsrer Berliner Sch r i f t l c i t u » g.I Reblin» 22. Juli. An Dresden beginnen am 1. Sep- Mcher die d c u t s ch, p o l n i s ch e u W i r t, ch a s t s u c r- .hjg» d lnngen, nachdem die in Warschau ftattgesundeucn Vorbesprechungen abgeschlossen si,ld. Als Bcr.haudiuugsorie find nach einem deutschen Kompromißvorschlag Dresden mH Warschau bestimmt worden. Welche Teile der Vcr- hoÄdvmae« t» Dresden und welche in Warschau erledigt «weder» solle«, wird von den. Delegierte» von Fall zu Fall «ptschieden werden. Aedcnsallo sollen je 5» Prozent der Gegenstände tu Heu beiden Orten zur Verhandlung kommen, lieber das Ergebnis der Vorbesprechungen mird mitgeteilt, daß beschlossen wurde, ein gemeinschaftliches Programm über die Berhandlungspnukte scstzustellen. Darüber hiuans haben die Vorbesprechungen aber anch materielle Ergebnisse gehabt. Mau hat sich über ein Abkommen geeinigt, wonach sich die dentschs Regierung verpflichtet, Anssnhrgesuchc nach Polen so z« behandeln, wie die Ansfnhrgesuche nach andere» Ländern behandelt werden. Polen verpflichte« sich dafür, seinerseits den Transit deutsä,er Waren dnrch Polen zu ge währe». Die Ausführung dieses Prinzips ist sofort tu die Wege geleitet worden. Anßcrdcm hat man sich »och über einige andere «aterkellc Punkte von geringerer Bedeutung verständigt. Die Sallung -er Neichsregierung zur Finanzkontrolle. Berli», 22. Anli. Die Antwortnote der deutschen Re gierung an daS Garanttz-komitec, die den Beitritt zu de« t« he«te veröffentlichte« Memorandum enthaltenen Uoutroll- f«rdcrn»ge« enthält, ist bereits nach Paris unterwegs und wird bin«»« kurze« veröffentlicht. Gestern hat sic noch dem Anüwärtigen Ausschuß des Reichstages Vorgelege». Die RetchSrcgieruug hat i« den gestrigen BeratNLge» de« Aus schuß Mgofagt. den Text der Rote entsprechend den aus den cklsschllßneryaüdknnge« sich ergebende« Anrcgttugcu ei»«r crnevte« Nachprüfung zu «uterziche«. Am Ausschuß war ,nan vor allem etwas verstimmt darüber, daß die Regierung sich bereits vor der Befragung des Ausschusses festgelegt hatte. Ter Vorsitzende - deS - Ausschusses, Dr. St r cse- ni an u, gab eingangs der Verhandlung dieser Verstim mung Ausdruck. Abgeordneter Dr. H e lsserich schlug -sogar nvr, man solle überhaupt nicht in Verhandlungen ein- treten. Die Regierung stellte fest, daß an die Znstimmrmg zur Ausnahme einer Finanzkontrolle nur im Zusammen hänge mit dem Moratorium z» denke« kei. Zollte das Moratorium nicht znftaudc'kommen, so wäre selbstverständ lich auch die Vereinbarung mit der» Garantiekomitec hin fällig. Besonderer Nachdruck werde bei der Ailsssihrnng der Kontrolle darauf gelegt werden, daß das Steuer- gehet m n i s der einzelnen Zeustten nicht verletzt werde. Das habe ^ auch das Garantieloinitee ausdrücklich zu- gcstandc»^ d,us Finanzministerium werde jedoch nicht unter lassen, etwaige Uebergrissc i von Entente! ontrolleuren aln zumeist:», und die Finanzämter entlprccbeud onweisen. Der Ausschuß ging onseinander, ohne einen Beschluß zu sasscu. Die Erklärungen der Regierung würden ledig lich zur Kenntnis genommen, woraus man schließt, daß der Reichstag zunächst der Negierung freie Hand läßt, ohne sich mit an die Verantwortung zu binden, solange die Endergebnisse der ganzen Aktion nicht abzuschen sind. Fast alle Abgeordnete aus dem Reiche haben noch gestern abend oder heute früh Berlin verlassen. Eine von der „B. Z." gestellte Umfrage bei den Führern der Reichstagsparteicn ließ eine ziemlich einhellige Auffassung hervorteoteu. All gemein werden die Bedingungen des Garantiekomitees als äußerst drückend empfunden. Man betont iedoch meistens, daß es sich formell wenigstens nnr um eine Ausführung des entsprechenden Artikels des Versailler Vertrages han delt. Mit dem Zustandekommen der Anleihe, die mit der Umwandlung der politischen Neporationsschirld in eine rein geschäftliche Gläubigerschuld identisch märe, würde, inte die Mehrheit annimmt, anch die Finanzkontrolle sich non selbst erledigen, l?) - ' : Die Menge der deutschen LohleuLeserunaev. Paris. Sr. Juli. Die MMraiiouÄowmission stellte in ihrer gestrigen Sitzung »äs Liesern»»S-ProgrL«m Deutschlauds a« Lohle» sitt de« Zestrotwn August bis Oklober 1922 fest. Mn« fördert 172S0VV To »ne n.-ar- «nter 729 ova Tonne« Sott. LS. T. Lt Äredttnok und Wirlschafkskrise. Die deutiche Wirtschaft ringt heute trotz all der sonsligcrr Lasten und Krankheftserscheiniingen schwer mit einer Ge fahr, die man in einer Periode miss höchste gesteigerter Inflation für unmöglich holten müßte, mit der Kreditnvk. die mehr und inehr z» einer Frage um Sei» oder Nichtsein zu werden droht. Wir sind heute so weit, daß innere sicher- . stcn und stärlsten Betriebe nicht nnr zu Kredftsuchern ge worden sind, sondern daß sie sogar oft uergebtich bei den Bauten nach einem Kredit aiillopse», da die Baifte» dem großen Bedarf einfach nicht mehr gewachsen sind. Die Be triebe können weder Prodiittionslrediie erhallen, noch dt» in Zeiten einer Devisenhinnse io dringend l'cnötigten Devisenkredite, um sich noch bei geringeren Kursen mit de« für den Rolisiassbezug gebrauchten aiisiändischen Tennen einzndcctev Nur wenige der alte»sichersten Kredit'vcher können berücksichtigt werden, aber auch in dieie» Fällen wird die Höbe des Kredits die tatsächlich gebrauchte Summe selren oder nie erreichen: Biele Unternehmungen stehen darum unmittelbar nor der in unserer bedrängten Wirtschaftslage ganz besonders gefährlichen Notwendigkeit. Umsatz und Produktion so weit einziftchränlen, daß sie den vorhandene« Geldmitteln entsprechen. Das gilt für die Industrie in gleichem Maße wie für die Landwirtschaft, deren vlötzlicher starker Kreditbedarf die Kreditnot noch wesentlich verschärft. Gerade in der Landwirtschaft hafte der unter der Einwir kung der Zwangswirtschaft und der Arbeftcrnot im Kriege mehr und mehr ringcsührte extensive öle trieb, der bei ge ringen Äuftvendnngen für Tnngnng und Bodenbearbeitung den Geldgewinn steigerte, obwohl die Produktion zurück- ä>ng, M einer starleit Anhäufung von Barmitteln aeführt. Waren aber noch vor einen» Jahre die landwirtschaftlichen Genossenschaften mit Bareinlagen genügend ansgestattrt, so ist heute bereits das Gegenteil cingetretc», da der gesteigerte Gelbbedars snr die Intcnsftüernng des Betriebes die 'Fassen stark in Anspruch genommen Hai. Wenn man sich vergegen wärtigt, das; heute ein Gut von lütlü Morgen znr arrs- rcichcndcn Düngung ein Kapital von I Million Mark be nötigt, daß der Verbrauch an Stickstoffdünger und Kali trotz erschwerter Lieferung die Zahlen non tüll schon ganz er heblich übertrisst, so wird der gesteigerte Geldbedarf der Landwirtschaft ohne weiteres verständlich, zumal die Ge- ircideirmlage dem Lcindwirt nicht einmal die entinrecheuden Einnahmen znkommen läßt, sondern den Erlös künstlich niedrig hält. Die Kreditnot bedeutet heute bereits eine sehr schwere Gefahr für die Landivirtschaft, da sie nicht nnr das große landwirtschaftliche Hilfswerk mit einem Ärcdftöcdars von heute mindestens ltz Milliarden unterbindet, wildern darüber hingns sogar zu einem crnenien lleberciang znm extensiven Betriebe mit all seinen Gefahren für die Bolls- ernährmlg und bei dem dann gcsteiaertev Einftnirbednrs an ausländischen Lebensmitteln für die deniicbe Zahlungs bilanz führen muß. Was wir heute aus dem Geldmarll erleben, ist vielleicht eine heilsame Reaktion der gesährlichen Nebe,schätzung der Arbeit und der ans kapitalseindüche revolutionäre Gedanken gänge zurückznftihrendcn llnterschätznna des neben der Arbeit gleich bedeutenden anderen Prodiiktionssaktors, des Kapitals. Besonders unsere Steuergesetzgebung seit der Revolution hat trotz aller Warnungen aus wirtschaftlichen Kreisen der Notwendigkeit der Kanitalnenbftdimg nicht nur zu wenig Beachtung geschenkt, sondern durch konfiskatorisch wirkende Einkommen und Vermögenssteuern die Kapital- neubilduug sehr stark beeinträchtigt. Dazu kommt, daß die Anfang dieses AahrcS erfolgte nachträgliche Steuererhebung für ncraangenc Jahre der Wirtschaft riesige Geldmittel ent zogen bat, die Zmangsanteihe mit ihrem nach gor nicht ab- Msehenden Aderlaß für den Geldmarkt vor der Tür steht, die Inflation aber bei weitem nicht mit der Geld entwertung Sckritt halten konnte: denn während die Geld entwertung heute etwa auf datz Huudertsachr vorgeschritten ist, haben sich unsere ZählnngSmfttcl trotz der Inflation nnr im Verhältnis von l: 1ä gesteigert. Gewiß ein sprechender Beweis dafür, daß der Sturz der Mark nicht, wie eS Poincarö jetzt belegen will, ans die Inflation zurück-« znfübren ist. sondern aus seinen Rcparationswahnsinn, zu gleich aber auch ein Zeichen dafür, daß die Zahlungsmittel dem Bedürfnis der Wirtschaft nicht genügen können. Din Geldentwertung hat auch jede industrielle Kalkulation über den Haufen geworfen. Als die Industrie vor etwa Jahres-- seist mit einen, großen Ausbauprogramm begann, um dro Betriebe durch Erweiterungsbauten und maschinelle Er-, Neuerungen technisch auf die Höhe des vvranrilende« Aus-, landes zu bringen, hatte sie große Kapitalien zur Ber« fügung, da der Inland-wert der Mark weit über ihrem AuLc. landSmert stand, billige Betricbsmaicrtalien, Trausport-e, kosten und Arbeitslöhne mit sich brachte und die Ansanim», luug barer Geldmittel ermöglichte. Damals hat mau trotzt riesiger Rückstellungen und Abschreibungen, die vielfach als' übertrieben und als Gewinnverschlctcrung angesehen wur den. nicht voraus scheu können, daß der Markmert sichd inncrlialb Jahresfrist auf den zehnten Teil vermindern' könnte, daß die Angleichung der Inland an die Weltmarkt preise io rasch vor sich gehen und damit die Produktion-,, kosten so gewaltig verteuern würde. BctricbScrwciternngdu.'!, Sie damals begonnen wurden, Mäichincnerucuerirngcn. die / von Jahr zu Jahr mehr rwtwcndig werden, sind heute ggF