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Wochenblatt für Rkilheilvmnd, Siegmar, Neustadt und Ravenstein. Dieses Blatt wird an jede Haushaltung der obige» Gemeinden unentgeltlich vertheilt. ^2 4?. Sonnabend, den 26. November 1SV4. Erscheint jeden Sonnabend Nachmittags. Anzeigen werden In der Expedition iReichcnbrand, Pelzmühlenstrqbe 470), sowie von den Herren I. O-bser, Barbier Kirsch in Reichenbrand. Buchhändler ClemenSBahnerin Siegmar und Kaxsmann Emil Winter in Rab-nstein entgegengenommen und pro Ispaltigc SorpuSzeiie mit 10 Mg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Bekanntmachung, die Einschätzung zu den Gemeindeanlagen betreffend. Ans Anlaß dcr 1905 staltfindendc» allgemeinen Einschätzung z» den hiesige» Gemeinde', Armen- und Parochial-Anlagen, werden hierdurch Diejenigen, welche deklarieren wollen, aufgefordert, schriftlich bei dcr Unterzeichneten Stelle anzu- zcige» und zwar bis zum S. Dezember ». v. ans wie hoch sie ihr gesamtes steuerpflichtiges Einkommen veranschlagen. Deklarationsformulare werden zu diesem Zwecke nicht verabfolgt. Reicheobrand, am 21. November 1904. Der Gemcindevorstand. Aogek. Bekanntmachung. Mit Ablauf dieses Jahres scheiden aus dem Gemcindcrate aus folgende, jedoch sofort wieder wählbare Mitglieder,. und zwar dir Herren: Kermann Aarthek, War Aartß, Adolf Aonih, Karl Aelber, Mar Mchard Kosma»«, Karl KnautK, Emil Krehschmar, Aoöert Löwe, Aollbrecht Ahlich und Hskar Winter. Es sind deshalb Ergänzungswahlen voczunehnien und zwar sind iu Ge mäßheit des Ortsstatuts vom 2b. September 1901 für diesmal zu wählen: 1., in dcr Klasse der höchstbesteuerte» Ansässigen: 4 Gemeindemitglieder — wo«ssr. mindestens 1 Mitglied in dem Ortötcil Abt. muß ' und 2., iu der Klasse der mindestbesteuerten Ansässigen: 2 Gemeindemitglieder — wovon mindestens 1 Mitglied in dem Ortsteil Abt. ^ wohnhaft, und ein Mitglied ein Gutsbesitzer, der mindestens 5 da Grund und Boden besitzt, sein muß — und zwei Ersatzmänner, 3., in der Klasse dcr höchstbesteuerten Unansässigen: I Gcmeindcmitglied und zwei Ersatzmänner, 4., in dcr Klasse der mindestbesteuerten Unansässigen; 1 Gcmcindemitglicd — das in dem Ortsteil Abt. -V wohnhaft sein muß — und drei Ersatzmänner. Behufs Borbereitung dcr nach dem Ortsstatute zwischen den ansässigen, den unangesesiencn höchstbestcuerten und den unangesesscnen mindestbesteuerten Gemciudcmitglicdern getrennt zu haltenden Wahle» liegen vom 2V. No vember 1804 die Gemciuderatswahlliste» 14 Tage lang in der Expe dition der Gemeindeverwaltung hier zu Jedermanns Einsicht aus und können Einsprüche gegen dieselben bis mit 20. November 1804 Nachm. « Uhr bei dem Unterzeichneten Gemcindevorstand erhoben werden. Alle stimmberechtigten Gemeindemitglieder, welche in den Listen sich nicht eingetragen befinden, dürfen sich an der Abstimmung nicht beteiligen. Die Wahlen selbst sind auf Donnerstag den S. Dezember 1904 und zwar: für die ansässigen Gemcindemitglicder von Punkt IO bis 1 Uhr mittags, für die «naugesessenen höchstbesteuerten Gemeindemitgliedcr von Punkt 2 bis S Uhr nachmittags, und sllr die «naugesessenen mindestbesteuerten Gcmeindemitglicder von Punkt O bis 8 Uhr nachmittags im Schweizerhaus in Rabenstein (Restauration von Max Ernst) anberaumt. Es werden daher hiermit alle Gemeindemitglieder, welche die Sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, das 28. Lebensjahr erfüllt haben und in hiesigem Gemeindebezirk ansässig sind oder seit wenigstens 2 Jahren ihren wesenilichen Wohnsitz hier haben, ersucht, zur Bornahme der Wahl je zu dem gedachten Zeitpunkte sich im Wahllokale einzufinden und ihren Stimmzettel abzugeben. Je Punkt 1, 5, 9 Uhr am bezeichneten Wahltage wird der Wahlakt für je die betreffende Klaffe geschloffen und könne» später Erschienene zur Abstimmung nur noch insoweit zugelassen werden, als sie bereits im Wahllokale anwesend sind. Auf de» Stimmzetteln sind die Namen und die Klaffe, für welche die einzelnen Gewählten rangieren sollen, deutlich und zweifellos anzugeben. Einwendungen gegen das Wahlvcrfahren selbst sind bei Verlust derselben binnen 14 Tagen nach der Stimmenauszähluna und zwar bis zum 22. Dezember 1804 bei der König!. Anitshauptmannschaft Chemnitz anzubringen. Rabenstein, am 1b. November 1904. Der Gcmcinderat. Wilsdorf, Gcm.-Vorst. Bekanntmachung. Nach 8 6 des Regulativs vom 7. Juni 1887, die Ordnung, Reinhaltung und den Verkehr auf den Straßen in der Gemeinde Rabenstei» betr., ist jeder Haus- und Grundstücksbesitzer oder deren Stellvertreter verpflichtet, bei Schnee fall die Fußwege bahnmäßig vom Schnee zu befreien und bei ein tretender Glätte mit scharfer Asche oder Tand so oft zu bestreuen, ... Hutvroeryandlungett u-vrokn mit Wetofkkase vts zu geahndet. Rabenstein, am 25. November 1904. Der Gemcindevorstand. Wilsdorf. Bekanntmachung. Nachdem der I. Nachtrag vom 27. Oktober 1904 zu dem Ortsgesetze der Gemeinde Rabenstein, die Herstellung von Straßen, Fußwegen und Schleusen vom 11. April 1901 betreffend, vom Königlichen Ministeruin des Innern unter dem 11. dieses Monats genehmigt worden ist, wird dieses mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß derselbe von heute ab 14 Tage lang in der Expedition des Rathauses zu Jedermanns Einsicht öffentlich ausliegt. Rabensteiu, am 25. November 1904. Der Gemcindevorstand. Wilsdorf, Bekanntmachung. Den I. Dezember 1804 wird der 4. Termin der diesjährigen Gemeindeanlagen fällig. Es wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß diese Anlagen zur Vermeidung des Zwangsvollstreckungsverfahren bis zum IS. Dezember ». v. an die hiesige Gemeindekasse abzuführen sind. Rabensteiu, am 25. November 1904. Der Gemcindevorstand. Wilsdorf. Ortsverein Siegmar. Versammlung am 23. Novbr. im Bahnhofsrestaurant. Der stellvertretende Vorsitzende eröffnet gegen >/.9 Uhr abends die Sitzung. Nach Verlesung der Protokolle der Sitzung vom 12. Oktober und des Wahlausschusses vom 18. No vember wird beschlossen, für die von letzterem vor geschlagenen Kandidaten zuden bevorstehenden Gemeinde- ratswahlcn einzutrcten. Bez. Errichtung eines Standesanites für Siegmar solle» nochmals die nötigen Schritte getan, vorher aber noch die offizielle Entscheidung der Kgl. Kreis hauptmannschaft abgewartet werden. Weiter soll an die Oberpostdirektion das Ersuchen gerichtet werden, die Anglicderung Siegmars an den Postvorortsverkchr mir Chemnitz zu ermöglichen. Aus dcr Mitte der Versammlung wird dem an wesenden Herrn Gemeindevorstand Klinger, als geistigen Urheber der nunmehr seit Jahresftist voll endeten Wasserleitung, die die in sie gesetzte Erwartung nicht nur voll und ganz erfülle, sondern in Hinblick auf den abnorm trockenen Sommer noch übertroffen hat, der Dank des Vereins ausgesprochen. Weiter lag nichts vor und erfolgte Schluß der Versammlung. Rechte des Herzens. Original-Erzählung von Irene v. Hellmuth. <8. Fortsetzung) „Aber leider," sagte der alte Herr, „bin ich nun zu alt dazu, ich bin nicht? mehr als ein beiseite geschobenes Wrack, wenn auch das Herz jung geblieben ist und bei all diesen Gedanken noch laut und rebellisch pocht und wenn ich auch noch nicht verlernt habe, den Degen zu führen. — Was hilst's — ich bin nun einmal kein Jüngling mehr. Aber mein Sohn, der soll beweisen, was er zu leisten im stände ist; mag er seine Kraft stählen im Kampfe für die hehre, heilige Sache. Mir ist es recht." „Und, — und wenn er drüben fällt?" Anny fragte es mit zuckendem Munde. „Mein liebes Kind," klang es beinahe feierlich von den Lippen des alten Herrn, „unser Leben steht in Gottes Hand! Er lenkt die Geschicke der Menschen wie Wasserbäche. In seiner Macht steht es, mir den geliebten Sohn zu beschützen, denn er vermag alles! Aus Gefahr und Not kann er uns befreien, wenn es auch noch so drohend aussteht. Er ist allmächtig. Hat er es aber anders beschlossen, so geschehe sein Wille! Ich beuge mich unter seine starke Hand und will nicht murren. Siehst Du, Kind, das ist mein Glaube und an dem halte ich fest, mein Leben lang, wie ich es getan von jeher. Und ich bin immer gut dabei gefahren und habe meinen Sohn gelehrt, es ebenso zu machen. Er hat es getreulich befolgt und das ist gut. Meine Saat trägt nun ihre Früchte. So, gerade so, habe ich mir meinen Sohn gewünscht. So tapfer und edel, so brav und treu." Der Alte fuhr sich über die Augen.