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Die Einweisung -es neuen Sia-iveror-nelen-Kollegiums. 8um zivelte» Male seit -er Stuat-umumtzuna vvllzv,, sich ges«rn, Donnerstag. dir Einweisung des am l:l. Novem- der vorigen Sabres neugewcthlten Stadlvrrordnetenkolle» cAums Dl« groste Bedenttrng dtel«S g«»ieindepvlittsck>en Aktes dam schon äusterbtch zum Ausdruck. Die meiste» Stadtverordneten. von denen Mi neu in die Kürpitsckmst «intreten, sowie di« RatSmltglieder. di« dieöuwt «br stark vertreten waren. hatte» dunkle Kleidung angelegt. Aucki »i« öffentlich« TL.büne u»ar restlos besetzt. Das Bild, das da« Kollegium bietet, bat sich aber nicht wesentlich verändert, da trotz der Verscküebnng in den Frattioiisstärdrn viele alte Sladtverordnete ll»re» bisherigen Platze beibelznlte» Haben. Aus der rechte» Sei« des <xn,seS sitzen weder vier Flauen nebeneinander: sie sind aber von der fünste» in die ziocsitr Reihe aufgerückt. Um eine Beide vorgerückt is« insolae desEIn- ,ugS der Kommunisten in da- Gtadtparlakneni auch der Mg. Menke, der übrigens, w.e nian hört, trotz der Uebernadme de» «Oenieindevorstandspvslens in Heidenau nr>ch bis Ende März im Kollegium verbleibe» wird. S,A>S Minuten vor 'L>8 Mir eröffne« Oberbürgermeisler Llüher dt« Sitzung und dielt eine re schlich elnstündige Hin weis u n g s re d e. ans der wir folgendes wiedergeben: Als <ch am 2t«. Februar llttti das am Ende de» »»er gangene» Wahres anseinandergegangene Kollegium einwieS, gab ich der Hofsnung Ausdruck. das, die Ltadtverordneien schalt auch i» ihrer neue», wesentlich anderen Zusammen «tznng iinstandc sei» würde, die schwierigen Ansgalun der Stadtverwaltung gcineinschaftttzch m« bcm Bäte zu erledigen. Dies« Hoffnung hat sich erfüllt. Um so mehr »darf ich Minen gegen über dir Erwartung aussprechen, das, unfrrc gemeinsame Arbeit in den drei ^fahren, die ovr Ihnen liegen, von dem Wille» ««tragen sein wird, die uns ob.'.egendc» Arbeiten im Interefsc unserer Stadt gedeitilich zn erledigen. Die StiinmengleiMieit zwischen Sozialisten und Nichtsvzkttis«». die in Dresden ivie in Lc'.pzig und zahlreichen anderen Gemeinden Sachsens sich ergebe» gar, m»s, jedem, der die Pflicht zur praktischen Arbeit in sich sttliit, dazu sichre», das, eine Pvlktik unmöglich ist, die aus der liegen sä blich feit dieser beiden .zahlenmästig gleichen Telle ruht. ES muk, unser aller Aufgabe «in. im Wege gegensrifiger Zugeständnisse eine Politik der Mitte »u führen, und der Bat wird eS als seine besondere Aus gabe betrachten müssen, dort, irw wider Erwarte» noch Gegensätze bestehen bleiben sollten, den Weg zur Permitt tung zu bahnen. Wirtschaftlich bedeuteten die allgelanfenen drei Jahre zunächst de» Abbau der KL.eaSwirtschüsl nnd die Wsederailsilahme des «tzitteraustausches mit dem Aus lände. Da ni st verband sich der all mähliche Abbau des Heeres und die Wiedereinstellulig der Entlassenen in die bist«, «rzeugirng, begreiflicherweise verbunden mii starker Er- werbslostgiV'.t. Unter dem Drucke der Notwendigkeit, alte vorhandene» Kräfte nach Möglichkeit auözuntttzcn, ergab sich ei» früher nicht beobachteter Znsammenschlust von «Gemeinden. Er wirkte sich in Dresden in der Eingemeindung von LI Ortsänttien auS. Die Eiugemeindnng, tk.e das Stadtgebiet von 7202,5 aus ll 617,2 Hektar crweiterte, die trog ihres Umfanges sich nahezu reibungslos vollzvir, und deren wohltätige Folge» für das Gesamtgell.et, ivie für die ucucn Teile erst allmählich fühlbar sein werden, gab An last zu einem Ver iuch kommunaler Dezentralisation. Für die eingcrneiiideteu OrtSteile und einige Nachvargebiete wurde» Verwa Unnas anöschusse eingesetzt, die vcstimint sind, die örtlichen Inter essen gegenüber der Zcnlraloerivaltung wahrzunehmen. Ae- loährt sicki dieser Aersuch, so wird der beschrittene Weg weiter gegangen und amt» auf die übrigen Stadtteile erstreckt werden. Durch die Eingeinclndungen wuchs die Einwvhncrzaiil um 58 420 Köpfe, während sic in der Zeit vom 1. Januar 1616 bis 3l. Dezember EI durch Geburten- und Wan üerungsüberschus, ui» 23 850 stieg und heute aus MI!.in» an- gegebe» wird Die Zahl der Geburten betrug in de» lebten drei Jahren 7333, U1340 und rund lv«>M. sie wuchs vvn 15,l auf l8,8 v. T,: die Zahl der Sterbefäüe sank ständig non 15I aus 12,li v. T Die Sänglingösterblkhkeit blieb im ganzen stehen: 11,5, 10,0, 11,6 sauf lM Levendgcvurtcni: dir Stcrbcsälle an Altersschwäche, Grippe und Lungentilbertn lose gingen allmählich bis ans den Stand der Vorkriegszeit zurück: dagegen wuchsen die Gcschtechtskrnnkheite». Die Hochflut der Eheschließungen ist rückläufig: stc betrugen — gegen 4325 — 7.7 n. T. in 1013 — 6858 --- UZ in >616, 7M2 — >4.2 in 1620, 6624 -- ll.O in 1321. Da« ZinNckflttten des Heeres in die Heimat änsterte sich in der Gemeindeverwal tung günstig im Abba» dev KnegönntcrstüsiungswejenS. Auch die KriegSoiaanisattnn Dresdner Vereine, in der kNO Vereine und Gesellschaften sich zur ergänzenden Fürsorge zusaminenschlvssen. stellte im Juli U»6 ihre Arl»eit ein. Dir Sorge für die Kricgsverlehsen und Üricgcrhinte, bliebencn, die in Sachsen der Hcimatdank zu seiner Aufgabe erwählt hatte, überstieg sehr bald die Kräfte tziescs frei willigen Verbände»' Da» Reich mnstie hier einrreien. Zur Organisation der Reich-Hilfe trat am I. August l>»2» das Ort»amtfllr«rirgersürsvrgr ins Leben, dessen Aufwand zu vier Fünfteln vom Reiche nnd zu je einem Zehntel vvn Staat und Stadt getragen wird. Neben dem Ortsamt für Kriegerfürsvrge leistete der Hei ml dank er gänzende Arbeit. Das Zurückflute» des Heeres ln dir Heimat hatte nicht nur die — für die Gemetndrsinanzen günstige — Folge des Abbaues der «rirg-unterftütznngcn, sonder» daneben den viel wesentlicheren Nachteil der Erwerbslosigkeit. Daum enlsrand iur die Stadt eine ganz neue, iinnnugicia« nnd ichwier'.ge Ausgabe, die dem Kriegsfttrsorgeamt über trage» wurde Dir estrlil der unterstützten E'werbsloscn erreichte den Höhepunkt im Marz 1616 mit rund 2»l»oo, sank bis Ende Januar auf 14 OM und bis Mai El aus IN257. nm im Dezember 1621 aus 35NN zu fallen: in der allerletzte» Zeit steigt die Erwerbsloseiizifser wieder n«i und beträgt jetzt etwa 37NN. Die ausgeznhlien Nuterstütznn- gen beliesen sich bis Ende November IN2I aus rund 126 Millionen Mark, wovon rund N»3 Millionen vom Ne ich, und vom Staate getragen werben, während die Stadl 23 284 657 Mark endgültig belaste» Die Stabt vermittelte nicht nur Arbeitsgelegenheit, sondern beschaff« auch in weitem Umfange solche. DK Kriegswohlsabrlspslege batte »«le Personen unter stützt, die »ach dem Abbau des K>'.<gsun«rstützinigsive«ns weder bei den, Qrtsamt für Kriegersürsorge, noch bei der Erivcrbslrsenfiiriorge untcrkamen -ie >n bckrenen ül»er- nalmi das »»irjorneami, das au. > ,iuu> i',26 infolge der grnndiäbliche» Umgestal tung des r-fieultichen Unterstübuttgsrorsens an die Stelle des bis! enge» Armenamtes trat Die« Umgestaltung, die sozialpo.'li'ch das bcdeutiamste Ereignis der Aerichtszcir darstcllt, bestand iachlich in der Erweitern»,, der Iüriorge »v» der Armenpflege zur vorbeugende» Iürsorge. imter Aeichräntiing der rechtonrindernden Gründe des Arincu- rechts ans die Ittlle »achioeislichcn 2ierschmldens oder Mist stauche Die Lebensmittelversorgung stand im Jahre lbl» noch ii» Zeichen der Zwangswirtichasi. 2<on l!«2>i ab ging allmählich die Versorgung mit fast allen wich tige» Lebensmitteln auf den freie» Handel über. Die einzigen Lebensmittel,zweige, die bi» zum Ausgang der Ernte 1626 2l noch ganz nntcr Zwangsivrrtschasi stehen, sind Mehl und 2! rot. Die Anfrechierhaltiing der Brotration hat dauernd schwere Kämpfe gekostet, vor allem in jeder Uevergangszeit vvn alter zu »euer Ernte. Zn der Kar te' s f e l v e r s v r g n n g hat die freie Wirtschaft an, 15. Sep tember 1!>26 eingeschränkt durch dir Anordnung von Liese- rnngSoerträgen eingesetzt. Auch hier war die Lage all jährlich vom Spätsrühjahr bis zum 'Beginn der ziartvfsel- crnie. kritisch. Durch .Aapitalsbeschaffnng wurde aber er reicht, die »artosfelversorgung der Stadt einigermaste» zu fördern. Die Verteilung anderer Lebensmittel iZucker, Nährmittel. Brotaufstrich nsw.l wurde 1621 allmählich ein gestellt. Ebenso wird der Betrieb der Volksküchen, mit dem in der Zeit arösttcr Lebensmittelnok viel Segen gestiftet winde, abgebnnt. Unentbehrlich sind nach wie vor dir am I. März 1620 Ins Lebe» gerufenen höchst segensreichen Kinderspeisnngcn der ameritanifchen Quäker, im Lause der Zeit ans Jugendliche und werdende nnd stillende Mütter ausgedehnt. Die Zwaugswnllclmlt in Ser 'Bekleidung iBeziigs- scheinpslicht für Web-, W'.rk-, Strick und Schuhwarenj wurde bereits im Sommer 1616 ginge hoben. Die Ver sorgung unserer Stadt mit Brennstoffen zeigte in der Berichts«« dieselbe» Schwierigkeiten wie überall: unvoll- ständ'.ge Beliefern»» der Kohle»karte» und der Bezugs scheine nnler starker Steigerung der Preise. Ein neues Arbeitsgebiet ist dein KoHleuaintc in der I-örderung der Würmen'trlschgfl entstäilden, ivozn Anfang 'S kr ober 1626 drei Heizberatnngsstellen errichtet wurden Zu den il'sct'kigst-eu, aber «nich undankbarsten Ausgaben gehört lunite die Wvhnnngsfürsorge, die dem Wohnnngsantt mit zurzeit 240 Kräne» zusülll. Alles in allem >»tt die Tätigleit des Wohnungsamtes in den drei Berichtsjahren den Wohnnngsrorrat um etwa 415» Woh- nunaen vermetiri. Beim Wolinnngsnachivels sind freilich seit Einführiliia des Mietanstocises itm Mürz >626» bis zum 13. Dezember 1621 insgesamt über 36600 Anträge ein- gegangen, denen in der gleichen Zeit nur etwa 15 700 Wv>>- »ungszuwemingeu entgegeiistchen. so das; über 20l>00 der ei »gegangenen 'Anträge, davon oooo vordringlich, bisher nicht berücksichtigt »»erden konnten. Wie «hr die geregelte W ol> > 11l > igs-verieil > lng durch eigenmächtiges Handeln tSchumrzm'leteni erschinert wird, erireist die Tätigkeit der erst vor einem halben Jahre gegründeten Näinnnngs- abteiluttg. die in «i80 Ierlten Lcerstellungsuerfügilngen wegen unbefugten Ltzohnnngsbcznges erlassen und bisher 106 Zwangsräumiiiigen dnichführen mnstre. während inuh ül>er 370 stiänmnngönersahreii schweben Behandelt üus Wobnungsautt den einen Teil der Wob nungszwangswirtlchaft. so fällt der andere Teil dem Mieteinignnasaml zu, sehen Arbeitslast lawinenartig anichwoll. Der oiabl der Streitfälle, dir »Nt» »och 675» betrug, wuchs 1620 auf 32 86» und >621 gar aus nonnn. Trotz fortgesetzter Vermehrung de» Personals auf zwölf Lpruchtammervorsivende mit 87 Be amten ufw. waren im Qktober >621 noch 32 000 Iälle im Rückstände. Die nnheilvvücu Ioigeu der Geldentwertung mach«» sich begreiflicherweise auch bei den städtische« Betrieben gelte»» Der birrraukrotische Geschäftsgang tonnie bei de, sprunghasten Steigerung der Löhne nnd Matrrialienpreis, weder bei den Vergebungen noch bei der Steigerung der Tarife für die Straßenbahn, 'Wasser, elektrischen Strom, Gas, Kok» »sw. rasch genug solgen Um mit diesen Mts, ständen auszuräumcn, haben dir städtischen Körperschaften de, Verwaltung dxr städtischen Betrieb, ei», völlig neue, frei e»« und kaufmänniiu, e G « stall gegeben Die neue BermaltungSordnung soll am I April 1622 in «rast treten. Es stieg m den drei Iah,»u Sei Preis der Sir asten bahn von 15 Psg. aus 2 Ml ittr die Einzelsahrt. des Wassers von 15 Psg. aus l.25 Nit. für das Kubikmeter, des elektrischen L i ch t st r v m e s vvn 75 Psg. „ns 1,55 Mt für die ttiloivattstnnoe, ses lsaies von in Psg. aus 2,20 Ml für das Kubikmeter, des Kokses von Mt, ans 28 Mk. für das Hektoliter Die Zahl der Iahrgäste bei de> Strahenbahn ging non 170 ans 130 Millionen zurück: die Betriebsleistung, die 1613 rund 37 Millionen Wagen kilometer betrageil hatte, sank aus rnird 26 Millionen in >62» und rund 28 Millionen in El. Die Ausgaben, die 1613 sich aus 12/, Millionen Marl beliesen, werden für >622 aus 171 Millionen Mark geschätzt Der Personalbestand, der E„d, 1613 sich aus 2722 Beamte und 'Angestellte sowie aus >>»66 Ar beiter beziffert hatte, betrug Ende 1616 3126 und 1174 und Ende >621 2685 und 1145. Das 61a »werk Utk starl unter der schlechten Kohle» Ueserung, in deren Iolge die Gaserzeugung „och von 6«> Millionen Kuvikmeter» in 1618 ans 58 Millionen in >616 zurückging und, nachdem sie in 1626 neu auf 63 Millionen gestiegen war, auch 1621 wieder einen Rückgang zu »er zeichnen haben wird. Ans der anderen Seite brachte die Kohlcnkalamitäf der Einwohnerschast ein weiteres An steigen der Anschlüsse, von 166666 in I6in „us 164 660 in El Auch das Elektrizitätswerk empfand die Doppel- wirkung der Kohlcnkalgmitä». Den Ngchicilen der schleckten Versorgung konnte es durch gesteigerte Abnahme von Iern ström von Hirschselde abhelse», für den die jetzige OOOliO Volt-Leitung durch eine bis Grvditz bereits fertige 10»00o 'Volt-Leitung demnächst ersetzt werden soll. Selbst die Sparkasse stand in Gefahr, säst die Un losten den Zilisenilbersckmst mehr «AS aufinvgen. Die Er- Höhung des Hnpvihckenzinsfiistes und einschneidende Spar maßnahmen haben die Gefahr beseist.gl Die Einlagen über wogen ständig die NÄckzahUliigeii, in litt!» nm 37, in 1626 nm 20. in 1621 nm 14 Millionen Mark Die es»Ai! der Sparer stieg — zum guten Ter« infolge der Eiligem ein dirngen — von 143«iOi» ans V52>»»>, das E'nlegcrguthgben vvn 248 ans 867 Millionen Mart, das Vermögen von 256 auf 464 Millionen Ndark Am 3. Iebruar >621 feierte -le Sparkasse ihr hundertjähriges 'Bestehen. Auch der Schlacht und Viehhoi wurde vorüber gehend zum Zuschustbetrieb. und erst die letzte grosse S«i gernng der Gebühren im Z-rühjahr l»2l ssthrte dazu, das- das Iau«ndc Rechnungsjahr wieder mit einem gnsehnlichen Uc brr ich risse abschliesten wird. 'Anstiied und Schlachtungen bleiben freilich noch iminer gewaltig hinter den Ziffern von Uttü zurück. Liste» uu«r der Geldentwertung schon die werbenden Betriebe und Anstalten, so noch viel mehr unsere vvn vorn herein auf Zuschuß, berechneten 'Verwaltungen, in erster Linie di-e Krankenanstalten, bei denen die Not wendigkeit der Uebernabwe des Earolahanses und dcS Maria-Anna-KindcrHosta>s und vor allem die Wirkung eines falsch verstaitdene» 2lchtsturideiitages liiiizntraten. Trotz einer Erhöhung der Verpstegsütze von I Mark ans 40 Mart ist der Iahreszuschrrs». der 1618 noch I 088«ii<n Mk. und 1616 noch 1570 606 Mk. betrug, auf 6 827 666 Mk. in 1626 nnd ans 25 Millionen Mar!' in 1621 gewachsen Die finanziellen Scknvierigke'i«». die der Stadl voi allem durch die Geldenturertung nnd ihre Zolgen criviichien, wurden iveieiitlich gesteigert durch die Umwälzungen, di« die Reichsgesetzgebung ans steuerlichen, Gebiete brachte. d5e Vealisprilchniig der Einlvmmensvenenerung durch das :>!eich und die Einrichtung von Reichssteuer bchörden. Die trostlosen Verhältnisse, die hier herrsckie:,. sind bekannt. Das Stndtsteilerami >m> sich bemüht, n»cnig stens dir ilnn verbliebene Steuen>ertv»Itnng in Qrdnu», zu halten irnd die Ihm gelassenen Steiiernnellcn auSzu- sckiöpsen. Eine große Anzahl kleiner Steiiern ist eingesühri worden: die Hauptrolle unter den Gemeindesteuern werden Kunst unü Wissenschzl!. vusch wird Dresdner GeneralmusikdireNor! Nackidenr die wtirttembergiickie Regicriliig den Genec.u musikdirckivr Iritz 'Vusch von seinen Stuttgarter 'Ver vstichtiiiigen für das Ende dieser Spielzeit entbunden hak, sind die lk.esigcn mastgebende» Stellen unverzüglich mit ihm >n Verbindung getreten. Die angeknüpftcn Vcrlxandlungen und das in ihrem Verlaufe erfolg« Gehör »es Vertrauens .rilsschuises der Qper haben das ersveulick« Ergebnis ge zeitigt, da» die Gewinnung Büschs als Geiieral-- nnisikdirektor für Dresden »orbehaltlich der Genehmigung des Gesamtm'.nsstcriums und der Zustimmung des Landtages als gesichert angesehen werden kan». 2lls besonders er freulich darf bervorgehoben werde», das; Geuerglmusikdiref lor Vusch sich entschlossen hat, ans jeden vertraglichen Urlaub während der Spielzeit zu verzichten, nm seine "olle Kunst der Dresdner StaatSvpcr widmen zu können » Damit ist die KingersehNte und vielbesprochene Losung Ser Generalmnsikdirrktorfragc unserer Staatsoper spät, doch nicht zu spät, ersoljjt. Mit Gcncralmnsikdtrcktor Vusch ist! «ine der ganz wenigen deutschen Dirigentenpersönlich keilen gewonndn, die als Leiter etneS ersten Kunstinstltnts überlnmvi in Irage kommen können Was wir uns von Busch versprechen, braucht m diesem Augenblick nicht im einzelnen erörtert zu werben. Es geht zur Genüge ans den 'Wünschen und Klagen hervor, z» denen der Opern- belrieb «ii Zahr und Tag Anlast gab. und die an dieser Stelle ott »»ö vetnehmlich genug laut geworden sind. Um sic wenigstens mit ein paar Schlagworten zu wiederholen: vollwertige. Lpielpla», ausgeglichenes Ensemble, gestützt durch zielbewusste Anstcllungspvlitik, angemessener Rang auch der Dlirckischttlttsaussührungen, Anregung durch ge legentlichc Elircngastspielc erster ansmärtiacr Künstler. Znw' .'weit 21 »sch vermögen wird, erfüllend in solchein Sinne zn ivirke», liegt in der Zukunst Schon verborgen. Wir haben das beste Vertrauen, aber die Stütze die«s Vertrauens schwebt leider insofern in der Lust, als nur Busch als Operiibirlgenten noch gar nicht kenne» gelernt liaben. Und daS ist fm Augenblick «in Tropfen Wermut in den 'Becher der Freude, dah man in dieser Hinsicht an leitend»! Stelle wieder einmal das Angemessene nnd Rich tige ve>«hen hat. Man sage nicht: Busch ist schon io be rühmt. das; er nicht erst Probe zu dii'KAeren braucht. Ais in München Mottls Nachfolge zu besetzen war. »allen es Rickmrd Straust. Schuch. Weingartner nicht unter ihrer Würde gehalten, als „Gäste auf Anstellung" i« de» Wagner-Festspiele» z» dirigieren, Das ist eil« HSfkichkeit I gegen die Künstlerschass, das Pulllikum, die Kritik, di? mag inan sie selbst als Formsackie anschen — in ihrem ! illoellcn 'Werl iL.'cht zn »liierschätzen ist, Imponderabilien fvielcn ja gerade in der nnniderlscheu Welt des Tl>c,r«rs eine graste Nolle. 'Wir bedauern, das; gleich der Ver pflichtung des Intendanten auch die des Generalmusik direktors nicht Mine Schatten bleibt. Aller wir wollen uns darum die Freude über den zweifellosen ltzenkl'im nicht trübe» lassen. Da im livrigcn, rvic wir erfahren, Busch wohl erst zn Beginn der nächste» Spielzeit im Anglist end gültig sei» Amt antreten wird, wird ia wohl nvch »«legen- hei, >5An, mit seiner 21 rt als Opernlapellmenter gasttoei« vertraut zu werden. Dresdner Theaicr-Spielpla« für heute. Opern Hans: Sinfoniekonzert, I 3. - - Sch a u s v'> e tha u s : „Die versunkene Glocke" (71. Ncustndicr Schau spielhaus: »Der Weg in die Christnacht" (3). ..Hannelcs Himmelfahrt" Residenz-Theater: „Die Eis- Prinzessin" <s^4>. „Sckiäm' dick Lotte" l^8>. - Eentral- Theater: „Michel, der Nnstknackcr" s>--41. „Die Bvairt des LncnlluS" (VBI. . - Älortragsabend. 'stört, »--.Ic-iiie, II t> w l a » t c >1II r r iiurd Lvmiallcnd. den >1. Zaniirr, j>„ Kttnstterliaiw. Uhr. seine« >', ii l i i> S - 8 n i n r A ll , n s wtederbolcii. Der Künstler rezitiert das aa»zc Lhalc>r>earei,iie Trauerspiel mit 8l,aralt«rs1e- rnng iänitliche, 'iolien n,'l!sti>ch!a lrei ans sem «seszchtniS. Karten im 'sturnerianf nei F. Nies. s Neranstattiiiigeii tzenie r>einig Ikhi im itzeirerbehans 'st l k S - L 1 n i n i c K n » z , i l de, Dresdner philharmoni schen Orchesters. 11-igcni. i'ioi.'sior ,1 S. Mraczel: Solist: Erik MUdliagen ITciwri. 3m Knnstlerlnuis nm " U»r silherkonzert Arnold. s Unnstpslea« de» Liadi Dresden Tei eine Vortrag des Julius „Die..,! nnst de» l n. und r'n. 3 „ ti i ll u n d e r t S", gclnittcn non Wiiseiiiiisdirellvr Dr. l> 3. Z >h m idi, in der Aula der Kien-.schule. lindet am iiächnen Dicnslaa stak und behandelt das Thema der Einführung tu die europäische Kunst «klassische und golischc Kiiusi. 'starock nnd Rokoko», sowie die »a.arenische und historische Malerei in Dciilschiniid. Karlen in der Kanzlei dcS Lladimnieums, 'Neues Nathans, Erdgeschost, in der Kunsthandlung Richter, Galerie Arnold und au der Alleudkaste. Mitglieder des Bundes der Kunstfreunde frei. i* LIeder-Abeud. 2Ser das Prolllem einer vollendeten Stttninlüldung erfassen will, der must zu Brvdersen lauschen gehen. Sein Reichtum au phniischen nnd psychischen Anlagen ist cllenio bcwundcrnsivert wie der Höchstqrad threz Entwicklung zn einer Meisterschaft, wie sie nntei Bernsenen nur wenigen Ausrrwähltev. beschiedc» ist. Und dabet geht alles, was Atmung, Resonanz, WortplastU, Rctnsttmmung, Krastuertctkuug usw. betrtfst. sp natürlich ,«i>d scckbstverstäud- Uch zu, als wenn es eben gar nicht anders sei» toun«. Zur technischen Beherrschung des Materials, durch die Brvdersen r>erblüfst, kommt bei ihm die Tiefe des Erfassens und er lesenster Geschmack, der ganz wundervoll zn charakterisieren versteht, ohne je an die Grenzen des Zuviel zu geraten. Wie ergreifend gestaltete er „Totengräbers Heimweh" von Schu bert mit dem nnmittclbar folgenden „Wanderers Nachtltcd". Ta ahnte man das Unendliche in der Kunst des Ausdrucks Von den Brahms-Liedern überzeug« am meisten „Mai nacht" durch den innigen Ton dcS Schmerzlichen, der tief bis zum Scelengrunde drang Köstlichen Humor entfaltete de, Künstler in Hugo Wolfs „Storchenbotschaft". am Schlüsse mit einem glänzend hingelcgten hohen „6" Aber mit de», Ueberraschcn war- damit noch nicht z» Ende, Ltrauß-Licdci folgten nvch. Hat man je „Traum durch die Dämmerung" hauchfeiner und verklärter singen höre», als es Brodersc» vcrinvchte'? Geheimnisvoll wurde die mit 'Andacht lauschende Gemeinde von der Macht der Musil emporg,tragen, die tm Liede schlummert. Dir künstlerischen Eindrücke waren gcwal lig. Brvdersen wurde stürmisch geseierl Mit Recht Uetz e> an den Ehrungen seine Tochter, Linde Broderscu. teil nehmen, die sich in jeder Hinsicht als vorzügliche Begleiterin erwies. DaS Bereinshans war sehr gut besetzt. B. f Wilhelm Herrmann ß. Der Senior der Pdarb»rge> Theologische» Fakultät, Geheimer Konsistoriairat Prof. O Dr, Wilhelm Herrmann, ist im 'Alter non 75 Jahren ver starben Herrmann bat gehaltvolle und sprachlich vollendete Arbeiten über christliche Ethik veröffentlich:, die alle unter den, nachwirkenden Einflüsse seines Lehrers Albrccht Rstschs entstanden V.etverbreitet sind seine Schriften über den „Verkehr des Ebristcn mit Gott" und über „Römische irnb evangelische Sittlichkeit". f Die Neubauten der Berliner Mnjeen. 2Lilhrlm von Vvde hat bekanntlich den gesamten Erlös ans der Ber ftrigrrung seiner 21ibliothek, der »aliczn drei Millionen Mark betrug, für die Wc i t e r s ü h r u n g der Museums- bauten in Dahlem zur Beringung gestellt. Die „Knnstchronik" meist daraus hin, das; durch -lese großartige Stiftung der gesamte Kompler von Fragen, die sich an die Neubauten der Berliner Museen und die Pläne der Raum- verteiinng knüpfen, neu aufgeeollt wird. Nack der letzten Entscheidung des Ministeriums sollte der Dahlemer Vau nur als Magazin für bas Böllerkundemnsenm wcitcracfllbrl werden, also für eigentlich museale Zwecke ausschalten. Wenn letzt Bode Mittel für den Innenausbau stiftet, so werden dir zum Dell recht angretsbaren neuen BelrgungS plänc für die 'Berliner Banken hinfällig. Die ostasiattschrn Kunstsammlungen kämen ntckn in- Monbijou-PalalS. säu bern »ach Dahlem, wo zwei Pavillon« für sie errichtet sink k SIISS. rAtt a»«u»L , ,,,