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Wochenblatt ^ für "" Fernsprecher: Sicgmnr Nr. 144. Reichenürand. Siegmar, Neustadt und Rabenstein. V. Sonnabend, den 15. Februar 1968. . Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition (Reichenbrand, Pelzmühlenstraße 47v). sowie von den Herren Friseur Weber in Rcichcnbrand und Kaufmann Emil Winter in Rabenstein cntgegcngenommen und pro Ispaltige Petitzerle mit 10 Psg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Anzcigen-Annahme bis spätestens Freitags nachmittag 8 Uhr. Bekanntmachung. Nachdem die Behändigung der diesjährigen Gemelndeanlagenzettel im allgemeinen beendet ist. werden diejenigen Beitragspflichtigen, welche einen Steuerzettcl nicht zugestellt erhalten haben, hierdurch aufgefordert, sich bei der hiesigen Steuereinnahme zu melden. Reichenbrand, am 18. Februar 1V08. Der Gcmcindcvorstand. Bogel. GeschMbersicht der Kemeinde-Sparblisse Rabenstein ans das Jahr lM. Rechnungs-Abschluß. Eiunahme. Betrag .-V Ausgabe. Betrat ö Kasscnbestand aus vorj. Rechnung 13819 52 Zurückgezahlte Spareinlagen in Spareinlagen in 1522 Posten. - 223989 06 588 Posten 159666 75 Zinsen von ausgelichenen Kapita- Den Einlegern bar bezahlte Zinsen 2332 13 lien und Wertpapieren - 30492 37 Gutgeschriebene Spareinlagezinscn 22004 09 Zurnckgczahlte Kapitalien, ctnschl. Ausgeliehene Kapitalien . . 170336 95 erhobener Bankeinlagen 96700 20 2470 75 Gutgeschriebene Spareinlagezinsen 22004 l)9 Kasscnbestand am 31. Dezbr. 1907 30213 57 Sonstige Einnahmen 19 387024 24 387024 Ll Vermögens-Ausstellung. Forderungen. Betrag Ausgcllehcne Kapitalien . . 696542 — _ LkLlmMnld ujrd_SMschgU^^ geliehen einschl. 15401.20 Mark Bankguthaben 25 Ml 20 Rechnungswert der vorhandenen Wertpapiere (Nennwert 20600 MN, -M,! 18W7 75 Außenstehende Kapilalzinsen . 54 16 Zeitwert der Inventarstückc - Barer Kasscnbestand am 31.12.07. 900 30213 57 772308 68 Verpflichtungen. Guthaben der Einlagen am 31. 1<M7 Reservefonds am 31. Dezbr. 1906 Rechnungsjahre 3544 ./k 25 ä papieren... 611 , 75 „ Für Inventarstücke Betrag 755015 13461 2932 900 18 50 Die Zahl der bis zum Schlüsse des Jahres 1907 ausgestellten Einlagcbücher bezifferte sich auf 1734. 3m Jahre 1907 sind neu hinzugekommen 250 und erloschen 76 Einlagcbücher; am 31. Dezember 1907 waren noch gangbar 1356 Einlagcbücher. M - ' G sch"st it ^ Rabenstän, am 10. Februar 1908. Dir Sparlsssrnverwaltung. WilSdorf.Seifert. Bekanntmachung. Der geehrten Einwohnerschaft von Rabenstein wird hierdurch bekannt gegeben, daß in derartigen LungenschwlndsuchtsfäUerr, zu denen ein ärztlicher Berater noch nicht zugezogcn werden soll, die Auskünfte- und Fürsorgestelle für Lungenleidende in Chemnitz, Theaterstrahe 9 (Eingang von der Weber gasse) hiermit anordnungsgemäß allenthalben empfohlen wird. Die Fürsorgestclle ist geöffnet: Dienstags von abends k—'^8 Uhr für Frauen und Kinder und Sonnabends von abends 6—V»8 Uhr für Männer. Rabenstein, am 7. Febniar 1909. Der Gcmcindcvorstand. WilSdorf. Bekanntmachung. Es wird zur Kenntnis gebracht, daß die Gemeindeanlagen und Schulgeidreste aus dem Jahre 1907 vom 14. Februar 1008 ab dem VoUftreckungabeamten zu» Anziehung übergeben worden sind. Bon diesem Zeitpunkte ab hat die Bezahlung dieser Reste und der geordneten Gebühren nur an diesen zu erfolgen. Der BoUstrecknngsbeainte expediert an jedem Wochentage von 8—10 Uhr vorm, und 2—3 Uhr nachm, im Rathause. Rabenstein, am 14. Februar 1908. Dcr Gcmcindcvorstand. WilSdorf. Bekanntmachung. Gefunden wurden: 1 Pack Garn, 1 Pack Rundstuhlstoff, 1 Brosche und 1 Quersack. Rabenstein, am 14. Februar 1008. Der Gemeindevorstand. WilSdorf. Bekanntmachung. Am 15. dieses Monats ist der l. Termin der Gemeinde-Anlagen und des Schulgeldes für das lausende Jahr fällig. Derselbe ist bis spätestens zum 15. Marz 1908 an die hiesige Gemeinde-Kossen-Derwaltung abzuführen. Ec 'ritv-dirs inlt -den*. Bemerken-bekannt Hcmacht.-daß nach Ablauf dieser Frist tzcgen SLnm'.gr" das Mahn- bez. Zwangsvollstreckungsverfahren eingeleltet werden wird. Neustadt, am 14. Februar 1908. Der Gemeindevorstand. Geistler. Bekanntmachung. Es wird hiermit auf die hiesige reichhaltig ausgestattete Volksbibliothek hingewicsen und um fleißige Benutzung derselben ersucht. Die Bibliothek enthält gegen 800 Bände, sie befindet sich im hiesigen Schulgebäude und ist Sonntags vormittags von 11—12 Uhr geöffnet. Bibliothekar ist Herr dir. Lehrer Benndorf. Neustadt, am 20. Dezember 1907. Der Gemeindevorstand. Geißler. Die Sparkasse zu Neustadt verzinst Einlagen mit" SV, o/o. Für Anlagen,^ welche bis zum 3. eines Monats bewirkt werden, erfolgt Verzinsung für den vollen Monat. Die Sparkasse expediert täglich vormittags von 8—12 Uhr und nachmittags von 2 —6 Uhr. Durch die Post eingehende Einlagen werden sofort expediert. Bericht über die Sitzung des Gemeinderates zu Neustadt vom 7. Februar 1008. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Geißler. 1. Kenntnis genommen wird: s) von dem erfolgten Antritt des Schutzmanns Schwenke; b) von der erfolgten Verpflichtung des Schutzmanns Richter durch die Königliche Amtsharlptmannschast; c) von der Genehmigung der Festsetzung des Gehaltes des Herrn Vorsitzenden durch dieselbe Behörde, und ch von der Zurücknahme eines Gemeindeanlagenrekurses. 2. Weiter nimmt man noch Kenntnis von einer Verfügung der Königlichen Amtshauptmannschaft, die Beseitigung von Tierkadavern betreffend. Don Anschaffung von Fleischkasten wird zurzeit abge sehen. da ein ausreichendes Bedürfnis hierzu für den hiesigen Ort noch nicht vorliegt. 3. Zwei Gesuche um Ausstellung von Erlaubnisscheinen zur Bor- nähme von Arbeiten an den Hausleitungen der Wasserleitung werden genehmigt. 4. Zu 2 Hypothekendarlehnsgesuchen wird die erforderliche Zu stimmung erteilt. 6. schließt man sich den Beschlüssen des Wafferwerksausschuffes. in welchen derselbe auf Einsetzung von Waffermeffern in 2 Betrieben stehen bleibt, an. Gertliches. Siegmar. Sonntag den 23. d. M. veranstaltet der Männer gesangverein Lyra zum Besten des Hausvätervereins im Schweizer- Haussaal einen Familien abend, zu dem ein gut ausgcwähites Programm, bestehend in Gcsangsvorträgen ernster und heiterer Art. aufgestellt worden ist. Von besonderem Interesse dürste es aber sein, daß es ihm gelungen ist. Herrn Greger. Chemnitz, zu einem Licht- biidervortrag zu gewinnen. Herr Greger hat im vorigen Jahre eine Reise von Lissabon aus quer durch Spanten bis an die fran- zösische Grenze unternommen und dabei die schönsten Gegenden, die althistorischen Städte Südspaniens, die herrlichen Künigsschlösser und reichen Kirchen und Klöster mit seinem photographischen Apparat ausgenommen. Bei seinen Vorträgen in den ersten Chemnitzer Der- einen hat Herr Greger großen Beifall gesunden. So können auch wir allen Besuchern einige genußreiche und lehrreiche Stunden vcr- sprechen. Dem Verein aber wünschen wir einen recht zahlreichen Besuch, damit es ihm möglich wird, einen recht großen Betrag der Kasse des Hausvätcrverrins überweisen zu können. Der Eintritts- preis ist auf 40 Pf. gesetzt worden. Siegmar. Auf die im Inseratenteil d. Bl. angekündigte Be sprechung über Errichtung von Kleinwohnungen, welche heute Sonn abend abends V,9 Uhrrm Lindcnschlößchen stattfinden soll, wird hiermit noch besonders aufmerksam gemacht. Gerade die Beschaffung von kleineren Wohnungen ist zur Zeit eine der wichtigsten Aufgaben für die Landgemeinden mit vorwiegend industriellen Einwohnern. Rabenstein. Am 11. Februar a. c. fand in Kühn's Restaurant eine Sitzung des Ausschusses der Konfirmandensparkasse statt. Der Kassenverwalter Herr Dollbr. Uhlich erstattete zunächst den Kassen- bericht. Die Spargelder betrugen am 31. Dezember 1907 12602,19 Mk. Erfreulicherweise hat die Kasse zum ersten Male einen Überschuß aus- zuweisen in Höhe von 42.02 Mk. Der Arisschuß nimmt Kenntnis, daß voraussichtlich vom 1. Januar 1909 ab Zinsen für die Einlagen unter gewissen Bedingungen gezahlt werden können. Als Tag für die Auszahlung der Spargelder an Konfirmanden wird der 8. März d. F. bestimmt. Rabenstein. Am 3. Februar a. c. wurden für Ostern 1908 zur hiesigen Volksschule 134 Kinder angemeldet. 42 davon sind auswärts geboren. 88 Kinder werden kommende Ostern entlassen. Neustadt. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Januar d. IS. 148 Einzahlungen im Betrage von 41418 Mk. 54 Psg. geleistet, dagegen erfolgten 49 Rückzahlungen im Betrage von 6456 Mk. 05 Psg. Eröffnet wurden 30 neue Konten. Die Gesamtein nahme betrug 72717 Mk. 55 Psg., die Gesamtausgabe 71320 Mk. 11 Psg., und der bare Kassenbestmid am Schluffe deS Monats 1397 Mk- 44 Psg. Dcr gesamte Geldumsatz im Monat Januar beziffert sich auf 144037 Mk. 66 Psg. Das Heimatlied. Original-Ronnm von Irene v. Hellmuth. (Fortsetzung,! lNachdra- «aknr-., X. „Nim »och ei» paar Jahre auf das Konservatorium, und die Künstlerin ist fertig!" sagte Meister Kühne eines Tages z» Erika, „Das wird ein Aufsehen geben, wenn Du zum erstenmal vor die Ocffentlichkcit trittst." Er war stolz auf seine talentvolle Schülerin, die er liebte wie eine Tochter, Er hatte sich so an das Mädchen gewöhnt, daß ihm auch, als dieses gröber wurde, das fremde „Sic" nicht über die Lippen wollte. Erika protestierte auch entschieden dagegen. Sie verehrte ihren gütigen Lehrer wie einen zweiten Vater. „Die Natur hat Dir alles gegeben, was Du für Deinen künftigen Beruf nötig hast, mein Kind!" fuhr Kühne fort. „Du bist die geborene Künstlerin." Wohlgefällig betrachtete er das reizende Gesicht Erikas. Die blonden Locken hingen freilich nicht mehr wie ehe mals fesscllos um Stirn und Nacken, sie waren in zwei Zöpfe geflochten und wie ein Kranz um den schön geformten Kopf geschlungen. Die dunklen Augenbrauen konnten sich zwar auch jetzt »och oft genug unmutig zusainmenziehcn, wie auch aus den blauen Augen nicht selten der alte Trotz hervorleuchtete, was besonders dann geschah, wenn ihr zu fällig die Präsidentin oder Lothar begegnete. Instinktiv fühlte Erika, daß diese beiden ihr nicht wohl wollten, wenn sie auch nicht ahnte, warum. In das Schloß war Erika nicht wieder gekommen, sie hatte den Verkehr mit Beatricc völlig abgebrochen. Das lag nun freilich nicht an Erika allein, cs wäre wohl kaum dahin gekommen, wenn nicht Lothar es geradezu seiner Gattin verboten hätte, fernerhin die „hochmütige Person" bei sich zu empfangen. Anfangs lehnte Beatrice sich freilich gegen ein solches Verbot auf aber da auch die Frau Präsidentin ihr heftige Vorwürfe machte und das Unpassende eines solchen Verkehrs mit scharfen Worte» tadelte, gab sie endlich nach. Sie war des Kampfes müde und mochte nicht diejenige sein, die — wie die Präsidentin bchautete — den Friede» des ganze» Hanfes störte. Es war ihr alles zu unendlich gleichgiltig geworden, und sie fragte sich oft: „Wozu lebe ich überhaupt?" Das Leben bot ihr keine Freude. Lothar dachte in diesem Punkte ganz anders. Seine