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L076 Nichtamtlicher Teil. 253, 1. November 1886. teile, als wenn das Lager nach Braunschweig oder Hannover verlegt worden wäre. Es fallen die großen Verwaltungskosten, dann die Frachten von Leipzig nach dem betreffenden Verbandslager fast ganz fort. Das Verbandslager wird sich speziell auf Novitätenvertrieb werfen und wird imstande sein, billiger zu liefern, als ein Vereins- sortimcnt in der Provinz. Natürlich liegt das Gedeihen eines Verbandslagers haupt sächlich mit an dem Entgegenkommen der Verleger, welches denn auch dem Verbände von den verschiedensten Seiten schon entgegen gebracht ist. Die Mitglieder werden dafür dankbar sein, indem sie sich ganz speziell für die Verlagswerke dieser Verleger verwenden. Wir wünschen dem Verbandslager — dieser neuen Einrich tung in Leipzig —, welches in den nächsten Tagen eröffnet wird und die Bedeutung Leipzigs für den Buchhandel wieder in großem Maße bestätigt, Glück und Gedeihen! D. 1b. 1. Vom englischen Büchermarkt. Von Ed. Ackermann. (Fortsetzung aus Nr. 213.) Wenn auch in England die Schleuderei dermaßen ausge bildet ist, daß von einem Bücherverkaufe zu den Ladenpreisen der Verleger überhaupt kaum mehr die Rede sein kann, so tauchen die Klagen über diesen Übelstand und die Ratschläge zu dessen Abhilfe immer wieder in de» englischen Buchhändlerorganen von Zeit zu Zeit auf. Am meisten Anhänger hat in England Wohl der Plan, die Ladenpreise überhaupt fallen zu lassen und dem Sortimenter zu überlassen, nach eigenem Gutdünken seinen Nutzen auf die Nettopreise der Verleger zu schlagen. Einen neuen Vor schlag macht nun die Edinburgher Firma Blank in der August nummer des »Doobseller«; d. h. genanntes Blatt bringt befür wortend ein Cirkular dieser Firma zum Abdruck, welches dieselbe an ihre Kunden versandt hat. »Neu« nennt diesen Vorschlag übrigens auch nur das Blatt, da er eigentlich nichts anderes ist als der oben erwähnte in anderer Fassung. Die betreffende Firma zeigt nämlich an, daß sie künftig keinen Rabatt mehr gebe, da es widersinnig sei, daß ein Buch zu einem Preise angezeigt und zu einem anderen ver kauft würde, sondern daß sie ihr sämtliches Lager nur in Netto preisen umgezeichnet habe und künftig alle Bücher auch nur so anzeige, wobei der Rabatt also von vornherein abgezogen sei und sie selbst sich mit einem möglichst geringen Nutzen begnüge. Der »Doobsellsr« hält dies für einen guten Ausweg und rät nur noch, die Nettopreise so zu stellen, daß bei Barzahlung doch noch Skonto abgezogen weiden könne, da doch notwendigerweise ein Unter schied zwischen Barabsatz und Rechnungsverkauf gemacht werden müsse. Bemerkungen hierzu sind wohl überflüssig. Nur ist zu be tonen, daß dies für uns nicht als Beispiel gelten darf, da die englischen buchhändlerischen Verhältnisse von Grund aus ver schieden von den unsrigen sind. Hoffentlich bleibt es kein frommer Wunsch, daß solche traurige Schleuderverhältnisse, wie sie dort bestehen, bei uns niemals eintreten. Sie sind auch so wahr haftig schon schlimm genug. Von den hervorragenden litterarischcn Neuigkeiten sind be sonders einige aus dem Verlage von Longmans L Co. in London zu erwähnen und zwar vor allem das bedeutende »ssasouable« Werk: »8booting«. Von Lord Walsingham, Sir Ralph Payne- Gallway Bart, und anderen hochstehenden Persönlichkeiten und Sporlsmännern. Das prachtvoll ausgeslattete Weik, welches 2 Bände (ü. ly sb. 6 6.) der Dackoiniton Dibrarz- ot 8ports sack Dastirnes dltdet, wird allgemein als das beste Buch über diesen Gegenstand genannt und wird zweifelsohne auch bei uns unter den zahl reichen Jagdliebhabern Absatz finden. Eine Luxusausgabe in 2 Quartbänden halbfrz. zum Preise von 72 sb., von der nur 250 Exemplare gedruckt worden waren, war innerhalb acht Tagen (größtenteils durch Subskription) bereits vergriffen. Weitere Bände der Daäaimtoa Dibrarz- sind in Vorbereitung und zwar u. a. »Dicking anck Driving«; »Oz-oling« re. In demselben Verlage erschienen verschiedene neue Bände der Biographieen-Sammlung »Dnglisb XVortbiss«, sckitsck bz- ^.n- ckrerv Dang, pro Band 2 sb. 6 ck. und zwar u. a. »Drobarä 8tesle«; »^.ckrniral Dlalrs«; »Daleigb«; »Den ckonson« re. Ein sehr geeignetes Vertriebsmittel für den Longmans'schen Verlag sind die monatlich erscheinenden »Notes ou Doolcs«, welche von der Verlagshandlung gratis zu beziehen sind. Ein großartiges historisch-ethnographisches Werk über Amerika erscheint soeben bei S. Low L Co. in London unter dem Titel »Narrative anck Oritieal Distorz- ot -Qusrioa«, herausgegeben von Justin Win sor, Bibliothekar der Harvard Universität. Es er scheint in 8 80.-Bänden a 30 sb., von denen Band 2 und 3 fertig vorliegen, Band 4 gegen Weihnachten und Band 1 später erscheinen werden. Eine Quartausgabe (largo papsr eäition) erscheint gleichzeitig zum Preise von 63 sb. pro Band. Von dem in unserem letzten Bericht erwähnten Sammelwerk »Ibs 8torz- ottbeNations«, welches in illustrierten Bänden zu 5 sb. im Verlage von T. Fisher Unwin in London erscheint, ist inzwischen außer der Geschichte der Römer und der der Juden auch »6sr- inanz-« von Rev. S. Baring Gould erschienen, dem sich im No vember »Oartbags«, im Dezember »lös Noors in 8pain« und später »Dgz-pt« anschließen werden. Zu den gleichfalls neulich von uns berichteten billigen Volks ausgaben in der Art unserer Reclamschen Universalbibliothek hat sich noch eine weitere gesellt, die im Verlage der Deligioas Iraot 8ooietz- zum Preise von 3 ck. geheftet, 6 ä. in Lwd. geb. erscheint. Diese Dibrarz ist insofern eigenartig, als sie nur Original abhandlungen biographischen, historischen, ethnographischen, natu» wissenschaftlichen Inhalts re. bringt. Von den bis jetzt erschie nenen Bändchen sind zu erwähnen: Oanacka. Nltb Dints to intsncking Dinigrants anck 8sttlers, b/ tue Nargrris ot Dorne. Dilgrim 8trest, bz- Desba 8trstton. Ibs Dits ot Obsrlin, bz- Nrs. cko8. Datier. ^.ckventnres in New Ouinsa, b/ ckarnss Dbalwsrs. ^.ckvsntares in Nongolia, bz- ckames Oilmour. Ibs VVit anck ^Visckorn ot Iboinas Duller. Ibe Dike ot Datiiner, dz- D. Dsrnan. ^Villiarn Iz-nckall. biograpbz-. ic. re. Unter den Voranzeigen der Firma Elliot Stock in London,, des Verlegers der gediegenen litterarischen Monatsschrift »Doolr- Dore« (Folge von »Ille Dibliograpber« und von dem gleich vortrefflichen »^.ntigaarz-«) befinden sich zwei Werke, die noch von besonderem Interesse für uns Buchhändler sind, es sind dies: »Nockern Nötbocks ot Illastrating Doobs« bz- II. Iraswan INoock, (8eeretsrz- ot tbe 8oeistz- ot ^.rts). 4 8t>. 6 ck. (Sub skriptionspreis 3 8b. 6 ck.) Ein neuer Band der lloolr Dovers Dibrarz-, von der bis jetzt erschienen sind: »Dow to form a, librarz-«. Dz- D. D. 4Vbsat1sz-. 4 8b. 6 ck.;. geb. 7 8b. 6 ck.; large papsreck 21 sb. »Olck Ooober^ Doolr anck anoieut Ouisine«. Dz- liV. 0. Darlitt. 4 8b. 6 ä; geb. 7 8b. 6 ck.; large papereck 21 sb. und »Ibs Divsr8ion8 ot a Doolrworm« von dem Verfasser der »Dleasares ot a Doobworrn« 4 sb. 6 ck.