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IloIklÄiWe HeiN-kimikliiiM «,» ItideH Dnre. ^ltmarltt-ILMruik »nä I^in^or 8ll»88v 30. vcrtliches und Sächsisches. — Di« pietätvolle Sitte, die Rulrestätten geliebter Dahingeschiedener mit besonderer Sorgfali nicht nur am Jo- lmiuiislage zu schmücken, ivenn Müller Erde in vollster Kraft prangt und die schönsten Kinder Floras in großer grille bietet, sondern auch an dein in den düsteren Spätherbst fallenden Totenfeste, an welchem Tage der Vergleich der verwelkenden und erstarrenden Natur ,„j, -em dahinsterbenden Menschenleben so nahe liegt, scheint von Jahr zu Jahr mehr an Ausbreitung zu ge- winnen. Nachdem schon am Bußtage fast ohne nennens werte Unterbrechung von früh bis abends ungezählte Trauernde mil Blumenspenden usw. zu den sonst so stillen Totenslälten dinausgepilgert ivaren. werden am Totenfeste selbst voraus sichtlich förmliche Wallfahrten dahin statlsinden. Wie ja jedes Jahr regelmäßig wird der Trinitatiskirch'hof an der Blase- witzcr Straße, sowie der Annenkirchhos an der Chemnitzer Straße am stärksten besucht sein, aber auch zu dem innere» Neustädter Friedhof an den Scheuncnhöfe» und de». St. Paul,- Kirchhof an den Trachenbergen, sowie zu den Gottesäckern in Löbtau, Friedrichstadl und Tolkewitz wird der Zuzug sicher ein sehr bedeutender werden. Ter den Heimgegangenen Lieben ge- spendete Blumenschmuck bestand, der Jahreszeit angemessen, vor wiegend aus Kränzen von Tannenreisig und Eleu, in die viel fach allerhand naturgetreu nachgebildete künstliche Blumen ans Wachs, Seidenpapier usw. cingeslochten waren. Nickt minder. sah man Gewinde ans weihen Kapdlumeii, Chniianthemum, s Immortellen usw., sowie sogenannte Eisslimmerkränze. vrä- > parierte Palmenzweige, Kränze aus Ilex mit roten Beeren, s vor allem jedoch die schon seit längeren Jahren eingeführten > und wegen ihrer eigenartigen Schönheit immer beliebter ge wordenen Waldkränze, die zumeist aus srischgrünen Kiefer- l und anderen Nadelholzzweigen, ausgesucht groben Zapfen ameri-i kanisclwr Koniferen, Hagebutte», Esenbeeren, malerisch mit Moos geschmückte» Allst ückchen usiv. geflochten sind. Auch die von der Firma „Kranzspende" eingcsnhrlen präparierten Stein eichen- und Buchcnkräiize werden neuerdings mit grober Bor- liebe gekauft. Selbstredend fehlt es auf einzelnen Grabstätten auch nicht an kostbaren Gewinden ans Lorbeer und Orairae- blättcrn mit seltenen, zu jetziger Jahreszeit anßecordentstch teueren lebenden Blumen. Lcklieslich iei noch daraus hinge wiesen. daß in Sachien die kirchliche Gedächtnisfeier für Ver storbene am Schlich des Kircheniabres erst seil 74 Jahren besteht, denn am 17. Septbr. 1881 ist dieselbe durch ein Reskript ange ordnet worden. Zwar wurde am 4. Oktober 1833 durch eine weitere Verordnung der zweite Advcittsvnntag als Criiriierunas- tag für die Verstorbenen „für immer" festgesetzt, allein bereits 7 Jahre später kehrte man krast einer erneut vom Knllns- ministcrinm erlassene» Verordn»»» vom 8. Oktober 1840 zur ursprünglichen Festsetzung des Totenfestes am letzten Trinitatis sonntag zurück. — Saaten st and im Königreich 2 acd! en Mitte November, In der erben .halste der Bericpu»ett — Mille Oktober bis Mitte No- vcmber — dielt die kalte, .infrenn liche, winterliche Witterung noch ml, wenn guck die Niederschläge nicht so znblicich und ergiebig gnslrntcn, als >» der ecken Hälfte des Oktober. Zn Ende des genannten Monats »arte sich d S Wetter aus, die T»iverainr stieg u»d es war bis nun 8. November im allgemeinen trocken und vettiäitnisinäffifl mild, einige läge waren bestniderS sonnig und warm. Am U., llt. und z. T. auch »och am lt. November sielen dagegen säst ununlerdrochc» reichst de Nieder. Wäge, i» dea tiefer liegende» LandeSteilen als Rege», im Gebirge als Säince. 'odaff sich dort eine mclir oder weniger starke Schneedecke bildete. Das Linern Ic» der Kartossel» und Nabe» ist unter oen schwierigsten N'lbälimsst» mm grasten Teste beendet worden 3in Gebirge mustten die Früchte vielfach in gefrorenem Zustande cinacbrgchl werden. Mancherorts konnte i>ie Kartoffel- und Nübenernte noch nicht beendet werden. Ein Teil der Kartoffeln ist im Bode» gebliet-eii, weil inan die Knolle» der ilmcn anbastemcn naffen Erde wegen nicht alte sand Da überdies ein Ist», pflügen der Kartoffel- und Mbenfelder in diesem Jahre nicht überall mehr möglich ist gebt voransstchilich ein nerpältiiisiiiäffia großer Teil der Kar toffeln verloren. Die Bestellung der Wmtersaate» ist lisch nicht be endet, sie wird auch nicht überall zu Ende gestchrt werden können, da die emgetretene winterliche Wttternng und graste Nässe ei» werteres Bearbeite» der Felder unmögstcb mache». Es bleibt infolgedessen noch viel zu tu» übrig und die Vorbereitung der Felder sür die Friiliigbrssaal must vielfach untertleibe». Von den Saale» konnte nur der zeitig oesteilte Teil ini allgemeinen günstig beurteilt werden: infolge der grasten Nasse sängt aber auch dieser Dcil in einiac» Bezirke,, an ,u leiden. Die Ende Oktober und Aniniig November cniygesäcte» Früchte sind infolge der naffen, kalten Wttternng in der Entwicklung gehemmt worden und zum grasten Teile dünn und schwach bestanden. Em großer Teil ist überhaupt noch nicht aus gegangen. Im Gebirge war incmcherortS eine Beurteilung der Winter saaten nicht möglich, weil die Felder mit Schnee bedeckt sind. Tie weitere Entwicklung der Santen wird sehr von de» WitternngSverhältniffc» im Winter abhängen. Von de» tierischen P > o »z e »s cb äd ig e rn werden m einigen Bezirken die Mäuse erwähnt, die st« trotz d-r naffen Witte rung wieder bemerkbcir macben. Ans «mem Bezirke wird über das häufige Vorkommen des HamsterS berichtet. — lieber tausend W e i h n a ch t s p a k e t e hat der .andcsvcrein vom Roten Kreuz in Sachsen Mitte November für unsere Krieger nach S ü d w e sta f r i k a ge sandt, die mit Zigarren und Zigaretten oder Pfeife und Tabak, reinem Korn oder Fruchtsirup, Marmelade. Schokolade, Strümp- icii, Dschenin esser, Taschentuch, Briefbogen mit Umschlägen, Uefflift und Weihnachtskarte ausgcstattet waren. Zu diesen Pakelen sungesährer Wert 4 Mk. 50 Pfg.s Italien gespendet: WOOO Stück Zigaretten: die Compagnie „Lascrmc". Dresden, Ich', Kilogramm Schokolade: Jordan u. Timäus, Dresden, 12,5 Kilogramm Schokolade: Ehrici u. Kürbis;, Dresden. 360 Paar wollene Handschuhe: Heinrich Gülden, Chemnitz i. S„ 240 Stück Taschentücher: Siegfried Schlesinger, Dresden. 132 Stück Taschen tücher: I. G. Große, Cunewalde i. s., lOOOO Stück Briefbogen: HugoHoesch, Königstein, 500 Päckchen Tabak: Emil Ad. Mürbe, Tresden, 5 Gros Bleistifte: L. ii.C. Hardtmiith, Dresden, und IM Stück Äc i PN ach ts karte, i: Paul Süß, A.-G., Mügeln bei Dresden. Die übrigen Mgenständc wurden mit den von Privat personen, hauptsächlich aber von den Banken gestifteten Geld- spenden aiitzekauft. Dem Vereine sind ferner zugegangen: 00 Gläser Senf von Mai,' Friedrich, Dresden, 6 Hemden von Klaus ii. Söhne, Crimmitschau, 107 wollene Unterjacken van Conradi u. Friedman». Limbach, 18 Hemden von Th,. Liskovskp u. Co., Reiwenbach i. V„ IM Krüge allen Bramicheu Korn von einer unbenannten Dame ans Zittau. Hat auch ein Teil unserer deutschen Krieger >n Südwestafrika einen Beweis von der Liebe und dem Gedenken im fernen Heimatland erhalten können, so fehlen doch noch die Mittel, um diese Sendungen aus weitere auszudehnen, darum sollte doch jeder sein Schers sein dazu beitragen, damit denen, die von allerlei Gefahren bedroht sind, eine Freude zun, Weihnachtsfcste bereitet werden kann. Geldspenden sind an das Baitkhaus Hch. Will). Bassenge u. Co., Dresocn-A.. Prager Straße 12. Waren an die Dresdner Transport, und Lagerhaus-Aktiengesellschaft vorm. G. Thamm, Dresden/!!., Kleine Packhoffltraste 1/3. zu senden. — Der Rat hat den Werkmeistern Steglich bei der Firma E. Heuer, Chemische Fabrik in Dresden»Colt«: Hennig und Zimmer bei der Firma Bereinigte Eichebachsche Werke: dem Tisch'er Conru bei der : Firma Carl Nönisch, Howianosorlesabrik: dem Schlosser schmuck bei der Firma Friedrich Siemens, und dem P'atz- meister Hauswald bei der Firma Kempe u. Naumann, sämtlich in Dresden, das städtische E h r e n z e u g n i s verlieben. — Der sächsische Mitüelstandstag, der, wie bereits' erwähnt, am 28. und 29. November im Ausstellungspalaste in Tresden stattfrirdct, verspricht, nach den eingegangenen An meldungen zu urteilen, eine imposante Kundgebung zu werden, die als Ausdruck der Meinungen und Wünsche des gesamten sächsischen Mittelstandes angesehen werden muh. Wie Wir hören, werden nicht allein die Innungen, Gewerbe- und Hand werker-Vereine und die Vereinigungen der Kausleitte und Haus besitzer ans zzanz Sachsen sich beteiligen, sondern auch zahlreiche sächsische Gärtner- und Gaslwirtc-Bercine und viele Vereini gungen von Staats-, Gemeinde- und Privatbeamten werden Dcleaierte entsenden. Der Bearüßungsabend, der am 28. November, abends 9 Uhr, im Atisslelluiigspalaste seinen An fang nimmt, ist fllr alle Glieder des Mittelstandes und deren Angehörige zugänglich. Ebenso sind in her öfscntlichcn Ver sammlung, die am 29. November, nachmittags 2 Uhr, gleich- Arbeiters Otto Norman» tot o n s ge t» » d en. Man vermutet, falls im Ausstellungspalaste slaltsindet, alle Mittclslairdsangc. dost die Kinder beim Fahren eines Handwagens in das Wasser chörigen willkommen. Damit viele össentliche Kundgebung recht eindrucksvoll wirkt, ist eS erwünscht, das; sie neben den Delegier ten von Angehörige» deö Mittelstandes aus allen Teilen des Landes zahlreich besucht wird, — Der Deutsche B>-rein kür Volks Hygiene, dessen öffentliche Vorträge sich einer großen Beliebtheit im Puoli. kum erfreue», veranstaltet im laufenden Winter die nachgc- nannten öffentlichen Vorträge. 28. Novcmver: Herr Oberarzt Professor Dr. Pästler: lieber Herzkrankheiten mit Berück sichtigung der Maßnahmen zu ihrer Verhütung, sowie zur Ver meidung von Verschlimmerungen. 12. Dezember: Herr Dr. Hopf. Spczialarzt für Hautkrankheiten: Gelegenheiten, sich in Deutschland die Hände zu waschen. Im Jahre 1906. 9. Januar: Herr Bürgerschullehrer Hermann Granpner: Die Unter- richtszeit im ichte der modernen Schulhnaiene. 23. Januar: Herr Oberarzt Dr. FlachS: Die geschlechtliche Aufklärung bei der Erzieyung unserer Jugend. 30. Januar: Herr Sladlrat Dr. jnr. May: Fürsorgestellen zur Bekämpfung der Schwind sucht. 13. Februar: .Herr Dr. Wcistwangc, Frauenarzt: Hygienische Fragen im Frauetileben. 20. Februar: Herr Ober in edizinalrar D r. Lufft: Die Grenzen der Hygiene. 6. März: Herr Generalarzt Dr. Müller. Abteilungschei' im König!. Kriegsmtitistcrium: Die Armee als Gesiindheitsjchule des Volkes. 20, März: Herr Dr. Sreiner, Speziolärzt sür innere Krank heiten: Die haupt'äclzlichslen Infektionskrankheiten und die Ver hütung ihrer Weilerverbreitung. 3, April: Fra» Kommerzien rat Hedwig Hcyl auS Berlin: Praktische Arbeit und Ge sundheit. Regt»» der Vorträge abends 8 Uhr. Eintritt frei. itt im zIiiioitcr aus oic neue Fioitenvoriags von veiondereiii Interesse. Eintrittskarten, auch an Nichtmitglieder, sind un entgeltlich in der Geschäftsstelle des Deutschen Flotlcnoereins, Waiscnhaiisstrnste 34. 2. Etage, zu haben. — Dienstag, 28. November, abends 8 Uhr knickt 9 Uhr, wie ans den Eiiilrittskartei, gedruckt ists, hält im Festsaale der .HarmonieV-esellschajl. Landhauestraße 1l, Herr Konteradmiral z. D. Rosendahl, früher Gouverneur von Kiautschou, im Deutschen F l o t t c n o e r e i n, Lrlsvcrband Dresden, einen Vortrag über: „Was lehrt uns der cussisch-iapanischc Krieg in bezug aus den Ausbau unserer Flotte'? Das VortrcisSchema ist im .Hinblick aus die neue Flottenvorlags von besonderem Interesse e Wäisciihätiss , ^ — Der Wirtschafts-Sparverein des Kgl. Sächs. S ta a t S e i s e >> b a b n - P e rs o ii a l s i» Dresden, dem gegen wärtig über MOO Mitglieder angnbvren, hat auch i» dem vor kuizem abgeschlossene" 2», GclchäflsiMe recht aünstige Erfolge erzielt. Die mdentticbe Hnnptveoaiiimliina sindet iiächsteii Donners tag abends 8 Uhr >»i Kaiier Willieli»-Saale des Hauplbalnih.'seS statt. Tie Gnlhabc» der Nkitglieder werden »ach Geuehmignng der JahteSrcchltimg vom 5. Dezember ab aiGgezahlt. — 'Dem Verein „Volks wo hl" sind von dem am 30. Oktober in Dresden verstorbenen Herrn Tr. med. Franz Woldemar Arnold 1200 Mk. in Wertpapieren vermacht worden. — Im Christlichen Verein jniiger Männer. Neu- markk 9. 3.. spricht Heine abend 6 Uhr He,r Geheimer Kirchciirat Keller über das Thema: „Zeit und Ewigkeit". — Herr Organist Alstcd Sittard hat den Reinertrag seines am 7. November in der Kreiizkuche gegebenen Konzertes in Höhe von 250 M. in die Kasse des Allgemeinen Dresdner K irch e»- bausonds eiiigezahlt, der i» nächster Zeit durch den i» DreSden- Cotka sehr nötigen evangelischen Kirchenban solcher Znwendnngen >ehr bedarf — Die Brauergenosse» schalt zu Dresden und Umgegend halt ani I Dezember naclnnitiags 5 Uh, eine anster- ordenthche Hatipt-Versaminlnn,, im 9»es>a»laIions-Gebände des Ptauenschen Lagerkellers i» trcsden-Planen ad. — Di« zwe > l« iuristttche Staatsprüfung bestanden in der Zeit vom IS. Oktober dis >1. November 20, > wurde zurückgewieseu. — T h e a t c ra u s s st h r u u g c » am Totensonntage. Wie alle Jahre, >v bringt auch bene, der Totensonntag eine große Anzahl von A»sttihr»»gen in Vereinen und Gclelltchasteti, ans denen folgende hrrvorzuhehen sind: Im Konzertsaale des „Zoolo gischen Gartens" sich, t der W ohl lä i ig k e i tsverei ii „L >> Homer" Herubs historisches Schauspiel „DieAnne Liest" ans, der D rnnint. Geselligkeits-Verein „Daphne" wild stine Mitglieder nick Gäste in der „Walhalla" mit 3 Schauspiele». „Ter alte Kapitän' von Hilaetuand, „Die Erbschaft" von Kotzebne und „Eriiinernng" von Holtei unterhalten. TerM i litär inva l idenverein „Kon ig Albert" bringt »» „Tivoli" „Das Forsthnns" von Eyarlolte Birch Pseisser zur Durstellnug, >m „Hotel Hammer" wird vom S chwi»imve re in „Neptun" SndcrmaiinS „Johanilisstner" zur Aitssithrniig geaebracht. Schon am Nachmiitag veranstaltet das Dresdner Volkstheater-Eni'eiiible im Tbeatersaal, Känfferstraße 4. eine Ausführiwq des Märchen- „Die Bcrgsee" von C)roße und rine drainalischen Szene „Totenfest" von Jda' Sonntag. gesallrit und ertliinlc» »nd. — Aus Furcht oor einer wegen eines Vergehens zu er- wartenden Strafe ha» sich am Montag abend der in Auer- dach im Erzgebirge aiigestellte Hilfslehrer Hesse aus seiner Wohnung entfernt und wird noch heute vermißt: cs ist zu befürchten, daß Hesse sich ein Leid angetan hat. — Die goldene Hochzeit feierte der Must kleiner Adam Hilf und Gemahlin in Bad Elster. — In der Nahe des Schwanteiches im Sahnparl ln Cri m - niitschan hat sich vorgestern ein Mann namens Neninerkel aus Langcichcsse» erschossen, der Rechniiiigsluhrer der Orlskranlenkasse daselbst war. - An Stelle des infolge unbefriedigenden Gestindheils- zustandes zurückgelretelien Sladlrats Süße in Zitln ri wurde in der Sitzung des Stadtverordneten-KollegiumS Stadtverorvncien- Borsleher Werner einstimmig gewählt. — In L o d e ri b a ch Hai sich ein Ausschuß zur Errichtung eines Kaiser I o t e p h - D e n k m a ! s geoildet, ru den alle deutichen Vereine Vertreter entsandten. Zum Obmann wurde Bürgermeister Joses Umlaust, zum Stellvertreter Sladtrctt Gcore Träuka gewählt. — Militärgericht. Wegen Beleidigung hat sich vor dem Kriegsgericht der 32. Tiviilon der 1871 zu Mockau bei Leipzig geborene Rittmeister Friedrich Wilhelm Alexander Goittnrd vom 18. Huiarcn-Rcgnuent in Großenhain zu verant worten. Nach der Anklage soll G. im Dezember 1901 aus dem Kascriienhost des Grvßenhaiuer Regiments einen uizwOchcii nach Dresden verzogenen Kauiuiann dadurch beleidigt haben, daß er ihm den Vorwurf der Stänkeret machte. Ans der Beweisauf nahme ergab sich 'rügender Sachverhalt: Der angeblich Bcleidigie gehörte zu den Lieieranlen für die Zeu!ralnerka»ssiteile des Großenbainer Regiments, da man aber mit seinen Lieferungen nicht mehr zufrieden war, faßte die zuständige Komini'lion. der der Angeklagte angchörte, den Beschluß, mit dem bisherigen Liescraiiren abzubrechen und die Licstrnngcn anderwert zu vergeben. Die>er Beschluß lvurde vom Regimeiits- lommaiircnl gntgeneißcn. öiitt'.ncistcr G. traf am ielben Tage den Kaufmann i»r Kaseriienbereich und teilte ihm persönlich den gefaßten Beschluß mit. Dabei soll nun der Angeklagte — die'cr bestreitet es - bcinerkl haben, der Llngeredete solle mit den „Stäiikercien" au'hören. Rillmcistcr Gontard hat sich nach dem Zuiammeiitrei'cn sofort zuin Regiinentskoniinandcur begeben, diesem die Erledigung des Auftrages gemeldet mir dem Hirrzu- süaen, er freue sich, daß er sich keines Schimpfwortes bedient habe. Dieses ainfällige Verhalten erklärt der Angeklagte damit, daß der in Frage koinmendc Kaufmann sich in Großenhain keines guten Leumunds erfreut Hobe, sondern als ein streit süchtiger Mann bekannt gewesen sei, der viel mit dem Gericht z» tun gehabt habe. Weil er der Ansicht sei. daß dieser der erste sein würde, der ihn verklage, wenn er sich zu Be leidigungen hiurcißen lasse, habe er sich sofort zum Obersten begeben, um diesem zu melden, das letzteres nicht geschehen sei. Zwei Tage nach dein Vorfall erhielt der Angeklagte eine» Brief, in dem der Kaufmann Aufklärung über den ihm angeblich ge machte» Vorwurf verlangte Das Regiment hat die Heraus- gäbe des Brieses verlangt, jedoch vom «Angeklagten die Antwort erhalten, er habe das Schreiben dem Rechtsanwalt Dr. Bartels- Großenliain, der als Verteidiger fungiert, zur freien Verfügung »bcrgcbe». Daraus ordnete das Kriegsgericht eine Haus- iuchung in der Expedition des genannten Rechtsanwalts an. doch blieb der Briet verschwunden. Der Gerichtshof ist zwar im Besitze einer Abschrift, doch erklärt der Schreiber des Brieses selbst, daß diese mit dem Original nickt genau übercinitimme. Regimentskommandeur Sbcrst Freiherr von Lindcman bekundet, daß der wenig gute Lcmniind des Kaufmanns, sowie die Unzu friedenheit mit seinen Lieferungen der Grund zu dem Wechsel gewesen ist, wenn es auch möglich sei, daß er gelegentlich einmal geäußert habe, er wünsche nicht, daß Offiziere des Regiments öffentlich verklagt würden. Der Kaufmann dagegen war der Meinung, die wirkliche Ursache sür die Entziehung der Liefe rungen sei sein Streit,mit Rittmeistre G. Da er ausschließlich für das Militär geliefert habe, habe er durch die Entziehung seine Existenz in Großenhain ciiigebnßt und wolle deshalb noch gegen den Angeklagten Schadenersatzansprüche erheben. Wie der Verteidiger in seinem Plaidoper hervorhcbt, itt der erwähnte Brief nicht deshalb vernichtet worden, weil man glaubte, er könne in einem etwaigen Beleidigung-verfahren eine große Rolle spielen: die Vernichtung des Schreibens sei vielmehr per sönliche Sache gewesen. Das Urteil lautet aus Freisprechung, indem das Gericht zur Begründung ansführt, es habe den Schuldbewcis nicht in vollem Umfange sür geführt erachtet. Selbst wenn der Brief hätte hcrbe'.geschafst werden können, würde er nicht zur Verhandlung ausgcrcickt haben. — Tie in so mamiigsacher Hinsicht anregende und interessante o ^ ; -e-. Ausstellung von Plänen und M od e l l e n mnsteigültiger . , --gegen lleiiier F a m i l i c » h ä u s er iBockalle des KtiiistaiisstelllliigS- ^^I!,?i,l ^c ^ Betrugs. ^>m Lom.','!g^n"ielwn FMrr^ - ^ blicken, daß er soeben von der Großmutter mehrere lausend — Gestern war es dem Ehepaar Carl Gottlieb und Juliane Friederike Müller. Dresden-Neustadt, Lützowstraße 29, ver gönnt, die goldene Hochzeit zu begehen. Das würdige Ehepaar leistete au 30 Jahre der Firma Clemens Müller G. m. b. tz., Nähiiiaschincnfabrik, treue Dienste. Im Aufträge des Königs wurde dem Jubelpaare eine Ehrenbidel überreicht. — Das in Dresden-Neustadt, Ecke Bischofsweg und Königs- brückcr Straße gelegene, gern besuchte Konzert- und Ball- Einblissciiient „Deu tsche Reichs krone" ist von den durch die tüchtige und umsichtige Bewirtschaftung von Ncumanns K'onzerthaus bekannt gewordenen Poctzichcn Eheleuten käuflich erworben worden. - Für dieses Jahr ist ans der böhmiicheii Elbstrecke der P e rs o n e n - D n in p s s ch i s s v e r ks h r eingestellt worden. Er begann am 12. März, somit hat er dort an 2 .6 Tagen stattge- siiiideii: während dieser Zeit war der Elbwassc>sta»d »icist günnig. — Franckcs K a is e r > P a » o ra m a, Prager Straffe 48, 1. Eig.. gegenützer den, „Hotel Europäischer Hof", fübrt uns diese Woche in daä »laleijsche Salzkauimeraut mit seine» groffartrgc» Getzirgsk ffeln, lieblichen Seen „Nb toienden Bäche», sowie den Iv llbekanntcn Salziverke« in Hali- sladl, Ischl und Ebenice. — Daö „Panorama inIec» alional", Maricnsiraffe lk, l. Eloge, schrägüber den „Drei Raben', dringt Pente herrliche Aunravmcn von der deutschen malerischen Schweiz zur Ausstellung und zwar eine schöüe Wanderung von Schaffliaus»», Rpeinsall, Taniina- quelle, Zürich re. — Daü „ WeIl - Pa » v ra in a ", Waisenpausffrahe >5, I. Elage, üel» diese Woche aus: Die 2. Serie der bairischen Pracht Schlösser Hopcnschwmigau. Lindcnpos, Berg und den Starnberger Sec. Die Gläser sind sür jedes Auge paffend. — Die heutige Nummer d. Bl. eiithält4 Sonderbcilagen Für die Gemiiiiciiislnge einen Prospekt für K ii che ne i» rich- liingeil und Luxusmöbel vo» der Firma F. Beruh Lange, hier, Amalieiisiiaße. und eine Zigarre» - Preisliste von A. D ü r » i n g e r L C o. i» Herriilnit: sür Dresden-Altstadt einen Pimpelt, Großmanns Näliniaichi ncn hciresseiid, und siir Dresden-Neustadt eine Preisliste der billige» Welhiiachts- Räunilings-Woche von Ferdinand Apel, Bautziier Straße 39. — In L e p v e rs d o r f bei Rndeberg war am Freitag der etwa 24 Jabrr alte, erst kürzlich verheiratete Steinbrecher Groß maul, mit dem Absprengeii des Gesteins bcjchäsiigt. Hierbei löste sieh über ihm eine Partie Steine »nd schlug dem Unglückliche» die Scbädeldecke ein. Großmauii war aus der Stelle tot. — Soweit bis jetzt seststeht, soll am 1. Dezember nachmittags die Inbetriebnahme des zweiten Gleises zwischen Dobeln und Ni eder st r i c g i s statlsinden. Ferner ist in Aussicht genommen, die neuen Güterverkehrsanlagen auf dem Bahnhöfe Döbeln-Ost vom 11. Dezember ab dem öffentlichen . . h , Verkehre dienstbar zu machen. — Tie Abrechnung von dem in Nossen obgehaktencn Heimaisseste ergab an Einnahmen 4863,91 Mk., an Aus- gaben 2462,68 Mk.. sodaß zu annsten des Verschönerungs- Vereins ein lleberschiiß von 2401,23 Mk. verbleibt. Die Un kosten sür das BiSmarck-Denkmal beklagen 9019,62 Mk., die Ein> Mark geerbt habe. Diese Erbschasisgcichichte war erlogen. Der Händler ließ sich täuschen und lieferte dem K, ein Motor fahrrad und Bestandteile im Werte von mehreren Hunden Mark, ohne bis jetzt Bezahl»»« erlangen zu können, Kittner wird wegen Krcdilbetruas zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. — Ter j875 in Dippoldiswalde geborene, in Königstein woh nende Brcltschneider Pan! Robert Hugo Mittler batte bis zum Frühjahre d. I. vom Stadtrai zu K'öniastcin Armeniintcr- stntzliiig cuipsanflcn, weshalb ihm auch der Besuch von Schank stätten und Tcmziokalen untersagt wurde. Trotzdem erschien er Ende Juni im Tanzsaale zum „Deutschen Hailie", wurde aber von einem anwesenden Schutzmann kiinausgebracht. Ans Aerger darüber schimpfte und tobte Mittler und beleidigte 'den Beannen durch spitziae Redensarten. Das Königsiciner Schösscngcricht diktierte dem wegen Beleidigung zweimal vorbestraften G. 2 Wochen GciänaniS und I Woche Hast zu. Der Angeklagte legte Bcru'iing ein, aber a»ch die Amtsanwaltichast focht das Urteil an, während sich der Stadtrat zu Köniqste>n dem Ossizial- versahren als Nebenkläger aw'chloß. Die 4. Strafkammer er hobt die Strafe aus 2 Monate Gesängnis und legt dem An geklagten die Kosten beider Instanzen auf. — Verworfen wird die Berufung des Schlossermeiitcrs Eduard Karl Johann Köhler aus Cotta, welcher vom Schönengericht wegen Beleidigung eines Vollstrcckiincisbeamtcn und der städtischen Banpolizeibeamte» zu 40 Mark Geldstrafe verurteilt worden ist. — Amtsgericht. Der K irischer Max Adolf Hermann fuhr am 26. Juni aus der linke» Seite der Fahrbahn die Scharfe» hergstraße mit einem Lastfuhrwagcn entlang ans eine ebenda gehende 76>ährigc Fm» ;n, die an Schwerhörigkeit litt »nd daher das hinter ihr herkommcnde Geschirr nicht hörte. Die Frau wurde von einem Pferde tiiiigestoßcn, und der Wagen ging ihr über beide Füße. Ein hiittilko»»iie>ider Laternenwärter leistete der Verunglückten die erste Hilfe: die Fra» imißte längere Zeit im Krniikenhaiisc znhriiigen, wo ihr ein Fuß amputiert werden mußte. Der Unfall hatte weiterhin ihre Eiiineseriing in das Siechenhnus ziir Folge, i» dem sie sich noch befindet. Der nnnniclir wegen Körperveriehiing nngeklagtc Gesclmrsührer Hermann ist dci Mei >i»»g. daß auch der Frau ein Teil der Schuld an dem Unfälle heiziimesseii sei. da sie, namentlich bei ihrer großen Schwerhörig kcit, nicht die Fahrstraße, sondern die Fnßgängcrbahn als Wog hätte benützen sollen. Die Hauptschuld liegt für den Angeklagten kedoch darin, daß er verbotswidrig ans der linken Seite gefahren ist, wodurch allein der Unfall verschuldet ist. Das Urteil lautet ans 6 Wochen Gefängnis. — Der Markthelser Theodor Richard Leiischiicr genannt Petrick hatte sieb Anfang August einer Schank wirisehesmu gegenüber als Chauffeur eines BaiimeisterS aus gegeben, der angeblich verreist sei, in dieser Zeit wollte er die Frau in dem Automobil leines angebliche» Herrn spazicrenfahren, wenn sie das nötige Benzin bezahle. Durch diese Vorspiegelung, die L. auch einem Manne gegenüber gebrauchte, erschwindelte er nähme» hierfikr 9407,79 Mk,. sodaß auch hier noch em kleiner > sich von den beide» Veiivtie» insgesamt 16,40 Mk. Der Auge Ueberschnß verbleibt. I klagte hat schon in ähnlicher Weile manövriert, er verbüßt denn - Ordern ». 25. November Im Mühlgraben bei der auch deshalb in der LandeSanstalt Bautzen Strafe: für die obigen Papierfabrik Uoßmühle Borsteudors Wunen zwei Mädchen des I beiden Fälle erhält er eine Zulatzstrase von 1 Monat Gesängnis. Dresdner Nachrichten. Str. »28. Seile ». M» Sonntag. 2«. November