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Nr. 1S8. Liititl: Hiobspost»» aus Rußland. Rußland. Eduard Leonhnrdi s , Jngendbund, Gerichtsverhandlungen, l Mutmaßliche Witterung: i>l!ritt»»,,ei» ^,,1» Nnhslratprozeß, Belgische Wahlen. Graphische Kunst. ! Wann, «crrinderlia«. V» I»4»4I V ly» ^e/» I.er V«I» HiovSpostcn ans Nuszland sind jetzt beinahe etwas so Alltägliches, daß allmählich das Inter esse dafür zu schwinden droht. Und doch hat die öffentliche Meinung Deutschlands allen Grund, die Wandlungen im russi schen Staatsleben aufmerksam zu verfolgen, denn jede ent» scheideiche Wendung, die mit Rußland vor sich geht, trifft Deutschland in erster Reihe mit. Darum sollte auch eine gewisse Presse, die sich in Schmähungen und gehässig-schiefe» Kritiken oder besser gesagt Kritikastereien über das Zarenreich und den Zarismus gar nicht genug tun kann, größere Vorsicht üben und nicht die Kreise der deutschen Reichsrcgierung stören, die sich offensichtlich bemüht, im wohlerwogenen Interesse Deutschlands nicht nur in bezug auf den Krieg mit Japan, sondern auch gegenüber den inneren Unruhen des Zarenreiches eine Haltung einzunehmen, welche bei aller formellen Korrektheit doch loyal und wohlwollend ist. Ucker die Reform bedürftigkeit und Ver rottung der russischen Verhältnisse besteht ja bei niemandem ein Zweifel, daß aber «ine kluge Haltung unserer aus- wärtigen Politik ihre Früchte tragen wird, ist um so mehr zu envarten, als sie wie bei der russischen Regierung so auch im russischen Volksempfindcn das Gefühl auslösen muß, an Deutsch land stets und ganz besonders in schwerer Zeit einen guten und zuverlässigen Nachbarn gehabt zu haben. Von wie großer Wichtigkeit das aber für uns zu Zeiten noch sein kann, sollte nicht übersehen und bei allen Aeußerungen der öffentlichen Meinung wohl berücksichtigt werden. Selbst die sozialistische und demokratisch-liberale Presse könnte diesen vernünftigen und real politischen Erwägungen ruhig Rechnung tragen, denn sie muß sich doch bei ruhigem Blute und gesunden Sinnen selbst sagen, daß die Ereignisse zur Neugestaltung der Dinge in Rußland ganz von selbst ihren Gang gehen und weitergeben werden, auch ohne ihr hetzerisches Zutun, das nur allzu geeignet ist. Deutsch lands Interessen zu schädigen. Wir haben jetzt ein wertvolles Plus im Konto der deutsch-russischen Beziehungen, und wenn es vorläufig auch nur buchmäßig dasteht, so wird doch die Zeit kommen, wo Rußland nach allen jetzigen Zuckungen und Er schütterungen innen und außen wieder seine alte Großmacht- stellung einnehmen, und Deutschland von ihm den Dank ernten wird, den es doch vielleicht einmal in dieser oder jener Form später brauchen könnte. Ob dieser Dank vom alten absolutisti schen Zarenreich oder von eineni neuen konstitutionellen Rußland kommt, kann uns bei nüchterner Erwägung vollständig gleich sein. Die letzten Hiobsposten aus Rußland zeigen, daß man noch immer nicht in den leitenden Kreisen vom Wägen zum Wagen gekommen ist. Nnd doch ist gerade in kritischen Lagen nichts so bedenklich und verhängnisvoll wie Mangel an Entschlußkraft. Auch hier ist ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel weit tveniger schlimm, als eine Versäumnis und ein Unter- lassen jeder Tat überhaupt. Denn jede Tat macht in gewissem Sinne frei und zwingt alle, die sie angeht, zu ihr so oder so Stellung zu nehmen, aber das Hin- und tzerschaukeln der jetzigen inneren Politik in Rußland muß notwendigerweise zum Chaos führen. Schon jetzt ist das russische Volk in seinen tiefsten Tiefen und im weitesten Umfang aufgewühlt. Selbst der russische Bauernstand, das Gros der Bevölkerung, an dessen politischer Indolenz sich bisher alle An strengungen auf eine Neugestaltung der Dinge hin brachen, ist in immer stärkerer Gärung begriffen, und auch di« Armee zu Wasser und zu Land« — die nltim» ratio ressis — beginnt schmählich zu versagen, wie die Vorkommnisse in letzter Zeit und besonders die Tragikomödie des „Potemkin" gezeigt haben. Zwar bleiben die einzelnen Auf stände hier und dort immer noch gesondert und verschmelzen sich nicht zu einer geschlossenen, lavagleichen, alles niederreibenden, revolutionären Bewegung, aber die Gefahr einer Gesamtrevo- lution ist doch nicht ausgeschlossen, und auch die bisherige stoß förmige Art der Umwälzung in Rußland hat nicht viel weniger Opfer an Gut und Blut verlangt, als der rühmlose Krieg in Ostasien: man denke an Petersburg, an Lodz, Warschau und Odessa. An einer Stelle wird der Brand ausgetreten, an einer anderen züngelt er wieder drohend in die Hohe. Auf diese ver fahrene und ungeklärte Situation wirst die letzthin erfolgte Er mordung des Stadthauptmanns von Moskau, Grafen Schu walow, ein grelles Schlaglicht. Die revolutionären Meuchel mörder haben sich damit wieder ein Opfer aus jenen reaktio nären Kreisen geholt, deren Hauptvertreter und Leiter, Groß fürst SergiuS, am 17. Februar dieses Jahres in derselben Stadt gleichfalls «in schreckliches Ende gefunden hat. Graf Schuwalow war bei der Zarenfamilie, besonders aber bei dem Großfürsten SergiuS sehr beliebt, dessen politische Anschauungen er schon als junger Mann zu den seinigen gemacht hatte und später als Stadthauptmann von Odessa durch willkürliche und grausame Herrschaft betätigte. Sein gewaltsamer Tod hat in Peterhof bekanntlich große Aufregung hervorgerufcn und auf den garen selbst derartig eingewirkt, daß die nächste Umgebung deS Herr- scher« in große Besorgnis geriet. Diese Erregung de» Kaisers Ist erklärlich, stehen doch die Ereignisse im Lande in völligem Widerspruche mit dem, was ihm die Anhänger jenes Systems täglich versichern. In vorvoriger Woche noch hatte ihm die Deputation des dieses System vertretenden „Verbandes russischer Männer" die Ergebenheit der großen Masse des russischen Volkes versichert, welches die Fortführung des Krieges wolle und aus altrussischcr Grundlage die Organisation einer Versammlung von Volksvertretern erstrebe. Den Beweis, daß das Volk anderer Meinung ist, lieferte ihm jedoch mit blutiger Schrift das Attentat auf den Grasen Schuwalow. — Aber der Zar ist leider schwach, er ist sicher kein Alexander der Große, der den gordischen Knoten der innerrussischen Wirren mit gepanzerter Jaust zu lösen versteht. Infolgedessen bleibt alles beim alten und zur Revolution von unten gesellt sich die Re volution von oben. Wie nämlich die „Rufs. Korr." erfährt, macht sich in der kaiserlichen Familie eine immer stärkere Unzu friedenheit mit dem Zaren bemerkbar, und speziell die Kaiserin- Mutter Maria Feodorowna soll auf die zeitweilige Zurückziehung des Kaisers von den Negierungsgeschästen hinarbeiten. Es würbe nicht viel Uebcrredungskunst dazu gehören, Nikolaus zu dem zeitweiligen Verzicht zu bestimmen. Er hat, ab gesehen von Stunden, in denen er Plötzlich Anwandlungen eines entschlossenen Autokraten bekommt, selbst das Bewußtsein, daß er seiner Aufgabe nicht gewachsen ist, und seiner Gemahlin gegenüber hat er häufig ollen Ernstes den Wunsch aus- gesprochen, die Rolle des Zaren mit dem eines Klostervorstehers zu vertauschen. Wir wissen nicht, inwieweit diese Mitteilungen zutreffend sind, aber «ine Abdankung des Zaren durch eine Palastrevolution erscheint deswegen beinah« ausgeschlossen, weil eine markante Persönlichkeit für die Nachfolge, auf die man sich einigen könnte, zurzeit unter den Großfürsten nicht vor handen ist. Aber Eile ist angesichts solcher Verhältnisse ge boten, und man könnte es dem armen geplagten Rußland nur von ganzem Herzen gönnen, wenn die Nachricht sich bestätigen sollte, daß der Zar beabsichtigt, am Geburtslage des Thron- folgers eine Proklamation an sein Volk über die Einführung einer russischen Volksvertretung zu erlaffen. Es wäre ein Glück für Rußland, wenn — nach Einführung einer Verfassung — maßvolle Politiker in der Regierung und in der Reichsduma Hand in Hand die nicht ganz leichte Aufgabe übernähmen, die Zustände des Landes zu ordnen, die gewissenlose Höflinge und Beamte in eine heillose „Verfassung" gebracht haben. Sicher würde es ernsten Männern gelingen, im Zusammenwirken von Regierung und Volksvertretung das historisch überkommene und für Rußland unerläßliche Prinzip einer starken Zentralgewalt mit den modernen Bedürfnissen größerer Freiheit und Mit tätigkeit des Volkes in Einklang zu bringen und auf der Grundlage der Volksvertretung ein Forum zu schaffen, auf dem die weltbekannten Gebrechen der russischen Verwaltung usw. bloß- und abgestellt werden könnten. Je rascher es hierzu kommt, desto besser, denn um so weniger Opfer wird die doch unausbleibliche Acndcrung der RegicrungSform erheischen, um so weniger wird das Ansehen Rußlands untergraben und die Nachbarstaaten bedroht werden. Letzteres gilt besonders von den Unruhen in Russisch-Polen, die, wie sich jetzt schon zeigt, nicht ohne fördernden Einfluß auf die nalionalpolnische Be wegung auch in Deutschland und Oesterreich geblieben sind. Ein Gutes haben übqjgens die Ereignisse in Rußland ge habt insofern, als sie die maßgebenden Kreise zur — aller dings späten — Selbsterkenntnis gebracht haben bezüglich ihrer verfehlten brutalen und ungesetzmäßigen Russist- zierungS-Politik dem baltischen Deutsch tum gegenüber. Nichts ist bezeichnender für die tiefe Erschütterung der russischen Patrioten infolge der Staatskatastrophen, als die Haltung bisher geradezu deutsch feindlicher russischer Preßorgane. Man glaubt zu träumen, wenn man in der „Nowoje Wremja" folgendes ausgcführt findet: „Die Russifizierungs - Politik sei ein Mißgriff gewesen. An Stelle der „germanisierenden Universität Dorpat" habe man eine „Parodie von Universität" gesetzt, die das Gespött aller Welt wurde. An Stelle tüchtiger deutscher Mittel- und Elementar-Schulen seien „unsere unmöglichen Gymnasien und Realschulen" getreten. Indem an Stelle der deutschen die russische Schule trat, ward der Beweis geliefert für unsere gänzliche Unfähigkeit in einer so wichtigen Staats angelegenheit wie das Schulwesen." Dieses sicher nicht von deutschfreundlicher Voreingenommenheit beeinflußte Urteil erhält bezüglich des einstigen Dorpat, der Vorgängerin der heutigen „Universitäts-Parodic" Jurjew, noch «ine wertvolle Ergänzung durch die Denkschrift des Ministerkomitees zur baltischen Frage. Darin heißt eS: „An der Spitze aller Lehranstalten des Gebietes stand die Dorpater Universität. Dank dem Zu strom von Gelehrten aus Deutschland und dem dem Profefforen- Kollegium zustehenden Rechte, sich zu wählen, genoß die Univer sität einen großen Rus und stand auf demselben Niveau mit den besten Hochschulen Europas." Es ist eine traurig« Genugtuung für das so überaus loyale baltische Deutschtum, daß für die. die den Totengräber seiner Jahrhunderte langen treuen Kultur arbeit gemacht haben, di« Stunde gekommen ist, da sie „an Gräbern stehen und flogen" Neueste TrahtmeldniMH vom 18. Juli. Ter Reaicrungswechscl in Cobnrg-Gotha. Gotha. lPriv.-Tel.j Zu Ehren des scheidenden Regenten Erbprinzen zu Hohen! oh e-Langenbura fand gestern abend ein Feslkommers statt, bei dem Bankoirektor Somwcr das Hoch aus den Regenten ausbrachte. Dieser dankte in längerer Rede, auch namens der anwesenden Neaentin, ollen Mitarbeitern und reichte unter brausenden« Beifall der Ver sammelten dem Staalsminister Heutig die Hand. Der Regent jchloß mit einem Hoch aus Stadt und Land Gotha. Staats minister Heutig dankte und führte aus, daß der Satz, der Kon- stitutionalismus sei unfruchtbar geworden, in Kobnrg-Gotha nicht zutreffe. Landtagsprüsident Liebetran dankte im Namen des Landtages und des Volkes und brachte ein Hoch auf die Negentin aus. Ruhstrat bleibt! Oldenburg. lPnv.-Tel.) Die hiesigen „Ministeriellen Nachrichten" sind in der Lage, mitzuteilcn, daß Minister Ruh - st rat, entgegen anderen Älättermeldungen, nicht an eine Demis sion denke, auch werde die Staatsanwaltschaft voraussichtlich keine Revision gegen das Bnckcburger Urteil eiulcgcn. Unwetternachrichten. Breslau. lPriv.-Tel.) Aus vielen Teilen Obersckflesiens kommen Meldungen über große Schäden, die das gestrige Unwetter angerichtet hat. Das Getreide liegt flach gedrückt am Boden, zahlreiche Häuser sind abgedeckt, viele Tausende von Fensterscheiben zertrümmert. In den Gärte» wurden ungeheure Verwüstungen angerichtet. In der Kronprinz? nstratze zu Zabrze wurde ein 12 Jahre alter Knabe von herunterfallendem Mauerwerk erschlagen, einem zweiten Knaben der Schädel ge spaltet. Russisch-javanischer Krieg. Petersburg. (Priv.-Tel.) Hier wird behauptet, die Kommission zur Untersuchung derUebergabe von Port Arthur habe Mitteilungen erhalten, wonach Stössel den Japanern für eine gewisse Entschädigung die Festung übergeben habe. Außerdem werde General Stöffel auch verschiedener Unterschleife bezichtigt. Auf Anordnung der Untersuchungskommission dürfe Stöffel Zarskoje Selo nicht der lassen. Durch die Negierung sei ihm verboten, den ihm von Kaiser Wilhelm verliehenen Orden „konr Is mörils" zu tragen. London. tPrrv.-Tel.s „Daily Expreß" meldet, daß zwei starke Finanzkonsortien, ein englisches und ein deutsches, sich der russischen Regierung angeboten haben, für die Beschaf fung der zu zahlenden Kriegsentschädigung zu sorgen. Das englische Konsortium wird von mehreren amerikanischen Banken gestützt, während das deutsche seine Verbindungen über das ganze Festland und ein großes französisches Kapital zur Ver- süguuz hat. London. sPriv.-Tel.j Eine Schanghaier Meldung des „Daily Expreß" vom 17. ds. besagt, Japan habe jüngst eine große Anzahl Seedampfer angekauft. Fast 50 ausländische Schiffe seien im Juni unter japanische Flagge gestellt worden; sie seien angeblich dazu bestimmt, an einer großen Expedition gegen Wladiwostok teilzunehmen. Mehrere der japanischen Torpedo boote, die am 14. Juli in der Amerika-Bai und Olaa-Bai, nördlich von Wladiwostok, cinliesen, haben angeblich Vorbe reitungen für die Landung von Truppen getroffen. Hamburg. (Priv.-Tel.) Der russische Vcrkehrsmiuister Chikow hält sich zur Zeit hier auf. Der Zweck seines Aufenthaltes ist der Anlauf von Schiffen für die russische Negierung. Paris. (Priv.-Tel.) Eine japanisch-amerikamsche Ge sellschaft ist, wie verlautet zur V e r w e r t u n g der Natur produkte von Sachalin in Bildung begriffen. Die japanische Regierung würde, so heißt es, eine für eine Reihe von Jahren fixierte Summe in Annuitäten von der genannten Ge sellschaft erhalten, und diese Kombination würde es Japan mög lich machen, aus einen Teil der geforderten Kriegsent schädigung zu verzichten, unter der Voraussetzung, daß die Wladiwostoker Außenwerke geschleift würden. Werl Japan un umschränkt und unbedroht sein neues Gebiet verwalten will. In diesem Sinne sind die aus Washington kommenden Nach- richten abgefaßt. 3«r Lage in Rnstland. Petersburg. (Priv.-Tel.) Wie die „Nowosti" melde», sind die Vorbereitungen zum Empfang des Zaren im Moskau eingestellt. Kaiser Nikolaus wollte dort im Juli ein- tresfen, »m am Geburtstage seines Sohnes Alexis die Ein berufung der Volksvertretung zu veröffentlichen. Petersburg. Der Chef des Marincstabs dementiert die auswärts verbreitete Meldung, daß aus den« Linienschiffe „Imperator Alexander II" ein Aufruhr der Matrosen stattge sunden habe und erklärt diese Nachricht für vollkommen er funden. Petersburg. (Priv.-Tel.) Zu dem morgen in Mos kau stattsindenden Kongreß der Sem st wo sind dort über 200 Delegierte eingetroffen. Auf der Tagesordnung steht die Erörterung über das Vcrhaltcngeacnübcr dein Volksvertretungs- Projekt Bulygins und den Wahlen. Ferner soll die Frage behandelt werden, ob ein Zusammengehen mit dem demokratischen Zentralverband wünschenswert ist. Petersburg. (Priv.-Tel.) Aus Kronstadt wird ge- meldet, daß die meuterischen Matrosen des Linien schiffes „Alexander II." zum zweiten Male vereidigt wurden. 16 Rädelsführer wurden vom Kriegsgericht zum Tode ver- urteilt. Petersburg. (Priv.-Tel.) Die hiesige Polizei entdeckte gestern 14 Bomvensabr iken. 6100 Bomben und 2000 Revolver wurden dabei gesunden und beschlagnahmt. Helsingfors. Ernannt wurden: Zum Chef deS Justiz- departemcnts der Senatsgouverneur in Aabo Lang, zum Gouver neur in Aabo der General-Zolldirektor Boraenström, zum Gouver neur in Wiborg Baron v. Medem aus Cherson, zum Bürger-