Volltext Seite (XML)
Anreizen, caril. Irnadme von «nk>,ndi»un,e» di» nachmillugs L Ukr Sonn m^i» tKlkNas« »»v Manenstmbe L« vor l> die '/«I Udr Die > »vaUiLetizruu». «eile ica d «Ilde», » V>a > Äo- kUudiaunoen oul der Lnvaileile Leüe L PI« » die LivalnaeZ»iie au» Leu »eite bll Pi« . aw tziiiaelundt Zeile so PI« In Rmuuier» »,ch Sou«, und »e>er««,en »ivalnak Ärundjeile Li» Pi».. au» Puvulieire «t, P,» Livalliue Zeile au» Lerlieiie und aio g>»i»klaiid> so Pi». Auouiüttiue Äui - »räae »uv «e»cn PorausUc»»hiun». lveleavlüllcr »vivden mil to Ucrcchnel. kernivreLanilLIui,: »lmt I Nr. u und Nr. ros«. K 17 ptra»l»ot»« 8tr. W-»-U pifi>»I>ek» 81«'. 17 A empti»klt ru ^ gd»ISl>.»LIMIIS5 ^ wtt z»p Olsh-aru. O—rsli« MttNl —llcfKiUx>t »NL«pzU»»t k^rvt»«v: LR>»«ri»IkI仫n Z jM^r!Ä^rr«r^!«rrt»LrL?r^^^r^Kt^rEK!AK»r«r«««««SkS?: ilel-rmWeSüIiIMklil!»'^ " ^ «Il.y-7r. E ^ KSnizlioli Ssclisisodsr kloklikke-isnt A MK r^i« -, t- ». I v» Kur f^suvnst^sLv 3 u. 5 A E NL8kev llllä AsskevsedwueL. K «nsnildee Lu» ?kou -Z» »k ^ DE' «erul>rl»e»>» Il< »e»»rviu»,>n< »>, «»^»ell», «»»«»„»,,««>». 'MM ' "' ^ K 5^ k<»>«<^»>>>ui>e. ««.„»».»ir,. -p L«K1« 7d»»ti«»n»Itir»«ii1tii lür alpin« IL««1üinl««1v "HW sllei' ILlvi' lirols unü Vbel-l)ayei-n8 «mpttostlt cka» Spvrialgesckäft vou ^s««. L »««Iitl Lus 2L«»« L», oekov Löni^l. 8^1,)^ M«» . KiiegSiedegegenDeutschland, Bergarbkiterbewegung Sozialdem.VerlruniduugSsucht. Welkend- > MutmnblTWittening: > L, ^V. viUriri. Tanpk.ce, Vaterländische Festspiele, Hüttig-Prozeß. Kanalvoclage. Börseuwochenbriicht. ! Mild, rcgncrisch. I «VUIUUz, L>. E§ rv»Uur I-Nss«). (-ine neue KriezSrede gegen Deutschland l»at ein englischer Staatsmann in veranstvortlicher Stellung, das Parlamentsmitglied »nd Zivillord der dldmiralität Lee „ehalten, nachdem kaum die Wolken in den gegen- leitigen amtlichen Beziehungen verscheucht zu sein schienen. Ter Redner gab die ausfällig offenherzige Erklärung ab, daß die Hingste Umgestaltung der englischen Platte, durch die der stratc- gllche Schwerpunkt vom Mitlelmeer nach der Nordsee verlegt wurde, aus Mißtrauen gegen Deutschland hervor- gegangen sei. Die Regierung habe nicht so sehr Frankreich und das Mittelmeer zu überwachen, als mit Unruhe, obschon nicht mit Furcht, nach der Nordsee hin zu blicken. Aus diesem Ernnde sei die englische Flotte so um gestaltet worden, daß sie jeder Gefahr von jener Seite trotzen könnte. Herr Lee würzte diese Enthüllungen für seine augenscheinlich schar» auf den jingoistischen Ton gestimmten Zuhörer noch beson ders durch die Hinzusiigung der im echten Bramarbaston« ge- Ixiltenen Versicherung: „Wenn es unglücklicherweise zu einer »iricgserklärung kommen sollte, würde die englisch« Flotte den erste» Schlag führen, noch ehe man aus der anderen Seite Zeit gehabt hätte, die Kriegserklärung in den Blättern zu lese n." Nach dieser offiziellen britischen Redeleistung wird man sich bei uns zu Lande nicht mehr verhehlen können, daß hinter den jüngsten, so sensationell aiimutenden Verlautbarungen des Abg. Paaschc über die deutsch-englischen Beziehungen am Ende des Vorjahres doch wohl mehr als ein bloßes Körnchen Wahr- lreit gesteckt haben dürfte. Zu einer solchen Vermutung wird man auch gedrängt, wenn man sich erinnert, daß Prinz Lud- wiavonBayernin seiner Rede am letzten Geburtstage des »iaisers m a. wörtlich erklärte: „Wir danken es dem Kaiser, daß Teutichland im letzten Jahre nicht in einen großen Krieg ver wickelt worden ist." WaS aber auch oorgegangen sein mag, in jedem Falle ist klar, daß wir uns keine Herausforderung Eng lands haben zu schulden kommen lassen. Die Wahrheit ist. daß die Engländer von dem heiligsten Neide über unseren Wirtschaft, lichen Aufschwung in aller Welt beseelt sind. Daher stammt ihre ganze Feindschaft gegen uns, die sich neuerdings in so srieden- hörender Weise durch fortwährendes Säbelgerassel bemerk bar .macht und die m ihren Ausbrüchen um w dreister geioorden ist, je mehr man sich in London der Unterstützung Frankreichs aui Grund des englisch-sranzösischen Kulonial- abkommens, das noch eine besondere gegen Deutschland gerichtete ..Geheimklausel" enthalten soll, versichert glaubt. Wir können aegenüber diesem hartnäckig auf englischer Seite festgehaltencn -kriegswahn gegenüber Deutschland, der übrigens in England lbst von einsichtigen Elementen aus das schauste verurteilt wird, nichts anderes tun als ruhig in der Weltpolitik unseren Gang za gehen und die Ereignisse an uns herankommen zu lassen, unter sorgfältigster Pflege des freundschaftlichen Verhältnisses zu Nuß- land. Ueber die britische Reuommistcrei betreffs des „ersten Schlages" braucht kein Wort der Entgegnung verloren zu wer den. Wir wissen auch, was unsere Flotte wert ist, und dazu lehrt die Ersahrung, daß die größten Taten nicht immer von denen vollbracht werden, die das größte Wort im Munde führen. Hof fentlich gelingt es den Bemühungen unserer Diplomatie, die deutich-englsichen Beziehungen bald wieder auf einen derartig korrekten amtlichen Stand zu bringen, daß offizielle rednerische Entgleisungen von der Art des -Herrn Lee nicht mehr Vorkommen können. ^ Itever den Bergarbeiter-Aiisstaild hat der Reichstag beim Etat des Reichsamts des Innern mehr tägige Verhandlungen gepflogen, und zwar ans Anlaß von drei Resolutionen, welche die rcichsgesctzliche Regelung der Verhält nisse des rheinischen Bergbaues zum Gegenstände hatten. Die eine dieser Resolutionen war nalionaliibcralen Ursprungs und verlangte nur vorbereitende Untersuchungen; eine zweite ging von sozialdemokratischer Seite aus und stellte sieben Einzcl- sorderungen auf; die dritte endlich trug gemeinsam die Unter schriften von freisinnigen und uliramontanen Abgeordneten und wollte die einschlägigen Fragen in der Form einer Novelle zur Reichsgewerbcordnuug geregelt wissen. Das Ergebnis der Be ratungen bestand in der Ablehnung der nationallibcralen Re solution, während die übrigen Anträge angenommen wurden. Der hier unternommene Versuch, das Reich zum Eingreifen in das Bergrecht zu bewegen, wurde von der Reichsregierung mit einer vom föderativen Standpunkte aus sehr dankenswerten Ent schiedenheit bekämpft. Graf Posodoivsky verwies diese Be mühungen in den Bereich der sich auch sonst aus gewissen Seiten geltend machenden Bestrebungen, „die Einzelstaaten hinter das Reich zurücktrcten zu lassen und gleichsam zu Pro- vinzialverwaltungcn zu degradieren". In dem vorliegenden Falle kommt überdies''noch der besondere Umstand hinzu, daß die preußische Regierung, die hier als nachdrückliche Verfech terin der R echte der Einzelstaaten auftritt, bereits die flinke der Äesetzgebmia'' « die Land genommen hat und im Begriffe steht, ihrer Landesvertretung die angekündigte Novelle zum Berggesetz vorzulege», in der laut offiziöser Versickeruirg alle toeientlichen Punkte der im Reichstage geäußerten Wünsche Berücksichtigung finden sollen. Der Jnl-alt der preußischen Berggesetznovelle: Regelung der Arbeitszeit, des Ucberschichten- wesens und der Strafgelder, Verbot des Wagennullcns — d. h. der Nichtverrechuung von unvorschristsmäßig beladenen Kohlcn- ivagen aus den Verdienst — und obligatorische Einführung vou Arbeitcrausschüssen, entspricht fast ganz genau der sozialdemo kratischen Neichstagsreiolutivn, nur mit der einen Ausnahme, daß die Regierung das augenscheinlich zu agitatorischen Zwecken gesiellle Verlangen der Schaffung von gewählten Arbeiterkon trolleuren sich nicht zu eigen, machen konnte. J-n jedem Falle beweist die preußiiche Novelle ein solches Maß von Entgegen kommen gegenüber den begründeten Forderungen der Arbeiter, daß man von der Mehrheit des Neiclistoges füglich hätte er warten dürfen, sie werde sich einer Störung der Zirkel der preußischen Landesregierung bis zu der unmittelbar bevor stehenden Einbringung der Novelle im Landtage enthalten und durch Ablehnung sämtlicher Resolutionen ihr Vertrauen zu der gedeihlichen Erledigung der Angelegenheit auf landcsgcsetzlichem Wege bekunden. Wenn das Gegenteil eingetrcten ist, so trägt daran das Zentrum schuld, das sich mit dem Freisinn und der Sozialdemokratie zusammentat, während Konservative, Frei- konservative und der weitaus überwiegende Teil der National- liberalen sich aus die Seite der Regierung stellten und die Mobilmachung des Reiches gegen die Einzelstaaten zur Lösung der durch den Ausstand im Ruhrgcbiete aufgeworfenen gesetz- gebcrischen Fragen mißbilligten. Man kann dem freikonserva- tivcn Redner nicht unrecht geben, wenn er erklärte, daß der- arttge Verlnmdlungen im Reichstage unter den obwaltenden Umständen nur Oel ins Feuer zu gießen geeignet seien, und der konservative Svrecher deckte sehr geschickt den eigent lichen leitenden Beweggrund der äußersten Linken aus, in dem er darauf hinwies, daß die Herren deshalb, weil sie iui preußischen Abgeordnctenhause nicht vertreten seien, die Sache mit Gewalt vor das Forum des Reichsrags ziehen wollten. Auch der nationalliberale Abgeordnete Freiherr Heyl zu Herrns- bcun, der im übrigen seinen Antrag aus reichsgesetzliche Er hebungen begründete, unterließ nicht, eine kräftige Lanze für die LandeSgeietzgebung zu brechen, indem er dem preußischen Ab- geordnetenpause u. a. nachrühmt«, daß es „das Rückgrat des deutschen Parlamentarismus bilde und daß die Art seines Vor gehens vorbildlich sei für die anderen Parlamente". Derselbe Abgeordnete Freiherr Heyl zu Herrnsheim, der durch seine stark ausgeprägte soziale Gesinnung und seine hervorragend arbeitersreiindliche Haltung bekannt ist, war es auch, der die maß lose Hetze der sozialdemokratischen Prelle gegen die Zechenbesitzer scharf verurteilte und sie für um so verwerflicher erklärte, ie mehr Sympathie die bürgerlichen Kreise für die Ausständigen zeigten. Demgegenüber muß die fortgesetzt unnachgiebige Haltung der Zechenbesitzer je länger, desto mehr allgemeines Be fremden erregen, weil es dadurch der öffentlichen Meinung so überaus erschwert wird. Licht und Schatten bei ihrer Stellung nahme gleichmäßig zu verteilen und die b e r e ch t i g t e n B e- strebungen der Arbeiterschaft zur Hebung ihrer wirtschaftlichen Lage scharf vou den agitato rischen sozialdemokratischen Wühlereien zu trennen. Eine solche reinliche Scheidung ist aber im öffentlichen staatscrhaltcndcn Interesse unbedingt erforderlich, und ihre Not- n>endigkeit tritt um io dringlicher in die Erscheinung, je mehr sich schon jetzt innerhalb d>r Reihen der Ausständigen selbst jener Gegensatz bemerkbar macht. So ivird aus C"eu und Bochum gemeldet, daß zwischen den Angehörigen deS christlichen und deS sozialdemokratischen Bergarbcitcrverbandcs ein ern'tcr Konflikt ausgebrochcn lei, indem die christlichen Lerbändlcr un Hinblick auf die preußische Bcrggesetznovclle zur Wiederaufnahme der Arbeit geneigt seien, während die Sozialdemokraten den Aus stand fortfiihrcn wollte». Gleichzeitig wird von de» verschieden sten Seiten aus dem Riihrreoier berichtet, daß sozialdemokra tische Agitatoren eifrig an der Arbeit sind, die preußische Berg- gesetznovelle von vornherein ais „wertlos" für die Arbeiter zu verketzern und die Täligkeit der staatlichen Untersuchungs- kouimissioncu als „Gaukelspiel" zu verkleinern. Die „Köln. Zlg." meint, die ausständiae Arbeiterschaft werde, wenn sie den Ein slüsterungen solcher Ratgeber folge, sich schließlich »m die ge samten Sympathien der Desscntlichkcit bringen. Auf. der anderen Seile haben cs die Zechenbesip-r ln der Hand, noch nachträglich das Urteil der öffentlichen Meinung für sich umzustimmen, wenn sie jetzt endlich sich zu Verhand lungen mit der Arbeiterschaft herbeiließen und daraus verzichte- ten, ihre Waffen immer noch schärfer zu schleifen. Ein Ent gegenkommen würde ihnen gerade jetzt um so leichter gemacht werden, als die offizielle Ansstandsleitung, die „Sicbcner- kommission" vor einigen Tagen einen in versöhnlichem Tone ge haltenen Aufruf erlassen hat. worin die Wiederaufnahme der Arbeit zugesagt wird, „falls die Zechenverwaltungen sich bindend verpflichten, keine Maßregelungen vorzunchmen und in de» Lohn- und anderen Fragen bestimmt entgegen zu kommen". Das bereits erwähnte kölnische Blatt bat offenbar ebenfalls die Empfindung gehabt, daß der „psychologische Moment" zum Einlcnken für die Zechenbesitzer gekommen i'i, und deshalb leine Fühlung mit jenen LVreisen dazu benützt. LA Auffassung „maßgebender Stellen" zu erforschen. Leider is: da. Ergebnis geradezu trostlos: Die Zechenbesitzer verharren un nachgiebig aus ihrem bisherigen Standpunkte, d. h. sic erblickeil die Ursache des Ausstands lediglich in der von iiltramontanev und sozialdemokratischer Seite betriebenen Agitation, leugne.! das Vorhandensein allgemeiner Mißstände schlechtweg uns wollen sich aus keinerlei Verhandlungen mit den Ausständigen einlassen. Neueste TrahtMtlÄnngen vom 4. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.j Aui der Tagesordnung des schwach - besetzten Hauses steht die erste Beratuiig des von dem Ab- geordneten Grafen Hompesch und Genossen beantragten Gesetzentwurfs, betr. die Freiheit der Religions- Übung lToleranzantrags. — Abg. Bachem lZentr. weist daraus hin, daß der Antrag in seinem ersten Teile der von der Religionsfreiheit des .inzelneu Individuums handle, sicn mit dem vom vorigen Reichstage mit 163 gegen 60 Stimmen angenommenen Gesetzentwürfe decke. Der zweite Teil des. Antrages sei eine Wiederholung des damals vom Reichstag-' cibgclehnten zweiten Abschnittes, des Antrags Lieber, und tu ziehe sich aui Religionsgemeinschaften. Bedauerlich sei das oe ringe Inte recke der Reg:erung für den Antrag. Redner west: dabei unter Heiterkeit des Hauses aus den Bundesratstiich bin. an dem nur ein Kommissar sitzt. Einigermaßen sei ja bezügliä, der Wünsche des Antrags Lieber in denjenigen Einzelstaaten. über die von den Katholiken ieincrzeit am meisten geklagt werden mußte, Entgegenkommen, gezeigt worden, so namentlich Mecklenburg-Schwerin. Aber auch jetzt noch nehme dort die Regierung das Recht in Anspruch, über das Bedürfnis für einen katholischen Gottesdienst zu entscheiden, und die Behörden setzlen fest, wie oft der Gottesdienst staltsinde. In Braunscbweig be stimme die Regieruna über dos Erziehungsrecht der Kinder aus Mischehen, und eliminiere so das Erziehungsrecht der Eltern. (In zwischen sind am BunöeS»atsti»che erschienen: Gras Posadowsko. Gras Hohenthal, Freiherr v. Eramm-Burgdors u. a.). Rotläufen durch katholische Pfarrer, die von lenseils der preußischen Grenze geholt worden seien, habe man mit Geldstrafen belegt (Hör:, hört! im Zentrums, bis zu 30 Mk. (Erneutes Hört, hört') In Preußen habe man iäng't eingeschen, daß mit Geldstrafen aus solchen Gebieten doch nichts auszurichlen sei. Im Köniareicb Sachsen sei Mangel an katholischen Geistlichen. Hilfsgeistliwc kür Abhaliung von Gottesdienste» heranzuziehen, sei nach säch- llschem Gesetz unmöglich. Verschiedene bei früheren Beratungen des Antrags iaulgewordene Bedenken zurückweisend, bestreitet Redner, daß daS Begräbuiswesen irgendetwas mu dem Anträge zu tun habe,, da es nickt zur Kompetenz des Reiches gehöre. Im Falle Fameck lei seitens der Katholiken durchaus loyal zu Werke oegange» worden. Gegenüber dem 'Vorwurf, daß der Katho lizismus intolerant sei, verweis« er aus Stöcker, der doch selb»? allen weiter links stehenden Rickhungen die Berechtigung ab erkenne, sich noch zur evangelischen Kirche zu rechnen, Herr Stöcker würde inkonsequent sein, wenn er der katholischen Kirche Jntckerani vorwcrfc. Wir sind komcquent, verlangen keine kirchliche Toleranz; aber vom Staate verlangen wu volle Gleichberechtigung oller Konfessionen, aus allen Gebieten voll- bürgerliche Toleranz. — Abg. Sattler (nat.-lib.s: Herr Bachen» habe alles so dargestellt, als würde von den Katholiken niemals ein Wässerchen getrübt, und als ob nur von der Gegen- seitc der Friede gestört werde, und dabei habe er ia selbst ein mal vor 10 Jahren es als Hauvtausgabe der katho lischen Kirche bezeichnet, die von ihrer Lehre Ab- gcsallenen wieder „in den Schoß der Kirche zurückzuführew. Von unserer Seile ist niemals ein gleichartiger Anspruch erhoben worden. Wir wünschen volle Gleichberechtigung, aber fordern, daß auch in dem Staate, in dem die Katholiken in der überwie genden Mehrheit sind, in Bayern, gegen die Protestanten noch dem Prinzipe der Gleichberechtigung gehandelt wivd. Der Staat iolt sich natürlich nicht in die inneren Angelegenheiten der Kirche cinmischen, aber es gibt Grenzgebiete, wo die Staats hoheit aussichtssührend wirken muß. Die Staatshoheit muß um so mehr auch über dem kousesnouellen Leben fortbesteheu. als gerade die Geistlichen der katholische» Kirche aus die Angehörigen dieser Kirchc nicht nur in religiösen, sondern auch in welt lichen Dingen einwirkeu, nicht zum tvcnichten tzZ den Wahlen. Der vorliegende sog. Toleraiizantrag müßte eigentlich heißen „Kampfanlrag gegen die Staatshoheit über die verschiedenen Kirchen". Wird der zweite Teil deS Antrags angenommen, io bekommen wir für die auerkanmen Religionsgemeinschaften volle Freiheit. Ter Staat muß als Prediger Leute aus anderen Nationen, muß Millionen an Erlen zulassen, wo durch sie die Bevölkerung aus das tiefste erregt wird Aber auch Lee erste Teil des Antrags ist bedenklich, er ist viel zu unbestimmt, er grei't i» unzulässiger Welle in Landesrechte ein. Die Annahme des Antrags ivird dem inneren Frieden nicht dienen (Beifall bei den Nalionalliberalcu.1 — 'Abg. David (Soz.j erklärt die Zusiimmuug der Sozialdemokraten zu dem Anträge, wenn auch aus anderen Motiven als das Zentrum Im Erfurter Programm sind wir keineswegs für Vernichtung der Religion cingetreten, wir wollen vielmehr volle Freiheit der Glaubeiisauschouungcu leder Art. Jede lliiduldiamkeil, ob im viässllcheii oder in anderem Gewände, ist unü verhaßt. Bebel hat oft genug als Atheist bekannt, aber stets betont, daß niemand diese (eine Weltanschau ung ausgcnötigt werden solle ^Dic Bestimmungen über Dissi denten lind nnS u«genügeno. Sie im Zentrum mühten, wenn Sie wirklich Toleranz wnllien, doch aiich die pariiätllche Schule fordern, aber davor hüten Sie sich. Staat und Kirche müßten getrennt werde» in beider Interesse. Wie oft muß heute die Kirche Staatsinteresse» dienen! Man hat sogar gesagt, nur ein guter Ebrist kann ein guter Soldat sein! W>c war cs aber dann jetzt in Estajien? Ein christliches Heer, aus gerüstet mit Heiligenbildern, ist einem heidnisch« Leu» «itev»