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- soo - Allerlei für die Frauenwelt. Hw«i Rosen. Bon M. Doberenz- Eberl ein. lLortsetzung.) Mit heihem Flehen forschte Hans m den Augen, die ihn bang und zärtlich ansahen. „Mor gen! hauchte sie. „Morgen? Ich muh »eitia fort!" ,,Äm Fenster, ich —" und wie der liefen Tränen an ihren Wangen nieder. „Nun wokl, morgen früh um 5 Uhr hole ich mir den Abschicdsgruh unter Deinem Fen ster!" „Ich werfe — Ihnen eine — Rose zu!" bebte es von ihren zuckenden Lippen. Er bückte fick und kühle die warmen Tropfen von den schmalen Händen, die aus den blauen Augen daraus niederperlten. „Mul, mein Mädchen, mit Gott sür König und Vaterland!" Lise-Lotte fand keinen Schlaf. Sie sah an gekleidet am offenen Fenster ihres Stüb chens und harrte dem Morgen entgegen. Sie hielt zwei Rosen in den verschlungenen Händen, an denen Tränen schimmerten wie glitzernder Tau. Die weihe Rose lieh sie letzt achtlos in den Schoh sinken, die dunkle Purpurblüte Piekte sie an die Lippen: „Du sollst ihm sagen, bah ich ihm angehören will mein Lebenlang!" Der Morgen dämmerte herauf, im Osten stieg die Sonne blutrot empor und malte alles rings mit feurigem Finger. Lise-Lotte sah mit brennenden überwachten Augen in die Glut, ein Schauer überrieselte ihren Körper: „Krieg, Blut!" murmelte sie und schloß die schmerzenden Lider. Ta legte es sich wie Blei über die müden Glieder, sie sank in den Lehnstuhl zurück und schlief ein. trauinlos und fest. Nach einer Stunde schreckte sie aus, fuhr in die Höhe. Wo war sie - Was war geschehen? Die rote Rose, die sie noch zwischen den Fingern hielt, rief ihr alles ins Gedächtnis zurück. Groher Gott, es war V26! Hans muhte dagewescn sein, umsonst" gewartet haben! Sie bog sich aus dem Giebelfenster, das Gras drunten war zertreten, er war ge- kommen, hatte vergebens aus ein Liebes zeichen geharrt! Sie hatte schlafen können, während er sein Lebensschicksal aus ihrer Hand empfangen wollte. Ihre Blicke irrten umher, suchten unbewußt die weihe Rose. Sie hatte auf ihrem Schoh gelegen, das wußte Lise-Lotte genau. Sie mußte hcrcib- geglitten sein, aus den Dielen liegen, sic suchte und suchte, die vermißte fand ne nicht. Eine quälende Unruhe bemächtigte sich Lise- Lottens. Da ging die Tür leise und das ernste sorgende Gesicht der Mutter sah herein. „Mutter, liebe Mutter!" Lise-Lotte warf sich an ihre Brust. Den Schmerz ihres Kindes verstehend, sie hatte längst in den Herzen der jungen Leute gelesen, drückte die Doktorin das erregte Mädchen beruhigend an sich. Lise-Lotte führ Plötzlich auf und fing wiederum an zu suchen. Tie Mutter sah ihr verwundert zu. „Hast Tn etwas ver loren, Kind?" „Die Rose, die weihe Rose!" Da lächelte die Mutter: „Die Hab' ich aus dem Fenster geworfen, mein Kleines, als ich vor einer Stunde nach Dir sah und Dich im Lehnstuhl fest eingeschlafen fand!" „Mutter!" „Eine Wespe tat sich an ihr gütlich: um Dich vor dem Tier zu schützen, warf ich die Rose init ihm fort!" Mlt starren trockenen Augen flog Lise-Lotte aus das Fenster zu und bog sich weit hinaus. Die Rose war verschwun den. Da taumelte sie zurück und brach ohn mächtig zusammen. — — — Wochen ver- ginge». Am 4. August l-atte der Sieg bei Wcihenburg stattgesunden und war mit be- geisterte,» Jubel berühr worden. Lise-Lotte ging mit blassem, stillem Gesicht umher, he versammelte täglich die Torskinder um sich. Buben und Mädchen, und lieh sie unter ihrer Aussicht Scharpie zupfen. Bei günstigem Wetter sah sie mit der kleinen fleißigen Schar im Garten, der das am Berg gelegene Doktorhaus einschloh. Schrägüber beiand sich eine Tischlerei, der frische Holzgeruch machte Lise-Lotte nervös, und wenn einmal gar an einem Sarge gezimmert wurde, eilte sie hinauf in ihr Stübchen, warf sich aus die Knie und weinte bitterlich. «Schluß folgt.» Heimat-Traum. Mich hat ein Traum dahingetragen, Wo meiner Heimat Berge stehn, Wo gegen Felsen Tannen ragen. Die rauschend in den Lüsten Wehn. Durcki sanfte Hänge, grüne Wiesen Die Bächlein eilen fort ins Tal: Die Silberwellen murmelnd fliehen Wenn sie geküßt der Sonne Strähl. Wo von den Wipfeln, von den Kronen Uralter Fichten-Majcstät, In denen würz'ge Düfte wohnen. Ein Hauch weit in die Lande geht. Und morgcnfrisch an allen Ecken Die Grcsier blinken hell im Tau, Wo Fliederbuscb und Dorn und Hecken Sich lachend wiegen auf der Au'. Wo, aufgeweckt vom Sonnenscheine, Der Böglein munt're Sängerschar Froh jubiliert in Flur und Haine Ihr Morgenlicd so wunderbar. Dort lud am trauten Felsenhange Ein freundlich Hüttchen grüßend ein, Und drinnen tvaltete gar lange Mein gran gcword'nes Mütterlein Wie einst hat sie nach fleih'gem Regen Den Blick gewandt ins ferne Lal Und leis geseufzt beim Morgcnsegen: „Grüß Dich, mein Sohn, viel tausendmal!" Des Herbstes Stürme brausend klagen; Wiegt mich der Fremde Dunkel ein. Dan» naht ein Traum, mich wrtzutragei. Zu Wald und Berg und Mütterlcin! I. W. Friedrich Hvsmcmn. W«,e Gegründet 1856 d d-DI W« Mittwoch, den LL>. Juli. LVN5 Auf dem Pfade znm Ruhm. Noma» von O. Hellc (2. Fortsetzung.» «Nachdruck verdaten.» „Das absento cmt toujoui-, txrt!" schrieb Julie neckend. Aber Mathilde wccs diese Bemerkung ganz entrüstet zurück. Sie konnte sich dach nicht in Einsamkeit ver graben, jetzt, da sie einer Ablenkung ihrer sorgenvollen Gedanken doppelt bedurfte! Der Rittmeister würde ohnehin nicht mehr lange das belebende Element desReuseldschcn Kreises bilden: sein Onkel, der icit einiger Zeit kränkelte, drang in ihn. die Uniform auszuziehcn und zu seiner Unterstützung ans das Gut zu kommen. War er einmal dort und hatte er genügende Kenntnis in der Landwirtschast erworben, so übernahm er sicher das Erbe des alten Herrn schon bei dessen Lebzeiten. Ansaug April langte ein kurzes, sehr erregt abgcsahtes Briefchen an: Wincenz hatte geschrieben, dah die erste Ausführung seines „Roland" aus den 12. des Monats ongesetzt sei. Und Mathildes bange Spannung machte sich in dem Stoßseufzer Lust: ,,O, lväre ich frei und unabhängig wie Tu! Nichts sollte mich verhindern, an jenem Abend im Theater zu sein!" Lag in diesen Zeilen eine Aufforderung, eine Bitte? Wohl kaum. Denn über die Ausnahme des Werkes würde bald genug nicht bloß durch Wall- Hofer selbst, sondern gewiß auch durch Zeitungsnotizen Nachricht eintrcsscn, und daß Julie nanz unmusikalisch, also persönlich urleilsunsähig sei, wußte Mathilde. Aber die vielleicht gedankenlos hingeworsene Bemerkung wollte Julie nicht aus dem Kopfe. Frei lich war ihr Interesse an dem kleinen Roman der Freundin in dem Maße geringer ac- worden, wie ihre Erkenntnis von Mathildes oberflächlichem Charakter zunahm. Dafür hatte sich ihre Neugier inbetresf Vincenz Wallhoscrs von Tag zu Tag gesteigert. War er wirklich ein Künstler, welche Enttäuschung erwartete ihn da später an der Seite dieser zierlichen Libelle, die nur um Rosen flattern, aber ängstlich zede Berührung mit den Dornen vermeiden würde. Am 11. Avr,l, dem Vorabend der Ausführung, fuhr Julie nach Köln. Erst spar war sie zu dem Entschluß gekommen. Mit knapper Not verschaffte der Hotelbesitzer ihr noch einen Parkcttlogenplatz in der zweiten Reihe. Hören konnte inan von da durchaus gut, sehen um so schlechter. Seit Jahren war Julie Mcyring nicht der Musik wegen ins Theater gegangen. Nur um das Haus in Augenschein zu nehmen, hatte sie in Paris die große Oper und neuerdings in Mailand die „Scala" besucht. Als sie die Loge be trat, schlug ihr die heiße Luft im bereits stark gefüllten Saal beklemmend entgegen und erregte ein Gefühl der Beängstigung. „Ist cs doch gerade," dachte sie, über die eigene Nervosität lächelnd, „als ob es mich zur Umkehr drängte! Pah! Höchstens werde ich Kopfweh bekommen von dem Orchesterspektakel." Kurzsichtig, wie sie war, muhte Julie sich des Opernglases bedienen, um das Publikum zu mustern. Dabei beruhigten ihre Nerven sich vollends. Das Haiks schien ousvcrkauft. Viel Fremde, besonders Engländer, wie ihr geübter Blick sofort Heraus sand. Tie Musiker im Orchester hatten begonnen, ihre Instrumente zu stimmen, eiu für die meisten Zuhörer peinlich aufregendes Geschwirr von Assonanzen, Julies un musikalisches Ohr ließ es gleichgültig- Sie schlug das Textbuch aus. „Roland, musika lisches Drama in vier Aufzügen, Text und Musik von Bincenz Wallhofer" . . Ihr blieben gerade noch 8 Minuten, um sich in den Inhalt -u vertiefen ... Da wurde 01c Logentür nebenan geräuschvoll zugeschlagen. Ein paar zunae Männer mit glattrasierten Gesichtern — wohl Schauspieler oder Musiker — nahmen Platz. Sie waren etwas an geheitert. kamen vermutlich ans irgend einer Weinstube und erhoben sehr ungeniert ihre Stimmen, um sich einander durch den Orchestcrlärm verständlich zu machen. „Sieh, sieh! Ter Wallhoser hat ein volles Haus!" „Zeugen genug für seinen Triumph — oder seine Niederlage!" „Ausländer in Masse — Gentlemen und Ladies, die kein Inter esse haben, sür ihn die Hände zu rühren, und es auch kaum „gcnteel" finden würden!" „Anhänger von früher, Bekannte hat er hier wohl nur wenig?" „Nicht, dah ich wühle. Und doch will ich wetten, daß morgen in allen Zeitungen steht: Herr Wallhofer, eine durch geschickte Reklame poussierte Schcingröhc . . ." Der andere lachte laut auf. Julie lieh ihr Textbuch in den Schoh sinken und horchte interessiert. „Du glaubst also, die Oper fällt durch?" „Sicher." „Warst Tu auf der Probe?" „Nein. Ich habe auch nichts Ungünstiges über das Dings gehört. GarimEmkn eigenes Fabrikat, «te. L.s.k.I»cl>IeeL!i>lui,s 7. Beste Bezugsauelle sür Wiederverkäufen HVaiSsersuelit m« ru qu»I»oUsm Voll« I»dn, d«»«Niirr n,>ucv«mii»» — Vc!«iN. »«»«e, Nlln»t»r t-<u>„snrn.a0. XI-Pp3lüIiie rkktiMstziiy Fabrik und Verkauf: Delepl,«» »410«. 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