Volltext Seite (XML)
28, 4. Februar 1913. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchbandel. 131i Vorbesprechung 6es „tlsmburger fremUenblstt" l24. I. 191Ä über ?au1 I^au^enselieiäl Mutier, bilt mir! „In seinem pomsn „ktutter, hilf mir!" greift psul ksngen- scbeidt, dessen Werke tsst ssmtlicb in fremde ZprsUien über seht worden, ein Problem gut, dss ru sllen weiten ru den schwierigsten gebürtes dos brriebungsproblem. Dos Zcblsgwort vom „jshrtiundert des Kindes" bot viel scbsd- licbe Zentimentslitst in unsere d^ge getrogen, und dos „pecbt des Kindes" fing sn, slle erprobten brriebungstbeorien ru ge- tübrden. Wie die ptlsnre 8onne und pegen, so brsucbt dos Kind die Ivlilde der Ktutter und den kirnst des Vsters. Zuckt die Klutter in tslschem Ktitleid den berechtigten willen des Vsters ru durchkreuzen, verleitet sie dsdurch den Knsben ru immer neuen Streichen, die doppelte Strenge erzeugen, stellt sich die Ktutter dorm gsnr out die Seite des Sohnes, so reisst such dss festgefügteste ksnd der kibe, stebn Vster und lvlutter sls keinde sich gegenüber. Und Zwischen irregeleiteter Kinderliebe und über triebener Usrte des Vsters schwindet der briede des Ususes, gebt dss Kind Zugrunde. So ist die grosse kehre dieses in künstlerisch bocbbedeutssmer korm geschriebenen Werkes: kltern können nicht jeder tllr sich ihr Kind erziehen, sondern nur Usnd in Usnd, in wohlüberlegter Oemeinssmkeit. In »eutscblsnd bsben wir nicht viele Oestslter, die, wie ksngen- scbeidt, so sus dem Vollen schüplen, so Kleister des Wortes sind, dsss msn bei jedem Sshe kühlt: nur so und nicht snders konnte dieses gessgt werden. Und hinter sllem, wss gessgt wird, tüblt msn, stebt ein kienscb, der mitempfindend die vielgestsltigen OescbiUre seiner laschsten sn sich vorüberrsuscben sieht, der, wie in Ergriffenheit, dem kiede des kebens lsuscbt und sus dem ewigen KIsnge vom Werden und Vergeben die (Gewissheit schöpft von einer slles erbsltenden Oerecbtjgkeit." kerlin W. 37, Kurtürstenstrssse tüü 1^.