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Aoachim von öer Goltz Linst auf der Lorettvhöhe Diese Aufzeichnungen des Leutnants Bruckner find würdig, hinfort neben Hans Grimms berühmtem »Zug des Hauptmanns von Lickerl" zu den großen deutschen Heidendichlungen gezahlt zu werden. Zeichnet Hans Grimm im Lrckertzug das Bild und große Vorbild des gereiften deutschen Berufsoffiziers, der in strenger Tra dition gewachsen, in harter Verantwortlichkeit geschult ist, so ist es bei von der Goltz der ganz junge Kriegs- vffizier mit der ihn leidenschaftlich erfüllenden feurigen Hingebung an das schier übermächtige Kriegserleben, dem, samt feinen Soldaten, hier ein ganz unvergeßliches Denkmal gesetzt ist.-Oen Leser aber ergreift es wie ein Sturm, in solcher Weise teilzunehmen an der Größe und Ehre echten Mannes- und Soldatentunis, über das diese Dichtung einen stolzen Glanz breitet. Nr. 7S Am IV.Iuni erschein, gebunden je Georg Grabenhorst Regimentstag Worte, die ungesagt bleiben, Fragen, auf die es keine Antwort gibt, schwingen als tiefster Seelenton in dieser sehr feinen Erzählung von einem Negimentstag, zehn Jahre nach dem großen Kriege. Lin junger Offizier, der an der Sinnlosigkeit des Daseins verzweifelnd die Hei mat verließ, kehrt heim zum Boden der Väter und zur Kameradschaft der Männer des Krieges. Führt von ihr auch eine Brücke zur Welt der Frau? Antwort darauf ist vielleicht ein Händedruck, ein knappes Wort, ein stiller Blick der Augen, sie zeigen den Weg, den zu gehen Glück bedeutet für den Mann, dem die Gestalt des jungen Sol daten von einst stetes Sehnsuchtsziel bleibt, wie für die Frau, auch wenn ihr diese Well verschlossen bleiben muß. Einige unvergeßliche Gestalten, voran zweier Frauen, prägen sich ein als der bleibende Gehalt dieser Erzählung voll verhaltener Innigkeit des Gefühls und edler Musi kalität der Sprache. Nr. 77 »Die schon von außl und zum Kaufen, Selberlesen und Weiterschel sind so recht geeignet zum> T Deshalb jetzt öle Neu vcirencz neociri ennsen I 2614 Nr. 184 Dienstag, ücherei vier neue Bändchen Pfennig Karl Kaltwaffer Das Schicksalsbuch Diese wahre Geschichte ist bei aller Schlichthell ihres Inhaltes unv ihrer Lrzählweise ein ergreifen des Zeugnis für die Wirklichkeit und Wirksamkeit des im Buch Gestalt Gewordenen. Sie erzählt, wie die Tochter eines Bauernhauses zur Hilfe im Kampf um die Seele eines jungen Deutschen, der in die Fremdenlegion geriet, ein Buch aufrust: Hans Grimms „Volk ohne Raum", wie dieses Buch eingreist in das Leben, wie cs ein Schicksal Wen del und zum Guten entscheidet. Das gibt der Er zähler mit so überzeugender Einfachheit und Klar heit wieder, daß man sein Büchlein gern in der Nähe des deutschen Schicksalsromans sieht, zu dessen Große wir uns mit dem Erzähler willig be kennen. Nr. 78 Mar Dauthenüeu Das Herz singt auf zum Reigen Gedichte Diese reiche Lese aus Max Dauthendeps Gedichten ist geschaffen, das Echteste und Stärkste des Dichters, seine Lyrik, die seinen hohen Nuhm vor allem anderen be gründet hat, in Deutschland so volkstümlich zu machen, wie sie es verdient. An quellendem Reichtum der Phan tasie, an unmittelbarer Verknüpflheit mit den Wurzeln alles Lebens, an bluiwarmer Leidenschaft sind diese Natur- und Liebesgedichte von einmaliger Größe. Die Urwüchsigkeit, die ihnen bei aller Zartheit eignet, be dingt es auch, daß sie weit über alles, was man im Gegensatz dazu Kunstdichtung nennen möchte, befruch tend wirken und unserer deutschen Lyrik neue Wege weisen kann. Möge dies Büchlein, das uns der tote Dichter zu feinem siebzigsten Geburtstag schenkt, von seinem Volk im rechten Ginn empfangen werden. Nr. 79 so srohstimmenden len einladenden schmucken Bändchen« kitnehmen in die Ferien. Bücherei ausstellen! <Z) n 16. Juni 1937