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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050407029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905040702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905040702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-07
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
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platz, nördlich Tibeon, gefallen : Gefreiter Gustav Herrmann, geboren am 20 Mil« Mi zu Royn, früher im Fcldartilleric- Reaiment Nr. 66, Reiter Mar Änderseck, geboren am 18. Juli IßT« zu Polsnitz, srüher im Feldartilleric-Regiment Nr. 21. x Wie die „Köln. Ztg. von aut unterrichteter Seite auS Basel erfährt, haben sich die schweizerische und dir badische Reaieruna aus Grund einer mehr als anderthalb jährigen forafälllgen Prüfung aller einschlägigen Verhältnisse dahin geeinigt, die Konzession zur Errichtung eines Wasser werke S b e i L a u f e n b u ra am Rhein an die geeignete» Fir men Felten u Guilleaume, Karlowerk Mühlheim am Rhein und Schweizerische Drncklnst-ElektrlzitätSgescllschast, Bern zu erteilen. Mit dem Bau de« auf 5OO0O Pserdekräftr berechneten Riesen werkes soll begönne» werden, sobald die von badischer Sette »och a»ss>ebende» Förmlichkeiten erledigt sind. Cs soll die die Wasser- krastanlage errichtende Firma aus ausdrücklichen Wunsch der badi schen Regierung i» den KouzessionSbediugungei, anachalte» wer den, aus die wichtigsten durchführbaren Wunsche der badischen Handels- und HanbwerkSkanuucrn gebührende Rücksicht zu nehmen. x UiDarn. Der Generalausstand der gesamten Arbeiter schaft i» Lzegedin ist beendet. Es sind nur noch 660 Arbeiter einer Hansshinuerei im Ansstande. X Frankreich. Wie in einem Teile des Morgenblattes bereit- gemeldet, ist in Paris eine militärische Ver schwörung entdeckt worden. Die Polizei nahm tn dieser An- gelegenheit mehrere Haussuchungen vor, deren Ergebnisse die reiche ernster erscheinen lassen, als bisher angenommen wurde. Es wurde zunächst festgestellt, daß^die züngst in der Wohnung des beurlaubten Hauptmanns Tamwuruli beschlagnahmten 500 Infanterie-Uniformen keineswegs für die Milizsoldaten eines privaten Kolonialunternehmens bestimmt waren. Ferner wur den in dem Vorort Puteaux in dem alleinstchenden Haufe eines angeblichen Lumpenhändlers namens Meyer an 8000 Gewehr- palronen beschlagnahmt. Meyer wurde verhaftet. Die Polizei kennt auch bereit- den Ort, wo sich die dazu gehörigen Ge wehre befinden. Hauptmann Tamwurini wurde in Hast ge nommen und einem eingehenden Verhör unterzogen. Die Be Häuptling Tamwurinis, daß er die 500 Uniformen bei einem Trödler gelaust habe, um einem Vertvaltungsofsizier, welcher sür Unisormstücke, die ihm aus dem Magazin verschwunden leien, verantwortlich c-emacht wnrde, zu Hilfe zu kommen, wird »eh ' der ehemalige Unterossizier Vrinat, wurde .... - - - . . „ - „-—-falls verhaftet. Tamwurim wird vom Untersuchungsrichter mit Meyer konfron tiert werden. Der „Teinps" lagt, die Polizei glaube, das, es sich »m eine militärische Verschwörung handle, die derjenigen gleiche, welch« General Malet im Jahre 1812 zum Sturze des Kaiserreiches angezcttelt hatte. Die Gewehre konnten bisher nicht gesunden werden. X Die Königin von England ist iu Marseille ge- landet. X Italien. In der Deputiertenkammer fand die Beratung des deutsch-italienischen Handels vertrags statt. Gaetani di Laurenzana sprach sich günstig für den Vertrag aus. De Marinis meinte, dieser Vertrag sc, weniger schlecht als die anderen; doch müsse man sagen, das; trotz deS guten Willens der italienischen Unterhändler die neuen Handclsbestiinmnngcn die Lage des Landes anstatt zu -ver bessern. verschlechtert l>aben. Redner sprach seine Freude darüber aus, daß Handelsvertragsverhandlunge» mit Rußland eingelcitet seien »nd wünscht, das, man auch ähnliche Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten, England und anderen Ländern be- ginne. Gras Arnaboldi führte aus, der deutsch-italienische Handelsvertrag sei bei 20 Artikeln, darin «ingeschlossen einige landwirtschaftliche Erzeugnisse, vortcil!>aft, demgegenüber hob aber der Redner den Schaden hervor, den Italien hinsichtlich seiner Weinanssuhr haben werde, und ferner die auherordent- sichen Erleichterungen, welche der Einsuhr des deutschen Bieres zugcslanden seien, und änßerle, man I>obe überhaupt die Inter- :sscn der landwirtschastlichcn Produkte vernachlässigt. Er forderte ue Regierung auf, Schritte zu tun, um eine verhängnisvolle Krise zu verhüten. Die Negierung solle das Beispiel Deutschlands bc- olgen, welches sich als meisterhaft erweise in der Organisation utt kommerziellem Gebiete und geschickt aus allen Zugeständ- cissen, die ihm bei den Handclsvertragsverhandlungen gemacht eien, Nutzen ziehe. Pantano, welcher einer der Unterhändler bei wn Handelsvcrtragsverk-andlungcn gewesen ist, erklärte, durch die neuen Verträge erlange man alles, was man intcr den geacn- värtiqen, veränderten Verhältnissen habe erlangen können. Der Berichterstatter Chimirri erklärte, die italienischen Unterhändler standen deutschen Agrariern mit ihren Forderungen gegenüber. Die Unterhändler richteten alle ihre Bemühungen darauf, die Interessen der italienischen Landwirtscljaft zu wahren. Minister Titloni erklärte hierauf, die abgeschlossenen Verträge seien nicht allein in kommerzieller, sondern, auch in politischer Hinsicht von Bedeutung, indem sie die guten Beziehungen Italiens sicher stellten. Die gemachten Konzessionen und erlangten Vorteile kielten sich vollständig das Gleichgewicht. Ter Minister forderte die Kammer aus, dem Vertrage zuzustimmen, l Bestall. > Der Ackerbauministcr deutete die Schwierigkeiten an, denen die italie- Nischen Unterhändler -begegneten wegen der agrar-schntzzöllne- rischen Strömung in Deutschland und führte aus, es sei daS best- mögliche Resultat erzielt worden unter wirksamer Wahrung der wichtigsten Interessen Italiens. (Lebhafter Beisall.j Der Schatzminister befürwortete gleichfalls die Annahme des Handelsvertrages. X England. Unterhaus. Der Antrag. Abstriche vom Budget zu machen, als Protest gegen die Haltung der Regierung, wird mit 213 gegen 187 Stimmen verworfen. Gegen Schluß der Sitzung greifen verschiedene liberale Mit- flieder des Hauses die Regierung heftig an und verlangen zu gleich die Auflösung des Parlaments. Balfour war nicht zu gegen; seine Abwesenheit wurde von den Rednern der Opposition icharf kritisiert. x Afrika. Der Kald Maelean ist vom Sultan von Marokko nach Fe; berufen worden. Er verschob seine Abreise bis Sonnabend, da Mnley Abd-el-Malek in seiner Gesellschaft nach Fez zurnckzu- kehren wünscht. Ueber den Forschnngsreisenden Segon- , a c liegen gute Nachrichten vot. er ist bei guter Gesnndbeit und wird gut behandelt. Der Scnerisf von Tajernad schrieb dem Scheck Snltana, bei welchem Segonrac sich als Gefangener be findet, er solle ibn sofort freckassen, »nd verbürgte sich bet chm für die Bezahlung des verlangten Löscgeldes. Vermischtes. ** Aus dem Bahnhofe Nörten bei Güttingen stießen beim Rangieren Wagen von Güterzngcn zusammen. Acht Güter wagen wurden zertrümmert, ein Rangierer tödlich verletzt. ** In der Rnbengrnbe bei Nenrode verunglückten drei Bergleute durch herabsallcndes Gestein. Einer wnrde ge tötet, die beiden anderen schwer verletzt. * Plötzlich tob sü ch li a geworden ist in Berlin der 31 Jahre alte Ächvierarbeiter Michael Reiter. Während der Arbeit stürzte sich Reiter plötzlich mit geöffnetem Taschenmesser auf seinen 36 Jahre alten Mitarbeiter Karl Krause und ver wundete ihn am Kopfe. Darauf verfolgte er die sich slüchten-dcn übrigen Arbeiter und verletzte den 15jährigen Ärbcstsburschen Pani MannS schwer an .Hals und Kopf, sowie an Armen »nd Händen. Mit Hilfe zlveier Schutzleute gelang es endlich den anderen Arbeitern, den Rasenden von seinem Opfer losznreißen und zu fesseln. Reiter wurde nach der Polizeiwache gebracht und nach Untersuchung durch einen Kreisarzt der Irrenanstalt Herzbergr zugesührt. Die beiden Verletzten wurden nach der Unfallstatton am Mariannen-Ufer geschafft, wo MannS wegen der Schwere seiner Wunden bleiben mußte, während Krause nach Anlegung eines Verbände- entlassen werden k> * 11a' ' - — - Uc-bcr die Schichale. die das konnte. Gewehr Andreas er. Herr Adolf Herrn Dr. Hermann Schorkopf i... es von seinem Vater geerbt bat. Dieser. . . , köpf, war Mitkänivser »n schleswig-holsteinischen Freiheitskriege 1848 bis 1850. Er machte den Feldzug ms Freiwilliger im SchützenkorpS mit. Begeistert vor den Heldentaten dieses KorpS sandten die Tiroler Schützen daS Gewehr Andreas HoserS „dem besten Schützen dex schleswigHolsteinischen Armee", und als solcher wurde von fernem Vorgesetzten und Kameraden der Schütze Adolf Schorkopf bezeichnet. Von seiner Treffsicherheit wissen ölte Leute noch manches Stück zu erzählen. So war er z. B. einst zum Schützenfeste in Rendsburg eingetrossen. Der Hahn auf dem Schützenhause hat ja kein Auge, sagte er im Scherze und wies auf die Wetterfahne. Gleichzeitig legte er daS Gewehr des Andreas Hofer an, der Schuß krachte, die Kugel ging durch dcn kleinen Kopf, und feit jener Zeit hat der Wcllcrhahn »ein Auge". ** Testamentarisch vermachte Gehirne. AIS jüngst bekannt wurde, daß Otto Erich Hartleben sür die Be handlung seines Schädels nach leinen, Tode besondere Berin gungen getroffen halte, erregte dies nicht geringes Befremden. Die Amerikaner würden über eine solche Dichterlaune weniger überrascht sein; denn dort sind solche Verfügungen über das, ivas nach dem Tode mit dem Gehirn geschehen soll, so gewöhn lich, daß man kaum noch daraus achtet. Dr. Wilder von der Eornell-Universität fordert seit 25 Jahren die Menschheit ans, Gehirne zur Förderung der Wissenschaft dem Institut zu ver machen. Er sagt: „Wir können alle Gehirne, die wir bekommen, wohl gebrauchen, und besonders ist uns an solchen gebildeter Menschen gelegen. Aus diesem Grunde verteile ich jedes Jahr unausgesüllie Vermächlnissormulare unter die Studenten der Universität und an Leute im ganze» Lande." Die Folge davon ist, daß dem Eornell-Museum reichlich Gehirne zukommen, Ge hirne aller Arten und aus allen Schichten der Gcselljchast. Die ganz« Längsivand eines großen Raumes in Nie Graw Hall ist mit Glasgesäßen angefüllt, die Gehirne enthalten, und aus jedem Gesäß ist ein Zettel ausgeklebt, der alle Einzelheiten ent hält, die man über den früheren Besitzer des Gehirns erfahren hat. so daß dadurch sehr wertvolles Material sür das wissenschaft liche Studium des Gehirns geliefert wird. Außerdem besitzt Dr. Wilder eine geschätzte Privalsammlung von Gehirnen her vorragender Persönlichkeiten und über 50 Exemplare sind ihm noch versprochen worden von lebenden Personen, die alle „Per- sonen von guter Erziehung sind und moralisch sowie geistig aus Häher Stufe stehen". Aus wie mcimstasachen Teilen ein Gehirn znsam-mengeseßt ist, erhellt ans der Tatsache, daß dem bloßen Auge 540 Teile sichtbar sind, für die cs wenigstens 10 500 ver schiedene Bezeichnungen gibt. „Dos Studium des Gehirns." meint Dr. Wilder, „ist zweifellos das Studium der Zukunft und die Neurologie wird alle anderen Zweige der Naturwissenschaft beherrschen." Chicago besitzt unter den vielen Klubs, die hier ihren Sitz haben, auch .inen „Autopsie-Klub", alle Mitglieder dieser merkwürdigen Vereinigung müssen sich verpflichten, dem Klub zu wissenschaftlichen Zwecken ihr Gehirn zu vermachen. Eine Gesellschaft, die denselben Zweck verfolgt, ist auch von dem ameri- kairischen Arzt Dr. William Pepper begründet worden. Ihr das Wistar Vorsitzender war Dr. Leity, und die Gehirne gehen an Museum und das Anatomie-Institut. 'Dr. Lcito starb aber schon nach wenigen Wochen, und sein Gehirn wnrde so die erste Dota tion. die dem Museum von dem Klub gestiftet wurde. Der be kannte Prediger Bischof Philipps Brooks gehörte auch zu den Mitgliedern des Klubs, aber durch eine Reihe merkwürdiger Zu fälligkeiten wurde die Gesellschaft dieses Legats beraubt. Der Bischof starb in Boston, und sofort schickte die Gesellschaft einen Kurator ans, der die Autopsie vornehmen sollte. Unterwegs fand ein Eisenbahnunglück statt, der Zug, in dem der Abgesandte laß, fuhr mit einem anderen zusammen und der Delegierte, der Arzt war und unverletzt blieb, leistete den Verwundeten Beistand und brachte sie ins Krankenhaus. Als er nach dieser Verzö- aerung seine Reise sorlsctzte, kam er zu spät in Boston an. die Leiche war schon hermetisch versiegelt und die Reise folglich fruchtlos. Der Begründer der Gesellschaft. Tr. Pepper, starb in Kalifornien und sein Gehirn befindet sich im Museum von Philadelphia. ** Wie man inMarokkoreist, darüber gibt ein Mit- arbeiter der französische» Zeitschrift „Le Tour du Monde" genaue Anweisungen- sie lassen erkennen, wie schwer zugänglich daS La-nd noch ist. Zwei -bis drei Monate braucht man, um die Sehenswürdigkeiten des eigenartigen Landes zu genießen, und man muß eine gute Gesundheit und ein« woblgefüllte Börse haben, sich auch, besonders in gewissen Gegenden, nicht vor einem Ueber- sall fürchten. Ob man von Tanger, La rasch, Masagan oder Mogador aus in Marokko eindringt, die Vorbereitungen zur Reife sind dieselben. Die kleine Karawane muß aus einem Führer, einem Koch, einem „maicbarni", Maultieren, Maul Nertreibern und Geschenken bestehen; so ausgerüstet gelangt man überall hin. Der Führer dient gleichzeitig als Dolmetsch- er organisiert die Etappen, stellt die anderen Führer an, besorgt Maultiere und Treiber, kaust die Lebensmittel, verhandelt mit den Behörden. Ein solcher Führer kommt ziemlich teuer zu stehen: sür alle Käufe, Verhandlungen und Besorgungen macht er sich vorweg bezahlt; aber man vermeidet viele Unannehm lichkeiten und kostspielige Irrtümer, und cs ist immer noch besser, von ihm allein gebrandschatzt zu werden als von einer unehrlichen Kligu«, die sich die Unwissenheit des Reisenden zu nutze wacht. Ein guter Führer ist in Marokko ein weißer Rabe. Jeder Führer betont, daß er die Küche verstehe, und um sich das Mono pol der Eiwkänse zu sichern, rät er dem Reisenden ab, einen Koch zu engagieren. Wenn er auch die einfache muselmanische Küche versteht, so ist man doch übel daran, -wenn man seine» Rat befolgt. Als dritter und als einzige militärische Eskorte gesellt sich der „mokkaemi" dem Personal zu. Er ist ein Soldat aus der Umgebung der Kaibs und svielt die Rolle des Gendarmen; er ist der thefährte und Beschützer des Reisenden. Im all gemeinen wird jedoch der Reisende von den Eingeborenen freund lich ausgenommen, besonders wenn er freigebig ist. Zum Reiten bedient man sich am beiten des Maultieres. Vier genügen für den Reisenden, den Führer, den Koch und den Maultiertreiber; außerdem tragen sic noch 75 bis 100 Klgr. Gepäck. Bei einer längeren Reise ist es billiger, wenn man die Maultiere kauft, statt sie zu mieten. Der Reisend« muß natürlich alles Risiko tragen, wenn ein Diebstahl oder Unfall vorkommt. Alle Vor räte, die unterwegs nicht käuflich sind, muß der Reisende mit nehmen. Die hauptsächlichsten sind Gries, Zucker, Tee, Brot und Licht«. Die Marokkaner trinken Tee, der aus Minze und anderen aromatischen Pflanzen bereitet wird; ebenso brauchen sie reichlich Zucker, mehr als ein halbes Pfund täglich. Znm Wohnen dient gewöhnlich ein Zelt, man muß also wenigstens zwei Zelte mitsnbren, von denen eins für das Personal bestimmt ist. Abends schlägt man das Zelt neben einer mehr oder weniger be- deutenden Niederlassung aus. wo man Gerste für die Tiere und Fleisch für die Menschen findet. Das Klima Marokkos ist ge sund, aber je nach der Gegend sehr verschieden. Im Küstenstrich kennt man weder große Hitze noch starke Kälte, während die Ebenen des Innern im Sommer sehr heiß und im Winter- starken Regengüssen ausgesetzt sind und in der Bergzone im Winter Schnee fällt. Vor allem muß man sich vor Nachtfrösten hüten, um so mehr, als die Nacht sehr schnell nereinbricht. Der Marokkaner liefert im allgemeinen dem Reisenden die Lebens- mitlei. über die er verfügt, umsonst, aber er erwartet, daß man sich erkenntlich dafür zeigt, und man tut am besten, wenn man auch ihm bezahlt, waS man schon einmal dem -sichrer und Fourier bezahlt hat. Als Geschenke dienen Gewehre, Revolver, Operngucker, Uhren, Kleinodien usw. Die täglichen Ausgaben für eine Karawane belaufen sich ans etwa 35 FrcS. * Einer der merkwürdigsten Fälle „vielfältiger Per sönlichkeit" der je beobachtet wnrde, ist, wie der „Lancet" berichtet, kürzlich der Londoner Gesellschaft für Seclcnfarsclmng vorgeslellt worden. Die Patientin ist ein Mädchen zwischen 12 und 13 Jahre», in dem sich nickt weniger als 10 ganz verschiedene Zustände deS Seelenlebens, gleichsam 10 Persönlichkeiten, ent wickelt haben. ES stammt von gesunden Eltern ab und war selbst körperlich und geistig gesund, bis cs Influenza bekam. Darnach machten sich die Veränderungen der Persönlichkeit bemerkbar, die in sehr verschiedener Weise, plötzlich oder allmäb- lich, in Erscheinung traten. In einigen Zuständen wußte das Mädchen garnichts, in anderen nur teilweise von seinem Lebe» -während der anderen Zustände. Fertigkeiten, wie Zeichnen, Schreiben, und auch normale Fähigkeiten, die das Mädchen in aewiffen Zuständen hatte, gingen in anderen wieder verloren. In einem Zustand, in dem es auch blind war. zeichnete es nur mit Hilfe des Tastsinns, der sich ganz besonders entwickelte. Der Charakter und das Benehmen in dcn verschiedenen Zuständen wichen sehr voneinander ab. Tie verschiedenen Phasen dauerten ungleich lange, von wenigen Minuten bis zu 10 Wochen. All mählich kam der normale Zustand immer seltener und dauerte immer kürzere Zeit, bis er schließlich ganz verschlvand Diese Wandlungen dauerten im ganzen etiva drei Jahre, bis schließlich ein besonders anormaler Zustand eintrat, in dem sich die Patientin jetzt noch befindet. Sie ist in diesem Zustand aber, durchaus intelligent und kann arbeiten. ^ Lchlffsbcwtknnqen. Norddeutscher Lloyd (Ungeteilt von Fr. Bremermann, Geiieral-tchenlur, Prager Straße 40.) „Sff'lksnsia" b. Apiil von Marseille« abgeg. „Prim Heinrich" b. April tn Schanghai angek. „Karl-ruhe" c>. Apiil von Neapel atmen. ..Prinz Regent ruilpvld" b. April von Penan« abgen. „Preußen" 8 April von Penang abgeg „LeyLitd" k. April »on Fceinantle abaeg. „Stuttgart" !>. Apiil Cap Henry pass. „Oldenburg" b. April in Areiiiertmven angek „König Alberi" b. April in Neivyork an- aek. „Va«e>n" s. April Ouessant pass „Lochien" d April Dürft Castle vass. „Brandenburg" li. April Dover pass. „Lob-uzollern" b. April von Aleraiwrie» abgen ..Kaiser Wilhelm II." b. April pan Cherbourg abgen. „Willeliiid b. Apiil Lizard pass. Mainz" li. April in Antivkrpen angek. «Prinz L-ciiilich" 5. April in Nagasaki angek. «Friebrich der Grobe" b. April in Anlwerpen angel. L> a ,» b u c g - A in e r i k a - L i n ie. „Narihago" «. April von San- los Über Rio de Janeiro und Madeira nach Hamburg abgeg. „Spezia", von Ollasicn, L. April von Po>l Said abgeg. „Prinzessin Aiclvrra Luiic" 1. April von Ncwpork nach Teneriffa, Gibraltar, Palermo, Neapel und Genua abgeg. „Tacia" 4. April von Roiario »ach Villa Conftilinron ab geg. „Pnliicia", von Neivyork. b. April Lizard pass. „Mollke" « April in Genua angel. „Meteor" 4. April in Genua angek. ..Theffa!ia"4. April ln Pbiladclphia angek. „Bosnin" 4. April von Las Palmas abgeg. „Hei- oeiia", nach Wesimdien, 3. April von Cuxhaven abgeg. „Larviiua". von New Orleans, 4. April in Havre angel. „Prinz Waldemar", von Mittel- brasilien, 4. April St. Anicenl paff. „C. Fcrd. Laeib". »ach Oslasien, 4. April in Port Said angek. „Michael Jebsen", nach Ollaffe». 4. April i» Eingapore angel. „Scanbia", von Ollasien. 4. April in Singapur- angek. i 1 t e i> u l u e u v l e n: we. -pael-r, .zpuur-oiener Ui. rr. M. m. R. M. Wolf; E. M. Forke, Lagerarv. m. S. A. Krille; F. F. W. Albrecht, Gendarm m. A. L. Kießling; L. B Liebe,hol. Tapezier m. H. E. Albrecht; F. M. Kern, Filialleiter m. I. S. Mix; K. M. B. Hanemann, Kellner m. ÄH. E. A. Wolfs; G. E. Allermann, Wagenrangicrer m. E. L. Trilling; I T. Weide, Postbote in. Ä. K. Meyneri; K. F. O. Tränkner, Steinschleifer m. A. M. Hempel; P. L. Müller, Schneider m. A. Klose; P. G. Straube, Dekorationsmaler m. A. L. P. Schcsfler; W. O. Hic- mann, Landichastkgärlner m. E. W. K. verw. Spindler ged. Fahibusch; G. A. B. Reitzel, Stadtgendarm m. A. Bi. Schmucker; W. H. K. Tietze, Postbote m. M. M. Müller; G. H. Wilhelm, Maschinenschlosser m. V. O. nesch. Stolz« geb. Bock; E. L. Hos- mann, Maurer m. P. H. Tyonig; A. P. 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Eberl; F. F. Müller, Tekor.- Malcr m. A. L. Liebing; P. A Mücke, Banarb. m. A. A. Günzel; P. N. Lorz, Steindrucker m. I. M. Richter, — sämtlich in T>reS- den. — I. I. K. Titz, Schuhm., Dresden m. tz. L. Geisler, Niederslriegis; E. O. Findeisen, Sergeant, Dresden-Albertstadt m. M. F. O. Thonig, Dresden: R. O. Sieger, Straßenbahn- schaffner, Dresden m. A. M. Göhler, Friedebura; I. R. E. Mierzowsky, Tech»., Kattowitz m. F. M. E. Kießling, Dresden; A. Horn, Gerichtsvollziehergehilfe, Dresden m. L. L. Kluge, Treben; A. I. Meißner, Käusm., Leisnig m. F. H. L. Priemcr, Dresden; H. R. P. Rahms, Meckanikcrgeh., Cossebaude m. M. E. Busch, Dresden; B. R. Taschenbcraer, Gutsbes.. Nadcbeul m. A. M. Türke, Dresden; H. R. Fischer, stöbt. Feuerweyrm., Dresden m. A. F. Sachse, Blascwitz; H. F. M. O. Abshagcu, Gcschäits'ührcr, Chemnitz m. S. M. Thiele, Dresden; Bk. E. A. Trauer, Bczirksstcncrassist., Glauchau m. I. N. I. Stark, Dresden. Nack Gottes Ratschluß verschied gestern mein heißgeliebte-, Mann, unser guter Vater, der Jngenienr HeZLvLt. Die Beerdigung findet Freitag nachm. 3 Uhr ani dem Annen- ricdhosc sEhenmitzer Straße) statt. Dresden, am 5. Avril 1005. In tiefer Trauer: N«Iei»v 8e1Ivl-t geb Eickiler nebst Kinder». ÄsAtt-AlIIIIIIil zu Dresden. Die geehrten Mitglieder werden ersucht, die vom Jiiuungö Ausschuß einberiifene kllgmöing !NNljl?g8-V8l'8WMlllN8 Frcitng de» 7. Avril I1M5 abends 8 Ubr in McinboldS Sälen, Mvritzslraße 10, zahlreich zu beinchcii. JA.: Der Borstund. N. Für 1. Juli a. c. evcnt. früher suche ich einen durchaus zu- vcrlässiaen. nüchtcrnru ver ! lieiratekeu Schweizer in 70 Haupt ^ Niudvieh. Gute Melker mit nur besten Zeug» wolle» sich melden. : M8W! Ws!t8l'8l!0«'f. ! Pvil u. Bahn Nciimnhle lElstcr). sürPliolographie Vergrößernnaen ivi. gcincht. KoukurrcuzloiePreiie sofort. Auszahlung dci Provision. Frd. Aciuisch, Drcsden-A. 10, Holbeinstraße 8l. tlilkliei-heliilinx. 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