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„Das Schulbuch ist das erste Fachbuch" Schulbuchwerbung im Rahmen der Fachbuchwerbung Im Rahmen der »Fachbuchwerbung 1937« führt die Reichs arbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Schulbuchverleger eine Sonder werbung für den Kauf neuer Schulbücher durch. Unter dem Motto »Das Schulbuch ist das erste Fachbuch« wird Schülern, Lehrern und vor allem den Eltern der Gedanke nahegebracht, daß nur der Kauf neuer Schulbücher den jungen Menschen von vornherein in die richtige Beziehung zum Buch zu setzen vermag. Man kann von einem Jungen, der als Buch, mit dem er arbeiten soll, einen alten, zer- lesenen Schmöker in die Hand bekommt, nicht erwarten, daß ihm der Begriff »Buch« klar werde, daß er erkenne, welche Bedeutung das Buch für sein ganzes weiteres Löben haben wird. Der kulturpolitische Sinn der Aktion ist also, dafür Sorge zu tragen, daß junge Menschen durch den Gebrauch neuer Bücher in ihrer Lesefreudigkeit und ihrem Lerneifer angefpornt werden und auf diese Weise zur rechten Freude am Buch gelangen. Im Interesse des deutschen Sortimentes wird damit gleichzeitig eine Eindämmung des Handels mit gebrauchten Schulbüchern erreicht werden, der sich in den vergangenen Jahren als schwere Behinderung für den Absatz ausgewirkt hat, bis im Früh jahr 1938 durch die Reichsarbeitsgemeinschaft erstmalig eine Werbung speziell für das Schulbuch durchgeführt wurde. Als Werbemittel werden in diesem Jahr eingesetzt: Eine Bild - mater, die das offizielle Plakat der Fachbuchwerbung, jedoch in Verbindung mit dem Text »Das Schulbuch, das erste Fachbuch« zeigt und an die gesamte deutsche Presse zur Verteilung gelangt ist. Unter der Bildmater steht ein besonderer Text, der aus die Bedeutung und die Wirkung des Kaufes neuer Schulbücher hinweist. Ferner ein Plakat, das eine Vergrößerung der Bildmater aus Din A 2 dar stellt und in Schwarzosfsetdruck aus gelbem Papier hergestellt ist. Dieses Plakat geht allen Sortimenten, die sich bisher für Schulbücher eingesetzt haben, in mehreren Exemplaren zu und soll an die Schulen zur Verteilung gebracht werden. Bestellungen von Firmen, die keine Plakate erhalten haben oder weitere Exemplare wünschen, sind an die Arbeitsgemeinschaft der Schulbuchverleger (Leipzig C 1, Hospital- straße 27) zu richten. Die Pressepropaganda, die von der Pressestelle der Reichsarbeitsgemeinschast für Deutsche Buchwerbung durchgesührt wird, setzt außer der bereits genannten Bildmater Artikelserien ein, die ebenfalls der gesamten deutschen Presse zugehen. In Aufsätzen von Erich Langenbucher und anderen mit dem ganzen Umfang der Frage vertrauten Schriftleitern wird der Presse damit Material zu einer gründlichen Aufklärung der Leserschaft geboten. Dieser allgemeinen, im Rahmen der Fachbuchwerbung veran stalteten Propaganda muß sich nun aber eine ebenso intensive und ebenso wirkungsvolle Eigenwerbung des deutschen Sortiments an- schließen, wenn das Ziel erreicht werden soll. Es wird dcckei vor allem darauf ankommen, die Elternkreife zu erreichen, bei denen letztlich die Entscheidung über den Kauf neuer oder gebrauchter Schulbücher liegt. Hierzu ergeben sich mannigfaltige Möglichkeiten. Die Bildmater eignet sich ausgezeichnet zur Herstellung von Hand zetteln und kann zu diesem Zweck von der Pressestelle der Reichs- arbeitsgcmeinschaft für Deutsche Buchwerbung (Berlin W 8, Mohren- straße 65) kostenlos bezogen werden. Das verteilte oder anzufordernde Plakat gehört nicht nur in die Schulen, sondern ebenso in das Schau fenster. Die Bildmater gibt außerdem einen vorbildlichen Blickfang für Zeitungsanzeigen einzelner oder zu diesem Zweck vereinigter Sor timente. In Anbetracht der umfangreichen Mitarbeit der Presse sei aus dieses Werbemittel »Zeitungsanzeige» besonders hingewtefen! In den örtlichen Werbegemeinschaften lassen sich Möglichkeiten zum Ver teilen von Handzetteln und zum Aushang des Plakates leicht er mitteln. Hier sei vor allem an Versammlungen der Bewegung und der Organisationen gedacht, an denen vorwiegend Familienväter oder -mütter teilnehmen (Bund der Kinderreichen, NS.-Frauen- schaft!). In den meisten Fällen wird sich außerdem ein besonderer Hinweis auf die Schulbuchwerbung in diesen Versammlungen ermög lichen lassen. Schließlich wird der Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulbehörden und den örtlichen Dienststellen des NS.-Lchrcrbundes besondere Bedeutung zukommen. Vor allem die letzteren haben die Möglichkeit, für eine weitgehende Aufklärung in den Schulen durch die Lehrerschaft selbst Sorge zu tragen. Unsicherheit darüber, welche neuen Schulbücher anzuschaffen sind, kann nirgends aufkommen, denn das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat mit Erlaß L III a/356 ausdrücklich bekanntgegeben, daß nur auf den Gebieten Englisch als erste Fremdsprache, Rechenbuch für das erste und zweite Schuljahr (s. S. 250), Volksschullesebuch für das dritte und vierte Schuljahr Veränderungen zu erwarten sind. Für alle anderen Gebiete kommen die Bücher in Frage, die seit Ostern 1936 bereits in Gebrauch sind. Sollten also noch irgendwo Unklarheiten bestehen, so können diese unter Hinweis auf den oben angeführten Erlaß des Reichserziehungs ministeriums schnell beseitigt weiden. Die Propaganda für den Kauf neuer Schulbücher wird im Rahmen der Fachbuchwerbung in jedem Jahr durchgesührt werden. Die in diesem Jahr zu diesem Zweck in den örtlichen Werbegemein schaften geschaffenen Verbindungen werden sich also auch in Zukunft immer wieder als nützlich erweisen. An die Obmänner ergeht daher die Bitte, sich dieser Sonderwerbung mit aller Kraft anzunehmen und nichts unversucht zu lassen, um auch auf diese Weise mit der Arbeit an und der Aufklärung bei der Jugend dem Ziel einer immer engeren Bindung zwischen Buch und Volk näherzu- kommen. Aus der Arbeit der Gaue Versammlung der Fachschaft Buchvertreter der Gaue Hamburg, Schleswig-Holstein, Hannover-Ost Am 27. Ksbruar d. I. fand unter Leitung des Ortsgruppen leiters Pg. Reinhard Müller im Central-Hotel in Hamburg eine äußerst zahlreich besuchte Versammlung der Fachschaft Buchvertreter statt, an der auch die Mitglieder der Fachgruppe Reisebuchhandel mit ihren Firmeninhabern und der Hamburgische Lanbesleiter der ReichSschristtumskammer vr. Bruno Pep» teilnahmen. Nach Erledigung der geschäftlichen Mitteilungen fand eine aus führliche Besprechung der Durchführung der bevorstehenden Fachbuch- Werbung statt. Gaufachschaftsberater Pg. Wilhelm Gundlach kam dabei eingehend auf die Entwicklung des Reisebuchhandels zu sprechen und wies auf die lebenswichtige Bedeutung des Reisebuchhandels für den Verlag hin, der für den Absatz der großen Auflagen mancher Werke die tatkräftige vertriebliche Mitarbeit des Reisebuchhandels gar nicht entbehren kann. Das Rückgrat des Reisebuchhandels aber ist ein guter stammbewährter und kulturbewußter Buchvertreter. Der Redner wandte sich dann besonders der Fachbuchwerbung zu, deren große Bedeutung er für eine ersprießliche Arbeit in den Betrieben herauszustreichen verstand. »Die Betriebe sind uns wieder groß herzig geöffnet und damit fürs erste die .Arbeitsbehinderung' beseitigt worden. Run heißt es, den an uns gestellten Erwartungen in vollem Maße Rechnung zu tragen. Und es ist aufs sreudigste zu begrüßen, daß die Hamburger Fachgruppe Reisebuchhandel mit ihren Mit gliedern den Weg zu uns gesunden hat, um mit uns gemeinsam diese Werbung wirksam und planmäßig durchzusiihren». Nach den mit großem Beifall ausgenommenen Worten Pg. Gnnd- lachS nahm der Lanbesleiter der Reichsschrifttumskammer Pg. vr. Perm zu den Ausführungen Stellung und dankte den Rednern und der Versammlung für die empfangenen Anregungen. Anschließend berichtete der Leiter der Fachgruppe Reisebuchhanbel Pg. Schölzel über die beabsichtigten praktischen Maßnahmen zur Durch führung der Fachbuchwerbung. Nr. 86 Sonnabend, den 20. März 1987 251