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— «o . «anter »on de« possierlichen Hündchen umsprungen, de» schmale» Fußpfad hinaus gen Rocca di Papa, 14. Kapitel. Eiuzlvische» lebt Zuleika Aristides — oder, wie sie eigentlich heißt: die Marches« Zoe Orlando in DaniaskuS. draußen vor dem Thomas-Tor in ihrem Palast in einem Rausch von Vergnügungen dahin. Fest folgt auf Fest, Gelage aus Gelage. Ihre freunde »nd Freundinnen verstehen es, sie in beständigem Taumel zu erhalte», so daß kaum ein Gedanke an das Unglück, welches ihr Leichtsinn über zwei Menschen verhängt, in ihr ans- ireigl. Tock) nach und nach wird ihr das ewige Einerlei der Taumelfeste langweilig, wird sie der ganzen he umgebenden Szenerie überdrüssig. Sie beginnt sich nach ihren Triumphen aus der Bühne zu sehnen. Und mit dieser Sehnsucht erwacht merkwürdiger weise auch die Erinnerung an den Mann, dem sie vor mehr als acht Jahren am Altar Liede und Treue geschworen. Und lebhafte Neugier befällt sie, wie das Weib wohl bc- ichatsen sein niag. das lich Amadeos Herz so vollständig unleriocht hat. Neben der Liebe und dem Haß ist die Neugierde die stärkste, elementarste Empfindung im Menschen., Tic meisten wollen es nicht zugeben und doch dirigiert die Neugierde viele unserer Hand lungen. So auch bei Zuleika Aristides. iuerst flatterte der Gedanke an jene blonde Frau nur ab und zu an die leicht- iertige Araberin heran. Tann setzte er sich bei ihr fest. Und schließlich beherrscht er sie W vollständig, daß ein unwiderstehliches Verlangen sie treibt. Aug' in Auge dem Wesen gegenüber zu stehen, das eine» Marchese Amadeo Orlando dauernd in fesseln zu schlagen "eruiockle. Ist es Neid? Bewahre . . . Oder Eifersucht? Erst recht nicht . . Nur Neugierde, elementarste, gewöhnlichste Neugierde. So läßt sie eines Tages ihre Koffer packen und fährt in Begleitung ihrcr^Tie- nerin, des BrduinenmädchenS Hallun, über den Libanon, besteigt in Beirut das Schiss und dampft munter gen Neapel, um sich von dort nach der ewigen Stadt zu begeben. Keine Angst I>at sie mehr, daß Amadeo sich ihr in seiner Eigenschaft als Gatte nähern wird. Ueverhaupt ist sie sich vorläufig noch gar nicht klar, was sie in Rom will. Biel- leicht wieder einmal im Teatro Nazionale als Serpentinlänzerin auftrelen! Vielleicht auch nur eine Zeittang ohne Zweck und Ziel dahinlebe»! Vielleicht - Nicht steigt sie diesmal im pompösen Ouirinal-Hotel ad. Eine kleine Pension an der Porta Pia erscheint ihr zur Abwechslung einmal sympathischer. Von hier aus uiiieiniinml ne ihre Entdeckungsreisen durch die ewige Stadt, in der unbestimmten Hosj- tiung, lenes blonde Fraiienbild aus der Loge, welches sich ihrem Gedächtnis fest einge- orägl bat, irgendwo zu erblicken. Acrens mehrere Wochen ist sie in Rom anwesend — und weder von dem Marchese r rlando noch von ,ener Frau eine Svnr. Ta sieht sie eines Tages bei einer Spazier- 'ahlw durch den Bark der Villa Borgheie zwei Männer in lebhaftem Gespräch aus einer Bank »tzeii. Ter eine jüngere, austallend hätzliche, tragt den breiten Schlapphut, die loiege'coiuugcne Krawatte des Künstlers, der andere — Sie fährt förmlich zusammen vor lleberraichung. Wahrhailig er ist es Amadeo. Voll wendet sie den Velde» .Herren ihr von hellstrahlender Sonne grell beleuch- wies Gesicht zu Tic bemerkt, wie Amadeo stutzt uud seinem Gefährten ein paar Worte milchten, wie dieier mit alle» .-'eichen lebi-asten Interesses seine Blicke aus die lang- 'am vorbelsahrcnde Earozza richtet, wie es in ieuien düsteren Augen ausjprüht wie Haß. wie beide Herren dann sogleich ausstehe» und sich >n enlqeyengejetzler Richtung entfernen. Sofort befiehlt sie dem Kutscher, den beiden zu folgen. An der Ecke der Piazza Barberim und der Via Sisiina trennen sic sich. Rasch, hastig eilt der Jüngling von dannen, wäh rend Amadeo gesenkten Hauptes langsam weiter ichreitet. Jetzt die^Via Tritone ent lang . . . zetzi die Via due Macelli . . . jetzt über die Piazza di Spagna mit ihrem herrlichen, ain der breiten, geschwungenen, nach dem Monte Pincio führenden Treppe ausgebanien Vllimcnrausch . . . Ter Wagen mit Zuleika Aristides in einiger Entfer nung immer Hinlennach. Jetzt biegt er ein in die Via Babuino . . . lind jetzt ver schwindet er in einem eleganten Hause. Zuleika Aristides läßt vor diesem Hause halten und erkundigt sich beim Portier, ob der 'Marchese Orlando hier wohne. Aut seine bejahende Antwort fragt sie weiter nach «einer .Familie". Ter Herr Marchese lzabc keuie ,Familie. Allein als Junggeselle be wohne er die Hülste der zweiten Etage. Nein, verheiratet sei er nicht, wenigstens habe ine ein weibliches Wesen seine Wohnung betrete», die er seit etwa sechs Wochen inne hat. 'Nicht wundert sich der Portier über daS seltsame AuSsorschen der eleganten, 'l'emdarng anssehenden Tame. In der ewigen Stadl, in welcher der ganze Fremden- nroiu des internationalen Lebens brandet, in welcher die heterogensten Element« be- "ä'idig mit einander m Berührung kommen, wunden man sich nicht so leicht über irgend > - ne fremd anmuiende Erscheinung. Ein Füiislircichcin schlüpft in die Hand des Portiers. T .e Tame steigt wieder in ihren Wagen und fährt davon. — Tie nächste» Tage widmet Zuleika Aristides zum größten Teil der Spur, die sie g.-mndeii. Bald weiß sie. daß Amadeo ganz zurückgezogen lebt und mit fast niemand verkehrt, daß er jedoch allwöchentlich hinanSfährt nach Frascati, dort einen zweiräderigen W. d«7 und Zuleika -Ulkt uut jpöttischein Lachen die Achseln. Ein gewitterschwüler Nachmittag. T rote- Laub auf Waldwegen. Halbverweffte Mauern . . . Urberreis die ganze Natur. Hervststimmung. In ihrem ktemen Garten, nmblüht von Spätnelken und Sonnenblume», sitzt Elelia. In langen Falten hängt da- lole, weiße Kaschmirgewand um die beängstigend abgezehrten Glieder. Die Hände ruhe» gefaltet im Schoß über einer angefangenen Näharbeit. Der Ausdruck de- lieblichen Gesichts ist verändert. Keine Kämpfe mehr. Kein Sichausbaumen. Geduld, Ergebung. Resignation. Langsam, ganz langsam zehrt der rbummcr sie auf — Körper, Geist, Scelr . . . Ihre übergroßen, duiikelumschatteten Augen blicken hin über die reise Herbstland- sich hin. „Nichts. Auch meine Leiden nicht - lich leises knirschen des Tores ^Verzeihung! Darf ich einen hn« Zögernd« Schritte. , lick «intreten?" fragt. Stich aus Stich ... Da Elelia wendet den Kopf. , ^ ^. eine Helle, etwas scharfe stimme aus Französisch. „Bitte! Eine zierliche Frauen gestalt in hochmodernem, überaus schickem lila Tuchkostüm, einen riesigen weißen Rem- brandthut mit lila Feder auf dem schwarzen Gelock, in der elegant behandschuhten Rechte» einen Hellen Spitzcnschirm, kommt tänzelnd näher. Langsam erhebt sich Elelia. Ihre großen, traurigen Augen blicken ernst, säst vor- wurssvoll der unwillkommenen Besuchen» entgegen. „Verzeihung, Ntadame!" Ich habe einen Ausflug heraus nach Rocca di Papa gemacht und bin totmüde. Ich almwe, bis ins Tors dort hinten komme ich gar nicht mehr. Tarf ich mich kurze Zeit in Ihre« Garten ansruhen?" „Bitte sehr. Nehmen Sie Platz!" Tie Fremde setzt sich aus eine Gartenbank, nstt neugierigen Augen allen Be wegungen der hohen weißen Gestatt folgend, die sich jetzt mit ihrer Handarbeit in einiger Enlsernung ebenfalls niedertäßt. „Welch idyllischer, stiller Ort!" lächelt die Fremde, mehr, unc etwas zu sagen, als aus Interesse. „Ja. still und zurückgezogen. So de- Iwai es mir." „Lie leben hier ganz allein, Madame?" „Nein, nicht^ganz allein —" „Ah —" In den Augen der Fremden zuckt es au'. „Meine jüngere Schwester ist bei mir," fährt Elelia fort. „Tarf ich Ihnen eine kleine Stärkung anbieten? Vielleicht c>n Glas Wein? Oder eine Tasse Milch?" „Nein, ich danke, Madame " Groß, fragend ruhe» Elelias Augen aus dem seltsamen -Besuch. TaS dunkle, pikante Gesicht mit der zierlichen Stumpinast' und den dicken Lippen kommt ihr bekannt vor. doch entsinnt sie sich nicht, wo sie ihm begegnet. Zuerst erwidert die Fremde den Blick dreist, säst herausfordernd. Tann wendet sie den Kopf ettvas zur Seite. Schließ- lich senkt sie die Lider. Sie schämt sich — schämt sich zum erstenmal in ihrem Leben. Verlegen zeichnet sie mit derSpitze ihres Sonnenschirms Figuren -in den Sand . . . Ein eigenes Gefühl durchbebt das Herz der leichtsinnigen Weltdame. Die Neu gierde, die sie seit langem trieb, der Frau, die Amadeo Orlando mit solch tiefer Leiden- schaft liebt, Aug' in Auge gegenüber zu stehen, ist befriedigt. Nicht fand sie. was sie glaubte zu finden: ein dreistes, in seiner Liebe schwelgendes, triumphierendes Geschöpf, das sich vor den Augen der Welt mehr aus Koketterie versteckt, als aus Scham. Nein, ein tiefgebeugtes, todestrauriges und doch so unendlich Hoheitsvolles Weib, dessen goldig, glanzendes Haupt die Märtyrerkrone ungesehenen Heldentums umstrahlt . . . Und merkwürdig — was noch nie ein Mensch bisher fertig gebracht: das Gefühl der Reue in ihr zu wecken über ein unbedachtes Wort, eine unedle Handlung — der stolze Kummer dieser Frau erreicht es. Zuleika Aristides bereut die Unzartheil ihrer Frage. Sie be reut, hierher gekommen und den Frieden der schwergeprüften gestört zu haben. Noch mehr: sie bereut, damals vor Jahren jener unwahren 'Nachricht ihres Todes nicht ent- gegengctreten zu sein. Und im Banne dieses ihr ganz neuen, sie selbst in Erstaunen setzenden Gefühls bittet sic, ihre Hand ausstreckend: „Verzeihen Sie mir, Madamel" (Fortsetzung folgt.) UoklisterLuttzv. vssfl? L 2illsf lVIssarin für feine vemenmocisn I'i ntzoi 4S. Ilouto und folgend« Vrv88er 8ai8on - ^U8 verkant. Der (chsrnlcter unseres (!o^-!>i»tte.-i xsN.cttot uns nicht, däiiügsrs Lusvvrküuts ru imrenivreu. 8ei>Iu8s clor Samoa 8incl vir jsäoed Forvimxvn, xovisoo ttvstdeisläucklv in ILo». null 4!ockv«nren un i sli^oicamiiielte I4e«twaas»c« ru xanr »»»»ergeHvüIiirttrl» I*retsv» adruxedou. Om äicmelben 8ctwellstcm8 ru räumen, eüsrisrsu vir: NlodvII-ILvkIüiiie, «Lavlrett», 8vidiiv Hins«», L» saur deckeatoack Lei ll»rel8ou. Viitvrrttvlrv, Alorxvnrövlrv, 8vl»ti u»v, »ülv rum xroneii le i rur ÜLIttv äe8 VorLvs. ni»«L levvlcd - keinikUNLs - Lostalt "'LTM' seit 1!i Jahrm. vresckea und lkloelu-HL, I Ir., Ii8nP.WickerMt. 7 Galeriestrafze 7. Fermprecher Nr. 392. »eniilu-t seit 19 Jahren. l RtAtisiit un»r a»»> «tui. ßkliolnn^ ui d ini Stadtgebiete kostent« ei. Perser, Smyrna am 25 - ^ Axminstcr.Belour.. 20 Brüssel,Tavestry ,. 15 Manila. Wolle „ 10 k»ne«ini»tl«el»e «elot«lli>8 erfolgt zu denselben niecki'Itxeo Sätzen wie die mechanische Reinigung. SlbbruchSgcgeirständcall.Ari: lüren Mä?s23tsr,' eis. 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