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>» s * 2 «7 — E r» r -SF ä' I ^ » sv» <» «» r-^- 5-r »4 L - Der Fernsprechverkehr m«t «verlt» war gestern abend infolge Gewitter- vielfach und auf länger« Dauer gestört. — Die Aeodrrung de» Wahlrecht» zurStadt- verordnete »«Bersain inluna steht, wle niitgeteilt, bereit» in der beute abend stattfindende» Sitzung der Stadtverordneten wieder als erster Punkt auf der Tagesordnung, nachdem der Bor» »gesetzlich ebenbijrt de» Turn turnen» au unanaebrachtrn ze und besonder» mühevolle Unterrichtsfach allend zurücktrrten. Nur mit Hilf« einer ganz «rallaemeinrrung findet der Brrmsser sind, wie zu erwarte», gelangt. O' steher Herr Genehmigung D«e Mehrheit, als deren Berichterstatter der : cr Iustizrat Dr. Stöckel vorgesehen ist. beantragt .ging des Bentlcrschen Entwurfs; nur will sie noch gende Ueberaangs-Bestinunuiig angefiigt wis' Biirgem und früheren Genieindemitgliedern Bororte, die das Bürgerrecht in einem der ei nicht zu einer einheitlichen Stellungnahme Mp» die . fvl wissen: »Denjei ern der einverlewten ^ Bürgerrecht in einem der eiiwerleibten Bororte besessen oder sich in» erste» Jahre nach der Einverleibung zum Erwerb des Bürgerrechts gemeldet haben, können auf ihren An trag die vollen Jahre des Bürgerrechts oder der Gemeiudemit gliedscbaft zur Erfüllung der »ach fi 5 Absatz 3 erforderlichen io Jahre angerechiret werden, in denen sie vor der Einverleibung das Bürgerrecht eines der Vororte oder ohne Unterbrechung die Stinimberechtigiing zur Wahl von Gemeindeaiisschilßpersoneii in einem der Bororte besessen haben und im übrigen zum Erwerb des Bürgerrechts berechtigt gewesen sein würden." — Da- von Herrn St,-V RechtSanwair Dr. Krumb legel vertretene MinderheitSautachlen beantragt die Genehmigung deS Krumbiegellchen Wahlrechlseiitwurfs: nur ist die Bewertung der abgegebene» Stimmen nach den Altcrsabteiluugen insofern tech nisch vereinfacht worden, als nicht in der erste» AlterSabterlung eine Stimme, in der zweiten >/s, in der dritten '/» lind in der vierten Abteilung '/« Stimme angesetzt ist, sondern die erste AlterSabteilniig mit je 4 Stimme», die zweite mit je 3, die dritte mit je 2, die vierte mit je 1 Stimme bewertet weiden sollen. Auch ist die im Mehrheitsgutachteir erwähnte llebergangsbestim- mung wörtlich als Absatz ü des F 5 in den Krumbiegelschen Ent wurf ausgenommen worden. — Herr St. B. Bildhauer Flocke rn a n n hat hierzu noch einen Antrag eingedracht, der bezweckt, dass bei allen Bürgern, die Gewerbe oder Handel treiben oder einen akademischen Berns selbständig ausüben, die ersten sünf sichre des Bürgerseins doppelt gezählt werden sollen. — linier der Ueberschrist: „Universität und Tier ärztliche Hock schule" wird uns geschrieben: „lieber die Verleihung des Promotionsrechts an die Tierärztlichen Hoch- icknieir für diese ist, wie noch manchem erinnerlich sein durste, während der letzten Landtagsperiode in beiden Kammern in Rück sicht auf die Notwendigkeit der Ausstattung unserer Dresdner Hochschule mit dieser Berechtigung verhandelt worden. Diese Irage ist auch in arideren deutsche» Bundesstaaten brennend geworden und hat speziell in Württemberg dahin geführt, die Lösung der Frage durch Verlegung der Tierärztlichen Hoch schule in Stuttgart nach Tübingen und deren Anjn.'chme in den dortigen Universikätsverbaiid anzustreben. Diese Angelegenheit ist am 14. Juni in der württenrbergischcn Ständekammer be- wrocken worden, bei welcher Gelegenheit der Kultusminister r rum !gung « - „ . - einer grotzerr Freude von der Urüverntät die wärmste Begrüßung zu teil geworden sei, als das beste erachte. Mil dieser Verlegung würde sowohl der Universität, als der Tierärztlichen Hochschule, und damit vor allem dem Laude gedient und am sichersten eine gedeihliche Entwicklung des wichtigen Instituts garantiert sein. Tie edenialls angeregte Verbindung der Tierärztlichen Hochschule mit der Technischen Hochichuie oder init der Landwirtschaftlichen Hochschule Halle er nicht für zweckmäßig. Der Kanzler der Universität in Tübingen, Dr. v. Schönberg, sprach sich dahin aus, daß bezüglich der Verlegung der Tierärztlichen Hochschule die Universität eine grundsätzliche Stellung eingenommen habe, und zwar sowohl die zniiächslbeleiliglen Fakultäten, als der Senat. Die zwei Fakultäten, die mediziniiche und die naturwissenschaft liche, begrüßten eine Verlegung auf das freudigste, und zioar unter der Voraussetzung einer völligen Vereinigung, der Aus nahme der B e l e r i n a r w r s s e n s ch a t t als einer selbst ständigen Fakultät in das Lchrsystem der Hochschule, kern Nebeneinander. Eine verschiedene soziale Stellung sowohl der Lehrer als der Studierenden nmie nicht zu wünschen. Der Stand der Veterinärwissenschaft und der Veterinärmedizin stehe einer Vereinigung und Gleichstellung nicht entgegen; sie habe mit der menschlichen Medizin ungemein viel Gemeiiffames und ungemein oie! Berührung. Eine Reihe von Instituten könne beiden gleich dienen: das lehre die Erfahrung. Seit das Abiturium in gleicher Weise auch für die Tierarznelstubieren den vorgcichrieven sti, besiehe vollends kein Grund einer Dufferen zierung. Die medizinische Fakultät habe »och ganz besonders heroorgchobsn, wie viel sie an eigener wisseiffchastlicher Förde rung von der Verlegung Höste. So habe auch der Senat kein Bedenken getragen, sich mit aller Bestimmtheit für die Verlegung auszuivrechen. Auch er wünsche die innere Organisation nicht > 'in Sinne einer Anglicderung, sondern als Vereinigung unter rrrichluug einer weiteren Fakultät. Jedensalls werde von seiten der Universität der Verlegung nicht bloß kein Hindernis . be- rettet, sondern sie sei, zu jeder Förderung bereit. Nach dieser durch d:e Tübinger llnioersttät enolgten Anerkennung der Gleich berechtigung der Veterinärmedizin mit den anderen Fakulläts- wisseirschcisten und nach den maßgebenden Erklärungen des württemberguchen Kultusministers liegen also in Württemberg keine prinzipiellen Bedenken gegen die Verleihung des Pro- molionSrechls an die Tierärztlichen Hochschule» vor." — lieber die Anstellung von Geistlichen und Kirchendienern in Sachsen haben die Ministerien des Innern und des Kultus und öffentlichen Unterrichts folgende Verordnung erlassen: Das EvangeiischAittherischc Landeskonsistv- rium, das Apostolische Vikariat und die eoangeiisch-resormierien Konsistorien zu Dresden »ns Leipzig werden, loweit erforderlich, ermächtigt, bei Anstellung von Nichtsachsen im öffentlichen Kirchendienste Bestallungen im Sinne von 8 9 des Reichsgesetzes vom l. Juni 1870 ausziistellen. Die Bestallungen sind ausdrück lich als solche zu bezeichnen. Bei den evangelisch-lutherischen Geistlichen gilt die Vokalions- und Konfirinationsurkunde als Bestallung. Die Aushändigung der Bestallung an den Angestell ten darf, soweit er nicht schon sächsischer Sckatsangehüriger ist, nicht eher erfolgen, als bis der letztere den Staatsuntertanencid geleistet und falls er bisher Reichsausländer war, seine Ent lassung auS dem bisherigen StaatSverbairde nachgewiesen hat. Bei der Anstellung von Ncichsausländern ist die Genehmigung des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts er forderlich, — Den Wünschen anS land- und forstwirtschaftlichen Kreisen entsprechend hat das König!, Ministerium des Innern den weite ren 'Ausbau und eine sesterc Organisation desPflanzcn- i chntzd lenstes im Königreiche Sachsen angeordnet. Der Pflanzenschutzdienst soll dazu dienen: 1, eine umfassende Kenntnis von dem Auftreten von Pflanzenkrankheiten zu erlangen und für die Statistik nutzbar zu machen, sowie in Verbindung damit 2- Auskunft und Rat über Pflanzenkrankheiten zu erteilen. Zur Erreichung dieser Ziele werden die becetts bestehenden Einrich tungen und Organe mit nutzbar gemacht, Haiipksammcl- und Auslnnftssielle wird die Pflaiizeiivhpiiologische Versuchsstation zu Dresden <Abteilu»g für Landwirtschaft-, zu deren Ausgaben ohne- die Be- _ . geeig- . Neben dieser Zentralstelle soll das landwirtschaftliche Institut der Universität Leipzig als Anskuiists- stelle tvrtbcsiehen. hat jedoch im Interesse einheitlicher Bearbei- ttmg des im ganzen Lande gewonnenen Bevbachtiingsftost'es in bestimmten Zeitabschnitten über seine Beobachtungen an die Haupt- stelle in Dresden zu berichten. Den Beamten der landwirtschaft lichen Kreisvereine — den Krcisvercinsiekretäre», Wanderlehrern und Oekviivmiekommissarcn, den Direktoren und Lehrern an den landwirtschaftlichen schulen sowie den Obstbnuwanderlehrern — wird die Leitung von Saminelstellen übertragen und eventuell soll deren Zahl noch vermehrt werden Für die Pflanzenwelt verspricht die neue Maßnahme der Regierung, welche auf Vorschläge des Landeskultnrratcs znrückziisühren ist, einen erhöhten Schutz und eine Verbesserung ihres Gedeihens, — In Nr, 158 der ,,Tr, Nachr," war zur Frage des Turnunterrichts an den höheren Schulen ein dritter Aussatz veröffentlicht worden. Hierzu erhallen wir nach- iräglich folgende Zuschrift: „Der Artikel vertritt wieder den Standpunkt von seminaristisch gebildeten Lehrern, läßt aber das bin schon die Untersuchungen über die Lebensweise nnd d kämpfnna der Pflanzenschädlinge sowie die Erforschung der Pflanzenschädling neten Gegenmittel gehören, o de» dritten Aussätze» ein Material in» Feld führt, da» durch Zusammenfassung aller Gattungen von Weren Schulen und aller Arten ihrer seminaristisch gebildeten Lehrer gewonnen daß der «rste. von einem lemrn « Artikel zum M uorr iriniiicil,grviwcir teurer, vir «inneren dt erteilen, in Frage kamen; daß schließlich de, erste lediglich aus den bei dieser Gelegenheit gesprochenen eines Stadtverordneten gewisse, für die akademisch ge- r Lehr eren ist. vergißt er vollständig, daß der erste, von einem"eunnarMch gebildeten Lehrer verfaßt« Artikel ,um Ausgangspunkte einen Beschluß der Stadtverordneten nahm, welcher die Ergänz: des Lehrkörpers einer einzigen, neunklassiäen Schule bet._,. daß also in lener Verhandlung die Verhältnisse der betreffenden Anstalt in Betracht zu ziehen waren, nicht aber die zum Teil sehr abweichenden anderer LHulgattunaen: daß ferner nur Turn lehrer, nicht aber seminaristisch gebildete Lehrer, die anderen Unterricht erteilen, Artikel ledig! Worten eines bildeten Turnlehrer wenig schmeschekbaste, unhaltbare Behaup tunaen folgerte, die ebenfalls nur Lehrer der einen Anstalt trafen. Ausschließlich zur Abwehr dieser Behauptungen wurden in der Erwiderung die für dieselbe Schule berechneten Aus- sührnngen des Stadtverordneten zu Grunde gelegt. Die Gründe, die der »weite Aussatz gegen die Gleichstellung in der Besoldung vorbringt, vermag der dritte in keiner Weise zu widerlegen: es sind eben Tatsachen, die jeder Laie kennt: der akademisch ge bildete Lehrer hat für seine Ausbildung viel größere Opfer ge bracht; er wird bedeutend später erwerbsfähig: der seininaristisch gebildete Lehrer kann den weitaus größten Teil des wissen- christlichen Unlerrickks nicht übernehmen, Kegen diesen letzten Satz, der naturgemäß für Anstalten ohne die eigentliche Ober- lnse mit einer geringen Einschränkung zu gelten hat, kann anch >aS in dem dritten Artikel veigebrachte Zahlenmaterial nichts beweisen, denn die Statistik gibt keine Auskunft über den ent- 'cheidenden Punkt, nämlich darüber, welcher Art die von den eminaristisch gebildeten Lehrern erteilten Stunden sind, i !e viele davon über das Pensum der Volksschule hinausgehen, in welchem Umfange sich das Gros der seminaristisch gebildeten Lehrer an dem wistenjclznstlichen Unterricht der Mittel- uud Oberstufe beteiligt oder auch nur beteiligen könnte. Zahlen hierüber würden wahrscheinlich recht winzig ansfallen. Mer gerade dieser Teil des Unterrichts legte den wissenschaftlichen Lehrern das lange und kostspielige Studium auf und erfordert nicht nur ein viel größeres Maß von Wissen, sondern meist auch eine weit stärkere geistige Konzentration und erheblich mehr Vorbercitungszeit als der Unterricht in den Unterklassen, Der in dem dritten Artikel ausgesprochenen, aber nicht be wiesenen Belmuptung, die Akademiker seren ihrerseits nicht im lande, alle Stunden an de» höheren Schulen zu geben, mag nur die Tatsache ge^enübergestellt werden, daß an hiesigen neun klassigen höheren schulen akademisch gebildete Lehrer im Turnen, Zeichnen und Gesang Unterricht bis zur obersten Stnfe erteilen oder erteilt iniben, Es wäre aber ein Luxus, iveim man hierzu ausschiießlich oder vorwiegend Akademiker verwen den wollte. Einen weiteren „Irrtum" des zweiten Artikels, betreffend den Grund (cs gibt deren wohl verschiedene!) der Ber- ' ' s .. Lehrer im wissenschasilichen U^iterrichi, konstruiert der dritte Arlikei dadurch, daß er einen Satz des zweiien erst zureckislutzt u»d bcstimmie Vorkommnisse an einer hiesigen höheren Schule außer acht läßt, In bezug auf die Differenz zwischen dem Höchstgehalt der seminaristisch gebildete» Lehrer der bdiwren Schulen und der Voiksschullehrer hatte der Verfasser des zweiten Artikels selbst gleich am Tage nach seinem Erscheinen eine Berichtigung an die Redaktion der Dr. Nachr." eingesandt. Die Höhe der Differenz ist übrigens für die Frage der Gleichstellung der seniinaristlsch gebildeten Lehrer mit den akademisch gebildeten völlig belanglos. Der Wunsch, an den höheren Schulen nur akademiich gebildete Lehrer wirken zu sehen, ist in dem zweiten Aussätze nirgends anöae- prochcn oder auch nur angcdeuiet worden. Wohl aber sollte und ioll auch jetzt noch Verwahrung dagegen eingelegt werden, daß Aenßerungcn akademisch gebildeter Lehrer falsch ouSgelegt, daß ihre Erfolge im Fachunterricht im Vergleich mit denen der 'eminaristisch gebildelen Lehrer ohne Grund und Beweis vor der Oeffenllichkeit aus ein tieferes 'Niveau herabgedrückt, sowie daß die Grenzen der Leistungsfähigkeit der beiden Kategorien im wissenschaftlichen Unterrichte verwischt werden, nur damit man Scheingründe für die Gleichsielluligscheorie gewinnt." — "" " h,-. -- -. , - ' ' " die Herren: verbig. Otto ^_,..,^„e» wurden durch , Alfred Knnl Zuliu» Bach, Carl Auaust Rscharl . Krill«, Friedrich Oswald Ludwig, Johann Ernst Schwarze, In Ausschuß für das LchrlingHwelrn wurde Herr Moritz Auaust Hoppe gewählt. Der Hautzhaltplan für da» Geschaft-- 1S06/07 wurde genehmigt, woraus die Versammlung ihr Otto cittlich die studentischen Korpora- Für uns ist die Debatte über diese Frage nunmehr äl>geschlosseii. — Gegen die „Verjchinutzung unserer schönen Elbe" durch die in Dresden geplante S ch w c >ninkana 1 rsation erbebt die Magdcb. Ztg." ihre warnende Stimme. Das Blatt schreibt: In einer der letzten Nummern (14. Juni d. I.) des „Zentral blattes der Bciuverwaltung", also eines vom Ministerium der öffenilichen Arbeiten hcrausgegebenen technischen Organs vv» offizieller Bedeutung, fanden wir die nachfolgende höchst auffällige Mitteilung über eine Abschwemmung aller Kanalwässer der Stadt Dresden in die Elbe, und zwar einschließlich der menschlichen Abfallstofse: „Die Schwemiiikcinalisation in Dresden wird nun mehr zur Durchführung gelangen, nachdem die beiden städtischen Körperichaften sie bereits rm Jahre 1894 im Grundsatz angenom men hatte», umfangreiche Knnalbaiiten seitdem ausgesührt sind u»d Rat und Stadtverordnete sich auch geeinigt haben über die Ortsgcsetze, welche die Entwässerung der Grundstücke und die Durchführung der Schwennnkanalisation selbst zu regeln bestimmt sind. Vielfache und umfängliche Gutachten des städtischen und königlichen Bezirksarzies, des sächsischen Landesnicdizinal-Kolle- giums und des Reichsgestmdhestsnmtcs lasten die Abschwemmung aller Absallwässer samt de» menschlichen Ahganasstvsseil nach der Elbe als ausführbar erscheinen, obschon deren Wassersührung von 00 bis 0000 Kubikmeter in der Sekunde schwankt. Man hvfft, vv» Reinigung durch Rieselung oder biologischem Verfahren, sowie mittels chemischer Zusätze absehen zu können und wird sich znnächst nur beschranken auf Beseitigung aller gröberen Sinkslvsfe und der schwebenden Beimengungen der Kanalwässer, die größer als 3 Millimeter sind. Die hierzu airzuwendcnden Vorrichtungen wer den zur Zeit einer Prüfung untenvorfen." — Das erscheint — so bemerkt das Magdeburger Blatt hierzu — als eine so unerhörte Verunreinigung unseres schönen ElbstromeS, daß man sie nach den bekannten Vorgängen in Preußen, welche für Magdeburg zum Verbot der Einleitung weiterer Kanalwässer in den Jlußlauf und demgemäß zur Anlage von Rieselfeldern geführt hatten, nicht glauben möchte, zumal auch das Reichsgesniidheitsamt anscheinend dedinguiigslvS sich niit der für uns Magdeburger keineswegs er quicklichen Maßnahme einverstanden erklärt haben soll! Es wäre wünschenswert, daß von zuständiger Stelle ans alles Mögliche noch jetzt geschähe, um gegen dieses von der Stadt Dresden beao- rchngte und von unserer ersten Gcsundhcitsbehörde im Reiche augenscheinlich bereits sanktionierte Vorgehen noch im letzten Augenblick Front zu machen! Wenn schon Dresden sich nicht chent, den Strom in solcher Weise zu verschmutzen, und zwar ohne irgend welche Klärnngsverfahrcn — ein ganz unbearelsticher hygienischer Rückschritt! —, so eröffnet sich damit für die zittiinstigc» Tnnkwasterocrhältuisse bei uns rn Magdeburg eine geradezu er- rhreckende Perspektive, wen» bei niedrigstem Elbwnfferstande oder im Winter bei Eisstand ans die Selbstreinigung des fließenden Wassers so gut wie vollständig wird vcrzichiet werden müssen!" — Die gestrige Generalversammlung der Dresdner Kaufmannschaft wurde luichniittags 4 Uhr vom Vorsitzen- den Herrn Kommerzienrat Opitz mit Erstattung des Jahres- berichts eröffnet, Zn diesem wurde ans der Versammlung her aus beantragt, von Vorstandsseite mehr kür die Mitglieder in Form von Vorträgen, Beteiligung an Lesezirkeln, Ermäßigung am Eintritisvreisc bei hiesigen Vergniiguiigslokalen usw, zu iun. «de fand. ^ ^ ^ Der Deutsche Bolttrat in Böhmen erlilßt ' .an die deutsch« Studentenschaft", tn dem s" «utschevolksrar fordert di« dentschr Stuben und Deutschlands, nann _ - ttonen auf, recht oft zum Wauderstabe ,ü greifen) unser hart» bedrängte» deutschböhmischeS Sprachgedietzu durchziehen und hier im nationale» Sinne zu wirten. Der Stndentemchoft steht in Deutschböhmen eine ganze Anzahl von Studenten» Herbergen zu Verfügung. Dieselben sind vom 1b. 2ult vi» 14. September geöffnet. Benützt werden können sie gegen Vor weisung einer Auswriskarte, welche aber nur durch die Rektorat« der Universitäten und technischen Hochschulen erhältlich Ist. Jeder Aiisweiskarte wird gegen Entrichtung von 24 Heller oder 2« Pfennigen ein gedrucktes Hrrbemsverzelchnl» veigegeben. In Deutschböhmeu bestehen folgende Studeutrnherbergen: Grulich, Rokitmtz, Braunau. HcirrachSdvrf. Hohenelbe, JvhanuiSbad, Marschendorf l, TeterSdorf (Bezirk Trauten»»), Rochutz, Schatzlar, Sptndelmühle, Traiitenau. Markt Wekelsdorf, Edrislofsgrund, Gablonz a, N, Hnindorf, Johannesbera bet Gabloiu g. N., Unter-Maxdorf bet Gablonz a, N., Neustadt a. d. Tafelstcht«, Raspenau (Bezirk Friedland i, B ). Reichenbera, Unter»Tannwald, Ober-Tannwald, Wiesental bei Gablonz a, R,, WilhelmShöhe, WurzclSdvrf, Haida, Hainspach. Böhmisch-Leipa, Rumburg, Schluckenaii. Schönfeld, Schöniinde, Zwickau, Dittersbach, Lasel, Hohenleipa, Böhmstch-Kmnnitz, Königswnid, Pärchen bei Stein« schönn», Rosendvrs, StimmerSdorf, Tetschen a. E-, Windisch- Kamnitz, Anscha. Aussig, Leitmeritz, Lobositz, Trebnitz, Brüx. Böhmisch-Eüisiedl. Elbogc». Fleyh. Georgenoorf (Bezirk DuA, Gießbübl-Sanerbrunii, St Ioachlmstal, Kaaden, Komotau, Obelwiitensdors, Ossegg bei Trptitz, Schlaggenwald, Schlackenwert, Teplitz-Schöna», Bergreichenstri», Böhmisch-Röhren, Bndweis, Ellsental, Etsensleiii, Hammcrn, Hartmai,itz. Hörst;, Kavlttz, Kmmmn», Knichwarda, Neuern. Oberhaid bei Kaplitz. Overmoldau, Lberplan, Pillen, Prackntltz Rosenbera, Stadln bet Hartmauitz, Stiibenbach, Wallern, Winterberg, Zur weiteren Orientierung sei auf das von Herrn Dr. Zemmrick (Plauen i. Sachsen) heraus- gegebene Bncb: „Die deulschböhmische Sprachgrenze", ferner auf Julius Gierschicks „Führer durch de» Leitmenper Gau" und auf den „Führer durch den Böhmerwald", hcrausgegeben vom deut schen Böhmerwaldhunde i» Budweis, aufmerksam gemacht. — Wenn die Ferien vorbei sind, darf es der deutsche Student bei dem, was er während dieser Zeit in nationaler Beziehung geleistet hat, nicht genug sei» lassen, sondern er soll auch weiterhin streben, kür sein Voiksinm zu wirken. Er möge deshalb den Mahnruf de- Deutschen BolkSrats für Böhmen berücksichtigen, der eS als seine Pflicht betrachtet, den Besuch der deutschen Hoch schulen Prags nach Möglichkeit ru fördern, einerseits um deren Bestand dauernd zu sichern nnd dadurch das Deutschtum in Prag zu stärken, andcrersests um der deutschen akademischen Jugend, die doch dazu berufen ist, einst die führende Rolle im Kamiste um »nscr Volk zu übernehme», eine entsprechende nationale Erziehung nnd Schulung angedeihen zu laste», wozu sich eben Prag als Mittelpunkt des heißen Ringens zwischen Deutsch- ttu» und Siaventum am besten eignet. Der Deutsche Volksrat legt es deshalb nochmals der dcntsch-böhinischcn Studentenschaft wännsieus ans Herz, Prag, die älteste deutsche Universitätsstadt, als Stndienort z» wählen. Wester richtet er aber auch an die deutsche Studentenschaft außerhalb Böhmens das dringende Ersuchen, weniastens durch einige Semester auf den Prager Hoch schulen z» studieren. Ter Vollsrnt wendet sich hierbei vor allem an die studentischen Korporationen und an die Finkrnschast in Graz, Innsbruck und Wien, sowie an alle studentischen Vereini gungen ini Deutschen Reiche mit der Bitte, sie mögen trachten, daß alljährlich einige ihrer Mitglieder nach Prag gehen, damit sie nniere nationalen Verhältnisse kenne» lernen und sich von der Wichtigkeit nnd de», Ernste nnscrcS nationalen Kampfes überzeugen können und dann imstnudc sind, in ihrer Heimat mit voller ueber- zeugung sür liniere Sache zu wirken. Die Studienkvsten sind in Prag viel geringer als an allen anderen Hochschulen, weshalb ein materielles Opfer nicht gebracht werden muß, wenn jemand, um seinem Volke einen Dienst zu erweisen, einen Teil seiner Hoch schulstudien in Prag znrncklcgt." — Die Freie Vereinigung Dresdner Möbel- und Dekorationsfirmen hielt am DtenStag abend unter dem Vorsitz des Herrn Hofdekorateurs Reisewitz in Kneists Restau rant ihre erste Gcneraloersammlniig ab, In derselben wurden die vom Vorstände ansgearbeiteten Statuten einstimmig genehmigt. Ferner wurde, einer Anicgnng des Arheitgeber-SchutzverbandeS der Dekorationsfirmeil für Rheinland nnd Westfalen Folge gebend, beschlossen, znnächst die Gründung weiterer Ortsvervände in den verschiedene» Städten Sachsens anzuregen, welche sich später zu einem allgemeinen sächsischen Arbcitgeber-Schichverbanve der Möbel- und Dekorationsbranche vereinigen solle». Des weiteren gelangten einige Schriftstücke, u, a. auch von der hiesigen Tave- zierer-Zwangsinnung zur Erledigung. — Die nächste Dorstanos- litzuiig findet Dienstag, den 8. August, in Kneists Restaurant, abends '/-9 Uhr. statt, — Die Spruchliste der Hauptgeschworenen deS Schwurgerichts für die vierte Sitzungsperiode hat nach der kürzlich erfolgten Auslosung verschiedene Aenderungen erfahren und enthält nunmehr di« Namen folgender Herren: Heinrich Lcichsenring, Fabrikbesitzer in Naundorf; Johannes Arthur Alexander Röoer. priv. Kaufmann in Blasewitz: Gustav Eduard Meynert, Steinbruchsbesitzer in Krippen: Friedrich Wilhelm Küttner, Werksdirektor und Hofrat in Burgr; Rudolf Harten stein, Bezirkstierarzt a. D. in Dresden: Julius Rodert Schrciterer, Rentner in Niederlößnitz: Carl Richard Ulbricht, vrio, Apotheker in Blafswitzi Wilhelm Hohn, Beamtenschuldirek- ror a, D. in Lommatzsch: Volkmar v. Anderten, Major z. D. in Dresden:"'" ^ ' Theodor Georgs. . „ priv. Braüercidirektor in Dresden: Friedrich Hermann Wernicke) Rentner in Blasewitz: Gustav Adolf Max Franz, Gemeinde vorstand in Kaitz: Willy Bruno Lothar Sylvester Heckmann, Fabrikdirektor in Meißen: Walther Kiirsten, Rittergutsbesitzer m Liegau: Baurat Ernst Martin Herrmann, Professor in Dresden: Carl Felix Leich, Oberstleutnant -, D. in Dresden; Franz Lincke, Rittergutsbesitzer in Dresden: Curt Pfund, Dr. phil., Prokurist in Dresden; Alfred Pechwell, Dr. für., Generalauditeiir in Dresden; Ernst Julius Bergöhl, Rentner in Blasewitz; Georg Ernst Johannes Schnorr von Carolsfeld, Oberstleutnant z. D. in Dresden; Mar Claußnitzcr, Rittergutsbesitzer in Nicderpoyritz; Friedrich Ferdinand Merkel, priv. Apotheker in Dresden: Dr. phil. Carl Heinrich Ludwig Bettina, Professor in Dresden: Paul Friedrich Mündel, priv. Apotheker in Blasewitz: Konsul a. D. Julius Schcffler, Fabrik besitzer in Kötzschenbroda und Julius Louis Eugen Ohm, Apotheker in Dresden, Für jeden Verhandlungstag werden zwei Hilssgcschworcne ansgelost werden, da infolge der beginnenden Sommcrserien vorcmssichilich häufig Beurlanbungen notwendig lein werden, — Der Bund der Deutschen in Böhmen hielt am T und 2, d. Mts. in Kaaden die Hauptverjammlnug und da» Bundessest unter zahlreicher Beteiligung, besonders aus Nord- west-Böhmen, ab. Am Sonnabend nachmittag fand eine er weiterte Bundesleituiig-Sitzung, abends ein BegrüßnngSabend siottete, und auf deren Antraä die Richtigsprechung einstimmig erfolgte. Man schritt nun zu Neuwählen an Stelle der scchnngs- mäßig ausschcideiiden 7 Vorstandsmitglieder, sowie zur Wahl von drei Ericchmitgliedern, An Stelle des verstorbenen Herrn Carl Theodor Gocldner wurde Herr Joh, Martin Harnisch ^Direktor der Compagnie Laierme) in Vorschlag gebracht, im übrigen die ausscheidenden Mitglieder. Gewählt wurden die Herren: Bernhard Otto Gansange, Georg Heinrich Edmund Grahl, Johannes Martin Harnisch, Moritz Auaust Hoppe, Louis Bernhard Lehmann, Carl Max Puischer, Ludwig Alwin Rudolph Weigand, Als Ersatzmänner die Herren: Gustav Rudolph ... Schnitziug, Arthur Mittasch, Max Husiig, Als Mitglieder des i Alldeutschen Verbände». Er versicherte den Bund der Sqm- und sprach ,.uf das deutsche Volk, Abgeordneter Pacher auf die im Sinne des Bundes geeinigte deutsche Stadt Kvaden. Abge ordneter Herold richtete die Aufforderung, nicht nur deutsch zu sein in Wort und Lied, sondern auch in der Tat und sprach auf den Bürgermeister und die Stadt Kaaden. Es hielten noch Ansprachen Schriftleiter Sieg! IKomotauj im Namen der deutsch- völkischen Presse nnd Med. Nagel l„Te»tonia", Prag) namens der deutschvölkischen Studentenschaft Prags. Der Hauptver sammlung, die am Sonntag vormittag stattfand, wohnten u. a. der Bürgermeister Jonke, der Bezirksobmann Viernebl, die Ab geordneten Pacher und Dr. Herold, sowie Dr. H opf-DreSden, Vertreter des Alldeutschen Verbandes, bei. Nach Begrüßungen und Ansprachen des BundesobmonnS Dr. Karl Schucker und des Bürgermeisters Jonke überbrachte Dr. Hops die Grüße, deS