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Der Baron zuckte die Achsel». „Wir müssen Geduld haben; vielleicht besinnt sich der alte Starrkopf noch!" XII. Ein richtiges Schneetreiben hatte begonnen. Maja saß am Fenster und schaute dem lustigen Flockengewimmel zu. Auf ihrem lieblichen Gesicht lag ein ungewöhnlicher Ernst. Sie hielt die Hände im Schoß gefaltet. Fritz, der eben eintrat, wunderte sich, daß seine junge Herrin so still dasaß und kaum seinen Gruß erwiderte. Sie hatte sonst immer eine Neckerei oder ein freundliches Wort für den ehrlichen Alten bereit. „Haben gnädiges Fräulein Aufträge für mich? Ich gehe, verschiedene Besorgungen zu machen," sagte Fritz. „Nein, ich wüßte nicht, — doch halt, da fällt mir eben ein, meine Freundin teilte mir mit, daß die kleine Lilly, — du weißt ja wohl — heftig erkrankt sei. Ich werde heute hinausfahren, das Kind zu besuchen. Du kannst mir irgendwo eine hübsche Puppe kaufen. Aber eine, die blonde Locken hat, verstehst dn? So eine wünscht die Kleine sich schon lange, und ich möchte ihr eine Freude machen." „Aber Fräulein, bei dem Wetter wollen Sie fort?" wandte der Alte besorgt ein. „Ach was, fürchtest du dich vor dem bißchen Schnee?" „Ich? O nein!" „Na also, — beeile dich, wenn du zurückkommst, dann fahren wir." Majas Vater trat eben ein und das Gespräch wurde abgebrochen. Der alte Herr schien ebenfalls nicht in bester Laune zu sein. Er ging aufgeregt, die Hände auf dem Rücken, im Zimmer hin und her. Maja betrachtete ihn aufmerksam. „Ist etwas vorgefallen, Papa?" „Ja, leider. Mein alter, erprobter Inspektor Dörring, der seit dreißig Jahren draußen auf t den Werken getreu seine Pflicht getan, ist plötzlich einem Schlaganfall erlegen. Ich muß selbst hinausfahren, um nach dem Rechten zu sehen. Denn wenn dort die leitende Hand fehlt, geht gleich alles drunter und drüber. Der Mann war zuverlässig wie keiner. Ich fürchte mich davor, eine neue Wahl treffen zu müssen. Ich habe zwar tüchtige Beamte, aber gerade dieser Posten ist schwer zu besetzen, denn es muß ein ehrlicher, tüchtiger Mensch sein, weil es ein Vertrauensposten ist. Und ich weiß noch nicht, wo ich wieder einen Mann hernehmen soll, wie mein alter Dörring war." „Sorge dich nicht, Papa, guter Rat kommt oft über Nacht," meinte Maja. Sie schien eifrig über etwas nachzudcnkcn, doch sprach sie sich nicht aus. Ihre Augen verfolgten einen kleinen Bauernjungen, der einen Zettel in der Hand trug und eilig die Straße herablief. Er späte aufmerksam umher und schien einen Vorübergehenden um etwas zu fragen. Der Mann zeigte auf das Haus und der Knabe verschwand rasch im Flur. Maja ahnte, daß etwas vorgefallen war. Ihr Herz pochte plötzlich in raschen, ängstlichen Schlägen, ohne daß sie wußte, warum. Sie stand auf und ging hinaus. Da vernahm sie auch schon die Stimme des Knaben, der sich anscheinend mit einem der Diener herumstritt, denn es ksang beinahe weinerlich, als er sagte: „Der Herr v. Brandt hat mir aber befohlen, es dem gnädigen Fräulein selbst zu geben!" (Fortsetzung folgt-! Reichcnbrand. Bei dir hiesigen G-memdesparkasfe erfolgten im Monat Scptbr. d. I. 103 Einzahlungen im Betrage von 15694 Mk. 78 Ps. und 49 Rückzahlungen im Betrage von 13006 Ml. 04 Vs. Die Gcsamtcinnahme betrug 57618 Mk. 09 Pf., die Gesamtausgabe 54237 Mk. 45 Pf. und der bare Kafsenbestand am Schluffe des Monats 3389 Mk. 64 Pf. Der gesamte Geldumsatz im Monat Scptbr. beziffert sich auf 111855 Mk. 54 Pf. Die Sparkaffe ist an jedem Wochentag- vormittags von 8—12 Uhr und nachm, von 2—6 Uhr geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 3Vs°/o und solche, welche bis zum 3. eines Monats erfolgen, noch für den vollen Monat verzinst. Alle Einlagen werden Meldeamtes betrug die überschriebene Einwohnerzahl am 1. Septbr. 1908 5068. Im Septbr. wurden 51 Zuzüge mit einer Pecfonen- zahl von 60 und 59 Fortzüge mit einer Personenzahl von 80 ge- e wurden 23 gemeldet? abenstciu. Bel der hiesigen Gemeinde-Sparkasse wurden im Monate Scptbr. d.Js. 154 Einzahlung^ im Bettage von 15381 Mk. 14468 ^!k. öo'Pfg? ^Eröffne?wurden 2l?uiuc"^rönlen, geschloffen 11 Konten. Zinsbar angelegt wurden 10000 Mark. Die Gesamtein nahme betrug 21183 Mk. 64 Pfg., die Gesamtausgabe 24568 Mk. 52 Pfg. und der bare Kassenbestand am Schluffe des Monats 7458 Mk. 61 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat Septbr. beziffert sich auf 45752 Mk. 16 Pf. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm, und 2—6 Uhr nachm, geöffnet und expediert auch schriftlich. ^Alle Ein- Septbr. d- Js. 109 Einzahlungen rm Betrage von 30430 Mark 13 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 28 Rückzahlungen im Betrage von 3069 Mk. 61 Pfg. Eröffnet wurden 23 neue Konten. Die Gesamtein nahme betrug 63988 Mk. 55 Pfg., die Gesamtausgabe 60140 Mk. 03 Pf., und der bare Kafsenbestand am Schluffe des Monats 3848 Mk. 52 Pfg- Der gesamte Geldumsatz im Monat Septbr. beziffert sich auf 124128 Mk. 58 Pfg. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabeufieiu vom 25. September bis 2. Oktober 1908. Geburten: in Rabenstein: 1 Tochter dem Fabrikarbeiter Paul Otto Zschache, 1 Sohn d^m Stricker Ernst Willy Lohse, dem Fabrik arbeiter Ernst Otto Bittrich. dem Schlaffer Paul Otto Hedwig, dem Eisendreher Louis Robert Wischert und dem Botenfuhrmann Ernst Alwin Kreher; in Rottluff: 1 Sohn dem Wirtschaftsgehilfcn Paul Richard Drechsler. Eheschließungen: Der Gisenformer Friedrich Oskar Kunze in Ehemnitz, mit der Handschuhftrickerin Lina Martha Tetzner in Rabenstein, der Gisenhobler Ernst Rudolph Großer mit der Hand schuhstrickerin Lina Helene Müller, beide in Rottluff, der Fabrik schlosser Heinrich Albert Falk mit der Trikotagennäherin Lina Martha Scheffler, beide in Rabenstein, der Handschuhstricker Earl Bruno Kunze mit der Wirtschaftsgehilfin Minna Helene Müller, beide in Rottluff. Sterbefalle: Die Priv ata Earoline Wilhelminc verw. Kluge geborene Müller, 72 Fahre alt, 1 Tochter dem ansässigen Korbmacher Friedrich Wilhelm Rabe, 7 Mon. alt, der Strumpfwirker und Altersrentner Gottftied Weise, 77 Fahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reicheubraud Vom 25. September biS 2. Oktober 1908. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Friedrich August Flath 1 Mädchen ; dem Schlaffer Karl Friedrich Gustav Schulz 1 Knabe; dem Eisen dreher Ernst Emil Hausmann 1 Knabe. Eheaufgebote: Der Maurer Robert Walther Reichel in Rabenstein mit Fohanna Martha Llaus in Reichenbrand: der Stanzer Max Bruno Lange mit Elsa Frieda Bernhardt, beide wohnhaft in Retchenbrand. Eheschließungen: Der Lehrer Ernst Fulius Schleif in Wildenbörten bei Schmölln mit Frida Rosa Lang? in Reichenbrand: der 'Fräser Fritz Hugo Martin mit Ella Karola Hecker, beide wohnhaft in Reichenbrand; der Handarbeiter Paul Willy Wolf mit Frida Rosa Degenhardt, beide wohnhaft in Reichenbrand. Gterbefalle: Dem Friseur Ernst Otto Kirsch 1 Tochter, 5 Monate alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 18. biS 30. September 1908. Geburten: Dem Koloristen Karl Mar Uhlig ein Knabe. Sterbefalle: Friedrich Arthur Kühn, Sohn des Fabrikanten Fried rich Arthur Kühn, 6 Fahre 27 Tage alt. Nachrichten des KSnigl. Standesamtes zu Neustadt vom 25. September biS 2. Oktober 1908. Geburten: Dem Drechsler Heinrich Fulius Franndorf 1 Sohn; dem Packer Emil Richard Häußler 1 Tochter. Eheschließungen: Der Schlosser Mar Emil Hofmann in Schönau mit Eamilla Priska Hofmann in Neustadt. Sterbefalle: Die Privatiere Marie Ottilie verw. Speck geb. Rudolph, 69 Fahre 8 Monate 29 Tage alt; dem Schmiedemeister Georg Kirchliche Nachrichten. Am 16. Somltag p. Irin. ^ 4. Oktober (Mitfeier des Michaelisfestes) vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Parochie Rabenstem. Am 16. Sonntag p. Irin, den 4. Oktober vorm. V-9 Uhr Beichte, besonders für die diesjährigen Rekruten und ihre Angehörigen. 9 Uhr Erntedankfest. Kirchenmusik: Der 166. Psalm v. M. Vogel. 7 Uhr Evang. Jünglings- vereiu im Pfarrhause (Vortrag.) Dank. Für die uns anläßlich unserer Derrnähl'ung Llbsrt I-allr und krau U M LÄ/A/rFe/r ü/rck oowie /«> cke/r Oesa/tF am PÄnr-Mck, a/r/LnILH llnck »Sk/ /9SS. kur die uns anlässlich unserer VermählllvA 6ar- Aekraeliten Olüclcwüasche unä 6esckenlce, sprechen >vir hierdurch unseren aufrichtigsten Dank aus. UllKv» krossvr uuä Krau koiokonbrsnil unck lidtr.-AItsnetork, §eb. siebter. 28. Leptemder 1908. l, Nee 6 er LlrichmMm für Strümpfe, zu kaufen gesucht. Nelchenbrand, Teichstraße 1. Eine diesjährige Ziege zur Zucht zu verkaufen. Neichenbrand, Hoferstraße 63. ^ Näheres zu erfahren in der Expeditton dieses Blattes. Pmlme-Wol»m»g, Herrschaft!, eingerichtet, sofort zu vermieten. Näheres: L. Llpplnx, Siegmar. UDUUWWW8MW8WÜWWWWUWK l^L LVÄL Lvl» 8 SWumenllWr und SAellbeWerei befindet sich Reichenbrand Mk" Hoferstratze Nr. 65. 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