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Lvudstoff recht «nangenehmer Art ist an allen Ecken und Enden der Welt aufgehäuft. Die unentwegten Jriedensschwärmer zwar singen der endlich geglückten Beilegung d«S Ringens zwischen Rußland und Jap« Hymnen i» allen Tonarten, aber die Stimme würde den Biedermeiern versagen, wenn sie im stände wären, sich die wirkliche Sachlage statt mit wohlfeilem Enthusiasmus klar und nüchtern anzusehen. Niemand, der mit Hellen und offenen Augm in die Welt blickt, kann sich der Einsicht verschließen, daß die ganze Roosoveltsche Friedensaktion — so gut sie an sich auch gemeint gewesen sein mag — trotz ihres äußeren Ge lingens doch nur als ein Kunstprodukt bewertet werden darf. Beide Parteien, Rußland wie Japan, sind von dem Friedens schlüsse in Portsmouth innerlich unbefriedigt geblieben, wie sich von Tag zu Tag deutlicher herausstellt: zwei in blutigem Ringen verbissen« Völker sind eben nicht mit mehr oder minder künst licher Mache so auseinanderzureißen, daß ein dauernder Fried« zwischen ihnen möglich ist. bevor sie bis zum entscheiden den Ende ausgerungen haben. Wohl wird ein Wafsenstillsiand auf ein Jahrzehnt oder mehrere hinaus eintreten, aber nur dazu benützt werden, um die Rüstung für den bevorstehenden entscheidenden Krieg zu erneuern und zu vervollständigen. Was Rußland anlangt, so setzt es, wie aus glaubwürdigen Quellen verlautet, trotz unaufhörlicher innerer Krisen und trotz des Friedensschlusses seine Rüstungen im fernen Osten eifrig fort. Di« gegenwärtig auf dem Abtransport befindlichen Truppen ecken wider alles Erwarten ihrem Bestimmungsorte in Ostasie» entgegen. ES ist dies nun zwar leicht so zu er klären, daß die neu abtransportierten Truppen «inen Teil der jetzt auf dem Kriegsschauplätze befindlichen ablösen sollen. Aber «inS steht fest: Rußland beabsichtigt, im fernen Osten eine ganz gewaltige Truppenmacht zu belassen. General Linewitsch, der Oberbefehlshaber aller dortigen Land- und Seestreitkräste, soll gleichzeitig die innere Verwaltung des ganzen Gebietes über nehmen. Auch an dem Ausbau des sibirischen Bahnnetzes soll ener gischer denn je weilergearbeitet werden. Ebenso ist dieser Tage end- gültig die Anlage der Bah» Tjumen—Omsk beschlossen worden. Mit der Fertigstellung dieser Streck« wird Rußland über zwei durchgehend« Bahnlinien von Europa nach Sibirien verfügen: die eine derselben fichrt von St. Petersburg über Wologda, Wjatka. Perm. Kuugur, Jekaterinburg und Tjumen nach Omsk, die andere vo« Moskau aus über Ssamara und Tschel- jabinsk ebenfalls nach Omsk. Da außerdem von letzterer Stadt der Bau einer Bahn über Ssemipalatinsk nach Orenbnrg zur Verbindung mit der Bahn nach Taschkent geplant wird, dürste Omsk in nicht allzuferner Zukunft einen riesigen Eisenbahn knotenpunkt bilden, in welchem der gesamte Verkehr vom Norden und Süden zusammenströmen wird. Alle diese Rüstungen weisen darauf hin,'daß Rußland eine aktive Politik in Ostasien keines- Wegs ausgegebe» hat. Es mutz dies um so mehr wundernehmen, als di« Ordnung der inneren Zustände in Rußland vollauf die Kräfte deS gesamte» Staates in Anspruch nehmen müßte, außer- dem aber jede Expansionspolitik Rußlands in Asien schon durch daS japanischenglische Bündnis in Frage gestellt ist. Daß Ruß- land in Ostasien dennoch weiterrüstet, ist ein sicheres Zeichen dafür, daß «S Rache brütet. Wie schon neulich an dieser Stelle avSgeführt wurde, ist denn auch der neue Vertrag zwischen England und Japan hauptsächlich alS Abwehr-Bündnis gegen russische Revanche- Pläne gedacht. Die Londoner „Westmin-sier Gazette" hat den PortSmouther Frieden durch folgende Tendenz zeichnung zu charakterisieren versucht. Der Schatten Bis marcks erscheint dem japanischen Mikado mit der Frage: „Du hast Frieden ohne Kriegs-Entschädigung gemacht?", worauf dieser salbungsvoll antwortet: „Ja, aber dafür ohne Revanche!" DaS beißt die Sache geradezu auf den Kops stellen und die Regierungen Englands wie Japans denken denn auch gar nicht daran, sich derartiges einzubilden, sonst hätten sic nicht auS Furcht vor russische» Rachepläncn soeben ein vollständiges Schuß- und TrutzbündniS abgeschlossen, .bei dem Japan, wie bisher, der leidtragende Teil sein dürfte. Denn es gehört keine große Sehergabe dazu, vorauszusagcn, daß sich bei einem etwaigen zukünftigen Kriege zwischen Rußland einerseits und England-Japan andererseits der Hauptstoß Rußlands gegen England-Jndien richten wird, sowohl aus politischen wie nahe liegenden militärischen Gründen. Es ist also verständlich, wenn die japanisch« BolkSstimmung weder von dem Friedensschluß noch von dem erneuerten Bündnis übermäßig erbaut ist. Die U n - ruhen inJapan a«S Anlaß deS Friedens von Portsmouth sind den» auch ernster und umfangreicher gewesen, als man zuerst annahm, hat doch die Regierung sich veranlaßt gesehen, über die Reichshauptstadt den Belagerungszustand zu ver hängen. Bei dem völkischen und nationalen Ehrgeiz, der Japans Volk beherrscht, ist «S an sich wohl begreiflich, daß da» Ergebnis der Iriedensverhandlungen Mißstimmung und Erbitterung erregt hat: nach einem glänzenden SiegeSzuge hatte der SiegeStaumel die Köpfe verwirrt und di« Erwartungen inS Maßlos« gesteigert. Di« öffentliche Meinung wurde außerdem «üb durch ««« beftige ZeüungSagitatio» aufgeregt, und di« Folge war, daß es in Tokio zu Unruhen und Ausschreitungen kam, die einen äußerst turbulenten Charakter annahmen und sich sowohl gegen die Negierung wie gegen die europäisch, christlichen Ausländer richtete. Es ist bekannt, daß verschiedene Staatsgebäude gestürmt und mehrere christliche Kirchen ein geäschert wurden, und daß sogar die Gesandtschaften der fremden Mächte geschützt werden mußten: ein Zeichen dafür, wie unter äußerem Firnis dem japanischen Volke doch die asiatische Barbarei ungeschwächt im Blute steckt und wie der alte, gelbe Haß gegen die „Fremden" bei der ersten besten Gelegenheit mit elementarer Gewalt zum Ausbruche kommt. Was der Wort führer der Opposition gegen den Friedensschluß, Gras Okuma, sachlich zur Rechtfertigung des Volksnnwillens gellend macht, entbehrt an sich nicht der Berechtigung: er erklärt, daß man mit dem FriedenSvertragc unzufrieden sei, weil Rußland auch ferner hin seinen Ehrgeiz in der Mandschurei und Korea werde be tätigen können. Beide Parteien hätten sich zwar zur Räumung der Mandschurei verpflichtet, aber China sei nicht in der Lage, dort Ordnung zu halten, und das biete der russischen Regierung Gelegenheit, eine neue Kriegssaat auszustrcnen. Der Vertrag habe, statt die Gelegenheit zu einem zukünftigen Streite zu be seitigen. dieselbe Lage geschaffen, die vor dem Kriege bestand. Das ist so ziemlich richtig, allein Graf Okuma verrät nicht, wie er cs gemacht hätte, um den Russen weitere Zugeständnisse ab zupressen. Interessant ist aber auch hier der Durchbruch der Furcht vor einer sicheren Revanche Rußlands! Wenden wir den Blick von Asien aus Europa, so ist auch hier zu konstatieren, daß nicht alles >0 ist, wie es sein könnte und müßte, wenn Frieden in die Gemüter einzieheu soll. Im Gegen- teil, überall liegt Zündstoff angchäust, der allzu leicht zu kriege rischen Explosionen führen kann. Da nützt keine Vogelstrauß- taklik, kein Vertuschen der Tatsachen, kein Friedcns- gebimmet »nt billigen Phrasen: auch im alten waffen starrenden Europa ist der politische Horizont von dunklem Wctter- gewvlk umsäumt. Zur Orient- und Balkanfragc haben sich andere neue Fragen und Krisen gesellt, die leicht Erschütterungen ernster Art nuch sich ziehen können. 2»i hohen Norden können sich Schweden und Norwegen nach Bruch der Union noch immer nicht über die Trennungsbedingungen einigen. In Oesterreich-Ungarn herrscht eine Staatskrisis, die jeden Augenblick hell anflodern und das Deutsche Reich in ihre Kreise ziehen kann. Die Spannung endlich, die zwischen Deutschland und England-Frankreich beson ders in der Marokkofrage besteht, gibt neuerdings wieder zu stär keren Befürchtungen Anlaß. Die hcranssorderndc Haltung einiger Pariser Offiziösen läßt in dieser Hinsicht ebenso tief blicken, wie die halbamtliche Meldung eines deutschen, der Regierung nahestehen den Blattes, daß die Verhandlungen des nach Paris zur Beschleu nigung der Marokko-Angclegenh eit entsandten Dr. Rosen „wahrscheinlich sehr lange" dauern werden. Diese Befürchtung hat ihren Grund offensichtlich in der Wahrnehmung, daß sich in den französischen Rcaiermigstrcijen neuerdings wieder eine ganz uner wartete Hartleibigkeit gegen Deutschlands maßvolle und berech tigte Wünsche geltend macht, was ohne jede Frage auf englische Einflüsse znrückznführen ist. Man braucht deshalb nicht nervös überreizt zu sein und an Gehörstäuschungen zu leide», wen» man aus den Reden bei den Paradctafcln in Homburg v. d. H. und in Koblenz ein leises Säbclllirren vernimmt, das nicht ohne Ab sicht sein kann. In Homburg betonte der kommandierende Gene ral von Eichhorn ganz auffallend, daß der Kaiser am 18. Armee korps „eine lricgStüchtige Waffe in der Hand" habe und daß in diesem Korps „kein brennenderer Wunsch, kein sehncirdcrcs Ver langen" glühe, als dem obersten Kricgsberrn zu zeigen, „wie wir für Ew. Majestät und des Vaterlandes Ehre und Ruhm ans dem Schlachtfelde zu sterben wissen". Dieser kriegerische Untertan wird noch verstärkt vom Kaiser selber in seiner Koblenzer Rede; er stellte dort die Paradctage unter die Ueberschrift: „Feldmarsch mäßig, die Marine nennt das klar zum Gefecht" »nd sprach vom 8, Korps als der „Wacht am Rhein", der er in Ruhe vertraue. Wer Ohre» hat, zu hören, weiß genug. Die kaiserlichen Worte „Grenzkorps, feldmarschmäßig, klar zum Gefecht", die „Wacht am Rhein" besagen in deutliches Deutsch übersetzt: die Zeit ist ernst, ich kann für den Frieden nicht mehr bürgen, seid bereit und steht, wenn's dazu kommen sollte, euren Mann! Wir können es nur mit Genugtuung begrüße», daß der Kaiser seinem Volke den Ernst der Lage nicht verhehlt, sondern im Gegenteil mit erhobenem Finger darauf hinweist. Hoffentlich gehen alle Gefahren der gespannten politischen Lage wieder vorüber, aber wenn nicht, so wird Deutschlands Volk zu zeigen wissen, daß cs wie einst, so auch jetzt und für alle Zukunft dabei bleibt: Deutschlands Heer, Deutsch lands Ehr'! vo» denen 41 tödlich geendet haben. Zur Verhütung vo» Ehvlcra- Einschleppnng in Schlesien sind an der Oder drei Strom- ü b e rw a ch u n gs st e l l e n, unterhalb Breslau, Glvgan und Crossen, sowie eine Nebeiiübcrwachungssiclle in Brieskvw unter halb Fürstenberg neu eingerichtet. Bei diesen Ucbcrwachnngs- stellen sind drei Kreisärzte, ein Kreis-Assistenzarzt und drei prak tische Aerzte angestellt worden. Swine m ü 11 de. Auf Anordnung der Negierung ist hier eine E h 0l ern-lle be rw a ch n 11 gssl elle für alle von der See her koiiimcnden Schiffe eingerichtet worden. Znr Unter suchung der ankoinincndc» Schisse sind zwei Aerzte aiigestcllt. Grandenz. iPriv.-Tel.s Der Ulan Manbreh vom 4. Ulancn-Negiment ist heute an Cbolera gestorben. Erdbeben. Nom. sPriv.-Tel.s Kurz nach der Abreise des Königs von Monteiconc ffanden neue Erdstöße statt. Ein qroßer Erdriß entstand südlich der Stadt. 15 Kilometer von Mo"te- leone entfernt bat sich ein neuer Vulkan gebildet. Tie U: stützungsgelder übersteigen bereits eine Million: dagegen ist ..e Verproviantierung und Herstellung von Baracken für die Be völkerung überaus schwierig. Ter König wird im ganzen sechs Tage in üen von Erdbeben heimgejuchtcn Gegenden verweile». Nach dem Friedcnsschlust. London. <Priv. - Tel.) Die Tokioer Zeitungen, deren Erscheinen verboten worden war, sind mit der einzigen Aus nahme der „Asahi" wieder freigegeben worden. In den Provinzen jedoch ist eine Anzahl Zeitungen überhaupt unterdrückt worden. Die Professoren der Unwersität in Tokio hielten eine Versammlung ab und nalnneii cineir P r 0 test a ntra g gegen die Entlassung eines Kollegen an, die erfolgte, weil er an einer regieruiigsfeindlicheii Tcmonstratwn teilgeiwmmen hatte. Eine große Volksversammlung wurde in Tokio abgebalteii, um gegen die Rcgiernngspolitik zu protestieren. Es waren über N OOl) Personen anwesend. Tie Polizei konfiszierte alle Waffen, ließ die Demonstranten aber sonst gewähren. Zur Laae in Rußland. Warschau. iPriv.-Tel.s Der von den Sozialisten ans Anlaß der Hinrichtung Kasprzaks inszenierte General- streik kann als nußlungen bezeichnet werden, da sich die Mehr zahl der Arbeiter weigerte, die Arbeit einznstellcn. Paris. iPriv.-Tel.s Nach der „Libre Parole" soll gestern abend im Parke von Pcterhof ein Bonibenattentat ver übt worden sein, als der frühere Kriegsminister Sacharow und Minister Bulygin, die eine Audienz beim Zaren gehabt hatten, in einer Eguipage zurückfuhren. Sacharow sei durch einen Bombensplitter schwer verletzt worden, Bulygin unverletzt ge blieben. Durch das Attentat seien 2 Personen gelötet und 14 verwundet worden. Die Attentäter seien zwei Armenier ge wesen, die Offiziersuniform angelegt hätten. Neueste Drahtmeldnugen vom 12. Septbr. Zur Clioleragcfalir. Berlin. tPriv.-Tel.) Vom 11. bis 12. September mittags sind im preußischen Staate 8 choleraverdächtige Erkrankungen und 3 Todesfälle an C h o l e r a amtlich gemeldet worden. Bonden Erkrankungen betrafen die Kreise Marienburg 4, Grandenz 1. Tnchel 1, Jricdebcrg-Neunicrrk 1 und Wirsitz 1. Von den bisher gemeldeten Erkrankungen haben sich drei, darunter die eines Pio niers im Manövergeländc, nicht als Cholera herausgestellt. Die Gesamtzahl der Cholerafälle beträgt bis jetzt 166 Erkrankungen. Berlin. sPriv.-Tcl.s Der Bevollmächtigte zum Bundes- rat, Sächsischer Gehcimrat Dr. Fischer, ist vom Urlaub nach Berlin zurnckgekehrt. — Professor Dr. Lu barsch vom Kreis- krankenhause Lichterselde, der bis zum 1. Oktober vorigen Jahres am Poscncr Hygienischen Institute und der König lichen Akademie tätig war, hat vom sächsischen Ministerium des Innern einen Ruf als Vorstand des neuerrichteten pathologi schen bakteriologischen Instituts am Königlichen Krankenstift in Zwickau erhalten. Professor Lubarsch wird dem Rufe zum 1. November Folge leisten. — Postmeister Franke in Dippoldiswalde erhielt anläßlich seines Scheidens aus dem Dienste den Charakter als Rechnunasrat. Berlin. sPriv.-Tel.) Der „Tägl. Rnndsch." wird ans den Kreisen der hiesigen amerikanischen Botschaft bestätigt, daß eine Auslassung des Präsidenten an den Botschafter in Sachen der Handelsvertrags-Verhandlungen überhanvt nicht erfolgt ist. — Dasuübe Blatt schreibt: Der vollzählige Beitritt der sächsischen Minister z-u dem Ausschuß für ein L n t h c r-F e sts p i e l zu Dresden ist als ein Zeichen pro testantische» Bekenncrmuts gegenüber den römischen Anstürmen nicht freudig genug zu begrüßen. In Preußen wäre die Be teiligung der entsprechenden Stellen an speziell protestantischen Veranstaltunaen ausgeschlossen. An diesem Gegensätze wird es offenbar, daß Preußen in Gefahr steht, seine protestantische Vormachtstellung cinzubüßcn. — Zu den angeordnete» Er hebungen über den Ilmsang, die Ursache und die Wirkung der Steigerung der Fleisch preise bemerkt die ,,Deutsche Taaesztg.": Gegen diese Erhebungen wird sich nichts cinwendcn lassen: wenn die vom Landwirtschaftsminister angekündigte er neute Prüfung und Erwägung eintreten soll, so müssen ihr un bedingt derartige Erhebungen vorangehen. Wir sind über zeugt, daß auch diese Erhebungen zu keinem anderen Ergebnisse führen werden, als zu dem Entschlüsse der Regierung, in der bisher eingenommenen vollständig begründeten Stellung zu ver harren. Wenn in einem liberalen Blatte angedcutei wird, daß man in der Ankündigung der Erhebungen eine Folge des Vortrags des Reichskanzlers beim Kaiser am vorigen Sonn tage sehen könne, so ist das durchaus irrtümlich. Die Erhebun gen sind schon beschlossen worden, ehe der Reichskanzler dem Kaiser Vortrag hielt. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Fabrikbesitzer Geheimer Kom merzienrat Franz Haniel in Düsseldorf wurde ins Herren haus berufen. Hamburg. Heute fand hier die Eröffnungssitzung der Internationalen Kriinina! istischen Vereinigung statt, der Vertreter des Senats, der Bürgerschaft, des Rrckiler und Anwaltstandes beiwohnten. Senator Dr. Lappcnberg hielt eine längere Begrüßungsansprache, in der er betonte, es sei das erstemal, daß die Internationale Kriminalistische Vereinigung in Deutschland tage und er wünsche, daß die Beratungen dazu bei tragen möchten, die der Lösung harrenden Fragen weiter zu klären Hierauf folgten Begrüßungen durch die Vertreter des Neichsniariiicamts und des preußischen Justizministeriums. Dann wurde zur Wahl des Bureaus geschritten. Zum Präsidenten wurde Professor Dr. Prins ans Brüssel gewählt. Hiernach wurde in die Beratungen einaetreten. Hamburg. <Prrv.-Tel.) Tic deutsche Levante-Linie erneuerte den Suboentionsvertraa mit der bulgarischen Regierurrg. SlööOK V ElSP Ul nsqv; n/ U8 Os N(»x ? US.E 1»P zsaii-sq-I, gszs-ll » > qsiisglirn UR D UM ^ M