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Dresdner Nachrichten : 03.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190202036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-03
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1902
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Serirgrgebllhr: Dkld«» >»t der »ÜLItti, Umaebmc«. wo dt, Aottaaim« twrck kstene Vokn ad« ltznmniMonär« «total. crtzaUrn da» Llau aa Wixtznita«n. di« nicht «t Lqm, - oder iertaae lolzen. in e»«t rdrUa»»aad« «»»»« m>d »,««» u,,kk«ll, «Sr »ückaad, ein,«ia»dter SchM- mit» kw« vechwttMeÜ. »,m»vr,Oa«>»lud: ««11 «r. U und «r. «>»«. Itliaramm-Ldrett«: »«chricht«» »»««de». <5esrS,del185« I «<w»Uiod» /Linie vlrr. 8Srup" ^vttinvrst»- 28, I.. kex. öUtteklr. Üpe«äLUUtt. 8öll!886 «»ituwevplsttsv t viaapptt 80 «7», >oit I. tiun^II^I» row«» Vni^»«>»rk«Uo». Llomdlraug^a. üui nu>»»uoaeo »!>«- HlMpt-GeschästsileUe: Morirnstr. S8. ^nresgen-tanf. Die »meadme vo» Nilkkidioouoen "total iii derk>olU>»oe>chlitt«tlellc >,ud , >» ^ldenannadmcliellvl tn Lret.".. ri-> Äockimiltoas 3 Ukr. Sonn „uk tteieriao» nur MarimilraNe Z» vo > > > die'/,l Mn Die Iivallicie Luoia ,kile (ca, « Silben) » Pi«.. Lu> lüiit lamiaen aal der Pridatleite Aeilc L Pi«.: die rlvalliae Zeile als ..Äliseiandt" oder Ml Teltir l- so Pf«. A» Nummern noM Sonn und Feier losen i de«. Lwaitise GruadzeUru »0, «u tie^ w und k« Pt,. n»ti detontercn, Laril. LlurwLrti,c Auitrage «nr LorauebeillblwiL Beltsblällcr werde» mit to Pf,, berechnet. 8v1«1v1 «L Ai»«»»«»,»'» Hilmilirrliiiieii « U- !VI«6vn11iI,r. 8t»nv«»tn»»»« S, runuevsi clor stkuosrMr. vrüwldt«« «ott Ivluvtvw 8pfv>«narvu -II»o« 82 lttr. 33 ULsksL unä ILssksiiseluüiiek. 8püdl»littt: Isudetton III Laall) iov„» mll 8vb«r»rlt»«.a eie. E-r' Julius GebLÄIieli chm 8e« I«, pmnL. «. I. Lt. ^ ijeleiielitiniM-llexeiidtiiiiil«; -z kür Orrs, elsktr. Lickt, Lstrolsum. llerreu. K Lebsrlkrall Nr.?L3. -pikm: oooto Kuruv von >>«-liir. HIezer, 6 U i i stirrn in. van trwgvra oorn gpnommev. Llareks.'BO t'I., I Ilsrlc. 1.7^ älurlc uuci S.!1U ülurlc. ^Leisenlelilüliii'sii nönigi. fiss.-ipoweke. vorrul-Iiclws Lrävumt. LI. -.7» u. 1.^ " Vor^suelt »»« ti »u>-vvri»ie^. Nkurste Dralilberichlc. Hosnachrichte». .Haftung der iliadlahrei, ^irxi-ü Schumnnn, Pielvrin-Lawii. ,?,cc Capriec", ^rütungSnujsül,rung des Koniemnioriums. Emü und Scher-,. Brietlatten. I> t« 8 I« t) 8 , <n« oin»-ulli«»> Mölttll^r. ^ctiruar 1Ä1-2 Neueste Drahtmeldmrgen vom 2 Februar. Kiel. Prinz Heinrich traf heute Nnchmittag hier ein. Paderborn. Las erbliche Mitglied des Herrenhauses, iüraf <La»n von F ii rsl e n b e rg - .Her d ri n g c n ist im Aller oon Iahicu aus Schloß .Herdringen gestorben. Baris Telegramme aus verschiedenen .Halenorten der Atlantischen Küste und deö Aermelknnals melden, daß dort fort dauernd starkes Unwetter herrsche. Neapel. Ta die gestrige Irrer anläßlich des Besuches des Königs aus dem aus Uhlna zurültgekchuen tsleichwaoer. welche au Bord der Schisse slatlland. eine» rein mililüruchen lsshalaktcr hatte, gab der deutsche (Seiicralkonsul dem Präsetieu aus schriftlichem Wege von den Empfindungen der beurichcn Negierung auS die«em Anlag Ausdruck Brüssel. Die Leiche deS verunglückten .Hauptmanns n. SigSseld wurde in Zwyndrccht bei Antwerpen in einer Blut lach« ausgefunden. Sie war infolge der entsetzlichen Verstümmel ungen fast unkenntlich. Dr. Linke vefindet sich zur Zeit >m Hotel de Cologne in Antwerpen, er ist am Arm verletzt, jedoch sind die Verletzungen anscheinend »licht ichr >chwer. sodaß er, wenn keine Verschlimmerung Antritt, bereits heute "Nachmittag im Stande sein dürste, nach Berlin zurückzureiscn. Gibraltar. Der Großhcrzog von Oldenburg nt heute früh auf seiner Tampsvacht ..Lcwahn" nach schneller tteberfahrt von Plymouth hier ciiigctrosse». KarriaS Eil». Aus Eagle Paß (Teras) wird gemeldet, daß in einem 8-> englische Meilen »idlich von dort gelegenen Berg werk bei Coahuila m Mexiko eine jZlu gst a u b - Er p l oi i o n erfolgte, während IW Arbeiter unter Tage waren. 76 Leichen wurden bereits geborgen. Peking. Bet oem gestrigen Empfang der Gemahlinnen der Gesandten saß die Ka iscrl» - W tttwe aus dem Thron, umgeben vorr einem glänzeichen Gefolge von Priirzelsinnen. Ter Kotier saß aus einem etwas erhöhten Sitz mitten im Empfangs zimmer. AlS die Damen Antiaren, verneigten sie sich dreimal vor dem Kaiser. Iran Conjer verlas eine Nebe, in der sie den Hof zu 'einer Rückkehr nach Peking beglückwümchre und aus die tchtrmmen Erfahrungen der vergangenen Vahre himvres, welche letzt durch die Herstellung freundschaftlicherer Beziehungen zu den Mächken der Vergessenheit überantwortet seien. Tie Kailerin-Wittwe iprach in der Erwiderung in sleundtichtter Weiie ihre Freude über ihre Rückkehr aus. Hiemus ttellle der östelieichische Gemndte tämml- liche Damen vor. Der Kaiser und die Karienn-Wlltive schüttelten ibnen die Hand. Dann begaben sich alle tn ein Nebenzimmer. Beim Eintreten in dteies ergnfs dieKaiserln-LLlltweZiau Eonjer's Hand und sagte schluchzend, daß an dem Angriff aus die Getanvt- schoften damals ein furchtbarer Jrrlhum schuld getragen habe. Sie erkundigte sich damuf nach den anderen Damen, welche die Belagerung mit burchgemacht hätten. Bei dem sich anschließenden Festmahl war der Kaller der einzige Mann, der zugegen war. Dieser wie die Kaiserln-Wiltwe stiegen nilt ihren Gästen an und bewerten sich dann unter ihnen in zwangloier Weise. Die Kaye- rin erklärte, China wolle »eine itolirte Stellung aut- geben und die besten Seiten der europäischen Eivilisatlon sich aneignen. — Ein Edikt der Kallerln-Regeni»» getlatlet für die Zukunft die Heim») zwischen Mandichus und Ehiuesen und em pfiehlt. das iZugbmden bet den Frauen abzmchasien. Rach eurem Edikt deS Kauers sollen Mitglieder des kai'erlichen Hauses und vornehmer Familien Resten «n's Ausland unternehmen, um sich fremde Bildung anzueignen. Eatro. Zwuche» der Suezkanal-Gelcllschaft und Egypten ist eine Konvention, betreffend neue Arbeiten am Kanal, adgeichlossen und von dem Fürsten Arenberg und dem Präsidenten des Miniiteriums Mustasa-Paicha unterzeichnet morden. Die Ar beiten tollen im Mai beginne». Die Sueztanal-Äeiellichaft erhält ebrmo wie in der ersten mit LcffepS adgetchlossenen Konvention Zolltreiheit. Der Handelshafen Port Satt» >oll als Freihafen er klärt werde». Pretoria. Bei einem Gefechte zwischen englischen Truppen und LO Buren in der Rähe deS ZusainmenfluffeS des Wilge und deS Leeuwspiint am 2b. vorigen Monats überschritten M Buren von Wesiels Kommando den Wilge-Fluß etwas weiter unterhalb dieser Stelle und stürmten ans die Nachhut der Süd afrikanischen leichte» Reiter ein. 70 Buren, die zu Lewets Kern- iruvpen gehörte», griffen die Stellung der leichten Reiter augen- icheriillch in der Absicht a». sich eines PompvngeschützeS zu be mächtigen. Die leichten Reiter schossen mit Granaten aus den Feind, der sich daraus zuiückzvg. Tewet mit 6 Begleitern floh den Hielienderavlei-Fluß entlang. Stehn mit 30 Mann steht zwischen Reitz und Bethlehem. OertUche« und Sächsisches. -- Ihre Majestäten der König und die Königin wohn- len gestern Vormittag den, Gottesdienst in der katholischen Hof- kirche bei. Nachmittags ü lU>r fand im Ncsidcnzjchlosse Familientafel statt, an der die Prinzen und Prinzeffinven des König!. Hauses, die Frau Großherzooin von Toskana, die Erzherzogm Margarethe, der regierende FürI Rcuß j. L., die hier weilenden Herzoge von Mecklenburg-Schwerin und dis Prinzen von Sachsen-Weimar Theil nahmen. — Die Frau Großherzogin von Toskana wohnte vorgestern Abend mit ihrer Tochter, der Erzherzogin Mar- garet he, einem Ballfest im Osfizierscasino des Leib-Grenadier- Regiments bei. — Urber di». Pflichten und Haftung eines Radfahrers hat sich da« Reichsgericht in einem soeben bekannt gewordenen Nttheil auSgcivr >chen. Der Beklagte fuhr nach dem Sachverhalte aus einem Zweirade die St.straße m H. hinunter: er fuhr hierbei die Klägerin an. die'e kam zu ^all und wurde erheblich verletzt. Der Anwruch auf Ellatz alles der Klägerin durch den Unfall er wachsenen Schadens wurde skr gerechtsertiat gehalten. Nach den Ausführungen deS Kammergerichts, als Berufungsgericht, zeige sich schon darin «m gegen di« Vorsicht veritoßendes Verhalten, daß der Beklagte die tm starken Gefälle liegende Straße herab,uradcln unternommen Hab«, weil das Grsälle die richtige und gebotene vorsichtige Leitung des RadeS habe deeinträchttgen müssen, dies um so medr, aiS der Beklagte nur ein DurchschnittSsahrer gewesen und e» für den Radsahrrr selbst gesäbrlich sei. in einer durch Ge- fäll de» Wege» gefördert«, Geschwindigkeit^ ganz kurze Bog«, r>» machen. Beim Herunterkomuicn von der Anhöhe habe der Be klagte auf dem Platze an der Einmündung seiner Fabmraße in die St ilraßc sich dorr anshattendc Memchcn gesehen. Darnach hätte er nicht blos tlingeln und den Fuygüngern ütieriaffcn lullen, chin ausznwclchcn, loiivcrn er hätte ielbit bas Möglichste thun sollen, einen Anstoß durch genügendes Ausweichen zu vcrmcwcn oder doch durch Minderung der Fahrgeschwindigkeit in leuier Gclähr- lichkeir thunlichlt zu verringern. Er habe aber keines von beiden in ausreichendem Matze gelhan, obgleich er m der Lage gewew» wäre, beides zu ihn». Der Klägerin sei ans dem Enchrecie» unb Stillstehen und wohl gar Zurücktrelen nicht der Bormurt eines Versehens zu mache». Das Reichsgericht in bieien Ausführungen vollständig betgrlreten mit der serneren Begnindnng. cs leuchte ohne Weiteres em, daß den lliadmhrer der Vvrwurs eines groben Veochulocus trifft, der eine veileyrsicichc im Gefälle liegende Straße heradsährt, ohne daö Rad so in der Gewalt zu haben, wie aus ebener Stratzc, und der dabei eine Fahrgeschwindigkeit ein schlägt, die es ihm unmögtich macht, sofort adzuspringeii Es ist zwar nchug. das- der Zmammcnltoß ern aut bcmiemgen Tlieile der Straße stattgesuiiden habe, der bereits ein erheblich mäßigeres Gefalle hak. Nicht zutreffend ist es aber, wenn die Revision meint, es tonne nur daraus ankvmmen, ob es dem Beklagten zum Vvrwurs gereiche, datz er aus dcmienigrn Thcile der Straße gc- iahren ist, aus oem der Zummmeiisloß thatsächtich erfolgte. Denn die Fabrgeichwiiidlgkeit und die dadurch bedingte Erichwerung. kurze^Äuswelchbogen zu machen, wurde gerade aus diesem Theil der Ltratze dadurch erhöh! und die vomchnge Leitung des Rades dadurch beeuilcüchtigt, daß der Beklagte die in starkem Gefälle liegende C iratze herab,uhr. — Circus Schumann hatte vorgestern Abend seine Kräfte in den Dienst der Wohlthätigkeit insofern gestellt, als der Ertrag der trefflich inscenirten und reich ausgeslatteten Parade» Gala-Borstellung für den Albert-Verein bestimmt ist. Die hohe Protektorin des Vereins, Ihre Majestät die Königin, die zu der Betyätigung von Werken der Nächstenliebe gern die Initiative ergreift, wohnte über zwei Stunden der Vorstellung bei. Die hohe szrau erschien Punkt halb 8 Uhr in Begleitung der Frau Oberhosmeistcrui v. Pflugk, der Hofdamen Gräfin Reutiner pon Weyl. des Frlns. v. Nauendorfs, der Herren Ooerhosmcistcr von Malortie und Kammerherr v. d. Decken und wurde von den Herren Amtshauptmann Geh. RcaicrungSraty Dr. Schmidt und Gemeiiidevorffand Landtagsabgcordnetcr Weigert begrüßt und von Herrn Direktor Schumann noch der König!. Löge geleitet. Hier waren kostbare Blumenbouquets für den hohen Besuch niedergclcgt worden. Unverzüglich begannen in flotter Aufein anderfolge die Vorführungen, denen bas nahezu ausverkauste, von vielen Freunden und Förderern des Albertvereins, u. A. dem Schatzmeister Generalleutnant z. D. Müller v. Berneck, besuchte, festlich gestimmte Haus aufmerksam folgte. Neben bewahrten Glanznummern, in denen Herr Direktor Schumann sich wieder holt als erfolgreicher Dresseur und Schulreiter zeigte und mit seinen bisher unerreichten Baguette-Sprüngen wohlverdienten, stürmischen Beifall fand, waren zwei neue Debüts zu verzeich nen, die auch künftighin viel zur Unterhaltung der Besucher bei tragen werden. Es sind dies das Trio Bendel, Musikphantastcn. und Les Lilys mit ihrem Akrobatenhund „Nimo", die in derb komischer Darstellung Altes mit Neuem verbinden und sich als geschickte Meister ihres Faches zeigen, denen sich, was die Lilys betrifft, der Biersüßler brav anpaßt. — Ihre Majestät die Königin sprach sich, als sic die Vorstellung nach halb 10 Uhr der- ließ, über die Vorführungen in höchst ehrenden und anerkennenden Worten aus. Besonderen Bestall der hohen Frau hatten u. A. die vier Jahreszeiten, großes Ballct-Divertissemcnt, misgcführt vom ges'ammtev Corps de ballet, und Herr Julius Seeth, der mit seinen 26 Löwen nur noch bis Freitag hier niiftritt^gefunden. — Als nicht auf dem Programm stehend wurde zum esmluß die ungarische Hetzjagd geboten, die in abwechselungsreichen Bildern auch ibrcrfeits bekundete, daß das Unternehmen Schumann auf der .Höhe der Zeit steht. Gegen 10 Wagen der gelben Straßenbahn- gcsellschaft beförderten die Besucher glatt ohne Zwischenfall nach der Stadt. — Der V i k t o ri a s a l o n Hot sich für den Februar ein Programm zuaclcgt, bei dessen Zusammenstellung offenbar die Rücksicht aus die lustige Faschingszeit ausschlaggebend gewesen ist. Der Februar ist mm einmal — auch seiner Lange nach — der „kurzweiligste" Monat im Jabre und cs lvird zu keiner Zeit von der allgemein gütigen Regel, daß das Lachen gesund sei, so aus giebiger Gebrauch gemacht, als gerade jetzt. Nun, im Viktoria- salon hat man die beste Gelegenheit, die Probe aus das Exempcl zu machen, wobei man aber freilich auch leicht das Gegcntheil er reichen. d. h. sich krank lachen kann. Hat sich doch ein ganzes Viertelduhcnd Humoristen verschworen, die geehrten Zwerchfelle des Publikums nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Da ist zuerst der Grotcsque-Humorstt Rügammer, der u. A. einen im höchsten Grade berauschten Bruder Liederlich so täuschend imitirt. daß man im Zweifel gerathcn kann, ob der verkable Affe, den er dem Publikum vorsübrt, nicht doch am Ende echt ist. Aber alle Zweifel schwinden bei seiner nächsten Produktion, die an seine Tanzbeine jo große Anforderungen stellt, daß ihm schon der bloße Anflug eines Räuschchens unfehlbar ein Fiasko bereiten würde. Humorist Nr. 2, Mois Pöschel, giebt seinem Kollegen nichts nach und er reicht seine Absicht, die Lachmuskeln des Publikums unausgesetzt in Bewegung zu erhalten, wenn auch mit anderen Mitteln, voll kommen. Er ist ein vorzüglicher Imitator und führt allein ein ganzes Variötvprogramm vor, indem er sich, nachdem er das Stimmen der verschiedenen Instrumente in der Kapelle nach- geahmt, als Soubrette. Harmonika-VirituoS, Zauberer, Humorist, Bauchredner und Rauchkünstler produzirt. In der That ein wahrer Tausendkünstler. Der Tritte im Bunde. Salon-Humorist Henry Pauly, führt sich als ein Dienstmann indischer Konfession «n und versteht eS aus dem tT. das Auditorium zu immer er neuten BeisallSsalven Hinzureitzen, namentlich durch ein Couplet, mit dem wenig und doch wiederum recht vielsagenden Refrain: „Versteh'n Sie—überhaupt—und so!" Weiter ist für den Humor gesorgt durch das Quintett Cn-Cri. La Bodoni und Solinski mit ihrem phänomenalen Tanzakt und die George OSrani-Truppc mit ihrer Burleske-Pantomune .Zvette". Im Mittelpunkt deS ccuuofl .Ein unvatitrlicber Sohn* und »war im jüdischen Jargon auf, die uns die werthc Bekanntschaft eines Herrn Feldmann und seines Freundes Richter machen läßt. Beide sind verycirathet und jähle» zu der Spezies „Sumpsyuhn". Feldmann hat seiner Gattin Rosalie, die er vor 26 Jahre» geheirathct hat, iveiß gemacht, dar. er einen vorehelichen Sohn habe, der sich in den Karpathen de finde und für den er sorgen müsse. Rosalie, welche die Kasse per waltet, überaiebt denn auch dem Herrn Gemahl monatlich 60 Gulden für den uichteristirenden Sohn und Ehrenfeldmann Hai seiu 26 Jahren das Geld in lockerer Gesellschaft verjubelt. An seinem 26jä!>riac:i Hochzeitstage bekommt aber jozu'agen die Pauke ein Loch, indem Rosaln: daraus besteht, den Sohn kennen zu lernen, und eine Adoption desselben bcrbeizuführen. Nun de ginnt eine Reihe von Verwickelungen, Täuschungen und Mißver ständnissen, die das Publikum aus dem Lachen nicht herauskommcn lassen und das Ende vom Liede beweist .daß es nicht immer die Tugend sein muß, die Leu Sieg davonträai. Was die ikarischcu Spiele der Mirza-Golcm-Truppc betrifft, so stellen diese wohl das Vollendetste dar, was aus dem Gebiete der Parterre-Atrobatic gelcistct werden kann, und die Vorführungen gewinnen dadurch noch ein besonderes Interesse, daß sic sich zum Theil auf dem ge duldigen Rücken eines während der Produktionen ungestört wieder- kciucnden Kamcels abspieleu. Alles in Allem dürfen wir getrost mit der Versicherung schließen, daß Jeder, dem es darum zu thun ist, einige Stunden vortrefflich unterhalten zu werden, rm im Viktoriasalon auch in diesem Monat seine Rechnung findet. — Der ältere Pfarrerverein für das Königreich Sachsen, mit dem Sitz in Leipzig, hat sich mit der neueren Vereinigung. Sitz in Chemnitz, nunmehr vereinigt, io daß von letzt an nur ein Piarrcrvercin für Sachsen besteht. 1. Vorsitzender ist Pfarre' Jrausladt. dessen Stellvertreter Posten Planitz-Leipzig. — Morgen "Abend 8 Uhr wird Herr Dr. meü. Hopf im Verein sur Volkshygiene osaal der Stadtverordnetem einen Vortrag über das Thema: „VvlkSbädcr und ihre Bedeutung für die Volksgesundheir" halteu. Ter Eintritt ist frei. — Nächsten Mittwoch findet dcr vorletzie der vom Gemein nütziqen Verein veranstalteten össentlichen Vorträge im Stadt Verordnelen-Saale statt. Herr Oberlehrer Martin spricht über Asop Lasteur — eine Reise in die sächsische Schweiz vor 100 Jahren". — Wachs u. Flöhner, Dresden. Laut Bekanntmach ung des Äönigl. Amtsgerichts ist diele bekannte Petroleum-Groß handlung in eine Aktiengesellschaft nmgcwandelt worden. Das Grundkapital beträgt eine "Million Mark. Zu Mitgliedern des Vorstandes sind bestellt die Herren C. O. H. Flößner, C. G. Leop. Hüblcr, F. R. Alsr. Kloß, iämmtlich in Dresden. — lieber das Vermögen des Weinhändlers Fritz Wendt, Inhabers der Firma Oswald Nier, cuvss <W l-'rurn-s" auf der Breitestraße, ist nunmehr das Konkurs verfahren eröffnet worden. Herr Wendt, der im Ostseebad Ziillchow-Stettin noch das „Schützenhaus" besitzt, ist schon längere Zeit aus Dresden verschwunden, und man glaubt, daß er sich nach Amerika gewandt habe. — Das Kostümfest „ Ein Tag in Nizza", tvelchcs dos Kartell der fünf Radfahremereine Turner-Dresden, Wanderiall Dresden. Neue Wanderlust-Dresden, Dresdner Radler-Klub. Tilnier-Bricsnitz-Cotta am Mittwoch, den 5. Februar, im Tivoli veranstalten, verspricht einen glänzenden Erfolg. Nicht uni größere sportliche Darbietungen, Kostüm-Rcigcntahrcn. Zwölserreigen :e.. sondern auch einige Natwiicilauffühmngcii mit Gesang und Tanz sind für das §est vorgesehen: ferner wird die gelammte Garde reiter-Kapelle lStabstrompeter Stock) an diesem Abende concertireu. — Ter Polizeiwachtmeistcr Blödel in Mügeln, welcher seit 2 Monaten auch als BollstreckiingSveamtcr stmgirte. ist, wie der „Piru. An;." meldet, seit Dienstag voriger Woche verschwunden. — Nossen, 2. Februar. Durch ruchlose Hand sind auf der Bahnlinie Nossen—Wilsdruff große Steine und Balken aus die Schienen gelegt worden, welche zum Glück noch rechtzeitig be merkt und entfernt werden konnten. Bon den Thälcrn fehlt bis jetzt jede Spur. — Mügeln b. Oschatz. Die Herren Schuldirektor Kaden und Oberlehrer Weßner hier wegen vorgerückten Alters Osteni d. I. in den Ruhestand. Ferner wird diese Ostern Herr Kalich, welcher die mit der Volksschule verbundene Knaben- i'elekta unterrichtet, von hier scheiden, da er Anstellung an der Realschule in Mittweida erhalten bat. Zu Osteni d. I. soll hier auch eine Sclekta für Mädchen errichtet werden. — Leipzig, 2. Febr. In einem gestern Abens von Mägde bürg hier eintreffenden Zuge fand man in einem Abtheil 2. Klaffe den Kaufmann Sperber, den Inhaber- eines großen Spiel waarengcschäfts in der Nicolaistraße, erschossen aus. Was den Mann zu dem verzweifelten Schritt geführt hat. ist noch nicht bekannt. — Am l. d. M. vollendeten sich vierzig Jahre, seitdem der Sekretär beim "Amtsgericht Leipzig, Georgi, Handelsregister sichrer ist. — Wie seiner Zeit gemeldet, war am 8. Januar d. I. iu einem Straßengraben bei Nicderwir > a der Leichnam eines neu geborenen Kindes ausgefuiiden worden. Jetzt endlich ff! nun die Mutter des Kindes in einem 19 jährigen Dienstmädchen aus Ottendors bei Hainichen ermittelt worden, das zuletzt in Dresden in Stellung gewesen war. — Am 28. v. M. hat sich die 59 Jahre alte geistesschwach e Gutsbesitzerswittwe Görne in Bortewitz bei Dahlen mit einen, Rasirmeffer die Adern im linken Kniegelenk zerschnitten, wodurch sie verblutete. — In Waldsachen bei Crimmitschau mußte auf Anord nung der Amtshauptmannschaft Glauchau die Schule zunächst au> 14 Tage geschloffen werden, da eine beträchtliche "Anzahl der Schulkinder an Diphtheritis erkrankt ist. — In der Kunstanstalt vorm. Etzold u. Kießling in Leitelshain bei Crimmitschau griff am Sonnabend die Ein legerin Schmidt nach einem ihr entfallenen Druckbogen, rutschte hierbei vom Trittbrett und gerieth nitt beiden Armen in dir Steindruckpresse. Sie erlitt einen mehrfachen Bruch des rechten Armes, während der linke arg zerfleischt wurde. — Das 50 iZhriae Jubiläum ihres Bestehens feierte am Sonn abend und gestern die Freiwillige Feuerwehr zu Zwickau. Ein- geleitet wurden die Festlichkeiten vorgestern mit einer Nachmittags »/»4 Uhr beginnenden Kommandanten-Berfammlung de- Knflr feuerwehr-BerbandeS Zwickcm-Glcmchan im „Deutschen Hanfe", z« der L3 Wehren dnrch ihre Haiwtlentr vertreten waren.
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