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X- 224, 24. September 1832. Redaltioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhandel. 8sxou Look ^8606)?, Leipzig, für den Zweck znr Weiterlettung an die Redaktion des iVlereury in London anzubteten. Der Alleinver trieb für Mitteleuropa liegt in den Händen genannter Firma, die dem Buchhandel auf Wunsch Prospekte und Probenummern (Jahres abonnement NM 15.— inkl. Porto) zur Verfügung stellt. Der In halt des Uereurz? erstreckt sich über das ganze Gebiet der modernen englischen Literatur, es werden indessen auch ältere Schriftsteller und deren Werke von modernen Gesichtspunkten aus beleuchtet. — Im Verlag der ^nZIo-Saxon Look erscheint übrigens seit An fang 1932 Ido Lnglisd Literar^ and Läueattonal Revier kor Oonti- nental Leaclerg, a modern quarterly periodieal ok inkormation, her ausgegeben von Paul Hempel (jährlich 4 Nummern, NM 2.75). Auch diese Zeitschrift bespricht wichtige deutsche Erscheinungen über eng lische Sprache, Literatur und Kultur, aber auch nur nach eigener Wahl. Frankfurter Verlags-Anstalt A.-G. in Berlin. — Bilanz per 31. Dezember 1931. Aktiva. Rillt Kasse und Postscheck 703 15 Beteiligungen 10 000 Debitoren: Allgemeine 6 524,32 Buchhändler 18 805,95 23 830 27 Verlagsbestände 227 448 85 Material 4 532 38 Platten, Klischees, Rechte 18 001 — Einrichtung — Holbcinkonto I Verlust 1931 3 882 84 288 400 49 Passiva. Aktienkapital 100 000 Bankschuld .... 44 15 Kreditoren . . 186 996 62 Transitorische Posten 359 72 Delkredere 1 000 — 288 400 49 Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1931. Soll. RM B, Unkosten 64 324 09 Abschreibungen 22 030 97 86 355 06 Haben. Gewinn auf Waren 60 036 80 Gewinn aus Sanierung 22 435 42 Verlust 3 882 84 86 355 06 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 214 vom 12. September 1932.) Haben die umlaufenden Zeitschriften eines Lesezirkels in steuerr- licher Hinsicht einen Wert? (Nachdruck verboten.) — Streit war ent standen, ob und wie ein Lesezirkelunternehmen in seinen Bilanzen den Wert der im Umlauf befindlichen Zcitschriftenvorräte einzu setzen habe. Die Industrie- und Handelskammer erklärte gutachtlich, die in Umlauf gesetzten Zeitschriften würden in kurzer Zeit wertlos und hätten höchstens einen Makulaturwert, nicht aber einen gemeinen Wert und seien steuerlich nicht mehr zu bewerten. Das Finanzgericht trat dieser Ansicht aber nicht bei und betonte, nicht der Wert der Hefte an sich sei von entscheidender Bedeutung, sondern der Wert, welchen die Hefte als Erwerbsquelle für das Lesezirkelunternehmen haben. Der Reichsfinanzhof (Aktenzeichen: VI. 1492. 31) trat der Entscheidung des Finanzgerichts bei. Bei der Bewertung von Vermögen, welches für ein Unternehmen bestimmt sei, werde in der Regel von der Voraussetzung ausgegangen, daß das Unternehmen bei der Veräußerung nicht aufgelöst, sondern weiterbetrieben werde. Gegenstände, die nicht zum Verkauf bestimmt seien, seien nach § 19 des Einkommensteuergesetzes nicht mit dem bei der Veräußerung im einzelnen erzielbaren Preis anzusetzen: es sei zu berücksichtigen, daß der Gegenstand auch weiterhin der Wetterführung des Betriebes diene. Es sei zu unterscheiden zwischen dem Wert, welchen der Gegen stand als Teil der wirtschaftlichen Einheit habe und dem Werte, welchen er aus dem Zusammenhang für sich haben würde. thek. Die gegenwärtige Not, die zur Aufgabe mehrerer hundert Zeitschriften gezwungen hat, macht es nötig, die Stellung der Biblio thek gegen ähnliche Institute abzugrenzen. Sie will nicht aufhören, eine vorzüglich wissenschaftliche Bibliothek zu sein, wenn sie neben der schweren Wissenschaft auch dem leichteren Element des geistigen Lebens ihre Aufmerksamkeit zuwendet. Wieviel deutsche Zeitschriften gibt es? — Wie die Deutsche Bücherei festgestcllt hat, beträgt die Zahl der deutschsprachigen Zeit schriften Ende September 39185, von denen 17 194 Zeit schriften im engeren Sinne des Wortes sind, 14152 jährliche Periodika und 7839 Serien. Die Statistik berücksichtigt neben den Erscheinungen des Buchhandels auch alle Veröffentlichungen, die außerhalb -es Buchhandels erscheinen. Hilfsverein für Lehrer- und Bildungswcscn (Deutsche Schul hilfe) in München. — Unter diesem Namen hat sich in München ein Verein gebildet, der nach seinen Statuten bezweckt, die deutschen Schulen aller Gattungen durch geeignete Maßnahmen bei der Beschaf fung ihrer unterrichtlichen Hilfsmittel (Lehr- und Lernmittel) zu unterstützen und ihnen die Erreichung der gesetzlichen Bildungs- ziele zu erleichtern. Um diesen Zweck zu erreichen, veranstaltet oder unterstützt er Ausstellungen, veranstaltet er Vorträge, gibt Zuschüsse oder gewährt Darlehen zur Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln, gibt Zuschüsse zur Herausgabe von Büchern usw. Ein wirtschaft licher Geschäftsbetrieb ist von dem Verein nicht beabsichtigt. Um die zur Aufnahme seiner Tätigkeit erforderlichen Mittel zu erlangen, hat der Verein den Verkauf einer »Ordnungs-Mappe« aus genommen. Sie ist zur Aufbewahrung für jeden Menschen wichtiger Urkunden bestimmt und als Andenken an das Goethejahr 1932 ge schaffen. Ihr Preis beträgt 22 Pf. für das Stück. Der Hilfsverein für Lehr- und Bildungswesen (München, Postamt 41, Schließfach 49) ist bereit, den Verkauf an Schulleitungen durch Sammelbestellungen dem Buchhandel zu übertragen. Bibliophilentagung in Frankfurt am Main, 10—12. September. — Die erstaunlich gut besuchte Jahresversammlung der Weimarer Bibliophilen in Frankfurt am Main — etwa 230 Personen beim Festessen — war ein neuer, schöner Beweis, daß die deutsche Biblio philie nicht tot und unzeitgemäß ist, wie man jetzt oft hören kann. Im Gegenteil, man ist sich mehr denn je bewußt, daß andere Zeiten auch eine andere Einstellung zum Buch erfordern, und so ist man be strebt, die geisteswissenschaftliche Einstellung mit dem Verständnis für neue Techniken der Buchherstellung und Reproduktion zu verbinden und praktisch in Form u n d Inhalt des Buches zu verwirklichen. Tie von F. v. Zobeltitz geleitete Generalversammlung, der geistvolle, fein formulierte Vortrag von M. Sond heim über Bibliophilie (den man zu drucken beabsichtigt), die temperamentvollen Worte Nud. Kochs über Künstler und Sammler waren von dem gleichen Grundgedanken getragen; nicht bei dem Erreichten stehenbleiben, sondern Neues, Zukunftweisendes zu schaffen, für einen Nachwuchs sorgen, der die große Tradition fortsetzt und erweitert, sich nicht mit kleinen Dingen verzetteln, sondern große Aufgaben wagen (wie etwa ein Wörterbuch oder Bilderatlas der Bibliophilie, eine Geschichte der bibliophilen Gesellschaften oder des illustrierten Buchs des 17. Jahr hunderts usw.) und vor allem Wirkung auf weiteste Kreise suchen (es soll Bibliothekare geben, die von Bibliophilie keine Ahnung haben). Die zur Verteilung gelangten Gaben bewiesen, daß ein zahlenmäßiges Weniger doch ein Mehr sein kann: sie sind durchweg von erfreulicher innerer und äußerer Qualität und mehren den Ruhm der Frankfurter Schriftgießereien und Künstler, die für die Mehrzahl verantwortlich zeichnen. Die Besichtigung der Schriftgießerei Gebr. Klingspor war, wie festgestellt werden konnte, für die meisten Teilnehmer ein großer überwältigender Eindruck, weil sie zum erstenmal eine Ahnung bekamen von der komplizierten Aufgabe des Entwurfs und der Herstellung eines Buchstaben. In den schönen Räumen der Häuser H e i l b r u n n, Hirsch, Klingspor in klei nem Kreis die Schätze ihrer Sammler zu besehen und zu bewundern, war ein Genuß besonderer Art, für den man den Gastgebern über den Tag hinaus dankbar ist, gab der Besuch doch einen Einblick in eine Welt des Geistes, der Schönheit und Harmonie, die heute nur noch selten anzutreffen ist, und die doch allein, ewigen Gesetzen fol gend, Bestand und Gültigkeit hat. Annemarie Meiner. Wiedereröffnung der Hessischen Landesbibliothek. — Am 12. September fand die feierliche Wiedereröffnung der Hessischen Landesbibliothek in Darmstadt statt. Nach den umfangreichen bau lichen Veränderungen kann die Bibliothek, die jetzt annähernd 800 090 Bände umfaßt, in der Reihe der großen deutschen Biblio theken mit als vorbildlich gelten. In einer Ansprache gab Direktor vr. Eppelsheimer einen Überblick über die Entwicklung der Biblio 'kersonalnackrickten. 75. Geburtstag. — Am 15. September kannte, wie wir leider erst verspätet erfuhren, Herr Generalkonsul a. D. Kommerzienrat Carl Schräg, >Äniorchef der Farmen Heinrich Schräg und I. L. Schräg in Nürnberg seinen 7S. Geburtstag in ganz seltener Frische begehen. Rach mehrjähriger beruflicher Tätigkeit im Jn- 703