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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.07.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020716020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902071602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902071602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-16
-
Monat
1902-07
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten Mittwoch. Itt. Fu,j ,202 KM Nr. kV« de« Handwerkerstandes mW de» ^ - --Nhandlunaeu de-aegenwartlgrn VerbandStage- zun» Legen de« Handwerks ausialle» möchten Namens der Stadt Zittau bearübte Herr Büraeruieister Oerte den VerdandStag, wr'raui die Erledigung der eingegangenen Anträge erfolate und zunächst mit einer nutlierea Maiorilät ein Antrag der Buchdurderiununa iZwangsinnungj »n Dresden an nenonrnren wurde, in welchem der Vvrstaud beauftragt wird, beim Köniai Ministerium de» Innern dahin Vc» stell ig zu werde», da daiselve bei einer etrvaigen Aenderung der Gewerbeordnung sic! dadril bemühe, daß da» Wort „Zwangsinnung" durch das Wort ..Vstichtliinung" ersetzt werde Der nächste Antrag stammte von den Obermeistern von 17 Meißner Innungen und lautete: »Der Verbandst«» wolle den Vorstand beauftragen, darauf binzuwirken Satz t. bei Auktionen, welche nicht durch behördliche Organe vor genommen werden, ebenso bei Ausverkäufen mindesten» 4 Tag« vor Beginn derselbe» ein genaues Berzeichniß der Gegenstände, welche verauktionirt oder anSverkaufi werden solle», ausgenommen und im Duplikat a» die Ortsdehörde einzureichen ist. 2 mehr Gegenstände, als in dem Verzeichnis ausgenommen sind, nicht verauktionirt over zum Ausverkauf gebracht werden dürfen, behusS dessen ton irolirt die OrtSbehörde Aaktione» und Ausverkäufe: 3. leder Auktionator zu vereide» und durch die Ortsbehörde zarzulassen re'p vorzustcllen ist Als Auktionator dürfen nur Personen zugelasien werde», welche unbeslraft und unbescholten und." Nach einer Begründung diese» Anträge» durch Herrn Tilchlerober- meister Größe-Meißen und einiger Debatte fand derselbe ein- uiiilinige Annahiiie Der dritte der eingebrachten. von Herrn bermeisler Zimmer-Dresden begründete und zur Annahme ge saugte Antrag stammte von der Dresdner Tischlerinnung und qing dahin, den Vorstand zu beauftragen, zur Ueberhaiiduahine u>,gerechtfertigter Angriffe der Arbeitnehmer gegen die Arbeit geber, als Sperren. Boykott», Arbeitsniederlegung ganzer Bran chen usw. Stellung zu nehmen und dem nächsten VerbandStage Vorichlage zu unterbreiten, ob durch Errichtung von Arbeit D chuNverbaiiden es nicht möglich sei, diesellebelstände zu beschr ivenn nicht ganz crdzustellen — Hierauf er'olgten eine 's 'tte'erale über aktuelle HandwerkSsragen. Zunächst sprach oonigiictier Hosklempner Obermeister L a n g e - Dresden üb« Vorschläge zu unterbreite», ob durch Errichtung von Arbeitgeber D chuNverbaiiden es nicht möglich sei, dieseUedelstände zu beschranken Anzahl ^ Herr über das u d m 1111 o n s w e s e n Er gab ein kurzes Bild der bisherigen Erörterungen der SudmisiionSsrage und brachte weiter einige i^ruiiSzuge zur Re'orm de» SubmissionSweienS. welche die Dresdner Gewerbekammer ausgestellt hat und event verbreiten wird, zur Kenntnis des VerbandStage», De» Vorschlägen zu- 'vlge sollen bei Submissionen die Zuicbläge nicht mehr aus der uiiiersie». sonder» aus der inrttleren Bans erfolgen und unter Berücksichtigung der Garantie für gute Ausführung Der Redner begründete seine Wünsche mit Veiwielen und mit dem Hinweis dahin, dag die Handiverker zwar immer mehr belastet worden 'eien ttvzicile Gesetze!, dast aber für sie etwas Großes noch nicht geichehen «ci I» der dem Referat folgenden Debatte wurde 8 läge geführt über die oft kurze Frist zur Ausfüllung der Blanguettes und bemerkt, daß die Vergebung der Arbeiten nach dem niedrigsten Prei'e zum Drücken der Löhne ufw und zu ver- bangnitzvollen Konkursen führe Die Be'chlußsaffung zeitigte die e nslimunge Erklärung de» EinoersiändnisseS mit den Grundzügen de Gewerbrkammer zu Dresden, sowie die Beauftragung des Vorstandes dieselben drucken zu lassen und iämmtlichen Innungen Sachiens zuzutteUen. damit in den Kreisen derselben im Sinne der Denkschrift gearbeitet wird — Den nächsten Vortrag über den Befähigungsnachweis für B a u h a n d w e r ke r hielt Herr Baumcifter Held- Drebien Er beantragte, den Vorstand zu beauftragen, bei der Relchsregieruiig in geeigneter Weise vor stellig zu werde», daß dieselbe baldigst einen Gesetzentwurf über die Einführung de» Befähigungsnachweises im Baugewerbe vor- legt Hierzu eniw'ckelke «ich eine längere Debatte, in welcher thcils zliskimmende Meinungen, thcllS aber auch Zweifel an der allgemeinen Durchführung de» Befähigungsnachweises laut wur- den. Der Antrag de» Re'crenten fand Annahme, woraus Herr Gewerbekainmervvr'itzender Stadtrath I ä ge r-Chemnitz über die Aufgabe» Ser Fach- und Fortbildungsschule im Zu- saiiimeiibai'.gc iliit See Hanöwcrkcr-Organlsation sprach. Er NueS auf die rbaiiache hin. daß das Handwerk nicht allein durch die Schuld seiner Angehörigen im Ansehen zurückaegangeii. daß es aber andererseits durch die Handiverkecge etzgebuug von« Jahre 1897 neu angeregt wurden ist, und stellte zur Besserung der Lage des HaiidwerlS folgende Forverungc» auf: l die staatlichen FortbildiingS'chuIeii sowie die Fachschulen müssen mit dem Hand- werk Hand ui Hans gehen, 2. d>e Zahl der gesetzlichen Fort- bildnligS'chul-V'Iichfsiuiiden muß bei dreifähriger Schulzeit von t auf 8 erhöht werden und zwar muß an 1 Stunden hiervon von Berittstechinkern und Handwerksmeistern Zeichenunterricht ertheili werden, während die übrigen 4 Stunden der rechnerischen Bachsiihriina. dem deutichen 'Au'iay der Geietzeskande, der VolkS- wirtbschafkslehre und der Materiallehrc rekervirt bleiben sollen, 1 der Zeichenunterricht soll möglichst an Sonntagen erthellt wer den, da iiachaeivleseiiermaßen der Sonntagsunterricht der erfolg reichste ist und es keineswegs der SonntcigSlieiligung widerspricht, wenn ein lunger Mann sich Sonntags Weiterbiidet 1 da» Ideal d. -r Handiverker ist die Handiverkerichule nach süddeutschem Muster, Nack, längerer in der Hauptsache durchaus zustimmender Debatte wurde die Drucklegung des Referate» beschlossen und eine New- itiou angenommen nach welcher die obigen Grundsätze von e, n Innungen verfolgt werden sollen — Nach einer MittagS- -ru'e be'chästigte sich der Verbandst«« mit einem Referate de» "rr, Dchlouerobermeifters N e u s ch i l d - Dresden über die Sicherung der Forderungen der Bauhaudwerker der vorli« arte »n erster veuiwürf». di« sich durch da» Umfang de« Kreise« der Personen von einander unterscheiden, gab weiter «in der Gutachten hierzu und brachte «in« Resolution »in. «y- ^ " " Gesrtzentwun L m der Gr au, Gku Der Referent celchnetea Gesr zu schüdcnden Bild d«r Gut „W nach sich der Berbandstag für den Gesetzentwurf k wäaung auSsprlcht. daß der Sntwurs ^ aussichtslos ist und zum Schaden der Bauhemdwerker auSschlagen wird. ^ ^ ' wurde den Handwerkern u. A «mpsohlen, de» viel Kredit zu gewähren. Die Resolution sand Annahmr - Frag«, ob die sich über da» ganze Reich erstreckenden 2m verbände wirklich überflüssig und schädlich sind, «der vie Gewerbekammervorsitzender Jung-Zwickau rrferi wartet« der BerdandStag mit dem Hinweis auf D verneinendem Sinne und beschloß; aus die Vertretun fischen InnungSverbandS im Central scher Innern von gejch batte U-K nnung«- Herr dcant che» in . ^ , »Hckch. ngSverbandS im CentralauSschuß de» BrroandeS beut- yen zu verzichten. — Hieraus erfolgte die Erledianng ältlichen Angrlrgenh «iten und Wahlen. «ch hs'sc Gegenwärtig gehören dem Verbände 2W Innungen mit nahezu ^! l9 500 Mitgliedern an. Das VerbandSorgan .Sächsischer von gan ännunySbote hat sich gut weiter entwickelt und wurl sammtlrchen Gewerbrkammern deS Landes als amtl gewählt Der vom BerdandSkassirer Herrn Stadtrath Lungwitz- reSden ersiaitete Kassenbericht aui däS letzte GeschckftSiahr wieS Ä772.69 Mark Emnahme, 1S88^K Mark Ausgabe und 2184 Mk. BerbandSvermögen nach, Bon dielen Berichten nahm der InnungSlag Kenntniß und ertheilte dem Vorstand« einstimmig Entlastung AIS VerbandSvorort wurde Dresden wledergewät' Die Vorstandswahl ergab die Wiederwahl der Herren Sta' raih Kammerrath Schröer-Dresden, Obermeister Willenbrock. Dresden, Obermeisler Weinert-Dresden. Stadtraih Dresden und Obermeister Lange-DreSden als grschäs schnwig aenn ment« .Deut . dem an dem genannt d«S Inventar« g, ückuna U llnt« - Gess ran«ga> Ä-'Ns>- iin Lage «in, Wochen war. » Vrgän ntar auch sollt» fltze! dch Lta b l WV^gegen Januar nach- ' ich ,Ui Ibjchluk'd^I ung. In «inen ngentdum reNamlrte . so konnte ihm doch ... BI- da n nicht ^nietchend venrages. ren Punkt« d« A an L t >rl. ie zung Woche» nlowci^ fl Wild ion ,iii l« «vi. Vorstand und der Herren Obermeister M. Iung-Zittau, I Poik«- Lobau. O. Klahre-Bautzen, A. Held-Trebsen, tratd Lungwitz- ichaslSsührrnden ^ littan, I. ^ , ^ Held-Trebsen. Gewerbekammrr- oorsitzenden Stratraid Jäger-Chemnitz und Heise-Leipzig. AIS Ori de» nächsten VerbandStaaeS wurde Bnchholz bestimmt, woraus der Schluß des BerbandslageS erfolate. Nachmittags be- suchten die Theilnahmer am VerbandStage die Oberlausitzer Ge werbe- und Industrieausstellung und manche unternahmen AuS- slüge >n daS nahe Zittauer Geblrge. —* Auf verschiedenen We^en unter Mitbenutzung von Bahn und Dampfschiff zogen am csonntag Morgen die Turner d«S Allgemeinen Turnvereins nach dem freundlichen Städt chen Wilsdruff, wo die verschiedene» Adlheilungeu und Riegen zwischen 12 und 1 Uhr eintrasen. Nach dem Miltagsmahle begriiftte der Vorsitzende des Turnverein» Wilsdruff. Herr Redak> teur Berger, die Dresdner auf dem Marktplätze in der«» Namrn der Sprechwart deS Allgemeinen Turnvereins Herr Prof Dr Weidenbach dankte. In langem Zuge unter den fröhlichen Mangen der Stadtmusik wunderten darauf die mehr denn 300 Dunlfahrer unter Vorantriti des Turnvereins AllSdruss nach dem Schützenhause auf dessen Wiesen sich bald ein bewegtes Bild entwickelte. Dort sprangen die Turner, da svielten die Turner innen, ein volksthümliches Weiturnen in Weltsprmgen, Stabhoch- lprinaen und Hantelstemmen vereinte die Turner von Dresden und Wilsdruff während die Turnerinnen ihre Kräfte im Tau ziehen, Schleuderballweiiwersen und Wettlaufen mit Ballstoßen magen Am Abend sand die Siegerverkündung statt, welche anaab, daß 3 Wilsdruffer und 6 Dresdner Turner sonne . Turnerinnen da» Siegeszeichen, den Cichenzweig, erhalte» konnten. —* Am l3 d M beging der Privatmann Herr Karl Ierdl „and Kießiing hier sein 50iähriaes Bürgerjubiläum. Dem Jubilar wurde aus diesem Anlaß seitens der städtischen Körper schäften ein Glückwunich'chreiben übersandt —* lieber die Thätigkeit der Jeuerwebr im Monat Juni wird berichtet: Es fanden statt: 5 Großfeuer. 3 Mittelfeuer, 43 Klelnicuer, zusammen 5l Brände und 3 kalte Blitzschläge Dampfspritzen kamen in 2 Köllen in Thättykeit. ES wurde Wasser gegeben: in 1 Kall mit 5 Rohren, in 2 Kallen mit 3 Rohren, in 2 Fällen mit 2 Rohren und in 3 Fällen mit l Rohre, insgesaiiliitt mit 4 Stunden ll Minuten Wasserabgabe durch 2680 Meter Schläuche bei einem Wasserverbrauch von 5l Kubikmeter Der Unfallwagen wurde 54 Mal alarmirt. Ander- weitigc Hilfe wurde in 2 Kälten gewährt. Für Behörden und Private wurden un Interesse de» Feuerlöschwesens 35412 Arbeits stunden geleistet. —* P o l i z e i b e r i ch t, 15. Juli. Erstatteter Anzeige zu folge ist am 14 d M , Vormittags in der 9 Stunde im Eafö Wickel. Schloßstraße 14, einem etwa 18 Jahre alten, unbekannten Menschen beim Kümmelblättchenspiele von sogen Bauern fängern der Beirag von 34 Mark abgenommen worden Der von Venedig ist durch Jahrhunderte vorbereitet ' 's Campanile von '<-eiieo'g vr ourcp ^zc "vrdeii durch die Bescha'Hnheit feines Untergrundes, die Wirk- „.rv'ii der Zeit und die häu'igen Erd- und Seebeben, Es ist nicht 'ns i."chlo'sen daß das längste Erdbeben von Saloniki, welches ' irch e ne voll Stunde den Campanile erschüttert haben muß. das lerüorunoswerk vollendete. Zu Ostern konnte Pro' Belar be- 'buchten, daß der Campanile eine starke Neigung gegen die S:adt zeige Der Einsturz des Glock.uthurmes hat in der Stadt und in iuz Iialien nnaeheuere Erregung herooraeru'en und wird wie ii gro>;>'s nationales Unglück angesehen Man hielt die vtron e nicht s ir m drohend In der Sitzung de» Stadt- s von Venedig verlas der Bürgermeister Delegramme der viugin Niargberita und des deutschen Reichskanzlers, i denen dic'e ihr Mitge'uhl ansdräcken. Während des ganzen i ni zen Daaee- strömte die Bevölkerung nach dem MarcuSvlatze, ' liN'pe» ipcrrieli die llng.uckZskelle ab Infolge Beschädigung ' i Gasle tmg war der Marcusvlatz nicht beleuchtet: er bot in! ' in Dusker einen überaus lraurigen Anblick Der Stadl-! "a beirilligte einen eriten Kredit von 500000 Lire für den E ederausbau des Glockenthiirmes und der Loggetla San- , i ,>o Die Svarkaise eroffnete eine öffentliche Subskription ,r den gle-chen Ziveck und zeichnete dafür lOOOOO Lire, Viele Bürger der Stadt und viele Fremde begaben sich »ach de» Bureaus der Bettungen, um dieselben auszufordern. eine nationale Subskription iur den Wiederaufbau des GlockenthurmeS zu er- istien. wobei sie sich gleichzeitig bereit erklärten, Summen hierfür a zeichnen Die offiziöse „Agenzia Slesani" veröffentlich! ein langes Com- uniau'"- des Unterrichts-Ministeriums, wonach der Präfekt von tt„edig das Mliiisterilim gestern davon in Kenntnis; setzte, daß der oilockeitthiirm von San Marco bedeutende Risse zeige und daß cuttprechende Vorsichtsmaßregeln getroffen seien Das Mini- "-rium ordnete daraufhin an, daß die Architekten Botto und ouldermi und der Generaldircklor der Alterthümer Fiorilli sofort uach Venedig adretten sollten, um die nöthigen Maßregeln §u iref'cn. wobei denselben die weitgehendsten Vollmachten sür alle dringend nothwendiMii Schritte ertheilt wurden. Gestern erhielt der Unterrichtsminister Telegramme von den Behörden in Venedig, in welchen gemeldet wurde, daß der Glockenthurm eingestürzt se! und in seinem Kalle den königlichen Palast und die Loggetta des Sansovtno beschädigt habe Eine Mittheilung darüber, daß der Einsturz des Thurmes zu befürchten sei, war dem Ministerium nicht zugegangen: vielmehr hatte im vorigen November eine dort> Ge'chädigte, der bisher nicht zu ermitteln war, wird ersucht, sich zu l X 1351 bei der Krttmnalabiheilung, Schießgasse /, Haupt post zeigebäude, Zimmer Nr. 37. zu melden. — In seiner Wohn ung aus der Reißigerslraße erhängte sich gestern Nachmittag ein 28 Jahre alter Arbeiter. —* In Vorstadt Striesen ist am Sonntag Nachmittag in fünf verschiedene, iämmtstch im Erdgeschoß liegende Wohnungen mittelst Nachschlüssels eingedrungen worden. D bezw die Diebe scheinen gewerbsmäßige und äußerst vorsichtig Verbrecher zu sein, denn sie haben nur nach baarem Geld« gesuä und nur solches mitgenommen, frei daliegende, immerhin wert!, volle Schmucklachen haben sie unberührt gelaffen, während sie mehrere Behältnisse, in denen sie Geld vermutheten mit einem Stemmeisen aufgebrochen haben In einem Falle sind den Dieben 200 Mark und in anderen Fällen 60 und 80 Mark in die Hände gefallen —* Militärgericht. Das Kriegsgericht der 32, Division verhandelt gegen den am 29, Jul, 1880 zu Zittau geborenen, ge richtlich und disziplinarisch vorbestraften Riemer, jetzigen Soldaten Paul Oskar Oueiser von der 11. Äomoagnie deS Lchützen-Regi- menks wegen Beharrens im Ungehorsam und AchtunaSoerletzung. begangen während de» Dienstes und vor versammelter Mann schaft, Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, am 19. Juni während des Turnen» dem wiederholt ertheilten Befehle des die Abthe'lung beaufsichtigenden Gefreiten Kunath, im Miede nicht ^ zu lachen, nicht befolgt, vielmehr weiter gelacht und auch nicht still ! gestanden zu haben. Der Angeklagte ist geständig, will sich aber nur einen Svaß erlaubt haben. Mit Rücksicht auf seine Vor strafen erkennt da» Gericht aus 4 Monate Gefängniß. Durch die erlittene Untersuchungshaft gelten davon 10 Tage als verbüßt. — Amtsgeiicht Der 27. Iakre alte Schuhmacher Franz Carl Heriwig ans Breslau gab im Herbst vorigen Jahres lein Geschäft ans und verkaufte die noch vorhandenen Schuhmacher bedarfsartikel, u, A, eine Nähmaschine, die er aus Abzahlung ent uommen und die noch Eigenthum des Verkäufers war. da er erst von der aus 135 Mk festgesetzten Kauffumme 20 Mk Anzahlung N«V wetteren Punkt« der «n dn Bramten der Söntgl, Po! Jost gelegt: die!« Angelrgenheit wich vertagt, da ladung weiterer Zeugen notwendig macht. «, Ha«»««» «,»«, vom 1». zui> MMtma unter 7KS Mm. tznd nördlich von vchottl»nd und üb« WOnis, tan» auSaedrette»; sonst tlt der «ultdruck mrttz hoch, eh, solch« über r« Mm. befindet sich vor de« «anal, üb« d« lüdlsch«, «ordste und vud drutschtand. Leuttchtand ha» nchtae«. Nocken««, «et» hell»«« und «iinne- n« WM«. - »«h»sch«llüich V Vor«»«,« der witttrun, und «voäkni uns der lemverawr. rag-»ge§chtchtr. x Le»ssches Reich. Rudolf v Bennigsen ist aus'« Reue von einem schweren Schicksalsschlaae getroffen Wochen: Wenige Tage nach seinem 78. Geburtstage ist ihm die treue Lebensgefährtin durch den Tod entrissen worden Frau v. Bennigsen, ged. v. Reden, dt« sanft an einem Herzschläge verschied, hat rin Alter von 69 Jahren erreicht. Die Beerdigung findet in Bennigsen im engsten Familienkreise statt Die miisühlende Thtilnabme de, Nation an dem Schmerz des greisen Patrioten wich die verstürbe»« aus ihrem letzten Gange aeienen. X Der Nachfolger des bayrischen Minister« v. Landmanu Areiyrr vPobewilStst Katholik, steht aber dem ultramon- tanen Lager fern und ist ein Mann von gemäßigten, aufgeklärte» Anschauungen und im Umgang« «in Weltmann von vollendete» Formen, — Freiherr Clement v. PodewüS-Düruiz. geboren au, 17. Januar 18V0, ist in Berlin kein Fremder, er hat der dayerische» Gesandtschaft am preußischen Hose von 1881—1887 al« Lega- tionSsekretär angrhört, a »a dann als Gesandter am Ouirinal nach Rom und 1895 als Nachfolger deS Grasen Bray nach Wie» Er «st auch StaatSrath im außerordenllichen Dienst Herr v Sandmann soll in der That durch die Ereignisse der ledlcn Wochen in seiner Gesundheit schwer erschüttert worden sei« Man spricht von einem Nervenchoc, der ihn unfähig «macht habc. die Geschäfte auch nur sür kurze Zeit noch sort-usühren. x i)e»«rr«ich. Die .Skeckbries'-Assatre bat dir Prager Poltzeidiremon in einem Schreiben an die Redaktion dc» Prager Tageblattes" aufzuklären gesucht. Da- interessante Schriu stück lautet: .Unter dem massenhaften Einlaufe — KOO Stück täglich —, ivelcher dutchzusehen und sür den .Polizei-Anzeige," m , . cen ist. befand sich auch eine hekst'gravdttte Karte aus Pos woiocznSka in Galizien, in polnischer Sprach« abgrsaßt und genau in der Form gehalten, in wrlcher amtliche Verlautbarungen Hella araphirt an tue verschiedenen Gerichte versendet werden. In de, Verlautbarung wird aus Ansuchen de- Vaters um die Au-sorschuna leine« irrsinnigen SodneS ersucht. Bei den mechanischen Aibcitc,, welche das Uedcrietzen und Zusammcnstellcn derartiger verlaut darungen erfordert, ist eS eben vorgrkvmmen. daß der Beamte dic Anspielungen übersah und die Karte übersetzte, ohne sie zu über prüfen. Der Beamte, der die- Amt zu versehen hat, ist ein entrichtet batte löst« aus deni unrechtmäßigen Verkauf Einsturz des Dhurmes »u befurchten sei, war nicht zugegangen: vielmehr hatte im vorigen No! nn entsandte technische Kommission eine solch« . . zc'chloffen erklärt Der Minister ordnete an, daß eine Kom> rnfsion sich nach Venedig zu begeben habe, um genau festzustellen, ven etwa die Verantwortlichkeit treffe und zugleich zu unter- rchen, in welchem Zustande sich die anderen Monument« der Stadt befinde,r. Maschine 70 Mk Ter Angeklagte ist vielfach vorbestraft und erhält neuerdings lO Wochen Gefängniß: die seit dem 1. Juli er littene Untersuchungshaft kommt mit 12 Tage» in Anrechnung. — Der :f8 Jahre alte HauSmann und Markkhelfer Friedrich Ernst Klengel entdeckte am Spätabend des 6 Juni endlich de» Thäter. der in höchst unangenehmer Weile die Treppen des der Obhut des Angeklagten anvcrtrauten HanseS verunreinigte Es war dies ein >,» vierten Stockwerk wohnender Untermiether I» seiner Erreg ung entriß diesem Klengel den Stock und bläute ihn damit derb durch. Für diese Ausübung der Lvnchjilstkz wird Klengel wegen gefährlicher Körperverletzung unter Zubilligung mildernder Um stände zn 20 Mk. Geldstrafe oder 5 Tagen Gesängniß verurtheilt. — Der 2t Jahre alte Fletschergekelle Emil Oscar Nlbrich au- Siebcnlchn bestahl seinen Nebengesellen, mlt dem er einen gemein- snmcn Schlafraum thcilte, um mindestens 15 Mk. Während Jener in, Bett schlief, öffnete er dessen verschlossenen Koffer, nabm den Geldbetrag heraus und warf, nachdem er wieder abgeschloffel hatte, den Schlüssel weg. damit der Bfftohlene den Venus nicht gleich bemerken sollte. Die raflinlrte Tbat grenzt hart an schweren Diebstahl U. wird z« 3 Wochen Gekängntß verurthetlt. 1 WocheZzllt als verbüßt. - Der 1876 ln Weinböhla geborene, ffchdorf wohnhafte Arbeiter und Handelsmann E beschuldigt, am 10. Mai au» einer S< ein t» efl^ Tuch zusa setzt in .- Gustav Kraule wird wirthschaft zu Gefahr für au«- j Packet, enthaltend Leben-mittel im «rthe von S angetrunkenen zu haben. Dasselbe gehört« «kn auf dem Tische. Kraule leu. seine Schuld sprechenden Indizien kur ^ lO Tagen Gefängniß verurthellk. Der Angeklagte griff« «n kremdeS Eigenthuin fünf Mo! gehört« einem angetrunken, ule leugnet, wird aber durch nblzien Kr überführt vorbestraft — )au«- : hat beiten, die ihm sehr viel zu schaffen gebe», zu versehen hat. also »rradezu überlastet ist Wegen seiner besonderen Gewissenhastig- eit und Tüchtigkeit ist der Beamte mehrfach dekorirt mü» außer tourlich beföide« worden * Es wird weiter in Erwägung gestellt, daß die gleiche Nummer des „Polizei-Anzeiger-" nicht weniger als '8 Verlautbarungen mit ähnlichem Texte enthalten habe. Nachdem Absender der Karte werde gefahndet Wenn sich damit auch er weist. daß eine böswillige Absicht der Prager Polizeidirektion au« zcschloffeik ist. so wird der Polizeidirektion der Dorwurs einer höchst eichttertigeil Behandlung der Einläufe für ihren Anzeiger kaum erspart bleiben Als Kuriosum envähnen die »Münchn. N N ", auch ihrer Redaktion dic betreffende Postkarte zugegangen ist. X Frankreich. Der Revue in LongchompS wohnten da» gelammte diplomatische Korps, der Erbprinz von Siam, Prinz Tschaiffchang von Ckina und RaS Makonnen bei. Der KriegSminisier General Andrö nahm die Parade der Truppen ab Präsident Loubet überreichte mehreren höheren Offizieren OrdenSauSzeichnungen und heftete unter großem Beifall der Volksmenge das Kreuz der Ehrenlegion an die Fahne der Pariser Feuerwehr Infolge der drückenden Hitze wurde der Militär- gouverneur von Pari», General Faure-Biguet. unwohl und mußte den Paradeplatz verlassen. Auch unter den Soldaten machte sich die Wirkung der Hitze mehrfach bemerkbar Nach dem Vorbei marsch der Truppen wurde eine glänzende Äavallerie-Attacke aus- aeführt. Präsident Loubet. der überall vom Publikum lebhasl begrüßt wurde, lehrte um 54ü Uhr in da« ElysS« zurück. X England. Al« Premierminister Balsour da« Unter- Haus betrat, wurde er nicht nur von den Konservativen., sondern auch von den Liberalen mit lautem Beifall begrüßt Campbell Bannerman erhob sich sogleich und wünschte Balfoui Glück zu der Ehre, die ihm dadurch zu Theil geworden sei, daß er zur Bildung der Regierung aufgefordert wurde. Er wünsche Balsour Erfolg und Glück nicht nur in der Bildung der Regier- ung. sondern auch in der Führung derselben. sBeifall s Basso», war sichtlich aut'S Tiefste bewegt und dankte für die Glück wünsche unter erneutem Beifall. Alsdann erhob sich Balsour wiederum und zollte Salisbury warme Anerkennung, indem er sagte: Es ist der Ruhm der englischen Politik, daß wir unsere Parteiführer nicht anders betrachten, denn als Vertreter des ande«. Wenn ich bedenke, daß Lord Salisbury viermal Staats ekretär des Auswärtigen und dreimal Ministerpräsident gewesen und daß es wohl keinen Mann unserer Generation gicbt, dessen Namen ein größeres Gewicht im Ausland hatte und der dem englischen Staate größere Dienste geleistet hat iDiese Komplimenlc enthalten ganz gewaltige Uebertreibunoen. Die Red s, so kann ich die Gelegenheit nicht vorübergeben kaffen, ohne meinem tiefen Schmerz über den Verlust, welchen das Land durch den Rücktritt SaliSbury'S erleidet. Ausdruck zu geben. iBeifoll.s Campbell Bannerman erklärte sodann, das Gefühl des Bedauerns über den Rücktritt Lord Salisbury s sei nicht auf die konservative Partei beschränkt. iBeisall.I Bei der Leitung ver auswärtigen An gelegenheiten habe Lord Salisbury wieder und wieder den Beifall, die Billigung und da« Vertrauen seiner Landsleute geerntet lgustimmung.) — In Beantwortung einer Anfrage erklärte Bal- four, er könne den Tag. wann die Vorlage betreffend Ratifikation der Zuckerkonvention «ngebracht werde, nicht bestimmen. Amtlich wird bekannt gegeben: Der König verlieh Salis bury, den er am ll. Juli in einer Audienz empfinm da« Groß- kreuz oeS Royal Viktoria-Orden« mit Brillanten. Balsour, der vom König empfangen wurde, wurde zum Lord-Geheim-Giegel- bewabrer ernannt. X Rußland. Der Kaiser und der König von Italien sind in BAeitung der Kaffen» und der Kaiserin-Mutter in KraSnoje Sselo cingetroffen. Auf dem reichgeschmückten Bahn- Hose war eine aus Gardetruppen bestehende Ehrenwache aus gestellt Nachdem die Majestäten die Front abaelchritten hatten, lung oer.Ortsbeyörde auf, „ erreichte «ine Abordnung der Ortsbeyörde auf einem hölzernen oÄchnitzten Teller Salz «ad Brot. Sodann besichtigten die Monarchen das Lager. Die beiden Kaiserinnen fuhren im Wagen voraus, ihnen folgten die Souveräne mit große« Gefolge zu Pferd«. Die Truppe«, dl« vor den Zelten ausgestellt waren, de- grüßten gleich der zahlreichen Volksmenge dt« Herrschaften «fl »egeisterltn Hurrobrufen. Nachdem da« Lager durchritten war. and vor dem Kaiserzelt ein« Serenade und «in großer 2990 ' " . von j-tzt ben dn arade stattfindrn. Musiker» und Reg« au». von Kral. .. ftattfand. Nach de« er Ballete Di« elo. Henke sollt«
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