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Redaktioneller Teil. -U 6. 9. Januar 1913. des 16. Jahrhunderts. Wir erwähnen als ein Produkt der Mainzer Presse: Peter Schöffer 1473° ^ Mainz, also die 3. Ausgabe, in modernem blauem Maroquineinband für F 52.10.— ^ 1050,—) und stellen drei Bücher, die zufällig in beiden Katalogen Vorkommen, zum Vergleich der Preise einander gegenüber: ünstinus: Upitonas. Vsveälx: kbiiippns llstri 1479. 2" Barnard, ein etwas ausgebessertes Exemplar in Perga menteinband: F 3.10. —; Ellis, ein schönes Exemplar in Juchtenleder: »k 6.10. —. Lnsebink: Otuomooo. Vknoäig: Lrlr Uatckolr 1483. 41 Barnard, ein wasserfleckiges Exemplar in Halbkalbleder- eindand: F 4.4. —; Ellis, schönes Exemplar in rotem, französischem Maroquin: -k 11.11.—. 1489. 2°. Beide Exemplare ziemlich gleichwertig, das eine mit Rostflecken im ersten Blatt, das andere hier und da ausgebessert, einige Worte im Anfang faksimi liert; Barnard: »e 2.2.—; Ellis: ^ 4.10.—. Mit der 17. und 18. Fortsetzung bringt dann Leo S. Olschki in Florenz den dritten Band seines großen Ver zeichnisses: »Obvix ck« livi-68 Llliüans rar-68 6i onrisux- zum Ab schluß. Die vorliegenden Teile enthalten: lüvrss ä Kxarss äss XV- tzl X VI- sidelss: Ileolo krsvesiss. Deals bollanckLiKs (Nr. 3747 bis 3980) und sind, wie gewöhnlich, wieder auf das reichste illustriert. Der Preis des Katalogs ist 6 Francs. Es fällt darin besonders 'auf: ein Terenz, lateinisch und französisch (Paris: Ant. Verard ca. 1500), mit vortrefflichen Holzschnitten für Lire 12 500.—, eine kleine Sammlung von »lrmusns <l« cbovLlöiis kisllyaiL,, darunter Berinus (1521), Gyron le Courtois, eine Kollektion von 36 gedruckten lüvi-ss ä'donrs», die in 29 Tafeln illustriert ist, und schließlich ein bisher unbe- schriebener Druck von Gerardus Leeu in Antwerpen: Loi-as sä usaor kowLunm (ca. 1482), auf Pergament gedruckt, mit inter essanten Holzschnittbildern und -Bordüren, zum Preise von Lire 8000.-.») Besonders reichhaltig ist die katholische Theologie durch Kataloge vertreten. Joseph Baer L Co. in Frank furt a. M. haben von ihrer schon früher erwähnten »Tvsoiows estdolies, den dritten bis fünften Teil (Kat. 570. 571 u. 605) veröffentlicht: 4as esnovieum; Homiletik und Mystik; Kirchen- geschichte I: X—ll>; zusammen 6559 Nummern. Dabei ist das Verzeichnis noch nicht abgeschlossen, sondern wird noch in weiteren Katalogen fortgesetzt werden, so daß es schließlich an die 15 000 Bücher, wenn nicht mehr enthalten wird. Wie bekannt, umsaßt es die vier Bibliotheken von Franz Lader Kraus, Friedr. Schneider, L. Dacheux und F. I. Scheufsgen und ist darum besonders an älterer Literatur sehr reich; wir verweisen, um nur ein Beispiel zu nennen, auf die Werke von Geiler von Kaisersberg im 4. Teil mit den historischen und bibliographischen Untersuchungen darüber von L. Dacheux. — Nur zu nennen sind die beiden Kataloge Nr. 18: »Katholische Theologie, der Herderschen Buchhandlung in Berlin (3116 Nummern) und Nr. 4: »Theologie, von B. Herder, Verlag in Wien (2702 Nummern), die mehr praktischen Be dürfnissen dienen, indem sie in der Hauptsache neuere Literatur verzeichnen. — Bedeutender wiederum mit ihren 5826 Nummern sind die beiden Kataloge XI und XII der I. I. Lentner'schen Hofbuchhandlung (E. Stahl) in München, in denen sich übrigens auch manche Reformationsschriften und mit einer ge wissen Bevorzugung schöne, holzschnittgeschmückte Drucke des 16. Jahrhunderts finden. Als ein bekannter Spezialist auf dem Felde der Judaica ist I. Kaufsmann in Frankfurt a. M. mit seinem neuen Katalog Nr. 66 (enth. die Bibliothek des Rabbiners vr H. Groß, Augsburg) zu nennen, der u. a. auch ein Exemplar des un- *> Ein Katalog von Ludwig Roscnthal in München: »öidlio- tdecs Uturgica« wird späterhin eingehender zu erwähnen sein. gemein seltenen 6maI<Mll8 librorum bgbraeorum Uiblioikseas Loäi^ianas von M. Steinschneider (Berlin 1852—60: 500 enthält. Für ein Pergamentmanufkript der hebräischen Bibel aus d. I. 1489, das nach den zwei beigegebenen Tafeln sehr hübsch geschrieben und ausgemali zu sein scheint, ist leider der Verkaufspreis nicht angegeben. Das soll Wohl bedeuten, daß man Gebote erwartet. In der Gestalt eines großen und dicken, in starke leinen bezogene Deckel eingebundenen Bandes erscheint der Katalog 50 der Buchhandlung von Burgersdtjk L Niermans in Leiden über Klassische Philologie und Altertums kunde, der dafür aber auch 3 netto franko kostet. Er zählt 548 Seiten und enthält nicht weniger als 16 441 Nummern. Am zahlreichsten sind darin die griechischen und lateinischen Autoren vertreten, besonders wenn man noch die stattliche Abteilung der Neulateiner hier anschließt; die übrigen Disziplinen, wie Grammatik, Lexikographie, Literaturgeschichte, Geschichte, Geographie, Archaeologie, Epigraphik usw. sind verhältnismäßig schwächer; vor allen Dingen fehlen darin die großen und teueren Werke, wie unter den Scriptores zuineist die ältesten und wertvollsten Ausgaben. Sonst würde man ihn aber auch als ein wahres Nachschlagebuch betrachten können. Die Preise sind niedrig, nur muß man beachten, daß sie in holl. Gulden (ä 1.70) ausgedrückt sind. — Während hier das ganze Gebiet behandelt ist, gibt der Katalog 233 von Simmel L Co. in Leipzig nur einen Ausschnitt, von der klassischen Archäologie das »Zsgmsvtum Ii klistoria, 600 miries (Nr. 8971 — 12956), in dem aber neben den billigen Büchern auch die umfangreichen Sammelwerke und kostbaren Einzelpublikationen, die ins Geld gehen, den ihnen gebühren den Platz finden. Spanische und portugiesische Sprache und Litera tur bildet den Inhalt des Kataloges 608 von Joseph Baer L Co. in Frankfurt a. M., in dem der vierte Teil der Bibliotheken von Ad. Mussafia und Gustav R. v. Emich zum Angebot gebracht wird. Ein noch ausstehendes fünftes Ver zeichnis soll dieser bedeutenden »Libliotbsea RoniLviea, dann den Abschluß geben. Bedeutend ist auch der vorliegende Katalog für sich allein, bringt er doch eine reiche Auswahl seltener und gesuchter Bücher, von denen die teuersten aller dings in die Kategorie der Lun-wc-ma gehören, wie Molina: dem Besitze des Kaisers Maximilian von Mexico (^2000. — ) u. a. Aber auch die eigentliche spanische und portugiesische Literatur ist reichlich vorhanden, wie die zahlreichen Ausgaben der Werke von Calderon, Cervantes, Lope de Vega, Camoens usw., des Cid und anderer Romanzen es belegen. Am Schlüsse findet sich noch eine kleine Abteilung von vier spanischen (und portugiesischen) Drucken des 15. Jahr hunderts aus Sevilla, Valencia, Leiria und Toledo, deren Preise sich zwischen 1400 und 2000 ^ bewegen. An die Spitze der Kataloge, die deutsche Sprach wissenschaft und deutsche Literatur behandeln, stellen wir den Kat. 110 von Friedrich Meher's Buchhandlung in Leipzig, der »u. a.< die Bibliotheken von Ludwig Salomon, dem Verfasser der Geschichte des deutschen Zeitungs- Wesens, und von Prof. Lyon, dem Herausgeber der Zeitschrift für den deutschen Unterricht, umfaßt, deren Besitzer beide ver storben sind. Der Katalog erhält durch diese beiden Biblio theken seine besondere Signatur; überrascht kann man nur darüber sein, daß Salomon nicht mehr als rund hundert Bücher über Zeitungswesen, Presse und Buchhandel besessen hat, wie man das aus dem Umfang der bez. Abteilung schließen muß, in der allerdings sein Handapparat fehlt, der an den Anfang des Verzeichnisses gesetzt ist und dort mit K 125.— angeboten wird. Das ist für »ca. 2500 Aus schnitte, Aussätze, Abhandlungen und handschriftliche Skizzen und Notizen, sicher ein billiger Preis; denn es kommen nur fünf Pfennig auf das einzelne Stück. — Das >u. a.« (unter anderem) im Titel ist nicht unwesentlich und darum hier auch besonders hervorgehoben; es ist eine Pflicht des Antiquars,