Volltext Seite (XML)
Schleusen- und Fustwcgmilagc gciliäß der Berechnung aufznhebcn und auszilzahien. 3. ) Die abgelegte Naihausbanrcchnung, welche mit 35258 Alk. 88 Pf. in Einnahme und Ausgabe ab- schlicßt, wird dem Finanzausschnß zur Prüfung und Berichterstattung überwiese». 4. ) tritt der Gciucindcrat de» Vorschläge» des Sparkassenansschnsscs, Ausleihung von Sparkasscn- geldern betr., bei. 5. ) lvird der 2. Nachtrag zum Gcuieiudcaulagcu- Negulativ genehmigt, und werden 6. ) die Gesuche um Erweiterung der elektrischen Straßenbeleuchtung dein Bauausschnß zur Erörterung uud späteren Berichterstattung übergeben. 7. j nimmt der Gcincindcrat Kenntnis von der be absichtigten Neuregelung der Schorusteinfegcrbezirke und ermächtigt den Borsitzcuden, die Wahl des ncu- anzustcllcnden Schornsteinfegers seiner Zeit im Verein mit de» übrige» Gemeinde» zur Erledigung zu bringen. 8. ) Von der Errichtung eines Regulativs über die Erhebung einer Wcrtzuwachssteuer wird bis auf weiteres Abstand genommen. !>.) wird von verschiedenen Mitteilungen Kenntnis genommen und auf eine Verfügung der Königlichen Amtshauptmannschast noch der ortsübliche Tagclohn gewöhnlicher Tagearbeiter vorschlagsweise festgesetzt. Hierauf wird 10.) noch eine größere Anzahl Re klamationen gegen die Gcmeindc-Bestcnernng auf 1904 zur Erledigung gebracht. Vertliches. Htalienstein. Zum erste» Riale nach kaum ein jährigem Bestehen konnte die Konsirmandenspar- kassc des ordnungspartcilichcn Einwohnervcreins am vergangenen Sonntage Spargelder an diesjährige Konfirmanden, beziehentlich an deren Eltern anszahlen. Konfirmiert werden 44 der Kaffe zugehörige Kinder, 25 Knaben, 1!) Mädchen. Die ansgczahltc Summe betrug 802 Mk. 65 Pf. Auf ein Kind kamen dem nach im Durchschnitt 20 Mk. 51 Pf. Wenn auch der Betrag nicht sehr hoch ist, so wird er doch in den meiste» Fällen, namentlich bei der jetzigen Geschäfts lage als eine wohltuende Hilfe begrüßt worden sein. Es ivird hiermit zugleich Anlaß genommen, die Be wohner freundlichst zu ersuchen, immer ncnc Anmel dungen zu bewirken. Die gute Wirkung liegt ja offen da vor aller Auge». — Die Zahl der Sparbücher beträgt nach Abgang der diesjährigen Konfirmanden noch über 400. Neue Zutritte sind für Ostern bereits gemeldet, so daß der Abgang wohl reichlich ersetzt wird. Anmcldnngc» nehmen der Sammler Fr. Küchlcr, sowie der Kaffcnvorstand Herr Vollbrccht Ilhlich, Gartcnstraßc, gern entgegen. Nachbarskinder. Origlnal-Roman von Irene ».Hellmuth. <20. Fortsetzung!. Freilich, das verhehlte sich Doktor Linde keines wegs, würde die Rückgängigmachung der Verlobung eine» Höllcnskandal geben, aber war derselbe nicht einem Leben voll Lüge, voll Verstellung vorzuzichcn? Doch seine Schulden, an die er bisher kaum »och gedacht! Würden die Eltern seiner Braut nicht un verzüglich ihr Geld znrückfordcrn? Wären sic dabei nicht vollständig im Rechte? Und welches Recht hatte er denn, ein unschuldiges, vertrauendes Mädchen j» solcher Weise z» kompromittieren? — Solche und ähnliche Gedanken quälten den jungen Mann stets, wenn er in seinem einsamen Zimmer saß und zu arbeiten versuchte. Das wissenschaftliche Werk, das er schreiben wollte, war über die ersten Seiten »och nicht hinansgckommen. Immer warf er un geduldig die Feder wieder hin, wenn er sie kaum in die Hand genommen. „Wenn ich erst verheiratet Lin," tröstete er sich. Würde cs dann anders werden? „Es muß," sagte er ganz laut, daß er beinahe über seine eigene Stimme erschrak. „Will ich denn wirklich heiraten?" setzte er sein Selbstgcsvräch fort. Aufspringend lief er im Zimmer hin und her. „Aber es wäre doch eine Niederträchtigkeit, eine Schändlichkeit! Nein, — nein, — cs gibt kein „Zurück" mehr, darum nur vor wärts, — vorwärts!" So verginge» ein paar Wochen. Sigmund hatte Eva nicht wiedcrgcschc» seit jenem Abend, an dem sic vergebens seine Hilfe erflehte. Er wich einer Be gegnung ans, wo er immer konnte und weigerte sich auch ganz entschieden, mit seiner Braut Besuch bei ihr zu machen, wie Hilda es durchaus wollte. Die Letztere schmollte deswegen ein paar Tage mit ihrem Verlobten. Er gab keinen stichhaltigen Grund für seine Weigerung an, konnte keinen anacbc», folglich war cs lediglich Eigensinn von ihm. Warum sollten sic als Nachbarskinder denn nicht gegenseitig weiter miteinander verkehren? Gerade an dem Besuch bei Eva lag Hilda sehr viel; den» sic wollte der Freundin vor Angen führen, wie glücklich sic war. Aber es kam dennoch nicht so weit. »nd nun erzählte Hilda ihrem Verlobten, daß „die Abendrots" einen andern Arzt genommen hätte», „ans Zorn natürlich", fügte sic hinzu. „Sichst Du, um die Kundschaft hast Du Dich nun gebracht, weil D» keinen Besuch mache» mochtest! Pah," — sic schnippte mit den Fingern »nd machte ein höchst verächtliches Gesicht, — „wir können auf die paar Groschen, die jene Dir bezahlt hätten, verzichten. Mama sagt alle Tage, wen» Du gar nichts verdientest, hätten wir doch zu lebe». Geld ist genug da!" „Ich werde aber etwas verdienen," fuhr er gereizt ans, „von dem Gclde meiner Frau lebe ich nicht! Es wäre erniedrigend, und ich habe noch nie daran gedacht." „Nun ja, wie Du inni gleich wieder bist," be ruhigte Hilda, „es war doch gar nicht so gemeint. Mama sagte es auch bloß für den Fall, das Du nichts verdienen könntest. Ich weiß cs ja, daß Du mich aus Liebe nahmst, und nicht des Geldes wegen." Sigmund wurde sehr rot, doch sic bemerkte cs nicht, denn sie schmiegte sich an ihn, und zum ersten Male seit der Verlobung küßte er seine Braut Innig. Sonst berührte er kaum flüchtig ihre Stirn. Er fühlte sich im tiefsten Herzen beschämt durch diese Worte, denn er wußte es, daß Hilda niemals seine Braut geworden, wenn sie — arm gewesen wäre. Einen Tag später traf Sigmund seine Verlobte in Hellem Zorn. Ihre Augen sunkeltc» bushast, sic ballte das Taschentuch in der Hand zu einem Knäuel zusammen. „Denke Dir," rief sie lebhaft, „ich komme gerade von Eva. Ich bat sie, einige Stickereien für meine Ausstattung zu übernehmen, wir bekommen die Sache» nicht fertig. Aber was denkst Du, was geschah? Eva wies mich kurz und bündig ab! Die Bettel- Prinzessin! Als ob man nicht wüßte, daß sic oft das Brot über Nacht nicht im Hause habe»! Weist mich ab — mich! Ist das nicht unerhört? Wir hätten ihr die Arbeit selbstverständlich gnt bezahlt, Mama ist nicht knauserig in dieser Beziehung! Wenn Eva die Bestellung schon nicht aus Freundschaft fizr mich übernehmen wollte, so doch des Verdienstes wegen! Aber ich weiß schon, es ist der pure Neid, weil sie Dich nicht bekommen hat. Du hättest sic nur sehen sollen, mit welch' hochmütiger Miene sie mich abwies. Eine Fürstin konnte nicht stolzer sein." „Es tut mir leid, Hilda," sagte sie zu mir, „aber diesen Auftrag kann ich nicht übernehmen." „Ja warum den» nicht," fragte ich ganz überrascht. „Er laß mir die Antwort, genug, ich kan» nicht!" ent- gcanctc sie. Du willst nicht, das ist wohljrichtiger," rief ich gereizt. „Nun gut — ja, ich will auch nicht!" antwortete sie, »nd dabei blieb sie, trotz meiner Bitte», und trotzdem ihre Mutter sie ermahnte, »ach- zugcbc». „Was sagst Du dazu, Sigmund?" Der Angeredctc fuhr ans, als hätte er geträumt. Er begriff, daß Eva nicht helfen wollte, gerade seine Wohnung auszuschmncken. Sic hatte ihn geliebt, das war klar, wenn er auch noch immer nicht wußte, wes halb sic ihn abgcwiescn. Und da befand er sich schon wieder mitte» in seine» Gedanken. Er sah sich am Bette der alten Frau sitzen, Eva ihm gegenüber, das lächelnde Gesicht ihm zngencigt, die braunen, schönen Augen auf ihn gerichtet mit einem Ausdruck, so süß, so glückverheißend, so strahlend. Hatte sie mit ihm gespielt? — Er fuhr sich über die Stirn. Fort — sort mit de» Gedanke» — vorbei — es war alles aus! Hilda beobachtete ihn scharf. „Woran denkst Du?" fragte sic. „Ich — o — an nichts — doch sage, wie befindet sich Evas Mutter? Geht es ihr besser?" „Ist das nun eine Antwort aus meine Frage? Geh' doch hinüber und erkundige Dich! Das gnädige Fräulein wird Dir gewiß gern die gewünschte Aus kunft geben! Sic ist ja so arm und verlaßen, und das webt immer eine Art Glorienschein um die Stirn einer solchen Dulderin!" „Hilda!" Er rief es fast drohend, auf seiner Stirn schwoll eine blaue Ader. Hilda hing sich ungestüm an den Hals ihres Ver lobten. „Verzeihe, ich wollte Dich nicht kränken, aber eifersüchtig bin ich auf Eva, schrecklich eifersüchtig! Sie ist ja auch viel schöner als ich und klüger, — ich weiß es, und cs hat eine Zeit gegeben, wo ich glaubte, Ihr interessiertet Euch fnr einander. O, da haßte ich Eva, und beinahe, — wenn ich ernstlich nachdcnke, weiß ich nicht, warum Du mich »nd nicht sie gewählt hast. Sage mir die Wahrheit, Sigmund, Du liebtest Eva?" „Nein," klang es hart. Er wurde nicht rot bei dieser Lüge. Hilda durfte nicht ahnen, wie es um sein Herz stand, das sah er jetzt ein. Sie würde sich um ihn gequält haben, hätte sie es gewußt. Auch hoffte er noch immer, eine Aussprache mit Eva herbei führen zu können, damit sie ihm wenigstens die Be handlung ihrer Mutter wieder übertrug. Er redete sich ei», es leiteten ihn ganz uneigennützige Gründe. Wie konnte das arme Kind von ihrer Hände Arbeit, die so schlecht bezahlt wurde, auch noch die Kosten für eine» Arzt bestreiten? Was kümmerte sich ein fremder Doktor darum, ob sie die Mittel besaß oder nicht? Sigmund wollte ihr auch sagen, daß sic Hilda gegenüber nie ein Wort von dem erwähnen durste, was zwischen ihn, und Eva vorgcsallcn war, und noch so manches Andere hatte er zu besprechen. Er wollte es sich nicht eingcstehcn, daß die Sehnsucht ihn immer noch zn dem schönen Mädchen zog. lind doch, in der anderen Stunde fragte er sich wieder mit tiefer Bitterkeit: „Was geht mich eigentlich Eva »och an? Sic wies mich ab, — hat »sich wahr scheinlich nie geliebt. Sie trachtete vielleicht nach einem reichere» Gatten." Golden »nd klar brach der Hochzeitstag an. Frau Sennebach hatte dafür gesorgt, daß cs für die schau lustigen, neugierigen Nachbarn viel z» bewundern gab. Diese fanden sich denn auch zahlreich genug ein, und als die Hochzeitskutschen vorfuhren, um die Gesellschaft abznholen, »instand eine gaffende Menge das stattliche Haus, vor dessen Eingang sich ei» kostbarer Blumcn- teppich ausbreitctc. Dazu lachte die Sonne vom tief blauen Himmel so hell herab, als gäbe sie sich für diesen Tag besondere Mühe, um das Glück des jungen Paares zn beschcinen, das die Nachbarn so laut priesen. Zwar fand man den Bräutigam viel zu crnst. Dn lieber Gott, was machte der für Augen, als er in den Wagen stieg! Und der hatte doch wahrlich Ur sache, froh zu sein, da er eine so reiche Frau bekam! Aber er war eben ei» „Studierter", und diese Sorte von Leuten betrachtet alles mit ganz andere» Blicken. (Fortsetzung folg». tzpinnepung. Am Himmel blinken die Sternelein, Ich mache nnd träume im stillen Hain; Die Welt sie liefet in tiefer Nnh, Nur die Bäume rauschen mir duster zu Bon vergangenem Leid, vergangener Lust, Erwecken so vieles in meiner Brust, Erinnern mich an schmerzliche Stunden, Zerreiben anss neu' gedeckte Wunden. Doch süßer Frieden zieht in mir ein, Denk ich an dich, Geliebter mein. Ein Gebet für dich zum Himmel steigt, Dann ruh' auch ich nnd alles, alles schweigt. rr. <8. in Sch. Nachrichten des K.Standesamtes zu Rcichcnbrand vom ü. bis II. März l»0». Geburten: Dem Handarbeiter Julius Rimser in Siegmar 1 Knabe; dem Rundstuhlarbeiter Johann Knllmann in Rcichcnbrand 1 Knabe; dem Strumpfwirker Friedrich Mar Martin in Siegmar l Mädchen; dem Weber Paul Ewald Erth in Reichenbrand 1 Knabe; dem Lagerist Hermann Feodor Richter in Siegmar 1 Mädchen. Aufgebote: Der Strumpfwirker Max Emil Kupfer mit Auguste Marie gcsch. Flcischmann gcb. Müller, beide in Siegmar; der Schlosser Max Hugo Schindler in Siegmar mit Paula Johanna Elans in Reichenbrand. Eheschließungen: Vakat Sterbefälle: Die Friedensrichters-Ehefrau Friederike Wil helmine Deubel geb. Landgraf in Siegmar, 77 Jahre alt; der ledigen Hermine Emma Luise Thiergarten in Reichen- brand 1 Sohn, 8 Monate alt; dem Handarbeiter Max Guido Reißig in Siegmar 1 Tochter, 8 Monate alt. Hrpeditionszeit des Standesamtes. Wochentags: 8—12 Uhr vorm, nnd 2—6 Uhr nachm. Sonntags: >/,12—12 Uhr vorm, nur zur Entgegennahme von TotgeburtSanzeigen. Nachrichten deö Kgl. Standesamtes Rabenstein vom ». biS »l. März lM»4. Geburten: I Sohn dem Fabrikarbeiter Emst Emil Jllig in Rottluff; dm, Eismdrehrr Heinrich Oslar Ebkrt in Rottluff; dm, Zinuncipolirr Karl Hermann Bonitz in Rottluff. > Tochter dem Färberciarbeiter Friedrich Emil Ertlt in Rabenstein: den, Jabrilschlosser Paul Arno Pester in Rabenstein; l lotgr- borcneS Mädchen dem Strasieinviirtcr Hermann Max Gcrslen- bergcr in Rottluff. Ehrausgebote: Der Eisenbohrer Elrmen» Albert Wiebigke in Schönau mit Frieda Elsa Enkelmann in Rabenstein: der Kaufmann Oslar Eugen Matthe« in Obcrsrohna mit Anna Lina Fuß in Rabenstein; der Handschnhstricker Willi, Richard Lehm mit Marie Eisbeil, N-uhaut!, beide in Rabenstein. Eheschliehuugru: Keine. Stcrbesällr: Die Rentier« - Ehefrau Karoline Wilhelmine Drechsler verw. getves. Ahnert geb. Klitzsch in Rab-nst-i», 7V Jahre all. Zusammen: k Geburten und zwar ll männl. »nd 3 weibl, S Eheaufaebotc. sdaruntcr I Totgeburt. — Eheschließung. I Sterbefall und zwar l weibl. Geschäftszeit. Wochentag«: 8—12 Uhr vorm, und 2—K Uhr nachm. Sonntag«: 11—12 Uhr vorm, nur zur Entgegennahme von TotgeburtSanzeigen. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag Lätare den 43. März ». c vorm. 9 Uhr Predigtgottcsdienst. Parochie Rabenstein. Ilm Sonntag Lätare den 13. März a. c. vorm. >/-9 Uhr Beichte. 9 Uhr Predigtgottesdicnst mit hl. Abendmahl. — Freitag den.18. März vorm. 10 Uhr Wochcnkonnnunion.