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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050622015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-22
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1905
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Dresdner Nachrichten. Rr. L71. Seite L« ^ Donnerstag. 22. Juni Ivos letze». Nachdem der rechte und der linke russisch« Flügel umgangen worden. Hobe Marschall Oyama die ganze russisch« Armee i» eine höchst gefährlich« Lag« versetzt. In der japanischen Hauptstadt erwartet man zuversichtlich hie Meldung von der vollständigen Vernichtung der gesamten russi- schen Arme« in nächster Zeit zu erhalten. Seit dem 30. Mai seien die Japaner fortwährend an der Arbeit, di« Russen zu umzingeln, ohne daß das russische Hauptquartier irgendwelche klare Kenntnis ihres Vorgehen» erlangte. Di« japanisch« Armee, welche unw'ttelbar gegen General Linetuitsch kämpfe, bestehe aus mehr als einer halben Million Truppen aller Gattungen. London. (Priv.-Tel.) Einer Tokioter Meldung der „Times" zufolge beziveckte die japanische Offensivbewegung am 16. Juni gegen Liaujangwopin, einer mächtigen Um gebungsoperation Mitschenkos zuvorzukommen. Die Nüssen scheinen gänzlich überrumpelt worden zu sein. Ihr GroS zog sich eiligst über die Mongolei nach Tschengkiatun zurück. — Tie „Times" erfahren aus Petersburg vom 20. ds.: Privat» Meldungen aus der Mandschurei schildern die Lage der r u s - sische» Armee als verzweifelt. Die Japaner rücken längs der riesigen Front von über 400 englischen Meilen, die sich von der Mvngoleigrenze nach Nordkorea ausdehnt, vor. Tie Nüssen sind in gänzlicher Unkenntnis darüber, welcher Punkt für den entscheidenden Schlag gewählt werden soll. Lond o n. <Pnv Tel.) Aus Petersburg wird gemeldet, daß die neuen M a s ch i n e » g cw e b r A d te i ln n gen, deren sofortige Entsendung nach dem ri e gss ch a n p la tze am An fänge dieses Jahres beschlossen war. und von denen einige sogar der Zar inspiziert halte, bis jetzt noch nicht vollzählig an ihrem Bestimmungsorte eingetrofscn sind. Manche Abteilung, wie >. B. die von Nowo eiche »bist ist überhaupt nicht abgeschickt worden, da mau für sie keine Maschinengewehre hat. Aus Guuschuli» wird gemeldet, das; dort Ende voriger 26oche ein grober russi scher Transport von Ebunchuicn, die russische Uniformen trugen, überfallen wurde. Es gelang den Ehunchusen, auch mehrere Russen gefangen zu nehmen. London. (Priv.-Tel.) Die russische Hauptmacht nebt bei Tschantschuu. wo sich auch Linewitschs Hauptquartier befindet. Kirin ist nicht besonders geschützt Die russischen Werke im Süden. Osten und Westen Eharbins sind von 54 000 Mann und Geschützen besetzt, von diesen 12000 Man» mit 120 Ge schützen am Sungari und 16000 Mann mit 160 Geschützen a» der Eisenbahnstation. Bis aus 70V, Meile vor Chardin liegen Forts und zahlreiche Minen. Petersburg. Der Tiertreter des Grafen Lamsdorfs Newatoff erwiderte einem Interviewer auf die Frage, ob vor dem Eintritt in Friedensverkandlungen ein Waste nstill- siand geschlossen werde: „Keineswegs! Tie Armeen werden ihre Lperalionen sortietzen, als ob nichts sich geändert hätte." — „lind wenn Rußland einen ernsten Erfolg erzielt?" - „Tonn werden sich die Japaner weniger anspruchsvoll zeigen." — „Und wenn es von neuem geichlagen wird?" — „Handelt es sich um den einfachen Verlust einer Schlacht, so ändert das nichts an der Lage, wäre es aber eine neue Katasiropke zu Lande, io würden wir den Krieg um der Ehre Rusilands willen bis auis äußerste forlsetzen, bis zu einem völligen Siege Rusilands." Zur Lage in Nnssland. Lodz. Bei der beute erfolgten Beerdigung von fünf am Sonntag bei den Zusammenstößen mit der Polizei getöteten Per sonen kam es zu großartigen T r a u e r ku n dg e b u n g e n. Ungefähr 50 000 Perwnen mit roten Fahnen folgten de» Lcichen- tz>agen, ohne von der Polizei daran gehindert zu werden. S t a w^r o p o l (Kaukasiisi. In einer Kirche kam es hier zu einem Streit zwischen Altgläubigen und Rechtgläubigen. Letztere mußten wegen Lärmens ans der Kirche entfernt werden. Tie Rechtgläubigen sammelten Mi daraus in der Straße in so großen Manen an, daß das Militär herbeigerufen werden mußte, das einige Salven abgab. Elf Personen wurden geiölet und ungefähr 40, darunter Frauen und Kinder, verwundet. Tie ^Verwundete» blieben mehrere Stunden ohne Hille aus der Straße liegen, weil den hcrbei- geeilten Aerzten gedroht wurde, es werde aus sie geschossen wer den, wen» sie den Verwundeten Hisse leistete» Wyborg. Wegen des am 20. März d. I. aus den Gou verneur Msa'ojcdow verübten Mordversuches ivurde heute der Täler Rcinicke zu 2 Jahren und 2 Monaten Zuchthaus ver urteilt. Berlin. sPrio.-Tel.j Ter Kaiser wird gelegentlich seiner bevorstehenden Ostseefahrt auch der Insel Rügen einen Besuch abstalten. Ter Kronprinz emptängl nächster Tage eine Deputation der Studentenschaft der Berliner Universität. — Ter preußische Gesandte am groscherzoqlich sächsischen Hofe und an den thüringi'cheu Höfen, v. M üller. ist bebuss anoer- weiter dienstlicher Verwendung von diesen! Posten abberufen worden. — Ter Stationsvorsteher Wiebelitz am Anhalter Bahnhöfe zu Berlin erhielt das sächsische Albrechtskreuz. Berlin. Ter Bundesrat stimmte heute dem Gesetz entwürfe für Elsaß-Lothringen betrestend die Zu- und Abgänge bei der Kapitalsstencr und der Lohn- und Besoldiinas- steuer, ferner dem Entwurf eines Rcichsgesetzes betreffend Aende- runader Grundbuchordnung zu. Berlin. sPriv.-Tel.j Die Herrenhaus-Kommis sion zur Vorberatung der B e rg g e i e tz » ov e l l e n hat die Novelle betresteno die Bergarbeiterverhältnisse unter Ablehnung aller Abänderuugsamräge unverändert nach Len Beschlüssen des Abgeordnetenhauses mit 12 gegen 7 Stimmen angenommen. Es wird damit gerechnet, daß die Novelle betreffend die Stillegung der Zechen und die Lex Gamv sMutnngsverbotj Abänderungen ersttkren. Sollte das Plenum des Herrenhauses solche Abänderun gen anneßmcn, io müßte das Abgeordnetenhaus nochmals dazu Stellung nehme». Es wird damit gerechnet, daß der Schluß der Tagung am I. oder 0. Juli eintrilt. Berlin. iPriv.-Tel.s Von angeblich gut unterrichteter Seile wird einer hiesige» Korrespondenz berichtet, daß eine Heirat geplant sei zwischen der Tochter des Herzogs von Eumberland. der Prinzessin Olga, mit dem Erbgroßhcrzog von Mecklenburg-Streit tz. Berlin. Priv. Tel.i Ter wegen TicbstahlS in Unter suchungshaft befindliche Msährige Akrobat Sievert sprang heute, als er verhört werde» sollte, mit einem mächtigen Satze an dcni Richter vorbei, über den Tisch hinweg und stürzte sich mit einem Hechssvriinge durch die Scheiben der Doppelfenster hindurch aus die Stuiße Er schlug ans das Vorgartengitter auf, brach de» Oberschenkel und das Schienhein, dieses so schwer, daß die Bruch stellen der Knochen durch die Beinkleider drangen. Spnndan. sPriv.-Tel.i Der Hausbesitzer Lüdke in der Gadower-Straße wurde heute früh tot, mutmaßlich er- mordet, aufgcstindev. Er vermietete Schlafstellen an polnische Erdarbeiter von de» Charlottenburger Rieselfeldern. Unter dielen wird der Täter gesucht, dessen Spur von der Polizei schon entdeckt sein soll. Ren Streli tz. Bezüglich der Gerüchte von einer bevor stehenden Verlobung der Tochter des Herzogs von Cumherland, Prinzessin Olga, mit dem E r b g r o ßh e rz o g von M e ck l e n - burg-Strelitz ist die „Neii-Strelitzer Laiidcszeitiing" j« der Lage, zu erklären, daß dieselben gänzlich unrichtig sind. Kiel. iPriv.-Tel.^ Oberleutnant z. S. Arnoldi wurde nachts mit schweren .Stichwunden in der Lunge aus der Eich- kovpel nabe Kiel ausgesunden und ins Lazarett gebracht. Der Täter ist bis jetzt unbekannt. Kiel. Zu der heutige» ersten Regatta der Kriegs schi s f s b p o t e. die von 2 Ubr ab ans dem Kieler Hafen starte ten. hatten sich 97 Boote gemeldet, die bei südwestlichem Winde fuhren. Halle (Saales. (Priv.-Tel.) Weil beim Sonnen wendfackelzuge zu Ehren Bismarcks die Führung und die Ge dächtnisrede der katholischen Verbindung „Silesia" zusiel, schlossen sich heute sämtliche Burschenschaften von der Feier onS. Osnabrück. (Priv.-Tel.) In der Nähe von Melle wur den bei einem Gewitter «in Ehepaar und «ine alte Iran vom Blitz «erschlagen. Vetschen. ifLriv.-Tel.) Ter sozialdemokratische Agitator Teckert aus Magdeburg, der wegen Inszenierung de» Schiffer st reikS verhaftet wurde, ist aus Oesterreich aus» -«wiesen worden. Breslau. >Pr»v.-Tel.) In Altstadt (Kreis Neustadt, Oder- Ichlesieui wurde der Bauerngutsbefitzer Cebulla von seiner Ehe- srau und feine« Stiefsohn« nach »orangegangenen Streitigkeit« ermordet Die beid« Mörder wurden verhaftet. Paris Deputtertenkammer. In der Vormittag»- sitzuna wird die Beratung de« Antrag« aus der Erhöhung, de» Zolle« aus reinseidene Gewebe fortgesetzt. Lhaumet bekämpft den Antrag, da er Repressalien seitens der Schweiz Hervorrufen würde. Du Ramel befürwortet den Antrag und bemerkt, er fürchte nicht, daß es zu einem Bruche mit der Schweiz kommen würde. Die Schweiz müsse Frankreich ähnliche Zugeständnisse mache», wie sic sie Deutschland gemacht Hab«. HanvelSnilizister Hubies ersucht die Kammer, die Beschlußfassung zu vertagen und ihm bi» Januar 1906 volle Freiheit zu lassen, damit er inzwischen mit der Schweiz verhandeln könne. Ein Bruch mit d«r Schweiz würde sehr schädlich sein. Weiter bemerkt der Minister, die astatischen Seiden seien unrntbehrlich für die französisch« Industrie: eS wäre daher unklug, ihnen dt« französische Grenz« zu verschließen. Die Fortsetzung der Beratung wird auf nächsten Mittwoch vertagt. Paris. Der Mariaeminister Tdomson empfing heute Vormittag den deutschen Marineaitachä Konter admiral Siegel. Madrid. Der König hat Montero-RioS mit der Kabinettsbildung beauftragt. London >Priv.-Tcl.> AuS Newyork wird gemeldet, daß die Allgemeine Friedensliga von Amerika sich an Andrew Earnegie wegen Heraabe von 120 Millionen Mark gewendet habe. Das Geld soll zur Begründung großer Friedens- institute in Berlin. Washington. London und Baris ver wendet werden, die eine eifrige Wirksamkeit für die Verbreitung freundschaftlicher Gesinnungen zwischen de» vier Ländern «nt- salten sollen. Später könnten andere Mächte dem Friedens bund beitreten. Antwort steht noch aus. Teheran. Der Verkehr aus der russischen Bahnlinie zwischen den persischen Orten Nasivin und Hamadali ist er öffnet worden. wesen - ausschließlich der Volksschulen - «7 8M Mk. (- «1M« Marks, für das Armenamt. die Armenanstalten. Kinderverlor- >ung, Kranken- und Wohltätigkeitsanstalten 2178134 Mk. -j- 200 Mk.). für die Sammlungen und Denkmäler 8170» Mk. — 1970 Mk.j und für außerordentliche Ausgaben 83 807 Mk. — 119 893 Mk). Bei dem Haushalt« der Schulgemeinde stellt« ich bi« Einnahme an b 932 91V Mk. namentlich durch di« Ays- äll, bei der Verkehrsabaabe vom Grundbesitze und bei den Schulanlagen um 37 941 Mk. gegen den Voranschlag niedriger, dagegen sind an den Ausgabe», die auf 5 970 857 Mk. veran schlagt waren und in Wirklichkeit sich aus 5 782 287 Mk «7 Pf«. rvoirden. . gt waren und ln Wirtlichkeit sich au. . «liefen, zusammen 188 569 Mk. 33 Pfg. erspart — Nach dem Personalverieichni« der Kvnlal. Technische« . ochschule betragt die Gesamtzahl der Studierenden und Zu- örer tm lausenden Tommersemrster 1020 gegen ION im Winter- nirster diele» Jahres. Unter der genannten Zahl befinden sich .57 Gtndtereiide und 1b3 Hörer. Hierzu kommen 8t Holpitanten jür einzelne Fächer, darunter 4 Damen. 329 waren ausgenommen ans Grund eines Reifezeugnisse» eine« deutschen Realgymnasiums. 202 aus Grund desjenigen eine» deutschen Gymnasium». 96 eines ansläiidischr» Gymnasiums, 75 der Gewerbeakndrmle Chemnitz oder einer bayrischen Industrieschule, >6 einer Oberrealschule. 132 weisen ein Reifezriignls einer aii-Iändiichen Schule auf. das in dem betreffende» Lande ziiiii Hochschulstudium berechtigt. 153 büren Vorlesungen auf Grund des Berechtigungsscheins zum ein jährig-freiwilligen Militärdienst oder demselben alclchsteheiiden Zeugnisses, 17 sind inaktive Offiziere, approb, Apotheker re. Der staatSaiiaehörigkeit nach sind Sachsen 573. Angehörige anderer deutscher Bundesstaaten 201. darunter 129 Preußen. 241 gehören aiißeideutsche» Staaten an. Tie Mehrzahl — 128 — hiervon sind Russen und Finnländer, 36 sind Norweger. 22 Staatsangehörige von Oesterreich-Ungarn. 21 Schweizer. 10 Rumänen, die übrigen verteilen sich ans Bnlaarieii (3). Dänemark (1), Frankreich (1), Griechenland (l). Italien (4), Niederland (2). Schweden <5). Serbien (4ß Spanien (l). Staatsangehörige außereuropäischer Staaten sind 5 (Amerika 4, Australien 1). New York. lPriv.-Tel.j Nachdem schon neulich der Gou verneur des Gencraldistrikts Panama infolge Erkrankung an Fieber hierher zurückgekehrt war, Kat heute auch der Chefingenieur Wallace, der Leiter des Kanalbaues, der Regierung ohne Angabe von Gründen seine Heimkehr angekündigt, seit Wochen sind Beamte wie Arbeiter anS Furcht vor dem gelben Fieber nach den vereinigten Staaten geflüchtet. Nach einjähriger Arbeit sind bisher »nr wenige Schaufeln aufgeworfen, und jetzt steht das Werk tatsächlich still. New York. Ter Präsident der Jnterborough- E »seit bahn. August Belmont, hat mitgcteilt, daß die Jnter- borouah- und die Long-Jsiand-Eisenbahn gcmeinsapr alle Ver kehrslinien aus Long-Jsland. außer der Brooklyn-Rapid-, Transit- Linie. besitzen. ES ergibt sich daraus, daß ein Zusammengehen zwischen der Interborougb- und Pensylvania-Eisenbahn, die Besitzerin der Long-Jsland-Eisenbahn ist, besteht. Washington. In einem Schreiben an den stellvertreten de» SlciatSiekrclär Taft verfügt Präsident Roostvelt die Ent lassung Bowe ns ans dem diplomatischen Dienste, und be zeichnet des Verhalten Bowens in seinem Streite mit Lomis als tadelnswert. Er, der Präsident, stimme der von Taft in seinem Berichte an ihn ausgesprochenen Ansicht zu, daß die bitteren Erfahrungen, die Lomis gemacht habe, diesen lehren werden, künftig keine privaten Kapitalanlagen in einem Lande zu machen, für das er akkreditiert sei.. Man schließt hier aus diesem indirekt gegen Lomis gerichteten Tadel, daß Lomis keinen Botichasterposten, sondern einen weniger hohen Posten erhalten werde. littackit» eingedende Devekckien befinden fleh Seite 4.) HraMNur, a. vr (Schluß.) Kredit 20« Dt-konto Ivo.-. Dresdner Dank —Staattbahii Lombarde,» i«,4V. Laurahütte. Ungar. Gold Portugiesen —. Dürkenlose —. Fest. Baris. '(3 llffr nachmittag. Kleine S8.Ü2 Italiener IN« —. SvanterTt.Tv. Neue Portugiesen 68 7S DÜrken («ntfic. iLnleih«) «8.8S Dürkenlole 133 2S. Otto« manbank 6lv.—. StaatSdadn 722.—-. Lombarden 89.— Fest. B«rtS. Produkt«,»markt. Petzen per 7>uni 5K per Septbr-Dezbr. 21,85. stetig. Sitrittt« rer >:nr K6— ver Sepibr.Lezbr. VL.KO. stetig. Mhöt per ^unt 4S.KV. per Sevrbr -Dcidr. LO,—. ruhig. Amsterdam. Produkten r Belicht. Weiten ver Oktober —, per März — Roggen ver Oktober —. per März —. Gescbältülo-. »o«do«. iGetreidemarkr.l ijngl. Derzen lest, sromder euhtg stetig Amerik. Mais stetig, ^onauer nom. unverändert. Mehl und Gerste stetig, Hafer ruhig. — «ettor: Schon. OertlicheS im- Sächsisches. — Se. Majestät der König verlieh vorgestern in Straß burg dem Bischof Fritzen das Komthurkreuz des Albrechtsordens. Gestern wuöde dem Monarchen von der Kapelle des 105. Jnfanterie-Regiments ein Morgenständchen dargebracht. Um 7.30 Uhr fuhr der König nach Mutzig zur Besichtigung der Feste Kaiier Wilhelm. Von dort begah er sich nach Schlettstcidt und der Hohkönigsburg, die er unter Führung des Pros. Echardts be sichtigte. der aus Anordnung des Kaisers zu diesem Zwecke ein- getrossen war. In der Begleitung des Königs befand sich Oberst Wahl, der Kommandeur des 105. Regiments. Das Offizier- korps nahm mit den Damen an dem Ausflug teil. Die Rück- kehr des Königs erfolgte 6,45 Uhr. Abends 8 Uhr sand Tascl beim Statthalter statt, wozu geladen waren: die dortige Generalität, der Ariegsminister Freiherr v. .Hausen, das Ge folge des Königs, Oberst Wahl, dis Stabsoffiziere des Regi ments Nr. 105, der Adjutant des 105. Regiments, Bürger meister Back, Bischof Fritzen. Nach der vorgestrigen Parade verlieh der König dem Ordonnanzoffizier Hauptmann von Scheel das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens. Bei der Königlichen Tafel im Ost'izierskasino hielt der Monarch eine längere Rede, in der er sich sehr anerkennend über das Regi ment Nr. 105 aussprach, dessen Parade vorzüglich, gewesen sei. Er trank am' das Wohl des Regiments: Oberst Wahl dcinl'.c für das königliche Lob, das stets zu verdienen das eifrigste Bestreben des Regiments sein werde. Er brachte ein Hoch aus König Friedrich August aus, das begeistert ausgenommen wurde. — Dem Kaufmann Starke in Firma E. W Starke in Dresden ist das Prädikat „Königlicher Hoflieferant" verliehen worden. — Professor Dr. Weinhold, seit 1899 Rektor des König!. Gymnasiums in Schneeberg, übernimmt Michaelis die Leitung des Johaniieums zu Zittau an Stelle des i» das Ministerium des KiiUlis bernseueu Herr» Rektors Prof. Dr. Sceligcr. Als Nach folger des Prof. Dr. Weinhold ist dem Vernehme» »ach der Ober lehrer an, König!. Gymnasium zu Wurzen, Herr Pros. Dr. Steude, in Aussicht aciiommeu. — Tie finanziellen Schlußergebnisse des Haushaltes der Stadt Dresden auf das Hqhr 1 904 haben sich nach den nunmehr vorliegenden endgültigen Abschlüssen günstig gestaltet. Die lausenden Einnahmen weisen den laufenden Ausgaben gegenüber erhebliche Ertrogsüberschüsse auf, die sich beim Haushalte für die politische Gemeinde auf 775 435 Mk. 93 P'g. igegen 327 814 Mk. 89 Psa. im Jahre 1903» und bei dem Haushalte für die evangelisch-lutherische Schul gemeinde aus 150 628 Mk. 15 Psg. wegen 46 745 Mk. 41 Pfg. im Jahre 19<N> beziffern. Dieses günstige Ergebnis ist nun zivar nicht allein den höheren Einnahmen zuzuschreiben, sondern zu einem großen Teile in den Ersparnissen zu suchen, die bei den Ausgaben erzielt worden sind. Ter Ueberschuß des Haus- Haltes der politischen Gemeinde an 775 435 Mk. 93 Pfg. setzt sich zusammen aus 400 047 Mk. 45 Pfg- Mehrerträgniffen bei den Ueberschußpositionen und 375 388 Mk. 48 Pfg. Minderbedarf bei den Zuschußpositionen. Es haben ergeben: oie Vermögens. Nutzungen und selbständigen Unternehmungen 4 476 912 Mk. (das ist gegenüber dem Voranschläge mehr 344 230 Mk. — darunter mehr 121361 Mk. von den Gaswerken, 167 293 Mk. von dem elektrischen Lichtwerke und 61 014 Mk. von den elek- irischen Kraftwerken, weniger 2870 Mk. aus dem Grundbesitze »nd 4303 Mk. vom Marslalle —die Steuern, Abgaben und Gerechtsame 8 865 198 Mk. l-H 25 610 Mk.I und die verschiedenen Einnahmen 457 391 Mk. (-st 30 207 Mk.). Aufzuwenden waren für die allgemeine BeNvaltung 1 575 586 Mk., l—„16 786 Mk.j, für die Jinanzverivaltung 3 509 239 Mk. (— 27026 Mk.j, für die Bauverivaltung, den Tiefbau, die Straßenreiniguna, die alten Wasserleitungen, die Bedürfnis- und Pißanstalteii, die Garten anlagen und die öffentliche Belenchtung 8 621 837 Mk. (— 61 736 Marks, für das Polizeiwesen 1893 060 Mk. l— 81 942 Mk.), für das Militärvelrn 12 356 Mk. l— 4919 Mk.), für da» Unterrichts- — In Ergänzung der bisherigen Mitteilungen über die Reis« der französischen Landwirte in Deutschland kann der Korrespondent der „Ostpreuß. Ztg." berichten, daß die Herren, von München ko»»»end, auch Dresden besuchen werden. Die An kunft erfolgt m» 3. Juli nnchniittcigS, die Abfahrt am 5. Juli. Die Reise geht dann nach Merschwitz, wo Herr Sachße feine Besitzungen den Gästen eingehend zeigen wird. Von dort führt der Weg die Landwirte nach Halle. — Von der am 27. Januar verstorbenen Frau Marie Louise verw. Lesser zu Loschivitz sind der Blindenanstalt Ä 000 Mark vermacht worden. — Im April 1903 ist von der Vereinigung von Handels- kammern des niederrheinisch-westfälischen Jndustriebezirks bei dem Reichspostainte in Anregung gebracht worden, «ine andere Abstufung der nach der Fernsprechgebühren- ordnnng vom 22. Dezember 1899 noch geltenden Gebühren sätze derart einzuführen, daß bei Entfernungen von über 100 bis 250 Kilometer nur «ine Gebühr oon 7 5 Pfg. (statt 1 Mk.) erhoben werde. Das Reichspostamt hat eine solche Acuderung des Fernsprechaebübrentarifs ab gelehnt, da mit der angeregten Aenderung vie Grundlagen des gegenwärtigen Tarifs durchbrach- ^ ^ Entwicklung des Fernsprechverkey würde, die nicht nötig sei: über . , ,, . bühren angemessen und günstig und blieben hinter den ent sprechenden Sätzen in den größeren Ländern Europas mit ähn lichen Vcrkebrsverhältnissen zurück. Trotz dieses ablehnenden Bescheids sind die sächsischen Handelskammern eben falls für den Antrag der Vereinigung rheinisch-westfälischer Handelskammern eingetretcn und haben in der Eingabe an das Reichspostamt erneut um Einführung einer Mittelstufe zwischen IM und 500 Kilometer mit einem Satze von 75 Pfg. bei Ent fernungen von über IM bis 250 Kilometer nachgesucht. Hierbei ist darauf hinaewiesen worden, daß mit der Einführung einer Zwischenstufe für Entfernungen von über IM bis 250 Kilometer weder eine „Verwicklung" noch eine Aenderuna der Grundlagen des Tarifs iierbeigesührt würde: auch würde sich mit der Ver billigung des Tarifs nicht eine künstliche Steigerung des Ver kehrs ergeben, sondern man käme nur den tatsächlichen Bedürf nissen und den Wünschen beteiligter Kreise entgegen: endlich sei auch in den meisten Ländern des Auslands «ine Zwischenstufe schon vorhanden. Auch auf diese Eingabe hat das ReichApost- amt einen ablehnenden Bescheid mit der Begründung erteilt, daß im Falle der Einführung der beantragten Zwischenstufe zur Deckung der Selbstkosten für die Entfernungen von über 250 bis 500 Kilometer eine Erhöhung der Gebühr von 1 Mk. ein- treten müsse, was gerade den Handelskreisen nicht erwünscht sein dürste. Trotz dieser zweiten Ablehnung haben sich die fäch- sisäreii Handelskammern, da sie die Einführung dieser Zwischen stufe, namentlich auch für Industrie und Handel, für durchaus angezeigt kielten, nochmals mit der fraglichen Angelegenheit befaßt und aus dem sächsischen Handelskammertage vom 24. Februar 1905 wiederum einstimmig beschlossen, nochmals bei dem Reichspostamte die Einführung jener Mittelstufe für Entfernungen von über IM bis 250 Kilometer mit einer Gebühr von 75 Psa. in Anregung zu bringen. In der Begründung dieses erneuten Gesuches, das uns von der Handelskammer Dresden zugleich im Aufträge der Handelskammern Chemnitz, Leipzig, Planen und Zittau übersandt wird, heißt es u. a.: Gegenüber der Befürchtung des ReichspostamtS, daß mit einer weiteren Verbilligung der Gebührensätze für den Fernsprech verkehr eine Verminderung der Einnahmen daraus eintrvten würde, w daß nicht einiunl die Selbstkosten gedeckt würden, tveisen wir darauf hin, daß die früheren Verbilligungen der Fernsprechgebühren im Jahre 1897 und 1901 stets eine gesteigerte Bemihnnä der Fernsprecheinrichtnng zur Folge hatten, so daß der durch die Verbilligung bedingte Einnahmeansfall wieder ausgeglichen wurde. Die Gesamtgebühreneinnahme aus dem Fernsprechverkehr stieg fortgesetzt 1897 bis 1M3 von 22.5 ans 26,0, 30,4, 33,4, 39,2, 45,3 und 50,9 Millionen Mark. Diese Steigerung uni über 126 Prozent in nur sieben Jahren ist aber nicht ettva auf Kosten der Einnahmen aus den, Telearamm- oerkebre erfolgt: denn auch diese hoben sich vermehrt: sie sind nleiclueilig von 27.3 Mill. Mk. im Jahre 1897 aus 33,2 Mil-, lioncn Mark im Jahre 1903 gestiegen. Der Telegrammverkehr und die Einnahmen daraus wurden also durch die Verbilligung des Sprechverkehrs nicht nur nicht gemindert, sondern sie haben sich trotzdem stetig gesteigert. Aus allen diesen Zahlen dürste daher dir Folgerung zu ziehen sein, daß auch durch die Ein führung einer billigeren Zwischenstufe eine weitere Verkehrs- entwickluna »nd damit auch eine Deckung des durch die Ver billigung sonst bedingten Einnahmeaussalles eintreten wird. Bei den Verhandlungen des Reichstags 1903/1904, bei Gelegenheit der Beratungen über den Postetat, ist darauf hingewiesen worden, daß die Einnahmen aus dem Fernsprechverkehr nicht so günstig wie im Auslände seien: der Herr Staatssekretär Hot diesem Vorwurf rntgegengehalten, daß in Deutschland im Gegen- satze zu anderen Ländern das Fernsprechnetz weit über da» flache Land ausgedehnt worden sei, daß aber die Einnahmen au» diesen Anlagen erst langsam und nach einigen Jahren reichlich fließen würden. Es ist damit gesagt, daß die Ergebnisse unseres Fernsprechverkehrs Höker sein würden, wenn nicht das flach« Land in umfassender Wesse mit ertragsarmen Ferirsprechanlagen bedacht worden wäre. Würde man diese Landcmlagen also ab rechnen, so wäre der Reinertrag aus dem Fernsprechverkehr ein höherer, als er jetzt erscheint. Den meisten Nutzen von de» Fernsprcchanlagen aus dem Lande hat natürlich die Landwirt schaft. Dagegen würde «ine billige Zwischenstufe für Lnt- sernungen von über IM bis 250 Kilometer vor allem der Industrie und dem Handel zu gute kommen, und daher liegt die Einführung der Zwischenstufe im Sinn« ausgleichender Ge rechtigkeit. Ein sehr großer Teil aller Verbindungen zwischen den Äroßstädt«!, und Jndustrlebezirksn DeuischlandS beträgt über IM bis 250 Kilometer. Wenn man endlich daS Ausland zum Vergleiche hrranzieht, io bestehen in Dänemark. Frankreich, Großbritannien, Oesterreich und Schweden überall Zwischen stufen. In Dänemark wird die Gebühr genau nach der Ent fernung avgestuft. In Frankreich beginnt alle 75 Kilometer eine neue Stufe. In Großbritannien oestHen folgende Stuf«! 80 bi» 120 Kilometer. 120 bi» 160 Kilometer und dann all« 64 Kilometer eine neue Stufe. Oesterreich kennt rkt« Slm« von über IM bis ISO Kilometer und Schweden hat aenau so. wie hier beantragt wird, «in« Zwischenstufe von über IM bis 250 Kilometer. Mit Recht kann man sich also für di« Berechti gung der Einführung der Lwsschösstm« auf da» Ausland»».
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