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Beilage zu Nr. 51 des Wochenblattes für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt und Rabenstein. Sonnabend, den 24. Dezember 1904. Christabend. (Nachdruck v-lboten.) Verklungen ist der feierliche To» der Glocken, welcher das liebliche Weilinachtsfest einläntete und wieder senkt er sich nieder in seiner alten Pracht, der heilige Abend init dem Jubel der Kleinen und dein Glücke der Groben im Geleite. Jahrhunderte sind vergangen und mit ihnen Menschen und Geschlechter, und nichts ist von diese» wiedcrgekomincn, eS hat sich in dem Laufe der Zeiten zu wiederholten Malen auch selbst das Geringste geändert. Nur eins ist regel mäßig zurückgekehrt in unveränderter herrlicher Weise, es wußte durch die Macht des Glaubens alles zu überwinden, das holde, liebliche Weihnachtsfest! Mit jedem Jahre bringt cs von neuem beim strahlenden Kcrzcuschein des Tanncnbamus die alte Freude, das gleiche Glück und dieselbe Lust! Wie hat vor seinem Erscheinen schon wochenlang die kleine Kindcrbrust erwartungsvoll geschlagen, wie haben die Augen ge strahlt beim Erzählen von dem guten heiligen Christ und wie haben vor Aufregung die Bäckchen geglüht beim Gedenken an das kommende Christkindlein, das alle die herrlichen Gaben bringt. Und die Großen wurden mit fortgerissen von diesem kindliche» Jubel, ein Hauch des Bcglückcus zog auf den mächtigen Schwinge» der Liebe durch die ganze Gottcswclt, ein Ramie», Flüstern und Heimlichtun begann, bis nun heute am Christabend ungezählte von Kerzen au den buutgeschmiickten Tanncnbäumcn aufflanunc» und im trauten Familieukrelsc sich Jung und Alt beim schimmernden Lichtcrglanz vereinen. I» Schloß und Hütte, bei reich und arm weilt segnend daS gleiche Glück und der gleiche Frieden und lobpreisend eint sich so die Menschheit zu dem frohlockenden Rufe: „Ehre sei Gott in der Höhe!" Vergessen ist des Lebens Last und Sorge, der wärmende Glanz des duftenden Tannenbaums schmilzt selbst das härteste Eis von so manchem Menschenherzen, das schon geglaubt hatte, nicht mehr lieben zu können und holder Weihnachtsfriede» zieht in die gequälte Brust. In Liebe möchten wir alles umfassen und dieses Bedürfnis führt uns auch im Geiste hinüber zu dem ferne» afrikanischen Lande, Ivo mutig viele Söhne der Mutter Germania im Kampfe mit wilden Horden ihr Herzblut für das deutsche Vaterland opfern und die im Geiste gewiß heute sehnend an das Vaterhaus mit de» Lieben an den Weinachtstisch zurückdenken. Möge ihnen durch der Erinnerung Klang an die Heimat der Weihnachtsstein recht hell leuchte» und als schönste Gabe des Ehristkindleins für sic gar bald das ver heißungsvolle Wort zur Wahrheit werden: „Frieden auf Erden." Das gilt auch noch für die Völker im fernen Osten, die sich im blutigen mörderischen Kanipfe bis auf das Messer bekämpfen, wodurch ein namenloses Elend über ihre Länder gekommen ist. Mag auch ihnen aus dem Weihnachtsfriedcn recht tald ein dauernder erstehen! — So lagert über der ganzen Menschheit am Christ abend ein seliges Entzücken, denn selbst dort, wo schon lange Kummer, Sorge, Not und Krankheit ihren trau rige» Einzug hielten, hat der Engel der Barmherzig keit an die Türe geklopft und Einlaß begehrt, um auf dem Tisch die Gaben guter, mitleidiger Menschen aus- zubrcitc» und so den strahlenden Schein des Wcih- nachtsglückes auch diesen Bedauernswerten gebracht. Wie ist cs doch so herrlich, an diesem Tage mit vollen Händen dort zu geben, wo es an deni nötigste» fehlt und wie froh bewegt ist daS Herz nach der Ausführung von solch werktätiger Nächstenliebe. Deshalb soll ei» jeder Mensch, soweit es in seinen Kräften steht, sich auf diesem Gebiete liebend betätigen. Gerade Weih nachten, das schönste Fest der christlichen Liebe, ist b'erzu besonders geeignet, und handelt man nach dem schönem Vorbild des uns geborenen Jesusknaben, der freudig für die sündige Welt sein Leben ließ, so wird uns der rechte Weihnachtszauber umwehen und in der Brust wird cs singen und klingen: „Den Menschen ein Wohlgefallen!" Als ein Kunstwerk eigener Art darf man mir Recht eine Arbeit bezeichnen, welche zur Zeit in der Wohnung des Herrn Hugo Zill in Siegmar, Hoferstraße 44 pt., aufgestellt ist. Es ist dies eine Weihnachtspyramide, welche von Herrn Arthur Neubert selbst verfertigt wurde. Eine Weihnachtspyramide zu sehe» hat wohl schon jeder einmal Gelegenheit gehabt, in dieser Vollendung und Ausführung jedoch dürfte eine solche wohl selten in Augenschein zu nehme» sein. Man muß tatsächlich staunen, mit welcher Sauberkeit und Akurateffe alle die fast unzähligen einzelnen Teile gearbeitet sind. Und nicht etwa Maschinen- sondern Handarbeit ist es, welche man hier zu bewundern hat. Zum Bau dieser Pyramide hat Herr Neubert die Muscstunden von nicht weniger als zehn Jahren verwendet. Was das sagen will, welche Fülle von Arbeit und unermüdlichem Fleiß und nicht zuletzt welche Geduld und Ausdauer hierzu erforderlich gewesen sind, wird jeder leicht er messen können. Bemerkt sei noch, daß Herrn Neubert bereits vor zwei Jahre», als die Arbeit noch nicht vollendet war, für Ueberlassung des Werkes 500 Mk. geboten worden sind. Die Pyramide ist auf einem eigens hierzu angefertigten Tisch von 5 Meter im Umfang aufgestellt. Die Besichtigung, für welch? der geringe Betrag von 15 Pf. für Erwachsene und 10 Ps. für Kinder erhoben wird, kann nur empfohlen werden. Schlossermeister, SieSNiar, Rosmarinstr. Jnstlillationsgeschäft, empfiehlt sich zur Anfertigung elM.W-Md Kraftanlagen, Ausführung von HG »U8ei»l«it«»xx8- iiiiel sowie Kunst-ll.BansGoiIerark>eiten. Eiscnkonstruktionc» aller Art. 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