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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050108019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905010801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905010801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-08
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1905
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Dvesdner Nacherebten. Seite L. «sn Sonnlau» b>. Januar Li>0 Darmstodt. Der hessische J^rgdklub verunstaltet im Juni diese») Iadres hier eine internationale Hundeausstellung Ko bürg. Die kürzlich verstorbene Großherzogin Alexandrine hat m ihrem letzt veröffentlichte» Testament .ru ihrem Universalerben den Grotzberzog Karl Eduard eingesetzt. Au Legaten vermachte sie 200000 Mark für eine Ernst-Stiftung, >30 000 Mark für E rrichtung eines VolksbadeS in Äoburg und 200 000 Mark für eine Ernst 'Alexaildrinen-Witwen-Stiltung. Langendreer. Die Miltajisschicht hat beschlossen, den Aus stand aus der Zeche „Bruchslraße" sortzusühren: sonst herrscht Ruhe. Die 'Rachbarzechen werden von dem Ausstande nicht berührt. Wien. Aus Oberösterreich. Salzburg und Tirol wird gemeldet, vast dort heilige Schneestürme, stellemveise mit uarkeni Gewitter verbunden, wüten. Infolge der raschen Schneelchmelz« h»rbe,l sich zahlreiche Lawinenstürze ereignet. P r a g. Ein tschechisches Blatt meldet, daß von den Tschechen ,m Neichsraie eine Interpellation wegen des vom Den liehen Kaiser an v. Kverber abgeiaudlen Tele gamms, in dem der Monarch sein Bedauern über den Ruch nt des Ministerpräsidenten Ausdruck gegeben haben soll, eiw gereicht werden wird. Die Nachricht, daß ein Felegramm an >. Kverber gelangt «ei. wurde halbaiittlich dementiert, wird aber nvtzdem inuner wieder oorgebrachl. Ra ui. iPriv.-Telj Nach dem Eisenbahn-llnglüc >>ei Battipaglia lourde der Maschinist Eaputo verhaftet. I» olgedesieu ubersandle das Maschinen- und Heizerpersonal des ?eparlemenls vv» S»rlerno dem Präfekten einen geharnischten lffviest, in dem eS unoerzilgiiche Freilasiung Eapulvs verlangt ins >m Weigerungsfälle mit Streik droht. Bern. In Äourg St. Pierre, an der Straße über den «Magen Sk. Bernhard, wurden heute sechs italienische Schmuggler beerdigt, die in der Neumhrsnacht auf einer gefährlichen Gebirgswanderung un Schnecsttirme umgekommen find. Lausanne. 'Der ehemalige Vundespräsident Ceresole, geboren in Friedrichsdors bei Frankfurt a. M., ist heute nach mittag liier g e si o r b e n. 2 und o n. iPrio.-Tcl.I Der englisehe Kreuzer „Forte" ist, wie „Daily Mail" meldet, seil dem 10. Dezember zweimal in Port Louis lMauritiusl gewesen und geht am heutigen Sonnabend mit vo.len Bunkern nach einem unbekannten Betiimmungsort ab. Oe Be > a n u n g von Port Louis ist mobilisiert und be endet sich seit dem 28. Dezember stets unter Wa'fen. Um die F^no wurden Stacheldrahtzäune gezogen. Mir fieberhafter D.ttielligkeir ivsrdeu Befestigungen errichtet. Das .ciap-Ge> 'ch'.raoer kreuzt 'ett vier Wochen bei Mauruius und iit jeden Tag durch dralikloie Telegraphie mit der Küste in Verbindung gesetzt. '?iordeubam. Heute vormittag sollte der K a b el- '-amv'er „Sleoban" zur Legung des von oer Deulfch-Nicder- i.iöiichen Delegrayhen-Gesellschatl bei den 'Norddeutschen See- 'abettverkeu in Auftrag gegebenen Kabels nach Meuado in See ieöen. mußte aber „'egen Sturmes die Ab'ahrr verschieben. Das Kabel soll von Menado auf Eelebes nach'der Earolinen-Jufcl , «e und von dorr »ach der Insel Guam ausgelegt werden. ' es au das anierikaulühe Paeisie-Kabel angeschlvssen werden oü. Terner soll der Stephan" von der un nächsten Jahre .l verlegender-. Strecke Sciranghai—Jap >chv,r eine längere Knsren- -tbei Wusiurg legen upd iur die Herffellung des Lauokabels von Wn-::.:g nach S.l'anghat 'orgen. Der Dämmer wurde gestern vom »Mo ..eii.sr von I ch.ninrg, Sraatsininisier Will ich. Siaats'ekretär Kraeike. Unler'igaisKkrelär Svdoiv. Vertretern der Oberpost- direktion und der niederländi'chen Regierung und Herren der Annlchtsrg.'e und Berwalttiiigen der Deutsch - Ntederläiidi'chc» Telegraphcn-Äejellschast und der Seekabelwerke besichtigt. lOiachtS etttaclicnde Depeickieu befinden tick Sette 4.) .3 !'.dr »achrnittcig. 97 75. ?kallener 10Ü 9ä. Spanier Z9.S7»/«. 9r;ue Portugiesen 6^.'0. lürken (unrftc. Anlelye) 88 0Ö. T'itrlelnote t'^o.2ü. Ltloman- dank —. LtnarSdadii —. Lombarden — PartF. ^-ro^uktel.marrr. De ren o-x Januar Li.60 per 2^ärz ^.un 24.70. mart. L'-iruu» ocr .'anuar 49 —. per .'rat Auzu't 42.— . sesr. Nübol per Iarmar 4äHÜ. per M.i'.-Xuguir 45.LO. ru^ig. Amsterdam. Produrteu-Berrcht. Leizen per Tezeniber —per Januar — Roggen per tezeri-eL . per Januar . Gcschust-UoS. ^crUiches und Lnchjisches. aus D Ihre Majcffät ! ornreichettbgw > sie Königin- W ! twe ist gestern abend vierer in Diesdeu cingelroffen. — Der dnü 7 in des.'iöriigs, P r i >! z E r n st Hein - -ich. beüicli'e o rracsu :r:i in Begleitti !ig 'eines Erziehers, des '>'rrn Littluiaul ) ,^rc iherrn o. Hum brach!, den Zoologsichen Gancr: — Prinz P «' o n W i c d. > »eneral o. S chmidt - P a 2 i i. o. W: ,l r ^ e ua u. Königl. tgommeibelr aus Hohen- kurm ^ ind Iran utpenau geb. Gränn von Württemberg :r?'e!r i . ein ui rd snc gen im ,.Europäischen Hm" ab. 'Eittg Ir, edNhj) Anguff hui, gen. ebmigt. den: der ^.iniiats- rer Dr Preri >? n ir i Luldenhof bei Eoöwig dos Ritterkreuz öe 8es . n-Ernesitt'.ischen Hausordens, und der nänoer u :ld, 5 berregisieur «ü n Leipziger Stadtrheoter 8 erg pg- l nldc rne Verdien'lkr cuz von Reuß i- L. für :n) Wi'ie: n'cbcnr annehmen unv tragen. — Zu crettnä fugen Regierunasbani neincru bei der staatlichen - -re w.-rtva lung des Königl. Fuianzunnisterimns wurden : der außercraimäß'.ge tllegierungsbaumeister Kemve der Bauleiinng des Ministerialgebäudes zu Dresden-?». Bela-'unq bei derselben, 'owie die ffitberigcn ReaierungS- -r-. !-7 'r r'l r l t beim Landbauamke Bat'hen unter Bersetzuiig r'ndbanamic Leipzig. Dach'cli beim Landbauawte resden Dl unter Ber'etzung zur Bauleitung der Berglchule in teiösrg und H. Iticher vom Landüauamle Dresden I unter .chexung >um Landbauamie Bautzen. — 'Am Hohenneusahrslage ist der Königl. sächsische ' i'ajor z. D. Herr Richard Zcunia. 'Direktor der Be- ksansiail ar Buchholz, gestorben. Der Enrjchlafene war u. a. Sttter des Eisernst! Kreuzes 2. Klasse. — Gestern nnnag ist ein lnngsähriges und verdientes Mit- g.:es des Stadwerordnelen-Kollcgiuins. Herr Kaufmann und N: stäre>'ek:e."-Iabr:kank Hugo Jungerver schieden. 'Der Sernorbene ist am 27. Januar 1851 ln Dresden geboren, hat am noch nicht einmal dos 54. Lebensjahr erreicht. Im össent- '.chen Leben ist er insbesondere als Bluqlied des Kircbenoor- onds der Pauli-Kirche und als Mitglied des Siadkverordneten- Kollea ums tätig oeweien i letzterem Hai er von 1892 bis 1900 ud «odann 'sir lOiTZ bis zu seinem 'Ableben angehört. Hier be- oabrie er 'ich namentlich als Mitglied des Wahlausschusses und oaier des Rechtsausichittses, sowie als Mitglied des Stiftungs- nisichu'ses Das SiaLtverordneren-Kollegium betrauert in ihm inen überaus rührigen, beliebten und bescheidenen Kollegen und wird ihm allzeit ein dankbares 'Andenken bewahren. — Die Kanzlei der Ru 1' isehcn Gesandtschaft wird morgen nach der Münchner Straße 'Nr. 16, 1. Etage, verlegt. — Der javanische General Iditti, der bislang den Antillen'komm gegen Port Anbur leitete, hat einst in einem 'ochsi'ch:!: Rwi.neule Dienü getan. Jvüii bat 1881 beim 2. säcl)- -cheik F.d-'An:lleric-Regi ment Nr. 28 gestände». — Die neueste ilsunimet des Berardnungsblattes der Königs. Dächs. Zoll- und Steuerdiretnv» enthält u a. eine 'Auwcisiiiig zur K v u t r o l li er u n g der S eb a »in w e i »st e u e r in Schaum- tvnnfoh'ike!'. bei Händlern w't Schaumwein nnd bei Gastwirten. Die Schaumweint'ubrike» werden monatlich inindeslcilS einmal re vidiert Die mit der Rcvi'ion beauftraaien Steiierbeontten sind besagt, die Betriebs- und Lagerräume, solange sie geä'snet sind, zu ieder Zeit e.ndern'alls van morgens 0 bis abends 0 Uiir zu be suchen Die livinrolle richtet sich darauf, daß die Bortchriiten über 'Ire 'Anmeldung »nd über dle Lagerung des >erkigen unversteuerten nnd des versteuerten Schaumweines innegehalien weiden, und ins- l e'vndere. daß die Au'bewahrnng'crtiqcn unversteuertenSchauniweins aetrennt nach der Größe der Umschließungen und der 81,t des Schaum- m.'ius er'vlak und versteuerter Branntwein in den geiichmiaten Lager- rnmen nicht qelagett wird. In denienigen zur Fabrik gehörigen bäumen, in renen der Ausschank oder der Berka»? von Schaumwein in e nzernen Fla chen betrieben wird, darr sich nur versteuerter Schaum wein befinden. In Fabriken, welche die Erzeugung von Schaum wein nur »IS Rebengcwerbe betieiden. darr leriiger Schaumwein 'cht zwüchen anderen ZlnKhen mit nickt schaumwelnstrucl- urUchtigen Getruukeil gelagert werden Bei Händlern mit Schaumwein. Wirtrn und den dielen gleichgestellten Konsum verein«». Konnos. Logen und ähnlichen Bereinigungen sind von Zeit zu Zeit dergestalt Revisionen voqunedmen. daß jene ihre Boiräte an Schaumwein dem RevislvnSdeamte» vorziizeigen baden. Di« Rcvisivnsbeamten sind befugt, die Räume, in venen die Lagerung, der Vertrieb oder der Verbrauch des Schaumweins erfolgt, wädrend ihrer Offendaltung zu betreten. Die Revisionen baden sich ans die Besichtigung der in den Gewerds und BetrirdSräumen vorhandene« Schaumweine und aus die Prüfung zu beschränken, ob di« ungeöffneten Flaschen mit vorschriftsmäßig angebrachten und entwerteten, auf de» vor« geschriebenen Betrag lautende» Steuerzeichen oder mit Zollzeichen versehen sind. — Wie das „Dr. Jour».* mttteilt, begeben sich heute zu der am S. d. Mts. slailfindenden Beratung über die Schaffung einer BetriebLsmi.ttel-Gemernsch<rft der deutschen Staatsbahnen die Vertreter der sächsischen Staatseisen bahnverwaliung nach Berlin. Weiter wird dle sächsische R« aierung bei der am 16. d. Mts. ebenfalls in Berlin beginnenden Beratung über eine Reform der deutschen Personen- und Gütertarif« vertreten sein. Am 20. Januar finden dann gleichfalls unter Teilnahme der sächsischen Staatseiserrbahn- verwaltung die Schlußberatungen über die Frage der Ein schränkung deS Fahreus von Umwegen rm Eisenbahn, gülervcrkchr statt. — Nach endgültigen Festsetzungen gestalteten sich die Be triebSergebnilie der Sächsiichen SlaakSeijenbahnen im Monat August I9«>4 wie folgt: Befördert wurden 6815018Per sonen und 25I7 9I2 Tonnen Güter. Die Geiamleiiiahme hierfür betrug 12 127 900 Mark, wovon 4 539149 Mnrk aus den Personen und 7k>88 8ll Mark aus den Güterverkehr entfallen. Gegen den Monat August 1903 ergibt dies eine Mrhrrtunalime Vvn t>159«ll Mark. Die Gcsamteiiiiighme in den Monaten Januar bis »ilt August 1904 betrug 64 525 217 Mark oder 3 919 703 Mark mehr als in dem gleiche» Zeiträume deS Vorjahres. — Tie Ein nahmen bei der Zittau— Reichenberger Eisenbahn umiassen bei einer Beförderung von 74 936 Personen 30 770 Mark und von 32 357 Tonnen Güter 45 639 Mark, zmanime» 82409 Mark. Gegenüber dem gleichen Monate des Variables ist dies eine Mehrcinnabme von 5662 Mark wie auch die Gesainteinnahine in den Monaten Januar bis mit August 1904 au 57132ü Mark die Einnahme im gleichen Zeiträume des Vorjahres um 2l454 Mark überstieg. — Bei der Zittau — O t> b i n — I o » s d o rs e r Elienbabn be trugen die Einnahmen im Personenverkehr, bei einer Beförderung vo» 57 49l Personen, 16836 Mark und im Güterverkehr bei einer solchen von 2686 Tonne» Güter 2412 Mark, demnach zusammen 19218 Mark, das sind >867 Mark weniger als im Monat August 1903. Tie Gesainteinnahine in den Monaten Januar bis mit August 1904 an 106 334 Mark überstieg die im gleiche» Zeitraum des VvliahreS um 7092 Mark. — Zu Beginn des Jahres 1905 beträgt die BetrieüS- länge der sächsischen Staatseisenbahnen sein- ich ließt ich der gepachteten und ausschließlich der verpachteten Strecken und unler Rücksichtnahme auf den Zugang der Zittau— Reicheuberger Eisenbahns 3174.80 Kilometer l'26.46 Kilometer m ehr als am Schlüsse des JadreS 1903s. Vvllspurig sind hier- von 2752.55 Kilometer, schmalspurig 422,25 Kilometer. Dem Personen, und Güterverkehr dienen 3079,16 Kilometer, nur dem Güterverkehrs 95,61 Kilometer. — In der Handhabung der Fernsprecher tritt, wie schon kurz gemeldet, im Lau'e der nächsten Zeit allgemein eine Rener nug in Kraft, mit der dos Publikum gut tun wird, iich möglichst eingehend vertraut zu machen. Soll nach Inkrailireien dieser Einrichtung innerhalb des Ortsverkehrs eine Veroiiivuna heraesiclll werden, so hat der anruscnde Teil, nachdem die Verbindung mit der gewünschten 'Anschlußstelle eitens dcS Vermittlungsamtes hergesicllt ist, nicht mehr nötig, den verlangten 'Anschlußteilnehmer anzuruieü. vielmehr geschieht dies Lurch die Vermittlungsstelle selbst, welche bei Angabe der »'erlangten 'Rümmer bereits geantwortet hat: „Ich werde rufen!" Ebenso braucht nach Beendigung des Gesprächs das Schluß zeichen nicht mebr durch dreimaliges kurzes Drehen der Kurbel gegeben zu nvrden, sondern das Vermittlungsamt erhält ans automatischem Wege die 'Rachricht, daß die Verbindung gelöst werden soll, indem die Fernsprechteilnehmer ibre Hör rohre an die Haken hängen. Wird unmittelbar nach Beendigung einer Unterredung eine andere Ver- bindung gewünscht, so ist ebenfalls zunächst das Schluß zeichen durch Anhängen des Hörers zu geben und dann, aber nicht vor Ablauf einer halben Minute, das Amt von neuem zu rusen. Um eine vorzeitige Aufhebung der Verbindung zu ver- meiden, ist also bei zeitweiligem Verlassen des Apparats der Hörer nicht auznhängen, sondern hinzulcgen sanch das bloße Bewegen öes Halens veranlaßt schon vorzeitige Trennung). Der Zeitpunkt, zu dem die neue Betriebsweise für die einzelnen Fern- iorechonichlüsie ui Kraft tritt, wird jedem Teilnehmer durch das Fernsprechamt bekannt gegeben werden. — Bezüglich der schadhaften, Stelle auf der Augustus- brücke hat man sich dahin entschieden, die Ausbesserung mit einer Holzkonsiriiktion zu bewirken. ES werden starke Lang- und Querbalken verlegt und aus diese kommt die ebenfalls hölzerne Ganabahn zu liegen. Auch das Geländer wird an jener Stelle ans Holz hergesteilt werden. Zunächst sind infolgedessen noch einige andere Arbeiten zu erledigen, wie Tieserleguna der Gas- rohrleitung u'w. Qbwvhl man auch am Hvhenneujahrstage die Arbeiten nicht unterbrochen hat und heute gleichfalls tätig ist. dürste Loch kaum vor Ende dieser Woche das Ausbesserungswerk so weit vollendet sein, daß die Brücke wieder dem vollen Fnß- und Fährverkehr übergeben iverden kann. Die Holzkonstruktion bleibt dann bis zum Neubau der Brücke liegen. — Die au Absonderlichkeiten reiche Witterung dieses Winters wird immer unangenehmer: aus einem Extrem fällt sie ins andere. Auf die scharfe Kälte Mitte der vergangenen Woche folgte rasch Sauwetter, dem wieder mehrere regneri'che Tage folgten. Gestern nun deutete der Stand des Barometers mit 737 in de» Vormittagsstunden an, daß abermal etwas Außer gewöhnliches in der Natur eingetreten war. Dies machte sich bei uns in Sturm mit Regenböen bemerkbar, die in den Mittags stunden besonders heftig wüteten, während gegen Abend die Niederschläge in Form von Schnee sielen, der allerdings nicht liegen bliev^ da die Temperatur 2 bis 3 Grad Celsius Wärme betrug. 'Rach dem selten vorkommcnden Tiefstände des Baro meters, wie er gestern früh zu verzeichnen war. trat in den Abendstunden ein auffällig rasches Steigen des Wetterglases ein, das in der 9. Stunde auf 763 Millimeter stand und demnach eine Besserung der Wetterlage bei uns in Aussicht stellte. Diese wechsclvolle Witterung ist der ärgste Feind der Gesundheit, und man kann im Interesse der Menschheit, die jetzt zum größten Teile an allen möglichen, vom Weiter hervorac- rnfencn Krankheiten leidet, nur wünfchen, daß St. Peter endlich ein Einsehen haben und uns einen ordentlichen Winter bescheren möchte. — Ter Allgemeine H a nd w e rk er v e r e i n zu Dres den. welcher die Mehrzahl hiesiger Handwerker zu seinen Mit gliedern zählt, versendet soeben leinen Jahresbericht und er öffnet denselben mit einer Charakteristik der allgemeinen Lage des Handwerkerstandes, worin u. o. gesagt wird: ,,'Die Hoffnung auf eine Be'seruM der wirtschaftlichen Lage unseres Standes ist noch nicht inErfullung gegangen, und dieKrisis hat auaeuschein. lich ihr Ende noch nicht erreicht. Der gewerbliche Mittel- stand, der am meisten darunter zu leiden hat, blickt sorgenden Auges in die Zukunft und findet kein Zeichen baldiger Besse rung. Der unt satt fabelhafter Geschwindigkeit arbeitcudeti Gesitzgeduugsmcischme ist es nicht gelungen, einer ruhigen, sicheren Entwicklung der gewerblichen Verhältnisse die Wege z» ebnen. Das Hondwerkecgesetz vom 26. Juli 1897 hat den gewünschten und erhofften Erfolg nur in sehr geringem Maßstabe gezeigt: man ist wohl an kompetenter Stelle selbst überzeugt, daß die>es Gesetz einer gründlichen Abänderung bedarf, kommt aber vor lauter „Erwägungen" und „Erhebungen" nicht dazu, entscheidende Schritte für die vnblichc Beseitigung der Mißstände einzu- leiten. gegen welche das Handwerk in zahllosen Petitionen und Kundgebungen sich gewendet hat. Mit kleinlichen Pilliativmilteln, aus welche man hmzuweisen immer wieder bemüht ist, kann und wird dem Handwerke nicht geholfen werden." Nachdem sodann in dem Berichte weiter konstatiert worden ist, daß der Verein die Krise nur an der Verminderung der Mitgliederzahl merkt, wird mitgeteilt, welchen Inhalt die in dem Berichts jahre abgrhaltenen 14 Vortragsabende und Mitgliederversamm lungen hatten. Außer den geschäftlichen Angelegenheiten wur den fast i, ollen Bersammlungen belehrende und unterhaltende Vorträge geboten. Die vom Verein unternommene« Erkrrsionr» erstreckten sich auf den städtischen Feuerwehrbof, die Bleirlchv- faorik von Zeppernick u. Harz, di« Camerasavrtk vou Heuucich Drnemann, die Dresdner Kunstmöbelfabrik von Engelmanu u. Schönbrod-Rühl, die Neubauten der König!. Technische« Hoch- schule, die Olberaicheu Gärtnereien, die Brauerei Plaueuscher Lagerkeller und di« Frauenkirche. Wort« warmen Gedenken» werden dem infolge Srantzeit vom Amte de» ersten Vorsitzende» zurückgetretenen Herrn Gtadtrat Wetzlick gewidmet, welcher den Verein 31 Jahre lang mit größtem Erfolg geleitet hat. Ln» dem Rccbnungswerke de» Vereins auf da» Jahr 1903/04 ist zu ersehen, daß «r Verein ab 1. Oktober 1804 1144 Mitglieder zählte, während am 1. Oktober 1803 1154 vorhanden waren. Die Hauptkaffc hatte 5795 Mark Ausgaben uno 5148 Mark Ein nahmen. durch Deckung deS Defizit» verminderte sich der "" stand um 646 Mark auf 12303 Mark. Der Hausbausond» ' auf 39413 Mark. Da» Gesamtoermögen des Verein» bezifs. . sich auf 51 716 Mark. Die Wetzlich-Stiftung enchält 1571 Mark. — Im Saale des Ans Ile llungSpa laste» feierte am Freitag die .Dresdner Liedertafel" lbr 68. Stif tung S f e st durch Tafel und Ball. Schon vor 3 Uhr füllten sich dle vornehmen Räume» bis an fünf retchgeichinücklen Tischen Platz genommen wurde. Der Vmsitzende, Herr Zivtlingenleur Hartwig, begrüßte tn herzlichen Worten die Erschienenen, vor allem die Jubliare. die Herren Königl. Hoflieferant Vlaul. Ebeniiker Bauer, Königl. Hostieserant FSrderribesitzer Voigt. Goldschmied Zimmermann. Koinmerztenrat Direktor Silomo« „nd Architekt Schrvth. Ihnen wuiden für ihre 25iädrlge Treue goldene Maiischelteiiknöpse mit Liedertafel,eichen überreicht. Eine deiondere Ebrnng Widersuhr unter allsettiger Zustimmnna den Herren Bürgerschullehrer Richard Ulbricht und Tonkunstler Karl Bretz sch. Beide erhielten für ihr« dervorragende« Leistungen für den Verein die goldene Ehrennadel. Nack den DankeSworten der Herren Bauer nnd Pretzsch lang di« .Lieder tafel" unter Leitung des Königl. Hoforganisten Karl Pein» daur den „Fahlmann" von Sturm. .Zwiegesang" vo» Jüngst. ..LandSknechlölied" von Thntlle. Hofopernsängerin F »6 »lern Schäfer entzückte, lebhaft begrüßt, durch den tonschünen, vollendeten Vortrag der Arie der Dalila von Salnt-SaönS und „Zur Drossel sprach der Fink" von d'Aldert, während ein reizendes Danienaiiartett. die Damen DlerkeS. Weiß. Raudbv und Pretzsch. durch .Ter Svirlmann" von 'Räubert und .DoS Mädchen und der Schmetterling" von Lamderg erfreuten. In humoristischer Weise, verschiedene Tagessragen beleuchtend, brachte Herr Rechts anwalt Dr. Pötzsch der..Liedertafel" seine Glückwünsche dar, wädrend Herr Ta felmeister Petz old mit seinem simitgen. ties- emplundenen Toast aus dle Damen reichen Bestall erntete. Die Pausen der Vorträge und Reden füllte die Schrödersche Musik kapelle vortieistich aus. Der um 7 Udr beginnende Tanz bot dnrch die geschmackvolle» Toiletten der Damen ein reiches Bild. Zum Kotillon erschien ein prächtiger Auszug. Alraiigement dr» Herrn Bildhauers Arm brüst er. darstellend die Muse des deutschen LiedeS mit ihrem Genius, umgeben von einer Kinder- und Gnomenschar, nnd bald verwandelte sich durch dle Gaben dcS Kotillon das Bild der Geicllschasl in humoristischer Weise. Auf den Verlaus des Festes können die Liedertäfler, insonderheit ihre T-ffel,„einer Petzow und Beriidt, als aus einen vornehmen und wohlgeinngene» zurückdiiclen. — Tie zur Erinnerung an die Kaiserproklamatio« in Ver- sailles am 18. Januar in der großen Kuppelhalle des Aus- stellungSpalastes stattsindende N e i ch s ar ü n d u ng S f e i e r wno von folgenden nationalen Verbänden Dresdens veranstaltet: Alldeutscher Verband, Teutschbund, Deutscher Flottenverein, Deutsche Kolonial-Gesellschaft, Deutscher «Schulverein. Deutsch- nationaler Handluiigsgehilscnverband, Dresdner Turner- schaff, Konservativer Verein. Nationaler Reichswahlverband, National!iberaler Reichsoerein, Ostmarkenverein. Reformverein, Verein Deutscher Studenten, Verein /Dresdner Presse" und Verein für vaterländische Festspiele. Tue Vorverkaufsstellen für Eintrittskarten zu 50 Psg. werden dieser Tage bekanntgegeben werden. ^ — Der Roman der kleinen Lula. Unter diesem Schlaawort berichtet das „Neue Wiener Tagbl.* aus Wien: Sonntag, den 1. o. M., gegen 10 Uhr abends, kam in das Hotel Franz Josefbahn eine ältere Dame mit einem kleinen Mädchen, das fröhlich dahertrippelte, und verlangte «rin Zimmer. Die Dame war etlva fünfzig Jahre alt, von kleiner Statur und hatte graumeliertes Haar. Sie gab sich für die Großmutter des Kindes aus und bezog mit diesem das ihr cmgewiefene Zimmer. In das Fremdenbuch trug sie sich als „Hermine v. Mar witz aus Dresden" ein. Montag ffmh äußerte sie zu dem Stubenmädchen, sie habe einige Bewegungen und müsse für kurze Zeit das Hotel verlassen: sie werde aber bald zurückkommeu. Man möge nur inzwisckfen auß die Kleine achtgeben. Tie Dame entfernte sich dann allein, «sie erregte gar kein DZßtrauen Ms sie mittags noch nicht zurückgekehrt war, hatte man noch keinen Verdacht. Doch auch abends kam sie nicht tu das Hotel. Dienstag brachte die Post einen von „Frau v. Marwitz" Unter zeichneten Brief, worin sie bekamst gab, daß sic in das Hotel nicht mehr zurückkehren werde. «Sie bat instänoigst, die Kleine „recht gut zu behandeln, mit Speise und Trank zu versehen", insbesondere „gut für das Kind zu Heizen". 'Das Gest» für die Wohnung im Hotel werde sie durch die Post senden: auch die Polizei, chrieb sie, habe sie bereits verständigt. Tatsächlich sandte sie! mittels Postanweisung achtzehn Kronen an das Hotel. An die Polizeidirektion kam dann dös von der .Fremden anackündigte s chreiben. Es hat folgenden Wortlaut: „Auf flehentliches Bitten Hotel Franz Joseibahn zurückgelassen, um nicht wiederzukchren Die Mutter des Kindes läßt durch mich bitten, man möchte das Äindlein dem hiesigen evangelischen Waiserchause übergeben Folgende Laten hat mir die Mutter gegeben: „Der Vorname des Kindes ist Luise, „Lulu" gerufen. Geboren ist e» au» 3. Oktober 1902. Die Geburt des Kindes ist mraends protokolliert. Das Kind ist noch nicht getauft. D!« Mutter teilte mir mit. daß nur di« schrecklichste Zwangslage sie zu diesem Schritte veranlaßt habe, und dankt allen, welch« dem Kinderl Gutes tun werden, von Herzen. Die Kosten für Logis usw. sind durch Posteinzahluna gedeckt worden. N. N." Die Polizei vrscht estrig nach der Mutter deS Kindes und der Dame, die es üoerbracht hat. Der von ihr in das Fremdenbuch eingetragene Name ist, wie sich leicht feststellen ließ, falsch. Das Mädchen ist blond und bildhübsch, zwar durstig gekleidet, doch nicht ver nachlässigt und sehr gut genährt. Die L-oracke des Kindes hat deutlich sächsischen Akzent. Im Hotel hat es durcb seinen Liebreiz sofort alle für sich eingenommen. Frau Anna Brnder- bofer, die Besitzerin des Hotel Franz Josefbahn, behält da- fremde Kind bis auf weiteres der sich. — Dem Schlossergebilfen Aarzelban, dem Mechaniker Hau- bold, dem Portier und Maurer Müller, den Lackierern Richter und Hübner und der Fabrikarbeiterin Frau verehel. Hübner ged. Lebmann, bei der Firma Clemens Müller, G. m. b. H., Nähmoschinenfabrik in 'Dresden, dem Sckirmmacher Mbrecht. der Näberin Frau verehel. Seiring ged. Gvttschalk in Serko- witz, bei der Firma Müller u. Junghonns, Schirmfadrik io Dresden, dem Kunsttischler Meitzer in Dresden, bei der Firma O. B. Friedrich, Kunst- und Luxusmöbek-Fabrik in Dresden, dem Metalldriicker Zaude in Dresden, bei der Firma Krehschmar, Bösenberg u. Eo., Lampen- und Kronleuchter-Fabrik in Dresden, und dem Boten Jäbne beim städtischen Tiefbauamte ist für die ihren Arbeitgebern seit länger als 25 Jabren mit Treue und Gewissenhaftigkeit geleistete» Dienste das städtische Ehren zeugnis verliehen worden. — Dem Feuerniann 1. Kl. und Reservesübrer Karl Paul Schmidt s29> in Dresden-Fr. ist wegen der durch seine Auf merksamkeit uno Umsicht verhüteten Gefährdung von Eisenbahn transporten die Anerkennung der Königs. StaatSbahn^Yeneral- direktion ausgesprochen und eine Gcldbelohnung bewilligt worden. — Von den Abteilungen der hiesigen Oeffentlichen Ha nd e l s l e hra n sta l t. die selbst m kaufmännischen Krei- en noch zu wenig bekannt sind, feien genannt: Der „Einjäh rige höhere Fachkurs" für solche Schüler, die nach Er« langnna des Berechtigungsscheins aus einem Gymnasium oder einer Realschule vor dem Einlritt in die kaufmännische PrariS ein volles Jahr theoretische Studien machen wollen, ebenso der „Einjährige L e h r li n g S s a ch k u r S". in dem ebenso vorgebildet« junge Leute, die aber bereits Ostern 1905 in d>c Praxi» eiiitretcn, nebenher ein Jahr lang 8 Stunden wöchentlich vandelSwissenschaftltchen Unterricht erhalten.
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