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261, 9. November 1911 Nichtamtlicher Teü. Börsenblatt d. Ltschn. Buchhandel. 13739 (1527—1529; 1530; 1536); die erste vollständige Ausgabe der Lutherschen Übersetzung (Wittenberg: Hans Lusfl 1534) und die Ausgabe letzter Hand (Wittenberg; Hans Lufst 1544—1545) und schließlich die Übersetzung von Joh Dietenberger (Mainz: Peter Jordan 1534), sämtlich in schönen und meist in Maroquinleder gebundenen Exem plaren. Don der niedersächsischen Bibel sind die Drucke; Lübeck; Stephan Arndes 1494; Halberstadt 1522 und Lübeck; Ludwig Dietz 1533 vertreten; von der deutschen Bibel im ganzen also nur wirklich wertvolle Ausgaben, die Marksteine in der Geschichte ihrer Übersetzung bilden. — Daß die englische Bibel durch eine verhältnismäßig noch größere Anzahl (35) einzelner Ausgaben repräsentiert wird ist nur natürlich. In einem Aufsätze über das Jubiläum der englischen Bibelübersetzung im Börsenblatt Nr. 145 vom 26. Juni d. I. sind die bemerkenswertesten davon namhasi gemacht worden. Bis auf die Unika sind sie fast alle auch bei Huth zu finden. Besonders zu erwähnen ist Tyndales Pentateuch (Rmprsntsck at kllsrlkororv in tks lsvlls ok Hesse kx me Hans I-ukt 1530), von dem im ganzen nur drei uoll- ständige Exemplare bekannt find, und Coverdales Über setzung (1535 vermutlich von Chr. Froschauer in Zürich ge druckt), von der überhaupt kein komplettes Exemplar exi stiert; auch das vorliegende ist durch Faksimileblätter er gänzt. — Außer den genannten Bibeln kommen noch wert volle französische, italienische, spanische, isländische, irische, welsche und andere Übersetzungen in der Sammlung vor. Holzschnittwerke des 16. Jahrhunderts. Die Holzschnittwerke des 16. Jahrhunderts aus der Huth-Sammlung sind ihrem größeren Teile nach deutschen Ursprungs, und schon deshalb ist es nicht mehr als recht und billig, wenn sie hier — wenn auch nur kurz — er wähnt werden. Da ist die »Turckisck Okronioa, von Johannes Adelphus (Straßburg; Martin Flach 1513. 2°) und desselben Autors »Barbarossa» (Straßburg; Jrh. Grüninger 1520. 2"). Da sind außer einigen illustrierten Inkunabeln deutsche, italienische, spanische und französische mit Holzschnitten geschmückte Ausgaben und Übersetzungen der Fabeln des Aesop aus dem 16 Jahrhundert (Basel; Jacob von Pforzheim 1501. 2"; Venedig; Manfredus de Bonellis 1508. 4»; Sevilla; Jacob Cronberger 1521. 2°; Lyon; Huguetan krsrss 1540. 4") — Dann folgt eine an sehnliche Reihe von Drucken des »blmblsmatum liker» von Andreas Alciatus aus den Jahren 1531—1546, an fangend mit der ersten Ausgabe, die am 28. Februar 1531 in Augsburg bei Heinr. Steyner erlchien. — In sehr schönen Exemplaren sind die Werke Jost Ammans vertreten; -Em neuw Thierbuch, (Frankfurt 1569 und die spätere Ausgabe von 1592); die »loones klovi Tsstamsnti« (1571); »Neuwe Livische Figuren, (1573); die »Insixnis 8ssras Oassarsas Nsssstatis, (1579): die »^ntkologis gvomioa» (1579); der »Olsrus totius Romanos ssslssias« in lateinischer und in deutscher Ausgabe (1585); ebenso das »Ozmasosum», das Frauentrachtenbuch (1586); die »Künstlichen und wolgerissenen Figuren der sürneinbsten Evangelien» (1587); das »Kunst- bllchlein« (1599); 53 Probedrucke Ammanscher Holzschnitte und, nebenbei bemerkt, auch eine Folge von Radierungen; 79 Bildnisse der Mitglieder des baierischen Hauses (es wüßten eigentlich 80 sein). — Unter dem Titel »Lntitkesis kigurata vitas Okristi st L-ntiokristi, sind eine latei nische und drei deutsche Ausgaben des »ksssionals Okristi null Lntiskristi», mit Holzschnitten nach Lucas Cranach eingereiht worden, sämtlich -ohne Ort und Jahr« erschienen, zum Teil aber in Wittenberg bei I. Grünenberg um 1521 gedruckt. — Weiterhin sind zu erwähnen des Apianus; Ooswograpkisus libor (Landshut; I. Weyßenburger 1524); Auerswalds Ringerkunst (Wittenberg; H. Lufft 1539); die Bambergische Halsgerichtsordnung (Bamberg; Hans Pfeil 1507); von H. S. Beham dis »msss null proxoroio cksr Ross» (Nürnberg 1528), zwei Ausgaben der >lliklisss kistorias, »rtiüoivsissimo äspistao« (Frankfurt 1537 und o. I.), die »TFpi in Lpovalipsi ckoavais ckspioti» (Franks. 1539); unter Bidpai geordnet; »Dis ist das buch der wyszheit der alten wyszen, (Straßburg; Grüninger 1501) und -Der alten Weifenn Exempel sprüch» (Straßburg; I. Fröhlich 1539); von Bonaventura; Die Legend d. heyl. Latters Francisci (Nürnberg; Höltzel 1512) u. a. mehr. Es ist eine stattliche Reihe, und man muß dabei bedenken, daß es sich nur um die Buchstaben A und B der alphabetisch angeordneten Sammlung handelt und daß auch daraus wiederum nur eine Auswahl getroffen ist. Englische Literaturdenkmäler. In ganz besonderer Reichhaltigkeit enthält die Bibliothek Denkmäler der frühen englischen, namentlich der dramatischen Literatur und der Volkspoesie, darunter viele Drucke, die nur in sehr wenigen Exemplaren, gar manche auch, die nur in dem einen hier vorliegenden bekannt sind. So die englische Übersetzung von Eurialus und Lucretia des Lsvoas Syl vins: Tks qooälz- kistorz- ok tks Most nobls soll kssntikul 1-S(lz- l-uorss . . . L ok ksr lovor Lurialns (London; John Kynge 1560); dann »Tks lsmsntskls anä trus tragsäx ok dlastsr Lräsn ok Rsvsrsksm in iiovt», die dritte Ausgabe (1633); von Robert Armin; »Rools upon kools, or, sixs sortss ok sattes« (London; Will. Feibrand 1605), >L nsst ok vivoiss» (London; John Deane 1608), »Tks kistorx ok tks tovo maicks ok dloro-OIsolis» (1609) und »Tks Italien to^Ior sock kis koz-, (1609); »Tks storx ok tko moste noble anck vortkz» Lxngo Lrtkur (London; William Copland 1557 und London; Thomas East um 1580). Von Bacons »Lssszws» sind sechs Ausgaben verzeichnet, die erste vom Jahre 1597 und die »letzter Hand, von 1625; die übrigen vier liegen dazwischen; ihnen folgen andere Werke desselben berühmten Verfassers in den Originaldrucken. — Ein nicht geringer Kampf wird um dis unvergleichlichen Sammlungen von »Lallaäs» entstehen, die in srühen Einzeldrucken in beträchtlicher Anzahl vorhanden sind. Die erste davon, die 334 Stück umfaßt — der Katalog braucht zu ihrer Beschreibung über 17 Seiten —, wurde von Henry Huth vor rund 40 Jahren für 500 F gekauft; eine zweite Kollektion stammt aus der Corser-Sammlung; eine dritte war früher im Besitze von George Daniel und wurde aus der Versteigerung dieser Bibliothek für 750 ^ er standen. Das war im Jahre 1866. Es wird sich ja zeigen, wie sehr sie in der Wertschätzung der Amateure inzwischen gewachsen sind. — AuS den Auklionen der Bibliotheken von George Daniel (1866) und Reo. Thomas Corser (1867—72) hat Huth übrigens die größten Schätze der englischen Literatur erworben, die seine Sammlung überhaupt beschließt. — Es wird genügen, nur noch einige wenige Bücher zu nennen, die in den vorliegenden Ausgaben nur in einem Exemplar bekannt sind wie »L marvollous kistor^, iotitulsä llsvars tks oat» von William Baldwin (London 1584); -Tko kistorzr ok 8usanna« von George Ballard (London 1638); zwei Ausgaben von »Tks kistorx ok 8ir Ilsvis ok 8ontkampton, (Aberdeen 1630 und London 1662); -Tks lloolc ok kortuvs» (1698); John Bradford; »Tks somplavnt ok vsritis« (1559). — Aber auch unter den übrigen sind noch viele, die ein außergewöhnliches Interesse be anspruchen können, so die Folioausgabe der »Oomsäios anä Trazsäiss« von Francis Beaumont und John Fletcher (London 1647) nebst einer größeren Reihe von Originaldrucken der einzelnen Stücke. Gut vertreten mit 20 ihrer etwas lasziven Lustspiele und Dramen ist auch Aphra Behn 1780»