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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.01.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050128020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-28
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
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,ur Äuiluchnng von Erzlager- Teil der europäischen Grndmestungen mit «roßem S'tolg mltge- Wirkt Um 2. September I8V0 trat er a.sDvze«l iür Markige,be kund« und Grvvaire in dir Bergukodemir Frklberg «m. um am j Avril 1801 >nm ordenlttcheu Prvsrsivl rrnainit »u werden. Üblich ist der Br,f,stier eine» rmsiiihrlichen LehibiichrS der Mneischrlbekunde. In letzter Zelt beschästigle er sich brwnder« »>il den magneiomrtrischen Mrihnoen de« ^ . uteder Der mit in dem Hanse wobnhrstte 86 Jabre a»e Ans- »iiaier Ritnlau» Domaschke bat dabet in de» Flamme» de» Lob gesunden. —* T et s ch en, 26. Januar. Heute Ist hier ein» der letzten Mitglieder de« erst en deutschen Parlaments, da« s848 in der Paulskirche in Frankfurt tagte, der emeritierte Advokat und Notor Dr. Ludwig Rengcr, im 92. LebenSiahre gestorben. Der Verblichene gehörte dem ersten deutschen Parlament als Vertreter des Wahlbezirkes Böhmisch. Aamnitz an. — Amtsgericht. Der Händler Riclmrd Pietzsch betrieb früher in Vorstadt Pieschen ein Viktnaliengeschäst geringen Um fange«, das dir Familie nur schlecht nährte. Von seinen Gläubigern v«,klagt, wurde P. in einem Jahre zwanzig Mal erfolglos ausaevsändet; er kam nun aus den Gedanken, einen Handel mit Posamenten zu betreiben, von dem er sich ein cin- trägliches Geschäft versprach. Cr lieh sich von einem Fabrikanten in Annaberg sür 70 Mk. Spitzenniarkcn schicken, ohne freilich sofort eu bezahlen. Nlchtkonvenierendcs sollte er znrürksenden: er gab jedoch bald eine» neuen Austrag in Höhe von 250 Mk. ani. Der Fabrikant vertraute dem Austraggeber, da er ans dessen Schreiben den Eindruck gervann, das, er es mit einen, Fachmann 1» tun habe, der ein flott gehendes Geschäft besitze. Nachtrag erhielt er aber von einer Auskunftei de» Bescheid, dost sein steiler gar nicht Posamente»., sondern Viktualienhändler fei. s tliterschiagung B-- er gar nicht Posamenten-, sondern Virinalicnhändler fei. Der Annaberger Fabrikant wollte darauf feine Waren zuriickhoben und liest durch die Kriminalpolizei bei P. Honsstichung halten, erhielt aber nichts wieder: er suhlt sich daher noch heute um 300 Mk. geschädigt. P. mutz sich nun Wege» Betrugs verant worten »nd wird zu 200 Mk Geldstrafe oder 20 Tagen Gefäng nis verurteilt. — Der Brotkntscher Paul Richard Pietzsch unter schlug seinem Prinzipal 6b Mk., die er von stunden einkassierl hatte. Er befindet sich seit 13. Januar in Untersnchunashast: diese Zeit wird ihm mit 1 Woche aus die auf 4 Wochen Gefäng nis festgesetzte Strafe angerechnet. — Der stellner Amadeus Ger hard Pertot drräusterte, als seine Mutter kaum die Augen ge- schlossen hatte,, deren hinterlnssenes Mobiliar im Werte von 400 Mk. an einen Trödler für 90 Mk, obwohl er ausdrück'ich darauf hingewiejen worden war, dast er kein Anrecht aus die Sachen hatte. Er wird dafür zu .3 Monaten Gefängnis ver urteilt. — Gegen den Buchhalter Oskar Schulze in stötzschen- broda war. nachdem er seine Stellung ausgegebcn halte und zu einem Konkurrenten^gegangen war, Anzeige wegen U erstattet worden Februar und 10 und SO s Schulz« ist sticht mehr unbescholten und wird zu 6 Wochen Ge sängNis verurteilt. — Gegen den 25jährigen Gelegenheitsarbeiter Arthur Max BetterS ans Serkowitz wird wegen SittlichkeitS- Vergehens verhandelt. D'e Sitzung, in der die Beweisaufnahme ustter Ansschlnst der Oessent'ichkeit erfolgt, endet mit der Ver urteilung des vorbestraften Angeklagten zu 6 Monaten Gefäng nis, 1 Monat gilt als verdutzt. — Die Verhandlung in der Privatklaasache der Vorstandsmitglieder vom Konsumverein „Vor wärts", Kaltosen und Pehold, gegen den Bäckergesellen Leopold Hain, der in einer Broschur« angebliche Mitzstände in dem Bäckereibetriebe des Konlnmnercins „Vorwärts" behandelt hatte, wodurch die Mitglieder des Konsumvereins, vertreten durch ihre Vorstandsmitglieder Kaltosen und Pehold, sich beleidigt fühlten, wird nach der Festsetzung der Zeugen sür die Beweisaufnahme vertagt, ohne daß in die Materie eingetreten wurde, da die Tagung nur als eine Vorverhandluna anzusehen ist. wohl mebr um den Parteien Gelegenheit zum Abschlust eines Vergleichs in öffentlicher Sitzung zu geben. Ein derartiger, im Prinzip fest- aestellter Vergleich scheiterte nur noch an der Festsetzung der Publikationsorgane. Bei dieser Sachlage dürste die Sache doch noch gütlich beigelegt werden. ttVakkerrrand »er «.t»e „na ve»«v.,». BudmeiS Prag Pardubitz Meinst Lettin-"-'«, "tuMa Dresden 28. Januar — 0 - kl 4-17 — 70 4- 8« 4- i:w - ,7, 27. Januar — » — 84 4- l» - vü 4- «0 4- ll? - ,82 Die Unruhen in Richlnud. In Dorpat veranstaltete eine ans etwa 2000 Köpfen bc- stehende Volksmenge eine gegen die Negierung gerichtete Kundgebung. Die Manifestanten warfen die geilster des PolizeiamteS ein. InKiew ist die S t i m m u ng c r r e gt. Mehrere Fabri ken stellten die Arbeit ein. Der Stadtrat von Odessa veröffentlicht eine Bekannt machung, worin die Arbeiter in teilnehmender Weise angeregt werden, die Arbeit wieder aufzu nehmen. Der Aus stand nütze nur Japan. In Li bau palrouillieren Truppen durch die Stadt. Zu- sammenstöße sind nicht erfolgt. Ein Gendarm wurde erschossen, der einem Führer die Fahne entriß. Tic Arbeiter sind bereit, die Arbeit wieder aufzunehmen. Im Hasen ist das Laden der Schiffe eingestellt. Die Telcgraphcnleitung ist wieder her- gestellt. In Paris zirkuliert im Justizpalast eine Adresse, durch welche die Anwälte des Avpellationsgerichts in Peters burg dazu bec.iückwünscht werden, dast sie, um ihren Berus zu ehren, gegen vie heftigen Gewaltmastregeln, durch die Peters burg nnt Blut befleckt sei, Einspruch erhoben hätten. Der russisch-japanische Krieg. Der Korrespondent d«S /Reuterschen Bureaus" beim Hauptquartier Kurokis telegraphiert über Fusan unterm 26. d. M.: Ein heftiges Artillerieseuer wurde heute während de- ganzen Tages ununterbrochen von Westen her gehört. Eine gr 0 st e Schlacht scheint im Gange zu sein. Nach den hier eingcgangenen Nachrichten überschritten die Russen aus dem linken japaiistchen Flügel den Hunho. Die japanische Streitmacht ging »um Angriff vor. Ja der H u lI - K 0 m r» i s s i 0 n wurde der Fischer Smith vernommen, der an Bord des Fischerbootes „Cranc" verwundet worden war. Smith erzählt, dast die russischen Schifte das Feuer auf die „Creme" eröfsneten und das Boot mit Scheinwerfern be leuchteten; dann hätten sie sich entfernt. Der Schifssführer »nd ein Matrose seien getötet: die gesamte Besatzung sei. mit Aus nahme «ineS Fi eher-, von den Geschossen getroffen worden. Die „Trane" sei ge unken, fünf Minuten, nachdem die Schaluppe eine« anderen BooteS die Besatzung ausgenommen hatte. Diese AuSsa-e machte inen tiefenEindruck aus die Zuhörer. Der Zeuge Green vo», Fischerboot „Gull" sagte alsdann aus, dost er seine Richtung ändern mustte, um den russischen Schissen ans dem Wege zu geben; er habe eine Schaluppe ausgeiaiidt, um die B,-fatzuna der „Trane" aufzunehmcn: er habe kein brennendes Schiff geiehen. Die Russen hätten auf eine Entfernung von un- acsahr 60 Nords geschossen: er habe zuerst die,,Cra»e", deren Lichter erloschen waren, für ein Torpedoboot gebalten: aber er fei von seinem Irrtum, der dadurch entstanden sei, vast die Schein- chre" Sitzung ausgehoben. Der Maschinist von der „Gull", Smirke, bestätigt di« Aussage eines früheren Zeugern betr. die Schaluppe, die für «in Torpedoboot gehalten wurde. Er führt des längeren auS. dast da» Boot, das als Torpedoboot angesehen wurde, eine Schaluppe ohne Lichter gewesen sei. Staatssekretär Hay in Washington forderte den russischen Botsckmfter auf. seiner Regierung zu unterbreiten, dost sie die Frag«, oetr. die Verletz nngdrrNeutralitä tCH Inas einer internationalen Konferenz der Mächte vorleg«. Bisher ist eine Antwort der russischen Regierung nicht «ingeganaen TiigeSricWchte. Der Ausstand iw Ruhrrevier. Die preustische Negierung beabsichtigt, ander den bereits sicher angeknndrgle» GesetzenNv-ürsen, vett. die Abände rung der 88 65, 1S6 flg. deS Allgemeine»BerggeietzeS vom 24.Juni 1865/1802 iS tillegen von Zechen! und die Neuregelung des KnaPPfchastswesrns, dem Landtage demnächst den Ent- Wurf eines Gesetzes vorzulegen, durch weiches der dritte Abschnitt des dritten Titels des Allgemeinen Berggesetzes, soweit er von den Bergleute» bandelt, einer Abänderung »nlerwarseu werden soll. Diele Abänderung wird oller Voraus sicht nach sich namentlich aus folgende Gegenstände erstrecken: 1- gesetzliche Regelung der Arbeitszeit beim StcinkohleMxrgbau, einschliestlich der Seilfahrt, smveit dies durch sanitäre Rücksichten geboten ist: 2. gesetzliche Regelung des Ueber - und Nebcnschichten Wesens: 3. obligato- rische Einführung von Arbeiterausschüssen, welche insbesondere auch bei der Verwaltung derjenigen Zechen- Unterstütznngskassen mitzuwirken haben, in welche Arbeiter- beitrüge oder Strafgelder fliesten: 4. V e r b 0 t d e s N u l l e n s; 5. BegrenzungderHöhederStrasen kür einen be stimmten Zeitraum. Die Wahlen in Ungarn. Die liberale Regierungspartei hat bei den Wahlen allem Anscheine nach eine schwere Niederlage erlitten, sodast bereiis die T e m i s s i 0 n des Ministerpräsidenten G r a se n T i s z a in Aussicht gestellt wird. Man erwartet, dast Gras Tisza in kürzester Zeit, wahrscheinlich noch vor Schluß der Wahlen, nach Wien kommen und hier die Demission geben wird. In Wiener politischen Kreisen glaubt man seinen Nachfolger in Herrn v. Szell oder dem Grasen Andrassy zu sehen. — Bis I Uhr nachts waren 280 Mohiresultate bekannt. Davon entfielen ans die Liberalen 114, die Kossuthiaper 113, die Dissidenten 20, die Banssp-Partci 10, die Wilden 3, Bolkspartei 15 und auf die Nationalisten 1. Tie Liberalen gewinnen bisher 15, verlieren 56 Mandate, die Kossuth-Partei gewinnt 43, verliert 6. — Ministerpräsident Graf Tisza wurde in Budapest iw vierten Bezirke gegen den Grasen Julius Andrassy mit einer Mehrheit von 57 Stimmen gewählt. X Deutsches Reich. Der Kaiser machte am Donnerstag vormittag dem Reichskanzler einen Beiuch und hörte den Vortrag des Käciegsminislers. X Der Kronprinz wird am 1. Februar einen längeren Urlaub antreten. X Die Erkrankung des Prinzen Eitel Fried r i ch ist, wie der „Tägl. Rundsch." ans eine Anfrage erklärt wird, natürlich nicht leicht z» nehmen, doch gibt ihr bisheriger Verlaus alle Aussicht aus Wiederherstellung des Kranken in nor maler Zeit. Der Prinz hat sich bei der strengen Witterung der letzten Tage im Dienst erkältet. So stark und kräilig er aus- sicht, neigt er doch von jeher zu Unpäßlichkeiten: lange Zeit hin durch war er das Schmerzenskind der Familie des Kaisers. Mit um fo größerer Zärtlichkeit hängt seine Mutter von jeher gerade an ihrem zweiten Sohne, und so ist sie durch dessen jetzige Krank heit in höchstem Grade beunruhigt. In energischer Betätigung ihrer Mutterliebe hat sie nach Feststellung der Art des Leidens sofor^ erklärt, daß ihr Platz am Bette ihres Kindes sei; sie ist ms Stadtschloß zu Potsdam überaesiedelt, fodast sie nur wenige Schritte vom Kabincttshaus, in dem der Kranke darnieberliegt, trennen. Ter Kaiser seinerseits hat daraufhin den größten Teil der aus Anlast seines Geburtstages in Aussicht genommenen Festlichkeiten absaaen lassen, obgleich gewisse politische Er wägungen geaen diesen Entschluß zu sprechen schienen. Er ist ernst, aber ruhig. Der Prinz zeigt sich, obgleich seine Krankheit schmerzhafter Natur ist, als angenehmer Patient. Still und geduldig liegt er auf seinem Krankenlager. Der Prinz liegt in einem Hochparterrezimmcr des rechten Flügels im Kabinetts- Haus. nahe dem Stadtschloß. Damit er nicht durch lästige Geräusche gestört wird, ist die Umgegend des Kabinetts- Hauses von der Schloßstraßc und von der Schwerdtsegerstraßc ans sür jeden Wagcnverkchr gesperrt worden. Aus demselben Grunde ist auch das Salulschießcn und das große Wecken aus gefallen, das sonst zu Kaisers Gevnrtstag im Lustgarten zu Potsdam stattzufinden pflegte, x Tie Erkrankung des Piinze» Eikel-Frlrdr'cb bat die Ankiinst ber niiberordentlichen svaniichen Gesandtschaft, sowie des Misten Ferdinand vo» Bulgaiien znrück- grhaste». Der Pri», vo» Ailnrien bleibt vorläufig in Paris Der Fürst vo» Bulgarien hat die Reife an der deutschen Grenze in Riitlka ansgcgebcn. X Oesterreich. Anläßlich des Geburis fest cs des Deutschen Kaisers fand gestern abend in Wien unter dem Vorsitz des deuljchen Botschafters Grafen v. Wedel ein Fe steisen statt. X Weihbischof Schneider ist in Wien in der gangenen Nacht gestorben. ver- VermischteS. ** Entgleisung des Prag-Wiener Schnellzuges der Franz Joscss-Bahn. Nach 5 Uhr traf gestern nachmittag in Prag die Nachricht ein, daß der Schnellzug nach Wien, welcher vom Prager Franz Joscis-Bahnhos um halb zwei Uhr ab^eht, auf der Strecke bei Tabor Zwischen den Stationen Chotovtti-Sudo- ineritzj entgleist iei. Tic Ursache der Entgleisung ist auf einen plötzlichen Bruch einer Schiene zurückznführen. Von den Passa Vas gieren erlitten zehn leichte, einer schwere Verletzungen. Unter den Leichtverletzten liefindet sich Kaufmann Karl Richter Professor der Dermaiologie an der lilipp Josef Pick, welcher vollkommen aus Dresden. — Der ^ . Prager Universität Dr. Philipp unverletzt und wohlbeballen in Wien ein sich: Es war in der Nähe von Tabor, a!s wir — ' äußerte .... . ich befand mich in einem Eoupö erster Klasse — einen heftigen Ruck ver spürten und sofort zum Bewußtsein kamen, daß fich ein Unfall ereignet haben müsse. Tatsächlich sah ich, daß sich unser Wagen sowie zwei andere außerhalb des Gleises ans dem Schotter befanden. Ein mir unbekannter Herr, der sich in meinem Coups befand, wurde jo unglücklich gegen die Eoupewand sc- schlcudert, daß er das Bewumsetn verlor. Ich leistete ihm so fort die erste Hilfe und machte ihm einen Notverband. Ich, sowie die meisten anderen Passagiere verließen den Zug nicht, sondern warteten in demselben das Eintreffen des telegraphisch herbcibeordertcn Hilsstrauis ab. Ein anderer Reisender, der sich in einem Waggon zweiter Klasse befand und ebenfalls voll- ständig unverletzt ist, erzählt: Wir fuhren im Eilzuastempo da hin, M s'lötzlich in einer Kurve ein heftiger Riß erfolgte. Gleich zeitig neigte sich der Wogen, in welchem ich saß, zur Seite, die Insassen schrien auf, aus dem Gepäcknetze fielen Kofier und andere Gegenstände herab. Mehrere Passagiere wurden an die gegenüberliegende Wand geschleudert. Insbesondere der Frauen, welche sich m einem Eoiipc- befanden, bemächtigte sich arger Schrecken. Als großes Glück muß es bezeichnet werden, dast die Entgleisung nicht hundert Meter weiter vorn erfolgte, weil sonst zwciiellos die Wagen über die Böschung hinuntergerollt wären; da die Coupötüren verbogen waren, suchten wir durch die Fen ster ins Freie zu gelangen. Ein dritter Reisender erzählt folgen des: Die Entgleisung passierte vor der Station Tabor durch einen Schienenbruch. Wenn der Unfall hundert Schritte weiter oder vorher erfolgt wäre, so hätte cs eine furchtbare Katastrophe gegeben. Tie Strecke läuft nämlich sonst in flachem Terrain, nur das Gleis liegt auf einer cttva 40 Meter hohen Anschüttung. Aber just an der Unsallstätte wird der Bahndoinm von Fels wänden ganz eingeengt. Das war unser Glück; denn die ent- blieben in daran denken, über die hohe Böschung hino-baeschleudert worden wären und sich überschlagen hätten! Ich saß allein in einem HalbcvupS, al« ich plötzlich ein Krachen hörte. Nicht« gutes ahnend, warf i' Sitzplätze und zog die Reisedeck« Übet^en mich ras« aus die opf. Im nächsten Augenblicke ergoß sich ein förmlicher Schauer von Glasstncken über meinen Kops. Ich blieb indes dank meiner Vorsicht voll ständig unverletzt. Nicht bloß die Fensterscheiben, sondern ganze lonpöwände der einen Seite waren eingedrückt. Schneestürme in Nordamerika. In Newyork sind wenigstens acht Personen^ insolge des letzten SchneesturmcS n»,gekommen. Eine Anzahl s ck, i j s s u n s äl l e wird von den Küsten der Neuenaland-Llaalen gemeldet, bei denen Menschen jedoch nicht ums Leben gekommen sind. — Ter ^Franks. Zlg." wird ans Newyork gemeldet: Der Sckineesturm führte Zustände herbei, wie sie seit siebzehn Jahren nicht gesehen worden sind Die Newporker Zenlraloahn stellte den Betrieb ein, ebenso die Long-ISlcnid-Bahn, die Eriebahn und die New-Iersey-Zentral- bahn, während die Penniylvania-Bahn einige Züge mit große!' Verspätungen durchbrachle Der Schncesnll hörte spät abends aus. worauf einige Straßenbahnen im Schneckentempo wenige Wagen lausen ließen. Indessen stehen noch 800 Wagen, welche während des Schneesturmes verlassen wurden, ans den Straßen Seit 24 Stunden ist im hiesigen Hasen kein Schiss anoelom- men und keins abgeganaen. Viele Theater schloffen, andere spielten vor säst leeren Häusern. Die städtischen Obdachhonjer und Hospitäler sind überfüllt. Viele Menschen wuroen bewußt- los in den Schneewehen gesunden Die Hotels stellten Feld betten in de» Billardfälen »nd Speisezimmern auf. da sie den Andrang nicht bewältigen konnten. Die zentrale Wohltätigkeits- Gesellschaft hinterlegte in jeder Polizeistalion Geldsummen zm sofortigen Unterstützung Notleidender. Die Milchzügc blieben aus, weswegen die Stadl ohne Milch ist. Auch herricht Kohlen- und Fleischmangel. "Eine Mo lsenv erbostung von Mndcbenkkind ,ern. Durch Kanon'kns Dr. Müller-Simonis, der >m Jntecesse des denstchen Nalioiinlkomilers vor 6 Monaten eine Insounations >eife inich Südameitka unternommen halte, ist in Rio de Janeiro die Bekämpsniig des Mädchenhandels in Fluß geluncht wordeü. Ter Eiivlg ist ei» lehr cislenticher. Es wurde» dort in k»n;cr Zeit unter Benutzung des daielbst bestehenden Belageiiingszu- slundrs über :D »ntoistche Mädchenhändler sestgenonimcn nud >5 Ausländer lviiiOen bis setzt ausgeiviefen werden Man arbeite! nnn daraus hin. ei» Gesetz dnrchznbrinnen, welches eine längere Fieibeitsslicste über diejenigen Ausländer, welche sich des Mädchen Handels schuldig gonnchi Koben, vor ihrer Ausweitung verhängt, da sie sich sonst ber Be'iiasnng sehr leicht entziehen können, indem sie »och erlolgtei Ausweisung so lange im Anstande verweilen, tnS d>e Sonitnt vestährt tft. und anstechem noch lvgnr de» »»frei iv'lligrn Ansenibuli i», AnSlande dazu benützen, neue Beziehungen für ibr schändstches Geweibe nnznknüpien. "Ten Freude» der Hochzeit dursten kaum jemals die Ent tänichnngcn schneller gefolgt lein als bei jenem englische» inngen Eb-pnaie, baS dw'e, Tage über den Kanal kam, mit in der Seine find! stölistche F G t t e r w o ch e n zu veiieben. Ec war ein Rechtsanwalt ans Schottland, sie eine reiche Witwe, die gewohnt war, a»f Vänden getragen zu werden. Tns Schiff, das sic an we srniizösstche Küste lustigen sollte, war kaum in See gegangen, als die ne» veimäbile lange Fra» Ihre» sich in schonen Zuknnsts- iräuinen e,gehenden Gatten zu, Rede stellte, waiiinr er für sie keine Kabine habe re'ertueien lasten. Ilu e.ster Gatte tei viel galanter gewesen. Ais^der elltannie Ebeinan» hieraus zu beiiicilen wagte, daß der erste Tag der Hochnstisleise ihm sür derartige Vergleichc- nichl der beste Zestvnnlt zu hin 'chiene. war es mit der Fronnd- ich stt zu Ende: die bewid'gte Tarne sprach von nun ab kein Wort mehr. Etwas niedergedrückt kam inan in Paris an. Der Gatte t-eß im Hotel seiner Frau zunächst etnige Zeit, »m sich von der Reste anSznk'chen; dann versuchte er gütlich aus sie mnziiivirkcil. Ter Eiivlg aber war. daß sie seine Effekten und Reisetasche» an sich nahm und durchs Fenster ans die Stiaßc warf, »in sich schließ lich auf NimmettviedeOeli» in ibr Zimmer einznschsteßen. Der Gatte verlor leine Minute leine Seelenruhe: er telegraphierte an die Veiiv uidlen der Frau, man möge sie nach Harste znrnckbolen. Dies geschah auch am nächsten Tage, und der innge Ehemann beich'vß, seinen Hrustgmoud allein l» Paris zu genießen. SchiffSbcwestNttge». Norddeutscher Llovd. lMitgetcilt von Fr. Bremermann. Keneralagentur, Prager Ttr-ße 19.) „Marburg" 26. Ja», in Bremer- dar-en nngek. „Primel! Jrcne" 26. Jan. in Nccwel anget. „Wittenberg" 2V. Jan. von Pillagarcia abgeg. „Sachten" 26. Jan. von Penang abgeg. „Kailer Wilhelm der vlroßr" 26. Ja», von Chrrborrrg abgeg. »Scharn horst" 26 Jan. r» ?l,»,veroen angck. „Dehdtib" 26. Jan. von Port Said «bgrg. „Prinz Eitel Friedrich" 26. Jan i» Ztirtwerpen angck. „Cobtenz" 26. Jan. Tnugeneß raff. ,.B»»»" 26. Jan. Vlnlingen paff. „Wittckstid" 26. Jan. vo» Swakovnnmd abgeg. H a m b » r g - A »1 c r i k <1 - L i n i e. „Etrrnia" 24. Jan. in San Nicot-rS anast. „Meteor" 25>. Jan. von Mcisina abgeg. „Arnuma", von Ollcstie», 28. Jan. von Tcllichri'v abg g. „Nbenania", nach Ostalien, 28. Jan. in Penang angck. „Nubia", von Ncwvork nach Ostalien, 28. Jan. von Acre» abgeg. „Deustchlnnd". von Genua und Ncnvcl nach Newvork, 28. Jan. Gibraltar gaff. „Ehcruskia". vo» New Orleans. 28. Jan. «n Havre anget. „Gras Walde« sce", vo» Ncwvort, 28. Jan. von Dover nb- geg. „N -ffovia", nach Oltasle». 28. Jan. Gibraltar pass. „Marko,nannla", von Westiridren, 28. Jan. Dnngencß paff. „Sambia", nach Oftaff'n, 28. Jan. ln Singapor« anget. „Parrhia", nach Südbrasitrerr, 28. Jan. von r-lffciboil abgeg. „Mostte" 28. Jan. in Ncwvork an,ick. U 1, i 0 ,1 - C <> ft Ie - L 1 n t e. „Wcrlmer Eagle" 28. Jan. auf Heim reise von Kapstadt abgeg. Wiexe - klla? § Krad. Die VeeOIgung unseres lieben Entschlafenen, des Lerrn lüecäor KkkLrä LLksek findet Sonnabend den 28. d. M. nachm. 2>/r Mir vom Tiani-rhanie ans statt. Die Beisetznim erfo gt 3>/s Uhr auf dem Annenfricdhofe. Chemnitzer Strape. Idlv Iltntvi dlledenvu. l st " st " -- . . . . '"1 MS———————SSW vntemoillr- LnkünlNZunxen. lehrt ei» geb. i. Russe. Werder- itlaßc 25, p. r. kmMlIIM sür Erwachsene in Tage?- oder Abend-SmndeN i» »achst'lgendcn beliebig einzeln miswählbareii Färbern: Buchfiib» «na. Neckmen» Kltttkspondrnz» Wechscl- knnde. Schönsckn eiben, R »ndschr.. Deutsch lSvrach- lelire!. Briefstil. Recht- schrciben, weomctrie. Zeichne», des. Banzeichnen, Literatur, Ltenvar., Iveo- «rapliie, Vnalisch, kkran- zösisch, Volkswirtschaft, ICrsci,knnde, Maschine schreiben. Getrennte Abteilungen für ältere und jüngere mäiinlichc u. weib liche Personen. Klemich'sche llLLäöls-^kLäsmis , IISI»«lp« Wni tvtlelnnL»- si« H, Moritz-Strafte S Direktion: 2 Treppen Teleph. A«t I. »S7 8ed!rmv werden bei mir in 2-n Stnnden m» de» seil viele» Jahre» be währten Ztosseni» Leide,Halb- leide.Glvrin.Zanella von I Mk. S« I s an»«-u IiOrn8:oi». n. ILui»»!»«! t, Waisenbansftrafte 15 IrkAiKrisr'IisMii ca. V, Million im Gebrauch! Kasten von ckO M.an. Das Mnstrrlaoer besstibet sich Dresden-AM., Silbrecht. strafte 10 Gebr. Kasse» billigst! Monat!. Teilzah lungen. * Jllnstr. Preisliste gratis. lüilr. lltitWlamii. Hlitnntole, Hauptstr. 11 u. 14. * Dresdner Nachrichten. Sonnabend, L8. Januar IVOS »MI rttr. L8
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