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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.02.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050219026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905021902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905021902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-19
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
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Liest« Blatt wird den Lesern von Dresden «nd Uutßrduv- aw Tage vorher bereit« als Abeud-Aurgav- zugestellt, während e« die Post. Abonnenten am Morgen in einer SejamtauSgabe erhalten. vttugrgeMn «Ini> lüllnii« n>»»»»«»- d»i tilaNck, Zui>a»un, durch unlcrc Bolen ««den»» u»d «»»,»»». a» G«»"»nd MouiL-cn «ur «inuial» »NN »VB> . durch ftu»ivLriiscZ>om- «Uk»-rk » M« brr , MI ,o «I. Vri r«««»i»cr gnlicllun» durch die voll »MI i»d»«B»Iielt»«ld>. im Nu». land Mi» eniivrcchcudem H»Ich>a,r. « och druck aller ilrltkcl u. Önainal- M>llr«»»oen nur m»> deuiNchrr O u » U«« a n o-b e i.Dreld. Nachr") «uläig«. Rach»lla>!ch« vonorar- aulvriiche bleldeu underückiichiiat: uuvrrl«ml>t« Maimttrivl« werde» »ichl autdewadrt. Nrlearamm-NdreN»: Nnchrtchte» »resde«. Hegvünöel 1858 Uevlag von Klepsch S- Rolchtrvdt. ^nrelgen-tack. Unnoimi« von Nnlündl,»»,«» b>« nackmitl»,» » Ukr kvnn- mid Kneiia»» uur Manenlrrade » von n bi» >/,l wir Die l ipaliiaeGrund, keile «ca « Kilbe« « Li» . >n- Iüud,,u»»en aul der Prival'en« Zeile rsL>» : die iüvaitta« Zeile aui Tert- iene « vi». oi« Linaeiandi Zeile « Vi» G> <imu«cra nach che»» und geirria»«» Uvalli,r Grundreilr so Vi» . aui Privaiieile ao Bi» . rival»»e Zeile aui Veriieiie und al» Eiuaeiaudi so Pi» Äu«ivürii»e ilul. trage nur aeaen Vorauvbcradlun,, ivriisbldiier weiden Mit UW,, berechnei. klernlvrechanlchlull: «mt I Rr. U und Sir. LOS«. «r. so. Zum Moskauer Anschlag. Neueste Trahlberichte. .tzvfimchiichien. GeslügelaiiSslelluiig, Jaschiiigsredoute. „Die Zanberslöte", „Erato'-Kvnzelt Zum tsseburtsiage von John Knvx. Svtttttag, 1v. Februar 1WS Jir Nutzland ist die innere Lage im Augenblick verworrener als ie und ein Urteil über die weitere Entwicklung der Dinge zu sollen, das einigermaßen Anspruch daraus machen darf, von dem tatsächlichen Gange der Ereignisse bestätigt zu werde», ist eine Ausgabe, die über das Vermögen der landläufigen politischen Prophcten- runst hinausgeht. Klar ist in dem Wirrsal nur das eine, das, der auf vernünftige gemäßigte Reformen gerichteten Bewegung von dem blrnd wütenden Radikalismus mehr und mehr das Wasser abgegraben wird und das; vollends ein Wiederaufleben des organisierten Schreckens mit Macht alle diejenigen Kräfte auf den Plan rufen muh, die auf die anbedingte Aufrechterhaltun» der Autokratie hindrangcn. Wie wenig zuverlässig im übrigen fast alle über Rußland gegenwärtig verbreiteten Nachrichten sind, zeigt u. a. das widerspruchsvolle i^piel mit den Meldungen über die Stellung Wittes. Nach der einen Version ist er der „kom mende Monn", von dem Rußland angeblich alles Heil erwartet, nach der anderen Darstellung ist er völlig in Ungnade gefallen und politisch tot. Aeynlich unsicher sind so gut wie sämtliche. „Informationen", die von der ausländischen Presse fortgesetzt brühwarm aus Petersburg aus „vorzüglich unterrichteter" Quelle bezogen werde». Das ist nachgerade bekannt genug, hindert aber gleichwohl gewisse Organe der öffentlichen Meinung bei uns nicht, im Tone der Unfehlbarkeit über russische Zustände und Verhältnisse^u Gericht zu sitzen, während doch gerade hier nach der ganzen Sachlage die äußerste Vorsicht und Zurückhaltung lm urteil geboten erscheint. Es kann deshalb auch aus den nüchternen Beobachter des kritischen Durchgangssladiums, in dem sich das Zarenreich zur Zeit befindet, nur komisch wirken, wenn me Blätter der gekennzeichneten Richtung sich meuerdings mit Eiter auf ein plötzlich aufgetauchtes Schlagwort, „Seinski Sobor , stürzen und dies wie eine Art von Offenbarung. als oaS Heilmittel für alle Nöte, begrüßen. „Seinski Sobor" heißt soviel wie „Landesraa. Landesvcrsammlung". Diese Ein richtung trat zum ersten Male im 16. Jahrhundert unter Iwan, IV., dem ersten gekrönten Zaren, ins Leben. Auf dem damaligen „Semski Sobor" waren die Geistlichkeit, der Adel, die Hotbeamten, die Städte und Bauern vertreten, und der Zar be diente sich dieser allgemeinen Volksvertretung als eines Geaen- gewlchtS gegen den durch die Mißwirtschaft der Bojaren her vorgerufenen churchtbattn Mfstand. Als dann der Landestag im Jahve 1613 Michael Romanow zum Zaren gewählt batte, blieb er neun Jahre hindurch in Moskau versammelt und übts be deutenden Einfluß aus. Später sank er jedoch von einer be schließenden zur einfach beratenden Körperschaft hinab und wurde seit der Mitte des 17. Jahrhunderts überhaupt nicht mehr be- Mfen. Dieser ..Semski Sobor" ist nun plötzlich von irgendeiner Veite in Rußland aus der geschichtlichen Versenkung empor- gebaben worden, und verschiedene Meldungen wollen ..bestimmt" wissen, daß sich der Zar mit der Absicht trage, «men solchen „Landestag eiiizuberiffen. Dabei weiß man aber nicht einmal anzngeben, ob dieser neue „Semski Sobor" alle Kreise des Volkes umfassen oder nur eine be schränkte Vertretung darstellen soll. Ter Radikalismus schwelgt bereits in der Vorstellung einer aus dein allgemeinen gleichen und direkten Wahlrecht hervorgeganaenen Nationalvcrsammlnnq und sorgt durch derartige, für russische Verhältnisse völlig un sinnige und unmögliche llebertreibnngcn gleich von vornherein für die Diskreditierung des Planes an der maßgebende» Stelle, falls diese sich in der Tat ernstlich damit befaßt haben sollte. Bor allem muß nunmehr genxrrtet werden, welchen Einfluß die Schreckenstat in Moskau auf die weiteren Ent schließungen des Zaren ausnben wird. Die neuesten Meldungen darüber lauten: Moskau, 17. Februar. Sogleich nach der Ex plosion oeioaunci ioar. zu oeryauen. ncryaneie, oer vlettacye Lurch die Splitter der Bombe verursachte Verletzunqen hatte, leugnete nicht, d e r M ö r d e r z u s e i n. Er gab selbst zu. den Revolver bei sich zu führen, um auf jeden zu ichießen, der ihm in den Weg treten würde. Er gab ferner der Besriediguna darüber Ausdruck, daß die Großfürstin nicht mit ihrem Gemahl gewesen sei, und weigerte sich, Namen und Stand anzugcbcn. Er erklärte weiter, daß er Mitglied der revolutionären sozial demokratischen sskirtei sei. — Ter Kops des Großfürsten war vollständig zerschmettert-, Teile des Gehirns waren aus dem Malier z» finden. Sie wurden von einer Frau gesammelt und dein Polizeikominissar übergeben. Ein Pollzeibeämter hob die Nrieltasekie des Großfürsten ans. in der sich Geld und mehieik Briese befände». Im Besitze des Möiders wurde ei» Poitemoimaie mit uiigesithr IO Nudel» Geld gcsiiiidrn. — Durch die Exviosivn wur den 61 Fe»sler drs JnstlzvalasteS rrrli limmert. — Die Tat hat In Mos kau »iepkischmetteniben Eindruck aemacht. — lim 4 Mir nachmittags wurde in Gegenwart der Großfürstin Sergius und aller Militär- und Zivilbehörden der erste T ra n c r g o i t e sd i en st aü- gehalten, dem um 8^ Uhr ein zweiter folgte. Die Großfürst in Sergius belang sich in dem Augen blicke. als der Anschlag ans ihien Gemahl ansgeübi wnide, in ihrem Arbeitszimmer >m Kreml nud war mir der Herstellung von Liebesgaben kur die Ovler des Krieges bescbäitlgt. Die Eauwage war bereits vorgefahre», weil die Großfürstin »ach drm Haine des GeiieralgouverueurS fahre» wollte, um mit ihrem Gemahl, der sich ebenfalls dorthin hatte begebe» wollen, riiiammeiiziitiessen. Ein aus Zwskoie Sela datiertes kaiserliches Manlfest erklärt: „Der Voiselinug hat es gefallen, »ns schweren Kummer tirsse» zu lassen, indem unser geliebter Qukel. Gioßlürst Sergius Alexandtowitsch. am 17. Februar im 48. Jahre seines Lebens uns eut'Issen wurde, gefallen von der Hand ruchloser Minder, die nach seinem uns teuren Lede» trachteten In ihm beweinen wir den Onkel und Freund dessen ganzes Leben, ganze Tätigkeit und Sorge ste'S unsere» Diensten und den des Vaterlandes geweiht wcnen. Wir veitrauen fest darauf, daß alle unsere treuen Mster- tanen die wärmste Teilnadine an dem Leid nehme». daS linier kaiserliches Hans ketivst'en hat, und ihre innigen Gebete für die Seelenruhe des Verewigten mit den mistige» veieinigen werden." Die kaiserlichen Theater in Petersburg wurden ge schlossen. in den Pilvatthealem wurde gespielt. — Obwohl die Ermordung des Großfürsten SerginS in Moskau in Peicrsbnrg seit 4 Nkr bekannt war, brachten die Abendblätter keine Meldung. Infolge der Nachricht von der Ermvrdnng des Großsiiisten SerglnS, die in Darmstadt nachmittags beim Groscherzoa kl»- lirf. bat er sofort die Festvorstellung absagen lassen. Das Theater blieb gestern gelchlossen. Der ermordete Großsnrst ist ein Schwager dcS GroßheirogS von Hessen. Nach Meldungen, die das „N. W. Jonrn." ans Petersburg nd die meisten Gouverneure zum Tode verurteilt seien »nd der Reihe nach in kürzester Zelt cimordet weiden sollen. In RegieriiiigSkrelsen herrscht geradezu Panik: man erwägt allen Ernstes die Frage, ob nicht ein Aufenthalt des Zaren und der Gioßfürsten im Anstande — man nennt den dänischen Hof als Zufluchtsort — railam wäre. In Paris verlautet, die Großfürstin Elisabeth, die Gemablin des Großlürsten Sergius, lei kürzlich brieflich davor gewarnt worden, mit dem Großfürsten zusammen anszusahrcn. Die Warner wollte» die beim Volke nicht mibeliebtc Fürstin vor dcm nnverdlrnten Schicksal bewahren, dem gegen ihren Gemahl geolanten Anschläge mit zum Opfer zu falle». London. sPriv.-Tcl.s „Daily Expreß" läßt sich aus Petersburg melden, daß in sämtlichen von den Großfürsten be wohnten Palais Zeichen der Panik vorhanden seien. Die Militärpostcn seien verdoppelt und vervierfacht. Man befurchte Unruhen beim Leichenbegängnis, das in Petropawlosk statt- fiirden werde. Ter Zar sowie sämtliche Großfürsten würden dem Leichenbegängnis beiwohnen. Petersburg. Aus Anlaß des Todes des Großfürsten Sergius trat der Rcichsrat heute zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Moskau. Großfürst Konstantin ist heute früh aus Petersburg hier cingetroffen. Berlin. Der Kaiser begab sich gestern nachmittag zum russischen Botschafter, um diesem seine Teilnahme an dem Tode des Großfürsten Sergius auszustzrechen. — Für den Groß fürsten Sergius ist eme achttägige Hoftrauer ungeordnet. Im übrigen wird über die Lage in Rußland noch gemeldet: Warschau. In einigen Zuckerfabriken wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Auch der Aus stand in der chemischen Industrie ist beendet. Warschau. InLodz sind noch 7b Prozent der Arbeiter im Ausiiande. Moskau. Auch bei der Bahn Moskau—Rhbinsk— Windau traten die Telegraphisten und andere Beamte in den AuSstand. Gestern erztvang ein Haufe von Angestellten der Verioaltung dieser Bahn die Arbeitseinstellung der Arbeiter der elektrischen Station des hiesigen Bahnhofs. Moskau. Ter Verkehr auf der Bahnlinie Windau — Rhbinsk ist seit gestern bis aus weiteres eingestellt. Woronesch. Die Angestellten der Verwaltung der Südwestbabn, die Telegraphenbeamtcn, sowie 3000 Werk- slcittcnarbeiier haben die Arbeit eingestellt. Neueste Drahtmeldnuften vom 18. Februar. Ntissisck, - javanischer Krieg. Petersburg. Prinz Friedrich Leopold von Preußen ist heute abend 11 Uhr nach Berlin zurück gereist. , Tokio. Nach Berichten vom Schaho zeigen die Rulsen zunehmende Tätigkeit, indem sie sich aus beiden Flügeln ausbrestcn, den rechten verstärken und auch auf dem linken gegen Kuroli eine starke Streitmacht konzentrieren. Bei diesen letzteren Operationen war Fuschan die.Basis. .Die russischen Strcitkräste in dieser Gegend werden auf 6 Divisionen geschätzt. Man IM den Eindruck, als ob Kuropatkin sich vorbweite, die Offensive wieder auszunehmcn. Das Wetter ist noch ungünstig, jedoch dürste die strenge Kälte bald vorüber sein. Berlin. Der Kaiser empfing heute Dr. Kriegar-Menzel, der die Orden seines verstorbenen Onkels überbrachte. Breslau. lPriv.-Tel) Im russischen Ort Ryka starben bei einem Hochzeitsfesle nach dem Genuß von Branntwein 10 Personen, während 16 andere noch mit dem Tode ringen. . ... Budapest. Im Reichstage wurde heute «in kömg- liches Reskript verlesen^ welches besagt, der König könne infolge eingetrctener H indernist c den Reichstag nicht persönlich eröffnen, daher wird der Reichstag für eröffnet erklärt. — Im Abge ordneten Hause wurde ferner ein königliches Handschreiben verlesen, wonach das bisherige Präsidium wieder ernannt wird. Paris. Der nationalistische Deputierte Jaquey erklärte, er würde gelegentlich der Beratung des Kriegsbudgets bean tragen, daß General Perein wegen der Auskunstszettel angelegenheit zur Disposition gestellt werde. Paris. Tie Blätter veröffentlichen weitere entsetzliche Einzelheiten über die von dem verhafteten Kolonialbeamten Toqnet und dessen Genossen in Französisch-Kongo bchangenen Grausamkeiten. Tieier soll nicht nur einen, sondern drei Eingeborene mittels Tynamitpatronen gelötet haben. Ein Ad ministrator naniens Marsant hat eine Eingeborene, die ihm nicht zu Willen war, bei lebendigem Leibe verbrannt. Florenz. Ter de u t s ch e K r o n p r i n z trat heute die Heimreise an. Ehristiania. Ter Storthing beschloß heute einstimmig, die Dokumente der K o n s n l a t s a ng e l e g e n h e i t einer Spezialkommission von 19 Mitgliedern zu überweisen. OertlicheS nn- Sächsisches. Dresden. 18 Februar. -* Zum Besuche des Koiims Friedrich August in Leipzig. Am Freilag vorinitlag besuchte se. Mnsestät. wie bereits kuiz ge meldet. dle Th vmaskirche. Am Eingänge der Kirche begrüßte den König der Geh Kirchcnrat Supeiiniendent v. Pank an der Spitze der geiamten Leipziger evangelsichen Geistlichkeit und des Kirchenvorstandcs von St Thomas. Auch der Wirkt. Gel». Rat Dr. v. Eluenslrin, Oberbürgermellter Justizrat Dr. Trvndlin und viele Mitglieder hiesiger Behörden waren anwesend. Beim Ein tritt deS Königs in die Kirche erbrausten mächiige Orgelklänge, die den Momrichen mit einem Präludium empfingen. In der Kirche rikolgte Vvistelluiia der Kiichenvorstantsnittglieder. nach der Herr Geh. Kirchrnrat Superintendent O. Pank folgende Ansprache hielt: „Alleidurchlanchiigster König und Herr! Hohe Ehre nicht nur, sondern heilige Fiende ist es mir samt dem mitanwesrnden Vertreter des PationS dicicr Kirche, sowie deien Geistlichkeit und Kunst und Wissenschaft. s* Wochen-Svielplan der Könial. Dostbeater. Opernhaus. Sonntag: „Der Freischütz." Montag: „Die Stumme von Portici." Dienstag: „Hänicl und Gretel." „Die Puppenfee." Mittwoch: „Lohengrin. Donnerstag: „Der König bat'S gesagt." Freitag: 5. Sinfonie-Konzert Serie K. sSolistische Mitwirkung: Herr Moritz Rosenthal.s Sonnabend: „Manon." Sonntag s26 >: „Die lustigen Weiber von Windwr." — Schau, spielhaus. Sonntag: Nachmittag Uhr: 10. Volksvor. stellung: „Wallensteins Tod." Abends ^8 Uhr: „Mein Leo pold." Montag: „Jugendfreunde." Dienstag: „Der Privat dozent." Mittwoch: „Sappho." Donnerstag: „Brand." Frei tag: „Agnes Bernauer." Sonnabend: „Jahrmarkt in Pulsnitz." Sonntag: (26.1: „Julius Cäsar." ff* Mitteilung auS dem Bureau . . der Königlichen Hof. theater. Die 14. Wiederholung von Hebbels deutschem Trauer, spiel „Agnes Bernauer" findet nicht, wie ongckündigt, Montag, den 20. Februar, sondern Freitag, den 21. Februar, statt. Montag, den 20. Februar, wird FuldaS Lustspiel „Jugendfreunde" wiederholt. — Die nächste Uraufführung des Hofschauspiels ist das fünfakiige dramatische Gedicht „Ovid von Julius Roth in Berlin. Das Werk geht Montag, den 27. Februar, zum erstenmal in Szene. ck* DaS für heute abend im Residenz theater geplante Gastspiel vom Ensemble des KaiserjubiläumS» Theaters zu Wien ist in letzter Stunde wegen Erkrankung zweier Mitglieder abgesagt worden. Zur Aufführung ge langt deswegen nicht Sven Langes Drama „Ein Verbrecher", sondern Kadelburgs Lustspiel „Der F a milientag". das sich dauernd in der Gunst deS Publikums hält. s* König!. Hosoper. In der gestrigen Vorstellung der „Za u b e r s I ö te". die vor glänzend besuchtem Hause statt- fand, gastierte Herr Guthvon Altenburg als Sarastro Seine Darstellung der hobeitSvollen Figur war. gleich der Durch führung deS musikalischen Paris, im allgemeinen befriedigend. Herr Guth verstand cS, befriedigend zu repräsentieren, vornehm in Gestik und Mimik zu sein, sich dem Ensemble geschickt einzu- fugcn. Auch gesanglich entsprach er höheren Anforderungen. Las Organ ist von angenehmer, rin Medium von echter Klang farbe, zwar nicht sonderlich warm und volltönend und nach der Tiefe mit dem O begrenzt, aber qenüaend, um die Ausgabe anerkennenswert lösen zu können. Am Vortrage wäre manches auszusetzen. Auffällig war zunächst ein öfter hcrvortretcndes Manko an rhythmischem Gefühl, am auffallendsten in den Arien, und die wenig sorgfältige Behandlung des Textes, den Herr Guth sogar zu „verbessern" sich bestrebte. Wir denken, der Scbika- nedersche Text ist schlecht genug, als daß er aus diese Weise noch mehr verschlechtert zu werden braucht. Immerhin ver diente dieser Sarastro als gefällig künstlerische Leistung lobende Anerkennung. Ganz beurteilen läßt sich ein Sänger in diestr durchaus passiven, von rthiaen, solennen Rhythmen getragenen Partie- allerdings nicht. Vom kritischen Standpilnkte aus ver langen wir nun nach einem Gegensätze, einer temperamentvollen, in lebendiger Aktion stehenden Figur, nach einem Bertram. Falstaff, Marccll und dergleichen. — Die Aufführung verlies unter Herrn Hoskapellmeister Hägens Leitung in der bereits oft bai-gebotenen Besetzung der Hauptrollen würdig und cindnicls- voll. Die Tritte Dame sawg infolge plötzlicher Indisposition der hiesigen Vertreterin Frtz Sengern vom Leipziger Stadi theater. H. Kt. s* „Erato"-Konzert. Den materielleren Freuden ihres Winterfestes ließ die an unserer Technischen Hochschule seit nahezu hundert Semestern bestehende Sängerlchost „Erato" aesiern abend im großen Gewerbchaussaale ein Konzert künst- lerischen Gepräges voranaehen. Zwei Orchesternummern, Edm. Kretschmer- „Folkungcr"-Marsch und Mendelssohns „Hcbridcn"- Ouvertürc, weckten die obligate Feststimmung, und zwar um lo nack-haltiger, als sie von der Gcwerbehanskapelle unter ihrem feinsinnigen Leiter Herrn W. Olsen mit Schwung und Temperament ansgefuhrt «vurden. SckMing und Begeisterung zeichneten auch die niinniehr folgenden Chorvorträae der Eratonen aus. als deren erster der Reineckesche „Deutsche Lenz" sfur Männerchor und großes Orchester) sogleich von der lrammen Disziplin, der stimmlichen Frische und der von Jugcndseuer durchwehten Vortragsweise des Eratonen-ChoreS zu uberzeuaen vermochte. Auch die weiteren Cborvorträqe bc- stätigten dieses günstige Urteil. Als solche hörte man das liebens würdige böhmische Volkslied „Acnnchcn lieb, Acnnchen traut" (bearbeitet vvn H. Jungst), einen allerliebsten sncuen) Cbor a enpella von Heinr. Plntzbecker: „Mädel, sei gescheit", der wiederholt werden mußte, und einen lustigen, unsehlbar durch schlagenden Gesaugsreigcn von Ernst Stahl: „Zur Kirchweih" (mit Orchesterbcglcituug). Eine vortreffliche Leistung boten die der kunstersahreuen Leitung Professor -vugo Jungsts unter stehenden Eratoneu ferner mit der stimmungsvvllcn Ausfübrnng der bekannten sechs Niederländischen Volkslieder in Kremserscher Bearbeitung, zu denen erstmalig eine überaus geschickte text liche Verbindung aus der Feder von Karl Bieber (dem früheren Liedcrmeistcr und fetzigen Ehrenmitglied der „Erato") erklang. Tie formflüffigen Verse Biebers sprach mit meisterlichem Aus druck Herr Hosschauspielcr a. D. Hugo Woldeck, während die beiden Sololiedcr s„Wilhclm von Nassaueil" und „Abschied") Herr Dr. Lohman» so. H. der „Erato'ff mit sympathischer Stimme und gutem Ausdruck sang. Herr Waldcck steuerte des weiteren mehrere Rezitationen von Tb. Fontane, Geliert usw. zum Programm bei; einen besonderen Triumph errang er aber im stunde mit den Herren K. Pr etzsch Wavier) und L. Brüchert (Trompete) mit der ausgezeichneten Interpreta tion des Lcnauschen „Postillons" l„Licblich war die Maien- nacht") in einer von adäquatem Kunstempfinden getragenen melodramatischen Bearbeitung von Rcinh. Becker. — Tie ferner am Konzert beteiligte Sängerin Frau Sanna van Rhyn batte mit der „Fata Morgana"-Arie aus NicodSs Einsame- Ode „Das Meer" eine Ausgabe gewählt, die weder ihrem 4lus- drucksvermögcn, noch ihrer Stimmlage (die in der Arie domi nierenden tieferen Chorden klingen bei Frau van Rlnm stets kehlig) günstig angcpaßt erschien. Wesentlich vorteilhaftere Eindrücke erzielte die Sängerin mit der Wiedergabe dreier Lieder von H. Wolf sinsonderheit mit dem reizvollen „Wiegen lied") und der melodiösen „Johannisnacht" von Grieg, sovaß man gern noch einer anßervrograminäßigen Gabe ihres Sanges lauschte. In Herrn Pretzsch stand ihr ein vorzüglicher Begleiter am Beckstein zur Seite. —<1t. 7* Ein Stü ck, das Napoleon I. aus der Höhe seines Ruhmes zeigt, baden die französischen Dramatiker Stanley Orbier
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