117, 22. Mai 1916. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhanvcl. 3433 Bruno Lassirer in Berlin Deutsche Sonette von Joachim Hreiherrn von der Golz Preis geheftet r Mark, gebunden Mark 2>.b0 Deckelzeichnung von Max Slevogt 4^7ichl am Schreibtisch sind diese Sonette gedichtet, sondern in der Muße des Schützengrabens, in Er- ^ ^ Wartung des Angriffs und nach schwer errungenem Sieg. Jedes Work ist icidcnschastlich als Ge füllt, als Handlung erlebt. Und alles Erleben ist zu Gedichten geworden, die mit Heim und harmonischem Klang die gräßlichen Wahrheiten dcö Krieges veredeln. Der Verfasser, dessen „Eiserne zehn Gebote an die deutschen Krieger" vor einigen Monaten schon Aufsehen gemacht haben, ist Artillerieoffizier. Als Infanterist hat er die Kämpfe um die Lorettohöhc milgemacht und sich dabei das Kreuz erster Klaffe erworben, was er dichtet, ist gewissermaßen ein Kriegstagebuch in Soncllenform — das Lagebuch eines Dichters von selten starker Begabung, von dem in Zukunft sicher oft noch die Kcdc sein wird. Diese Sonette sind vielleicht das Stärkste, was während des Krieges und von Kriegern selbst gedichtet worden ist. Kein anderer hat diese schonungslose Anschaulichkeit und zugleich den hohen Schwung, die Wahrheit künstlerisch und sittlich zu erhöhen, ihr die Zlügel der Dichtung wachsen zu lassen. Nirgends ist der Krieg wahrer und nirgends größer begriffen und geschildert worden. Man sicht die realen Stimmungen vor Auge», die diese formschön gebändigten Ausbrüche entstehen liegen — und sicht zugleich den Menschen, der wie ein junger Held, ergriffen aber unerschütterlich dasteht. Diese Sonette sind wirklich „deutsch^ im höchsten Sinne, nämlich im Sinne von Schiller und Kleist. SSIÄSI2IÄSWS!öWSISWIÄSWIÄSSWIÄSWSWSWS!SWSWSWSWSWSWSW Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 83. Jahrgang. 460