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ILvUUoi» - » «drtl, 21 Lw 8vs vre»r kireker Lw 8vv 21 Lauplgeschöstsstell«: Marirnstr. 38/40. verugrgeMn Lt-er oNtraaun« durcv unsere W»e«-s «ch «m „>^»Lr» , W.»« » VN »» v«. «n «ümall»« üukellnn, bür» dt» »ck»«. !»««- I«» «tt »ttri«d,»d«m LuILl^e. « «»»ruck aller »riikl«. Ortaiual- VitttelUm,«« ,«r mU dkutllcher v«»Nr«a«gabe<.Ltt«d S!aLr/) »Ul«. Vach»»-»«« k>on°r«r- antvrXb« blkibni unb«nickN»tt«t: «vrrlanat« Vtanicisty», wett« «icbt auldewabtt. Velearamm-Idrelle: »«chilchlan »re»»«,. St-rSa-rl 1856. Anzeigen-canl. Lmaim« »an tl»kü»t»i,u>>,»>i »t» nattmitta,» a t'ür ko»»- uni erla,» nur vianentMl»« « vo, »I bt« >/,l Ubr Die i Ivattc-r Grmid- »ell« <ca. » Silben» so PI,.. Au. küi>bt,uu««l auk »er Bttvanetze Aeile L Pf, , die rlvaltiae Fe»« outTc^c- leite bo Bi«. a>« Eii,,ela»dt geile « Pi« Än Nu«»ier- »ach L»«e. und Seienden i ivalnae Gruobieile so VI». au! Lnvalicite «o Bi, . Livaliiac 8etl« auf Teriieite uud als Einaeiandt Sv Bl,. AuSIvSrlia« Lut- trüae nur seoen kouuiLiiezadlu»,. igele,bliiller werden mit U» M,. bevechuet. Aernivr«cha»sck,r«ß: Amt 1 Sir. U und Sir. SOSL ^u>i»8 GeliLäliell »o> 18«« ia» ». I. Lt. SeIeiicIitl!ilg8-Kl!geil§lSlllIe kür Os», slslctr. bitadt, kstrolonm, Ksrrsu. Otto vuchftolr OV LNNVNSIESV L.Ü NeisUtr. > kltü" vsrLävdLttvr tilr lksrron. Dmnon unä llinäor, d««iuein unä tzussvrst bsi lkorron »nä llnakan clio üoson- Irüstvr srsot'/vnä, rum krsiao von 3—V Rlle. »tot» vor rätig boirn Vorlsittgor ILa»«Inirl»,t unä <L»U»opü«I IV!.». Wenüseliveii sen.. nur Mnrisnstr. 22 d ln» <n art«>»8l anelnibii« It. NM ttvnnlng» gevlkuvt roo LI—12 lllir V §lvt»««I' Schwede» und Norwegen. AcrztevervandStag iu Leipzig, DreSdcii-Tharaiidter Eisenbahn, Mutniaßliche Witterung: GerichtSvcrhaiidlungc». Marolko, Russ.-sap. Krieg. Die Amstcrdamer Parsifal-Aufführnng. kiühl, ausklareiid. Tvnttllbelio, 24. Juni IMS. Schweden und Norwegen nach der Trennung. Der an anderer Stelle mitgetcilte Gesetzentwurf, den die lchwedisch« Regierung dem am 20. d. M. zu einer außerordent lichen Tagung zusammengetretencn Reichstage vorgelcgt hat, Iaht keinen Zweifel, darüber bestehen, das; Krone und Negierung in Schweden bereit sind, in die Lösung der Union mit Norwegen auf friedlichein Wege zu willigen. Lediglich in dem formellen Punkte weicht die schwedische voll der norwegischen Ausfassung darin ab, daß nach schwedischer Ansicht die Union nicht schon durch das «inseitige Vorgehen Norwegens als beseitigt angesehen wer den kann, sondern daß es dazu der verfassungsmäßigen Mit wirkung Schwedens bedürfe. Nur gesetzmäßige Verhandlungen und Maßnahmen beider Reiche könnten in aller Form Rechtens die Trennung herbeiführen, und zur Erreichung dieses Zieles erllärt Schweden feine Bereitwilligkeit. Es wird also nun darauf ankommen, ob die Norweger noch so viel Rücksicht für das stammvertoandte Land übrig haben, daß sie wenigstens in der Form nachgcben umd hierin die nationale Wunde und Emp findlichkeit Schwedens zu schonen suchen. Die aus dem Bruch zwischen Schweden und Norwegen sich ergebenden Konsequenzen und mutmaßlichen Wirkungen sind schwerwiegend genug. In der internationalen Welt beobachtet man seit einem Menschenalter, besonders aber in den letzten Jahren seit der Jahrhundertwende, «in unverkennbares Streben nach engerer, festerer Zusammenfassung der nationalen Kraft, des nationalen Besitzes, das getragen ist von der ausgesprochenen Absicht, zu größerer politischer Leistungsfähigkeit zu gelangen. In diesem Sinne arbeitet in England, von der Tarifreform- Liga unterstützt, die imperialistische Bewegung, in diesem Sinne vollzieht sich die Arbeit uni die politische und die wirtschaftliche Expansion der Bereinigten Staaten von Nordamerika, die mit Rücksicht auf da» höhere Ziel sich nicht gescheut haben, die Grundsätze der für amerikanischen Grund und Boden berechneten Monroetchre auch auf mchtamerikanische Territorien auszu- dehm». Bon de« gleichen Bestreben ließen Rußland und Japan sich leiten, al» sie in den Ringkampf um die Vorherrschaft in Oftasien ««traten, dessen Ausgang nunmehr für die europäische Großmacht verhängnisvoll geworden ist. Im Gegensatz zu diesen politischen Strömungen und Bestrebungen, die man einen charak teristische» Zug der Zeit nennen möchte, hat Norwegen, indem es nach politischer Selbständigkeit verlangt, an der Erschütterung seiner Stellung im Reigen der Völker gearbeitet, die es im Bunde mit Schweden enmahm. Ob es damit in Wahrheit seiner politischen Selbständigkeit gedient hat, steht dahin. Der Präsident des Störchin« hat den hinsichtlich der politischen Zu? kunft des Landes geäußerten Bedenken dadurch zu begegnen gesucht, daß er erklärte, Norwegen werde als ein selbständiges Reich, uud zwar als ein monarchischer Staat, der cs durch Berufung eines Prinzen auS derii Hause Bernadotte aus den Thron bleiben will, seine Neutralität besser wahren können, als es unter dem Drucke der immer schwieriger sich ge staltenden Beziehungen zu Schweden möglich gewesen wäre. Es kann aber doch nicht verkannt werden, daß angesichts des Charakters, den nun einmal die politische Konstellation und Entwicklung angenommen hat, die Borbedingungen einer unbestrittenen Aufrechterhaltimg der Neu tralität gerade für die kleineren Staaten ganz wesentlich erschwert erscheint. Das Beispiel Portugals gibt in dieser Hinsicht zu denken, und vielleicht ist dir Zeit nicht fern, wo auch da- von seiner Höhe herabgestürzte Spanien ernstlich daran denken muß. bei seinen nördlichen Nachbarn oder bei den» Staate, der in Gibraltar eine das Mittelmeer dominierende und Spanien auf spanischem Boden tyrannisierende Stellung sich geschaffen hat, Anschluß und Rückhalt zu suchen. Damit ist aber die Zahl der Eventualitäten, die sich aus einer dauernden Trennung Norwegens von Schweden ergeben, durchaus nicht erschöpft. Zunächst wird niemand behaupten wollen, daß durch die Auflösung der schwedisch-norwegischen Union die Aus sichten für einen Zusammenschluß der drei skandinavischen Staaten. Schwedens, Norwegens und Dänemarks, gewonnen haben. Der Umstand, daß im Gegenteil die Möglichkeit einer solchen Verbin dung in wettere Feme gerückt ist. wird sicherlich für die europä ischen Kontinentalstaatcn, insbesondere auch für Deutschland, als di« wichtigste mittelbare Wirkung der gegenwärtigen Vorgänge auf her skandinavischen Halbinsel anzusehen sein. Wenn auch im Deutschen Reiche die Bemühungen und den Presselärm der däni sche» Protestler niepiand mehr emst nimmt, so ist es doch erfreu lich, daß die deutschfeindliche Agitation an der dänischen Grenze, die erst kürzlich wieder in der gegen den Redakteur Jessen an hängig gemachten Stmffache den Reichstag beschäftigt hat. mit dem Schwinden der Hoffnung auf eine Union der drei skandinavischen Staaten schneller, als eS sonst der Fall gewesen wäre, zur Ruhe kmncken oder wegen völliger Aussichtslosigkeit ihre Tätigkeit ein- strllen wird. Bon ernsterer Bedeutung erscheint die Frage der künftt«» Stellung eine» selbständigen Norwegen gegenüber Eng land und die 8»» da» vrchästutsseS eine- allein dastehenden Schweden gegenüber dem russischen Nachbar. ES ist gewiß nicht ohne Belang, daß angesehene englische Blätter iu Erzählungen von den außerordentlich wertvollen Vorbedingungen, die Norwegen in seinen tief ins Land einschneidenden Fjorden, seinem Wasser reichtum, seinen ergiebigen Wasserfällen und seiner geographischen Lage für die Entwicklung von Industrie »nd Schiffahrt besitzt, sich nicht genug tun könne». Dem Engländer ist Norwegen minde stens ebenso gut vertraut wie sein eigenes Land. Wer einmal den Fuß aus norwegischen Boden gesetzt hat, hat sicherlich die Menge der im Lande vorhandenen Engländer, die oft Monate lang in den entlegensten Tälern, deni Angelsport huldigend, Aufenthalt nehmen, als eine auffällige Erscheinung cinpfinden müsse». Wer lange im Lande geweilt hat, weiß, daß der Engländer Norwegen sozusagen als sein eigenes Land betrachtet, nicht nur bei der ein heimischen Bevölkerung die englische Sprache als bekannt vvraussctzt, sondern auch englische Sitten und Gewohnheiten — und es sind nicht immer angenehme Gewohnheiten — hcrnber- gebracht und dadurch dem Lande ein vielfach englisches Gepräge aufgedrückt hat. Erst in de» letzten zwei, drei Jahren hat der wachsende Strom deutscher Bergnügungsrcijendcr dem englischen Elemente einigermaßen die Spitze geboten, aber cs ist doch nicht zu verkennen, daß England für „koaritikul dlnrrva.v" eine ausgesprochene Neigung besitzt und, was gleichfalls nicht bedeutungslos ist, wegen der pekuniären Vorteile, die der eng lische Reiseverkehr dem Lande bringt, auch die Sympathien der norwegischen Bevölkerung besitzt. Wenn England einmal sich in die Notwendigkeit versetzt sehen sollte, eine Ausdehnung seines territorialen Besitzes auf dem europäischen Kontinente anzuslreben, um für seine industrielle und kommerzielle Leistungsfähigkeit, vielleicht auch im Interesse seiner politischen Sicherheit, «ine Grundlage zu schaffen, wird somit allererst das benachbarte Norwegen, das obendrein als Mittelglied für den west- und osteuropäischen Verkehr eine hohe Wertschätzung be anspruchen darf, als ein passendes Objekt derartiger Bestrebun gen erscheinen. Andererseits kann der Annahme, daß Rußland mit Rücksicht auf die isolierte Stellung Schwedens über kurz oder lang sich veranlaßt fühlen dürfte, alte Forderungen gegen seinen Nachbarn im Norden geltend zu machen und an der Verwertung der erst vor wenigen Jahren erschlossenen Mineral- lager Anteil zu gewinnen, eine gewisse Berechtigung nicht <Ä- gesprochcn werden. Vorderhand freilich dürfte Rußland kaum an «in Unternehmen dieser Art denken: immerhin muß aber die Möglichkeit, dereinst einmal an den schwedischen oder nor wegischen Küsten den freien Zugang zum Weltmeeere zu ge winnen, der der ersten europäischen Großmacht im Mittelmeerc, am Persischen Golf wie am Gelben Meere bisher versagt ge blieben ist, eine interessante und lockende Perspektive eröffnen. Deutschland steht den Vorgängen auf der skandina vischen Halbinsel zurückhaltend und ablvartend, darum aber nicht teilnahmslos gegenüber. Mit den beiden untereinander und mit dem deutschen Volke stammverwandten Nationen unterhält das Deutsche Reich die herzlichsten und besten Beziehungen. Wenn den Deutschen Kaiser seine diesjährige Nordlandreise nicht in die norwegischen Gewässer führt, so hat man darin sicherlich keinen Ausdruck des Mißfallens über das Verhalten deS vom Kaiser Wilhelm so hochgeschätzten norwegischen Volkes, sondern lediglich den Ausdruck der Willens- ineinung zu erblicken, daß die deutsche Regierung während des Austragens des Konfliktes sich völlig neutral verhalten will. Mit seinem Kaiser weiß sich das deutsche Volk in dem Wunsche eins, daß die Auseinandersetzung zwischen den beiden uns eng befreundeten Staaten ohne nachhaltige Schädigung ihrer poli- tischen und wirtschaftlichen Interessen vorübergehen und die guten Beziehungen beider Staaten und Völker zum Deutschen Reiche nicht beeinträchtigen möge. Neueste Dratztruelduu-er, vom 23. Jmn. Mar»kko. Paris. Im heutigen Ministerrat berichtete Ministerpräsident Rouvier über dm Stand der Verhandlungen mit Deutschland, die emen normalen Verlauf nahmen. Vom Stadium der mündlichen schriftlichen Mitteilungen Botschafter zeitig allen Berlin. en sei inan jetzt zu dein der »gen durch dir uebcrgabe der Note an den Fürsten Radolin üoergeganacn. Die Note sei gleich- Großmächten mitgetcm worden. . mitgetcill , riv.-Tcl.) Der Reick , . Fürst Bülow empfing beute mittag de» französischen Botschafter zu einer längeren Besprechung. — Die „Nat.-Ztg." konstatiert, daß nach der französischen Note die prinzipiellen Meinungsver schiedenheiten sortoestehrn. Die Verhandlungen würden sich da- her um so mehr in die Länge ziehen, als Deutschland, nach dem eS die Einladung des SultanS vonMarokko angenommen hat, daran sesthAt, vor der Konferenz keine Gpezialabkommen zu treffen, sondern die Entscheidmw über die marokkanische Re form dieser Konferenz zu überlassen. DaS Matt fährt fort: „Gerade weil Deutschland nicht glaubt, daß Marokkos wegen kriegerische Verwicklungen entstehen könnten, muß es oussallen, wie dieser Kriegsgedanke anderivarts erörtert wird. Daß fran zösische Blätter die Verhältnisse der eigene» Elreitkräft« abwägen, erklärt sich immerhin; dagegen erscheint «s als ein recht deut- licher Versuch/ di« Franzosen zu drängen und aufzuhetzen, wenn englische Federn d— ' ^ -— zösische Mtillevie wird man sich im verhehlen, daß die marokkanische Frage, wenn auch seht keine Kriegsgefahr drohe, immerhin als Anlaß sür kriegerische Ver wicklungen dienen könnte." Frankfurt a. M. <Priv.°Tcl,s Zum gegenwärtigen Stande der m a r o k ka n i s ch e n Frage erfährt die „Franki. Zla." aus Berlin, daß die Verhcmdlun'gen mit Rouvier ieden- salls mehr Zeit in Anspruch nehmen werden, wie mancher ge glaubt hat, als die grundsätzliche Geneigtheit Frankreichs zum Eingehen ans den Konfcrenzvorichlag bekannt wurde. Amtliche Stellen versichern, daß die vorgestern überreichte Note für eine Verständigung keine genügende Grmrdlage biete. Tic Vorrechte, die Frankreich auch nach dieicr Note in Marokko beaiffpruche, werden nicht alle von Teulschland anerkannt werden, wie man auch von der Haltung des Sultans annchmen muß, daß er sie nicht alle anerkennt. Paris. lPciv. Tel.) Von algerischer Seite wird behauptet, daß die zur Verteidigung von Udsida bestimmt gewesene Muni tion, welche die Truppen des Sultans von Marokko ungeduldig erwarteten, ans noch unbekanntem Weae in Besitz von Räuber banden geriet, die nun die französische Grenze bedrobe»- Gleichzeitig kündigt das algerische Gouvernement energische Maß nahmen an. Auö unseren asrikanisclicn Kolonien. Bcrli n. (Pub. Tel). Gonvcmcnr Gras v. G v tz c n begab sich Ende Mai über Sansibar und Mombassa nach dem Viktoria- Nvassa-Gebiet. Er beabsichtigt, die Hafenberhältnissc Muanzas und Bnkobas zu prüfen und mit den Großsultanen zu sprechen. Die „Deutsch-ostasrikanische Zeitung" bemerkt hierzu: Dem letzteren Punkte ist besondere Wichtigkeit beiziimcssen, da die Anzeichen von Unruhen, verursacht durch gewissenlose Händler, durch persönliche Intervention des Gouverneurs am schnellsten verschwinden werden. Nnwettcrunck,richten. Zürich. iPriv.-Tel.f Ueber einen großen Teil der Schweiz sind gestern heftige Gewitter nicdcrgegangen. In einzelnen Kantonen sind sämtliche Kulturen zerstört. Der Boden ist mit nnßgroßen Schloßen bedeckt. Der Betrieb der Brünigbahn ist zwischen Giswil und Lungern an verschiedenen Stellen unterbrochen. Die Gleise sind teilweise meterhoch mit Schutt bedeckt. Tie Brücke über den Steinlausbach ist etwa 2 Meter weit abwärts geschoben. Ter Verkehr wird durch Umsteigcn und Umladcn bewerkstelligt. Die Ränmungsarbeiten werden noch mehrere Tage dauern. Der russisch-japanische Krieg. London. (Priv.-Tel.) Die „Times" erfahren auS dem Hauptquartier Nogis vom 22. d. M., während des Kampfes am 17. d. M. wäre Prinz Leopold bald gefangen genommen worden. Die Granaten platzten inmitten der Attaches. Der türkische Attachö wurde perwundet, zwei Pferde wurden getötet. Lemberg. lPriv.-Tel.) Zwei hier eingetroffene Unter- ofsiziere des 67. russischen Ucanen-Remments, vas in die Man dschurei abkommandicrt wurde, erzählen, daß fast di« ganze Eskadron desertiert ist, »nd zwar unter Führung ihres R i t t in e i st c r s. Gin der österreichischen Grenze habe die Eskadron die Waffen übergeben und die Soldaten hätten sich in ganz Galizien zerstreut. Als Grund dieser Massendeseriion erklären die beiden Unteroffiziere, daß die Eskadron nicht dem sicheren Tod in der Mandschurei cittgegengehen loollte. Fricdensbcstrebungen. Petersburg. (Priv.-Tel.) In hiesigen unterrichteten Kretzeri verbautet bestimmt, daß der russischen Regierung die sapanischcn Friede nsbedingun gen bereits im wesentlichen bekannt seien und daß sie voiw Zaren als unan nehmbar bezeichnet worden wären. Wenn trotzdem der Zn- ammciitrill der Fricdcnsdclegccrten möglichst beschleunigt werde, o habe dies seinen Grund in dein Umstande, daß Rußland 'die .Überzeugung gewinnen inöchle, wie weit Japan den Wünschen des Zaren entgegen.zukomincii bereit sei. London. sPriv.-Tel.s Einer Meldung der „Morning Post" aus Washington zufolge hat Präsident Roosevelt den Zaren dringend eruichcn lassen, bei der japanischen Regierung einen W a f f e n sti l«est a n d zu beantragen, da eine neue Schlacht eine Katastrophe für das russische Heer herbeiführen könne. Roosevelt fügte hinzu, daß die japanische Regierung be reit wäre, unter gewissen Bedingungen einen Waffenstillstand zu gewähre», aber nur, wenn Rußland darum ersucht. Selbst- verständlich würde Japan unter keinen Umständen einen Waffenstillstand anregen. Rußland als die unterliegende Kriegs- Partei müsse diesen Schritt unternehmen. — Aus Tokio wrro gemeldet: Die Präliminar-Unterhandlungen wer- den fortgesetzt und nehmen einen befriedigenden Verlauf. Die Minister halten bänfig Konferenzen ab. Berlin. (Priv.-Tel.) Es wird versichert, daß im rus sischen Finanzministerium von verschiedenen Bankkonz er neu, darunter von der Brüsseler Belgisch-Französischen Finanz- gcsellschaff, Mitteilungen eiiilaufen, wonach der russischen Regie rung größere Summen sofort zur Verfügung gestellt werden, falls von ihr die feste Absicht ausgesprochen werde, den Frieden zu schließen: doch darf das GeH unter keinen Umständen zur Wetterführung des Krieges verwendet werden. In diesem Sinne hätten sich auch einige deutsche Kapitalisten ausgesprochen. Zur Lage in Rnstland. Warschau. (Priv.-Tel.) Als heute morgen geheim« Polizeiagenten in der Nalewki-Ztrahe ein verdächtcges Indivi duum verfolgten, das durch «ine Hauspoffage entkommen wollte, wurden sie von einer Schar Juden angcsallen, die den Verfolgt?» zu befreien versuchten. Es wurden 6 Revolverschüsse abgegeben. Ter Verdächtige wurde daun verhaftet und bei ihm eine große Bombe gefunden. die offenbar sür ein Attentat bestimmt war. — In Lodz herrscht blutiger Aufruhr. Eine unge heure Volksmenge slutet in höchster Erregung durch die Straßen. Das Militär feuert: es gibt bereits viele Tote und Verwundete. Moskau. In dem großen Warenmagazi« der Firma Bergmann u. Stein fand aus unbekannter Ursache «ine Explosion der dort aufgcspeichertcn chemischen Präparate statt. Das Magazin wurde vollständig zerstört. B««le Per sonen wurden verletzt. Der Schaden beläuft sich ans b Mil lionen Rubel. - - - -