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Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt und Radenstein. Dieses Blatt wird au jede Haushaltung der obigen Gemeinden unentgeltlich vcrtheilt. 18. Sonnabend, den 7. Mai 19V4. Erscheint jeden Sonnabend Nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition tRcichenbrand, Pelzmlihlenstras;c47O), sowie von den Herren I. Oebser, Barbier Kirsch in Neichcnbrand, Buchhändler Elemens Bahnerin Siegmar und Kaufmann Emil Winter in Nabenstein entgegengenommcn und pro Ispaltige Eorpnszeile mit lO Pfg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei örteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Bereinbarnng, bewilligt. Bekanntmachung. Nachdem die Gemeinde-, Armen-, Fcucrlöschgeräte- und Parochialkasscn- Ncchnungen von, Jahre 1903 geprüft worden sind, liegen dieselben gemäß 69 der revidierten Landgemeindeordnung in der Zeit vom <i. Mai bis «. Juni !»<»» an Expeditionsstclle zur Einsicht der Gcmeindcmitglicder innerhalb der Expcdi- lionszeit hier ans. Roichenbrand, am 5. Mai 1904. Der Gemeindevorstand. Vogel. Bekanntmachung. Der Gemeindcrat hat in Gemäßheit der Polizcivcrordnung der Königlichen Amtshanptmannschast Chemnitz vom 18. März 1903, die Beaufsichtigung von Mietwohnungen, sowie die zum Aufenthalt von Dienstboten, Gewerbsgchilsen, Lehrlingen und Arbeitern bestimmten Ränme betreffend, nunmehr folgende Herren als Wohnnngspfleaer gewählt: 1. Handschuhfabrikant Herma»» Emil Barthel, Stellvertreter: Fabrikant Mar -Herma»» Hosma»», 9. Hausbesitzer Karl -Heinrich Hofman», Stellvertreter: Hausbesitzer Johann Eduard Ludwig, 3. Gelbgicßer Herma»» Ludwig Schumann, Stellvertreter: Maurer Johann Carl Müller, 4. Gütcragent Otto Hermann Bultorins, Stellvertreter: Hausbesitzer Emil Otto Sclimidt, sämtlich hier. Die Wohnungspflegcr, welche sich durch Dienstausweis legitimieren können, haben von Zeit zu Zeit in den Tagesstunden von 9 Uhr morgens bis 6 »hr abends eine Besichtigung der Wohnungen vorznnchmcn, weshalb ihnen der Zu tritt z» den Privatgrundstücken, Gebäuden und Wohnungen zu gestatten ist. Sie sollen ihr Augenmerk besonders darauf richten, daß: 1. die Wohnungen nicht überfüllt sind »nd i» sittlicher und gesundheit licher Beziehung keinen Anstoß geben! 2. vorhandene Feuchtigkeiten beseitigt werden; 3. ein gehöriger Licht- und Luftzutritt vorhanden ist, bez. geschafft wird; 4. die Wasser- und Abortverhältnissc sich in einen: entsprechend guten Zu stande befinden; 5. die notwendigen Schutzvorrichtungen vorhanden sind und den sonstigen Anforderungen in Bezug ans Gesundheit und Leben unsrer Mitmenschen allenthalben Genüge geleistet wird. Da hiernach die Ausführung dieses Amtes nicht leicht ist, wird die Ein wohnerschaft ersucht, den Wohnnngspflegcrn allenthalben mit Vertrauen entgegenzukommcn und ihnen keinerlei Schwierigkeiten zu bereiten. Den Woh- nungspflcgcrn, die allmonatlich über ihre Tätigkeit Bericht zu erstatten haben, liegt anderseits die Pflicht ob, zunächst allenthalben schonend und verständigend vorzugchen, aber da, wo Lebe» »nd Gesundheit es erfordern und cs an guten Willen mangelt, ohne weitere Rücksicht Anzeige zu erstatten, damit zwangsweise cingeschrittcn werden kann. Rabenstci», am 4. Mai 1904. Der Gcmciildrvorstand. Wilsdorf. Bekanntmachung. Am »<t. April war der I. Termin Einkommen- «nd Er gänz,,,,gsstcncr fällig. Diese Steuer ist spätestens bis zum l». dieses Monats an die hiesige Ortssteuerciniiahmc abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist wird gegen die Säumige» das Mahn- bczw. Zwauasvollstreckungsvcrsahren cingeleitct werden. Äabenstciv, an: 6. Mai 1904. Der Gemcindcvorstand. Wilsdorf. Bekanntmachung. Gesunden: I Scgcltuchpscrdedeckc. Näheres im Rathause hier. Nabenstein, am 6. Mai 1904. Der Gcmcindcvorstaiid. Wilsdorf. Sitzung des Gcmeindcrats zu Siegmar am 3. Mai 1904. Die zugezogene» Anlagepflichtigcn werden nach- geschätzt und die noch offenen Slcuerreklamatione» finden Erledigung. I» Sparkassensachc» genehmigt inan die Beschlüsse des Sparkaffenausschusscs, Ausleihung von Spar- kassengeldcrn betr. Zu einem Angegangenen Bangesuche wird Ent schließung getroffen. Ferner wird bedingniigsweise beschlossen, in die Amalienstraße Wasserleitnngsröhrcn cinzulegcn. Vom Beschlüsse der BrandvcrsichcrnngS-Kammer, ab l. Januar 19»4 den Beitrag znr Feucrlöschgcrätc- kasse ans l> °/» zu erhöhen, wird Kenntnis genommen. Die Einfricdiginig des Hochbehälters wird an den Miiidestfordernden vergeben. Die von der Banpolizcibehörde z»m RathanSban gestellten Banbcdingnnacn werden anerkannt. Die Ausschreibung des RathanSbancs soll »unnichr durch das Chemnitzer Tageblatt »nd die Allgem. Zeitung erfolgen. Den hiesigen Gcincindcbcanitcn wird ein Ferien- nrlanb in der seitherige» Weise bewilligt. Oertliches. Yeichenbrand. Bei der am 2. Mai porgenvm- inenen Fabrikarbciterzähliing wurden gezählt: männlich Mkiblich zusammen über 21 Jahre 236 38 274 von 16—21 Jahre 85 35 120 zusammen 369 89 458 Zleichenlirand. Bei der hiesigen Gemeindcspar- kasse erfolgten im Monate April dss. Js. 151 Ein zahlungen im Betrage von 30701 Mk. 34 Pf. und 51 Rückzahlungen im Betrage von 24227 Mk. 44 Pf. Der bare Kassenbestand am Schluffe des Monats betrug 20116 Mk. >8 Pf. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage vor mittags von 8 bis 12 Uhr nnd nachmittags von 2 bis 6 Uhr geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werde» mit »>/."/« und solche, welche bis zum 3. eines Monats erfolgen, noch fürdcn vollcnMonat verzinst. Alle Einlagen werden streng geheim behandelt. Htabensiein. Bei der hiesige» Gemeinde-Sparkasse wurden inr Monate April d. Js. 96 Einzahlungen im Betrage von I793I Mk. l3Pf. geleistet; dagegen erfolgten 4l Rückzahlungen im Betrage von 6324 Mk. 94 Ps. Eröffnet wurden 22 neue Konten, geschlossen 3 Konten. Zinsbar angelegt wurden 23500 Mk. Die Gesamteinnuhnic betrug 28 489 Mk. 36 Pf., die Gesamt ausgabe 29828 Mk. 94 Pf. und der bare Kassen- bcstand am Schluffe des Monats 4778 Mk. 03 Pf. Der gcsamte Geldninsatz im Monat April beziffert sich auf 58318 Mk. 30 Pf. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr Vorm und 2—6 Uhr Nach:», geöffnet »nd expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit verzinst nnd streng geheim behandelt. Am 1., 2. und 3. des Monats erfolgende Ein zahlungen werden voll verzinst. Motto: Einigte» macht stark. Jahresbericht über die Tätigkeit des Ortsvereins in der Gemeinde Rabenstein vom Jahre INN». „Gut Ding will Weile haben". Das Sprichwort bewahrheitet sich nirgends so gut als in iuiscrem vor nunmehr bald zweiJahre» gegründeten Vereine, welchen maii mit einem auf guten Boden gepflanzten Bäumchen vergleiche» kann, das dank seiner guten Anpfählnng zu einem kräftigen Baum in dieser kurze» Spanne Zeit hcrangewachsen ist, denn die Mitglicdcrzahl ist in diesem Jahre von 84 ans 109 gestiegen nnd dürfte mit Rück sicht auf die guten Ziele des Vereins zweifelsohne auch weiter sich erhöhen. Die Beteiligung seitens der Mitglieder an den im Laufe des Jahres abgchaltencn Versammlungen, welche in a) 12 Hauptversammlungen nnd b) 6 Vorstands- sitzungen einznteilen sind, war im Durchschnitt eine sehr gute zu nennen »nd bekundeten alle Anwesenden das regste Interesse bei den Verhandlungen und Vorlagen. Die schwierigste, zeitraubendste und sorgsamste Arbeit galt der Gründung der am 1. Juli ins Leben getretenen Krankenpflege, wodurch den minderbemit telten Einwohnern schon viel Kummer und Not ge lindert worden ist und weiter — so viel in den Kräften des OrtSvcreins steht — gelindert werden wird, den» derselbe ist gewillt, das edle Werk der Nächstenliebe so lange als irgend möglich forlzuführen »nd weiter ansznbaueii, wenngleich auch die löbliche hiesige Ge meindevertretung cs als zweckmäßig fand, 2 Eingaben um Gelduiiterstützungcn abschläglich z» bescheiden. Außerdem wurden noch Gesuche »m Unterstützung rcsp. Beihilfe zu obengenanntem Zwecke an die König!. AmtshanptmaiNischaft, sowie an den Landcsvercin für i,Niere Mission eingcreicht, auf welches letztere uns erfreulicherweise eine Unterstützung zu teil wurde. Besonders sei auch an dieser Stelle noch der edlen Geber, welche die erforderliche» Molnliargegenständc für die Schwester dem Vereine kostenlos zur Verfügung stellten, gedacht und ihnen herzlich dafür gedankt, wie überhaupt allen, welche znr Durchführung der Kranken pflege ihr Scherflein bcigctragen haben. Hoffentlich bekundet auch ferner die Einwohnerschaft Interesse für dicscs Werk der Nächstenliebe »nd gewährt demselben fort und fort ihre Unterstützung. An sonstige» hervorragenden Verhandlnngsgcge»- ständcn verdienen noch besonders hervorgcliobcn zu werden: 1. die Stellungnahme gegen den geplanten