Volltext Seite (XML)
— Das Glashüttrnwerk FrirdrichSH-ttr im PlauA- schen Grunde macht die Anzeige, daß ZwinMstr. Nr. tt ein Lager seiner farbigen Hohlglafiftz-rWvte und P»c»voa Wein-, Bier-, Aufsatz«, Del-, Obst«, Selters« u. God«- wafserflaschen, Ginmacheglälftr, Pulver-, Tabak-, Ssnsltzüch« sen, Tascheupuffrr, Retorten, Kolbm, Glasröhren. Met»» Heber ,c. eingerichtet, und der Verkauf en gras -« festen Hüttenpreisen, als auch der Verkauf im Einzelnen der Glas handlung von Laggesrll üdertragen warben ist. — Heute Abend halb 8 Uhr ist Versammlung des Vereins katholischer Glaubensgenossen. — Heute Nachm. 2 Uhr ist im Saale deS hiesigen Schichmacherinnungshauses eine Hauptversammlung der Schuhmachergesellen zur Wahl von Deputaten. — Auctionen: 1) Von heute bis Sonnabend tägl. früh von 10 Uhr an, innere Ramp. Gasse Nr. 21, Mo bilien, Kleidung, Betten, Wäsche und allerhand Haus- grräthe. — 2) Donnerstag, den 20. Nov., Vorm. 10 Uhr, am Ende der kl. Oberseergasse — links von der Prager Straße herein —, mehrere Haufen nutzbares Bau- und Brennholz. — Dem Kunstgärtnergehülfen I. C. Püschel aus Elster ist am 31. v. M. auf der Straße zwischen Limbach bei Wilsdruff und Tanneberg eine rothsafsianene Brief tasche, in welcher der ihm vom vormal. K. Justizamte Adorf unterm 13. Sept. o. ausgestellte Reisepaß, 5 Thlr. in Caffenbillets, 2 Zeugnisse und 2 Briefe sich befunden haben, verloren gegangen. — Der Obsthändler W. Richter aus Wesseln in Böhmen, dessen dermaliger Aufenthalt unbekannt ist, wird geladen, innerhalb der nächsten 4 Wochen vor dem hies. Bezirksgerichte (inn. Pirn. G. Nr. 9 dritte Et.) persön lich zu erscheinen, um wegen einer gegen ihn erhobenen Anschuldigung des Betrugs sich zu verantworten. — Am 12. d. M. ist in einer Kloake des Hauses Nr. 9 der Annengafse der Leichnam eines neugeborenen Kindes aufgefunden worden. Tagesgeschichte. Die zahlreichen Freunde des verstorbenen Burggrafen v. Schön beabsichtigen ein Standbild desselben von der Hand des Bildhauers Wolf in Berlin fertigen zu lassen Es soll die Ma- rienburg als Standort für dieses Denkmal bestimmt sein. Der Zusammentritt der pariser Conferenz wird als nahe bevorstehend bezeichnet, weil das englische Cabinet nun seine Bereitwilligkeit zur Theilnahme ausgesprochen hat, nachdem ihm die Gewißheit geworden, daß Frankreich bei der Streitfrage über die Abtretung von Bolgrad und der Schlangcninsel nicht auf Rußlands Seite treten werde. Etwas Genaueres über de» Ter min der Eröffnung scheint selbst an den maßgebenden Stellen noch nicht beschlossen zu sein. In Paris ist der Preis deS Brodes für je zwei Kilogramm von 50 auf 47 Centimes herabgesetzt worden. — Nach Nach richten aus Madrid ist der Belagerungszustand in Spanien auf gehoben. Die „Times" meldet auS Paris, daß auf halb offizielle Weise den franzöfischen Journalen das Verbot zugegangen sei, Ankündigungen bezüglich der russischen Eisenbahnen zu bringen. Die „Post" bringt einen durch seine kriegerische Tendenz außerordentlich auffälligen Artikel. Nach ihrer Ansicht kann die Verwickelung mit Persien zur Wiederaufnahme der Feindselig keiten gegen Rußland in Europa führen. Indem sie aber zu gleich die französische Regierung antienglischer Wühlereien in Per sien anklagt, erschüttert sie den Glauben an den Ernst ihrer Kriegsdrohung, denn nur zu nahe liegt die Frage, ob England »-ne franzöfischen Beistand oder gar gegen Frankreich und Ruß land da» Schwert ziehen wi»»V Von einer Aussicht auf den ak« Itven Bekst»,d tzestnreich- oder Preußens aber läßt dir »Post* kein Wort fall«,». Li« n»«p »titanisch, Frage ist i-ier befriedigende» Lösung «he. D«r König »o« R»ap«l lckrd , fiel von jedem ftemden Drucke, MtßreWli, pnckamtrei», die allgemein Beifall finden werden. Es ist Grund zu Her A»n«-me vorhanden, daß dies be reits ein ksit seoompli ist. Der Fürst Carini, der bisher Neapel in London^ vertrat, ist in Paris angekommen. Der Marquis An«o«i»i ist nach Brüssel abgereist. Die diplomatischen Beziehungen z»Hchen Neapel und dem Westen sind also vollständig gebrochen. Das Gerücht von einer Heirath zwischen dem König V i c- tor Emanuel von Sardinien und der verwittweten Herzogin von Leuchtenb erg erhält sich. Zu den bereits früher von der Cholera anaesteckt erklärten Städte» (Petersburg, Kronstadt und Königsberg) ist jetzt noch Danzig hinzugekommen. Königliches Hoftheater. Sonnabend, den 15. Nov.: Hansjürge. Lustspiel in l Act von C. v. Holtei. Tanz. Hierauf zum ersten Male: Mein Glücksstern. Lustspiel in 1 Act von Scribe, übersetzt von C. Slivian. Tanz. So oft man ein so altes und veraltetes Stück von Holtei wie die „Wiener in Paris" oder „Hansjürge" unter Mitwirkung des Hrn. Dawison sieht, kommt Einem unwillkürlich das schön« Wort in Erinnerung, das Göthe von Simrocks Uebersetzung des Nibelungenliedes gesprochen: Es ist das alte Bild, aber die Far ben sind wunderbar aufgefrischt! Der „Hansjürge" des Herrn Dawison ist hinreißend und von erschütternder Wahrheit. Kann nian einerseits bei dieser Rolle auch die Bemerkung nicht unter- drücken, daß der geistreiche Darsteller manchen wohlangelegten Effect in ihr spielen läßt, so nöthigt Einem auf der andern Seite die Gerechtigkeit das Bekenntmß ab, daß all' diese Effecte genau und sorgfältig motivirt sind, und das eben unterscheidet den gro ßen Künstler von den leidigen Virtuosen. Hrn. DawisonS Effecte platzen nicht ssns lrrcon heraus, sondern werden immer vom Zuschauer erwartet — der vollgültigste Beweis für ihre logische und dramatische Berechtigung. Bisweilen sind die Steigerungen in Ton und Mimik des Hrn. Dawison der Art, daß es Einem wahrhaft eng ums Herz wird, so sehr vermag seine Darstellungskraft zu erschüttern Der verehrte Künstler wurde bei offner Scene und nach dem Schluffe stürmisch hervorgcrufen. Frl. M. Michalesi spielie das Pachter mädchen mit lobenswerthcr Natürlichkeit und Hr. Walter den Neichsfrcihcrrn mit vieler Eleganz. Das neue Lustspiel „Mein Glücksstern" von Scribe, übers, von Slivian mit folg, zutreffender Besetzung; Hr. Porth, Frl. M. Michalesi, Hr. Liebe, Hr. Kramer, Frl. Allram. ward bei fällig ausgenommen Die Zurhaten sind zwar die bekannten Lustspielingredienzen, ein Prozeß, zwei feindliche Familien. «in gefoppter Vater, ein paar schöne Seelen, die sich zufällig finde» und verstehen und sich schließlich kriegen. ein geprellter Neben buhler. ein Gärtnermädchen als Spiritus Ismilisris und der freundliche Zufall als nervus rnrum, hier „Glücksstern" benam set; indeß ist das Ganze mit Scribe'schem Geschick geschrieben, und so dürfte, wenn kein Unstern die genannte treffliche Besetzung trübt, vieler „Glücksstern" noch manchmal mit seinem f>eund- licken Lichte die Wolken des Trübsinns von der Stirne Derjenigen vertreiben, denen eine lachte, flüchtige Unterhaltung zu diesem Ende Genüge tbut. Sämmtlicke Darstellenden, unter denen sich besonders Hr. Liebe durch höchst gewandtes und lebendiges Spiel