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Dresdner Nachrichten : 10.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188811108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 4-5 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-11
- Tag 1888-11-10
-
Monat
1888-11
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.11.1888
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PS r,s-»iatt für PolM. UMerlraltmiü. vtlLMrvrrMr. Bbrleiibeckilit. Snmlxntcke. ««mas-ebiliir vlettk>iäl,uii>> M. r.ro. durch dl»' "im» M 2 ?ü. Anuatime v. -»kund,«>»,»>-» Mauenirr >sv s-s. Lonniaa» Ins 12 Mir. I» Nruliadt: Kr. «ioirera. ». nur »n Wvchr»ia,en biss Ul». P>c rlonlnq, Krund»»« iun-clalir sSilöcin ibPia . lürMsn- ivas oder »nch >)rl,lü„rn W Via. Unlcrm ^n>ch ><l»»ielandi> Ieilr «o Pla AuIundiuunLcn aur drrPrivat- lsilc ffnte 2ü Pt». tinrc «ür,Icha>t lur die »ülIMia>ilae Aulnalnne dcr ''Inrciacn wnd »ul» nrncbrn An»- wnrliur Slnlmidii»»ius»m»nae arurn Lurlierbr-alilnun d»r<t> Brieimarten oder Luiikmrnlillnia. ^ Mir RUcknavr ennremndlev Schrift-, Ilmir kerne Üirrlnndlichkc». i Ankiindmunurtt nrlnnr» mnimlliche' „ainlnzne Perniiiieinna-Kiellei, an. üeuilvrechslelle Nr. n 33. Jahrqana. Aufl. 47.000 Stück. IHooi-K iro^nnilillor'^ „l>on1^!io Mlt'o<!oi'". I! 8i* lu tl NirOtirinUstt. K,t'ittout«,Ikt7>:,6n0a 0Sr.>>.-» NolcitniÜUrr. yr-rvdrir ?,l. d»nält»bou Ik'-'ct. '/La dl»I»on dvi: ^ ^ jlrerHo 1^» »ovio in nllov'xiükk.orvtt Kctirvii.w^^nlittn iluki^kiu Dresden, 1888. Neueste Börsen-Berichte. or«»«„. !>. il„r. i>»> >>ci»«>>>.> Lirlze» ru»in. ieco i»>I- iiin, !>!»».- Tec.MIM. erpr» i'.nai !!':>. ül»ai«i fcft, lmn!.>»—»!». 7Inri. Der. N>tM, April - M«i »«,:>». Vo»„ukriiti»r Haler io.» ,:!« !»«».» beb.. Nouembcr b'>,7», April-Mai bb.l>b. splilluo s>», lora ,Nn» ipal! bNer l'S.NN, 7Ner UN,tu. riivniir.-Tccdr. 7uer »2,!i0, LIpril-Mai Pclroleu« laro urrralii >2 an. « > e s I n » , !>. viondr. lNcireibe. , markl.i Spiili».. pr. in-> ::>>. Nn>»/„ ercl. c>» M. 2<crpra»r>i<»baabe pr» Älovbr. bl.-iii, iii „ln. Tccdi. dl.LN, blpril . Mal m!,n, Pa. Po. 70 >vi. Novbr. 2I.7N, Sioubr.-Terpr. »1,7», April-VIai Sr.Nn, »innnen Prr2lovr.- Lcc. iSS.NN. Ter. NIN.nn. April.Mai nin.nn. »iiibal 2!op. -,7.'-N, -iioub»^ Dcrembcr nN.'il», .»i„k »miaNloS. — l Weiler: Mildr. Ire«Iviirli»re»-8petii,Iitiit! riiiiiblutv tru«nal»l M in pnrteml»»i»tl««l. lU^lpeeviivlulu, », Namv». ^ tkulluln, linleelttüellen vtv., I'Il«»tolsi,tpI>>r-älI»nins. ß LaMrä »Wz«. ^'USLL«'- »> ^ kreuss L Srvlickovlcv, »mllüii, ^ 3 Xi)ui^ .lolilumütru««» 3. ii illi. IHilime. 3 K »n un i ILnökrL4» <»n Ä 88 ^ ZI , iitrUNL ttlU I I<pE I 4 U ^ ^ ^xlkliitz Dtkel-IIilteiiillit!»: Nr. ?Z15. SpM: dNjrlioiilL (iin N0Ul-8loli un<i n!^^nnls;8t<'ii , M Vi»tvr-vvb«rriödvr-8toSv ? ill lrröMvi' /.» dilü,»-r!>.ui> i'roi^on. 8j pr'.k.' ^- »' V-rr" X» 7'- )^l. ^l'slu'scrinll L « «t« I - >r« .rütLl», 1^,1/. - Ikl ^iil/«:, e i ll- 'r ^ ^ I» - tlN» l, ^ lirele i«. N«,»«^ i« t«»« t «»i i>U« ki-Hr »l>«>, olt«, p rin Q«» »ii» » »»l 1 »i«> t l Ir» ->» l«»t I v ^ » «ikL^L ch ui»t I!e»>'«l«-I» Illr ^«'ii.ilri'ltn ^»nliiinii, nt», in .Vn.^ivulll. .'V 11 IN «I I li I. Präsident.VMriiv», Ptnüreueln aesieii de» Selnvelüimidcl. ->>»>»lichrichte», Ta? >s,'ell>t aui Nrdcik. Nndllciluna Uv» Gad veldlailchsaeaei'.itällde», Geilchl-znerl-andiullaeli, Lattcrielisle. >i>»iimer!ä»aer (Midelnld, .in»is>»erciiida»?sieil»»>i. lande »ach ^ianridar undPeinim ichlrppie: li»;äl>lich'andere Schafe! Berliner B ürir. In Iol^e der Parücr >!änsc aut da» aleiüie» imalückllchen irrachi inuhleil derNnilnerliainkett LottnoLuno, Novtir. Veraniworlllcher Nedakienr für PlÜtNschks llr. Eni» lvle reu in Dresden Jede spätere Kadcldepesclie lübt den Walilnea des neue» Prä sidenten der nvrdainerikaniichen Repndlik nläniiendcr eischemen. Harriion'S uriprnncillch gemeldete Meächeit Vvn 38 Stiinmen ist bc- reilS ans 65 erhölit wmdcn. Stur stockend und fast widerwillig ver kündete der Telegraph diese Ziffern. Ihre genaue Höhe wird sich c,st in zwei, drei Tagen ermitteln lassen; bei der Wahl des seht iallen gelassenen Mcveland's vedurste cs ziemlich einer Woche, um die I sicheren Zahlen feslzuslellen. TicSinal wird diese trrmiltclunm noch erschwert, da gleichzeitig mehrfach ausser der Präsidenten wahl auch noch Wahlen in den Senat nnd das!1ccprnse»tantenhanS -Neide Hilden den elvngres; in Washington), soivic zn den Nein lern von Gouverneuren einzelner Staaten uiid Mapors iBürgelnicistern) mehrerer Sladle vorzunehnien waren. Irrthiimer und Berwechsc- langen sind da »»vermeidlich, gleichwohl darf sich General Harriion als das mit stattlicher Mehrheit gewählte Bundesohrrhaupt der Vereinigten Staaten betrachten, lieber seinen Lebenslauf theilen wir an anderer Stelle Einiges mit. Hacriion ist ein tüchtiger Ju rist. schlagfertiger Siedner, kreislicher Iainilienvatcr, gläubiger Christ nnd Zcind geistiger Getränke (Temperenzler); man rühmt an ihm Jlciß, Gründl'chkcit nnd Beständigkeit. Er soll starke Äbneiqnng gegen das Händeschütteln, eine Hanpiansgabc jedes amerikani-chen Politikers, das ihr» einen starken volkSlhümtichcn Zug verleiht, be sitzen. Besondere Nrheitersrenndlichkeit rühmt inan ihm nicht nach : gleichwohl haben die Arbeiter in Hellen Haufen für ihn gestimmt. Sie fürchtete» vvn der Wiederwahl deS deinokcalischc» Präsidenten Elevcland, der den Freihandel auf seine Fahne geschrieben, den Viedergang der enibenniichcn Industrie, stockende ErwerbSthätigkcit, mit der gleiche» unglücklichen Fracht muhten ber'.»nrmeriwmrett vcr englischen rianonenbootc entgehen, oder wnhlcn sie z» läuicheir. Au'gebrachte Sklavenschiffe wurden zwar, vertcagSgemäh, verbrannt und ihre Uapitäne in Z-rnzibar vor Gericht geUellt. Man weih aber, das; ihnen, Dank dem Einflüsse der dortigen englischen Han delshäuser, nnht viel liebles geschah und die ..befreiten" Sklaven wurden trotzdem den Zanzibar-Arabern als "Arbeiter, d. h. in ande rer Form als Sklaven zngctührt. In Zanzibar besteht eben unge hindert die SklaucreCnnd man hält unter den Angen des englische» EoninlS öffentliche tLklavennrärkte ab. In bie-en schimvslichen Zu ständen wird hoffentlich knrutig Wandel eirrtrelen und es wird alle zeit dem Tenlicben Peiche eni :!r»h»iestr>el iein, dasz es kraftvoll die Initiative ergriff, um wo lumie Mahreaeln gegen den Stlavenhandel dnrchz,netzen. Wenn das Eintreten Tenticblaads in d>e kolonial machte, narh ivre vor von unseren lieben Frevianiaen als „Ziolv- niaisporl" verlii'lmt, "Vichrs weiter Gnies beivnlt halte, als das; es die gesittete, cl.riitlrche Eultnrrvelt Europas nunüttelte, den dirntlen Erdllic»! ni>ht für immer nnter die Bolinähigkeit aravticher Sklaveu Itändler sinken, d. I>. veröde» zu lassen. >o fei sie uns gesegnet. Ter Ernst, die Nachdrücklrchteik nnd Gründiichkeit des deutschen Weien-S zeigcn sict, hier vvn rhiee lenchtendslen Seite, llnd weit» di-- Ara her Irclr biivnht wnrdrn, das; erst tritt dem Eintreten Tentichlauds in die ktseiche der Evtonialinarble die Atzt an itir ltninenichliche-s <>w- werbc gelegt würbe, so sind wir D rutschen stolz ans den b.londcrs ingluninlacn Hah jener llal-vlde Es wird » doch nöthig iein, dah auch an der Westküste Afrikas elwas^ Aehnliches geichrelu, ivre es an feiner -Lntnsic bevorflehl. Die Sktaveniäger. tobald sie nrerken. das; sie ihre im Inire.ru zu- san»iie»aeraiibtei« Sklavenhcerden nicht »rein nacti den Inseln an der Offküsle abietze» können, rverden sie nach der Wrslkäiw kreibeti Mit Genngllmiiiig veciimimk Niaii, das; dir-congvilaal seine Grenze nncy Olten gegen die Ausfuhr von Sktgvemchaaren fchlrehe» will. Dg Sklaverei. Sklavenhandel nnd Ttlavcnjagd nntrcniiibar »»> einander Zusammenhängen, so wird die llninögiichkcil, Lt'laven nach de» Inieln nii-zuführcn und das Tchliehen der Sklaveiiniärktc an Eolmabminderiing. I» diesen Besorgnissen gingen sie zn weit, denn-der .ffüstc und den Inseln, den SUavenhgndrl rmlohnend mache» > Berlinec Börse. In Folge ! ctzerüch! des ectolglen "Atofchlnsics einer flrnsfenanleihe durch er» i drartich fcanzösiiches Eo»>'orlii»n hcrrichte nnf allen Gcbielen H rrrsfe. rliilffische !))olen fetzten 7',ä Mark höher ein, gingen aber dann etwas zurück. Vo» irerndeu ilreuteu slauden natürlich Nüssen im - Vordccgcuude. Auch llirgar», Eghpler und Merrkaner erfuhren - Stimnrnng. Für Bahnen bestand im Ganzen wenig Interesse, - doch nvancrrlen auch hier die Eonrre. Gegen den Schtns; machte > sich crne leichte Abichwächnng bemerttrar. Im .siassaverlchr blieben Banke» still. Bahne», Bergwerke >r»d aridere Indnslciecn »eil, cbcirso dcntiche Fvrics und öslc'.reichi'chc Prroritälc». PrivaldiSlout > tz' - Prozent. Vl lt i c n o r n n e r c i Ol c, s e >u i l,. Iu der n» iiriocn AttnillitSrnlO- j wuroc für da- tU aclattkeur i§c!t1,.:kl-jlil,r ciue DlOidcude van 13' Pror. In Malt pro Olrlik in ^ZrfilUaq ardralln. ^l'sllnclr'uiiqell an» ?vlnichtn. > Sailen und 8U'«tn >.» rcll'. ',0 'vwl-. Der l^k'iiuiml 2?ikr ^erkiwl vr^ffcrtt iich i auf t'.l.N''l» öcrtdülrr. > ^ rankstti » n. 0.'!., 9 Otsvlir. «sicoit Sur«U baiul -'IO ,. Lo:»- ^ Onrürn . <^alilicr —. Ivrvk. Uniikir. «Ho'dreule —, . Didcvnto -'S'1.7'». Drccdn. Äk. . Zjnr,c»i ^'.rurn —. —. — O^nhiil. , /Ll i c n, Ole.ibr. (Kredit 9». LlunkvaHn 5.<» uo-uvarüen 101,7^» 0,'ordwcstb. I'i^.Oi Lllarkniuen .?9,'»7. Ilna. l^lcdu Uli. "). Sl li. Par» §. 9. O.nvbr. S.lilusr., X'.*7. ?'.irletür inl.l,.. .^aliencr 96.90. ! Hi ktitöbalm l« -'..'-.7 . o?. Priorital,» —. SviU'.tcr OalU'kcr IIS'.^I. »7tkn>.,6nc!, Tru'cn . L^lnuil'ttt. Lv». don. 9 Okt'vln.. -«ckliltiitai.'- N N>»r '.«»(konio:-- 97 187Hcr. kkiiisien l'll*,';,.. ^itilicncr Vuu:l»,nvrtt Irvti». Türken '->" ,... ^vror. ! smk-Utc )lulcrikanl'r . . lvroc. U»riar. lyoldicirlc >l . Qc9crr. i lkkne 9l . . P'.ruir. lson-Dlo —. lki,)pken . Vkeu? (f'iyplrr '»rO N)ar,nik. > (^nrn'kcr I LtiomanO.iuk N'/. L«er - Aktien . Svanicr 73. »» ^/r. '.V«'k»isanki 8:»'/,. Olkiik l', . l5a0l't. Anlkilic I'i ». — Srinnuuna: ntst. — 2vctkkr: Acacu. ! P .i i i - s P r i> d u r l e u A'uvbi. lStlilnü.l 2rlci^cu rcr Opodc rlbcr '36,7.',. i pcr 38.Z>». rtU'ia. S-iriitt - per Aiw''ln'Ikr pcr Mai-Attgnit > 42,l»o. ruOiq. Anbt'l »>cr 9?i'vcnil'cr pcr 9.'lär''^u»ü i''9,7.', Okhnupicl. A n«. n crvn m, O.iiOvbr. Prodnslk'r lSllrlnh». 2v-i.cn der Aovbr. '337, > per 91,'ar', 337. ^clinnplct. u.oaacn per 0)iär.', 13'.>. pcr Mai —. S'.cilicnd. V v n o a n. AbwcniUer. Produkten» Sll'lnü. (snqlischcr Wcizcn rulng. ^ aber fest, srcindcr iei.tstcr 2vr.i',cn fest, andcrrr L'ci .en nOstest, attgekomlnencr > Weiten ruljia. Mclil fkst, rn!,i^. Mals ', bis >/. Sch. tbcurer. Hascr scsi, ^ auzicheud. PlaOlgerstc stellst. Malzstcrsle nästc. — Wetter: Otcgcu. die EingangSzölle in Amerika haben eine ungebührliche Höhe erreicht und Zustände gezeitigt, die schwer arff den arbeitenden Bolksichichtcn lasten. Unter den übertrieben hohen Schutzzölle» (sie betrage» nicht weniger als tl Proc. deS Werthes der cingesührte» Waare») sind jene Amerika cigcnthümlichen Trusts entstanden, welche gewisse Geschäfts zweige monvpolisircn. Diese Pcivcitmonopolc beherrschen schrnnken- !oS die Gütercrzcugnng nnd ichreibcn willkürlich die Waarcn- vrerse vor. Sie heuten zum Bortheil einiger Weniger, eben der Mitglieder deS MonopvlringcS, das Pilbliknm ans nnd vertheuern die ^ebki-snnttcl rmd die Prerie aller Mnsscnhedarfsartike!. Bleiben die jetzigen Hochichntzzöllc hcslchcn. werden sie von den n» S Niidcr gelangten flrcpiiblilanern sogar »och erhöht, io müssen die Privat- nicu opole, denen diiich keine Einsnhr sremder 2öaaien Uonklirren; gemacht werden kann, noch mehr erstarken und die Arbeiter, statt Vortheilc von der Unterstützung deS RepublikanersHarrison davon- znlraaen, kommen zn spat dahinter, dag sic sich in's eigene Fleiich geschnitten haben. Eine weitere Folge der überhohen Schutzzölle ist die gestern bereits gemeldete Thaliache. datz sich jährlich im BundeSschatzc ribcr eine halbe Million Gelder aniammeln, für welche der gewöhnliche Slaatsbedari der Republik kerne Verwendung hat. Dieses Schätzc- fammeln von Slaatsrvegcn entzieht dem Handel nnd Wandel all mählich Ricsensilinmen, die hier viel bcsmchtendor gewirkt hätten, so aber nach und nach zu einer Gcldknavvbeit führten. Auch das liegt schwerlich im Interesse der arbeitende» Schichten. Eleveland hat den zahllosen Angriffen ans dielen Bnndesichatz bisher recht tapfer widerstanden. Die gewöhnlichsten Versuche, den Staatsschatz an;»- zapfen, bestanden bisher darin, das; für die ehemaligen Soldaten des Bürgerkrieges ganz gewaltige Pensionen begehrt wurden. Eleve- iand hat einmal an einem Tage gleich 80 derartige Pribatgesctzc, welche der Kvngrcs; angenommen hatte, bernichct. In Zukunft aber wird das grosze RcichStas; von den verschiedensten Seiten gehörig angebohrt werden. Da der Wahlanssall auch die bisherige dcnro- kralffche Mehrheit des Repräscnkanlenhanse in eine revriblrkanffche iimgewandclt hat, sind vom März 188!» ab alle drei gesetzgebenden Faktoren: Präsident, Senat und Repräsentantenhaus Vvn eine ParleirichtlUtg, der republikanischen. Nunmehr kann's losgchcn Nichts sticht der Plünderung des BrindesschatzeS mehr im Wege. Tic Uchcrichüssc werde» bald verschwinde»,sobald die ehemaligen Soldaten auf sie Sturm lausen und Pensionen beanspruchen. Harrison verdankt seine Wahl den» auch anszer den Arbeitern und den ans Haß gegen England i»S repnblik.inffchc Lager abgcschwcnkten Irländern wesent lich den Soldatenstinimc» ; er galt bei seinen alten Kriegskameraden als besonders gut beschlagen in der Kunst des „Jouragirens" d. h. des Hcrausschlagcns von Pensionen. Mit Harrison zieht die Eor- niptwn in's Weihe Haus ein, ein so rechtschaffner Man» ec auch im Privatleben sein mag, Tic Dinge sind eben stärker als die Menschen und sic zwingen dem knnstigen Präsidenten den berüch tigtsten aller amerikanischen Ventcinachcr und ivg, Maschrncnpvlitiker, Herr» Blaine, als leitenden Minister ans. Dcr Beitritt Frankreichs, Portugals und Italiens zu dem dcnffch-englischc» Abkommen gegen den maritimen Sklavenhandel stellt eure Blvkadc an der ostasrikanischen Küste her in einer bis her noch nicht erlebten Ausdehnung. Die Blvkndc reicht von Mo- zcimbiarie »»he dcr Südspitzc Airikas bis nach Snakinr, hoch hinauf im Rothe» Meere, sic geht über 3t Brcrtegrade und erstreckt sich über '»lX> denlsche Mcilcn Luftlinie. Um diese gewaltige Strecke von illavensühiende» Schiffen zu säubern, wird cs einer stattlichen Anzahl von Kanonenbooten nnd ichnellsegelnden Kreuzern der ver schiedenen, zur Unterdrückung des Sklavenhandels sich verbindenden europäischen Mächte bedürfen. Wird die Blvkadc ernstlich gchand- habt, so stellt sic einen ganz wesentlichen 'Fortschritt im Dienste der Civiliiatron dar. Bisher war zwar schon die Unterdrückung des Sklavenhandels eine vertragSmäljlge Aufgabe dcr Seemächte: aber sie beschränkten sich in der Hauptsache darauf, einzelne Kreuzer nahe der Küste zu stationiien. Die Engländer brachten dann und wann ein Schiff auf, das sogenanntes Ebenholz vom Fest- Wenn e> seine Sklaven nicht inehr abietze» kann, wird sic der ara bische Händler irrchk mehr an die Kürte schleppen und reinem Lands mann, dem Sktaveniäger. wird es kernen Ratzen mein ciliwerien, ganze blühende Dörirr zn zerstören, die alten Männer und Werber nnd die iranSvortlinsahrgen Kruder zu lödleir, in» die verbleibende» marichsähiaeir kantigen Manne» und Weiber den Händlcrii zu ver kiruen. Afrika stand unter der Gefahr, nach nnd nach reine Enrge- boieiicn anSgerotlel zn sehen nnd damit die zur Bodcrihesleünug nöthigen Äeufchenkräile eriizubuizen. Die maritimen Maßregeln Europas zur Unterdrück»»» des Sklavenhandels sind, darüber tärirciw man sich nicht, erst der Anfang denen, lv i-s zn timn >'!. Tie denlsche Belnirrlichk.il wird irr dem glorreichen Werte der Kultur, z» rv.lchrr» es weben den ersten Schrill getha», nach de» zwcrterr und weitere lolgcri lassen. OrIlltches Mid LächsüchtS. Nciirfto Trahttienchlc der „T rcsviirr '.st'gchv." vom l>. Noo. ^ Berlin. Gestern fr.'achnrrttag enrpfrrrg der Kaffer im hiesigen Schlosse nnd im Beisein des Slacitssekielärs Grase» Bismarck den rmnärriirhen t^erarirte» Vilcano, der lern 'Algierrrsnngsrchrerb.'n ilherrcichtr Starter drrrine der rlaiier bei dcrrr Slaalsiekretär Bis inacck. — Der Erlaf; des Kaisccs, welcher den llreichStag auf den 22. Robembei cirrberrrrl, wird morgen veröffcrul'rcht. AnS Brüssel rorrd gemeldet, der Körrig von BAgren beabsrchtraie derirrräch» dcrrr Berliner Höre einen Beirrch alznflcitl»,. — Von lurichirdcueu 'Leiten werden Seeslricme gerrrelcu. Seit 2 Tagen wüllrrt tu der ftkordree ern heftiger Llurrrr Ein holläudifcher Schoorrcc icherterte bei Vlrlsiiigcn, wober -t Marin ertrniiseir. Bei Oieiv-'Fouudlaud scheiterte eine aurerrkaiirs-he Barke währerrd des Lrkaus, und die »Z.g Eateulta grrigZrer ertranken. — neue picusärche Etat tordrrt '5 Mrllroucu tür Verrurlrruug Minze Besatzung vvn 36 Mann ertrank. Bei ! Dampfer „Mongata" inner, nnd 60 Personell laalsrircnbahucn. Tie Summe wird aui dem i ^kierr Fürsten TerrtichlaudS. Für das Königreich > „uigcbracht. - Tic Meldung, das; der Präsident des j >wch lirirz». das; er sich 1871 über die vor Paris liegender! iächsiic ts. Dr. v. Simwn, seine Entlassung iracbgcsuchl habe Tnwvcu, in emeru Briefe in eurer Weise ausgesprochen hatte, ecre ichSanwcrlt v. Tessendorff sein "ökachsolger sei, ein l G Laclnerr berechtigtes Am'ichen ercegle. Psittlerwerle lrar aber er Begründung. Zen ihre versöhnende Macht auch liier zur Geltnna gebracht. Her Fnhrparls der Anlcihewege Reichsgerichts, und der Ober bchrt leglichcc Begrnndnng. Berlin. König Altiert nnd Prrrrz Georg tra'en Nachmittag I-,2 Uhr vo» Dresden ans hiesigem Anhalter B-ihnhol ein. Znn, Ems'sange waren Vertreter der militäriichrri und Polizeihehörden, sowie der Lbcrstallmeister v. fffanch, Gerrcraindjntant v. Wrttrch, Flügeladjrrhrnt Major b. Psrrehl nnd viele sächsische Offiziere an ,, ^..... ^ - weserrd. Namens des Kaisers begriffffe Prinz Friedrich Leopold dre! -veder die Politik noch sonff Etwas »eht reyt „rchc „ii Lffege, daj; sächsische,, Herrschaften. Dcr König trug orc Uniform des oft-i'Mi'cheii dem io nahe verwandten Dresdner und dem Eoburger ' ,st, Pttnz Ho>e tv herzliche Beziehnnaen sich gestalten, wie zwiichcn dem erste,er, gimcnlcs. Die den Venvandttn in Nreiningen, Weimar nnd Altenbrirg immer r! preritzlschen Tragv»cr-f>r'cgime,itS "Nr. ly, dessen Eher er >!>, , , ! Georg die Unrsorrn seines allinärtiichen Ulanen-NegimcnlcS. Die ' snchsitchc» Herrichasten begaben sich unter lebhafter Bcarüsmng seitens des PrrblrknmS nach dem Schlosse. Bald nach dei Antnn»! besuchte dcr König de» Erbprinzen Fürstenberg in dessen Patais auf der Wrlhclmstraszc. Später kam der Kaiser nach Berlin nnd begrüßte die iaclffffcbcn Hemchcffleii im Schlosse arrs'S HcrzÜcbtle, worauf er sich mit denselben, sowie mit dem Herzog bo» Sachsen Eobnrg, dem Prinzen Friedrich Leopold und den übrigen geladenen Herren nach Königswuslcihansiii zur Hofjagd am Damwild und Sauen begab. Ter sächsische Geiandtc Gcas Hohenthal war mit dem sächsischen MffltärbevvUmäcbtrgtcii Oberstleutnant b. Schlicbcn den sächsischen Herijchafteri bis Zossen entgcgcngeralrce». B erli n. Der Pwzcs; Krainsta-Sieiiiicnsli wurde durch Ver gleich beendigt — In Rffdars stürzte geiler» Nachmittag dcr iLeitcirslügel cincs Grundstücks zusammen. Die nuten wohnende» Familien konnten sich retten, von de» in den Obergeschossen wohnenden Familie» war glücklicherweise Nrcmnrrd zn Harrre, sodas; keine Ver»»»Inckling zu beklagen ist. Hamburg. Die drei am Berliner Millsimcn Postdrebstahl belherligte» Verbrecher wurden heute von hier nach Berlin über führt. - Im Sozialrstenprvzcs; Lassen und Genossen wurde Lassen wegen Geheimbündelei zu 4 Monaten, die übcrgen >7 Angeklagten zu 14 Tagen bis 2 Monaten Gefängnis; vernrtheilt. Pari s. Vergangene Nacht drangen Anarchisten in eine kvn- iervatrbc Versammlung und lieferten eine förmliche Schlacht, wobei 15 Personen verwundet wurden, Haag. Die LandesvertheidigungSkommIisio» beschloß die Eiiffiihrung des persönlichen Militärdienstes, London. Die „Times" beschwert sich über die angebliche Anwerbung von vstindiichcn Eingeborenen seitens dcr Dcnlich- Ostairikmiischen Gesellschaft für militärische Operationen und erklärt dies als 'unvereinbar mit dem Plane combinirler maritimer Maßregeln. Warschau. Die Königin Natalie, von Serbien kauite im Kreise Kntno einen Güterkompicz für 1.800,o<X> Rubel a». gewaltet haben. Tie Begegnung niiseres Königs nnd des Herzogs von Eobnrg bei den kaiserlichen Jagden erschließt die Theilnahmc des Herzogs an dem Jubiläum der Wettiner im nächsten Jahre — Pastor Naumann in Laiigcnberg in Sachten, schreibt die „Svzial-Kvrrespvndenz", bat soeben einen „ArbeiterkatechiSmus" heranSgegeben, der bri vcrichiedenen Parteien Aiffmerkfamkeit erregt und auch verdient, dessen Lehren wir aber nichl ohne Kritik lassen ^dimeir Naumann iieimt sein Programm den „wahren SoziatlS- I muS." Die Hinneigung zu cmeni gemäßigten, salonfähigen Sozialis mus ist miter ilnscren gebildete» Klasse», beiondcrs auch in kirchlich gesinnten Kreisen, weit verbreitet, und ihre Vertreter meinen cs gewiß recht gut mit den arbeitenden Klaffen; »in so nöthrgcr ist eure ernstliche Prüfung ihrer Forderungen, Ta ist z. B. daS be rühmte Wort vom 3r' e cb k ans A r b e i t ".tr'anniann tagt in seinem ArbeiterlätechisiiniS darüher: „Wie eulsieheii ffi'echte'k Ich sehe cin-S vor »»sei» Augen entstehen: Das Recht jedes Arbeitswilli gen nnf Arbeit. Ter Anfang dazu ifl m den Arbeilerkotoniecii nnd den VerPffcgimgSstnlioncn nnt ".'lrbcitSleislnng gemacht Ich gebe zu: der Anfang rft klein, er hilft insbesondere dem Arbeiter bis letzt wenig; aber die Arbeiterichait ,oklle die weitere Entwickelung dieser' Dinge mit dem allerlcbendigsten Interesse verfolge», denn cinmgl ausgesprochen, ist der Satz nicht wieder lodt zn machen: „Wertarbeiten will, muß arbeiten können." Ticie Säße find sehr vorsichtig ansgedrückl; a» dem letzten zumal läßt sich nichts aus- sctzcv, Auch die Liberalen oder sogenannten Individualisten werden sagen : „Das haben wir längst gelehrt, wir haben die allen Znmt- schranlen und Privilegien cingeiiffcn, die früher den Arbeitswilligen am Arbeitenkönnen hinderten, aber die Freiheit, zn arbeiten, ist noch lange nicht das R>cht am Arbeit!" Ebrnio müssen nch die Ver treter der Arbcitcrkolviiieen und sonstiger wohlthätigen Veranstaltnir- gcn dagegen verlvahrcn, daß sic das Recht aui Arbeit eiiizrrtühren im Begriff seien. ES ist richtig, daß die verschiedenen Vereine und Anstalten der modernen Armcirpslege von Jahr z» Jahr einiger darril geworden sind, von den Bittstellern Arbeit z» verlangen; sw — Se. Majestät der König nnd Sc. Königs. .Hoheit Prinz G evrg haben sich gestern Vormittag vom Böhmnchen Bahnhole i anS mit dem penönlichen "Adjntanlen Oherilleutiiant Brüller b. ! Berneck und llrilliiieisler v. Eactowitz-Harfftzseh nach Berlin begeben, i Wahrend Se. Majettäl die Nnfform seines vffprcnßiichen Tragoner- > llic'giments angelegt hakte, trug Generalieldmarichal! Prinz i^corg j die 'eines Allmärli'chen ttlaiicn-Regniierites. Zur Verabichiednng liaiten »ich im Körrigl. 2r'aeieziiiimer eiirgcinndcn: Se, Königl. ' Holieit der Erdgroßberzog von Oldenburg, Se. Hoheit Herzog Ernst j vo» Altern»»'«, Ihre Ei'eellenzeii Stadtkommandant » Bma und i Geucraladjutant v. Earlomitz. Polizeipräsident Sclnvanß, Poliz»- l> iiivtiininn Nehrbosi v, Holderbcrg und Platzmaior Hanptimm» v. Eartoirntz. "ösi'kgnutlich sind Se. Br'ajesläl der König nnd Le. König!. Hoheit Prinz Georg heule Iagdgifflc deS Kai'ers Wilhelm rn Köirrgswuslerhauien. — Postralh Hop>>e ans Eriurt ist vom l. Dezember d.'I. ab Zinn Postralh bei der Kaifcrl. Oberl'ostdireltion in Lciozig cr- naiint rvordcn. — Bei den kaiserlichen Jagden in Kvnigs-Wuflcrhauien wird, wie mitgetheilr, Se. Majestät inner König mit Sr. Hoheit dem 'Herzog Ernst von Eobnrg Zusammentreffen. Diese Begegnung ! ist, ivre man uns berichtet, keine zufällige; man knnvtt an sie vicl- ! mehr die berechtigte Hoffnung, das; mit ihr die letzien Schalten ! früherer Enl'remdnngerr zwischen den beide» so nabe verwandten ! Holen verschwinden werden Herzog Ernst nahm in früheren Iahr- i zehnten, wie feine soeben in Druck erichienciicii Denkwürdigkeiten ! selbst mittbeilen. »nlcr de» denlsche» Fürsten eine SonderstcUimg ^^i nn. Als Protektor des Nationalvereins nnd Ehrenpräsident des Sckn!tzenhirirdes,cntireindete er sich vvn dcr Gemeinschaft der an- cackven kam sichen die aber die erzog Ernst hat wiederholt seiner Verehrung tür nmere» König "Albert Ausdruck verliehen. In den Denkwürdigkeit.» leincS Lebens findet sich über leinen Aufenthalt in Dresden eine Stelle, worin er vom Hofe des kunstsinnigen Königs Friedrich August nnd von dcm ge lehrten Prinzen Johann in Ausdrücken hoher Bewunderung spricht.
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