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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050811014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905081101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905081101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-11
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1905
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Dresdner Nachrichten. Str. 2L1. Leite 4. Fsrc.tag. II. August 1SVS lichkeit und der llneiitgeltlichkeit der Strafrechtspflege; Ver pflichtung zum Besuche der Volksschulen für all« Kinder, vom 6. bis zum Io Lebensjahre. Unentgeltlichkeit des Unterrichts und Lehrmittel, Verpflegung und Bekleidung der mittellosen Schulkinder aus öffentliche Kosten, Einführung der Progressive» Einkommen», Vermögens-, Erbschaftssteuer für die Wohlhabenden und Reiche», Beseitigung der Steuern auf notwendige Lebensmittel: volle Selbstverwaltung des Landes und der Gemeinden; volle Rechts aleichheit aller ohne Unterschied des Standes, der Geburt, der Religion und Nationalität: gesetzliche Einführung der achtstün digen Arbeitszeit: Verbot der Nachtarbeit, wenn die Natur des BeniedeS diese nicht erforderlich macht; Abschaffung der Sonntags- arbeit; wirksamer Arbciterschnb; Einführung der allgemeinen Kranken-, Unfall-, InvaliditätS und Altersversicherung; Einrich tung von Kranken- und Riederkunftshäusern durch daS ganze Reich; Unentgeltlichkeit der Krankenpflege und Geburtshilfe: Forderung der genossenschaftliche» Artzett für daS Land und die Industrie durch den Staat." Die Krisis zwischen Schweden und Norwegen. Ein Mitarbeiter des „Stockholms Daablad" hatte eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Lunde- berg, welcher bekräftigte, das; die neue schwedische Regierung ausschließlich mit Rücksicht auf die ttnionskrisis gebildet worben sei und nur zu dem -Zwecke, um eine Lösung derselben aus Grund lage des vom Reichstage gegebenen Programms zu versuchen. Was die schwedische Regierung angehe, so werde kein ringe ziemendes Zögern die Lösung der Krisis hinausschieben: die Re aierung sei vielmehr bereit, ihrerseits in jeder Weise zur schnellen Abwicklung bcizutragen. Auf die Frage, ob die Regierung beabsichtige, einen neuen außerordentlichen Reichstag einzuberufen. antwortete der Ministerpräsident: Natürlich, wenn Norwegen daS schwedische Programm arrnimmt. daS heißt, wenn von Norwegen nacli der Volksabstimmung das Verlangen nach Verhandlungen gestellt wird und diese Verhand lungen zu einem befriedigenden Ergebnis führen. Es sei ja übrigens, so fügte der Ministerpräsident hinzu, auch vom Ge sichtspunkt der inneren Politik Schwedens von großem Interesse, daß die Abwicklung so schnell geschehe, daß die Frage bald aus der Welt geschafft werden könne. Einige Zeit müsse die Regie rung haben, um die Sache zur nächsten ordentlichen Reichstags session vorzubereilen, und bevor diese Arbeit ihren Anfang werde genommen haben, werde die Frage der Rekonstruktion der Regie rung lediglich unter Rücksichtnahme auf die innere Politik ihre Lösung gefunden haben. Schließlich hob der Ministerpräsident hervor, daß es jetzt wieder in der Hand Norwegens liege, ob die aanze Unionsirage schnell zu Ende geführt werden solle. Ter Reichstag habe sein Programm ausgestellt, welches nichts anderes als billige Bedingungen für die Auslösung enthalte, und die schwedische Regierung werde ihre Ausgabe im Sinne des Reichstages aussühren. Es komme jetzt ans die Nor weger selbst an, ob sie Entgegenkommen zeigen öder Schwierig, ketten schaffen wollen. Deutsches Reich. Die Kaiserin hat als Protektor!» des Vaterländischen Fraucnvcreins (Haiiptvercinss an die Vorsitzende des Vereins, Charlotte Klementine Editha Gräfin v. Itzen - plitz, die am 8. August ihr 70. Lebensjahr vollendete, folgendes Handschreiben gerichtet: „Empsangen Sie zu dem hentiacn Tage, a» dem Sie die Schwelle des 70. Lebensjahirs überschreiten, den Ausdruck meiner aufrichtigen Glück- und Segenswünsche. Tie Hälfte dieser Lebenszeit haben Sie in steigendem Maße und in treuer Hingebung dem Dienste des Vaterländischen FranenvereinS g» leitender Stelle gewidmet. Die Ausdehnung der Wirksamkeit dieser von der Königin Angusta in ernsten Tagen begründeten Organisation helfender Nächstenliebe unter dem Roten Kreuz, ihr wachsendes Gedeihen, ihr segensreicher Einfluß ans weite Kreise unseres Volkes, ihre anerkannte Beteiligung an der Lösung sozialer Ausgaben und in der Bekämpfung von Notständen aller Art sind bleibende Gedenksteine, die Ihren Namen an ehrenvoller Stelle tragen und für immer mit diesem Werk verbinden. Meinen Wünschen schließen sich heute alle dankbar an, die demselben als Mitarbeiter angeboren, und indem ich Sie bitte, fortan das bei folgende Armband mit meinem NamcuSzuge zu tragen, soll dies Andenken Ihnen als Erinnerungszeichen dienen an die Anerken nung der Protektor!» des Vaterländischen JrauenvcreiiiS und an die wohlgeneigte Gesinnung Ihrer Königin. Wilhelmshöhe, 8. August 1005. Auguste Viktoria I. R. Au die Vorsitzende deS Vaterländischen FranenvereinS, Gräfin Charlotte Itzenplitz zu Haus Tornow bei Buckow, Bezirk Frankfurt a. O." - Handschreiben und Armband wurden der Gräfin aus aller höchsten Beicht durch eine Abordnung deS Vorstandes dc-S Haupt- nereins, bestehend aus den Damen Fra» Geh. Regierungsrcit Noldechen, Frau StaatSminister Stndt, sowie den Herren Wirkt. Geb. ObcrrcgieruigzSrat v. Roux, Bankier v. Krause und Geh. Obeunedizinalrat Dr. Dietrich überreicht. Tie plötzliche Abreise des Prinzen Heinrich aus München wirb, wie man aus München telegraphiert, dort außerordentlich viel kommentiert: die widersprechendsten und abentcuerlichsren Angaben über die Gründe sind im Umlauf. Die ..Münchner Zlg." erzählt in der Sache folgendes: Bald nach leiner Ankunft in München erhielt Prinz Heinrich ein drin- icndes Telegramm, das seine sofortige Abreise veranlaßte, Lie ann um 10 Uhr 15 Minuten mit dem Süd-Nord-Expreß er folgte. In Hof verließ der Prinz den Zug und begab sich von oort zu seinem Hoimarschall Baron Seckendorfs auf Schloß Brand nei Markt-Rcswitz. Pessimisten wollen wissen, es sei plötzlich die „englische Krise" akut geworden, ruhigere Leute da- ccgen behaupten, der Prinz sei vom Kaiser zurückbcrusen wor den. um das englische Geschwader zu begrüßen. Andere wieder erzählen sich, daß die Reise lediglich der Vermittlung in der Angelegenheit des Großfürsten Cyrill von Rußland oisnen solle. Ter Großfürst ist bekanntlich wegen der Jnten- nottät, mit der er seine Heirat mit der früheren Großherzogin Melitta von Hessen betrieb, beim Zaren in Ungnade gefallen und befindet sich in einer Münchner Heilanstalt. Er hat aber ankündigen lassen, er werde bei der Herkomer-Konkurrenz er scheinen Bei den nahen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Prinzen Heinrich und ihm glaubt man an ein ver mittelndes Eingreifen des Prinzen, wofür allerdings die Tatsache nicht spricht, daß der Prinz in Schloß Brand Aufenthalt ge nommen hat. Es ist eher wahrscheinlich, daß Prinz Heinrich auf höheren Wunsch einem vielleicht unangenehmen Zusammen treffen ausweichen wollte. Wie die „Münch. N. N." bestimmt mitteilen können, wird Prinz Heinrich vorerst nicht nach Mün chen zurückkehren. Damit entfällt auch seine Beteiligung an der Herkomer-Konkurrenz und an dem Bleichroder-Rennen. lieber die Beziehungen zwischen demBerliner und dem englischen Hofe soll vor kurzem ein bezeichnendes Wort des Kaisers gefallen sein, worüber der Berliner Mitarbeiter der „Neuen Züricher Ztg." in einem längeren Artikel folgendes berichtet: „Vor einigen Wochen, ehe noch die Zwcikaiserzilsamnien- kunst in den finnischen Schären vor sich ging, nnd bevor „Reuters Agentur" die Osticefghrt des englischen Geschwaders etwas demon strativ fast wie eine Antwort darauf ankündiate. wurde erzählt, daß Kaiser Wilhelm eine hohe englische Persönlichkeit, die beim Abschied von ihm Grüße an den englischen Hof erwartete, kühl darauf hinwieS, „daß die Beziehungen znEna- landjasL aut wie aufgehört hätten". Mittlerweile war Gras Seckendorf in London, der in ihren letzten Lebzeiten der Kaiserin Friedrich sehr nahe stand und dadurch auch bei dem König Eduard ivobl eine besondere Vertranensrolle genießt. Er Hai dann nach Berlin die Mitteilung zurückgebracht, der König habe den aufrichtigen Wunsch, das; zwischen London und Berlin sich die Beziehungen wieder bessern möchten, und nun wird von Wien aus verbreitet, der königliche Onkel und der kaiserliche Neffe wür den sich bei der Reise des Erster«; nach Marienbad Vielleicht in Frankfurt treffen. Zugleich würde der Ostseefahrt der britischen Flotte jeder unfreundlich demonstrative Charakter gegen Deutsch land avgesproche». Das ist weiße Salbe, die wenigstens das hef tigste Brennen lindert, auch wenn sie das Grrindüvel nicht besei tigt. was doch nicht eher verschwinden kann, als bis Engländer nnd Deutsche sich erst von VolkzuVolk wieder mit weniger Mißtrauen als politische Gegenfüßler betrachten." In den offiziös bedienten „Berl. Polst. Nachr." werden die Eiii; elstaatcn aufgcsvrdert, sich darauf gefaßt zu machen, daß ihr sinai, zielleS Verhältnis zum Reiche auch für 1901 ihre Budgets „recht stark" belastcn werde. Eine weitere bittere Pille zu den übrigen! In München beging derbayrische Veteranen- und Kricgervcreiii die Feier seines 70iährigcn Bestehens. Fast ZOO Deputationen verwandter Bereinigungen aus ganz Bayern waren mit ihren Fahnen erschienen. Ein Jestrug durch die Straßen. FestaottrSdienst uird eine Feier an dem Denkmal König Ludwigs Ii bildeten die Hauptpunkte der Veranstaltung, An den Kaiser wurde folgendes Telegramm abgesandt: »Der Brteranen- und Kriegcrvcrei» der König!. Harrpt» uiid Residenzstadt München unter Beteiligung von 85 Brudervewinen und AOO bayrische» Veteranen, seine 70. Jubelfeier begehend, wagt es. zugleich in, Namen der Vereine, welche eben »nt ihm das Wiedererstehen von Kaiser und Reich gefeiert, Eurer kaiserlichen Majestät, dem er habenen Träger der deutschen Kaiserkrone, in trcndeutscher Gesin nung begeisterte Huidianug aUernntertänigst darzubrinaen." Vorn 17. bis 10. August d. I. versammeln sich die Vertreter der im RcichSverband vereinigten Verbände und Gcnoffenschastcn rum 21. deutschen landwirtschaftlichen Genossen- schaftstc> ge i >, Straßb »rg i. E. Ter Tagung kommt diesmal eine ganz besondere Bedentuna z». Ist eS doch nach jahrelangen Bemühungen in den letzten Monaten endlich aeliinaen, die beiden bisher getrennten, großen genossenschaftlichen Ver bände — den RcichSverband der deutschen landwirtschaftlichen Ge nossenschaften und den Nemviedcr Generalverband — im Rahme» des Reichsverbandes zu vereinigen. Daiiiit ist eine einheitliche genoffenschastiiche Organisation von 40 Verbänden. »>5 Zentral- üenoffenicyasteii, 46136 Geiwssenschafteii mit 1400 000 Mitgliedern geschaffen worden, von der zweifellos eine gesteigerte Beiebnng und Kräftigung genossenschaftlicher Wirksamkeit auSgehcn wird. Gegen die neue Konferenz zur Besprechung der Vieh- u » d Fleischnot, zu welcher der Preußische Landwirt- schaftSininistcr v. Podbiclski die Vorsitzenden der sämtlichen Land- wirtslhnstSkainmern für heute, Freitag, »ach Berlin berufen hat, protestiert die „Allgein. Fleischer-Zta. auf das schärfste. „Glaubt mau denn," fragt das Blatt, „daß die extremsten .ind einseitigsten Vertreter der agrarischen Interessen wirklich Vorschläge machen werde», die geeignet sind, die Preise für Schlachtvieh herabz» setzen? Es ist ohne weiteres klar, daß diese Konferenz sich gegen die Erleichterung der Vichcinsuhr aussprechen wird. Niemals ist in drastischerer Weise die Partei zu», Richter bestellt worden. Die Not ist so zweifellos und groß, daß jede weitere Erörterung überflüssig ist, daß Taten gefordert werden müssen. Mit jeden. Tage wird der Notstand schlimmer und wächst die Unzufriedenheit der Bevölkerung. Ter Minister kann sich der schweren Not nicht länger verichlieszen." Zu der Ncliter»lcldi»lg, daß Deutschland dem Sultan von Marokko eine Anleihe von 2l Millionen be willige, ist folgendes zu bemerken: 1. Die Anleihe beträgt nur lO Millionen. 2. der Sultan macht das Geschäft nicht mit Deutschland, sondern mit deutschen Banken, tt. geschieht dies mit Wissen Frankreichs. 4- handelt es sich nur um eine vorübergehende Anleihe, die durch vorläufige Verpfändung von Grundstücken sichergestellt ist und deren Zurückzahlung Gegenstand der Verhand lungen der Konferenz sein wird. Die den „Grenzboten" entnommene Nachricht, die franzö sische Regierung habe den Wunsch gcäiißcrt. daß die Ucver- rcste der in den Jahren 1870/71 in Deutschland gestorbenen Kriegsgefangenen ausgegraben und nach Frankreich über esührt würden, wird von dem Pariser „Petir Journal" als alsch bezeichnet. Ter Ablösungstransport des o st a s i a t i s che n Kreuzeraeschwaders traf in Kiel in Stärke von 700 Offi- ' neu und Mannschaften ein. Kunst und Wissenschaft. Im Residenztheater wird heule der Schwank Hotel Pompadour" wiederholt. Morgen, Sonnabend, geht der Schwank „Die 3 0 0 Tage" mit Herrn Max Waiden und Frl. Ellen Roland in den Hauptrollen in Szene. 7 Im Central-Theater wird heute das brillante Lustspiel „Der Prinzgemahl" von Ianros und Chance! zum ersten Male wiederholt. Sonntag finden zwei Vorstellungen statt: nachmittags Uhr geht bei halben Preise» „M. d. R." in Szene, abends Uhr wird bei gewöhnlichen Preisen zum vierten Male „Ter Prinzgemahl" gegeben. .tz Das Goethe-Jahrbuch für 1 905 (Band XXVI) ist soeben an die Mitglieder der Goethe-Gesellschaft, deren Zahl, wie der geschäftsführende Ausschuß am Schlüsse des Jahres berichtes bemerkt, durch Tod und Austritte aus anderen Ursachen im Berichtsjahre etwas zurnckgegangen ist, verteilt worden. Mit dem vorliegenden Band hat das hochwichtige internationale Unternehmen das erste Viertesjahrhundert überschritten. Ge- legentlich deS 25jährigen Jubiläums hatte der Vorstand der Goethe-Äeicllschast den verdienten und rastlos tätigen Gründer und Redakteur des Jahrbuches, Professor Tr. Ludwig Ge i g e r - Berlin, durch ein Glückwunschschreiben geehrt. Der neu vorliegende Band beweist durch sein den gewöhnlichen Um- 'cing deS Jahrbuches weit überschreitendes Maß, daß über ein Erlahmen des Interesses oder ein Versiegen des Stoffes nicht zu klagen ist. Gerade der neue Band vereinigt Arbeiten mancher bewährter Forscher mit Studien jüngerer, tüchtig auf strebender Kräfte. Infolge der außerordentlichen Reichhaltigkeit der neuen Mitteilungen, Abhandlungen und Miscellen uird des unverminderten Inhalts des bibliographischen Teils sind die üb lichen Berichte über Denkmäler, Aufführungen Goeihescher Stücke auf deutschen Theatern ausgefallen, desgleichen das Verzeichnis der Goetheschen Vorlesungen auf deutschen Universitäten. Auch die Nekrologe sind aufs äußerste beschränkt worden. Besonders bedauert wird vom Herausgeber, daß den verstorbenen ver dienten GoetheFZorschern H. Rollet, K. Weitbrecht und A. M. CvHn — letzterer ein gern gesehener Gast auf fast allen Goethetagen — ein längerer, ihren Verdiensten gerecht werden der Nekrolog nicht gewidmet werden konnte. An neuen Mit teilungen enthält das Jahrbuch solche aus dem Goethe- und chiller-Archiv („Goethe als Bearbeiter von italienischen Opern texten" von Max Morris und „Schauspielerbricfe", von Ludwig Geiger herausgegeben). Hieran anschließend eine längere Arbeit von Fritz Knickenberg zu Goethes Aussatz „Das altrömische Denkmal bei Igl". Tie Abhandlungen um affen acht Arbeiten: die Miscellen sind besonders zahlreich, und namentlich enthält der biographische Teil interessante neue Mib terlungen. Die von Rud. Tombo zusammengeltellte Eng- lisch-amerikanische Bibliographie gibt ein Bild von dem großen Interesse, dos im Auslande der Goethe-Forschung eirtgogenge- bracht wird. Dankbar muß anerkannt werden, daß Bernhard Suphans lichtvoller Festvortrag, gehalten in der 20. General versammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar am 17. Junr 1905 über „Schiller und Goethe", am Schluß des Jahrbuches Aufnahme gefunden hat. tz Der Kunstmaler Putz in München ist von einem Automobil überfahren und schwer verletzt worden. tz Herr AlfredHelm, ein geborener Dresdner, Direktor des Stadttheaters Kaiserslautern uns des Kurtheaters in Kreuz nach, feiert am 14. September d. I. sein 40jähriges Bühnen- Jubiläum. tz Julius Stinde wird heute in seiner holsteinischen Heimat zu Leiunsahn bestattet werde». tz Der Zentralvereiir deutscher Zahnärzte hielt in Hannover seine 44. Jahresversammlung ab. zu der gegen 300 Zahnärzte aus allen Ländern erschienen waren. Für das nächste Jahr hat Dresden den Zentralvereiir deutscher Zahnärzte zu sich gebeten. tz Erst nachträglich erfährt man. daß der berühmte Pariser VolkSsänger PauIuS, der, wie gemeldet wurde, in den Ruhe- stand zu treten beabsichtigte, vollständig verarmt ist. Sein vermögen, man nennt eine Million, ist verloren. Bald ver- '»chte er in industriellen Unternehmungen sein Geld anzuleaen, >ald versuchte er cs mit einem Theater. Aber olles, alles schlug sthl, und beute, wo der Mann alt und schwach ist, muß eine Stiftung ihn ousnehnren: Das R o s >'i n r-tz a u s erbarmt sich einer, als hätte er einst mit zu den Großen der Oper oder der OpSra Lonrique gehört. Während des Druckes erngegongen» Neueste Drahlmeldungen. Berlin. (Priv.-Telst Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Reiter Richard Schumann, geboren zu Riesa, früher im 105. Jnscntterie-Regimcitt, am 23. Juli 1905 auf Vieh- vosten bei Balsport leicht verwundet: Fleischichuß linker Unterarm. Reiter Joses Behnla, früher ii» Bekleidungsamt des 1. Arnieckorps, am 7. August im Lazarett Swakopiiiiind am Typhus gestorben. Ein Telegramm aus Fuchal aus Madeira meldet: Reiter Wilhelm Apel. früher Pionier-Bataillon Nr. S, am 9. August im Hase» von Madeira a» LmtgeoeutzSavang gestorben. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Verhandlungen üb« da» Borschußgeschäft mit dem Sultan von Marokko wer- den von dem Bankhausr Mendelssohn u. To. geführt. Beteiligt sind daS Bankhaus F. Bleichröder, die Direktion der Diskonto- Gesellschaft und die Berliner Handelsgesellschaft. Berlin. iPriv.-Tel.s Die am 7. Januar 1892 geborene EinAie Vienert batte /ich wegen eines Morda«schlages. begangen gegen die Hilssscliwester deS Oberliner HauseS Clara Noack vor der Potsdamer Ferienstraskammer »u verantworten. Der Gerichtshof erkannte auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Plauen i. B. Heute nachmittag gegen Uhr ging, wie der «Vogll. Anz." meldet, über Plauen und Umgegend «rn f u r ch t da re s G e w i t t e r nieder, das an Fluren und Gärten großen Schaden ungerichtet hat. Durch eine Windhose wurden zahlreiche starke Bäume entwurzelt oder umgelegt und Felder und Wälder stellenweise arg verwüstet. An den Häusern sind rramentlich viele Fenster zertrümmert und zahlreiche Schornsteine und Dächer beschädigt worden. Mehrere Personen haben nam hafte Verletzungen erlitten. Hamburg. Das Oberkriegsgericht des 9. Armee korps in Altona verurteilte, nachdem der Gerrchtsherr und die Angeklagten Berufung eingelegt batten, die Landwehrleute Sstrauer und Krogurann wegen schwerer Vergehen gegen die Subordination, begangen am 4. Juli, zu 1 Jahr 7 Monaten bezw. 1 Jahr 1 Monat Gefängnis. Hamburg. iPnv.-Tel.) Infolge der TyPhuS-Evi- demie in Prez und Umgegend find die Manöver der 18-. Di vision geacn einen markierten Feind, die bei Prez stattfinden sollten, abgesagt worden. Stettin: Die außerordentliche Generalversamm lung des Stettiner „Vulkan" findet am 30. August vor mittags 11 Uhr im hiesigen Börscngebäude statt. Der wichtigste Punkt der Tagesordnung ist die Genehmigung zum Abschluß eines Pachtvertrages mit dem Senat der Stadt Hamburg behufS Erlangung des sür eine in Hamburg zu errichtende Zweig- Nicderlaisiiirg eriordcriichen Geländes. Köln. lPrw.-Tcl.j Die „Köln. Volksztg." schreibt -u der Gnesener Kaiserrede in bezug auf dre Aeußerung des verstorbenen Papstes dem Kaiser gegenüber: „Der Wortlaut dessen, was der Papst dem Kaiser gelobt und versprochen hat. lasse sich nicht mehr authentisch feststellen: es sei aber schwer, anzunehinen. daß die Worte genau so gelautet hätten, wie der Kaiser sic anführe. Eine feierliche Verpflichtung für die Unter- tairen-Treue aller Katholiken sämtlicher Städte würde erheblich über daS binausgehen, was der Papst zu verpflichten in der Lage gewesen wäre. Daß das Gnesener Domkapitel außer stände >ci. die Erfüllung einer solchen Botschaft zu übernehmen nnd durch Nichterfüllung den Papst nicht noch nach dem Tode wortbrüchig dem Deutschen Kaiser gegenüber machen könne, be- dürfe keiner weiteren Ausführung." D o r t in >i n d. lPriv.-Tcl.i Im hiesigen Bezirk haben bereits 3l Baniliiteriiehmer. die etwa 800 Arbeiter beschäftigen, die Forderungen der Arbeiter bewilligt. Zehn dieser Unternehmer gehören dem Arbeitgebcrbunde an. Bei 60 Unternehmern dauert die Sperre, von der aber nur 150 Arbeiter betroffen werden, fort. Weihwasser. (Priv.-Tel.) In den drei Konkursen Otto Hirsch. Johann Mauke und Schlesische G e - sellschast sür chemische Industrie wurde ans den Gläu bigerversammlungen konstatiert, daß der Bankier Fcldmairn durch seine bekannten Veruntreuungen als Konkursverwalter die erste Masse um vorläufig 88 000, die zweite um 15 000 und die dritte uni 14 000 Mark geschädigt hat und für die Konkursmasse Johann Mauke außerdem hohe Wcchsclverburdlrchkeiten eingina, sodaß dieser möglicherweise nochmals Konkurs anmelden muß. Für alle drei Konkurse wurde ein neuer Verwalter gewählt. Pari s. iPriv -Tel.I Der Wiederzusammentritt derKammern ist aus den 24. Oktober festgesetzt. Paris. (Priv.-Tel.l Der Dampfer „Ocenia", der in Marseille eingetrossen rst, berichtet, daß der Dampfer „Assas", der augenblicklich in Saigon vor Anker liegt, mehrere an Cho lera erkrankte Mannschaften an Bord oatte. Weiter wird ge meldet, daß bas Panzerschiff „Redoutable" in der Meerenge von Saigon ausqeIausen ist und nur schwer wieder slottgemacht werden konnte. Das Schiff hat dabei schwere Beschädigungen erlitten. Zürich. Aus dem Bürgensiock lief das Automobil des Luzerner Hoteldirektors Psyffer, worin dieser sich mit seinem Buchhalter befand, auf die Straße hinab. Der Bucblwlter wurde getötet, der Direktor blieb unverletzt. — Zwei Baseler Herren, die am Sonnabend eine Jungfrau-Besteigung unter nahmen, werden vermißt. Man befürchtet, daß sie im Rottal- Sattel ab gestürzt sind. Haag. Von der gegen den aufständischen Fürsten von Boni in Süd-Celebes nusgejandten Expedition wird berichtet, daß die Bevölkerung in ihre Wohnsitze zurückgekehrt ist und oaß von 7 einflußreichen Häuptlingen sich 5 unterworfen haben. Göteborg. Direktor Ernst Andro empfing heute von Mr. Ehamp, dem Leiter der mit der „Terra Nova" abge- sandten Ersatz-Expedition «in von Honningsvaag (Finmarkens obgesandtes Telegramm folgenden Wortlauts: „Habe zur rechten Zeit 38 Mann gerettet. Ein Mann .var gestorben. Dampfer „Amerika" verunglückte im Jrühwinter 1903 mrt großen Kohlen- und Proviantvorräten. Vom Herzog der Abruzzen, Jackson und Harmsworth wurde Hilfe geleistet. Ihre Entsatz. Expedition rettete unsere Leute von großen Leiden. Drei Ver suche, den Nordpol zu erreichen, mißlangen sehr ungünstiger Ver hältnisse halber. Wissenschaftliche Arbeiten mit glüMichen Er gebnissen übereinstimmend mit Plan ausgeführt." Warschau. (Priv.-Tel.l Wegen der auf heute mittag festgesetzten Hinrichtung Krauses durch den Strang kam es in den Mittagsstunden im Judenviertel zu großen Unruhen. Be- ivasfnete Mitglieder der Judenpartei feuerten auf die Polizisten. Wahrend die Juden sich rm Bethouje versammelten, wurden 250 Personen verhaftet. Die Polizei entdeckte ein großes Waffen- lager und konfiszierte die Vorräte. Die Jranziskaner-Gasse wurde militärisch gesperrt. Aus den Abend iverden schlimmer« Ausschreitungen erwartet. — Im Restaurant „Renaissance" wurde beute der Oberkellner, der für einen Spitzel aalt, von drei Un- bekannten tödlich verwundet. — In der Kreisstadt Biola herrscht eine große Feuersbrunst. — Nach Meldungen aus der Provinz wurden zu gleicher Zeit bewaffnete Ueb erfüll« auf vier Kreis st aotskassen verübt. In den Städten Ovatow. Wlodawa und Lubartow nahmen Banden von etwa zehn Mann, die auch Bomben benutzten, an den Ilebersällen teil. In Lubar tow wurden 20 000 Rubel geraubt, zwei Kassenwächter ermordet und sechs Berterdiger schwer verletzt. In Lubartow wurde der Kassierer verwundet. Hier gelang es, einen der Täter zu ver- haften. Eine Bombe ivurde in daS Krersamtsgebäud« geschien- dert. In Wlodawa wurde «in Kassenbeamter verwundet. Die Täter entkamen, nachdem sie eine Bombe geschleudert hatten. Die Telegraphenverbindungen mit den Gouvernementsstädten waren während dieser Ueoersälle unterbrochen. Bukarest. sPriv.-Tel.I Wegen massenhafter lieber- schreitung der Grenze durch jüdische Flüchtling« aus Rußland hat die Regierung befohlen, daß die Grenze bis auf weiteres für alle Flüchtlinge gesperrt sein soll. New York. (Priv.-Tel.l Die Konferenzen, di« Präsident Roosevelt mit Morgan und dem chinesischen Gesandten aohält, betreffen die Honkau - Bahn. China will die Konzession für diese Linie zurückkanfen und bietet 6 Millionen. Morgan ist gegen den Rückkauf, Rothschild soll ihn jedoch befürworten, um durch dieses Entgegenkommen die Aufhebung d«S chinesrschen Boykotts argen amerikanische Waren zu erreichen. Wasbington. (Prrv.-Tel.s Nachrichten ariS Portsmouth besagen, Witte babe neuerdings aus Petersburg Befehl er- halten, mit Rücksicht aus Oyanias Untätigkeit und die günstigen Aussichten sür einen militärischen Erfolg der Russen sich den japanischen Forderungen weniger geneigt zu zcigen. als ursprüng lich beabsichtigt gewesen sei. Portsmouth. (Reuter-Meldung.) Die Japaner überreichten den Russen die Friedensbedingungen schriftlich. PortSmouth. Weuter-Meldung.) Die Rusjen werden über die Friedensbedingunaen der Japaner beraten und sobald wie möglich Antwort erteilen. Di« Konferenz wurde rnfoiaedessen vertagt.
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